Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

später von Byzantinern, Saracenen und Deutschen bestritten, endlich von den Normannen erobert und behauptet, und theilte nun bis heute die Geschicke des normann., hohenstauf., franz.-bourbon., span., österreich., span.-bourbon. Königreichs Neapel.


Apure, schiffbarer Nebenfluß des Orinoko im südamerik. Staate Venezuela; Name einer 1800 #M. großen Provinz von Venezuela, mit 20000 E., trefflichen Weiden für zahllose Rinder und Pferde.


Apurement (frz. -ang), der Rechnungsabschluß, Bereinigung der Rechnung.


Aqua, lat., Wasser.


Aqua Binelli, ital., Geheimmittel zum Blutstillen, nach dem Erfinder benannt, von unsern Aerzten nicht sonderlich hoch angeschlagen.


Aquäduct, Wasserteilung, gewöhnlich ein gemauertes Flußbett, oft besonders von den Römern auf Bogenstellungen über Flüsse, Thäler und Einschnitte geleitet; bei den Bewohnern warmer Länder sind die Wasserleitungen für Ackerbau und Lebensbedürfniß von größter Wichtigkeit, in den nördl. Ländern sind die Kanäle mehr für die Schiffahrt und technische Zwecke bestimmt.


Aqua et igne interdictus, bei den Römern die Achtformel ("Versagung von Wasser und Feuer"), die den Betroffenen in die Verbannung trieb.


Aqua haeret, lat., das Wasser hängt, stockt (in der Wasseruhr), so viel als in Verlegenheit sein.


Aquamarin, blaßgrüne Spielart des Berylls.


Aquarell, Wasserdeckfarbe; A.-Malerei, Malerei mit Wasserdeckfarben auf weißes Papier, das für die Lichteffekte benutzt wird.


Aquaticum, mittelalterlichlatein, das Recht auf ein Wasser, Wasserzoll.


Aquatilien, Wasserthiere.


Aquatinta. Kupferstechen in getuschter Manier statt in Strichmanier, wobei die Platte durch Aetzung rauh gemacht wird, um die Schatten in verschiedener Abstufung zu geben.


Aqua Toffana, Gift, von der Sicilianerin Tossa erfunden, wie es heißt, geruch- und farblos und von langsamer, aber sicherer Wirkung; es ist nicht ausgemacht, ob es ein solches Gift je gegeben hat oder noch gibt.


a quatre mains (frz. a gatt'r mäng), vierhändig.


Aquaviva, altadelige Familie in Neapel, aus der einzelne Glieder hohe kirchliche und militärische Würden begleiteten; der berühmteste A. ist Claudio, geb. 1543, in seinem 37. Jahre zum 5. Ordensgeneral der Jesuiten erwählt (1581). Während seiner 34jährigen Amtsführung entwickelte er eine bewundernswürdige Weisheit, Milde, Klugheit und Festigkeit sowohl in den innern Angelegenheiten des Ordens, dem demokratische und nationale Gelüste unter den Mitgliedern Gefahr drohten, als in seinen Beziehungen zu den Königen von Frankreich und Spanien, zu dem Papste Sixtus V., die an den Institutionen des Ordens ändern wollten; er darf daher als dessen zweiter Gründer betrachtet werden. Sein berühmtestes Werk ist indessen die "ratio studiorum", der Studienplan, welchen er 1584 durch eine Commission von 7 Vätern aus verschiedenen Nationen entwerfen ließ. Er st. 31. Jan. 1615.


Aquila, lat., der Adler.


Aquila, Hauptst. in der neapol. Prov. Abruzzo ulteriore II., mit 12800 E., Festung, Seiden- und Safranbau.


Aquila, Jude aus Sinope im 2. Jahrh., Mathematiker, soll Christ geworden, aber wegen Astrologie excommunicirt wieder zum Judenthum zurückgetreten sein. Er übersetzte das A. Test. wörtlich getreu, so daß er bei den griech. Juden fast die Septuaginta verdrängte; wir haben von dieser Uebersetzung nur Bruchstücke.


Aquilegia, Ackelei, aus der natürlichen Familie der Ranunkeln, bei uns wildwachsend und in verschiedenen Spielarten als Gartenpflanze häufig.


Aquileja, Flecken im Kreise Görz, österr. Königreich Illyrien, 1700 E., meistens Fischer. A. war unter den röm. Kaisern eine Hauptfestung und bedeutender Handelsplatz, wurde aber von Attila 452 n. Chr. zerstört; in der Umgegend röm. Ruinen und Alterthümer.

später von Byzantinern, Saracenen und Deutschen bestritten, endlich von den Normannen erobert und behauptet, und theilte nun bis heute die Geschicke des normann., hohenstauf., franz.-bourbon., span., österreich., span.-bourbon. Königreichs Neapel.


Apure, schiffbarer Nebenfluß des Orinoko im südamerik. Staate Venezuela; Name einer 1800 □M. großen Provinz von Venezuela, mit 20000 E., trefflichen Weiden für zahllose Rinder und Pferde.


Apurement (frz. –ang), der Rechnungsabschluß, Bereinigung der Rechnung.


Aqua, lat., Wasser.


Aqua Binelli, ital., Geheimmittel zum Blutstillen, nach dem Erfinder benannt, von unsern Aerzten nicht sonderlich hoch angeschlagen.


Aquäduct, Wasserteilung, gewöhnlich ein gemauertes Flußbett, oft besonders von den Römern auf Bogenstellungen über Flüsse, Thäler und Einschnitte geleitet; bei den Bewohnern warmer Länder sind die Wasserleitungen für Ackerbau und Lebensbedürfniß von größter Wichtigkeit, in den nördl. Ländern sind die Kanäle mehr für die Schiffahrt und technische Zwecke bestimmt.


Aqua et igne interdictus, bei den Römern die Achtformel („Versagung von Wasser und Feuer“), die den Betroffenen in die Verbannung trieb.


Aqua haeret, lat., das Wasser hängt, stockt (in der Wasseruhr), so viel als in Verlegenheit sein.


Aquamarin, blaßgrüne Spielart des Berylls.


Aquarell, Wasserdeckfarbe; A.-Malerei, Malerei mit Wasserdeckfarben auf weißes Papier, das für die Lichteffekte benutzt wird.


Aquaticum, mittelalterlichlatein, das Recht auf ein Wasser, Wasserzoll.


Aquatilien, Wasserthiere.


Aquatinta. Kupferstechen in getuschter Manier statt in Strichmanier, wobei die Platte durch Aetzung rauh gemacht wird, um die Schatten in verschiedener Abstufung zu geben.


Aqua Toffana, Gift, von der Sicilianerin Tossa erfunden, wie es heißt, geruch- und farblos und von langsamer, aber sicherer Wirkung; es ist nicht ausgemacht, ob es ein solches Gift je gegeben hat oder noch gibt.


à quatre mains (frz. a gattʼr mäng), vierhändig.


Aquaviva, altadelige Familie in Neapel, aus der einzelne Glieder hohe kirchliche und militärische Würden begleiteten; der berühmteste A. ist Claudio, geb. 1543, in seinem 37. Jahre zum 5. Ordensgeneral der Jesuiten erwählt (1581). Während seiner 34jährigen Amtsführung entwickelte er eine bewundernswürdige Weisheit, Milde, Klugheit und Festigkeit sowohl in den innern Angelegenheiten des Ordens, dem demokratische und nationale Gelüste unter den Mitgliedern Gefahr drohten, als in seinen Beziehungen zu den Königen von Frankreich und Spanien, zu dem Papste Sixtus V., die an den Institutionen des Ordens ändern wollten; er darf daher als dessen zweiter Gründer betrachtet werden. Sein berühmtestes Werk ist indessen die „ratio studiorum“, der Studienplan, welchen er 1584 durch eine Commission von 7 Vätern aus verschiedenen Nationen entwerfen ließ. Er st. 31. Jan. 1615.


Aquila, lat., der Adler.


Aquila, Hauptst. in der neapol. Prov. Abruzzo ulteriore II., mit 12800 E., Festung, Seiden- und Safranbau.


Aquila, Jude aus Sinope im 2. Jahrh., Mathematiker, soll Christ geworden, aber wegen Astrologie excommunicirt wieder zum Judenthum zurückgetreten sein. Er übersetzte das A. Test. wörtlich getreu, so daß er bei den griech. Juden fast die Septuaginta verdrängte; wir haben von dieser Uebersetzung nur Bruchstücke.


Aquilegia, Ackelei, aus der natürlichen Familie der Ranunkeln, bei uns wildwachsend und in verschiedenen Spielarten als Gartenpflanze häufig.


Aquileja, Flecken im Kreise Görz, österr. Königreich Illyrien, 1700 E., meistens Fischer. A. war unter den röm. Kaisern eine Hauptfestung und bedeutender Handelsplatz, wurde aber von Attila 452 n. Chr. zerstört; in der Umgegend röm. Ruinen und Alterthümer.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0227" n="226"/>
später von Byzantinern, Saracenen und Deutschen bestritten, endlich von den Normannen erobert und behauptet, und theilte nun bis heute die Geschicke des normann., hohenstauf., franz.-bourbon., span., österreich., span.-bourbon. Königreichs Neapel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Apure</hi>, schiffbarer Nebenfluß des Orinoko im südamerik. Staate Venezuela; Name einer 1800 &#x25A1;M. großen Provinz von Venezuela, mit 20000 E., trefflichen Weiden für zahllose Rinder und Pferde.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Apurement</hi> (frz. &#x2013;ang), der Rechnungsabschluß, Bereinigung der Rechnung.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Aqua</hi>, lat., Wasser.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Aqua Binelli</hi>, ital., Geheimmittel zum Blutstillen, nach dem Erfinder benannt, von unsern Aerzten nicht sonderlich hoch angeschlagen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Aquäduct</hi>, Wasserteilung, gewöhnlich ein gemauertes Flußbett, oft besonders von den Römern auf Bogenstellungen über Flüsse, Thäler und Einschnitte geleitet; bei den Bewohnern warmer Länder sind die Wasserleitungen für Ackerbau und Lebensbedürfniß von größter Wichtigkeit, in den nördl. Ländern sind die Kanäle mehr für die Schiffahrt und technische Zwecke bestimmt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Aqua et igne interdictus</hi>, bei den Römern die Achtformel (&#x201E;Versagung von Wasser und Feuer&#x201C;), die den Betroffenen in die Verbannung trieb.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Aqua haeret</hi>, lat., das Wasser hängt, stockt (in der Wasseruhr), so viel als in Verlegenheit sein.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Aquamarin</hi>, blaßgrüne Spielart des Berylls.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Aquarell</hi>, Wasserdeckfarbe; A.-Malerei, Malerei mit Wasserdeckfarben auf weißes Papier, das für die Lichteffekte benutzt wird.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Aquaticum</hi>, mittelalterlichlatein, das Recht auf ein Wasser, Wasserzoll.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Aquatilien</hi>, Wasserthiere.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Aquatinta</hi>. Kupferstechen in getuschter Manier statt in Strichmanier, wobei die Platte durch Aetzung rauh gemacht wird, um die Schatten in verschiedener Abstufung zu geben.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Aqua Toffana</hi>, Gift, von der Sicilianerin Tossa erfunden, wie es heißt, geruch- und farblos und von langsamer, aber sicherer Wirkung; es ist nicht ausgemacht, ob es ein solches Gift je gegeben hat oder noch gibt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">à quatre mains</hi> (frz. a gatt&#x02BC;r mäng), vierhändig.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Aquaviva</hi>, altadelige Familie in Neapel, aus der einzelne Glieder hohe kirchliche und militärische Würden begleiteten; der berühmteste A. ist Claudio, geb. 1543, in seinem 37. Jahre zum 5. Ordensgeneral der Jesuiten erwählt (1581). Während seiner 34jährigen Amtsführung entwickelte er eine bewundernswürdige Weisheit, Milde, Klugheit und Festigkeit sowohl in den innern Angelegenheiten des Ordens, dem demokratische und nationale Gelüste unter den Mitgliedern Gefahr drohten, als in seinen Beziehungen zu den Königen von Frankreich und Spanien, zu dem Papste Sixtus V., die an den Institutionen des Ordens ändern wollten; er darf daher als dessen zweiter Gründer betrachtet werden. Sein berühmtestes Werk ist indessen die &#x201E;<hi rendition="#i">ratio studiorum</hi>&#x201C;, der Studienplan, welchen er 1584 durch eine Commission von 7 Vätern aus verschiedenen Nationen entwerfen ließ. Er st. 31. Jan. 1615.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Aquila</hi>, lat., der Adler.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Aquila</hi>, Hauptst. in der neapol. Prov. Abruzzo ulteriore II., mit 12800 E., Festung, Seiden- und Safranbau.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Aquila</hi>, Jude aus Sinope im 2. Jahrh., Mathematiker, soll Christ geworden, aber wegen Astrologie excommunicirt wieder zum Judenthum zurückgetreten sein. Er übersetzte das A. Test. wörtlich getreu, so daß er bei den griech. Juden fast die Septuaginta verdrängte; wir haben von dieser Uebersetzung nur Bruchstücke.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Aquilegia</hi>, Ackelei, aus der natürlichen Familie der Ranunkeln, bei uns wildwachsend und in verschiedenen Spielarten als Gartenpflanze häufig.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Aquileja</hi>, Flecken im Kreise Görz, österr. Königreich Illyrien, 1700 E., meistens Fischer. A. war unter den röm. Kaisern eine Hauptfestung und bedeutender Handelsplatz, wurde aber von Attila 452 n. Chr. zerstört; in der Umgegend röm. Ruinen und Alterthümer.
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[226/0227] später von Byzantinern, Saracenen und Deutschen bestritten, endlich von den Normannen erobert und behauptet, und theilte nun bis heute die Geschicke des normann., hohenstauf., franz.-bourbon., span., österreich., span.-bourbon. Königreichs Neapel. Apure, schiffbarer Nebenfluß des Orinoko im südamerik. Staate Venezuela; Name einer 1800 □M. großen Provinz von Venezuela, mit 20000 E., trefflichen Weiden für zahllose Rinder und Pferde. Apurement (frz. –ang), der Rechnungsabschluß, Bereinigung der Rechnung. Aqua, lat., Wasser. Aqua Binelli, ital., Geheimmittel zum Blutstillen, nach dem Erfinder benannt, von unsern Aerzten nicht sonderlich hoch angeschlagen. Aquäduct, Wasserteilung, gewöhnlich ein gemauertes Flußbett, oft besonders von den Römern auf Bogenstellungen über Flüsse, Thäler und Einschnitte geleitet; bei den Bewohnern warmer Länder sind die Wasserleitungen für Ackerbau und Lebensbedürfniß von größter Wichtigkeit, in den nördl. Ländern sind die Kanäle mehr für die Schiffahrt und technische Zwecke bestimmt. Aqua et igne interdictus, bei den Römern die Achtformel („Versagung von Wasser und Feuer“), die den Betroffenen in die Verbannung trieb. Aqua haeret, lat., das Wasser hängt, stockt (in der Wasseruhr), so viel als in Verlegenheit sein. Aquamarin, blaßgrüne Spielart des Berylls. Aquarell, Wasserdeckfarbe; A.-Malerei, Malerei mit Wasserdeckfarben auf weißes Papier, das für die Lichteffekte benutzt wird. Aquaticum, mittelalterlichlatein, das Recht auf ein Wasser, Wasserzoll. Aquatilien, Wasserthiere. Aquatinta. Kupferstechen in getuschter Manier statt in Strichmanier, wobei die Platte durch Aetzung rauh gemacht wird, um die Schatten in verschiedener Abstufung zu geben. Aqua Toffana, Gift, von der Sicilianerin Tossa erfunden, wie es heißt, geruch- und farblos und von langsamer, aber sicherer Wirkung; es ist nicht ausgemacht, ob es ein solches Gift je gegeben hat oder noch gibt. à quatre mains (frz. a gattʼr mäng), vierhändig. Aquaviva, altadelige Familie in Neapel, aus der einzelne Glieder hohe kirchliche und militärische Würden begleiteten; der berühmteste A. ist Claudio, geb. 1543, in seinem 37. Jahre zum 5. Ordensgeneral der Jesuiten erwählt (1581). Während seiner 34jährigen Amtsführung entwickelte er eine bewundernswürdige Weisheit, Milde, Klugheit und Festigkeit sowohl in den innern Angelegenheiten des Ordens, dem demokratische und nationale Gelüste unter den Mitgliedern Gefahr drohten, als in seinen Beziehungen zu den Königen von Frankreich und Spanien, zu dem Papste Sixtus V., die an den Institutionen des Ordens ändern wollten; er darf daher als dessen zweiter Gründer betrachtet werden. Sein berühmtestes Werk ist indessen die „ratio studiorum“, der Studienplan, welchen er 1584 durch eine Commission von 7 Vätern aus verschiedenen Nationen entwerfen ließ. Er st. 31. Jan. 1615. Aquila, lat., der Adler. Aquila, Hauptst. in der neapol. Prov. Abruzzo ulteriore II., mit 12800 E., Festung, Seiden- und Safranbau. Aquila, Jude aus Sinope im 2. Jahrh., Mathematiker, soll Christ geworden, aber wegen Astrologie excommunicirt wieder zum Judenthum zurückgetreten sein. Er übersetzte das A. Test. wörtlich getreu, so daß er bei den griech. Juden fast die Septuaginta verdrängte; wir haben von dieser Uebersetzung nur Bruchstücke. Aquilegia, Ackelei, aus der natürlichen Familie der Ranunkeln, bei uns wildwachsend und in verschiedenen Spielarten als Gartenpflanze häufig. Aquileja, Flecken im Kreise Görz, österr. Königreich Illyrien, 1700 E., meistens Fischer. A. war unter den röm. Kaisern eine Hauptfestung und bedeutender Handelsplatz, wurde aber von Attila 452 n. Chr. zerstört; in der Umgegend röm. Ruinen und Alterthümer.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/227
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/227>, abgerufen am 17.05.2024.