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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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von Rouen und erwirkte ihm vom Papst Alexander VI. den Cardinalshut. Er war es namentlich, der den König bewog, Mailand und einen Theil von Neapel anzusprechen und mit schweiz. Söldnern Mailand zu erobern. Wie er Italien franz. machen wollte, so wäre er gerne selbst Papst geworden und intriguirte deßwegen gewaltig gegen Pius III. und Julius II., st. jedoch schon 1510 und hinterließ ein ungeheures Vermögen.


Ambon (suggestus, pulpitum), in den alten christlichen Kirchen das im Schiffe angebrachte Gerüste für die Sänger und Lectoren; später bedienten sich desselben auch die Prediger, die früher vom Presbyterium aus gesprochen hatten, und so wurde aus dem Ambon unsere Kanzel.


Amboutiren, beim Durchnähen Wolle oder dergl. zwischen das Tuch und Futter legen; auch mit dem Hammer treiben, ausbauchen.


Ambra, eine Spezerei, welche besonders an den Küsten warmer Länder gefischt wird; sie ist wahrscheinlich eine Exsekretion des Pottfisches, sieht grau aus, besteht aus zerbrechlichen Blättern, chemisch aus 85 Procent Ambrafett, einem wohlriechenden, flüchtigen Oele, etwas Benzoesäure und fremdartigen Bestandtheilen. Früher wurde die A. nicht nur als Räucherwerk sehr geschätzt, sondern galt auch in der Medicin als nervenstärkendes Mittel außerordentlich, wie noch bei den Orientalen.


Ambras oder Amras, Schloß 1 Stunde von Innsbruck, früher Sitz der Grafen von Andechs, ging durch verschiedene Hände, bis es von Kaiser Ferdinand I. eingelöst und seinem Sohne dem Erzherzog Ferdinand geschenkt wurde, der es mit seiner Gemahlin, der schönen Philippine Welser, bewohnte. Er legte auch die Sammlung an, durch die A. berühmt wurde; sie kam 1806, als Tyrol an Bayern abgetreten wurde, nach Wien und wurde zum größten Theile im Belvedere aufgestellt. Sie besteht in beglaubigten Originalrüstungen von Fürsten und Helden, kostbaren alten Gefäßen, geschnittenen Steinen, Gemälden, Handschriften, Münzen und Medaillen, verschiedenen anderen Kunstsachen und merkwürdigen Naturalien.


Ambrosch, Joh. Jul. Athan., geb. zu Berlin 1804, studierte in Berlin, besuchte 1829-1833 Italien und wurde 1834 Professor der Philologie u. Archäologie in Breslau. Er schrieb Beiträge zu Bunsens und Gerhards Rom, in archäologische Zeitschriften, eine Abhandlung über den Etruskischen Charon u. "über die Religionsbücher der Römer."


Ambrosia, myth., bei den Griechen die Götterspeise, welche ewige Jugend und Unsterblichkeit gewährte, zugleich Salbe, die alle Fäulniß verhinderte; daher ambrosisch auch süßduftend.


Ambrosianische Bibliothek, von dem Cardinal Federico Borromeo angelegt und 1609 dem öffentlichen Gebrauche übergeben; ihren Namen erhielt sie zu Ehren des hl. Ambrosius, des Schutzpatrons von Mailand. Sie enthält 95000 Bände und 15000 Manuscripte, darunter die von Mai, Castiglione und Mazuchelli bekannt gemachten Palimpseste. In der mit der Bibliothek verbundenen Kunstgallerie sind: die Studien Leonardo da Vincis, der Carton von Raphaels Schule zu Athen, ein Band Autographen von Leon. da Vinci mir Zeichnungen.


Ambrosius, St., einer der 4 großen lateinischen Kirchenlehrer wurde wahrscheinlich 340 zu Trier geboren; sein Vater war Oberstatthalter von Gallien, starb aber frühe und die Mutter des A. zog mit den Kindern nach Rom. A, studierte das Recht und wurde ein berühmter Anwalt und Redner. Um 370 ernannte ihn Kaiser Valentinian I. zum Statthalter von Ligurien und Aemilien, 374 erhob ihn die Stimme des Volkes auf den erledigten Bischofssitz von Mailand, so sehr er sich sträubte. Als Bischof schenkte A. sein Vermögen den Armen, lebte dürftig, arbeitete viel und verwaltete sein Hirtenamt mit apostolischem Eifer. A. war auch ein ausgezeichneter Kanzelredner, namentlich trug die Kraft seiner Rede viel zur Bekehrung des hl. Augustin bei. Gegen die Häresie der Arianer verstand sich A. selbst auf einen Wunsch von allerhöchster Seite zu keiner Concession, namentlich nicht zur

von Rouen und erwirkte ihm vom Papst Alexander VI. den Cardinalshut. Er war es namentlich, der den König bewog, Mailand und einen Theil von Neapel anzusprechen und mit schweiz. Söldnern Mailand zu erobern. Wie er Italien franz. machen wollte, so wäre er gerne selbst Papst geworden und intriguirte deßwegen gewaltig gegen Pius III. und Julius II., st. jedoch schon 1510 und hinterließ ein ungeheures Vermögen.


Ambon (suggestus, pulpitum), in den alten christlichen Kirchen das im Schiffe angebrachte Gerüste für die Sänger und Lectoren; später bedienten sich desselben auch die Prediger, die früher vom Presbyterium aus gesprochen hatten, und so wurde aus dem Ambon unsere Kanzel.


Amboutiren, beim Durchnähen Wolle oder dergl. zwischen das Tuch und Futter legen; auch mit dem Hammer treiben, ausbauchen.


Ambra, eine Spezerei, welche besonders an den Küsten warmer Länder gefischt wird; sie ist wahrscheinlich eine Exsekretion des Pottfisches, sieht grau aus, besteht aus zerbrechlichen Blättern, chemisch aus 85 Procent Ambrafett, einem wohlriechenden, flüchtigen Oele, etwas Benzoesäure und fremdartigen Bestandtheilen. Früher wurde die A. nicht nur als Räucherwerk sehr geschätzt, sondern galt auch in der Medicin als nervenstärkendes Mittel außerordentlich, wie noch bei den Orientalen.


Ambras oder Amras, Schloß 1 Stunde von Innsbruck, früher Sitz der Grafen von Andechs, ging durch verschiedene Hände, bis es von Kaiser Ferdinand I. eingelöst und seinem Sohne dem Erzherzog Ferdinand geschenkt wurde, der es mit seiner Gemahlin, der schönen Philippine Welser, bewohnte. Er legte auch die Sammlung an, durch die A. berühmt wurde; sie kam 1806, als Tyrol an Bayern abgetreten wurde, nach Wien und wurde zum größten Theile im Belvedere aufgestellt. Sie besteht in beglaubigten Originalrüstungen von Fürsten und Helden, kostbaren alten Gefäßen, geschnittenen Steinen, Gemälden, Handschriften, Münzen und Medaillen, verschiedenen anderen Kunstsachen und merkwürdigen Naturalien.


Ambrosch, Joh. Jul. Athan., geb. zu Berlin 1804, studierte in Berlin, besuchte 1829–1833 Italien und wurde 1834 Professor der Philologie u. Archäologie in Breslau. Er schrieb Beiträge zu Bunsens und Gerhards Rom, in archäologische Zeitschriften, eine Abhandlung über den Etruskischen Charon u. „über die Religionsbücher der Römer.“


Ambrosia, myth., bei den Griechen die Götterspeise, welche ewige Jugend und Unsterblichkeit gewährte, zugleich Salbe, die alle Fäulniß verhinderte; daher ambrosisch auch süßduftend.


Ambrosianische Bibliothek, von dem Cardinal Federico Borromeo angelegt und 1609 dem öffentlichen Gebrauche übergeben; ihren Namen erhielt sie zu Ehren des hl. Ambrosius, des Schutzpatrons von Mailand. Sie enthält 95000 Bände und 15000 Manuscripte, darunter die von Mai, Castiglione und Mazuchelli bekannt gemachten Palimpseste. In der mit der Bibliothek verbundenen Kunstgallerie sind: die Studien Leonardo da Vincis, der Carton von Raphaels Schule zu Athen, ein Band Autographen von Leon. da Vinci mir Zeichnungen.


Ambrosius, St., einer der 4 großen lateinischen Kirchenlehrer wurde wahrscheinlich 340 zu Trier geboren; sein Vater war Oberstatthalter von Gallien, starb aber frühe und die Mutter des A. zog mit den Kindern nach Rom. A, studierte das Recht und wurde ein berühmter Anwalt und Redner. Um 370 ernannte ihn Kaiser Valentinian I. zum Statthalter von Ligurien und Aemilien, 374 erhob ihn die Stimme des Volkes auf den erledigten Bischofssitz von Mailand, so sehr er sich sträubte. Als Bischof schenkte A. sein Vermögen den Armen, lebte dürftig, arbeitete viel und verwaltete sein Hirtenamt mit apostolischem Eifer. A. war auch ein ausgezeichneter Kanzelredner, namentlich trug die Kraft seiner Rede viel zur Bekehrung des hl. Augustin bei. Gegen die Häresie der Arianer verstand sich A. selbst auf einen Wunsch von allerhöchster Seite zu keiner Concession, namentlich nicht zur

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[149/0150] von Rouen und erwirkte ihm vom Papst Alexander VI. den Cardinalshut. Er war es namentlich, der den König bewog, Mailand und einen Theil von Neapel anzusprechen und mit schweiz. Söldnern Mailand zu erobern. Wie er Italien franz. machen wollte, so wäre er gerne selbst Papst geworden und intriguirte deßwegen gewaltig gegen Pius III. und Julius II., st. jedoch schon 1510 und hinterließ ein ungeheures Vermögen. Ambon (suggestus, pulpitum), in den alten christlichen Kirchen das im Schiffe angebrachte Gerüste für die Sänger und Lectoren; später bedienten sich desselben auch die Prediger, die früher vom Presbyterium aus gesprochen hatten, und so wurde aus dem Ambon unsere Kanzel. Amboutiren, beim Durchnähen Wolle oder dergl. zwischen das Tuch und Futter legen; auch mit dem Hammer treiben, ausbauchen. Ambra, eine Spezerei, welche besonders an den Küsten warmer Länder gefischt wird; sie ist wahrscheinlich eine Exsekretion des Pottfisches, sieht grau aus, besteht aus zerbrechlichen Blättern, chemisch aus 85 Procent Ambrafett, einem wohlriechenden, flüchtigen Oele, etwas Benzoesäure und fremdartigen Bestandtheilen. Früher wurde die A. nicht nur als Räucherwerk sehr geschätzt, sondern galt auch in der Medicin als nervenstärkendes Mittel außerordentlich, wie noch bei den Orientalen. Ambras oder Amras, Schloß 1 Stunde von Innsbruck, früher Sitz der Grafen von Andechs, ging durch verschiedene Hände, bis es von Kaiser Ferdinand I. eingelöst und seinem Sohne dem Erzherzog Ferdinand geschenkt wurde, der es mit seiner Gemahlin, der schönen Philippine Welser, bewohnte. Er legte auch die Sammlung an, durch die A. berühmt wurde; sie kam 1806, als Tyrol an Bayern abgetreten wurde, nach Wien und wurde zum größten Theile im Belvedere aufgestellt. Sie besteht in beglaubigten Originalrüstungen von Fürsten und Helden, kostbaren alten Gefäßen, geschnittenen Steinen, Gemälden, Handschriften, Münzen und Medaillen, verschiedenen anderen Kunstsachen und merkwürdigen Naturalien. Ambrosch, Joh. Jul. Athan., geb. zu Berlin 1804, studierte in Berlin, besuchte 1829–1833 Italien und wurde 1834 Professor der Philologie u. Archäologie in Breslau. Er schrieb Beiträge zu Bunsens und Gerhards Rom, in archäologische Zeitschriften, eine Abhandlung über den Etruskischen Charon u. „über die Religionsbücher der Römer.“ Ambrosia, myth., bei den Griechen die Götterspeise, welche ewige Jugend und Unsterblichkeit gewährte, zugleich Salbe, die alle Fäulniß verhinderte; daher ambrosisch auch süßduftend. Ambrosianische Bibliothek, von dem Cardinal Federico Borromeo angelegt und 1609 dem öffentlichen Gebrauche übergeben; ihren Namen erhielt sie zu Ehren des hl. Ambrosius, des Schutzpatrons von Mailand. Sie enthält 95000 Bände und 15000 Manuscripte, darunter die von Mai, Castiglione und Mazuchelli bekannt gemachten Palimpseste. In der mit der Bibliothek verbundenen Kunstgallerie sind: die Studien Leonardo da Vincis, der Carton von Raphaels Schule zu Athen, ein Band Autographen von Leon. da Vinci mir Zeichnungen. Ambrosius, St., einer der 4 großen lateinischen Kirchenlehrer wurde wahrscheinlich 340 zu Trier geboren; sein Vater war Oberstatthalter von Gallien, starb aber frühe und die Mutter des A. zog mit den Kindern nach Rom. A, studierte das Recht und wurde ein berühmter Anwalt und Redner. Um 370 ernannte ihn Kaiser Valentinian I. zum Statthalter von Ligurien und Aemilien, 374 erhob ihn die Stimme des Volkes auf den erledigten Bischofssitz von Mailand, so sehr er sich sträubte. Als Bischof schenkte A. sein Vermögen den Armen, lebte dürftig, arbeitete viel und verwaltete sein Hirtenamt mit apostolischem Eifer. A. war auch ein ausgezeichneter Kanzelredner, namentlich trug die Kraft seiner Rede viel zur Bekehrung des hl. Augustin bei. Gegen die Häresie der Arianer verstand sich A. selbst auf einen Wunsch von allerhöchster Seite zu keiner Concession, namentlich nicht zur

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/150>, abgerufen am 17.05.2024.