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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Grundbesitzes, erpreßten durch Steuern das Mark des Landes und entvölkerten es durch die häufigen Conscriptionen, welche durch ihre Eroberungskriege nothwendig wurden. Gegen die Anwohner des oberen Nil, gegen die gutartigsten Negervölker, ließen sie jährlich Feldzüge machen, die eigentliche Sklavenjagden waren, und mit den gefangenen Negern ergänzten sie großentheils die Lücken des Heeres. Dadurch zerstörten sie den Verkehr mit dem inneren Afrika, der das pharaonische und ptolemäische, selbst noch das arabische Aegypten bereichert hatte. Mehemet Alis Nachfolger ist sein Enkel Abbas Pascha, friedlicher Natur und gut geartet, die Pforte jedoch sucht ihn zu verderben und Abbas scheint sich nur durch die Hilfe Englands halten zu können; er baut mit englischem Gelde eine Eisenbahn von Alexandrien nach Suez, durch welche in kurzer Zeit eine massenhafte englische Wanderung über Aegypten und eine starke englische Ansiedlung hervorgerufen wird, alles die Vorbereitung Aegyptens zur engl. Provinz. Das von Abbas Pascha beherrschte Land wird auf 3000 #M. Größe angegeben, die Bevölkerung auf 21/2 Mill., das Heer zu 25000 Mann, die Kriegsflotte zu 38 Schiffen mit 1760 Kanonen; Tribut an den Sultan 30 Mill. Piaster (= 110000 Thlr.), Handelsflotte 1400 Schiffe zu 21000 Tonnen, Einfuhr über 12 Mill. Thlr., Ausfuhr 18 Mill. Thlr.; diese besteht besonders in Baumwolle, Reis, Weizen, Hülsenfrüchten, Sesam, Elfenbein, Sklaven in die türk. Länder.


A. E. I. O. U. Wahlspruch mehrerer Kaiser aus dem Hause Habsburg; Auslegung verschieden; z. B. Austriae Est Imperium Orbis Universi (deutsch: Alles Erdreich Ist Oesterreich Unterthan); gewöhnlich: Austria Erit In Orbe Ultima (Oesterreich wird alle anderen Reiche überdauern).


Aelia gens, röm. Plebejergeschlecht der Paetus, Tubero und Sentius.


Aelia lex, im J. 660 der Stadt Rom; vom Tribunen Aelius Tubero vorgeschlagenes Gesetz, daß 2 Colonien im Lande der Bruttier angelegt werden sollten - 2. vom Tribunen Aelius Paetus, J. der Stadt 568, die Augurien und Haruspicien betr. - 3. vom Tribunen Aelius Sentius, im J. der Stadt 776, die Freigebung der mißhandelten Sklaven betr.


Aelianus, Claudius, war zu Präneste in Latium geboren und lebte nach der wahrscheinlichsten Annahme in der zweiten Hälfte des 2. und der ersten des 3. Jahrhunderts. Er erhielt eine sorgfältige griechische Bildung und brachte es, obwohl Italiener von Geburt, zu einer solchen Kunst und Gewandtheit im Gebrauch der griechischen Sprache, daß er darin mit geborenen Athenern gleichen Schritt halten konnte. Nach Philostratus genoß er besonders den Unterricht des Sophisten Pausanias aus Cäsarea in Cappadocien, bildete sich unter demselben zum Rhetor aus und bekam von seinen Zeitgenossen den damals ehrenvollen Namen eines Sophisten oder Gelehrten. Allein statt die Redekunst praktisch zu betreiben oder in den Staatsdienst einzutreten, lebte er bloß der Wissenschaft und machte das Studium der griechischen Literatur zur Hauptbeschäftigung seines Lebens. Eine Frucht dieser gelehrten Arbeiten waren zwei noch vorhandene Werke Aelians. Das eine derselben ist eine in 15 Bücher abgetheilte Schrift vermischter Nachrichten. Diese Nachrichten enthalten ein wahres Sammelsurium der verschiedenartigsten historischen, geographischen, naturgeschichtlichen, mythologischen und antiquarischen Notizen, welche oft ohne viel Urtheil und Auswahl zusammengetragen sind. Indeß sind diese Ueberlieferungen aus ältern Schriftstellern entnommen, welche für uns zum größten Theile verloren gegangen sind. Darum müssen diese Früchte des sammelnden Fleißes in hohen Ehren gehalten werden, indem dieselben für uns die alleinige Quelle vieler wichtiger Aufschlüsse über die Geschichte des Alterthums bilden. Wir haben von A. ferner eine in 17 Büchern bestehende Thiergeschichte, über welche in Beziehung auf Zweck, Quellen, Anlage, Durchführung und Werth im Ganzen durchaus dasselbe Urtheil wie über das erstgenannte Werk gefällt werden muß. Außerdem werden dem A. auch zwanzig

Grundbesitzes, erpreßten durch Steuern das Mark des Landes und entvölkerten es durch die häufigen Conscriptionen, welche durch ihre Eroberungskriege nothwendig wurden. Gegen die Anwohner des oberen Nil, gegen die gutartigsten Negervölker, ließen sie jährlich Feldzüge machen, die eigentliche Sklavenjagden waren, und mit den gefangenen Negern ergänzten sie großentheils die Lücken des Heeres. Dadurch zerstörten sie den Verkehr mit dem inneren Afrika, der das pharaonische und ptolemäische, selbst noch das arabische Aegypten bereichert hatte. Mehemet Alis Nachfolger ist sein Enkel Abbas Pascha, friedlicher Natur und gut geartet, die Pforte jedoch sucht ihn zu verderben und Abbas scheint sich nur durch die Hilfe Englands halten zu können; er baut mit englischem Gelde eine Eisenbahn von Alexandrien nach Suez, durch welche in kurzer Zeit eine massenhafte englische Wanderung über Aegypten und eine starke englische Ansiedlung hervorgerufen wird, alles die Vorbereitung Aegyptens zur engl. Provinz. Das von Abbas Pascha beherrschte Land wird auf 3000 □M. Größe angegeben, die Bevölkerung auf 21/2 Mill., das Heer zu 25000 Mann, die Kriegsflotte zu 38 Schiffen mit 1760 Kanonen; Tribut an den Sultan 30 Mill. Piaster (= 110000 Thlr.), Handelsflotte 1400 Schiffe zu 21000 Tonnen, Einfuhr über 12 Mill. Thlr., Ausfuhr 18 Mill. Thlr.; diese besteht besonders in Baumwolle, Reis, Weizen, Hülsenfrüchten, Sesam, Elfenbein, Sklaven in die türk. Länder.


A. E. I. O. U. Wahlspruch mehrerer Kaiser aus dem Hause Habsburg; Auslegung verschieden; z. B. Austriae Est Imperium Orbis Universi (deutsch: Alles Erdreich Ist Oesterreich Unterthan); gewöhnlich: Austria Erit In Orbe Ultima (Oesterreich wird alle anderen Reiche überdauern).


Aelia gens, röm. Plebejergeschlecht der Paetus, Tubero und Sentius.


Aelia lex, im J. 660 der Stadt Rom; vom Tribunen Aelius Tubero vorgeschlagenes Gesetz, daß 2 Colonien im Lande der Bruttier angelegt werden sollten – 2. vom Tribunen Aelius Paetus, J. der Stadt 568, die Augurien und Haruspicien betr. – 3. vom Tribunen Aelius Sentius, im J. der Stadt 776, die Freigebung der mißhandelten Sklaven betr.


Aelianus, Claudius, war zu Präneste in Latium geboren und lebte nach der wahrscheinlichsten Annahme in der zweiten Hälfte des 2. und der ersten des 3. Jahrhunderts. Er erhielt eine sorgfältige griechische Bildung und brachte es, obwohl Italiener von Geburt, zu einer solchen Kunst und Gewandtheit im Gebrauch der griechischen Sprache, daß er darin mit geborenen Athenern gleichen Schritt halten konnte. Nach Philostratus genoß er besonders den Unterricht des Sophisten Pausanias aus Cäsarea in Cappadocien, bildete sich unter demselben zum Rhetor aus und bekam von seinen Zeitgenossen den damals ehrenvollen Namen eines Sophisten oder Gelehrten. Allein statt die Redekunst praktisch zu betreiben oder in den Staatsdienst einzutreten, lebte er bloß der Wissenschaft und machte das Studium der griechischen Literatur zur Hauptbeschäftigung seines Lebens. Eine Frucht dieser gelehrten Arbeiten waren zwei noch vorhandene Werke Aelians. Das eine derselben ist eine in 15 Bücher abgetheilte Schrift vermischter Nachrichten. Diese Nachrichten enthalten ein wahres Sammelsurium der verschiedenartigsten historischen, geographischen, naturgeschichtlichen, mythologischen und antiquarischen Notizen, welche oft ohne viel Urtheil und Auswahl zusammengetragen sind. Indeß sind diese Ueberlieferungen aus ältern Schriftstellern entnommen, welche für uns zum größten Theile verloren gegangen sind. Darum müssen diese Früchte des sammelnden Fleißes in hohen Ehren gehalten werden, indem dieselben für uns die alleinige Quelle vieler wichtiger Aufschlüsse über die Geschichte des Alterthums bilden. Wir haben von A. ferner eine in 17 Büchern bestehende Thiergeschichte, über welche in Beziehung auf Zweck, Quellen, Anlage, Durchführung und Werth im Ganzen durchaus dasselbe Urtheil wie über das erstgenannte Werk gefällt werden muß. Außerdem werden dem A. auch zwanzig

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[51/0052] Grundbesitzes, erpreßten durch Steuern das Mark des Landes und entvölkerten es durch die häufigen Conscriptionen, welche durch ihre Eroberungskriege nothwendig wurden. Gegen die Anwohner des oberen Nil, gegen die gutartigsten Negervölker, ließen sie jährlich Feldzüge machen, die eigentliche Sklavenjagden waren, und mit den gefangenen Negern ergänzten sie großentheils die Lücken des Heeres. Dadurch zerstörten sie den Verkehr mit dem inneren Afrika, der das pharaonische und ptolemäische, selbst noch das arabische Aegypten bereichert hatte. Mehemet Alis Nachfolger ist sein Enkel Abbas Pascha, friedlicher Natur und gut geartet, die Pforte jedoch sucht ihn zu verderben und Abbas scheint sich nur durch die Hilfe Englands halten zu können; er baut mit englischem Gelde eine Eisenbahn von Alexandrien nach Suez, durch welche in kurzer Zeit eine massenhafte englische Wanderung über Aegypten und eine starke englische Ansiedlung hervorgerufen wird, alles die Vorbereitung Aegyptens zur engl. Provinz. Das von Abbas Pascha beherrschte Land wird auf 3000 □M. Größe angegeben, die Bevölkerung auf 21/2 Mill., das Heer zu 25000 Mann, die Kriegsflotte zu 38 Schiffen mit 1760 Kanonen; Tribut an den Sultan 30 Mill. Piaster (= 110000 Thlr.), Handelsflotte 1400 Schiffe zu 21000 Tonnen, Einfuhr über 12 Mill. Thlr., Ausfuhr 18 Mill. Thlr.; diese besteht besonders in Baumwolle, Reis, Weizen, Hülsenfrüchten, Sesam, Elfenbein, Sklaven in die türk. Länder. A. E. I. O. U. Wahlspruch mehrerer Kaiser aus dem Hause Habsburg; Auslegung verschieden; z. B. Austriae Est Imperium Orbis Universi (deutsch: Alles Erdreich Ist Oesterreich Unterthan); gewöhnlich: Austria Erit In Orbe Ultima (Oesterreich wird alle anderen Reiche überdauern). Aelia gens, röm. Plebejergeschlecht der Paetus, Tubero und Sentius. Aelia lex, im J. 660 der Stadt Rom; vom Tribunen Aelius Tubero vorgeschlagenes Gesetz, daß 2 Colonien im Lande der Bruttier angelegt werden sollten – 2. vom Tribunen Aelius Paetus, J. der Stadt 568, die Augurien und Haruspicien betr. – 3. vom Tribunen Aelius Sentius, im J. der Stadt 776, die Freigebung der mißhandelten Sklaven betr. Aelianus, Claudius, war zu Präneste in Latium geboren und lebte nach der wahrscheinlichsten Annahme in der zweiten Hälfte des 2. und der ersten des 3. Jahrhunderts. Er erhielt eine sorgfältige griechische Bildung und brachte es, obwohl Italiener von Geburt, zu einer solchen Kunst und Gewandtheit im Gebrauch der griechischen Sprache, daß er darin mit geborenen Athenern gleichen Schritt halten konnte. Nach Philostratus genoß er besonders den Unterricht des Sophisten Pausanias aus Cäsarea in Cappadocien, bildete sich unter demselben zum Rhetor aus und bekam von seinen Zeitgenossen den damals ehrenvollen Namen eines Sophisten oder Gelehrten. Allein statt die Redekunst praktisch zu betreiben oder in den Staatsdienst einzutreten, lebte er bloß der Wissenschaft und machte das Studium der griechischen Literatur zur Hauptbeschäftigung seines Lebens. Eine Frucht dieser gelehrten Arbeiten waren zwei noch vorhandene Werke Aelians. Das eine derselben ist eine in 15 Bücher abgetheilte Schrift vermischter Nachrichten. Diese Nachrichten enthalten ein wahres Sammelsurium der verschiedenartigsten historischen, geographischen, naturgeschichtlichen, mythologischen und antiquarischen Notizen, welche oft ohne viel Urtheil und Auswahl zusammengetragen sind. Indeß sind diese Ueberlieferungen aus ältern Schriftstellern entnommen, welche für uns zum größten Theile verloren gegangen sind. Darum müssen diese Früchte des sammelnden Fleißes in hohen Ehren gehalten werden, indem dieselben für uns die alleinige Quelle vieler wichtiger Aufschlüsse über die Geschichte des Alterthums bilden. Wir haben von A. ferner eine in 17 Büchern bestehende Thiergeschichte, über welche in Beziehung auf Zweck, Quellen, Anlage, Durchführung und Werth im Ganzen durchaus dasselbe Urtheil wie über das erstgenannte Werk gefällt werden muß. Außerdem werden dem A. auch zwanzig

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/52>, abgerufen am 12.12.2024.