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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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fand er Theben im Aufstand u. zerstörte es (335). Im Frühjahre 334 zog er mit 40000 Mann nach Asien, gewann die Schlacht am Granicus gegen die pers. Reiterei u. die griech. Söldner, unterwarf die West- u. Südwestküste Kleinasiens, 333 Phrygien, Cappadocien, Paphlagonien u. wandte sich dann südwärts gegen Cilicien, das sich unterwarf, und lieferte bei Issus im Nov. 333 die entscheidende Schlacht, in welcher Darius Codomanus den größten Theil seines Heeres verlor, u. Mutter, Weib u. Kinder gefangen zurückließ. A. verfolgte den Darius nicht in die inneren Lande, sondern besetzte im folgenden Jahre Syrien, Palästina u. Phönicien, erstürmte nach 7monatl. Belagerung Tyrus u. zerstörte es, eroberte Gaza u. nahm Aegypten in Besitz, wo er Alexandrien gründete. Nun brach er nach Innerasien auf, schlug des Darius letztes Heer (1. Oct. 331) bei Gaugamela, besetzte Babylon, Susa, Persepolis, eroberte Medien, Arien, Arachosien, Gedrosien, Drangyana, Baktryen u. Sogdiana, u. strafte die Mörder des Darius. 327 im Frühling übersetzte er den Indus, ging über den Hydaspes, den Acesines, Hyarotis, kehrte aber am Hyphasis um, fuhr mit einer Heeresabtheilung den Hydaspes u. Indus hinab bis Pattala am Indusdelta, u. während er selbst durch die furchtbaren Wüsten Gedrosiens u. Caramaniens nach Susa u. Babylon zurückkehrte, schiffte sein Admiral Nearch aus der Mündung des Indus in die des Euphrats u. entdeckte so den Seeweg von Babylon nach Indien (324). Während er neue Plane entwarf um sein Weltreich zu vervollständigen u. zu organisiren, raffte ihn den 11. Juni 323 der Tod weg, im 33. Lebensjahre u. sein Reich zerfiel in eine große Anzahl kleiner u. größerer Staaten. Unter allen Eroberern hat A. am meisten für die Civilisation gethan, die meisten u. bestgelegenen Städte gegründet, die Besiegten am edelsten behandelt, daher wird er auch nicht unter den Geißeln der Menschheit genannt.


Alexander I. u. II., Könige von Epirus; A. I. mütterlicher Oheim A's. d. Gr., machte einen Feldzug nach Italien, kämpfte siegreich mit Bruttiern u. Lucanern, u. fand durch Verrätherei 326 v. Chr. seinen Tod. A. II., Sohn des Pyrrhus, kämpfte mit Antigonus Gonnatas erfolglos um Macedonien, behielt jedoch Epirus.


Alexander, Tyrann von Pherä in Thessalien, ein Wütherich, behauptete sich gegen die macedon. Intervention Königs A. I. u. die thebanische unter Pelopidas, wurde aber endlich durch seine Gemahlin Thebe u. deren Brüder ermordet (357 v. Chr.).


Alexander I., von Syrien, genannt Balas, von niedriger Herkunft, aber verwegen u. schlau, gab sich für einen Sohn des Antiochus Epiphanes aus u. gewann mit römischer Hilfe Syrien gegen Demetrius Soter, des Antiochus Neffen (150 v. Chr.). Aber nach 3 Jahren verlor er Thron u. Leben an Demetrius Nicator, den Sohn des Dem. Soter. - A. II., spottweise Zabina, der Sklave genannt, Sohn eines ägypt. Kaufmanns, wurde von dem ägypt. König Ptolemäus Physkon als königl. syrischer Prinz dem Demetr. Nicator als Prätendent entgegengestellt. Er gewann die Schlacht von Damascus, Dem. N. kam bald darauf um (126 v. Chr.), aber auch A. ging nach 5 Jahren gegen den Sohn des Demetr., den Antiochus Philometor Grypus, zu Grunde.


Alexander Severus, römischer Kaiser 222-235 n. Chr., wohlwollend, milde gegen die Christen, deren Glauben er achtete, gerecht, aber im Kriege gegen die Neuperser unglücklich; wurde bei Mainz im Lager von seinen Soldaten nebst seiner Mutter Mammäa ermordet.


Alexander I., Jannäus, 104-77 v. Chr. König der Juden, blutiger Verfolger der Pharisäischen Partei.


Alexander II., Neffe des vorigen, als Prinz von Pompejus nach Rom geführt, entrann später, wurde König, empörte sich gegen die Römer u. ward 49 v. Chr. enthauptet.


Alexander aus Aphrodisias in Karien, lehrte unter Kaiser Septim. Severus zu Athen u. Alexandria und galt als der Restaurator der Aristotelischen Philosophie.

fand er Theben im Aufstand u. zerstörte es (335). Im Frühjahre 334 zog er mit 40000 Mann nach Asien, gewann die Schlacht am Granicus gegen die pers. Reiterei u. die griech. Söldner, unterwarf die West- u. Südwestküste Kleinasiens, 333 Phrygien, Cappadocien, Paphlagonien u. wandte sich dann südwärts gegen Cilicien, das sich unterwarf, und lieferte bei Issus im Nov. 333 die entscheidende Schlacht, in welcher Darius Codomanus den größten Theil seines Heeres verlor, u. Mutter, Weib u. Kinder gefangen zurückließ. A. verfolgte den Darius nicht in die inneren Lande, sondern besetzte im folgenden Jahre Syrien, Palästina u. Phönicien, erstürmte nach 7monatl. Belagerung Tyrus u. zerstörte es, eroberte Gaza u. nahm Aegypten in Besitz, wo er Alexandrien gründete. Nun brach er nach Innerasien auf, schlug des Darius letztes Heer (1. Oct. 331) bei Gaugamela, besetzte Babylon, Susa, Persepolis, eroberte Medien, Arien, Arachosien, Gedrosien, Drangyana, Baktryen u. Sogdiana, u. strafte die Mörder des Darius. 327 im Frühling übersetzte er den Indus, ging über den Hydaspes, den Acesines, Hyarotis, kehrte aber am Hyphasis um, fuhr mit einer Heeresabtheilung den Hydaspes u. Indus hinab bis Pattala am Indusdelta, u. während er selbst durch die furchtbaren Wüsten Gedrosiens u. Caramaniens nach Susa u. Babylon zurückkehrte, schiffte sein Admiral Nearch aus der Mündung des Indus in die des Euphrats u. entdeckte so den Seeweg von Babylon nach Indien (324). Während er neue Plane entwarf um sein Weltreich zu vervollständigen u. zu organisiren, raffte ihn den 11. Juni 323 der Tod weg, im 33. Lebensjahre u. sein Reich zerfiel in eine große Anzahl kleiner u. größerer Staaten. Unter allen Eroberern hat A. am meisten für die Civilisation gethan, die meisten u. bestgelegenen Städte gegründet, die Besiegten am edelsten behandelt, daher wird er auch nicht unter den Geißeln der Menschheit genannt.


Alexander I. u. II., Könige von Epirus; A. I. mütterlicher Oheim Aʼs. d. Gr., machte einen Feldzug nach Italien, kämpfte siegreich mit Bruttiern u. Lucanern, u. fand durch Verrätherei 326 v. Chr. seinen Tod. A. II., Sohn des Pyrrhus, kämpfte mit Antigonus Gonnatas erfolglos um Macedonien, behielt jedoch Epirus.


Alexander, Tyrann von Pherä in Thessalien, ein Wütherich, behauptete sich gegen die macedon. Intervention Königs A. I. u. die thebanische unter Pelopidas, wurde aber endlich durch seine Gemahlin Thebe u. deren Brüder ermordet (357 v. Chr.).


Alexander I., von Syrien, genannt Balas, von niedriger Herkunft, aber verwegen u. schlau, gab sich für einen Sohn des Antiochus Epiphanes aus u. gewann mit römischer Hilfe Syrien gegen Demetrius Soter, des Antiochus Neffen (150 v. Chr.). Aber nach 3 Jahren verlor er Thron u. Leben an Demetrius Nicator, den Sohn des Dem. Soter. – A. II., spottweise Zabina, der Sklave genannt, Sohn eines ägypt. Kaufmanns, wurde von dem ägypt. König Ptolemäus Physkon als königl. syrischer Prinz dem Demetr. Nicator als Prätendent entgegengestellt. Er gewann die Schlacht von Damascus, Dem. N. kam bald darauf um (126 v. Chr.), aber auch A. ging nach 5 Jahren gegen den Sohn des Demetr., den Antiochus Philometor Grypus, zu Grunde.


Alexander Severus, römischer Kaiser 222–235 n. Chr., wohlwollend, milde gegen die Christen, deren Glauben er achtete, gerecht, aber im Kriege gegen die Neuperser unglücklich; wurde bei Mainz im Lager von seinen Soldaten nebst seiner Mutter Mammäa ermordet.


Alexander I., Jannäus, 104–77 v. Chr. König der Juden, blutiger Verfolger der Pharisäischen Partei.


Alexander II., Neffe des vorigen, als Prinz von Pompejus nach Rom geführt, entrann später, wurde König, empörte sich gegen die Römer u. ward 49 v. Chr. enthauptet.


Alexander aus Aphrodisias in Karien, lehrte unter Kaiser Septim. Severus zu Athen u. Alexandria und galt als der Restaurator der Aristotelischen Philosophie.

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[108/0109] fand er Theben im Aufstand u. zerstörte es (335). Im Frühjahre 334 zog er mit 40000 Mann nach Asien, gewann die Schlacht am Granicus gegen die pers. Reiterei u. die griech. Söldner, unterwarf die West- u. Südwestküste Kleinasiens, 333 Phrygien, Cappadocien, Paphlagonien u. wandte sich dann südwärts gegen Cilicien, das sich unterwarf, und lieferte bei Issus im Nov. 333 die entscheidende Schlacht, in welcher Darius Codomanus den größten Theil seines Heeres verlor, u. Mutter, Weib u. Kinder gefangen zurückließ. A. verfolgte den Darius nicht in die inneren Lande, sondern besetzte im folgenden Jahre Syrien, Palästina u. Phönicien, erstürmte nach 7monatl. Belagerung Tyrus u. zerstörte es, eroberte Gaza u. nahm Aegypten in Besitz, wo er Alexandrien gründete. Nun brach er nach Innerasien auf, schlug des Darius letztes Heer (1. Oct. 331) bei Gaugamela, besetzte Babylon, Susa, Persepolis, eroberte Medien, Arien, Arachosien, Gedrosien, Drangyana, Baktryen u. Sogdiana, u. strafte die Mörder des Darius. 327 im Frühling übersetzte er den Indus, ging über den Hydaspes, den Acesines, Hyarotis, kehrte aber am Hyphasis um, fuhr mit einer Heeresabtheilung den Hydaspes u. Indus hinab bis Pattala am Indusdelta, u. während er selbst durch die furchtbaren Wüsten Gedrosiens u. Caramaniens nach Susa u. Babylon zurückkehrte, schiffte sein Admiral Nearch aus der Mündung des Indus in die des Euphrats u. entdeckte so den Seeweg von Babylon nach Indien (324). Während er neue Plane entwarf um sein Weltreich zu vervollständigen u. zu organisiren, raffte ihn den 11. Juni 323 der Tod weg, im 33. Lebensjahre u. sein Reich zerfiel in eine große Anzahl kleiner u. größerer Staaten. Unter allen Eroberern hat A. am meisten für die Civilisation gethan, die meisten u. bestgelegenen Städte gegründet, die Besiegten am edelsten behandelt, daher wird er auch nicht unter den Geißeln der Menschheit genannt. Alexander I. u. II., Könige von Epirus; A. I. mütterlicher Oheim Aʼs. d. Gr., machte einen Feldzug nach Italien, kämpfte siegreich mit Bruttiern u. Lucanern, u. fand durch Verrätherei 326 v. Chr. seinen Tod. A. II., Sohn des Pyrrhus, kämpfte mit Antigonus Gonnatas erfolglos um Macedonien, behielt jedoch Epirus. Alexander, Tyrann von Pherä in Thessalien, ein Wütherich, behauptete sich gegen die macedon. Intervention Königs A. I. u. die thebanische unter Pelopidas, wurde aber endlich durch seine Gemahlin Thebe u. deren Brüder ermordet (357 v. Chr.). Alexander I., von Syrien, genannt Balas, von niedriger Herkunft, aber verwegen u. schlau, gab sich für einen Sohn des Antiochus Epiphanes aus u. gewann mit römischer Hilfe Syrien gegen Demetrius Soter, des Antiochus Neffen (150 v. Chr.). Aber nach 3 Jahren verlor er Thron u. Leben an Demetrius Nicator, den Sohn des Dem. Soter. – A. II., spottweise Zabina, der Sklave genannt, Sohn eines ägypt. Kaufmanns, wurde von dem ägypt. König Ptolemäus Physkon als königl. syrischer Prinz dem Demetr. Nicator als Prätendent entgegengestellt. Er gewann die Schlacht von Damascus, Dem. N. kam bald darauf um (126 v. Chr.), aber auch A. ging nach 5 Jahren gegen den Sohn des Demetr., den Antiochus Philometor Grypus, zu Grunde. Alexander Severus, römischer Kaiser 222–235 n. Chr., wohlwollend, milde gegen die Christen, deren Glauben er achtete, gerecht, aber im Kriege gegen die Neuperser unglücklich; wurde bei Mainz im Lager von seinen Soldaten nebst seiner Mutter Mammäa ermordet. Alexander I., Jannäus, 104–77 v. Chr. König der Juden, blutiger Verfolger der Pharisäischen Partei. Alexander II., Neffe des vorigen, als Prinz von Pompejus nach Rom geführt, entrann später, wurde König, empörte sich gegen die Römer u. ward 49 v. Chr. enthauptet. Alexander aus Aphrodisias in Karien, lehrte unter Kaiser Septim. Severus zu Athen u. Alexandria und galt als der Restaurator der Aristotelischen Philosophie.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/109>, abgerufen am 25.11.2024.