Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Kürzliche Anweisung zu Complimenten und höflicher Condvite, für Personen Bürgerlichen Standes. Frankfurt [u. a.], 1736.

Bild:
<< vorherige Seite

vorjetzt solte ihrer getragenen Bürde ent-
bunden werden, so möchten sie die Güte
haben, derselben in dieser schwehren Ar-
beit hülfliche Hand zu leisten, unter Ver-
sicherung seines dancknehmigen Herzens,
in allen angenehmen Gegen-Diensten.
Worauf die Frauens-Personen sich we-
gen des guten in sie gesezten Vertrauens
bedancken, und zugleich Versicherung ge-
ben, nichts an ihrem wenigen Vermögen
erwinden zu lassen. Wann selbige dann
persönlich gekommen, pfleget sie der
Kindes-Vater also zu empfangen.



Sie nehmen nicht ungütig, daß mein
Vertrauen auf Sie gesezet, und Sie an-
hero bemühen lassen. Jhre geneigte Be-
reitwilligkeit tröstet mich schon, daß mei-
ne Liebste durch Dero Beystand und gu-
ten Zuspruch bald glücklich entbunden,
und mit einem frölichen Anblick wird er-
freuet werden. Worauf selbige gemei-
niglich antworten:

Der Herr wird nicht Ursache haben
sich dißfalls zu entschuldigen, sondern ich
vielmehr mich zu erfreuen, Jhnen in er-
wünschter Gelegenheit zu dienen. Jn

Hoff-

vorjetzt ſolte ihrer getragenen Buͤrde ent-
bunden werden, ſo moͤchten ſie die Guͤte
haben, derſelben in dieſer ſchwehren Ar-
beit huͤlfliche Hand zu leiſten, unter Ver-
ſicherung ſeines dancknehmigen Herzens,
in allen angenehmen Gegen-Dienſten.
Worauf die Frauens-Perſonen ſich we-
gen des guten in ſie geſezten Vertrauens
bedancken, und zugleich Verſicherung ge-
ben, nichts an ihrem wenigen Vermoͤgen
erwinden zu laſſen. Wann ſelbige dann
perſoͤnlich gekommen, pfleget ſie der
Kindes-Vater alſo zu empfangen.



Sie nehmen nicht unguͤtig, daß mein
Vertrauen auf Sie geſezet, und Sie an-
hero bemuͤhen laſſen. Jhre geneigte Be-
reitwilligkeit troͤſtet mich ſchon, daß mei-
ne Liebſte durch Dero Beyſtand und gu-
ten Zuſpruch bald gluͤcklich entbunden,
und mit einem froͤlichen Anblick wird er-
freuet werden. Worauf ſelbige gemei-
niglich antworten:

Der Herr wird nicht Urſache haben
ſich dißfalls zu entſchuldigen, ſondern ich
vielmehr mich zu erfreuen, Jhnen in er-
wuͤnſchter Gelegenheit zu dienen. Jn

Hoff-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0044" n="38"/>
vorjetzt &#x017F;olte ihrer getragenen Bu&#x0364;rde ent-<lb/>
bunden werden, &#x017F;o mo&#x0364;chten &#x017F;ie die Gu&#x0364;te<lb/>
haben, der&#x017F;elben in die&#x017F;er &#x017F;chwehren Ar-<lb/>
beit hu&#x0364;lfliche Hand zu lei&#x017F;ten, unter Ver-<lb/>
&#x017F;icherung &#x017F;eines dancknehmigen Herzens,<lb/>
in allen angenehmen Gegen-Dien&#x017F;ten.<lb/>
Worauf die Frauens-Per&#x017F;onen &#x017F;ich we-<lb/>
gen des guten in &#x017F;ie ge&#x017F;ezten Vertrauens<lb/>
bedancken, und zugleich Ver&#x017F;icherung ge-<lb/>
ben, nichts an ihrem wenigen Vermo&#x0364;gen<lb/>
erwinden zu la&#x017F;&#x017F;en. Wann &#x017F;elbige dann<lb/>
per&#x017F;o&#x0364;nlich gekommen, pfleget &#x017F;ie der<lb/>
Kindes-Vater al&#x017F;o zu empfangen.</p><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <p>Sie nehmen nicht ungu&#x0364;tig, daß mein<lb/>
Vertrauen auf Sie ge&#x017F;ezet, und Sie an-<lb/>
hero bemu&#x0364;hen la&#x017F;&#x017F;en. Jhre geneigte Be-<lb/>
reitwilligkeit tro&#x0364;&#x017F;tet mich &#x017F;chon, daß mei-<lb/>
ne Lieb&#x017F;te durch Dero Bey&#x017F;tand und gu-<lb/>
ten Zu&#x017F;pruch bald glu&#x0364;cklich entbunden,<lb/>
und mit einem fro&#x0364;lichen Anblick wird er-<lb/>
freuet werden. Worauf &#x017F;elbige gemei-<lb/>
niglich antworten:</p><lb/>
        <p>Der Herr wird nicht Ur&#x017F;ache haben<lb/>
&#x017F;ich dißfalls zu ent&#x017F;chuldigen, &#x017F;ondern ich<lb/>
vielmehr mich zu erfreuen, Jhnen in er-<lb/>
wu&#x0364;n&#x017F;chter Gelegenheit zu dienen. Jn<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Hoff-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[38/0044] vorjetzt ſolte ihrer getragenen Buͤrde ent- bunden werden, ſo moͤchten ſie die Guͤte haben, derſelben in dieſer ſchwehren Ar- beit huͤlfliche Hand zu leiſten, unter Ver- ſicherung ſeines dancknehmigen Herzens, in allen angenehmen Gegen-Dienſten. Worauf die Frauens-Perſonen ſich we- gen des guten in ſie geſezten Vertrauens bedancken, und zugleich Verſicherung ge- ben, nichts an ihrem wenigen Vermoͤgen erwinden zu laſſen. Wann ſelbige dann perſoͤnlich gekommen, pfleget ſie der Kindes-Vater alſo zu empfangen. Sie nehmen nicht unguͤtig, daß mein Vertrauen auf Sie geſezet, und Sie an- hero bemuͤhen laſſen. Jhre geneigte Be- reitwilligkeit troͤſtet mich ſchon, daß mei- ne Liebſte durch Dero Beyſtand und gu- ten Zuſpruch bald gluͤcklich entbunden, und mit einem froͤlichen Anblick wird er- freuet werden. Worauf ſelbige gemei- niglich antworten: Der Herr wird nicht Urſache haben ſich dißfalls zu entſchuldigen, ſondern ich vielmehr mich zu erfreuen, Jhnen in er- wuͤnſchter Gelegenheit zu dienen. Jn Hoff-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_complimente_1736
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_complimente_1736/44
Zitationshilfe: [N. N.]: Kürzliche Anweisung zu Complimenten und höflicher Condvite, für Personen Bürgerlichen Standes. Frankfurt [u. a.], 1736, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_complimente_1736/44>, abgerufen am 22.11.2024.