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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Alfen, s. Elfen.


Alfieri, Vittorio, Graf von, geb. zu Asti in Piemont 1749, zuerst Militär, dann privatisirend, der bedeutendste der neueren italienischen Dichter. Er wandte sich fast ausschließlich dem Drama zu u. wählte in der Regel historische Gegenstände in der unverkennbaren Absicht, auf den politischen Charakter seiner Landsleute veredelnd einzuwirken. Seine Sprache ist oft ziemlich hart, denn A. haßte das melodische Reimgeklingel, das die Poesie ersetzen sollte, u. die üppige Malerei der italien. Dichter. Er lebte seit 1788 mit der Gräfin Albany, in Rom, Florenz, Paris, dem Elsaß, entfloh aber der franz. Revolution wieder nach Italien und st. 1803 in Florenz. Seine sämmtl. Werke, in 37 Bdn., erschienen 1809-10 in Padua u. Brescia.


Alfons (Ildefons, aus dem arab. (?), der Glückliche), Name vieler span. u. portugies. Könige u. Prinzen. Von ihnen sind die merkwürdigsten: A. I. von Asturien, Waffengefährte u. 2. Nachfolger Don Pelayos; st. 777. - A. II., der Keusche, trefflich im Krieg u. Frieden; st. 842. - A. III., oder Große, König seit 866, Eroberer gegen die Mauren, bezwang seine rebellischen Söhne, legte aber zuletzt die Krone freiwillig nieder 910; st. 912.


Alfons I., der Kämpfer, von Aragonien, focht in 29 Schlachten, er heirathete auf kurze Zeit Kastilien u. Leon, nannte sich Kaiser von Spanien u. st. 1134 kinderlos.


Alfons V., von Aragonien, der Großmüthige, folgte seinem Vater Fernando V. 1416, wurde von Johanna II. von Neapel u. Sicilien als Erbe erklärt u. folgte ihrem Rufe, kämpfte mit Ludwig III. von Anjou um die Krone, ward von den Genuesern in einer Seeschlacht gefangen u. an den Herzog von Mailand ausgeliefert, gewann aber diesen zum Bundesgenossen u. behauptete von 1443 das Königreich; st. 1458.


Alfons VII., König von Kastilien, Leon u. Galicien seit 1123, bekämpfte die aufrührerischen Vasallen u. die Mauren mit Glück, eroberte Saragossa, Navarra, Cordova u. verlor sie wieder, machte die maurischen Reiche Valencia u. Murcia zinspflichtig, gewann 1157 die große Schlacht von Jaen u. st. im gleichen Jahre. 1135 hatte er sich zum span. Kaiser krönen lassen.


Alfons X., von Kastilien u. Leon, der Weise genannt, regierte 1252 bis 1284. Seine Tapferkeit bewies er in mancher Schlacht gegen die Mauren u. aufständische Große, vernachläßigte jedoch aus Liebe zu den Wissenschaften, namentlich zu der Astronomie, die Staatsgeschäfte, u. sein Streben nach der deutschen Kaiserkrone, die ihm 1257 die deutschen Kurfürsten anerboten, kostete ihn sehr viel Geld u. übelangewandte Mühe. Sein erstgeborner Sohn starb vor dem Vater, u. der 2., Sancho, ließ diesen geistesschwach erklären u. raubte ihm die Krone; im Kriege gegen ihn st. A. zu Sevilla 1284. A. vollendete die von seinem Vater begonnene Gesetzessammlung, ließ eine Geschichte Spaniens abfassen u. die Bibel in das Span. übersetzen. Am bekanntesten sind die "tabulae Alfonsinae", eine Verbesserung der Ptolemäischen Planetenbeobachtungen; dieses Unternehmen soll 40000 Dukaten gekostet haben.


Alfons I., von Portugal, der Eroberer, geb. 1110 Sohn Heinrichs von Burgund, des ersten Grafen von Portugal, besiegte den 25. Juli 1139 die Mauren in der Hauptschlacht von Ourique, behauptete sich mit Unterstützung des Papstes gegen die castilischen Prätensionen, ordnete auf den Cortes von Lamego die Thronfolge, die ständischen Rechte u. Rechtspflege u. st. 1185, ein wahrhaft großer Fürst.


Alfons Tostatus, Spanier, lehrte im 22. Jahre Philosophie u. Theologie zu Salamanca, war bei dem Concil von Basel u. st. 1455 als Bischof von Avila. Er war ein grundgelehrter Mann, in seinen Schriften aber mit seiner Gelehrsamkeit verschwenderisch; sie erschienen zuletzt zu Venedig 1728 in 27 Fol.


Alfonsine, portug. Scheidemünze, etwa 4 kr. C.-M., 11/2 Sgr.


Alfort, Dorf, 11/2 M. von Sceaux, Seinedepartement, 1000 E., mit einer 1767 gestifteten Landwirthschafts- u. Thierarzneischule für 250 Zöglinge.


Alfen, s. Elfen.


Alfieri, Vittorio, Graf von, geb. zu Asti in Piemont 1749, zuerst Militär, dann privatisirend, der bedeutendste der neueren italienischen Dichter. Er wandte sich fast ausschließlich dem Drama zu u. wählte in der Regel historische Gegenstände in der unverkennbaren Absicht, auf den politischen Charakter seiner Landsleute veredelnd einzuwirken. Seine Sprache ist oft ziemlich hart, denn A. haßte das melodische Reimgeklingel, das die Poesie ersetzen sollte, u. die üppige Malerei der italien. Dichter. Er lebte seit 1788 mit der Gräfin Albany, in Rom, Florenz, Paris, dem Elsaß, entfloh aber der franz. Revolution wieder nach Italien und st. 1803 in Florenz. Seine sämmtl. Werke, in 37 Bdn., erschienen 1809–10 in Padua u. Brescia.


Alfons (Ildefons, aus dem arab. (?), der Glückliche), Name vieler span. u. portugies. Könige u. Prinzen. Von ihnen sind die merkwürdigsten: A. I. von Asturien, Waffengefährte u. 2. Nachfolger Don Pelayos; st. 777. – A. II., der Keusche, trefflich im Krieg u. Frieden; st. 842. – A. III., oder Große, König seit 866, Eroberer gegen die Mauren, bezwang seine rebellischen Söhne, legte aber zuletzt die Krone freiwillig nieder 910; st. 912.


Alfons I., der Kämpfer, von Aragonien, focht in 29 Schlachten, er heirathete auf kurze Zeit Kastilien u. Leon, nannte sich Kaiser von Spanien u. st. 1134 kinderlos.


Alfons V., von Aragonien, der Großmüthige, folgte seinem Vater Fernando V. 1416, wurde von Johanna II. von Neapel u. Sicilien als Erbe erklärt u. folgte ihrem Rufe, kämpfte mit Ludwig III. von Anjou um die Krone, ward von den Genuesern in einer Seeschlacht gefangen u. an den Herzog von Mailand ausgeliefert, gewann aber diesen zum Bundesgenossen u. behauptete von 1443 das Königreich; st. 1458.


Alfons VII., König von Kastilien, Leon u. Galicien seit 1123, bekämpfte die aufrührerischen Vasallen u. die Mauren mit Glück, eroberte Saragossa, Navarra, Cordova u. verlor sie wieder, machte die maurischen Reiche Valencia u. Murcia zinspflichtig, gewann 1157 die große Schlacht von Jaen u. st. im gleichen Jahre. 1135 hatte er sich zum span. Kaiser krönen lassen.


Alfons X., von Kastilien u. Leon, der Weise genannt, regierte 1252 bis 1284. Seine Tapferkeit bewies er in mancher Schlacht gegen die Mauren u. aufständische Große, vernachläßigte jedoch aus Liebe zu den Wissenschaften, namentlich zu der Astronomie, die Staatsgeschäfte, u. sein Streben nach der deutschen Kaiserkrone, die ihm 1257 die deutschen Kurfürsten anerboten, kostete ihn sehr viel Geld u. übelangewandte Mühe. Sein erstgeborner Sohn starb vor dem Vater, u. der 2., Sancho, ließ diesen geistesschwach erklären u. raubte ihm die Krone; im Kriege gegen ihn st. A. zu Sevilla 1284. A. vollendete die von seinem Vater begonnene Gesetzessammlung, ließ eine Geschichte Spaniens abfassen u. die Bibel in das Span. übersetzen. Am bekanntesten sind die „tabulae Alfonsinae“, eine Verbesserung der Ptolemäischen Planetenbeobachtungen; dieses Unternehmen soll 40000 Dukaten gekostet haben.


Alfons I., von Portugal, der Eroberer, geb. 1110 Sohn Heinrichs von Burgund, des ersten Grafen von Portugal, besiegte den 25. Juli 1139 die Mauren in der Hauptschlacht von Ourique, behauptete sich mit Unterstützung des Papstes gegen die castilischen Prätensionen, ordnete auf den Cortes von Lamego die Thronfolge, die ständischen Rechte u. Rechtspflege u. st. 1185, ein wahrhaft großer Fürst.


Alfons Tostatus, Spanier, lehrte im 22. Jahre Philosophie u. Theologie zu Salamanca, war bei dem Concil von Basel u. st. 1455 als Bischof von Avila. Er war ein grundgelehrter Mann, in seinen Schriften aber mit seiner Gelehrsamkeit verschwenderisch; sie erschienen zuletzt zu Venedig 1728 in 27 Fol.


Alfonsine, portug. Scheidemünze, etwa 4 kr. C.-M., 11/2 Sgr.


Alfort, Dorf, 11/2 M. von Sceaux, Seinedepartement, 1000 E., mit einer 1767 gestifteten Landwirthschafts- u. Thierarzneischule für 250 Zöglinge.

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[114/0115] Alfen, s. Elfen. Alfieri, Vittorio, Graf von, geb. zu Asti in Piemont 1749, zuerst Militär, dann privatisirend, der bedeutendste der neueren italienischen Dichter. Er wandte sich fast ausschließlich dem Drama zu u. wählte in der Regel historische Gegenstände in der unverkennbaren Absicht, auf den politischen Charakter seiner Landsleute veredelnd einzuwirken. Seine Sprache ist oft ziemlich hart, denn A. haßte das melodische Reimgeklingel, das die Poesie ersetzen sollte, u. die üppige Malerei der italien. Dichter. Er lebte seit 1788 mit der Gräfin Albany, in Rom, Florenz, Paris, dem Elsaß, entfloh aber der franz. Revolution wieder nach Italien und st. 1803 in Florenz. Seine sämmtl. Werke, in 37 Bdn., erschienen 1809–10 in Padua u. Brescia. Alfons (Ildefons, aus dem arab. (?), der Glückliche), Name vieler span. u. portugies. Könige u. Prinzen. Von ihnen sind die merkwürdigsten: A. I. von Asturien, Waffengefährte u. 2. Nachfolger Don Pelayos; st. 777. – A. II., der Keusche, trefflich im Krieg u. Frieden; st. 842. – A. III., oder Große, König seit 866, Eroberer gegen die Mauren, bezwang seine rebellischen Söhne, legte aber zuletzt die Krone freiwillig nieder 910; st. 912. Alfons I., der Kämpfer, von Aragonien, focht in 29 Schlachten, er heirathete auf kurze Zeit Kastilien u. Leon, nannte sich Kaiser von Spanien u. st. 1134 kinderlos. Alfons V., von Aragonien, der Großmüthige, folgte seinem Vater Fernando V. 1416, wurde von Johanna II. von Neapel u. Sicilien als Erbe erklärt u. folgte ihrem Rufe, kämpfte mit Ludwig III. von Anjou um die Krone, ward von den Genuesern in einer Seeschlacht gefangen u. an den Herzog von Mailand ausgeliefert, gewann aber diesen zum Bundesgenossen u. behauptete von 1443 das Königreich; st. 1458. Alfons VII., König von Kastilien, Leon u. Galicien seit 1123, bekämpfte die aufrührerischen Vasallen u. die Mauren mit Glück, eroberte Saragossa, Navarra, Cordova u. verlor sie wieder, machte die maurischen Reiche Valencia u. Murcia zinspflichtig, gewann 1157 die große Schlacht von Jaen u. st. im gleichen Jahre. 1135 hatte er sich zum span. Kaiser krönen lassen. Alfons X., von Kastilien u. Leon, der Weise genannt, regierte 1252 bis 1284. Seine Tapferkeit bewies er in mancher Schlacht gegen die Mauren u. aufständische Große, vernachläßigte jedoch aus Liebe zu den Wissenschaften, namentlich zu der Astronomie, die Staatsgeschäfte, u. sein Streben nach der deutschen Kaiserkrone, die ihm 1257 die deutschen Kurfürsten anerboten, kostete ihn sehr viel Geld u. übelangewandte Mühe. Sein erstgeborner Sohn starb vor dem Vater, u. der 2., Sancho, ließ diesen geistesschwach erklären u. raubte ihm die Krone; im Kriege gegen ihn st. A. zu Sevilla 1284. A. vollendete die von seinem Vater begonnene Gesetzessammlung, ließ eine Geschichte Spaniens abfassen u. die Bibel in das Span. übersetzen. Am bekanntesten sind die „tabulae Alfonsinae“, eine Verbesserung der Ptolemäischen Planetenbeobachtungen; dieses Unternehmen soll 40000 Dukaten gekostet haben. Alfons I., von Portugal, der Eroberer, geb. 1110 Sohn Heinrichs von Burgund, des ersten Grafen von Portugal, besiegte den 25. Juli 1139 die Mauren in der Hauptschlacht von Ourique, behauptete sich mit Unterstützung des Papstes gegen die castilischen Prätensionen, ordnete auf den Cortes von Lamego die Thronfolge, die ständischen Rechte u. Rechtspflege u. st. 1185, ein wahrhaft großer Fürst. Alfons Tostatus, Spanier, lehrte im 22. Jahre Philosophie u. Theologie zu Salamanca, war bei dem Concil von Basel u. st. 1455 als Bischof von Avila. Er war ein grundgelehrter Mann, in seinen Schriften aber mit seiner Gelehrsamkeit verschwenderisch; sie erschienen zuletzt zu Venedig 1728 in 27 Fol. Alfonsine, portug. Scheidemünze, etwa 4 kr. C.-M., 11/2 Sgr. Alfort, Dorf, 11/2 M. von Sceaux, Seinedepartement, 1000 E., mit einer 1767 gestifteten Landwirthschafts- u. Thierarzneischule für 250 Zöglinge.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/115>, abgerufen am 25.11.2024.