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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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durch welche Fremden der Aufenthalt in einer Stadt erlaubt wird; sind 1792 in Frankreich zuerst eingeführt worden.


Auferstehung (der Todten, des Fleisches) ist eine Fundamentallehre der Kirche, gegründet auf die klaren Worte der hl. Schrift. Die Auferstehung des Menschen ist eine künftige That der Allmacht, wie die Schöpfung die geschehene ist; sie hat in der Auferstehung Christi ihren Anfang genommen, denn wie der Tod die Folge der Sünde war, so ist die Auferstehung die Frucht der Erlösung; sie ist wie die Menschwerdung Christi, wie sein Kreuzestod ein wesentliches Moment der Erlösung und deren Verherrlichung am Ende der Tage. Gegen die Lehre von der Auferstehung haben in früheren Jahrhunderten besonders die gnostischen Sekten eine hartnäckige Feindseligkeit entwickelt, weil ihnen der Leib als eine Quelle des Bösen oder wenigstens als eine hemmende Last oder als Gefängniß des Geistes galt; in neuerer Zeit hat sich der Rationalismus besonders gegen diese Lehre aufgelehnt, der dem Menschen dennoch keine andere Bürgschaft für die Unsterblichkeit der Seele zu geben weiß, als die Sehnsucht des Menschen nach Unsterblichkeit, d. h. mit andern Worten die Furcht vor dem Tode. In den Philosophemen, denen die Natur wie die Menschheit in allen ihren Erscheinungen nur ein Entwicklungsprozeß der Gottheit ist, findet die A. keine Stelle, denn was gewesen ist, kommt nach diesen Meinungen nicht wieder. Der Materialismus endlich hat in alter wie in neuer Zeit die christliche Lehre von der A. immer zu seinem Stichblatte genommen.


Auferstehungsmänner nennt der englische Volkswitz die Leute, welche frische Leichen ausgraben und an die anatomischen Lehranstalten verkaufen; die gute Bezahlung führte selbst zu Mordthaten (Burkisiren).


Auferstehungsthaler wurden 1538, 1545 und 1546 in Braunschweig geschlagen, das Glück bedeutend, das Braunschweig durch den Anschluß an den Schmalkaldischen Bund widerfuhr.


Auffahren, im Bergwesen, wenn der Arbeiter Abends den Schacht verläßt; in den Alpen, das Vieh auf die Alpen weiden treiben.


Auffenberg, von, geb. 1760 in Schwaben, zeichnete sich als Oberst in österr. Diensten in den Niederlanden und 1796 in der Schlacht bei Würzburg aus; wurde 1797 Generalmajor, ließ sich aber von Massena 1797 in Graubünden umgehen und mit dem ganzen Korps fangen; nicht besser ging es ihm 1805 bei Wertheim, wo ihn Murat überfiel und gefangen nahm. Er wurde dafür kassirt und starb einige Jahre später. - A., Joseph, Frhr. von, geb. 1798 zu Freiburg i. Br., diente von 1815-17 in der österr. Reiterei, dann in der bad. Garde; später wurde er Kammerherr und beim Theaterkomite angestellt und 1839 Hofmarschall. Sehr fruchtbarer Dichter und Schriftsteller; 24 Dramen, darunter Ludwig XI. in Peronne, der Löwe von Kurdistan, Alhambra. Die "humoristische Pilgerfahrt nach Granada und Cordova", 1835, erzählt seine abenteuerliche spanische Reise.


Auffrischen, ein Gemälde restauriren, eine ausgeartete Thierrace durch abermalige Vermischung mit Thieren der edlen Stammrace wieder veredeln.


Aufführung, die Darstellung größerer Tonwerke; die Darstellung eines dramatischen Werkes auf der Bühne.


Aufgang der Sterne nennt man das Heraustreten derselben über den Horizont des Beobachters an der Ostseite. Nach den verschiedenen Orten verhalten sich die Sterne sehr verschieden in Beziehung auf Auf- und Untergang. Unter dem Aequator sieht man alle Sterne des Himmels auf- und untergehen und zwar senkrecht zum Horizont, Unter den Polen dagegen findet gar kein Auf- und Untergang der Sterne mehr statt, weil dort beständig die gleiche Hälfte der Himmelskugel über dem Horizont liegt, nämlich die ganze nördliche oder die ganze südliche Halbkugel des Himmels. Für Orte endlich zwischen Pol und Aequator gehen die Sterne in schiefer Richtung gegen den Horizont auf und unter. Ein Theil derselben

durch welche Fremden der Aufenthalt in einer Stadt erlaubt wird; sind 1792 in Frankreich zuerst eingeführt worden.


Auferstehung (der Todten, des Fleisches) ist eine Fundamentallehre der Kirche, gegründet auf die klaren Worte der hl. Schrift. Die Auferstehung des Menschen ist eine künftige That der Allmacht, wie die Schöpfung die geschehene ist; sie hat in der Auferstehung Christi ihren Anfang genommen, denn wie der Tod die Folge der Sünde war, so ist die Auferstehung die Frucht der Erlösung; sie ist wie die Menschwerdung Christi, wie sein Kreuzestod ein wesentliches Moment der Erlösung und deren Verherrlichung am Ende der Tage. Gegen die Lehre von der Auferstehung haben in früheren Jahrhunderten besonders die gnostischen Sekten eine hartnäckige Feindseligkeit entwickelt, weil ihnen der Leib als eine Quelle des Bösen oder wenigstens als eine hemmende Last oder als Gefängniß des Geistes galt; in neuerer Zeit hat sich der Rationalismus besonders gegen diese Lehre aufgelehnt, der dem Menschen dennoch keine andere Bürgschaft für die Unsterblichkeit der Seele zu geben weiß, als die Sehnsucht des Menschen nach Unsterblichkeit, d. h. mit andern Worten die Furcht vor dem Tode. In den Philosophemen, denen die Natur wie die Menschheit in allen ihren Erscheinungen nur ein Entwicklungsprozeß der Gottheit ist, findet die A. keine Stelle, denn was gewesen ist, kommt nach diesen Meinungen nicht wieder. Der Materialismus endlich hat in alter wie in neuer Zeit die christliche Lehre von der A. immer zu seinem Stichblatte genommen.


Auferstehungsmänner nennt der englische Volkswitz die Leute, welche frische Leichen ausgraben und an die anatomischen Lehranstalten verkaufen; die gute Bezahlung führte selbst zu Mordthaten (Burkisiren).


Auferstehungsthaler wurden 1538, 1545 und 1546 in Braunschweig geschlagen, das Glück bedeutend, das Braunschweig durch den Anschluß an den Schmalkaldischen Bund widerfuhr.


Auffahren, im Bergwesen, wenn der Arbeiter Abends den Schacht verläßt; in den Alpen, das Vieh auf die Alpen weiden treiben.


Auffenberg, von, geb. 1760 in Schwaben, zeichnete sich als Oberst in österr. Diensten in den Niederlanden und 1796 in der Schlacht bei Würzburg aus; wurde 1797 Generalmajor, ließ sich aber von Massena 1797 in Graubünden umgehen und mit dem ganzen Korps fangen; nicht besser ging es ihm 1805 bei Wertheim, wo ihn Murat überfiel und gefangen nahm. Er wurde dafür kassirt und starb einige Jahre später. – A., Joseph, Frhr. von, geb. 1798 zu Freiburg i. Br., diente von 1815–17 in der österr. Reiterei, dann in der bad. Garde; später wurde er Kammerherr und beim Theaterkomite angestellt und 1839 Hofmarschall. Sehr fruchtbarer Dichter und Schriftsteller; 24 Dramen, darunter Ludwig XI. in Peronne, der Löwe von Kurdistan, Alhambra. Die „humoristische Pilgerfahrt nach Granada und Cordova“, 1835, erzählt seine abenteuerliche spanische Reise.


Auffrischen, ein Gemälde restauriren, eine ausgeartete Thierrace durch abermalige Vermischung mit Thieren der edlen Stammrace wieder veredeln.


Aufführung, die Darstellung größerer Tonwerke; die Darstellung eines dramatischen Werkes auf der Bühne.


Aufgang der Sterne nennt man das Heraustreten derselben über den Horizont des Beobachters an der Ostseite. Nach den verschiedenen Orten verhalten sich die Sterne sehr verschieden in Beziehung auf Auf- und Untergang. Unter dem Aequator sieht man alle Sterne des Himmels auf- und untergehen und zwar senkrecht zum Horizont, Unter den Polen dagegen findet gar kein Auf- und Untergang der Sterne mehr statt, weil dort beständig die gleiche Hälfte der Himmelskugel über dem Horizont liegt, nämlich die ganze nördliche oder die ganze südliche Halbkugel des Himmels. Für Orte endlich zwischen Pol und Aequator gehen die Sterne in schiefer Richtung gegen den Horizont auf und unter. Ein Theil derselben

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[325/0326] durch welche Fremden der Aufenthalt in einer Stadt erlaubt wird; sind 1792 in Frankreich zuerst eingeführt worden. Auferstehung (der Todten, des Fleisches) ist eine Fundamentallehre der Kirche, gegründet auf die klaren Worte der hl. Schrift. Die Auferstehung des Menschen ist eine künftige That der Allmacht, wie die Schöpfung die geschehene ist; sie hat in der Auferstehung Christi ihren Anfang genommen, denn wie der Tod die Folge der Sünde war, so ist die Auferstehung die Frucht der Erlösung; sie ist wie die Menschwerdung Christi, wie sein Kreuzestod ein wesentliches Moment der Erlösung und deren Verherrlichung am Ende der Tage. Gegen die Lehre von der Auferstehung haben in früheren Jahrhunderten besonders die gnostischen Sekten eine hartnäckige Feindseligkeit entwickelt, weil ihnen der Leib als eine Quelle des Bösen oder wenigstens als eine hemmende Last oder als Gefängniß des Geistes galt; in neuerer Zeit hat sich der Rationalismus besonders gegen diese Lehre aufgelehnt, der dem Menschen dennoch keine andere Bürgschaft für die Unsterblichkeit der Seele zu geben weiß, als die Sehnsucht des Menschen nach Unsterblichkeit, d. h. mit andern Worten die Furcht vor dem Tode. In den Philosophemen, denen die Natur wie die Menschheit in allen ihren Erscheinungen nur ein Entwicklungsprozeß der Gottheit ist, findet die A. keine Stelle, denn was gewesen ist, kommt nach diesen Meinungen nicht wieder. Der Materialismus endlich hat in alter wie in neuer Zeit die christliche Lehre von der A. immer zu seinem Stichblatte genommen. Auferstehungsmänner nennt der englische Volkswitz die Leute, welche frische Leichen ausgraben und an die anatomischen Lehranstalten verkaufen; die gute Bezahlung führte selbst zu Mordthaten (Burkisiren). Auferstehungsthaler wurden 1538, 1545 und 1546 in Braunschweig geschlagen, das Glück bedeutend, das Braunschweig durch den Anschluß an den Schmalkaldischen Bund widerfuhr. Auffahren, im Bergwesen, wenn der Arbeiter Abends den Schacht verläßt; in den Alpen, das Vieh auf die Alpen weiden treiben. Auffenberg, von, geb. 1760 in Schwaben, zeichnete sich als Oberst in österr. Diensten in den Niederlanden und 1796 in der Schlacht bei Würzburg aus; wurde 1797 Generalmajor, ließ sich aber von Massena 1797 in Graubünden umgehen und mit dem ganzen Korps fangen; nicht besser ging es ihm 1805 bei Wertheim, wo ihn Murat überfiel und gefangen nahm. Er wurde dafür kassirt und starb einige Jahre später. – A., Joseph, Frhr. von, geb. 1798 zu Freiburg i. Br., diente von 1815–17 in der österr. Reiterei, dann in der bad. Garde; später wurde er Kammerherr und beim Theaterkomite angestellt und 1839 Hofmarschall. Sehr fruchtbarer Dichter und Schriftsteller; 24 Dramen, darunter Ludwig XI. in Peronne, der Löwe von Kurdistan, Alhambra. Die „humoristische Pilgerfahrt nach Granada und Cordova“, 1835, erzählt seine abenteuerliche spanische Reise. Auffrischen, ein Gemälde restauriren, eine ausgeartete Thierrace durch abermalige Vermischung mit Thieren der edlen Stammrace wieder veredeln. Aufführung, die Darstellung größerer Tonwerke; die Darstellung eines dramatischen Werkes auf der Bühne. Aufgang der Sterne nennt man das Heraustreten derselben über den Horizont des Beobachters an der Ostseite. Nach den verschiedenen Orten verhalten sich die Sterne sehr verschieden in Beziehung auf Auf- und Untergang. Unter dem Aequator sieht man alle Sterne des Himmels auf- und untergehen und zwar senkrecht zum Horizont, Unter den Polen dagegen findet gar kein Auf- und Untergang der Sterne mehr statt, weil dort beständig die gleiche Hälfte der Himmelskugel über dem Horizont liegt, nämlich die ganze nördliche oder die ganze südliche Halbkugel des Himmels. Für Orte endlich zwischen Pol und Aequator gehen die Sterne in schiefer Richtung gegen den Horizont auf und unter. Ein Theil derselben

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 325. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/326>, abgerufen am 24.11.2024.