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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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hielt B. fest an Karl III und mußte dafür hart büßen; von 1808-14 behaupteten es die Franzosen, welche die Citadelle Monjuich und die Forts vor dem allgemeinen Aufstande besetzt hatten; von 1833 revoltirte B. den andern span. Städten voran gegen die Königin Christine und gegen Espartero.


Barcelona, Prov. des südamerik. Freistaates Venezuela, mit ungefähr 34000 E.; der Landstrich besteht größtentheils aus Llanos (grasreichen Ebenen ohne Baum) und eignet sich besonders zur Viehzucht. Hauptst. Neu-B. am schiffbaren Neveri, vor der Revolution 16000 E., jetzt 6000.


Barcelonette, frz. Stadt im Depart. der Niederalpen, 2300 E., Seide- und Tuchmanufakturen.


Barcelore, Stadt in der Präsidentschaft Madras, Englisch-Ostindien, Hafen, Ausfuhr von Reis und Pfeffer.


Barch, verschnittenes männliches Schwein.


Barchent (aus dem mittellat. parchanus), dickes, geköpertes, auf einer Seite rauhes Baumwollenzeug, bisweilen halbleinen.


Barchetta, ital., kleine Barke.


Barchfeld, Stadt im kurhess. Kreise Schmalkalden. an der Werra, 1900 E., Tabaksbau.


Barchilla, Barcella, span. Getreidemaß, in Alikante = 1035, auf Minorca 6061/6, in Valencia 8393/4 par. Kubik-Zoll.


Barclay (Barkleh), Alexander, engl. Priester und Dichter, gab 1508 eine engl. Bearbeitung von Brandts "Narrenschiff", später einen "Spiegel der guten Sitten", "Eklogen" u. s. w. heraus, st. 1552.


Barclay, John, schott. Abkunft, geb. 1582. gest. 1621, lateinischer geistreicher Dichter und Satyriker; gegen die Jesuiten: "Euphormionis Satyricon", "conspiratio Anglicana" (die Pulververschwörung), "Argenis" (Roman, in welchem der franz. Hof allegorisch geschildert wird).


Barclay, Robert. Schotte, geb. 1648, wurde in Paris katholisch, später Quäker, durch seine Schriften Apologet dieser Sekte; sie genießen bei ihr fast das Ansehen symbolischer Bücher; B. st. 1690.


Barclay de Tolly, Michael, schott. Abkunft, geb. 1759 in Liefland, 1769 Cadet, focht mit Auszeichnung indem türk., schwed. und poln. Kriege, von 1806 an auch in allen französischen; er war bei Pultusk und bei Eylau, kommandirte 1812 die russ. Hauptarmee, lieferte die blutigen Kämpfe bei Smolensk und Valontina, mußte aber dann den Oberbefehl an Kutusow abgeben; 1813 und 1814 kommandirte er Armeekorps bei Lützen, Bauzen, Dresden, Kulm, Leipzig, Paris, wurde Feldmarschall und Fürst, st. 1818 in Insterburg auf der Reise.


Barcone oder Barcana, ital., eine größere Barke.


Bard, Fort im Thal von Aosta, beherrscht den Paß des großen St. Bernhard; 1800 von Bonaparte genommen.


Bardaji y Azara, span. Staatsmann, geb. 1765, trat frühe in Staatsdienst, erklärte sich 1808 gegen die Franzosen, ging als Gesandter der Centraljunta nach Wien und später nach Petersburg, schloß mit Rußland Bündniß gegen Napoleon, verhinderte die Zulassung des Herzogs von Orleans im span. Kriegsdienst; 1816 wurde er Gesandter in Turin, beförderte 1821 die dortige Revolution, war 1822 kurze Zeit Minister des Auswärtigen und privatisirte bis 1834, wo er in die Kammer der Proceres eintrat; 1837 war er Ministerpräsident, versuchte vergeblich Louis Philipp zu einer Intervention in Spanien zu vermögen und mußte daher seinen Posten aufgeben; st. 1844.


Bardale, die celtische (oder gar altdeutsche) Benennung der Lerche (?).


Bardeleben, Kurt von, Ostpreuße, geb. 1798, machte den Freiheitskrieg mit, trat nach dem Frieden aus dem Militärdienst, war 1847 auf dem vereinigten Landtage auf Seite der Opposition, in Frankfurt im rechten Centrum, ist seit 1850 wieder in der Opposition gegen das Ministerium Manteuffel.


Barden, die celtische Benennung der Sänger, bei diesen Volksstämmen eine eigene Gilde; sie dauerte in Wales, Schottland und Irland bis zur vollständigen Unterwerfung durch England; bekanntlich

hielt B. fest an Karl III und mußte dafür hart büßen; von 1808–14 behaupteten es die Franzosen, welche die Citadelle Monjuich und die Forts vor dem allgemeinen Aufstande besetzt hatten; von 1833 revoltirte B. den andern span. Städten voran gegen die Königin Christine und gegen Espartero.


Barcelona, Prov. des südamerik. Freistaates Venezuela, mit ungefähr 34000 E.; der Landstrich besteht größtentheils aus Llanos (grasreichen Ebenen ohne Baum) und eignet sich besonders zur Viehzucht. Hauptst. Neu-B. am schiffbaren Neveri, vor der Revolution 16000 E., jetzt 6000.


Barcelonette, frz. Stadt im Depart. der Niederalpen, 2300 E., Seide- und Tuchmanufakturen.


Barcelore, Stadt in der Präsidentschaft Madras, Englisch-Ostindien, Hafen, Ausfuhr von Reis und Pfeffer.


Barch, verschnittenes männliches Schwein.


Barchent (aus dem mittellat. parchanus), dickes, geköpertes, auf einer Seite rauhes Baumwollenzeug, bisweilen halbleinen.


Barchetta, ital., kleine Barke.


Barchfeld, Stadt im kurhess. Kreise Schmalkalden. an der Werra, 1900 E., Tabaksbau.


Barchilla, Barcella, span. Getreidemaß, in Alikante = 1035, auf Minorca 6061/6, in Valencia 8393/4 par. Kubik-Zoll.


Barclay (Barkleh), Alexander, engl. Priester und Dichter, gab 1508 eine engl. Bearbeitung von Brandts „Narrenschiff“, später einen „Spiegel der guten Sitten“, „Eklogen“ u. s. w. heraus, st. 1552.


Barclay, John, schott. Abkunft, geb. 1582. gest. 1621, lateinischer geistreicher Dichter und Satyriker; gegen die Jesuiten: „Euphormionis Satyricon“, „conspiratio Anglicana“ (die Pulververschwörung), „Argenis“ (Roman, in welchem der franz. Hof allegorisch geschildert wird).


Barclay, Robert. Schotte, geb. 1648, wurde in Paris katholisch, später Quäker, durch seine Schriften Apologet dieser Sekte; sie genießen bei ihr fast das Ansehen symbolischer Bücher; B. st. 1690.


Barclay de Tolly, Michael, schott. Abkunft, geb. 1759 in Liefland, 1769 Cadet, focht mit Auszeichnung indem türk., schwed. und poln. Kriege, von 1806 an auch in allen französischen; er war bei Pultusk und bei Eylau, kommandirte 1812 die russ. Hauptarmee, lieferte die blutigen Kämpfe bei Smolensk und Valontina, mußte aber dann den Oberbefehl an Kutusow abgeben; 1813 und 1814 kommandirte er Armeekorps bei Lützen, Bauzen, Dresden, Kulm, Leipzig, Paris, wurde Feldmarschall und Fürst, st. 1818 in Insterburg auf der Reise.


Barcone oder Barcana, ital., eine größere Barke.


Bard, Fort im Thal von Aosta, beherrscht den Paß des großen St. Bernhard; 1800 von Bonaparte genommen.


Bardaji y Azara, span. Staatsmann, geb. 1765, trat frühe in Staatsdienst, erklärte sich 1808 gegen die Franzosen, ging als Gesandter der Centraljunta nach Wien und später nach Petersburg, schloß mit Rußland Bündniß gegen Napoleon, verhinderte die Zulassung des Herzogs von Orleans im span. Kriegsdienst; 1816 wurde er Gesandter in Turin, beförderte 1821 die dortige Revolution, war 1822 kurze Zeit Minister des Auswärtigen und privatisirte bis 1834, wo er in die Kammer der Proceres eintrat; 1837 war er Ministerpräsident, versuchte vergeblich Louis Philipp zu einer Intervention in Spanien zu vermögen und mußte daher seinen Posten aufgeben; st. 1844.


Bardale, die celtische (oder gar altdeutsche) Benennung der Lerche (?).


Bardeleben, Kurt von, Ostpreuße, geb. 1798, machte den Freiheitskrieg mit, trat nach dem Frieden aus dem Militärdienst, war 1847 auf dem vereinigten Landtage auf Seite der Opposition, in Frankfurt im rechten Centrum, ist seit 1850 wieder in der Opposition gegen das Ministerium Manteuffel.


Barden, die celtische Benennung der Sänger, bei diesen Volksstämmen eine eigene Gilde; sie dauerte in Wales, Schottland und Irland bis zur vollständigen Unterwerfung durch England; bekanntlich

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[406/0407] hielt B. fest an Karl III und mußte dafür hart büßen; von 1808–14 behaupteten es die Franzosen, welche die Citadelle Monjuich und die Forts vor dem allgemeinen Aufstande besetzt hatten; von 1833 revoltirte B. den andern span. Städten voran gegen die Königin Christine und gegen Espartero. Barcelona, Prov. des südamerik. Freistaates Venezuela, mit ungefähr 34000 E.; der Landstrich besteht größtentheils aus Llanos (grasreichen Ebenen ohne Baum) und eignet sich besonders zur Viehzucht. Hauptst. Neu-B. am schiffbaren Neveri, vor der Revolution 16000 E., jetzt 6000. Barcelonette, frz. Stadt im Depart. der Niederalpen, 2300 E., Seide- und Tuchmanufakturen. Barcelore, Stadt in der Präsidentschaft Madras, Englisch-Ostindien, Hafen, Ausfuhr von Reis und Pfeffer. Barch, verschnittenes männliches Schwein. Barchent (aus dem mittellat. parchanus), dickes, geköpertes, auf einer Seite rauhes Baumwollenzeug, bisweilen halbleinen. Barchetta, ital., kleine Barke. Barchfeld, Stadt im kurhess. Kreise Schmalkalden. an der Werra, 1900 E., Tabaksbau. Barchilla, Barcella, span. Getreidemaß, in Alikante = 1035, auf Minorca 6061/6, in Valencia 8393/4 par. Kubik-Zoll. Barclay (Barkleh), Alexander, engl. Priester und Dichter, gab 1508 eine engl. Bearbeitung von Brandts „Narrenschiff“, später einen „Spiegel der guten Sitten“, „Eklogen“ u. s. w. heraus, st. 1552. Barclay, John, schott. Abkunft, geb. 1582. gest. 1621, lateinischer geistreicher Dichter und Satyriker; gegen die Jesuiten: „Euphormionis Satyricon“, „conspiratio Anglicana“ (die Pulververschwörung), „Argenis“ (Roman, in welchem der franz. Hof allegorisch geschildert wird). Barclay, Robert. Schotte, geb. 1648, wurde in Paris katholisch, später Quäker, durch seine Schriften Apologet dieser Sekte; sie genießen bei ihr fast das Ansehen symbolischer Bücher; B. st. 1690. Barclay de Tolly, Michael, schott. Abkunft, geb. 1759 in Liefland, 1769 Cadet, focht mit Auszeichnung indem türk., schwed. und poln. Kriege, von 1806 an auch in allen französischen; er war bei Pultusk und bei Eylau, kommandirte 1812 die russ. Hauptarmee, lieferte die blutigen Kämpfe bei Smolensk und Valontina, mußte aber dann den Oberbefehl an Kutusow abgeben; 1813 und 1814 kommandirte er Armeekorps bei Lützen, Bauzen, Dresden, Kulm, Leipzig, Paris, wurde Feldmarschall und Fürst, st. 1818 in Insterburg auf der Reise. Barcone oder Barcana, ital., eine größere Barke. Bard, Fort im Thal von Aosta, beherrscht den Paß des großen St. Bernhard; 1800 von Bonaparte genommen. Bardaji y Azara, span. Staatsmann, geb. 1765, trat frühe in Staatsdienst, erklärte sich 1808 gegen die Franzosen, ging als Gesandter der Centraljunta nach Wien und später nach Petersburg, schloß mit Rußland Bündniß gegen Napoleon, verhinderte die Zulassung des Herzogs von Orleans im span. Kriegsdienst; 1816 wurde er Gesandter in Turin, beförderte 1821 die dortige Revolution, war 1822 kurze Zeit Minister des Auswärtigen und privatisirte bis 1834, wo er in die Kammer der Proceres eintrat; 1837 war er Ministerpräsident, versuchte vergeblich Louis Philipp zu einer Intervention in Spanien zu vermögen und mußte daher seinen Posten aufgeben; st. 1844. Bardale, die celtische (oder gar altdeutsche) Benennung der Lerche (?). Bardeleben, Kurt von, Ostpreuße, geb. 1798, machte den Freiheitskrieg mit, trat nach dem Frieden aus dem Militärdienst, war 1847 auf dem vereinigten Landtage auf Seite der Opposition, in Frankfurt im rechten Centrum, ist seit 1850 wieder in der Opposition gegen das Ministerium Manteuffel. Barden, die celtische Benennung der Sänger, bei diesen Volksstämmen eine eigene Gilde; sie dauerte in Wales, Schottland und Irland bis zur vollständigen Unterwerfung durch England; bekanntlich

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 406. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/407>, abgerufen am 22.11.2024.