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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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dem Trübaichmaß für den jungen ungegohrenen Wein (kein wirkliches Maß, sondern durch Abrechnung festgestellt).


Altmischlik, türk. Münze = 60 Paras = 33 kr. C.-Mze. = 111/2 Sgr.


Altmühl, entspringt im bayer. Mittelfranken, fließt 27 M. weit durch ausgezeichnet fruchtbare Gegenden, ist reich an Fischen und Krebsen, ergießt sich bei Kelheim in die Donau; speist auf eine große Strecke den Ludwigskanal.


Altmütter, Georg, geb. 1787 zu Wien, Professor am kk. polytechnischen Institut, Hauptmitarbeiter an Prechtls pract. technolog. Encyclopädie, Verfasser der "Beschreibung der Werkzeugesammlung des kk. polytech. Instituts", Wien 1824.


Altnobel, Goldmünze der rheinischen Kurfürsten aus dem 14. Jhrh., 1 fl. 14 kr. C.-Mze. = 251/2 Sgr.


Altobasso, altes ital. Instrument, das Clavier in der Urform.


Altoduero, Landstrich in Portugal am Duero, Heimat des besten Portweines.


Altofen, nördl. von Ofen an der Donau, steht auf dem röm. Acinum, Marktflecken mit 8000 E., fast die Hälfte Juden.


Altomonte, Martin, eigentlich Hohenberg, Tyroler, in Italien geb. 1657, in Rom zum Maler gebildet, kam 1684 als Hofmaler des poln. Königs Johannes Sobiesky nach Warschau, kehrte 1703 nach Oesterreich zurück u. st. 1745. Sein Sohn Bartholomeus, geb. 1702, war ebenfalls Maler; von beiden sieht man schöne Altarblätter in österr. Kirchen.


Altomünster, Mktfl. in Oberbayern, 900 E., reiches Benedictinerkloster, von St. Alto gegründet, der hier als Einfiedler lebte u. 770 st.; Wallfahrt.


Alton, Richard, Graf d', geb. 1723, gest. 1790, österr. Feldzeugmeister und Commandant in den österr. Niederlanden, als 1789 die Unruhen ausbrachen; d'A. wäre sogleich und energisch eingeschritten, durfte aber nicht; nach dem allgem. Aufstande zog er mit 8000 M. nach Luxemburg zurück, weil er auch jetzt noch nicht frei handeln konnte; von längerem Verdruß und einer Verantwortung für sein Benehmen befreite ihn der Tod. Des vorigen Bruder Eduard zeichnete sich gegen die Türken aus, focht gegen die Franzosen in den Niederlanden und fiel bei Dünkirchen d. 24. Aug. 1793.


Alton, Joh. Wilh. Ed. d', 1772 zu Aquileja geb., in Wien im Theresianum gebildet, leidenschaftlicher Pferdefreund, zugleich archäologisch bewandert, des Grabstichels mächtig und Kenner der Anatomie. Schrieb: Naturgeschichte des Pferdes, Bonn 1810-1817; radirte die Kupfer zu Panders Entwicklungsgeschichte des Hühnchens, und gab mit demselben von 1821-1828 die I. Abth. einer vergleichenden Osteologie heraus und st. als Professor der Archäologie in Bonn 1840. Sein Sohn, Joh. Sam. Ed., geb. 1803, ist seit 1834 Professor der Anatomie in Halle, setzt die vergl. Osteologie seines Vaters fort.


Altona, Stadt in Holstein, an der Elbe, von Hamburg zugleich durch die Landesgränze geschieden, 33000 Einw., Gymnasium, Sternwarte, Waisenhaus, Handels- und Schifffahrtsschule, durch Eisenbahnen mit Glückstadt, Neumünster, Kiel und Rendsburg verbunden. A. ist ein bedeutender Handelsplatz und von der dänischen Regierung sehr begünstigt; auch seine Industrie ist beträchtlich (1713 den 9. Jan. von dem schwed. General Steenbock verbrannt).


Altorf, Hauptort des schweiz. Kantons Uri, 1/2 St. vom Vierwaldstättersee, 2200 E., Schauplatz der Tellsage. Abgebrannt 1799.


Altorsowa, österr. Festung an der Banater Militärgränze an der Donau, dem türk. Neuorsowa gegenüber, 1200 E.


Altos de Huessos, der niedrigste Kordilleraspaß, 3137 Metres hoch, führt von Arequipa nach Punna.


Altötting, Marktflecken und Landgericht in Oberbayern, 1700 E., berühmte Wallfahrtskirche zur Mutter Gottes, Redemptoristencollegium mit Erziehungsinstitut, Gesundbrunnen; in der Stiftskirche das Grab Tillys.


Altranstädt, Dorf zwischen Leipzig und Merseburg, bekannt durch den Frieden zwischen Karl XII. von Schweden und August II. von Sachsen-Polen.


Altringham, engl. Stadt 3 St. von Manchester am Bridgewaterkanal, 5000 Einw., bedeutende Wollenindustrie.

dem Trübaichmaß für den jungen ungegohrenen Wein (kein wirkliches Maß, sondern durch Abrechnung festgestellt).


Altmischlik, türk. Münze = 60 Paras = 33 kr. C.-Mze. = 111/2 Sgr.


Altmühl, entspringt im bayer. Mittelfranken, fließt 27 M. weit durch ausgezeichnet fruchtbare Gegenden, ist reich an Fischen und Krebsen, ergießt sich bei Kelheim in die Donau; speist auf eine große Strecke den Ludwigskanal.


Altmütter, Georg, geb. 1787 zu Wien, Professor am kk. polytechnischen Institut, Hauptmitarbeiter an Prechtls pract. technolog. Encyclopädie, Verfasser der „Beschreibung der Werkzeugesammlung des kk. polytech. Instituts“, Wien 1824.


Altnobel, Goldmünze der rheinischen Kurfürsten aus dem 14. Jhrh., 1 fl. 14 kr. C.-Mze. = 251/2 Sgr.


Altobasso, altes ital. Instrument, das Clavier in der Urform.


Altoduero, Landstrich in Portugal am Duero, Heimat des besten Portweines.


Altofen, nördl. von Ofen an der Donau, steht auf dem röm. Acinum, Marktflecken mit 8000 E., fast die Hälfte Juden.


Altomonte, Martin, eigentlich Hohenberg, Tyroler, in Italien geb. 1657, in Rom zum Maler gebildet, kam 1684 als Hofmaler des poln. Königs Johannes Sobiesky nach Warschau, kehrte 1703 nach Oesterreich zurück u. st. 1745. Sein Sohn Bartholomeus, geb. 1702, war ebenfalls Maler; von beiden sieht man schöne Altarblätter in österr. Kirchen.


Altomünster, Mktfl. in Oberbayern, 900 E., reiches Benedictinerkloster, von St. Alto gegründet, der hier als Einfiedler lebte u. 770 st.; Wallfahrt.


Alton, Richard, Graf dʼ, geb. 1723, gest. 1790, österr. Feldzeugmeister und Commandant in den österr. Niederlanden, als 1789 die Unruhen ausbrachen; dʼA. wäre sogleich und energisch eingeschritten, durfte aber nicht; nach dem allgem. Aufstande zog er mit 8000 M. nach Luxemburg zurück, weil er auch jetzt noch nicht frei handeln konnte; von längerem Verdruß und einer Verantwortung für sein Benehmen befreite ihn der Tod. Des vorigen Bruder Eduard zeichnete sich gegen die Türken aus, focht gegen die Franzosen in den Niederlanden und fiel bei Dünkirchen d. 24. Aug. 1793.


Alton, Joh. Wilh. Ed. dʼ, 1772 zu Aquileja geb., in Wien im Theresianum gebildet, leidenschaftlicher Pferdefreund, zugleich archäologisch bewandert, des Grabstichels mächtig und Kenner der Anatomie. Schrieb: Naturgeschichte des Pferdes, Bonn 1810–1817; radirte die Kupfer zu Panders Entwicklungsgeschichte des Hühnchens, und gab mit demselben von 1821–1828 die I. Abth. einer vergleichenden Osteologie heraus und st. als Professor der Archäologie in Bonn 1840. Sein Sohn, Joh. Sam. Ed., geb. 1803, ist seit 1834 Professor der Anatomie in Halle, setzt die vergl. Osteologie seines Vaters fort.


Altona, Stadt in Holstein, an der Elbe, von Hamburg zugleich durch die Landesgränze geschieden, 33000 Einw., Gymnasium, Sternwarte, Waisenhaus, Handels- und Schifffahrtsschule, durch Eisenbahnen mit Glückstadt, Neumünster, Kiel und Rendsburg verbunden. A. ist ein bedeutender Handelsplatz und von der dänischen Regierung sehr begünstigt; auch seine Industrie ist beträchtlich (1713 den 9. Jan. von dem schwed. General Steenbock verbrannt).


Altorf, Hauptort des schweiz. Kantons Uri, 1/2 St. vom Vierwaldstättersee, 2200 E., Schauplatz der Tellsage. Abgebrannt 1799.


Altorsowa, österr. Festung an der Banater Militärgränze an der Donau, dem türk. Neuorsowa gegenüber, 1200 E.


Altos de Huessos, der niedrigste Kordilleraspaß, 3137 Metres hoch, führt von Arequipa nach Punna.


Altötting, Marktflecken und Landgericht in Oberbayern, 1700 E., berühmte Wallfahrtskirche zur Mutter Gottes, Redemptoristencollegium mit Erziehungsinstitut, Gesundbrunnen; in der Stiftskirche das Grab Tillys.


Altranstädt, Dorf zwischen Leipzig und Merseburg, bekannt durch den Frieden zwischen Karl XII. von Schweden und August II. von Sachsen-Polen.


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[142/0143] dem Trübaichmaß für den jungen ungegohrenen Wein (kein wirkliches Maß, sondern durch Abrechnung festgestellt). Altmischlik, türk. Münze = 60 Paras = 33 kr. C.-Mze. = 111/2 Sgr. Altmühl, entspringt im bayer. Mittelfranken, fließt 27 M. weit durch ausgezeichnet fruchtbare Gegenden, ist reich an Fischen und Krebsen, ergießt sich bei Kelheim in die Donau; speist auf eine große Strecke den Ludwigskanal. Altmütter, Georg, geb. 1787 zu Wien, Professor am kk. polytechnischen Institut, Hauptmitarbeiter an Prechtls pract. technolog. Encyclopädie, Verfasser der „Beschreibung der Werkzeugesammlung des kk. polytech. Instituts“, Wien 1824. Altnobel, Goldmünze der rheinischen Kurfürsten aus dem 14. Jhrh., 1 fl. 14 kr. C.-Mze. = 251/2 Sgr. Altobasso, altes ital. Instrument, das Clavier in der Urform. Altoduero, Landstrich in Portugal am Duero, Heimat des besten Portweines. Altofen, nördl. von Ofen an der Donau, steht auf dem röm. Acinum, Marktflecken mit 8000 E., fast die Hälfte Juden. Altomonte, Martin, eigentlich Hohenberg, Tyroler, in Italien geb. 1657, in Rom zum Maler gebildet, kam 1684 als Hofmaler des poln. Königs Johannes Sobiesky nach Warschau, kehrte 1703 nach Oesterreich zurück u. st. 1745. Sein Sohn Bartholomeus, geb. 1702, war ebenfalls Maler; von beiden sieht man schöne Altarblätter in österr. Kirchen. Altomünster, Mktfl. in Oberbayern, 900 E., reiches Benedictinerkloster, von St. Alto gegründet, der hier als Einfiedler lebte u. 770 st.; Wallfahrt. Alton, Richard, Graf dʼ, geb. 1723, gest. 1790, österr. Feldzeugmeister und Commandant in den österr. Niederlanden, als 1789 die Unruhen ausbrachen; dʼA. wäre sogleich und energisch eingeschritten, durfte aber nicht; nach dem allgem. Aufstande zog er mit 8000 M. nach Luxemburg zurück, weil er auch jetzt noch nicht frei handeln konnte; von längerem Verdruß und einer Verantwortung für sein Benehmen befreite ihn der Tod. Des vorigen Bruder Eduard zeichnete sich gegen die Türken aus, focht gegen die Franzosen in den Niederlanden und fiel bei Dünkirchen d. 24. Aug. 1793. Alton, Joh. Wilh. Ed. dʼ, 1772 zu Aquileja geb., in Wien im Theresianum gebildet, leidenschaftlicher Pferdefreund, zugleich archäologisch bewandert, des Grabstichels mächtig und Kenner der Anatomie. Schrieb: Naturgeschichte des Pferdes, Bonn 1810–1817; radirte die Kupfer zu Panders Entwicklungsgeschichte des Hühnchens, und gab mit demselben von 1821–1828 die I. Abth. einer vergleichenden Osteologie heraus und st. als Professor der Archäologie in Bonn 1840. Sein Sohn, Joh. Sam. Ed., geb. 1803, ist seit 1834 Professor der Anatomie in Halle, setzt die vergl. Osteologie seines Vaters fort. Altona, Stadt in Holstein, an der Elbe, von Hamburg zugleich durch die Landesgränze geschieden, 33000 Einw., Gymnasium, Sternwarte, Waisenhaus, Handels- und Schifffahrtsschule, durch Eisenbahnen mit Glückstadt, Neumünster, Kiel und Rendsburg verbunden. A. ist ein bedeutender Handelsplatz und von der dänischen Regierung sehr begünstigt; auch seine Industrie ist beträchtlich (1713 den 9. Jan. von dem schwed. General Steenbock verbrannt). Altorf, Hauptort des schweiz. Kantons Uri, 1/2 St. vom Vierwaldstättersee, 2200 E., Schauplatz der Tellsage. Abgebrannt 1799. Altorsowa, österr. Festung an der Banater Militärgränze an der Donau, dem türk. Neuorsowa gegenüber, 1200 E. Altos de Huessos, der niedrigste Kordilleraspaß, 3137 Metres hoch, führt von Arequipa nach Punna. Altötting, Marktflecken und Landgericht in Oberbayern, 1700 E., berühmte Wallfahrtskirche zur Mutter Gottes, Redemptoristencollegium mit Erziehungsinstitut, Gesundbrunnen; in der Stiftskirche das Grab Tillys. Altranstädt, Dorf zwischen Leipzig und Merseburg, bekannt durch den Frieden zwischen Karl XII. von Schweden und August II. von Sachsen-Polen. Altringham, engl. Stadt 3 St. von Manchester am Bridgewaterkanal, 5000 Einw., bedeutende Wollenindustrie.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/143>, abgerufen am 17.05.2024.