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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Wienervertrage von 1686 und dem mit dem Herzog Karl von Lothringen 1687 abgeschlossenen (der sogen. lothringischen Transaction) anerkannte A. die Oberhoheit des Kaisers und auf dem Landtag von Fagaras leisteten die siebenbürg. Stände am 1. Juli 1688 dem Kaiser den Eid der Treue; A. st. 1690. 2. A., Michael II., des vorigen Sohn, bei seines Vaters Tode 8 J. alt, wurde von dem Rebellen Emmerich Tököly mit türkisch. Hilfe verdrängt (1690), aber alsbald durch den Feldherrn des Kaisers, Ludwig von Baden, wieder eingesetzt, und regierte unter der Vormundschaft eines von dem Kaiser bestellten Guberniums. Er erregte später gegründetes Mißtrauen und trat nach dem Karlowitz. Frieden 1699 das Fürstenthum gegen einen Jahrgehalt von 12000 fl. ab; st. 1731 kinderlos.


Apage, griech., hebe dich weg!


Apagoge, die Beweisführung oder deductio ad absurdum, indem man die Widersprüche einer Behauptung mit sich selbst nachweist.


Apaisiren, aus d. Frz., besänftigen, beruhigen.


Apalachen oder Alleghanys, Gebirgssystem im östl. Theile von Nordamerika; nördlich ist das Alleghanygebirge zwischen dem atlant. und dem St. Lorenzstrome; südlich folgen die grünen Berge (green mountains) und die weißen Berge (white m.). In Newyork wird das Gebirge zu einer bis 3800' ansteigenden Hochfläche, die sich in vier Ketten, die eigentlichen A., verzweigt: die blauen Berge (blue mountains), die eigentlichen Alleghanys, das Cumberlands- und Cherokeegebirge. Die nord-östl. Gebirge bestehen aus Granit, die südwestl. aus Kalk, Sandstein u. s. w.; sie sind reich an Gold, Silber, Blei, Eisen, Steinkohlen und Salz.


Apalto, ital., der Pacht gewisser Staatsgefälle.


Apanage (frz. -asch, aus d. mittel-alterl. apanagium), das für den standesmäßigen Unterhalt der Prinzen und und ihrer Familien aus dem Privatvermögen des Regenten oder aus dem Staatsgute Ausgeschiedene; auch beim hohen Adel die ähnliche Vermögensausrüstung der Descendenten.


Aparagement (franz. -aschmang), ebenbürtige Heirath.


Apart, besonders, für sich.


Apatetisch, falsch, verfänglich, trügerisch.


Apathie, Gefühllosigkeit, Gleichgültigkeit, bezeichnet einen Mangel oder geringen Grad der Fähigkeit von äußern Eindrücken erregt zu werden. Die A. kann vorübergehend sein, so die A. in Folge von Kummer, Sorgen etc., oder aber bleibend als Temperament. Als pathologische Erscheinung sehen wir die A. besonders in nervösen und fauligen Fiebern, und sie ist dann immer ein schlimmes Symptom. - Apathisch.


Apathin oder Apatin, ungar. Flecken jenseits der Donau, Bacser Gespanschaft, 9000 E. Waide-, Krapp- und Seidenbau, Wollenweberei; aufblühender Handelsort. In der Nähe beginnen die bis an die Theiß reichenden sogenannten Römerschanzen.


Apatit, ein Mineral zur Ordnung der Kalkerden gehörig; selten farblos, gewöhnlich blau und grün (mit welcher Farbe er auch Spargelstein heißt), auch grau, roth und braun. Seine chemische Zusammensetzung ist nach den Fundorten sehr verschieden; der vom Gotthard und von Ehrenfriedensdorf besteht aus phosphorsaurem Kalk und Fluorcalcium, der von Suarum aus phosphorsaurem Kalk und Chlorcalcium. Er kommt auch in den sächs. und böhm. Zinnsteingängen mit Flußspath vor. Er wird in späthigen, faserigen und erdigen Apatit eingetheilt.


Apechema, Nachklang.


Apeirokalie, verfehltes Streben nach Schönheit der Rede.


Apel, Joh. Aug., geb. 1771 zu Leipzig, st. 1816, schrieb Novellen und machte einige Versuche, die alte dramatische Form und Metrik in die deutsche Literatur überzutragen. - Sein Sohn Guido Theodor schrieb ein Drama "Ferdinand und Isabelle", Gedichte und "Nähkätchen".


Apelles, der berühmteste Maler des Alterthums aus Kos oder Kolophon um 330 v. Chr., Freund Alexanders d. Gr. Die Alten bewunderten an ihm besonders die Grazie seiner Gestalten und ein wunderbares Kolorit.

Wienervertrage von 1686 und dem mit dem Herzog Karl von Lothringen 1687 abgeschlossenen (der sogen. lothringischen Transaction) anerkannte A. die Oberhoheit des Kaisers und auf dem Landtag von Fagaras leisteten die siebenbürg. Stände am 1. Juli 1688 dem Kaiser den Eid der Treue; A. st. 1690. 2. A., Michael II., des vorigen Sohn, bei seines Vaters Tode 8 J. alt, wurde von dem Rebellen Emmerich Tököly mit türkisch. Hilfe verdrängt (1690), aber alsbald durch den Feldherrn des Kaisers, Ludwig von Baden, wieder eingesetzt, und regierte unter der Vormundschaft eines von dem Kaiser bestellten Guberniums. Er erregte später gegründetes Mißtrauen und trat nach dem Karlowitz. Frieden 1699 das Fürstenthum gegen einen Jahrgehalt von 12000 fl. ab; st. 1731 kinderlos.


Apage, griech., hebe dich weg!


Apagoge, die Beweisführung oder deductio ad absurdum, indem man die Widersprüche einer Behauptung mit sich selbst nachweist.


Apaisiren, aus d. Frz., besänftigen, beruhigen.


Apalachen oder Alleghanys, Gebirgssystem im östl. Theile von Nordamerika; nördlich ist das Alleghanygebirge zwischen dem atlant. und dem St. Lorenzstrome; südlich folgen die grünen Berge (green mountains) und die weißen Berge (white m.). In Newyork wird das Gebirge zu einer bis 3800' ansteigenden Hochfläche, die sich in vier Ketten, die eigentlichen A., verzweigt: die blauen Berge (blue mountains), die eigentlichen Alleghanys, das Cumberlands- und Cherokeegebirge. Die nord-östl. Gebirge bestehen aus Granit, die südwestl. aus Kalk, Sandstein u. s. w.; sie sind reich an Gold, Silber, Blei, Eisen, Steinkohlen und Salz.


Apalto, ital., der Pacht gewisser Staatsgefälle.


Apanage (frz. –asch, aus d. mittel-alterl. apanagium), das für den standesmäßigen Unterhalt der Prinzen und und ihrer Familien aus dem Privatvermögen des Regenten oder aus dem Staatsgute Ausgeschiedene; auch beim hohen Adel die ähnliche Vermögensausrüstung der Descendenten.


Aparagement (franz. –aschmang), ebenbürtige Heirath.


Apart, besonders, für sich.


Apatetisch, falsch, verfänglich, trügerisch.


Apathie, Gefühllosigkeit, Gleichgültigkeit, bezeichnet einen Mangel oder geringen Grad der Fähigkeit von äußern Eindrücken erregt zu werden. Die A. kann vorübergehend sein, so die A. in Folge von Kummer, Sorgen etc., oder aber bleibend als Temperament. Als pathologische Erscheinung sehen wir die A. besonders in nervösen und fauligen Fiebern, und sie ist dann immer ein schlimmes Symptom. – Apathisch.


Apathin oder Apatin, ungar. Flecken jenseits der Donau, Bacser Gespanschaft, 9000 E. Waide-, Krapp- und Seidenbau, Wollenweberei; aufblühender Handelsort. In der Nähe beginnen die bis an die Theiß reichenden sogenannten Römerschanzen.


Apatit, ein Mineral zur Ordnung der Kalkerden gehörig; selten farblos, gewöhnlich blau und grün (mit welcher Farbe er auch Spargelstein heißt), auch grau, roth und braun. Seine chemische Zusammensetzung ist nach den Fundorten sehr verschieden; der vom Gotthard und von Ehrenfriedensdorf besteht aus phosphorsaurem Kalk und Fluorcalcium, der von Suarum aus phosphorsaurem Kalk und Chlorcalcium. Er kommt auch in den sächs. und böhm. Zinnsteingängen mit Flußspath vor. Er wird in späthigen, faserigen und erdigen Apatit eingetheilt.


Apechema, Nachklang.


Apeirokalie, verfehltes Streben nach Schönheit der Rede.


Apel, Joh. Aug., geb. 1771 zu Leipzig, st. 1816, schrieb Novellen und machte einige Versuche, die alte dramatische Form und Metrik in die deutsche Literatur überzutragen. – Sein Sohn Guido Theodor schrieb ein Drama „Ferdinand und Isabelle“, Gedichte und „Nähkätchen“.


Apelles, der berühmteste Maler des Alterthums aus Kos oder Kolophon um 330 v. Chr., Freund Alexanders d. Gr. Die Alten bewunderten an ihm besonders die Grazie seiner Gestalten und ein wunderbares Kolorit.

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Wienervertrage von 1686 und dem mit dem Herzog Karl von Lothringen 1687 abgeschlossenen (der sogen. lothringischen Transaction) anerkannte A. die Oberhoheit des Kaisers und auf dem Landtag von Fagaras leisteten die siebenbürg. Stände am 1. Juli 1688 dem Kaiser den Eid der Treue; A. st. 1690. 2. A., Michael II., des vorigen Sohn, bei seines Vaters Tode 8 J. alt, wurde von dem Rebellen Emmerich Tököly mit türkisch. Hilfe verdrängt (1690), aber alsbald durch den Feldherrn des Kaisers, Ludwig von Baden, wieder eingesetzt, und regierte unter der Vormundschaft eines von dem Kaiser bestellten Guberniums. Er erregte später gegründetes Mißtrauen und trat nach dem Karlowitz. Frieden 1699 das Fürstenthum gegen einen Jahrgehalt von 12000 fl. ab; st. 1731 kinderlos.</p><lb/>
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[215/0216] Wienervertrage von 1686 und dem mit dem Herzog Karl von Lothringen 1687 abgeschlossenen (der sogen. lothringischen Transaction) anerkannte A. die Oberhoheit des Kaisers und auf dem Landtag von Fagaras leisteten die siebenbürg. Stände am 1. Juli 1688 dem Kaiser den Eid der Treue; A. st. 1690. 2. A., Michael II., des vorigen Sohn, bei seines Vaters Tode 8 J. alt, wurde von dem Rebellen Emmerich Tököly mit türkisch. Hilfe verdrängt (1690), aber alsbald durch den Feldherrn des Kaisers, Ludwig von Baden, wieder eingesetzt, und regierte unter der Vormundschaft eines von dem Kaiser bestellten Guberniums. Er erregte später gegründetes Mißtrauen und trat nach dem Karlowitz. Frieden 1699 das Fürstenthum gegen einen Jahrgehalt von 12000 fl. ab; st. 1731 kinderlos. Apage, griech., hebe dich weg! Apagoge, die Beweisführung oder deductio ad absurdum, indem man die Widersprüche einer Behauptung mit sich selbst nachweist. Apaisiren, aus d. Frz., besänftigen, beruhigen. Apalachen oder Alleghanys, Gebirgssystem im östl. Theile von Nordamerika; nördlich ist das Alleghanygebirge zwischen dem atlant. und dem St. Lorenzstrome; südlich folgen die grünen Berge (green mountains) und die weißen Berge (white m.). In Newyork wird das Gebirge zu einer bis 3800' ansteigenden Hochfläche, die sich in vier Ketten, die eigentlichen A., verzweigt: die blauen Berge (blue mountains), die eigentlichen Alleghanys, das Cumberlands- und Cherokeegebirge. Die nord-östl. Gebirge bestehen aus Granit, die südwestl. aus Kalk, Sandstein u. s. w.; sie sind reich an Gold, Silber, Blei, Eisen, Steinkohlen und Salz. Apalto, ital., der Pacht gewisser Staatsgefälle. Apanage (frz. –asch, aus d. mittel-alterl. apanagium), das für den standesmäßigen Unterhalt der Prinzen und und ihrer Familien aus dem Privatvermögen des Regenten oder aus dem Staatsgute Ausgeschiedene; auch beim hohen Adel die ähnliche Vermögensausrüstung der Descendenten. Aparagement (franz. –aschmang), ebenbürtige Heirath. Apart, besonders, für sich. Apatetisch, falsch, verfänglich, trügerisch. Apathie, Gefühllosigkeit, Gleichgültigkeit, bezeichnet einen Mangel oder geringen Grad der Fähigkeit von äußern Eindrücken erregt zu werden. Die A. kann vorübergehend sein, so die A. in Folge von Kummer, Sorgen etc., oder aber bleibend als Temperament. Als pathologische Erscheinung sehen wir die A. besonders in nervösen und fauligen Fiebern, und sie ist dann immer ein schlimmes Symptom. – Apathisch. Apathin oder Apatin, ungar. Flecken jenseits der Donau, Bacser Gespanschaft, 9000 E. Waide-, Krapp- und Seidenbau, Wollenweberei; aufblühender Handelsort. In der Nähe beginnen die bis an die Theiß reichenden sogenannten Römerschanzen. Apatit, ein Mineral zur Ordnung der Kalkerden gehörig; selten farblos, gewöhnlich blau und grün (mit welcher Farbe er auch Spargelstein heißt), auch grau, roth und braun. Seine chemische Zusammensetzung ist nach den Fundorten sehr verschieden; der vom Gotthard und von Ehrenfriedensdorf besteht aus phosphorsaurem Kalk und Fluorcalcium, der von Suarum aus phosphorsaurem Kalk und Chlorcalcium. Er kommt auch in den sächs. und böhm. Zinnsteingängen mit Flußspath vor. Er wird in späthigen, faserigen und erdigen Apatit eingetheilt. Apechema, Nachklang. Apeirokalie, verfehltes Streben nach Schönheit der Rede. Apel, Joh. Aug., geb. 1771 zu Leipzig, st. 1816, schrieb Novellen und machte einige Versuche, die alte dramatische Form und Metrik in die deutsche Literatur überzutragen. – Sein Sohn Guido Theodor schrieb ein Drama „Ferdinand und Isabelle“, Gedichte und „Nähkätchen“. Apelles, der berühmteste Maler des Alterthums aus Kos oder Kolophon um 330 v. Chr., Freund Alexanders d. Gr. Die Alten bewunderten an ihm besonders die Grazie seiner Gestalten und ein wunderbares Kolorit.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/216>, abgerufen am 21.05.2024.