Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

und Paragay, Bolivia, Chili, Patagonien. Von Chili trennt es die Hauptkette der Andes und erfüllt den nördl. Theil mit seinen Ausläufern, wie auf der östl. Seite das brasilische Küstengebirge sich bis an die Platamündung fortsetzt; dagegen geht das Land im Süden in die ungeheuren Ebenen der Pampas über. Das ganze Land gehört zu dem Stromgebiete des Rio de la Plata (des Silberstroms), der seine ungeheure Wassermasse durch eine zu einem Golfe erweiterte Mündung in das atlantische Meer wälzt und weit hinauf für Seeschiffe fahrbar ist. Das Klima ist gesund und auch für Einwanderer ungefährlich. In den nördl. Provinzen gedeihen noch Zuckerrohr und Baumwolle, Reis, Mais, Waizen, Tabak etc. überall. Die Viehzucht ist von großer Bedeutung; einzelne Höfe (Haciendas) haben bis 5000 Stück Rindvieh und einige hundert Pferde auf der Weide, hunderttausende aber irren wild in den Pampas und werden des Fleisches und des Felles wegen, oft wegen des letztern allein gejagt. Das Mineralreich liefert Gold; auf anderes Metall wird nicht gebaut. Gegenstände der Ausfuhr sind: Häute, Talg, Pferdehaare, Hörner, Knochen, Gold, Farbehölzer, Straußfedern, Baumwolle, Maulesel; die Ausfuhr wird auf 4 Mill. Thlr. gewerthet und ungefähr ebenso hoch die Einfuhr. Die Einwohnerzahl soll 2300000 betragen; in den Seestädten sind die Nachkommen der Spanier ansäßig und eine große Menge europ. Einwanderer, die in der Regel als Handelsleute, Conditoren, Kaffeewirthe u. dergl. reich werden wollen; die ländliche Bevölkerung ist noch wenig zahlreich und treibt mehr Viehzucht als Ackerbau. Der Gaucho ist nur Hirte und Jäger, der beste Reiter auf der Welt, ebenso geschickt mit der Wurfschlinge (Lasso) den Feind, das wilde Pferd, den Jaguar niederzuwerfen und zu erdrosseln, als sie mit den Wurfkugeln (Bolas) tödtlich zu treffen. Der Gaucho hat außer dem Hemde nur lederne Kleidung, geht nie eine größere Strecke zu Fuße, sondern reitet, genießt fast nur Fleisch und zwar in ungeheurer Masse (über 10 Pfd. täglich), schläft auf Häuten und ist dieser Lebensweise entsprechend roh, kräftig und unlenksam; mit den Indianerstämmen, welche im Süden und Südwesten frei umherschweifen, lebt er in tödtlicher Feindschaft. - 1515 entdeckte Diaz de Solis den Platastrom, 1535 wurde die Stadt Buenos Ayres angelegt, 1777 wurde von der Krone Spanien das Vice-Königreich Buenos Ayres errichtet, das außer den oben aufgezählten Staaten noch Paragay, Urugay und Bolivia umfaßte. Während der span.-franz. Allianz von 1800 bis 1808 griffen die Engländer Buenos Ayres an, wurden aber zurückgeschlagen. Dagegen bewog der engl. Einfluß 1816 die Staaten zur Revolution und zu der Unabhängigkeitserklärung vom 9. Juli desselben Jahres. Die Gauchos fochten den Kampf mit den Spaniern siegreich aus, aber seit der Unabhängigkeit liegen die Staaten in fortwährendem Zwiste und werden durch innere Unruhen erschüttert. Einige Zeit gelang es dem General Rosas, einem Gauchoführer, eine Dictatur zu üben und die Staaten einer Centralregierung zu unterwerfen; er wurde jedoch 1852 durch General Urquiza gestürzt, der mit brasilischer Truppen-Hilfe und engl.-franz. Gelde Rosas angriff und in einem Treffen schlug. Seitdem hat aber der Bürgerkrieg wieder neu begonnen; die Staaten sind gegen die Staaten mißtrauisch, die Städte gegen die Städte, die Städter gegen die nieder gelassenen Europäer, der Gaucho aber gehorcht niemanden, sodaß ein argent. Staat ohne einen Diktator, der sich auf die Gauchos stützt, nicht denkbar ist. Im J. 1850 betrugen die Ausgaben 12 Mill. Thlr., die Staatsschuld 155 Mill., das im Umlauf befindliche Papiergeld 140 Mill., das stehende Heer 25000 Mann, die Seemacht 24 Schiffe mit 180 Kanonen, die Handelsmarine 160 Schiffe mit 48000 Tonnen Gehalt. Hauptorte sind: Buenos Ayres, Haupthandelsplatz, Santa Fe, Parana, Santa Lucia.


Argentum, lat., Silber.


Argenture, frz., Versilberung, versilberte Arbeit.


Argilit, Thonschiefer; Argilolith, Thonstein.

und Paragay, Bolivia, Chili, Patagonien. Von Chili trennt es die Hauptkette der Andes und erfüllt den nördl. Theil mit seinen Ausläufern, wie auf der östl. Seite das brasilische Küstengebirge sich bis an die Platamündung fortsetzt; dagegen geht das Land im Süden in die ungeheuren Ebenen der Pampas über. Das ganze Land gehört zu dem Stromgebiete des Rio de la Plata (des Silberstroms), der seine ungeheure Wassermasse durch eine zu einem Golfe erweiterte Mündung in das atlantische Meer wälzt und weit hinauf für Seeschiffe fahrbar ist. Das Klima ist gesund und auch für Einwanderer ungefährlich. In den nördl. Provinzen gedeihen noch Zuckerrohr und Baumwolle, Reis, Mais, Waizen, Tabak etc. überall. Die Viehzucht ist von großer Bedeutung; einzelne Höfe (Haciendas) haben bis 5000 Stück Rindvieh und einige hundert Pferde auf der Weide, hunderttausende aber irren wild in den Pampas und werden des Fleisches und des Felles wegen, oft wegen des letztern allein gejagt. Das Mineralreich liefert Gold; auf anderes Metall wird nicht gebaut. Gegenstände der Ausfuhr sind: Häute, Talg, Pferdehaare, Hörner, Knochen, Gold, Farbehölzer, Straußfedern, Baumwolle, Maulesel; die Ausfuhr wird auf 4 Mill. Thlr. gewerthet und ungefähr ebenso hoch die Einfuhr. Die Einwohnerzahl soll 2300000 betragen; in den Seestädten sind die Nachkommen der Spanier ansäßig und eine große Menge europ. Einwanderer, die in der Regel als Handelsleute, Conditoren, Kaffeewirthe u. dergl. reich werden wollen; die ländliche Bevölkerung ist noch wenig zahlreich und treibt mehr Viehzucht als Ackerbau. Der Gaucho ist nur Hirte und Jäger, der beste Reiter auf der Welt, ebenso geschickt mit der Wurfschlinge (Lasso) den Feind, das wilde Pferd, den Jaguar niederzuwerfen und zu erdrosseln, als sie mit den Wurfkugeln (Bolas) tödtlich zu treffen. Der Gaucho hat außer dem Hemde nur lederne Kleidung, geht nie eine größere Strecke zu Fuße, sondern reitet, genießt fast nur Fleisch und zwar in ungeheurer Masse (über 10 Pfd. täglich), schläft auf Häuten und ist dieser Lebensweise entsprechend roh, kräftig und unlenksam; mit den Indianerstämmen, welche im Süden und Südwesten frei umherschweifen, lebt er in tödtlicher Feindschaft. – 1515 entdeckte Diaz de Solis den Platastrom, 1535 wurde die Stadt Buenos Ayres angelegt, 1777 wurde von der Krone Spanien das Vice-Königreich Buenos Ayres errichtet, das außer den oben aufgezählten Staaten noch Paragay, Urugay und Bolivia umfaßte. Während der span.-franz. Allianz von 1800 bis 1808 griffen die Engländer Buenos Ayres an, wurden aber zurückgeschlagen. Dagegen bewog der engl. Einfluß 1816 die Staaten zur Revolution und zu der Unabhängigkeitserklärung vom 9. Juli desselben Jahres. Die Gauchos fochten den Kampf mit den Spaniern siegreich aus, aber seit der Unabhängigkeit liegen die Staaten in fortwährendem Zwiste und werden durch innere Unruhen erschüttert. Einige Zeit gelang es dem General Rosas, einem Gauchoführer, eine Dictatur zu üben und die Staaten einer Centralregierung zu unterwerfen; er wurde jedoch 1852 durch General Urquiza gestürzt, der mit brasilischer Truppen-Hilfe und engl.-franz. Gelde Rosas angriff und in einem Treffen schlug. Seitdem hat aber der Bürgerkrieg wieder neu begonnen; die Staaten sind gegen die Staaten mißtrauisch, die Städte gegen die Städte, die Städter gegen die nieder gelassenen Europäer, der Gaucho aber gehorcht niemanden, sodaß ein argent. Staat ohne einen Diktator, der sich auf die Gauchos stützt, nicht denkbar ist. Im J. 1850 betrugen die Ausgaben 12 Mill. Thlr., die Staatsschuld 155 Mill., das im Umlauf befindliche Papiergeld 140 Mill., das stehende Heer 25000 Mann, die Seemacht 24 Schiffe mit 180 Kanonen, die Handelsmarine 160 Schiffe mit 48000 Tonnen Gehalt. Hauptorte sind: Buenos Ayres, Haupthandelsplatz, Santa Fe, Parana, Santa Lucia.


Argentum, lat., Silber.


Argenture, frz., Versilberung, versilberte Arbeit.


Argilit, Thonschiefer; Argilolith, Thonstein.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0245" n="244"/>
und Paragay, Bolivia, Chili, Patagonien. Von Chili trennt es die Hauptkette der Andes und erfüllt den nördl. Theil mit seinen Ausläufern, wie auf der östl. Seite das brasilische Küstengebirge sich bis an die Platamündung fortsetzt; dagegen geht das Land im Süden in die ungeheuren Ebenen der Pampas über. Das ganze Land gehört zu dem Stromgebiete des Rio de la Plata (des Silberstroms), der seine ungeheure Wassermasse durch eine zu einem Golfe erweiterte Mündung in das atlantische Meer wälzt und weit hinauf für Seeschiffe fahrbar ist. Das Klima ist gesund und auch für Einwanderer ungefährlich. In den nördl. Provinzen gedeihen noch Zuckerrohr und Baumwolle, Reis, Mais, Waizen, Tabak etc. überall. Die Viehzucht ist von großer Bedeutung; einzelne Höfe (Haciendas) haben bis 5000 Stück Rindvieh und einige hundert Pferde auf der Weide, hunderttausende aber irren wild in den Pampas und werden des Fleisches und des Felles wegen, oft wegen des letztern allein gejagt. Das Mineralreich liefert Gold; auf anderes Metall wird nicht gebaut. Gegenstände der Ausfuhr sind: Häute, Talg, Pferdehaare, Hörner, Knochen, Gold, Farbehölzer, Straußfedern, Baumwolle, Maulesel; die Ausfuhr wird auf 4 Mill. Thlr. gewerthet und ungefähr ebenso hoch die Einfuhr. Die Einwohnerzahl soll 2300000 betragen; in den Seestädten sind die Nachkommen der Spanier ansäßig und eine große Menge europ. Einwanderer, die in der Regel als Handelsleute, Conditoren, Kaffeewirthe u. dergl. reich werden wollen; die ländliche Bevölkerung ist noch wenig zahlreich und treibt mehr Viehzucht als Ackerbau. Der Gaucho ist nur Hirte und Jäger, der beste Reiter auf der Welt, ebenso geschickt mit der Wurfschlinge (Lasso) den Feind, das wilde Pferd, den Jaguar niederzuwerfen und zu erdrosseln, als sie mit den Wurfkugeln (Bolas) tödtlich zu treffen. Der Gaucho hat außer dem Hemde nur lederne Kleidung, geht nie eine größere Strecke zu Fuße, sondern reitet, genießt fast nur Fleisch und zwar in ungeheurer Masse (über 10 Pfd. täglich), schläft auf Häuten und ist dieser Lebensweise entsprechend roh, kräftig und unlenksam; mit den Indianerstämmen, welche im Süden und Südwesten frei umherschweifen, lebt er in tödtlicher Feindschaft. &#x2013; 1515 entdeckte Diaz de Solis den Platastrom, 1535 wurde die Stadt Buenos Ayres angelegt, 1777 wurde von der Krone Spanien das Vice-Königreich Buenos Ayres errichtet, das außer den oben aufgezählten Staaten noch Paragay, Urugay und Bolivia umfaßte. Während der span.-franz. Allianz von 1800 bis 1808 griffen die Engländer Buenos Ayres an, wurden aber zurückgeschlagen. Dagegen bewog der engl. Einfluß 1816 die Staaten zur Revolution und zu der Unabhängigkeitserklärung vom 9. Juli desselben Jahres. Die Gauchos fochten den Kampf mit den Spaniern siegreich aus, aber seit der Unabhängigkeit liegen die Staaten in fortwährendem Zwiste und werden durch innere Unruhen erschüttert. Einige Zeit gelang es dem General Rosas, einem Gauchoführer, eine Dictatur zu üben und die Staaten einer Centralregierung zu unterwerfen; er wurde jedoch 1852 durch General Urquiza gestürzt, der mit brasilischer Truppen-Hilfe und engl.-franz. Gelde Rosas angriff und in einem Treffen schlug. Seitdem hat aber der Bürgerkrieg wieder neu begonnen; die Staaten sind gegen die Staaten mißtrauisch, die Städte gegen die Städte, die Städter gegen die nieder gelassenen Europäer, der Gaucho aber gehorcht niemanden, sodaß ein argent. Staat ohne einen Diktator, der sich auf die Gauchos stützt, nicht denkbar ist. Im J. 1850 betrugen die Ausgaben 12 Mill. Thlr., die Staatsschuld 155 Mill., das im Umlauf befindliche Papiergeld 140 Mill., das stehende Heer 25000 Mann, die Seemacht 24 Schiffe mit 180 Kanonen, die Handelsmarine 160 Schiffe mit 48000 Tonnen Gehalt. Hauptorte sind: Buenos Ayres, Haupthandelsplatz, Santa Fe, Parana, Santa Lucia.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Argentum</hi>, lat., Silber.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Argenture</hi>, frz., Versilberung, versilberte Arbeit.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Argilit</hi>, Thonschiefer; <hi rendition="#g">Argilolith</hi>, Thonstein.
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[244/0245] und Paragay, Bolivia, Chili, Patagonien. Von Chili trennt es die Hauptkette der Andes und erfüllt den nördl. Theil mit seinen Ausläufern, wie auf der östl. Seite das brasilische Küstengebirge sich bis an die Platamündung fortsetzt; dagegen geht das Land im Süden in die ungeheuren Ebenen der Pampas über. Das ganze Land gehört zu dem Stromgebiete des Rio de la Plata (des Silberstroms), der seine ungeheure Wassermasse durch eine zu einem Golfe erweiterte Mündung in das atlantische Meer wälzt und weit hinauf für Seeschiffe fahrbar ist. Das Klima ist gesund und auch für Einwanderer ungefährlich. In den nördl. Provinzen gedeihen noch Zuckerrohr und Baumwolle, Reis, Mais, Waizen, Tabak etc. überall. Die Viehzucht ist von großer Bedeutung; einzelne Höfe (Haciendas) haben bis 5000 Stück Rindvieh und einige hundert Pferde auf der Weide, hunderttausende aber irren wild in den Pampas und werden des Fleisches und des Felles wegen, oft wegen des letztern allein gejagt. Das Mineralreich liefert Gold; auf anderes Metall wird nicht gebaut. Gegenstände der Ausfuhr sind: Häute, Talg, Pferdehaare, Hörner, Knochen, Gold, Farbehölzer, Straußfedern, Baumwolle, Maulesel; die Ausfuhr wird auf 4 Mill. Thlr. gewerthet und ungefähr ebenso hoch die Einfuhr. Die Einwohnerzahl soll 2300000 betragen; in den Seestädten sind die Nachkommen der Spanier ansäßig und eine große Menge europ. Einwanderer, die in der Regel als Handelsleute, Conditoren, Kaffeewirthe u. dergl. reich werden wollen; die ländliche Bevölkerung ist noch wenig zahlreich und treibt mehr Viehzucht als Ackerbau. Der Gaucho ist nur Hirte und Jäger, der beste Reiter auf der Welt, ebenso geschickt mit der Wurfschlinge (Lasso) den Feind, das wilde Pferd, den Jaguar niederzuwerfen und zu erdrosseln, als sie mit den Wurfkugeln (Bolas) tödtlich zu treffen. Der Gaucho hat außer dem Hemde nur lederne Kleidung, geht nie eine größere Strecke zu Fuße, sondern reitet, genießt fast nur Fleisch und zwar in ungeheurer Masse (über 10 Pfd. täglich), schläft auf Häuten und ist dieser Lebensweise entsprechend roh, kräftig und unlenksam; mit den Indianerstämmen, welche im Süden und Südwesten frei umherschweifen, lebt er in tödtlicher Feindschaft. – 1515 entdeckte Diaz de Solis den Platastrom, 1535 wurde die Stadt Buenos Ayres angelegt, 1777 wurde von der Krone Spanien das Vice-Königreich Buenos Ayres errichtet, das außer den oben aufgezählten Staaten noch Paragay, Urugay und Bolivia umfaßte. Während der span.-franz. Allianz von 1800 bis 1808 griffen die Engländer Buenos Ayres an, wurden aber zurückgeschlagen. Dagegen bewog der engl. Einfluß 1816 die Staaten zur Revolution und zu der Unabhängigkeitserklärung vom 9. Juli desselben Jahres. Die Gauchos fochten den Kampf mit den Spaniern siegreich aus, aber seit der Unabhängigkeit liegen die Staaten in fortwährendem Zwiste und werden durch innere Unruhen erschüttert. Einige Zeit gelang es dem General Rosas, einem Gauchoführer, eine Dictatur zu üben und die Staaten einer Centralregierung zu unterwerfen; er wurde jedoch 1852 durch General Urquiza gestürzt, der mit brasilischer Truppen-Hilfe und engl.-franz. Gelde Rosas angriff und in einem Treffen schlug. Seitdem hat aber der Bürgerkrieg wieder neu begonnen; die Staaten sind gegen die Staaten mißtrauisch, die Städte gegen die Städte, die Städter gegen die nieder gelassenen Europäer, der Gaucho aber gehorcht niemanden, sodaß ein argent. Staat ohne einen Diktator, der sich auf die Gauchos stützt, nicht denkbar ist. Im J. 1850 betrugen die Ausgaben 12 Mill. Thlr., die Staatsschuld 155 Mill., das im Umlauf befindliche Papiergeld 140 Mill., das stehende Heer 25000 Mann, die Seemacht 24 Schiffe mit 180 Kanonen, die Handelsmarine 160 Schiffe mit 48000 Tonnen Gehalt. Hauptorte sind: Buenos Ayres, Haupthandelsplatz, Santa Fe, Parana, Santa Lucia. Argentum, lat., Silber. Argenture, frz., Versilberung, versilberte Arbeit. Argilit, Thonschiefer; Argilolith, Thonstein.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/245
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/245>, abgerufen am 21.05.2024.