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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Aurbacher, geb. 1784, st. 1847 als Professor der Aesthetik in München; er ist der Herausgeber mehrerer Volksschriften, z. B. der "Abenteuer der 7 Schwaben," "der Geschichte des ewigen Juden" u. s. w.


Aurea bulla, die goldene Bulle.


Aurelia Aquensis, röm. Colonie, Baden-Baden.


Aurelianus, Cajus Domitius, röm. Kaiser von 270-276 n. Chr., hatte vom Gemeinen heraufgedient, räumte Dacien den Gothen, schlug aber ihre Einfälle zurück, besiegte die Alemannen, Markomannen, die palmyrenische Zenobia, sicherte das Reich, stellte die militärische Zucht wieder her, wurde aber auf seinem Zuge gegen die Neuperser von seinen Dienern ermordet, weil sie non dem furchtbar strengen Kaiser für ein Dienstvergehen grausame Strafe fürchteten.


Aurelius Victor, röm. Schriftsteller aus dem 4. Jahrh. (herausgegeben von Schröter, Leipzig 1829-31, 2 Bde.).


Aureng Zeb (d. h. Zierde des Thrones), Großmogul, geb. 1619, durch die Besiegung seines Vaters und seiner Brüder 1659 Alleinherrscher, eroberte Golconda, Visapur und das Mahrattenland, entwickelte eine fabelhafte Pracht, regierte aber gerecht und weise und liebte die Europäer; der letzte mächtige Herrscher des Mogulreiches; st. 1707.


Aureole (frz. Oreol), Strahlenkranz, Heiligenschein, Ruhm.


Aureus, altröm. Goldmünze von verschiedenem Werthe.


Aurich, Landdrostei im Königreich Hannover, das alte Ostfriesland, eine dem Meere abgewonnene und gegen dasselbe mit Deichen geschützte Ebene, hat bedeutenden Ackerbau, Viehzucht, Fischerei, Handel; der höchste Punkt, der Plitenberg bei Leer, ist 70' über der Nordsee; 52 #M. groß mit 170000 E.; 1657 Grafschaft, kam 1744 an Preußen, 1806 an Holland, 1810 an Frankreich, 1815 an Hannover. - A., Hauptstadt, 4500 E.; in der Nähe der Upstaaleboom, der Versammlungsort der alten Friesen.


Auricula, lat., Oehrchen, Ohrläppchen, Seitenanhängsel an Pflanzenblättern.


Aurifaber (Goldschmied), geb. 1519, Mansfelder, 1545-46 Luthers Famulus, später Hofprediger in Weimar, st. 1579 als Prediger in Erfurt; er gab Luthers Tischreden heraus.


Aurikel (Primula Auricula) ist eine sog. "Blumistenblume", d. h. eine solche, von welcher ganze Sortiments cultivirt werden, wie von der Nelke, Rose, Tulpe u. a. m. Der Blumist unterscheidet Luiker (holländische, mit ausgerandeten Abschnitten, einfärbig und nicht gepudert, aber schön sammtartig) und geschilderte (englische, mit gepuderten, nicht ausgerandeten, sondern zugespitzten Abschnitten und mit 2-3 Farben getuscht); eine gute Blume muß ferner ein großes, rundes Auge haben, rein weiß oder gelb und sein gepudert sein, die Oeffnung in der Mitte geschlossen durch die Staubbeutel, aber die Griffelnarbe nicht sichtbar, die Randfarbe abstechend vom Auge, keine Blume unter 1/2 Zoll Durchmesser, die einzelnen Blumenstielchen kurz und stark, der Hauptschaft aber dick und steif und vielblumig. - Das Wesentliche der Anzucht aus Samen besteht in einer etwas sandigen, sonst aber nicht gedüngten Rasenerde, nur ganz leichter Bedeckung des Samens und mäßigem Feuchthalten des im ersten Frühjahr auf gesäeten Samentopfes, der nicht zu warm stehen darf. Nach 5-6 Wochen kann man so junge A.-Pflänzchen genug haben, welche fast nicht frühe genug versetzt werden können, etwa auf 1 Zoll Entfernung in Kistchen oder Töpfe, die schon nach wenigen Tagen ganz wohl an einen geschützten Ort im Freien gebracht werden dürfen, wo sie bleiben bis gegen den August hin, wo sie gegen Regen geschützt werden müssen, bis sie in ihr frostfreies Winterquartier kommen. Im Frühling nimmt man die obere alte Erde, gelbe Blätter etc. weg, gibt frische, kräftige Erde aus 2 Theilen Rasen-, 2 Theilen Laub-, 1 Theil Moorerde und 1 Theil Sand, begießt allmählig häufiger, und wenn nun diese Sämlinge blühen, werden die schlechten Blumen ausgemerzt und nur gute behalten, Nach der Blüthe sind alle A,


Aurbacher, geb. 1784, st. 1847 als Professor der Aesthetik in München; er ist der Herausgeber mehrerer Volksschriften, z. B. der „Abenteuer der 7 Schwaben,“ „der Geschichte des ewigen Juden“ u. s. w.


Aurea bulla, die goldene Bulle.


Aurelia Aquensis, röm. Colonie, Baden-Baden.


Aurelianus, Cajus Domitius, röm. Kaiser von 270–276 n. Chr., hatte vom Gemeinen heraufgedient, räumte Dacien den Gothen, schlug aber ihre Einfälle zurück, besiegte die Alemannen, Markomannen, die palmyrenische Zenobia, sicherte das Reich, stellte die militärische Zucht wieder her, wurde aber auf seinem Zuge gegen die Neuperser von seinen Dienern ermordet, weil sie non dem furchtbar strengen Kaiser für ein Dienstvergehen grausame Strafe fürchteten.


Aurelius Victor, röm. Schriftsteller aus dem 4. Jahrh. (herausgegeben von Schröter, Leipzig 1829–31, 2 Bde.).


Aureng Zeb (d. h. Zierde des Thrones), Großmogul, geb. 1619, durch die Besiegung seines Vaters und seiner Brüder 1659 Alleinherrscher, eroberte Golconda, Visapur und das Mahrattenland, entwickelte eine fabelhafte Pracht, regierte aber gerecht und weise und liebte die Europäer; der letzte mächtige Herrscher des Mogulreiches; st. 1707.


Aureole (frz. Oreol), Strahlenkranz, Heiligenschein, Ruhm.


Aureus, altröm. Goldmünze von verschiedenem Werthe.


Aurich, Landdrostei im Königreich Hannover, das alte Ostfriesland, eine dem Meere abgewonnene und gegen dasselbe mit Deichen geschützte Ebene, hat bedeutenden Ackerbau, Viehzucht, Fischerei, Handel; der höchste Punkt, der Plitenberg bei Leer, ist 70' über der Nordsee; 52 □M. groß mit 170000 E.; 1657 Grafschaft, kam 1744 an Preußen, 1806 an Holland, 1810 an Frankreich, 1815 an Hannover. – A., Hauptstadt, 4500 E.; in der Nähe der Upstaaleboom, der Versammlungsort der alten Friesen.


Auricula, lat., Oehrchen, Ohrläppchen, Seitenanhängsel an Pflanzenblättern.


Aurifaber (Goldschmied), geb. 1519, Mansfelder, 1545–46 Luthers Famulus, später Hofprediger in Weimar, st. 1579 als Prediger in Erfurt; er gab Luthers Tischreden heraus.


Aurikel (Primula Auricula) ist eine sog. „Blumistenblume“, d. h. eine solche, von welcher ganze Sortiments cultivirt werden, wie von der Nelke, Rose, Tulpe u. a. m. Der Blumist unterscheidet Luiker (holländische, mit ausgerandeten Abschnitten, einfärbig und nicht gepudert, aber schön sammtartig) und geschilderte (englische, mit gepuderten, nicht ausgerandeten, sondern zugespitzten Abschnitten und mit 2–3 Farben getuscht); eine gute Blume muß ferner ein großes, rundes Auge haben, rein weiß oder gelb und sein gepudert sein, die Oeffnung in der Mitte geschlossen durch die Staubbeutel, aber die Griffelnarbe nicht sichtbar, die Randfarbe abstechend vom Auge, keine Blume unter 1/2 Zoll Durchmesser, die einzelnen Blumenstielchen kurz und stark, der Hauptschaft aber dick und steif und vielblumig. – Das Wesentliche der Anzucht aus Samen besteht in einer etwas sandigen, sonst aber nicht gedüngten Rasenerde, nur ganz leichter Bedeckung des Samens und mäßigem Feuchthalten des im ersten Frühjahr auf gesäeten Samentopfes, der nicht zu warm stehen darf. Nach 5–6 Wochen kann man so junge A.-Pflänzchen genug haben, welche fast nicht frühe genug versetzt werden können, etwa auf 1 Zoll Entfernung in Kistchen oder Töpfe, die schon nach wenigen Tagen ganz wohl an einen geschützten Ort im Freien gebracht werden dürfen, wo sie bleiben bis gegen den August hin, wo sie gegen Regen geschützt werden müssen, bis sie in ihr frostfreies Winterquartier kommen. Im Frühling nimmt man die obere alte Erde, gelbe Blätter etc. weg, gibt frische, kräftige Erde aus 2 Theilen Rasen-, 2 Theilen Laub-, 1 Theil Moorerde und 1 Theil Sand, begießt allmählig häufiger, und wenn nun diese Sämlinge blühen, werden die schlechten Blumen ausgemerzt und nur gute behalten, Nach der Blüthe sind alle A,

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[340/0341] Aurbacher, geb. 1784, st. 1847 als Professor der Aesthetik in München; er ist der Herausgeber mehrerer Volksschriften, z. B. der „Abenteuer der 7 Schwaben,“ „der Geschichte des ewigen Juden“ u. s. w. Aurea bulla, die goldene Bulle. Aurelia Aquensis, röm. Colonie, Baden-Baden. Aurelianus, Cajus Domitius, röm. Kaiser von 270–276 n. Chr., hatte vom Gemeinen heraufgedient, räumte Dacien den Gothen, schlug aber ihre Einfälle zurück, besiegte die Alemannen, Markomannen, die palmyrenische Zenobia, sicherte das Reich, stellte die militärische Zucht wieder her, wurde aber auf seinem Zuge gegen die Neuperser von seinen Dienern ermordet, weil sie non dem furchtbar strengen Kaiser für ein Dienstvergehen grausame Strafe fürchteten. Aurelius Victor, röm. Schriftsteller aus dem 4. Jahrh. (herausgegeben von Schröter, Leipzig 1829–31, 2 Bde.). Aureng Zeb (d. h. Zierde des Thrones), Großmogul, geb. 1619, durch die Besiegung seines Vaters und seiner Brüder 1659 Alleinherrscher, eroberte Golconda, Visapur und das Mahrattenland, entwickelte eine fabelhafte Pracht, regierte aber gerecht und weise und liebte die Europäer; der letzte mächtige Herrscher des Mogulreiches; st. 1707. Aureole (frz. Oreol), Strahlenkranz, Heiligenschein, Ruhm. Aureus, altröm. Goldmünze von verschiedenem Werthe. Aurich, Landdrostei im Königreich Hannover, das alte Ostfriesland, eine dem Meere abgewonnene und gegen dasselbe mit Deichen geschützte Ebene, hat bedeutenden Ackerbau, Viehzucht, Fischerei, Handel; der höchste Punkt, der Plitenberg bei Leer, ist 70' über der Nordsee; 52 □M. groß mit 170000 E.; 1657 Grafschaft, kam 1744 an Preußen, 1806 an Holland, 1810 an Frankreich, 1815 an Hannover. – A., Hauptstadt, 4500 E.; in der Nähe der Upstaaleboom, der Versammlungsort der alten Friesen. Auricula, lat., Oehrchen, Ohrläppchen, Seitenanhängsel an Pflanzenblättern. Aurifaber (Goldschmied), geb. 1519, Mansfelder, 1545–46 Luthers Famulus, später Hofprediger in Weimar, st. 1579 als Prediger in Erfurt; er gab Luthers Tischreden heraus. Aurikel (Primula Auricula) ist eine sog. „Blumistenblume“, d. h. eine solche, von welcher ganze Sortiments cultivirt werden, wie von der Nelke, Rose, Tulpe u. a. m. Der Blumist unterscheidet Luiker (holländische, mit ausgerandeten Abschnitten, einfärbig und nicht gepudert, aber schön sammtartig) und geschilderte (englische, mit gepuderten, nicht ausgerandeten, sondern zugespitzten Abschnitten und mit 2–3 Farben getuscht); eine gute Blume muß ferner ein großes, rundes Auge haben, rein weiß oder gelb und sein gepudert sein, die Oeffnung in der Mitte geschlossen durch die Staubbeutel, aber die Griffelnarbe nicht sichtbar, die Randfarbe abstechend vom Auge, keine Blume unter 1/2 Zoll Durchmesser, die einzelnen Blumenstielchen kurz und stark, der Hauptschaft aber dick und steif und vielblumig. – Das Wesentliche der Anzucht aus Samen besteht in einer etwas sandigen, sonst aber nicht gedüngten Rasenerde, nur ganz leichter Bedeckung des Samens und mäßigem Feuchthalten des im ersten Frühjahr auf gesäeten Samentopfes, der nicht zu warm stehen darf. Nach 5–6 Wochen kann man so junge A.-Pflänzchen genug haben, welche fast nicht frühe genug versetzt werden können, etwa auf 1 Zoll Entfernung in Kistchen oder Töpfe, die schon nach wenigen Tagen ganz wohl an einen geschützten Ort im Freien gebracht werden dürfen, wo sie bleiben bis gegen den August hin, wo sie gegen Regen geschützt werden müssen, bis sie in ihr frostfreies Winterquartier kommen. Im Frühling nimmt man die obere alte Erde, gelbe Blätter etc. weg, gibt frische, kräftige Erde aus 2 Theilen Rasen-, 2 Theilen Laub-, 1 Theil Moorerde und 1 Theil Sand, begießt allmählig häufiger, und wenn nun diese Sämlinge blühen, werden die schlechten Blumen ausgemerzt und nur gute behalten, Nach der Blüthe sind alle A,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 340. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/341>, abgerufen am 24.11.2024.