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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Haupttonart, auf welcher die Nebentonarten (die plagalischen) beruhten.


Autichamp (Otischang), Beiname der adeligen Familie Beaumont; aus derselben sind nennenswerth: Jean Therese Louis B., Marquis d'A., geb. 1738, diente im 7jährigen Kriege unter Broglie, emigrirte im Anfang der Revolution, kommandierte 1792 die Reiterei des Conde'schen Corps, trat 1797 in russ. Dienste und kehrte 1815 nach Paris zurück, wo er von Ludwig XVIII. zum Grafen ernannt wurde; st. 1831. - Charles de B., Graf d'A., geb. 1770, von 1792-99 einer der Anführer der Vendeer, unterwarf sich später Napoleon. Ludwig XVIII. erhob ihn zum Pair und nach Napoleons Rückkehr von Elba versuchte A. einen Aufstand in Anjou, nach der Julirevolution in der Vendee; er wurde als Flüchtling in contumaciam zum Tode verurtheilt, erhielt jedoch später Begnadigung und trat von der politischen Bühne ab.


Auto, von dem griech. Pronomen autos, er selbst, gewöhnlich in deutschen Wortbildungen mit "Selbst -" zu übersetzen.


Auto (actus, Akt), im span. und portug. eine gerichtliche Verhandlung, überhaupt öffentliche Darstellung; später die dramatischen Vorstellungen bei religiösen Festen, gewöhnlich allegorischen Inhalts.


Autobiographie, die eigene Lebensbeschreibung, Selbstbiographie.


Autochir, Selbstmörder, Autochirie, Selbstmord (aus dem Griech., wo das Wort eigentlich alles Thun mit eigener Hand bezeichnet.)


Autochthonen, griech., die Ureinwohner.


Autoclav, sich selbst schließender Topf, s. Papinianischer Topf.


Auto da oder de Fe, s. Inquisition.


Autodidakt, Selbstgelehrter, der seine Kenntnisse sich ohne schulgerechte Beihilfe anderer erwarb; am häufigsten sind die A. in den mathematischen Wissenschaften z. B. Bl. Pascal, Duval, P. Anich u. a.


Autodikie, eigene Gerichtsbarkeit.


Autodynamisch, selbstkräftig, selbstwirkend, aus eigener Kraft hervorgehend.


Autognosie, Selbstkenntniß.


Autographen, Schriften, die der Verfasser mit eigener Hand geschrieben; überhaupt Handschrift; in neuerer Zeit ist die Sammlung von A. berühmter Männer Liebhaberei geworden.


Autokephali oder Akephali bezeichnete Bischöfe, welche ein bestimmtes kirchliches Oberhaupt, dem andere unterworfen waren, nicht anerkannten.


Autokratie, Selbstherrschaft, die unbeschränkteste Form der Monarchie, bei welcher der Fürst nicht nur die gesetzgebende und vollziehende Gewalt in sich vereinigt, sondern auch die höchste geistliche Gewalt ausübt; Autokrate, Autokrator, Selbstherrscher, ist nur ein Titel des russischen Kaisers. - Bei Kant bezeichnet A. die Selbstbeherrschung des einzelnen Menschen.


Autokritik, Selbstbeurtheilung.


Autologie, = Autonomie; die eigentliche, nicht bildliche Rede; das Verhältniß zu sich selbst, daher autologisch, selbstredend, absolut, an und für sich selbst.


Autolycus, griech., Astronom aus Pitane im 4. Jahrh. v. Chr., schrieb über die Himmelskugel und den Auf- und Untergang der Fixsterne Werke, die keine besonderen Beobachtungen enthalten (abgedruckt in des Dasypodius Propos. doctr. sphaericae, Straßburg 1572).


Automachie, Widerspruch mit sich selbst.


Automat, eine Maschine, gewöhnlich mit der Form eines Menschen oder Thieres, die sich selbst zu bewegen scheint; gewöhnlich werden die A. durch Sprungfedern in Bewegung gesetzt. Sie waren schon im Alterthume bekannt (s. Archytas), im Mittelalter sollen Albertus Magnus, Roger Baco u. a. dergleichen verfertigt haben, in neuester Zeit sind Vaucanson, Droz, Mälzl, Kaufmann durch derartige Bemühungen bekannt geworden. Vergl. auch Androiden. - Automatie, Selbstbewegung; automatisch, selbstbeweglich.


Automedon, myth., des Achilles Wagenlenker, daher jeder geschickte Wagenlenker. - A., griech., Dichter aus dem 1. Jahrh. n. Chr.; von ihm

Haupttonart, auf welcher die Nebentonarten (die plagalischen) beruhten.


Autichamp (Otischang), Beiname der adeligen Familie Beaumont; aus derselben sind nennenswerth: Jean Therese Louis B., Marquis dʼA., geb. 1738, diente im 7jährigen Kriege unter Broglie, emigrirte im Anfang der Revolution, kommandierte 1792 die Reiterei des Condeʼschen Corps, trat 1797 in russ. Dienste und kehrte 1815 nach Paris zurück, wo er von Ludwig XVIII. zum Grafen ernannt wurde; st. 1831. – Charles de B., Graf dʼA., geb. 1770, von 1792–99 einer der Anführer der Vendeer, unterwarf sich später Napoleon. Ludwig XVIII. erhob ihn zum Pair und nach Napoleons Rückkehr von Elba versuchte A. einen Aufstand in Anjou, nach der Julirevolution in der Vendée; er wurde als Flüchtling in contumaciam zum Tode verurtheilt, erhielt jedoch später Begnadigung und trat von der politischen Bühne ab.


Auto, von dem griech. Pronomen αὐτὸς, er selbst, gewöhnlich in deutschen Wortbildungen mit „Selbst –“ zu übersetzen.


Autó (actus, Akt), im span. und portug. eine gerichtliche Verhandlung, überhaupt öffentliche Darstellung; später die dramatischen Vorstellungen bei religiösen Festen, gewöhnlich allegorischen Inhalts.


Autobiographie, die eigene Lebensbeschreibung, Selbstbiographie.


Autochir, Selbstmörder, Autochirie, Selbstmord (aus dem Griech., wo das Wort eigentlich alles Thun mit eigener Hand bezeichnet.)


Autochthonen, griech., die Ureinwohner.


Autoclav, sich selbst schließender Topf, s. Papinianischer Topf.


Autó da oder de Fé, s. Inquisition.


Autodidakt, Selbstgelehrter, der seine Kenntnisse sich ohne schulgerechte Beihilfe anderer erwarb; am häufigsten sind die A. in den mathematischen Wissenschaften z. B. Bl. Pascal, Duval, P. Anich u. a.


Autodikie, eigene Gerichtsbarkeit.


Autodynamisch, selbstkräftig, selbstwirkend, aus eigener Kraft hervorgehend.


Autognosie, Selbstkenntniß.


Autographen, Schriften, die der Verfasser mit eigener Hand geschrieben; überhaupt Handschrift; in neuerer Zeit ist die Sammlung von A. berühmter Männer Liebhaberei geworden.


Autokephali oder Akephali bezeichnete Bischöfe, welche ein bestimmtes kirchliches Oberhaupt, dem andere unterworfen waren, nicht anerkannten.


Autokratie, Selbstherrschaft, die unbeschränkteste Form der Monarchie, bei welcher der Fürst nicht nur die gesetzgebende und vollziehende Gewalt in sich vereinigt, sondern auch die höchste geistliche Gewalt ausübt; Autokrate, Autokrator, Selbstherrscher, ist nur ein Titel des russischen Kaisers. – Bei Kant bezeichnet A. die Selbstbeherrschung des einzelnen Menschen.


Autokritik, Selbstbeurtheilung.


Autologie, = Autonomie; die eigentliche, nicht bildliche Rede; das Verhältniß zu sich selbst, daher autologisch, selbstredend, absolut, an und für sich selbst.


Autolycus, griech., Astronom aus Pitane im 4. Jahrh. v. Chr., schrieb über die Himmelskugel und den Auf- und Untergang der Fixsterne Werke, die keine besonderen Beobachtungen enthalten (abgedruckt in des Dasypodius Propos. doctr. sphaericae, Straßburg 1572).


Automachie, Widerspruch mit sich selbst.


Automat, eine Maschine, gewöhnlich mit der Form eines Menschen oder Thieres, die sich selbst zu bewegen scheint; gewöhnlich werden die A. durch Sprungfedern in Bewegung gesetzt. Sie waren schon im Alterthume bekannt (s. Archytas), im Mittelalter sollen Albertus Magnus, Roger Baco u. a. dergleichen verfertigt haben, in neuester Zeit sind Vaucanson, Droz, Mälzl, Kaufmann durch derartige Bemühungen bekannt geworden. Vergl. auch Androiden. – Automatie, Selbstbewegung; automatisch, selbstbeweglich.


Automedon, myth., des Achilles Wagenlenker, daher jeder geschickte Wagenlenker. – A., griech., Dichter aus dem 1. Jahrh. n. Chr.; von ihm

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[352/0353] Haupttonart, auf welcher die Nebentonarten (die plagalischen) beruhten. Autichamp (Otischang), Beiname der adeligen Familie Beaumont; aus derselben sind nennenswerth: Jean Therese Louis B., Marquis dʼA., geb. 1738, diente im 7jährigen Kriege unter Broglie, emigrirte im Anfang der Revolution, kommandierte 1792 die Reiterei des Condeʼschen Corps, trat 1797 in russ. Dienste und kehrte 1815 nach Paris zurück, wo er von Ludwig XVIII. zum Grafen ernannt wurde; st. 1831. – Charles de B., Graf dʼA., geb. 1770, von 1792–99 einer der Anführer der Vendeer, unterwarf sich später Napoleon. Ludwig XVIII. erhob ihn zum Pair und nach Napoleons Rückkehr von Elba versuchte A. einen Aufstand in Anjou, nach der Julirevolution in der Vendée; er wurde als Flüchtling in contumaciam zum Tode verurtheilt, erhielt jedoch später Begnadigung und trat von der politischen Bühne ab. Auto, von dem griech. Pronomen αὐτὸς, er selbst, gewöhnlich in deutschen Wortbildungen mit „Selbst –“ zu übersetzen. Autó (actus, Akt), im span. und portug. eine gerichtliche Verhandlung, überhaupt öffentliche Darstellung; später die dramatischen Vorstellungen bei religiösen Festen, gewöhnlich allegorischen Inhalts. Autobiographie, die eigene Lebensbeschreibung, Selbstbiographie. Autochir, Selbstmörder, Autochirie, Selbstmord (aus dem Griech., wo das Wort eigentlich alles Thun mit eigener Hand bezeichnet.) Autochthonen, griech., die Ureinwohner. Autoclav, sich selbst schließender Topf, s. Papinianischer Topf. Autó da oder de Fé, s. Inquisition. Autodidakt, Selbstgelehrter, der seine Kenntnisse sich ohne schulgerechte Beihilfe anderer erwarb; am häufigsten sind die A. in den mathematischen Wissenschaften z. B. Bl. Pascal, Duval, P. Anich u. a. Autodikie, eigene Gerichtsbarkeit. Autodynamisch, selbstkräftig, selbstwirkend, aus eigener Kraft hervorgehend. Autognosie, Selbstkenntniß. Autographen, Schriften, die der Verfasser mit eigener Hand geschrieben; überhaupt Handschrift; in neuerer Zeit ist die Sammlung von A. berühmter Männer Liebhaberei geworden. Autokephali oder Akephali bezeichnete Bischöfe, welche ein bestimmtes kirchliches Oberhaupt, dem andere unterworfen waren, nicht anerkannten. Autokratie, Selbstherrschaft, die unbeschränkteste Form der Monarchie, bei welcher der Fürst nicht nur die gesetzgebende und vollziehende Gewalt in sich vereinigt, sondern auch die höchste geistliche Gewalt ausübt; Autokrate, Autokrator, Selbstherrscher, ist nur ein Titel des russischen Kaisers. – Bei Kant bezeichnet A. die Selbstbeherrschung des einzelnen Menschen. Autokritik, Selbstbeurtheilung. Autologie, = Autonomie; die eigentliche, nicht bildliche Rede; das Verhältniß zu sich selbst, daher autologisch, selbstredend, absolut, an und für sich selbst. Autolycus, griech., Astronom aus Pitane im 4. Jahrh. v. Chr., schrieb über die Himmelskugel und den Auf- und Untergang der Fixsterne Werke, die keine besonderen Beobachtungen enthalten (abgedruckt in des Dasypodius Propos. doctr. sphaericae, Straßburg 1572). Automachie, Widerspruch mit sich selbst. Automat, eine Maschine, gewöhnlich mit der Form eines Menschen oder Thieres, die sich selbst zu bewegen scheint; gewöhnlich werden die A. durch Sprungfedern in Bewegung gesetzt. Sie waren schon im Alterthume bekannt (s. Archytas), im Mittelalter sollen Albertus Magnus, Roger Baco u. a. dergleichen verfertigt haben, in neuester Zeit sind Vaucanson, Droz, Mälzl, Kaufmann durch derartige Bemühungen bekannt geworden. Vergl. auch Androiden. – Automatie, Selbstbewegung; automatisch, selbstbeweglich. Automedon, myth., des Achilles Wagenlenker, daher jeder geschickte Wagenlenker. – A., griech., Dichter aus dem 1. Jahrh. n. Chr.; von ihm

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 352. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/353>, abgerufen am 28.11.2024.