Vergnügen, auch unter Spührung des reichen Segens GOttes, erleben und zuruck legen mögen. GOtt gebe ihnen alles, was ihr Herze wünschet und be- gehret, und wegere ihnen nichts, was zu dem besten an Leib und der Seele gereichen und gedeyhen mag.
Andere gute Freunde könten obnge- fehr einander also zum Neuen Jahrfelicitiren:
Geliebter Freund! Es ist mir sehr lieb und angenehm, daß ich ihn heute so frühzeitig erblicken, und meinen schuldi- gen Glück-Wunsch zum angetrettenen Neuen Jahr ablegen kan. Der liebe GOtt nehme auch dieses, und noch meh- rere Jahre denselben in seinen gnädigen Schutz, behüte ihn für allem Unglück, und überschütte ihn und die Seinigen, mit reichem Segen und allem ersprieß- lichen Wolergehen. So werde mich mit Vergnügen freuen, wenn es ihm jederzeit wolgehet, und seine freund- schafftliche Liebe und Gewogenheit, ge- gen mich, unverändert bleibet.
NB. Diß könte auch gegen Frauen- Zimmer geschehen, nur daß man
bey
Vergnuͤgen, auch unter Spuͤhrung des reichen Segens GOttes, erleben und zuruck legen moͤgen. GOtt gebe ihnen alles, was ihr Herze wuͤnſchet und be- gehret, und wegere ihnen nichts, was zu dem beſten an Leib und der Seele gereichen und gedeyhen mag.
Andere gute Freunde koͤnten obnge- fehr einander alſo zum Neuen Jahrfelicitiren:
Geliebter Freund! Es iſt mir ſehr lieb und angenehm, daß ich ihn heute ſo fruͤhzeitig erblicken, und meinen ſchuldi- gen Gluͤck-Wunſch zum angetrettenen Neuen Jahr ablegen kan. Der liebe GOtt nehme auch dieſes, und noch meh- rere Jahre denſelben in ſeinen gnaͤdigen Schutz, behuͤte ihn fuͤr allem Ungluͤck, und uͤberſchuͤtte ihn und die Seinigen, mit reichem Segen und allem erſprieß- lichen Wolergehen. So werde mich mit Vergnuͤgen freuen, wenn es ihm jederzeit wolgehet, und ſeine freund- ſchafftliche Liebe und Gewogenheit, ge- gen mich, unveraͤndert bleibet.
NB. Diß koͤnte auch gegen Frauen- Zimmer geſchehen, nur daß man
bey
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Vergnuͤgen, auch unter Spuͤhrung des
reichen Segens GOttes, erleben und
zuruck legen moͤgen. GOtt gebe ihnen
alles, was ihr Herze wuͤnſchet und be-
gehret, und wegere ihnen nichts, was
zu dem beſten an Leib und der Seele
gereichen und gedeyhen mag.
Andere gute Freunde koͤnten obnge-
fehr einander alſo zum Neuen
Jahr felicitiren:
Geliebter Freund! Es iſt mir ſehr lieb
und angenehm, daß ich ihn heute ſo
fruͤhzeitig erblicken, und meinen ſchuldi-
gen Gluͤck-Wunſch zum angetrettenen
Neuen Jahr ablegen kan. Der liebe
GOtt nehme auch dieſes, und noch meh-
rere Jahre denſelben in ſeinen gnaͤdigen
Schutz, behuͤte ihn fuͤr allem Ungluͤck,
und uͤberſchuͤtte ihn und die Seinigen,
mit reichem Segen und allem erſprieß-
lichen Wolergehen. So werde mich
mit Vergnuͤgen freuen, wenn es ihm
jederzeit wolgehet, und ſeine freund-
ſchafftliche Liebe und Gewogenheit, ge-
gen mich, unveraͤndert bleibet.
NB. Diß koͤnte auch gegen Frauen-
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[N. N.]: Kürzliche Anweisung zu Complimenten und höflicher Condvite, für Personen Bürgerlichen Standes. Frankfurt [u. a.], 1736, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_complimente_1736/174>, abgerufen am 22.07.2024.
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