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[N. N.]: Kürzliche Anweisung zu Complimenten und höflicher Condvite, für Personen Bürgerlichen Standes. Frankfurt [u. a.], 1736.

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seine Schuldigkeit in acht nehmen, und
seiner Herrschafft zum Antritt des Neuen
Jahrs Glück wünschen: Aber da lassen
sich gar viele gar mit keinem Auge sehen;
geschweige erst, daß sie selbigen, nebst
der Gratulation, erst eine schöne Mu-
scaten-Nuß zum Angedencken, überrei-
chen, und sich durch solche Kleinigkeiten,
einen guten Willen machen solten. Da
sie doch andern theils mit ihren Kerln
und Anhängen, um diese Zeit, mit al-
lerhand Narren-Figuren und Kinder-
Possen, viel Geld versplittern, und offt
den Schurz mit allerhand Flecken bese-
tzen, damit sie nur beym Löffeln der Zeit
ihr Recht thun können. Ein rechtschaf-
fener Dienstbot aber könte der Herr-
schafft folgendes Compliment am Neue[n]
Jahre machen:

Mein Herr (meine Frau:) ich bin
erfreut, daß Sie das Alte Jahr nun-
mehr, durch GOttes Segen, glücklich
zuruck geleget, und das Neue mit Ver-
gnügen angetretten haben. Jch wünsche
von Herzen, daß sie nicht allein dieses,
sondern noch viel folgende Jahre, in
erfreulicher Gesundheit und frölichem

Ver-

ſeine Schuldigkeit in acht nehmen, und
ſeiner Herrſchafft zum Antritt des Neuen
Jahrs Gluͤck wuͤnſchen: Aber da laſſen
ſich gar viele gar mit keinem Auge ſehen;
geſchweige erſt, daß ſie ſelbigen, nebſt
der Gratulation, erſt eine ſchoͤne Mu-
ſcaten-Nuß zum Angedencken, uͤberrei-
chen, und ſich durch ſolche Kleinigkeiten,
einen guten Willen machen ſolten. Da
ſie doch andern theils mit ihren Kerln
und Anhaͤngen, um dieſe Zeit, mit al-
lerhand Narren-Figuren und Kinder-
Poſſen, viel Geld verſplittern, und offt
den Schurz mit allerhand Flecken beſe-
tzen, damit ſie nur beym Loͤffeln der Zeit
ihr Recht thun koͤnnen. Ein rechtſchaf-
fener Dienſtbot aber koͤnte der Herr-
ſchafft folgendes Compliment am Neue[n]
Jahre machen:

Mein Herr (meine Frau:) ich bin
erfreut, daß Sie das Alte Jahr nun-
mehr, durch GOttes Segen, gluͤcklich
zuruck geleget, und das Neue mit Ver-
gnuͤgen angetretten haben. Jch wuͤnſche
von Herzen, daß ſie nicht allein dieſes,
ſondern noch viel folgende Jahre, in
erfreulicher Geſundheit und froͤlichem

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[167/0173] ſeine Schuldigkeit in acht nehmen, und ſeiner Herrſchafft zum Antritt des Neuen Jahrs Gluͤck wuͤnſchen: Aber da laſſen ſich gar viele gar mit keinem Auge ſehen; geſchweige erſt, daß ſie ſelbigen, nebſt der Gratulation, erſt eine ſchoͤne Mu- ſcaten-Nuß zum Angedencken, uͤberrei- chen, und ſich durch ſolche Kleinigkeiten, einen guten Willen machen ſolten. Da ſie doch andern theils mit ihren Kerln und Anhaͤngen, um dieſe Zeit, mit al- lerhand Narren-Figuren und Kinder- Poſſen, viel Geld verſplittern, und offt den Schurz mit allerhand Flecken beſe- tzen, damit ſie nur beym Loͤffeln der Zeit ihr Recht thun koͤnnen. Ein rechtſchaf- fener Dienſtbot aber koͤnte der Herr- ſchafft folgendes Compliment am Neuen Jahre machen: Mein Herr (meine Frau:) ich bin erfreut, daß Sie das Alte Jahr nun- mehr, durch GOttes Segen, gluͤcklich zuruck geleget, und das Neue mit Ver- gnuͤgen angetretten haben. Jch wuͤnſche von Herzen, daß ſie nicht allein dieſes, ſondern noch viel folgende Jahre, in erfreulicher Geſundheit und froͤlichem Ver-

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Zitationshilfe: [N. N.]: Kürzliche Anweisung zu Complimenten und höflicher Condvite, für Personen Bürgerlichen Standes. Frankfurt [u. a.], 1736, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_complimente_1736/173>, abgerufen am 25.11.2024.