Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

200 Kantons, 336 Gemeinden. Hauptst. Foix.


Ariel (d. h. der Löwe Gottes) symbol. Name von Jerusalem; in der rabbinischen Kabbala ein Wassergeist; bei Shakespeare und Göthe ein Luftgeist, zarten Gesanges Meister.


Aries, lat., Widder; der Name eines Sternbildes; die Belagerungsmaschine der Alten, s. Widder.


Arimaspen, bei Herodot ein einäugiges Scythenvolk im äußersten Nordosten, Nachbaren der Issedonen und Hyperboräer, welche den Gold hütenden Greifen das edle Metall mit vieler Gefahr rauben; offenbar die mit Fabeln gemischte alte Kunde von dem Goldreichthum des Altai.


Arimathäa, späterer Name von Rama, Heimath des Joseph, eines angesehenen Mitgliedes des hohen Rathes.


Ariminum, jetzt Rimini, s. daselbst.


Arion, berühmter Sänger und Citherspieler zu Ende des 7. Jahrh. v. Chr., aus Methymna auf Lesbos, Freund Perianders, des Fürsten von Korinth. Auf seiner Rückfahrt von Tarent, wo er den Preis errungen hatte, wollten ihn die Schiffsleute, um seine Schätze zu rauben, in das Meer werfen; er erbat sich aber, daß er sich selbst in das Meer stürzen dürfe. Er that dies, nachdem er seine schönsten Lieder gesungen, ein Delphin jedoch nahm ihn auf den Rücken und trug ihn bis zum Vorgebirg Tänarum. Er kehrte zu Lande nach Korinth zurück, die Schiffsleute aber erhielten durch Periander ihre Strafe. (Schöne Ballade von A. W. Schlegel.)


Ariosto, Ludovico, geb. zu Reggio 1474, lebte seit seinem 26. Jahre an dem Hofe des Cardinals Hippolyt v. Este, später bei dessen Bruder, dem Herzog Alfons I. von Ferrara, st. 1533. A. wird mit Dante, Petrarca, Torquato Tasso genannt, also den ersten italien. Dichtern beigezählt. Sein Hauptwerk ist das romantische Epos "Orlando furioso" der rasende Roland, von vollendeter Form aber nicht geringer Lascivität; (am besten übersetzt von Gries). Außerdem schrieb er Satyren, Sonetten und lat. Gedichte. Die von Giamperi 1846 herausgegebenen Fragmente eines zweiten Heldengedichtes "Rinaldo ardito" anerkennt die Kritik einstweilen noch nicht als ein Werk A. s.


Ariovist, suevischer Heerführer, den die Sequaner gegen die Aeduer nach Gallien gerufen hatten, und der nun als Sieger beiden Völkern gebot und immer mehr Germanen über den Rhein herüberzog. Die unterdrückten Gallier flehten nun zu Cäsar, sie von ihren herrischen Gästen zu befreien; freudig sagte Cäsar zu und lieferte nach vergeblichen Unterhandlungen und mehrtägigen Hin- und Hermärschen dem A. in der Nähe des heutigen Mümpelgard die entscheidende Schlacht (58 v. Chr.). Der besiegte A. floh mit den Trümmern seines Heeres über den Rhein und verschwindet seitdem aus der Geschichte.


Arispe, Stadt in dem mexikan. Staate Sonora, am gleichnamigen Flusse, mit mehr als 8000 E.


Aristänetus, Freund des Rhetors Libanius, aus Nicäa gebürtig, umgekommen 358 n. Chr. bei dem Erdbeben in Nikomedien, soll der Verfasser von 50 erotischen Briefen sein; sie wurden nach der Wiener Handschrift, der einzigen vorhandenen, zuletzt 1822 von Boissonade herausgegeben.


Aristäus, myth., Sohn des Apollo und der Nymphe Cyrene, Beschützer der Bienenzucht, der Jäger, Hirten, Heilkünstler und Wahrsager, wird mit der Kadmusmythe in Verbindung gesetzt; ohne Zweifel vorhellenischen Ursprungs.


Aristarchus, von Samos, berühmter Astronom, der die Umdrehung der Erde um die eigene Axe und die Jahresbewegung um die Sonne lehrte, lebte in der 2. Hälfte des 3. Jahrh. v. Chr. Von seinen Schriften ist nur die kleine übrig: "Von der Größe und der Entfernung der Sonne und des Mondes."


Aristarchus, aus Samothrace, im 2. Jahrh. v. Chr., berühmter Grammatiker zu Alexandrien, widmete sich besonders der kritischen Behandlung des Homer; nach ihm nennt man einen strengen, aber kundigen Kunstrichter Aristarchus.


Aristea, s. Irideae.


Aristeas (der Prokonesier), myth.; die griech. Berichte stimmen weder über

200 Kantons, 336 Gemeinden. Hauptst. Foix.


Ariel (d. h. der Löwe Gottes) symbol. Name von Jerusalem; in der rabbinischen Kabbala ein Wassergeist; bei Shakespeare und Göthe ein Luftgeist, zarten Gesanges Meister.


Aries, lat., Widder; der Name eines Sternbildes; die Belagerungsmaschine der Alten, s. Widder.


Arimaspen, bei Herodot ein einäugiges Scythenvolk im äußersten Nordosten, Nachbaren der Issedonen und Hyperboräer, welche den Gold hütenden Greifen das edle Metall mit vieler Gefahr rauben; offenbar die mit Fabeln gemischte alte Kunde von dem Goldreichthum des Altai.


Arimathäa, späterer Name von Rama, Heimath des Joseph, eines angesehenen Mitgliedes des hohen Rathes.


Ariminum, jetzt Rimini, s. daselbst.


Arion, berühmter Sänger und Citherspieler zu Ende des 7. Jahrh. v. Chr., aus Methymna auf Lesbos, Freund Perianders, des Fürsten von Korinth. Auf seiner Rückfahrt von Tarent, wo er den Preis errungen hatte, wollten ihn die Schiffsleute, um seine Schätze zu rauben, in das Meer werfen; er erbat sich aber, daß er sich selbst in das Meer stürzen dürfe. Er that dies, nachdem er seine schönsten Lieder gesungen, ein Delphin jedoch nahm ihn auf den Rücken und trug ihn bis zum Vorgebirg Tänarum. Er kehrte zu Lande nach Korinth zurück, die Schiffsleute aber erhielten durch Periander ihre Strafe. (Schöne Ballade von A. W. Schlegel.)


Ariosto, Ludovico, geb. zu Reggio 1474, lebte seit seinem 26. Jahre an dem Hofe des Cardinals Hippolyt v. Este, später bei dessen Bruder, dem Herzog Alfons I. von Ferrara, st. 1533. A. wird mit Dante, Petrarca, Torquato Tasso genannt, also den ersten italien. Dichtern beigezählt. Sein Hauptwerk ist das romantische Epos „Orlando furioso“ der rasende Roland, von vollendeter Form aber nicht geringer Lascivität; (am besten übersetzt von Gries). Außerdem schrieb er Satyren, Sonetten und lat. Gedichte. Die von Giamperi 1846 herausgegebenen Fragmente eines zweiten Heldengedichtes „Rinaldo ardito“ anerkennt die Kritik einstweilen noch nicht als ein Werk A. s.


Ariovist, suevischer Heerführer, den die Sequaner gegen die Aeduer nach Gallien gerufen hatten, und der nun als Sieger beiden Völkern gebot und immer mehr Germanen über den Rhein herüberzog. Die unterdrückten Gallier flehten nun zu Cäsar, sie von ihren herrischen Gästen zu befreien; freudig sagte Cäsar zu und lieferte nach vergeblichen Unterhandlungen und mehrtägigen Hin- und Hermärschen dem A. in der Nähe des heutigen Mümpelgard die entscheidende Schlacht (58 v. Chr.). Der besiegte A. floh mit den Trümmern seines Heeres über den Rhein und verschwindet seitdem aus der Geschichte.


Arispe, Stadt in dem mexikan. Staate Sonora, am gleichnamigen Flusse, mit mehr als 8000 E.


Aristänetus, Freund des Rhetors Libanius, aus Nicäa gebürtig, umgekommen 358 n. Chr. bei dem Erdbeben in Nikomedien, soll der Verfasser von 50 erotischen Briefen sein; sie wurden nach der Wiener Handschrift, der einzigen vorhandenen, zuletzt 1822 von Boissonade herausgegeben.


Aristäus, myth., Sohn des Apollo und der Nymphe Cyrene, Beschützer der Bienenzucht, der Jäger, Hirten, Heilkünstler und Wahrsager, wird mit der Kadmusmythe in Verbindung gesetzt; ohne Zweifel vorhellenischen Ursprungs.


Aristarchus, von Samos, berühmter Astronom, der die Umdrehung der Erde um die eigene Axe und die Jahresbewegung um die Sonne lehrte, lebte in der 2. Hälfte des 3. Jahrh. v. Chr. Von seinen Schriften ist nur die kleine übrig: „Von der Größe und der Entfernung der Sonne und des Mondes.“


Aristarchus, aus Samothrace, im 2. Jahrh. v. Chr., berühmter Grammatiker zu Alexandrien, widmete sich besonders der kritischen Behandlung des Homer; nach ihm nennt man einen strengen, aber kundigen Kunstrichter Aristarchus.


Aristea, s. Irideae.


Aristeas (der Prokonesier), myth.; die griech. Berichte stimmen weder über

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0249" n="248"/>
200 Kantons, 336 Gemeinden. Hauptst. Foix.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ariel</hi> (d. h. der Löwe Gottes) symbol. Name von Jerusalem; in der rabbinischen Kabbala ein Wassergeist; bei Shakespeare und Göthe ein Luftgeist, zarten Gesanges Meister.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Aries</hi>, lat., Widder; der Name eines Sternbildes; die Belagerungsmaschine der Alten, s. Widder.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Arimaspen</hi>, bei Herodot ein einäugiges Scythenvolk im äußersten Nordosten, Nachbaren der Issedonen und Hyperboräer, welche den Gold hütenden Greifen das edle Metall mit vieler Gefahr rauben; offenbar die mit Fabeln gemischte alte Kunde von dem Goldreichthum des Altai.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Arimathäa</hi>, späterer Name von Rama, Heimath des Joseph, eines angesehenen Mitgliedes des hohen Rathes.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ariminum</hi>, jetzt Rimini, s. daselbst.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Arion</hi>, berühmter Sänger und Citherspieler zu Ende des 7. Jahrh. v. Chr., aus Methymna auf Lesbos, Freund Perianders, des Fürsten von Korinth. Auf seiner Rückfahrt von Tarent, wo er den Preis errungen hatte, wollten ihn die Schiffsleute, um seine Schätze zu rauben, in das Meer werfen; er erbat sich aber, daß er sich selbst in das Meer stürzen dürfe. Er that dies, nachdem er seine schönsten Lieder gesungen, ein Delphin jedoch nahm ihn auf den Rücken und trug ihn bis zum Vorgebirg Tänarum. Er kehrte zu Lande nach Korinth zurück, die Schiffsleute aber erhielten durch Periander ihre Strafe. (Schöne Ballade von A. W. Schlegel.)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ariosto</hi>, Ludovico, geb. zu Reggio 1474, lebte seit seinem 26. Jahre an dem Hofe des Cardinals Hippolyt v. Este, später bei dessen Bruder, dem Herzog Alfons I. von Ferrara, st. 1533. A. wird mit Dante, Petrarca, Torquato Tasso genannt, also den ersten italien. Dichtern beigezählt. Sein Hauptwerk ist das romantische Epos &#x201E;<hi rendition="#i">Orlando furioso</hi>&#x201C; der rasende Roland, von vollendeter Form aber nicht geringer Lascivität; (am besten übersetzt von Gries). Außerdem schrieb er Satyren, Sonetten und lat. Gedichte. Die von Giamperi 1846 herausgegebenen Fragmente eines zweiten Heldengedichtes &#x201E;<hi rendition="#i">Rinaldo ardito</hi>&#x201C; anerkennt die Kritik einstweilen noch nicht als ein Werk A. s.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ariovist</hi>, suevischer Heerführer, den die Sequaner gegen die Aeduer nach Gallien gerufen hatten, und der nun als Sieger beiden Völkern gebot und immer mehr Germanen über den Rhein herüberzog. Die unterdrückten Gallier flehten nun zu Cäsar, sie von ihren herrischen Gästen zu befreien; freudig sagte Cäsar zu und lieferte nach vergeblichen Unterhandlungen und mehrtägigen Hin- und Hermärschen dem A. in der Nähe des heutigen Mümpelgard die entscheidende Schlacht (58 v. Chr.). Der besiegte A. floh mit den Trümmern seines Heeres über den Rhein und verschwindet seitdem aus der Geschichte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Arispe</hi>, Stadt in dem mexikan. Staate Sonora, am gleichnamigen Flusse, mit mehr als 8000 E.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Aristänetus</hi>, Freund des Rhetors Libanius, aus Nicäa gebürtig, umgekommen 358 n. Chr. bei dem Erdbeben in Nikomedien, soll der Verfasser von 50 erotischen Briefen sein; sie wurden nach der Wiener Handschrift, der einzigen vorhandenen, zuletzt 1822 von Boissonade herausgegeben.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Aristäus</hi>, myth., Sohn des Apollo und der Nymphe Cyrene, Beschützer der Bienenzucht, der Jäger, Hirten, Heilkünstler und Wahrsager, wird mit der Kadmusmythe in Verbindung gesetzt; ohne Zweifel vorhellenischen Ursprungs.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Aristarchus</hi>, von Samos, berühmter Astronom, der die Umdrehung der Erde um die eigene Axe und die Jahresbewegung um die Sonne lehrte, lebte in der 2. Hälfte des 3. Jahrh. v. Chr. Von seinen Schriften ist nur die kleine übrig: &#x201E;Von der Größe und der Entfernung der Sonne und des Mondes.&#x201C;</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Aristarchus</hi>, aus Samothrace, im 2. Jahrh. v. Chr., berühmter Grammatiker zu Alexandrien, widmete sich besonders der kritischen Behandlung des Homer; nach ihm nennt man einen strengen, aber kundigen Kunstrichter Aristarchus.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Aristea</hi>, s. <hi rendition="#i">Irideae</hi>.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Aristeas</hi> (der Prokonesier), myth.; die griech. Berichte stimmen weder über
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[248/0249] 200 Kantons, 336 Gemeinden. Hauptst. Foix. Ariel (d. h. der Löwe Gottes) symbol. Name von Jerusalem; in der rabbinischen Kabbala ein Wassergeist; bei Shakespeare und Göthe ein Luftgeist, zarten Gesanges Meister. Aries, lat., Widder; der Name eines Sternbildes; die Belagerungsmaschine der Alten, s. Widder. Arimaspen, bei Herodot ein einäugiges Scythenvolk im äußersten Nordosten, Nachbaren der Issedonen und Hyperboräer, welche den Gold hütenden Greifen das edle Metall mit vieler Gefahr rauben; offenbar die mit Fabeln gemischte alte Kunde von dem Goldreichthum des Altai. Arimathäa, späterer Name von Rama, Heimath des Joseph, eines angesehenen Mitgliedes des hohen Rathes. Ariminum, jetzt Rimini, s. daselbst. Arion, berühmter Sänger und Citherspieler zu Ende des 7. Jahrh. v. Chr., aus Methymna auf Lesbos, Freund Perianders, des Fürsten von Korinth. Auf seiner Rückfahrt von Tarent, wo er den Preis errungen hatte, wollten ihn die Schiffsleute, um seine Schätze zu rauben, in das Meer werfen; er erbat sich aber, daß er sich selbst in das Meer stürzen dürfe. Er that dies, nachdem er seine schönsten Lieder gesungen, ein Delphin jedoch nahm ihn auf den Rücken und trug ihn bis zum Vorgebirg Tänarum. Er kehrte zu Lande nach Korinth zurück, die Schiffsleute aber erhielten durch Periander ihre Strafe. (Schöne Ballade von A. W. Schlegel.) Ariosto, Ludovico, geb. zu Reggio 1474, lebte seit seinem 26. Jahre an dem Hofe des Cardinals Hippolyt v. Este, später bei dessen Bruder, dem Herzog Alfons I. von Ferrara, st. 1533. A. wird mit Dante, Petrarca, Torquato Tasso genannt, also den ersten italien. Dichtern beigezählt. Sein Hauptwerk ist das romantische Epos „Orlando furioso“ der rasende Roland, von vollendeter Form aber nicht geringer Lascivität; (am besten übersetzt von Gries). Außerdem schrieb er Satyren, Sonetten und lat. Gedichte. Die von Giamperi 1846 herausgegebenen Fragmente eines zweiten Heldengedichtes „Rinaldo ardito“ anerkennt die Kritik einstweilen noch nicht als ein Werk A. s. Ariovist, suevischer Heerführer, den die Sequaner gegen die Aeduer nach Gallien gerufen hatten, und der nun als Sieger beiden Völkern gebot und immer mehr Germanen über den Rhein herüberzog. Die unterdrückten Gallier flehten nun zu Cäsar, sie von ihren herrischen Gästen zu befreien; freudig sagte Cäsar zu und lieferte nach vergeblichen Unterhandlungen und mehrtägigen Hin- und Hermärschen dem A. in der Nähe des heutigen Mümpelgard die entscheidende Schlacht (58 v. Chr.). Der besiegte A. floh mit den Trümmern seines Heeres über den Rhein und verschwindet seitdem aus der Geschichte. Arispe, Stadt in dem mexikan. Staate Sonora, am gleichnamigen Flusse, mit mehr als 8000 E. Aristänetus, Freund des Rhetors Libanius, aus Nicäa gebürtig, umgekommen 358 n. Chr. bei dem Erdbeben in Nikomedien, soll der Verfasser von 50 erotischen Briefen sein; sie wurden nach der Wiener Handschrift, der einzigen vorhandenen, zuletzt 1822 von Boissonade herausgegeben. Aristäus, myth., Sohn des Apollo und der Nymphe Cyrene, Beschützer der Bienenzucht, der Jäger, Hirten, Heilkünstler und Wahrsager, wird mit der Kadmusmythe in Verbindung gesetzt; ohne Zweifel vorhellenischen Ursprungs. Aristarchus, von Samos, berühmter Astronom, der die Umdrehung der Erde um die eigene Axe und die Jahresbewegung um die Sonne lehrte, lebte in der 2. Hälfte des 3. Jahrh. v. Chr. Von seinen Schriften ist nur die kleine übrig: „Von der Größe und der Entfernung der Sonne und des Mondes.“ Aristarchus, aus Samothrace, im 2. Jahrh. v. Chr., berühmter Grammatiker zu Alexandrien, widmete sich besonders der kritischen Behandlung des Homer; nach ihm nennt man einen strengen, aber kundigen Kunstrichter Aristarchus. Aristea, s. Irideae. Aristeas (der Prokonesier), myth.; die griech. Berichte stimmen weder über

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/249
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 248. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/249>, abgerufen am 22.11.2024.