ren, daß er keine Parthey, mit allzugros- ser Hefftigkeit, ergreiffen und sich andere zu Feinden machen wird. Und wenn gros- se Herren des Reiches und unsers Vatter- Landes harte Feinde sind, so muß man von selbigen dennoch mit allem Respect und Ehrerbietung reden; angesehen sol- ches ihre höchste Würde erfordert, zu wel- cher Sie das allsehende Aug GOttes er- hoben und verordnet; andern theils kan sich ein unbesonnener Mensch unvermu- thet in das gröste Unglück stürtzen, denn wenn der Friede wieder erfolget, so wird fast in den ersten und vornehmsten Pun- cten auf die Auslieferung, oder doch schwehre Bestraffung, solcher Lästerer gedrungen, die sich erfrechet haben, ihre Zungen an denen Gesalbten des HErren zu wätzen.
Gemeine Bürgers- und Land-Leute pflegen von der Beschaffenheit ihrer täg- lichen Handthierung und Hauswesens zu reden: Nur sollen sie dahin sehen, einan- der nicht irre zu machen, durch den Unter- schied ihrer Gewerbe, so wenn ein Töpfer einem Weber von seinem Laimen, Ton
und
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ren, daß er keine Parthey, mit allzugroſ- ſer Hefftigkeit, ergreiffen und ſich andere zu Feinden machen wird. Und wenn groſ- ſe Herren des Reiches und unſers Vatter- Landes harte Feinde ſind, ſo muß man von ſelbigen dennoch mit allem Reſpect und Ehrerbietung reden; angeſehen ſol- ches ihre hoͤchſte Wuͤrde erfordert, zu wel- cher Sie das allſehende Aug GOttes er- hoben und verordnet; andern theils kan ſich ein unbeſonnener Menſch unvermu- thet in das groͤſte Ungluͤck ſtuͤrtzen, denn wenn der Friede wieder erfolget, ſo wird faſt in den erſten und vornehmſten Pun- cten auf die Auslieferung, oder doch ſchwehre Beſtraffung, ſolcher Laͤſterer gedrungen, die ſich erfrechet haben, ihre Zungen an denen Geſalbten des HErren zu waͤtzen.
Gemeine Buͤrgers- und Land-Leute pflegen von der Beſchaffenheit ihrer taͤg- lichen Handthierung und Hausweſens zu reden: Nur ſollen ſie dahin ſehen, einan- der nicht irre zu machen, durch den Unter- ſchied ihrer Gewerbe, ſo wenn ein Toͤpfer einem Weber von ſeinem Laimen, Ton
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ren, daß er keine Parthey, mit allzugroſ-
ſer Hefftigkeit, ergreiffen und ſich andere
zu Feinden machen wird. Und wenn groſ-
ſe Herren des Reiches und unſers Vatter-
Landes harte Feinde ſind, ſo muß man
von ſelbigen dennoch mit allem Reſpect
und Ehrerbietung reden; angeſehen ſol-
ches ihre hoͤchſte Wuͤrde erfordert, zu wel-
cher Sie das allſehende Aug GOttes er-
hoben und verordnet; andern theils kan
ſich ein unbeſonnener Menſch unvermu-
thet in das groͤſte Ungluͤck ſtuͤrtzen, denn
wenn der Friede wieder erfolget, ſo wird
faſt in den erſten und vornehmſten Pun-
cten auf die Auslieferung, oder doch
ſchwehre Beſtraffung, ſolcher Laͤſterer
gedrungen, die ſich erfrechet haben, ihre
Zungen an denen Geſalbten des HErren
zu waͤtzen.
Gemeine Buͤrgers- und Land-Leute
pflegen von der Beſchaffenheit ihrer taͤg-
lichen Handthierung und Hausweſens zu
reden: Nur ſollen ſie dahin ſehen, einan-
der nicht irre zu machen, durch den Unter-
ſchied ihrer Gewerbe, ſo wenn ein Toͤpfer
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[N. N.]: Kürzliche Anweisung zu Complimenten und höflicher Condvite, für Personen Bürgerlichen Standes. Frankfurt [u. a.], 1736, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_complimente_1736/33>, abgerufen am 22.07.2024.
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