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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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I., eine histor. Schrift, die besonders für die Geschichte des ersten Kreuzzuges wichtig ist.


Anna, geb. 1531, Tochter Königs Christian III. von Dänemark, Gemahlin des Kurfürsten August von Sachsen, ein kräftiges, praktisches Weib, gute Haushälterin und Vieler Wohlthäterin, nahm jedoch an den Verfolgungen der Kryptocalvinisten Antheil. Sie war eine Heilkünstlerin, stiftete die Hofapotheke in Dresden und hinterließ ein "Erzneibüchlein"; starb 1585.


Anna, Tochter Wladislavs II. von Ungarn, 1521 Gemahlin Kaiser Ferdinands I., starb 1547; schrieb: Clypeus pietatis.


Anna Maria, Tochter Herzogs Wilhelm V. von Bayern, erste Gemahlin Kaiser Ferdinands II., Mutter Ferdinands III., starb 1616.


Anna, Königin von Großbritannien und Irland, Tochter Jakobs II., geb. 1664, wurde in der anglikan. Kirche erzogen und an den Prinzen Georg von Dänemark vermählt. Sie nahm bei der Revolution von 1688 nur ungerne gegen ihren Vater Partei; 1702 wurde sie nach Wilhelms II. von Oranien Tod Königin und übernahm zugleich die Fortsetzung des span. Erbfolgekrieges. Marlborough erfocht damals seine berühmten Siege; als aber mit dem Tode Josephs I. sich die politische Lage änderte und Anna der Herzogin von Marlborough ungnädig wurde, bewogen sie 1713 die Whigs zum Frieden von Utrecht; sie starb 1714, ihr folgte auf dem Throne Georg I.


Anna, Tochter von Peter des Gr. Bruder Iwan, daher A. Iwanowna, geb. 1693, vermählt mit Herzog Friedr. Wilhelm von Kurland 1710, Wittwe 1711, wurde nach Peter II. Tod 1739 Kaiserin von Rußland, st. 1740, nachdem sie ihren Günstling Ernst Joh. von Biron zum Regenten während der Minderjährigkeit ihres Großneffen Iwan III. ernannt hatte.


Anna Karlowna, ursprünglich Elisabeth Katharina, Tochter des Herzogs Karl von Mecklenburg und Katharinens, der russ. Kaiserin Anna Schwester, trat 1732 zur griech. Kirche über und erhielt den Namen Anna, vermählte sich 1739 mit Anton Ulrich, Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel, gebar den Prinzen Iwan 1740, den die Kaiserin A. zum Nachfolger bestimmte. Nach deren Tod stürzte A. Karl. den Regenten Biron, erklärte sich als Regentin, zeigte sich aber unfähig und verlor Herrschaft und Freiheit den 6. Dec. 1741 durch die Prinzessin Elisabeth. Der junge Iwan kam in die Schlüsselburg, A. und ihr Gemahl nebst der Tochter Elisabeth wurden auf die Dwinainsel Cholmogori gebracht und dort bis zu ihrem Tode gefangen gehalten. Nach 1780, als auch Anton Ulrich gestorben und Iwan längst ermordet war, ließ Katharina II. die 3 Kinder, welche noch in Cholmogori ihr kümmerliches Leben dahinschleppten, nach Jütland bringen, wo sie nach und nach bis 1807 starben.


Anna von Oesterreich, eigentlich von Spanien, Tochter des Königs Philipp III. von Spanien, geb. 1601, vermählt mit Ludwig XIII. von Frankreich, Mutter Ludwigs XIV., während dessen Minderjährigkeit Regentin und im Kampfe mit dem Adel und der Stadt Paris im ganzen siegreich, starb 1666.


Anna, Karolina Maria Pia (et vere Pia), geb. 1803, Tochter des Königs Victor Emmanuel von Sardinien, vermählt 1831 mit dem Erzherzog Ferdinand von Oesterreich, Kaiserin 1835, eine vortreffliche Frau, deren wohlthätiger frommer Sinn in der Nähe und Ferne wirkt und sich durch Stiftung und Unterstützung von Kirchen, Missionen und wohlthätigen Instituten unvergängliche Denkmäler gründet.


Anna, Silbermünze in Ostindien, der 16te Theil einer Rupie, etwas mehr als 3 Kreuzer Mze. = ein Silbergroschen, 2. Perlengewicht in Surate 3/20 des holländischen As; 22 A. = 1 Retty, 528 A. = 1 Tang.


Annabassen, Decken oder Tücher, in Holland, Rouen etc. verfertigt, mit daumenbreiten eingewirkten blauen und weißen Streifen.


Annaberg, Stadt im sächsischen Erzgebirge, 1496 von Herzog Albert gegründet und 1501 durch Kaiser Max I. benannt; Bergbau auf Silber, Zinn und Kobalt, im 15. und 16. Jahrh. sehr

I., eine histor. Schrift, die besonders für die Geschichte des ersten Kreuzzuges wichtig ist.


Anna, geb. 1531, Tochter Königs Christian III. von Dänemark, Gemahlin des Kurfürsten August von Sachsen, ein kräftiges, praktisches Weib, gute Haushälterin und Vieler Wohlthäterin, nahm jedoch an den Verfolgungen der Kryptocalvinisten Antheil. Sie war eine Heilkünstlerin, stiftete die Hofapotheke in Dresden und hinterließ ein „Erzneibüchlein“; starb 1585.


Anna, Tochter Wladislavs II. von Ungarn, 1521 Gemahlin Kaiser Ferdinands I., starb 1547; schrieb: Clypeus pietatis.


Anna Maria, Tochter Herzogs Wilhelm V. von Bayern, erste Gemahlin Kaiser Ferdinands II., Mutter Ferdinands III., starb 1616.


Anna, Königin von Großbritannien und Irland, Tochter Jakobs II., geb. 1664, wurde in der anglikan. Kirche erzogen und an den Prinzen Georg von Dänemark vermählt. Sie nahm bei der Revolution von 1688 nur ungerne gegen ihren Vater Partei; 1702 wurde sie nach Wilhelms II. von Oranien Tod Königin und übernahm zugleich die Fortsetzung des span. Erbfolgekrieges. Marlborough erfocht damals seine berühmten Siege; als aber mit dem Tode Josephs I. sich die politische Lage änderte und Anna der Herzogin von Marlborough ungnädig wurde, bewogen sie 1713 die Whigs zum Frieden von Utrecht; sie starb 1714, ihr folgte auf dem Throne Georg I.


Anna, Tochter von Peter des Gr. Bruder Iwan, daher A. Iwanowna, geb. 1693, vermählt mit Herzog Friedr. Wilhelm von Kurland 1710, Wittwe 1711, wurde nach Peter II. Tod 1739 Kaiserin von Rußland, st. 1740, nachdem sie ihren Günstling Ernst Joh. von Biron zum Regenten während der Minderjährigkeit ihres Großneffen Iwan III. ernannt hatte.


Anna Karlowna, ursprünglich Elisabeth Katharina, Tochter des Herzogs Karl von Mecklenburg und Katharinens, der russ. Kaiserin Anna Schwester, trat 1732 zur griech. Kirche über und erhielt den Namen Anna, vermählte sich 1739 mit Anton Ulrich, Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel, gebar den Prinzen Iwan 1740, den die Kaiserin A. zum Nachfolger bestimmte. Nach deren Tod stürzte A. Karl. den Regenten Biron, erklärte sich als Regentin, zeigte sich aber unfähig und verlor Herrschaft und Freiheit den 6. Dec. 1741 durch die Prinzessin Elisabeth. Der junge Iwan kam in die Schlüsselburg, A. und ihr Gemahl nebst der Tochter Elisabeth wurden auf die Dwinainsel Cholmogori gebracht und dort bis zu ihrem Tode gefangen gehalten. Nach 1780, als auch Anton Ulrich gestorben und Iwan längst ermordet war, ließ Katharina II. die 3 Kinder, welche noch in Cholmogori ihr kümmerliches Leben dahinschleppten, nach Jütland bringen, wo sie nach und nach bis 1807 starben.


Anna von Oesterreich, eigentlich von Spanien, Tochter des Königs Philipp III. von Spanien, geb. 1601, vermählt mit Ludwig XIII. von Frankreich, Mutter Ludwigs XIV., während dessen Minderjährigkeit Regentin und im Kampfe mit dem Adel und der Stadt Paris im ganzen siegreich, starb 1666.


Anna, Karolina Maria Pia (et vere Pia), geb. 1803, Tochter des Königs Victor Emmanuel von Sardinien, vermählt 1831 mit dem Erzherzog Ferdinand von Oesterreich, Kaiserin 1835, eine vortreffliche Frau, deren wohlthätiger frommer Sinn in der Nähe und Ferne wirkt und sich durch Stiftung und Unterstützung von Kirchen, Missionen und wohlthätigen Instituten unvergängliche Denkmäler gründet.


Anna, Silbermünze in Ostindien, der 16te Theil einer Rupie, etwas mehr als 3 Kreuzer Mze. = ein Silbergroschen, 2. Perlengewicht in Surate 3/20 des holländischen As; 22 A. = 1 Retty, 528 A. = 1 Tang.


Annabassen, Decken oder Tücher, in Holland, Rouen etc. verfertigt, mit daumenbreiten eingewirkten blauen und weißen Streifen.


Annaberg, Stadt im sächsischen Erzgebirge, 1496 von Herzog Albert gegründet und 1501 durch Kaiser Max I. benannt; Bergbau auf Silber, Zinn und Kobalt, im 15. und 16. Jahrh. sehr

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[197/0198] I., eine histor. Schrift, die besonders für die Geschichte des ersten Kreuzzuges wichtig ist. Anna, geb. 1531, Tochter Königs Christian III. von Dänemark, Gemahlin des Kurfürsten August von Sachsen, ein kräftiges, praktisches Weib, gute Haushälterin und Vieler Wohlthäterin, nahm jedoch an den Verfolgungen der Kryptocalvinisten Antheil. Sie war eine Heilkünstlerin, stiftete die Hofapotheke in Dresden und hinterließ ein „Erzneibüchlein“; starb 1585. Anna, Tochter Wladislavs II. von Ungarn, 1521 Gemahlin Kaiser Ferdinands I., starb 1547; schrieb: Clypeus pietatis. Anna Maria, Tochter Herzogs Wilhelm V. von Bayern, erste Gemahlin Kaiser Ferdinands II., Mutter Ferdinands III., starb 1616. Anna, Königin von Großbritannien und Irland, Tochter Jakobs II., geb. 1664, wurde in der anglikan. Kirche erzogen und an den Prinzen Georg von Dänemark vermählt. Sie nahm bei der Revolution von 1688 nur ungerne gegen ihren Vater Partei; 1702 wurde sie nach Wilhelms II. von Oranien Tod Königin und übernahm zugleich die Fortsetzung des span. Erbfolgekrieges. Marlborough erfocht damals seine berühmten Siege; als aber mit dem Tode Josephs I. sich die politische Lage änderte und Anna der Herzogin von Marlborough ungnädig wurde, bewogen sie 1713 die Whigs zum Frieden von Utrecht; sie starb 1714, ihr folgte auf dem Throne Georg I. Anna, Tochter von Peter des Gr. Bruder Iwan, daher A. Iwanowna, geb. 1693, vermählt mit Herzog Friedr. Wilhelm von Kurland 1710, Wittwe 1711, wurde nach Peter II. Tod 1739 Kaiserin von Rußland, st. 1740, nachdem sie ihren Günstling Ernst Joh. von Biron zum Regenten während der Minderjährigkeit ihres Großneffen Iwan III. ernannt hatte. Anna Karlowna, ursprünglich Elisabeth Katharina, Tochter des Herzogs Karl von Mecklenburg und Katharinens, der russ. Kaiserin Anna Schwester, trat 1732 zur griech. Kirche über und erhielt den Namen Anna, vermählte sich 1739 mit Anton Ulrich, Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel, gebar den Prinzen Iwan 1740, den die Kaiserin A. zum Nachfolger bestimmte. Nach deren Tod stürzte A. Karl. den Regenten Biron, erklärte sich als Regentin, zeigte sich aber unfähig und verlor Herrschaft und Freiheit den 6. Dec. 1741 durch die Prinzessin Elisabeth. Der junge Iwan kam in die Schlüsselburg, A. und ihr Gemahl nebst der Tochter Elisabeth wurden auf die Dwinainsel Cholmogori gebracht und dort bis zu ihrem Tode gefangen gehalten. Nach 1780, als auch Anton Ulrich gestorben und Iwan längst ermordet war, ließ Katharina II. die 3 Kinder, welche noch in Cholmogori ihr kümmerliches Leben dahinschleppten, nach Jütland bringen, wo sie nach und nach bis 1807 starben. Anna von Oesterreich, eigentlich von Spanien, Tochter des Königs Philipp III. von Spanien, geb. 1601, vermählt mit Ludwig XIII. von Frankreich, Mutter Ludwigs XIV., während dessen Minderjährigkeit Regentin und im Kampfe mit dem Adel und der Stadt Paris im ganzen siegreich, starb 1666. Anna, Karolina Maria Pia (et vere Pia), geb. 1803, Tochter des Königs Victor Emmanuel von Sardinien, vermählt 1831 mit dem Erzherzog Ferdinand von Oesterreich, Kaiserin 1835, eine vortreffliche Frau, deren wohlthätiger frommer Sinn in der Nähe und Ferne wirkt und sich durch Stiftung und Unterstützung von Kirchen, Missionen und wohlthätigen Instituten unvergängliche Denkmäler gründet. Anna, Silbermünze in Ostindien, der 16te Theil einer Rupie, etwas mehr als 3 Kreuzer Mze. = ein Silbergroschen, 2. Perlengewicht in Surate 3/20 des holländischen As; 22 A. = 1 Retty, 528 A. = 1 Tang. Annabassen, Decken oder Tücher, in Holland, Rouen etc. verfertigt, mit daumenbreiten eingewirkten blauen und weißen Streifen. Annaberg, Stadt im sächsischen Erzgebirge, 1496 von Herzog Albert gegründet und 1501 durch Kaiser Max I. benannt; Bergbau auf Silber, Zinn und Kobalt, im 15. und 16. Jahrh. sehr

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/198>, abgerufen am 25.11.2024.