Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite


Allöosis, griech., die Umänderung der Speisen bei der Verdauung im Sinne des Galenus; Allöotika, den Nahrungsstoff ändernde Heilmittel, Blutreinigungsmittel.


Allopathie, heißt ein durch fremde Einwirkung entstandenes Leiden. Mit diesem Namen bezeichnete Hahnemann gegenüber seiner Homöopathie die gesammte herrschende Medizin, indem diese nach seiner Ansicht zu Heilung einer Krankheit eine andere, jener entgegengesetzte hervorrufe, und somit den Hippokratischen Grundsatz: "Contraria contrariis curare" (Entgegengesetztes mit Entgegengesetztem zu heilen) befolge.


Allophan, Mineral, himmelblau u. kupfergrün ins Weißliche spielend, halbdurchsichtig, weich, enthält Wasser, Alaun-, Kieselerde, kohlensaures Kupferoxyd; bei Grafenthal und Schneeberg.


Alloquium, lat., feierliche Anrede.


Allori, Alessandro, Florentiner, geb. 1535, gest. 1607, ausgezeichneter Porträtmaler; sein Sohn Christoforo, geb. 1577, gest. 1621 übertraf den Vater.


Allotement (frz., -otmang), das Loos, der Antheil; allotiren, durch Loos zutheilen.


Allotria, griech., nicht her Gehöriges; Unfug.


Allotriophagie, s. Adephagie.


all' ottava, ital., bezeichnet, daß die Noten im Violinschlüssel, über welchen das Zeichen steht, eine Octave höher gespielt werden sollen, unter Noten im Baßschlüssel, eine Octave tiefer. In Partituren zeigt all ottava an, daß ein Instrument mit einem andern in der Octave fortschreiten soll.


Allouable, frz., giltig; Allouance, Giltigkeit, Zulässigkeit; allouiren, gelten lassen, einräumen.


Allstedt, an der Unstrut, im Preußischen aber S. Weimarisch, Schloß, Potasche- und Salpetersiederei, 2500 E.


Allston, Washington, amerik. Maler und Dichter, geb. 1779, gest. 1843.


all's well! alles in Ordnung! auf den engl. Kriegsschiffen die Antwort der Wache auf den Anruf des alle halbe Stunden visitirenden Offiziers.


Alludiren, anspielen, scherzen, spötteln.


all' unisono, ital., in Partituren bedeutet es, daß damit bezeichnete Stimmen mit den Hauptstimmen im Einklange fortschreiten sollen.


Allure (frz., allühr), Gangart, Haltung des Pferdes; auch von Menschen.


Allusion, Anspielung, Vergleichung einer Person mit einer historischen Person.


Alluvial, angeschwemmt, Alluvialboden, angeschwemmtes Land.


Alluvionsrecht, s. Accession und Anwachsungsrecht.


Alluvium oder postdiluvianisches Gebilde, ist die jüngste Formation der Erdrinde, wie sie sich täglich noch vor unsern Augen bildet. Es gehört hieher die Verwitterung der Felsen und Gesteine, wodurch die Ackererde gebildet wird, die Torfbildung, Raseneisensteinbildung, Inselbildung der Flußbetten etc.


Alm im Allgäu, Bayern, Tyrol, Oesterreich so viel als Alpenweide, Alp.


Alma, türk. Flüssigkeitsmaß = 264 paris. Kubikzoll.


alma, lat., Ernährerin, Pflegerin, Mutter, Beiname der Ceres und anderer Göttinnen; die Universität hat den gleichen Beinamen, weil sie ihre Söhne, die Musensöhne, hegt und schützt.


Almacaron, Stadt in der span. Provinz Murcia, 5000 E.; aus Spartum, Pfriemenkraut, bereitet man Seile, Gewebe, Wollsammet u. s. w.; in der Nähe der Fundort von Almagra, braunrother Ockererde, zum Färben, Poliren, auch in der Schnupftabaksfabrikation gebraucht.


Allmacks, Willis, die Bälle, welche in der Wintersaison in London von der höheren Gesellschaft gehalten werden, zu deren Ordnerinen (ladies patronesses) sich die vornehmsten Damen erklären; von dem Entrepreneur und Hotelbesitzer erst A., jetzt Willis genannt.


Almada, Stadt in Portugal am Tajo, Lissabon gegenüber, mit dem Fort St. Sebastian, 5500 E., Weinhandel, Goldwäschereien.


Almade, Fahrzeuge der Küstenbewohner von Ostafrika; in Kalkutta schnellsegelnde Schiffe, 80' lang, 7' breit.


Almaden, span. Bergstadt in der Sierra Morena, Prov. Mancha, 10000 Einw., Quecksilbergruben: A. de la Plata, 9 St. von Sevilla, noch reichere


Allöosis, griech., die Umänderung der Speisen bei der Verdauung im Sinne des Galenus; Allöotika, den Nahrungsstoff ändernde Heilmittel, Blutreinigungsmittel.


Allopathie, heißt ein durch fremde Einwirkung entstandenes Leiden. Mit diesem Namen bezeichnete Hahnemann gegenüber seiner Homöopathie die gesammte herrschende Medizin, indem diese nach seiner Ansicht zu Heilung einer Krankheit eine andere, jener entgegengesetzte hervorrufe, und somit den Hippokratischen Grundsatz: „Contraria contrariis curare“ (Entgegengesetztes mit Entgegengesetztem zu heilen) befolge.


Allophan, Mineral, himmelblau u. kupfergrün ins Weißliche spielend, halbdurchsichtig, weich, enthält Wasser, Alaun-, Kieselerde, kohlensaures Kupferoxyd; bei Grafenthal und Schneeberg.


Alloquium, lat., feierliche Anrede.


Allori, Alessandro, Florentiner, geb. 1535, gest. 1607, ausgezeichneter Porträtmaler; sein Sohn Christoforo, geb. 1577, gest. 1621 übertraf den Vater.


Allotement (frz., –otmang), das Loos, der Antheil; allotiren, durch Loos zutheilen.


Allotria, griech., nicht her Gehöriges; Unfug.


Allotriophagie, s. Adephagie.


all' ottava, ital., bezeichnet, daß die Noten im Violinschlüssel, über welchen das Zeichen steht, eine Octave höher gespielt werden sollen, unter Noten im Baßschlüssel, eine Octave tiefer. In Partituren zeigt all ottava an, daß ein Instrument mit einem andern in der Octave fortschreiten soll.


Allouable, frz., giltig; Allouance, Giltigkeit, Zulässigkeit; allouiren, gelten lassen, einräumen.


Allstedt, an der Unstrut, im Preußischen aber S. Weimarisch, Schloß, Potasche- und Salpetersiederei, 2500 E.


Allston, Washington, amerik. Maler und Dichter, geb. 1779, gest. 1843.


all's well! alles in Ordnung! auf den engl. Kriegsschiffen die Antwort der Wache auf den Anruf des alle halbe Stunden visitirenden Offiziers.


Alludiren, anspielen, scherzen, spötteln.


all' unisono, ital., in Partituren bedeutet es, daß damit bezeichnete Stimmen mit den Hauptstimmen im Einklange fortschreiten sollen.


Allure (frz., allühr), Gangart, Haltung des Pferdes; auch von Menschen.


Allusion, Anspielung, Vergleichung einer Person mit einer historischen Person.


Alluvial, angeschwemmt, Alluvialboden, angeschwemmtes Land.


Alluvionsrecht, s. Accession und Anwachsungsrecht.


Alluvium oder postdiluvianisches Gebilde, ist die jüngste Formation der Erdrinde, wie sie sich täglich noch vor unsern Augen bildet. Es gehört hieher die Verwitterung der Felsen und Gesteine, wodurch die Ackererde gebildet wird, die Torfbildung, Raseneisensteinbildung, Inselbildung der Flußbetten etc.


Alm im Allgäu, Bayern, Tyrol, Oesterreich so viel als Alpenweide, Alp.


Alma, türk. Flüssigkeitsmaß = 264 paris. Kubikzoll.


alma, lat., Ernährerin, Pflegerin, Mutter, Beiname der Ceres und anderer Göttinnen; die Universität hat den gleichen Beinamen, weil sie ihre Söhne, die Musensöhne, hegt und schützt.


Almaçaron, Stadt in der span. Provinz Murcia, 5000 E.; aus Spartum, Pfriemenkraut, bereitet man Seile, Gewebe, Wollsammet u. s. w.; in der Nähe der Fundort von Almagra, braunrother Ockererde, zum Färben, Poliren, auch in der Schnupftabaksfabrikation gebraucht.


Allmacks, Willis, die Bälle, welche in der Wintersaison in London von der höheren Gesellschaft gehalten werden, zu deren Ordnerinen (ladies patronesses) sich die vornehmsten Damen erklären; von dem Entrepreneur und Hotelbesitzer erst A., jetzt Willis genannt.


Almada, Stadt in Portugal am Tajo, Lissabon gegenüber, mit dem Fort St. Sebastian, 5500 E., Weinhandel, Goldwäschereien.


Almade, Fahrzeuge der Küstenbewohner von Ostafrika; in Kalkutta schnellsegelnde Schiffe, 80' lang, 7' breit.


Almaden, span. Bergstadt in der Sierra Morena, Prov. Mancha, 10000 Einw., Quecksilbergruben: A. de la Plata, 9 St. von Sevilla, noch reichere

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p>
            <pb facs="#f0128" n="127"/>
          </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Allöosis</hi>, griech., die Umänderung der Speisen bei der Verdauung im Sinne des Galenus; Allöotika, den Nahrungsstoff ändernde Heilmittel, Blutreinigungsmittel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Allopathie</hi>, heißt ein durch fremde Einwirkung entstandenes Leiden. Mit diesem Namen bezeichnete Hahnemann gegenüber seiner Homöopathie die gesammte herrschende Medizin, indem diese nach seiner Ansicht zu Heilung einer Krankheit eine andere, jener entgegengesetzte hervorrufe, und somit den Hippokratischen Grundsatz: &#x201E;<hi rendition="#i">Contraria contrariis curare</hi>&#x201C; (Entgegengesetztes mit Entgegengesetztem zu heilen) befolge.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Allophan</hi>, Mineral, himmelblau u. kupfergrün ins Weißliche spielend, halbdurchsichtig, weich, enthält Wasser, Alaun-, Kieselerde, kohlensaures Kupferoxyd; bei Grafenthal und Schneeberg.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Alloquium</hi>, lat., feierliche Anrede.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Allori</hi>, Alessandro, Florentiner, geb. 1535, gest. 1607, ausgezeichneter Porträtmaler; sein Sohn Christoforo, geb. 1577, gest. 1621 übertraf den Vater.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Allotement</hi> (frz., &#x2013;otmang), das Loos, der Antheil; allotiren, durch Loos zutheilen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Allotria</hi>, griech., nicht her Gehöriges; Unfug.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Allotriophagie</hi>, s. Adephagie.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">all' ottava</hi>, ital., bezeichnet, daß die Noten im Violinschlüssel, über welchen das Zeichen steht, eine Octave höher gespielt werden sollen, unter Noten im Baßschlüssel, eine Octave tiefer. In Partituren zeigt <hi rendition="#i">all ottava</hi> an, daß ein Instrument mit einem andern in der Octave fortschreiten soll.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Allouable</hi>, frz., giltig; Allouance, Giltigkeit, Zulässigkeit; allouiren, gelten lassen, einräumen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Allstedt</hi>, an der Unstrut, im Preußischen aber S. Weimarisch, Schloß, Potasche- und Salpetersiederei, 2500 E.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Allston</hi>, Washington, amerik. Maler und Dichter, geb. 1779, gest. 1843.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">all's well!</hi> alles in Ordnung! auf den engl. Kriegsschiffen die Antwort der Wache auf den Anruf des alle halbe Stunden visitirenden Offiziers.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Alludiren</hi>, anspielen, scherzen, spötteln.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">all' unisono</hi>, ital., in Partituren bedeutet es, daß damit bezeichnete Stimmen mit den Hauptstimmen im Einklange fortschreiten sollen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Allure</hi> (frz., allühr), Gangart, Haltung des Pferdes; auch von Menschen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Allusion</hi>, Anspielung, Vergleichung einer Person mit einer historischen Person.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Alluvial</hi>, angeschwemmt, Alluvialboden, angeschwemmtes Land.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Alluvionsrecht</hi>, s. Accession und Anwachsungsrecht.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Alluvium</hi> oder postdiluvianisches Gebilde, ist die jüngste Formation der Erdrinde, wie sie sich täglich noch vor unsern Augen bildet. Es gehört hieher die Verwitterung der Felsen und Gesteine, wodurch die Ackererde gebildet wird, die Torfbildung, Raseneisensteinbildung, Inselbildung der Flußbetten etc.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Alm</hi> im Allgäu, Bayern, Tyrol, Oesterreich so viel als Alpenweide, Alp.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Alma</hi>, türk. Flüssigkeitsmaß = 264 paris. Kubikzoll.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">alma</hi>, lat., Ernährerin, Pflegerin, Mutter, Beiname der Ceres und anderer Göttinnen; die Universität hat den gleichen Beinamen, weil sie ihre Söhne, die Musensöhne, hegt und schützt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Almaçaron</hi>, Stadt in der span. Provinz Murcia, 5000 E.; aus Spartum, Pfriemenkraut, bereitet man Seile, Gewebe, Wollsammet u. s. w.; in der Nähe der Fundort von Almagra, braunrother Ockererde, zum Färben, Poliren, auch in der Schnupftabaksfabrikation gebraucht.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Allmacks</hi>, Willis, die Bälle, welche in der Wintersaison in London von der höheren Gesellschaft gehalten werden, zu deren Ordnerinen <hi rendition="#i">(ladies patronesses)</hi> sich die vornehmsten Damen erklären; von dem Entrepreneur und Hotelbesitzer erst A., jetzt Willis genannt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Almada</hi>, Stadt in Portugal am Tajo, Lissabon gegenüber, mit dem Fort St. Sebastian, 5500 E., Weinhandel, Goldwäschereien.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Almade</hi>, Fahrzeuge der Küstenbewohner von Ostafrika; in Kalkutta schnellsegelnde Schiffe, 80' lang, 7' breit.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Almaden</hi>, span. Bergstadt in der Sierra Morena, Prov. Mancha, 10000 Einw., Quecksilbergruben: A. de la Plata, 9 St. von Sevilla, noch reichere
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[127/0128] Allöosis, griech., die Umänderung der Speisen bei der Verdauung im Sinne des Galenus; Allöotika, den Nahrungsstoff ändernde Heilmittel, Blutreinigungsmittel. Allopathie, heißt ein durch fremde Einwirkung entstandenes Leiden. Mit diesem Namen bezeichnete Hahnemann gegenüber seiner Homöopathie die gesammte herrschende Medizin, indem diese nach seiner Ansicht zu Heilung einer Krankheit eine andere, jener entgegengesetzte hervorrufe, und somit den Hippokratischen Grundsatz: „Contraria contrariis curare“ (Entgegengesetztes mit Entgegengesetztem zu heilen) befolge. Allophan, Mineral, himmelblau u. kupfergrün ins Weißliche spielend, halbdurchsichtig, weich, enthält Wasser, Alaun-, Kieselerde, kohlensaures Kupferoxyd; bei Grafenthal und Schneeberg. Alloquium, lat., feierliche Anrede. Allori, Alessandro, Florentiner, geb. 1535, gest. 1607, ausgezeichneter Porträtmaler; sein Sohn Christoforo, geb. 1577, gest. 1621 übertraf den Vater. Allotement (frz., –otmang), das Loos, der Antheil; allotiren, durch Loos zutheilen. Allotria, griech., nicht her Gehöriges; Unfug. Allotriophagie, s. Adephagie. all' ottava, ital., bezeichnet, daß die Noten im Violinschlüssel, über welchen das Zeichen steht, eine Octave höher gespielt werden sollen, unter Noten im Baßschlüssel, eine Octave tiefer. In Partituren zeigt all ottava an, daß ein Instrument mit einem andern in der Octave fortschreiten soll. Allouable, frz., giltig; Allouance, Giltigkeit, Zulässigkeit; allouiren, gelten lassen, einräumen. Allstedt, an der Unstrut, im Preußischen aber S. Weimarisch, Schloß, Potasche- und Salpetersiederei, 2500 E. Allston, Washington, amerik. Maler und Dichter, geb. 1779, gest. 1843. all's well! alles in Ordnung! auf den engl. Kriegsschiffen die Antwort der Wache auf den Anruf des alle halbe Stunden visitirenden Offiziers. Alludiren, anspielen, scherzen, spötteln. all' unisono, ital., in Partituren bedeutet es, daß damit bezeichnete Stimmen mit den Hauptstimmen im Einklange fortschreiten sollen. Allure (frz., allühr), Gangart, Haltung des Pferdes; auch von Menschen. Allusion, Anspielung, Vergleichung einer Person mit einer historischen Person. Alluvial, angeschwemmt, Alluvialboden, angeschwemmtes Land. Alluvionsrecht, s. Accession und Anwachsungsrecht. Alluvium oder postdiluvianisches Gebilde, ist die jüngste Formation der Erdrinde, wie sie sich täglich noch vor unsern Augen bildet. Es gehört hieher die Verwitterung der Felsen und Gesteine, wodurch die Ackererde gebildet wird, die Torfbildung, Raseneisensteinbildung, Inselbildung der Flußbetten etc. Alm im Allgäu, Bayern, Tyrol, Oesterreich so viel als Alpenweide, Alp. Alma, türk. Flüssigkeitsmaß = 264 paris. Kubikzoll. alma, lat., Ernährerin, Pflegerin, Mutter, Beiname der Ceres und anderer Göttinnen; die Universität hat den gleichen Beinamen, weil sie ihre Söhne, die Musensöhne, hegt und schützt. Almaçaron, Stadt in der span. Provinz Murcia, 5000 E.; aus Spartum, Pfriemenkraut, bereitet man Seile, Gewebe, Wollsammet u. s. w.; in der Nähe der Fundort von Almagra, braunrother Ockererde, zum Färben, Poliren, auch in der Schnupftabaksfabrikation gebraucht. Allmacks, Willis, die Bälle, welche in der Wintersaison in London von der höheren Gesellschaft gehalten werden, zu deren Ordnerinen (ladies patronesses) sich die vornehmsten Damen erklären; von dem Entrepreneur und Hotelbesitzer erst A., jetzt Willis genannt. Almada, Stadt in Portugal am Tajo, Lissabon gegenüber, mit dem Fort St. Sebastian, 5500 E., Weinhandel, Goldwäschereien. Almade, Fahrzeuge der Küstenbewohner von Ostafrika; in Kalkutta schnellsegelnde Schiffe, 80' lang, 7' breit. Almaden, span. Bergstadt in der Sierra Morena, Prov. Mancha, 10000 Einw., Quecksilbergruben: A. de la Plata, 9 St. von Sevilla, noch reichere

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/128
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/128>, abgerufen am 21.05.2024.