[N. N.]: Kürzliche Anweisung zu Complimenten und höflicher Condvite, für Personen Bürgerlichen Standes. Frankfurt [u. a.], 1736.Neigung und Gewogenheit. Sie wer- Weilen aber nicht alle Anwerbungen führen
Neigung und Gewogenheit. Sie wer- Weilen aber nicht alle Anwerbungen fuͤhren
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0077" n="71"/> Neigung und Gewogenheit. Sie wer-<lb/> den aber wol begreiffen, daß ein Frauen-<lb/> zimmer, welche unter der Gewalt ihrer<lb/> Eltern ſtehet, bey ſolchen Antraͤgen, ihre<lb/> voͤllige <hi rendition="#aq">Reſolution</hi> nicht ſo gleich von ſich<lb/> geben kan; ſondern vorhero die Einwilli-<lb/> gung derſelben ſuchen und beſorgen muß,<lb/> als deren Willen und Befehl ich mich in<lb/> allen Stuͤcken gedorſamſt unterwerffe.<lb/> So werden Sie mir erlauben, dißfalls<lb/> einige Bedenck-Zeit zu nehmen, nach de-<lb/> ren Verflieſſung Sie die Entſchlieſſung<lb/> entweder von meinen lieben Eltern ſelbſt,<lb/> oder durch einen andern vertrauten<lb/> Freund vernehmen ſollen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>Weilen aber nicht alle Anwerbungen<lb/> mit dergleichen guͤnſtigen Beantwortun-<lb/> gen angenommen, ſondern viele mit einem<lb/><hi rendition="#aq">Repuls</hi> zuruck geſchicket werden. Jndem<lb/> manche Eltern theils erhebliche, theils<lb/> unerhebliche Urſachen vorbringen, war-<lb/> um ſie ihre Toͤchter noch nicht von ſich laſ-<lb/> ſen und verheurathen koͤnnen: So ſollen<lb/> hernach auch einige Formuln der Ab-<lb/> ſchlaͤglichen Antwort folgen, und wie ſich<lb/> ein Freywerber darbey bezeigen und auf-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">fuͤhren</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [71/0077]
Neigung und Gewogenheit. Sie wer-
den aber wol begreiffen, daß ein Frauen-
zimmer, welche unter der Gewalt ihrer
Eltern ſtehet, bey ſolchen Antraͤgen, ihre
voͤllige Reſolution nicht ſo gleich von ſich
geben kan; ſondern vorhero die Einwilli-
gung derſelben ſuchen und beſorgen muß,
als deren Willen und Befehl ich mich in
allen Stuͤcken gedorſamſt unterwerffe.
So werden Sie mir erlauben, dißfalls
einige Bedenck-Zeit zu nehmen, nach de-
ren Verflieſſung Sie die Entſchlieſſung
entweder von meinen lieben Eltern ſelbſt,
oder durch einen andern vertrauten
Freund vernehmen ſollen.
Weilen aber nicht alle Anwerbungen
mit dergleichen guͤnſtigen Beantwortun-
gen angenommen, ſondern viele mit einem
Repuls zuruck geſchicket werden. Jndem
manche Eltern theils erhebliche, theils
unerhebliche Urſachen vorbringen, war-
um ſie ihre Toͤchter noch nicht von ſich laſ-
ſen und verheurathen koͤnnen: So ſollen
hernach auch einige Formuln der Ab-
ſchlaͤglichen Antwort folgen, und wie ſich
ein Freywerber darbey bezeigen und auf-
fuͤhren
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