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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Industrie in Schnitzwaaren, aufgeweckte Bevölkerung; im Dorfe Unterammergau die Passionsspiele.


Ammer (Emberiza), zu den Finken gehöriger bekannter Singvogel, in zwei Arten, Buschammer und Sporenammer vorkommend, theils Zug-, theils Strich-, theils Standvogel.


Ammianus Marcellinus, aus Antiochia, gest. um 400 v. Chr., studirte zuerst, that dann unter Constantius und Julian gegen Perser und Germanen Kriegsdienste u. zog sich später nach Rom zurück. Hier schrieb er die röm. Geschichte von Nerva bis Valens (96 bis 378 n. Chr.) in 31 Büchern, von denen leider die 13 erstern verloren sind. Er ist für die Jahre 353-378 eine schätzbare Quelle, wahrheitsliebend, gerecht, aber von harter Schreibart, zum Theil durch seine Nachahmung von Geist und Styl des Tacitus verursacht.


Ammochosie, Bad in dem sonnenerwärmten Meersande.


Ammon, ägypt. Gottheit, von den Griechen Zeus genannt, wird als der Verborgene, die Seele der 4 Elemente, der ganzen materiellen Welt gedeutet. Auf den ägypt. Denkmälern erscheint er verschieden abgebildet, doch immer mit den Symbolen der Herrschaft über alles Leben, besonders über die Sonne.


Ammon, Christ. Friedr. von, geb. zu Baireuth 1766, gest. 1850, nach einander Professor der Theologie zu Er-langen und Göttingen; seit 1813 Oberconsistorialrath und Oberhofprediger in Dresden, Theolog aus der kantischen Schule, demnach mit rationalistischer Auffassung des Christenthums, das jedoch eine That der göttlichen Vorsehung bleiben soll. Unter seinen zahlreichen Schriften ist die bedeutendste: "die Fortbildung des Christenthums zur Weltreligion" (Leipz. 1833-40. 4 Bde.).


Ammon, Friedr. Wilh., Sohn des vorigen, geb. 1791, Professor der Theologie und Stadtpfarrer zu Erlangen, populärer theolog. Schriftsteller für rationalistische Protestanten.


Ammon, Friedr. Aug., geb. 1799, Bruder des vorigen, Medicinalrath und königl. Leibarzt in Dresden, geschätzter medicinisch-chirurgischer Schriftsteller.


Ammon, Karl Wilh., geb. 1777 zu Trackehnen in Lithauen, und dessen Bruder Georg Gottlieb, geb. 1780, berühmte Pferdezüchter und hippologische Schriftsteller.


Ammoniak, flüchtiges Alkali, sonst auch Ammonium, als Gas Ammoniakgas, alkalische Luft, urinose Luft, von Priestley zuerst dargestellt und so benannt; ein farbloses, unsichtbares Gas, welches von Wasser absorbirt den Salmiakgeist, mit Kohlensäure das trockne kohlensaure A., flüchtiges Laugensalz, und mit Chlor den Salmiak bildet. In der Natur findet man es, obwohl nicht rein, am häufigsten in thierischen Stoffen, z. B. im Harne, und den A.salzen, die durch Fäulniß der stickstoffhaltigen, organischen Stoffe gebildet werden; im Salmiak der Vulkane. - Das A. ist, außerdem daß es auch als Arzneimittel für sich und in seinen oben angegebenen Verbindungen gebraucht wird, - äußerst wichtig für die Landwirthschaft, indem durch dasselbe den Pflanzen der nöthige Stickstoff zur Bildung des Klebers, Pflanzeneiweißes und Caseins u. s. w. zugeführt wird; denn das A. ist eine Verbindung von Stickstoff und Wasserstoff.


Ammoniakgummi, der verdickte Milchsaft der Dorema armeniaca, einer pers. Doldenpflanze; officinell.


Ammoniten, Ammonshörner, versteinerte Mollusken aus der Klasse der Kephalopoden, worin sie die nicht mehr lebende Familie der Ammonites bilden. Man trifft sie in den meisten Formationen, namentlich in der des Lias und Dogger in vielen Species an.


Ammoniter, Abkömmlinge Lots, wohnten jenseits des Jordan, östl. von den Stämmen Ruben u. Gad, nordöstl. von den Moabitern, Hptstdt. Rabbath Ammon. Von den einwandernden Israeliten auf Moses Befehl nicht angegriffen, zeigten sie sich doch später feindselig und wurden Jephta, Saul, David, Josophat, selbst noch von Judas Makkabäus besiegt; sie werden noch im 2. Jahrh. n. Chr. genannt, verschwinden aber zuletzt unter den Arabern.


Ammonium, Oase in der libysch. Wüste in der Nähe Aegyptens, jetzt Siwah, einst berühmt durch Tempel und Orakel

Industrie in Schnitzwaaren, aufgeweckte Bevölkerung; im Dorfe Unterammergau die Passionsspiele.


Ammer (Emberiza), zu den Finken gehöriger bekannter Singvogel, in zwei Arten, Buschammer und Sporenammer vorkommend, theils Zug-, theils Strich-, theils Standvogel.


Ammianus Marcellinus, aus Antiochia, gest. um 400 v. Chr., studirte zuerst, that dann unter Constantius und Julian gegen Perser und Germanen Kriegsdienste u. zog sich später nach Rom zurück. Hier schrieb er die röm. Geschichte von Nerva bis Valens (96 bis 378 n. Chr.) in 31 Büchern, von denen leider die 13 erstern verloren sind. Er ist für die Jahre 353–378 eine schätzbare Quelle, wahrheitsliebend, gerecht, aber von harter Schreibart, zum Theil durch seine Nachahmung von Geist und Styl des Tacitus verursacht.


Ammochosie, Bad in dem sonnenerwärmten Meersande.


Ammon, ägypt. Gottheit, von den Griechen Zeus genannt, wird als der Verborgene, die Seele der 4 Elemente, der ganzen materiellen Welt gedeutet. Auf den ägypt. Denkmälern erscheint er verschieden abgebildet, doch immer mit den Symbolen der Herrschaft über alles Leben, besonders über die Sonne.


Ammon, Christ. Friedr. von, geb. zu Baireuth 1766, gest. 1850, nach einander Professor der Theologie zu Er-langen und Göttingen; seit 1813 Oberconsistorialrath und Oberhofprediger in Dresden, Theolog aus der kantischen Schule, demnach mit rationalistischer Auffassung des Christenthums, das jedoch eine That der göttlichen Vorsehung bleiben soll. Unter seinen zahlreichen Schriften ist die bedeutendste: „die Fortbildung des Christenthums zur Weltreligion“ (Leipz. 1833–40. 4 Bde.).


Ammon, Friedr. Wilh., Sohn des vorigen, geb. 1791, Professor der Theologie und Stadtpfarrer zu Erlangen, populärer theolog. Schriftsteller für rationalistische Protestanten.


Ammon, Friedr. Aug., geb. 1799, Bruder des vorigen, Medicinalrath und königl. Leibarzt in Dresden, geschätzter medicinisch-chirurgischer Schriftsteller.


Ammon, Karl Wilh., geb. 1777 zu Trackehnen in Lithauen, und dessen Bruder Georg Gottlieb, geb. 1780, berühmte Pferdezüchter und hippologische Schriftsteller.


Ammoniak, flüchtiges Alkali, sonst auch Ammonium, als Gas Ammoniakgas, alkalische Luft, urinose Luft, von Priestley zuerst dargestellt und so benannt; ein farbloses, unsichtbares Gas, welches von Wasser absorbirt den Salmiakgeist, mit Kohlensäure das trockne kohlensaure A., flüchtiges Laugensalz, und mit Chlor den Salmiak bildet. In der Natur findet man es, obwohl nicht rein, am häufigsten in thierischen Stoffen, z. B. im Harne, und den A.salzen, die durch Fäulniß der stickstoffhaltigen, organischen Stoffe gebildet werden; im Salmiak der Vulkane. – Das A. ist, außerdem daß es auch als Arzneimittel für sich und in seinen oben angegebenen Verbindungen gebraucht wird, – äußerst wichtig für die Landwirthschaft, indem durch dasselbe den Pflanzen der nöthige Stickstoff zur Bildung des Klebers, Pflanzeneiweißes und Caseins u. s. w. zugeführt wird; denn das A. ist eine Verbindung von Stickstoff und Wasserstoff.


Ammoniakgummi, der verdickte Milchsaft der Dorema armeniaca, einer pers. Doldenpflanze; officinell.


Ammoniten, Ammonshörner, versteinerte Mollusken aus der Klasse der Kephalopoden, worin sie die nicht mehr lebende Familie der Ammonites bilden. Man trifft sie in den meisten Formationen, namentlich in der des Lias und Dogger in vielen Species an.


Ammoniter, Abkömmlinge Lots, wohnten jenseits des Jordan, östl. von den Stämmen Ruben u. Gad, nordöstl. von den Moabitern, Hptstdt. Rabbath Ammon. Von den einwandernden Israeliten auf Moses Befehl nicht angegriffen, zeigten sie sich doch später feindselig und wurden Jephta, Saul, David, Josophat, selbst noch von Judas Makkabäus besiegt; sie werden noch im 2. Jahrh. n. Chr. genannt, verschwinden aber zuletzt unter den Arabern.


Ammonium, Oase in der libysch. Wüste in der Nähe Aegyptens, jetzt Siwah, einst berühmt durch Tempel und Orakel

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[160/0161] Industrie in Schnitzwaaren, aufgeweckte Bevölkerung; im Dorfe Unterammergau die Passionsspiele. Ammer (Emberiza), zu den Finken gehöriger bekannter Singvogel, in zwei Arten, Buschammer und Sporenammer vorkommend, theils Zug-, theils Strich-, theils Standvogel. Ammianus Marcellinus, aus Antiochia, gest. um 400 v. Chr., studirte zuerst, that dann unter Constantius und Julian gegen Perser und Germanen Kriegsdienste u. zog sich später nach Rom zurück. Hier schrieb er die röm. Geschichte von Nerva bis Valens (96 bis 378 n. Chr.) in 31 Büchern, von denen leider die 13 erstern verloren sind. Er ist für die Jahre 353–378 eine schätzbare Quelle, wahrheitsliebend, gerecht, aber von harter Schreibart, zum Theil durch seine Nachahmung von Geist und Styl des Tacitus verursacht. Ammochosie, Bad in dem sonnenerwärmten Meersande. Ammon, ägypt. Gottheit, von den Griechen Zeus genannt, wird als der Verborgene, die Seele der 4 Elemente, der ganzen materiellen Welt gedeutet. Auf den ägypt. Denkmälern erscheint er verschieden abgebildet, doch immer mit den Symbolen der Herrschaft über alles Leben, besonders über die Sonne. Ammon, Christ. Friedr. von, geb. zu Baireuth 1766, gest. 1850, nach einander Professor der Theologie zu Er-langen und Göttingen; seit 1813 Oberconsistorialrath und Oberhofprediger in Dresden, Theolog aus der kantischen Schule, demnach mit rationalistischer Auffassung des Christenthums, das jedoch eine That der göttlichen Vorsehung bleiben soll. Unter seinen zahlreichen Schriften ist die bedeutendste: „die Fortbildung des Christenthums zur Weltreligion“ (Leipz. 1833–40. 4 Bde.). Ammon, Friedr. Wilh., Sohn des vorigen, geb. 1791, Professor der Theologie und Stadtpfarrer zu Erlangen, populärer theolog. Schriftsteller für rationalistische Protestanten. Ammon, Friedr. Aug., geb. 1799, Bruder des vorigen, Medicinalrath und königl. Leibarzt in Dresden, geschätzter medicinisch-chirurgischer Schriftsteller. Ammon, Karl Wilh., geb. 1777 zu Trackehnen in Lithauen, und dessen Bruder Georg Gottlieb, geb. 1780, berühmte Pferdezüchter und hippologische Schriftsteller. Ammoniak, flüchtiges Alkali, sonst auch Ammonium, als Gas Ammoniakgas, alkalische Luft, urinose Luft, von Priestley zuerst dargestellt und so benannt; ein farbloses, unsichtbares Gas, welches von Wasser absorbirt den Salmiakgeist, mit Kohlensäure das trockne kohlensaure A., flüchtiges Laugensalz, und mit Chlor den Salmiak bildet. In der Natur findet man es, obwohl nicht rein, am häufigsten in thierischen Stoffen, z. B. im Harne, und den A.salzen, die durch Fäulniß der stickstoffhaltigen, organischen Stoffe gebildet werden; im Salmiak der Vulkane. – Das A. ist, außerdem daß es auch als Arzneimittel für sich und in seinen oben angegebenen Verbindungen gebraucht wird, – äußerst wichtig für die Landwirthschaft, indem durch dasselbe den Pflanzen der nöthige Stickstoff zur Bildung des Klebers, Pflanzeneiweißes und Caseins u. s. w. zugeführt wird; denn das A. ist eine Verbindung von Stickstoff und Wasserstoff. Ammoniakgummi, der verdickte Milchsaft der Dorema armeniaca, einer pers. Doldenpflanze; officinell. Ammoniten, Ammonshörner, versteinerte Mollusken aus der Klasse der Kephalopoden, worin sie die nicht mehr lebende Familie der Ammonites bilden. Man trifft sie in den meisten Formationen, namentlich in der des Lias und Dogger in vielen Species an. Ammoniter, Abkömmlinge Lots, wohnten jenseits des Jordan, östl. von den Stämmen Ruben u. Gad, nordöstl. von den Moabitern, Hptstdt. Rabbath Ammon. Von den einwandernden Israeliten auf Moses Befehl nicht angegriffen, zeigten sie sich doch später feindselig und wurden Jephta, Saul, David, Josophat, selbst noch von Judas Makkabäus besiegt; sie werden noch im 2. Jahrh. n. Chr. genannt, verschwinden aber zuletzt unter den Arabern. Ammonium, Oase in der libysch. Wüste in der Nähe Aegyptens, jetzt Siwah, einst berühmt durch Tempel und Orakel

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/161>, abgerufen am 17.05.2024.