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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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in den schlesischen und siebenjährigen Krieg verwickelt, und Friedrich II., der sich Sachsens bemächtigt hatte, nutzte dasselbe dergestalt aus, daß man behaupten kann, er habe sich gegen seine Feinde eigentlich durch Sachsen gehalten. A. III. st. 1763.


August, Emil, Leopold, geb. 1772, Herzog von Sachsen-Gotha und Altenburg, von 1804-1822, ein sehr wohlwollender und hochgebildeter Regent, der sein kleines Land durch eine kluge Politik vor den Drangsalen des Krieges zu schützen vermochte; st. 1822 ohne Erben und mit seinem Bruder Friedrich erlosch 1825 die Linie.


August, Paul Friedrich, Großherzog zu Oldenburg, geb. 1783, focht im russ. Feldzuge und Befreiungskriege, folgte 1829 seinem Vater Peter Friedrich in der Regierung. 1848 erlebte er in dem sonst so conservativen Oldenburg eine Stimmung, aus der das allgemeine Wahlrecht und eine demokratische Verfassung hervorging, die jedoch 1852 einer conservativen Platz machen mußte; st. 27. Febr. 1853.


August, Friedrich Wilhelm Heinrich, Prinz von Preußen, Sohn des 1813 gest. Prinzen August Ferdinand, geb. 1779, focht bereits in der Schlacht von Jena nicht ruhmlos, wurde aber bei Prenzlau gefangen. Im Befreiungskriege kommandirte er eine Brigade mit Auszeichnung und 1815 eroberte er mit dem 2. Armeekorps eine Anzahl franz. Festungen in rascher Aufeinanderfolge. Nach dem Kriege wurde er Chef der Artillerie und st. 19. Juli 1843.


Augusta, der Titel der spätern röm. Kaiserinen; - der Name zahlreicher Städte, die von röm. Kaisern gegründet oder colonisirt wurden, z. B. Augusta Vindelicorum, - Trevirorum, - Nemetum, - Vangionum, - Taurinorum, - Emerita, - Praetoria u. s. w.


Augusta, Stadt im nordamerik. Staate Maine, 8300 E.; im Staate Georgia, 9000 E.


Augustalen, Goldmünzen von Kaiser Friedrich II., 1231 in Neapel geprägt.


Augustales (ludi), öffentliche Spiele zu Ehren des Augustus; - (sacerdotes) von Augustus eingesetzte Priester der Laren und Penaten an den Kreuzwegen; - (sodales, Augustusbruderschaft) eine Art Priestercollegium zur Feier des Augustus durch Opfer, Spiele u. dergl.


Augustana confessio, die Augsburger Confession.


Augustdor, sächs. Goldmünze im Werth des Friedrichsdors oder der Pistole = 5 Thlr. 20 Ngr., 8 fl. 15 kr. C.-M.


Augustenburg, Flecken auf der Schleswig'schen Insel Alsen mit 800 E., mit dem Residenzschlosse der Herzoge von Holstein-Sonderburg-Augustenburg. Die Herzoge von Holstein-Sonderburg stammen von Herzog Johann, dem Bruder des Königs Friedrich II. von Dänemark; Herzog Ernst Günter von Holstein-Sonderburg (geb. 1609, gest. 1689) stiftete die Speziallinie der Herzoge von Holstein-Sonderburg-Augustenburg; der jetzige Herzog Christian Karl Friedrich August und sein Bruder Friedrich Emil August, der Prinz von Noer, betheiligten sich bekanntlich sehr an den schleswig-holsteinischen Kämpfen, da sie ihre Ansprüche auf die Nachfolge in Holstein beim Erlöschen des dän. Mannsstamms geltend machten; 1853 hat der Herzog seine Besitzungen in den Herzogthümern, sowie seine Erbansprüche gegen 800000 Speciesthaler aufgegeben, sein Bruder aber hat dagegen protestirt.


Augusti, Johann Christoph Wilhelm, geb. 1772, prot. Theolog und fruchtbarer Schriftsteller, zuerst Rationalist, zuletzt Vertheidiger des alten prot. Glaubenssystems und Vorkämpfer für die preuß. Kirchenagende, st. 1841 als Consistorialdirektor in Koblenz. Von seinen Schriften nennen wir: "Denkwürdigkeiten aus der christlichen Archäologie"; "Lehrbuch der christlichen Dogmengeschichte"; "Beiträge zur christlichen Kunstgeschichte"; "Kritik der preuß. Kirchenagende."


Augustinerorden. Im 12. und 13. Jahrh. bildeten sich in Italien mehrere Eremitengesellschaften oder Congregationen, welche nach keiner bestimmten Regel lebten; die bedeutendsten waren die Johannboniten, die Brittinianer, die toskanischen Eremiten, die Sack- oder Bußbrüder Christi. Die Päpste bemühten sich, diese Congregationen zu vereinigen

in den schlesischen und siebenjährigen Krieg verwickelt, und Friedrich II., der sich Sachsens bemächtigt hatte, nutzte dasselbe dergestalt aus, daß man behaupten kann, er habe sich gegen seine Feinde eigentlich durch Sachsen gehalten. A. III. st. 1763.


August, Emil, Leopold, geb. 1772, Herzog von Sachsen-Gotha und Altenburg, von 1804–1822, ein sehr wohlwollender und hochgebildeter Regent, der sein kleines Land durch eine kluge Politik vor den Drangsalen des Krieges zu schützen vermochte; st. 1822 ohne Erben und mit seinem Bruder Friedrich erlosch 1825 die Linie.


August, Paul Friedrich, Großherzog zu Oldenburg, geb. 1783, focht im russ. Feldzuge und Befreiungskriege, folgte 1829 seinem Vater Peter Friedrich in der Regierung. 1848 erlebte er in dem sonst so conservativen Oldenburg eine Stimmung, aus der das allgemeine Wahlrecht und eine demokratische Verfassung hervorging, die jedoch 1852 einer conservativen Platz machen mußte; st. 27. Febr. 1853.


August, Friedrich Wilhelm Heinrich, Prinz von Preußen, Sohn des 1813 gest. Prinzen August Ferdinand, geb. 1779, focht bereits in der Schlacht von Jena nicht ruhmlos, wurde aber bei Prenzlau gefangen. Im Befreiungskriege kommandirte er eine Brigade mit Auszeichnung und 1815 eroberte er mit dem 2. Armeekorps eine Anzahl franz. Festungen in rascher Aufeinanderfolge. Nach dem Kriege wurde er Chef der Artillerie und st. 19. Juli 1843.


Augusta, der Titel der spätern röm. Kaiserinen; – der Name zahlreicher Städte, die von röm. Kaisern gegründet oder colonisirt wurden, z. B. Augusta Vindelicorum, – Trevirorum, – Nemetum, – Vangionum, – Taurinorum, – Emerita, – Praetoria u. s. w.


Augusta, Stadt im nordamerik. Staate Maine, 8300 E.; im Staate Georgia, 9000 E.


Augustalen, Goldmünzen von Kaiser Friedrich II., 1231 in Neapel geprägt.


Augustales (ludi), öffentliche Spiele zu Ehren des Augustus; – (sacerdotes) von Augustus eingesetzte Priester der Laren und Penaten an den Kreuzwegen; – (sodales, Augustusbruderschaft) eine Art Priestercollegium zur Feier des Augustus durch Opfer, Spiele u. dergl.


Augustana confessio, die Augsburger Confession.


Augustdor, sächs. Goldmünze im Werth des Friedrichsdors oder der Pistole = 5 Thlr. 20 Ngr., 8 fl. 15 kr. C.-M.


Augustenburg, Flecken auf der Schleswigʼschen Insel Alsen mit 800 E., mit dem Residenzschlosse der Herzoge von Holstein-Sonderburg-Augustenburg. Die Herzoge von Holstein-Sonderburg stammen von Herzog Johann, dem Bruder des Königs Friedrich II. von Dänemark; Herzog Ernst Günter von Holstein-Sonderburg (geb. 1609, gest. 1689) stiftete die Speziallinie der Herzoge von Holstein-Sonderburg-Augustenburg; der jetzige Herzog Christian Karl Friedrich August und sein Bruder Friedrich Emil August, der Prinz von Noer, betheiligten sich bekanntlich sehr an den schleswig-holsteinischen Kämpfen, da sie ihre Ansprüche auf die Nachfolge in Holstein beim Erlöschen des dän. Mannsstamms geltend machten; 1853 hat der Herzog seine Besitzungen in den Herzogthümern, sowie seine Erbansprüche gegen 800000 Speciesthaler aufgegeben, sein Bruder aber hat dagegen protestirt.


Augusti, Johann Christoph Wilhelm, geb. 1772, prot. Theolog und fruchtbarer Schriftsteller, zuerst Rationalist, zuletzt Vertheidiger des alten prot. Glaubenssystems und Vorkämpfer für die preuß. Kirchenagende, st. 1841 als Consistorialdirektor in Koblenz. Von seinen Schriften nennen wir: „Denkwürdigkeiten aus der christlichen Archäologie“; „Lehrbuch der christlichen Dogmengeschichte“; „Beiträge zur christlichen Kunstgeschichte“; „Kritik der preuß. Kirchenagende.“


Augustinerorden. Im 12. und 13. Jahrh. bildeten sich in Italien mehrere Eremitengesellschaften oder Congregationen, welche nach keiner bestimmten Regel lebten; die bedeutendsten waren die Johannboniten, die Brittinianer, die toskanischen Eremiten, die Sack- oder Bußbrüder Christi. Die Päpste bemühten sich, diese Congregationen zu vereinigen

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[335/0336] in den schlesischen und siebenjährigen Krieg verwickelt, und Friedrich II., der sich Sachsens bemächtigt hatte, nutzte dasselbe dergestalt aus, daß man behaupten kann, er habe sich gegen seine Feinde eigentlich durch Sachsen gehalten. A. III. st. 1763. August, Emil, Leopold, geb. 1772, Herzog von Sachsen-Gotha und Altenburg, von 1804–1822, ein sehr wohlwollender und hochgebildeter Regent, der sein kleines Land durch eine kluge Politik vor den Drangsalen des Krieges zu schützen vermochte; st. 1822 ohne Erben und mit seinem Bruder Friedrich erlosch 1825 die Linie. August, Paul Friedrich, Großherzog zu Oldenburg, geb. 1783, focht im russ. Feldzuge und Befreiungskriege, folgte 1829 seinem Vater Peter Friedrich in der Regierung. 1848 erlebte er in dem sonst so conservativen Oldenburg eine Stimmung, aus der das allgemeine Wahlrecht und eine demokratische Verfassung hervorging, die jedoch 1852 einer conservativen Platz machen mußte; st. 27. Febr. 1853. August, Friedrich Wilhelm Heinrich, Prinz von Preußen, Sohn des 1813 gest. Prinzen August Ferdinand, geb. 1779, focht bereits in der Schlacht von Jena nicht ruhmlos, wurde aber bei Prenzlau gefangen. Im Befreiungskriege kommandirte er eine Brigade mit Auszeichnung und 1815 eroberte er mit dem 2. Armeekorps eine Anzahl franz. Festungen in rascher Aufeinanderfolge. Nach dem Kriege wurde er Chef der Artillerie und st. 19. Juli 1843. Augusta, der Titel der spätern röm. Kaiserinen; – der Name zahlreicher Städte, die von röm. Kaisern gegründet oder colonisirt wurden, z. B. Augusta Vindelicorum, – Trevirorum, – Nemetum, – Vangionum, – Taurinorum, – Emerita, – Praetoria u. s. w. Augusta, Stadt im nordamerik. Staate Maine, 8300 E.; im Staate Georgia, 9000 E. Augustalen, Goldmünzen von Kaiser Friedrich II., 1231 in Neapel geprägt. Augustales (ludi), öffentliche Spiele zu Ehren des Augustus; – (sacerdotes) von Augustus eingesetzte Priester der Laren und Penaten an den Kreuzwegen; – (sodales, Augustusbruderschaft) eine Art Priestercollegium zur Feier des Augustus durch Opfer, Spiele u. dergl. Augustana confessio, die Augsburger Confession. Augustdor, sächs. Goldmünze im Werth des Friedrichsdors oder der Pistole = 5 Thlr. 20 Ngr., 8 fl. 15 kr. C.-M. Augustenburg, Flecken auf der Schleswigʼschen Insel Alsen mit 800 E., mit dem Residenzschlosse der Herzoge von Holstein-Sonderburg-Augustenburg. Die Herzoge von Holstein-Sonderburg stammen von Herzog Johann, dem Bruder des Königs Friedrich II. von Dänemark; Herzog Ernst Günter von Holstein-Sonderburg (geb. 1609, gest. 1689) stiftete die Speziallinie der Herzoge von Holstein-Sonderburg-Augustenburg; der jetzige Herzog Christian Karl Friedrich August und sein Bruder Friedrich Emil August, der Prinz von Noer, betheiligten sich bekanntlich sehr an den schleswig-holsteinischen Kämpfen, da sie ihre Ansprüche auf die Nachfolge in Holstein beim Erlöschen des dän. Mannsstamms geltend machten; 1853 hat der Herzog seine Besitzungen in den Herzogthümern, sowie seine Erbansprüche gegen 800000 Speciesthaler aufgegeben, sein Bruder aber hat dagegen protestirt. Augusti, Johann Christoph Wilhelm, geb. 1772, prot. Theolog und fruchtbarer Schriftsteller, zuerst Rationalist, zuletzt Vertheidiger des alten prot. Glaubenssystems und Vorkämpfer für die preuß. Kirchenagende, st. 1841 als Consistorialdirektor in Koblenz. Von seinen Schriften nennen wir: „Denkwürdigkeiten aus der christlichen Archäologie“; „Lehrbuch der christlichen Dogmengeschichte“; „Beiträge zur christlichen Kunstgeschichte“; „Kritik der preuß. Kirchenagende.“ Augustinerorden. Im 12. und 13. Jahrh. bildeten sich in Italien mehrere Eremitengesellschaften oder Congregationen, welche nach keiner bestimmten Regel lebten; die bedeutendsten waren die Johannboniten, die Brittinianer, die toskanischen Eremiten, die Sack- oder Bußbrüder Christi. Die Päpste bemühten sich, diese Congregationen zu vereinigen

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 335. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/336>, abgerufen am 24.11.2024.