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[N. N.]: Kürzliche Anweisung zu Complimenten und höflicher Condvite, für Personen Bürgerlichen Standes. Frankfurt [u. a.], 1736.

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Compliment an einen, neben welchem
ein Frauenzimmer sizet, selbiges zum
Tanz aufzufordern:

Sie werden mir, mein Herr nicht übel
deuten, um Erlaubniß zu bitten, diese
schöne Jungfer zum Tanz zu führen; solte
ich Sie aber dadurch an ihrer angeneh-
men Unterredung gestöhret haben, so bitte
meinen Fehler zu pardoniren.

Beantwortung deßelben:

Mein Herr, Sie thun ganz wohl dar-
an, ich hätte selbiges schon vorgenom-
men, wenn nicht durch gegenwärtiges
Gespräch daran wäre verhindert worden;
ich wünsche, daß sie sich mit dem ange-
nehmen Frauenzimmer wohl divertiren
mögen.



Wenn nun auch diese Lust meistens
gebüsset und die Z[e]it, wiederum nach
Haus zu kehren vorhanden ist, könte
man also von einem Frauenzim-
mer Abschied nehmen:

Schöne Jungfer! ich wünsche auf ihre
gehabte Bemühung eine angenehme

Ruhe.


Compliment an einen, neben welchem
ein Frauenzimmer ſizet, ſelbiges zum
Tanz aufzufordern:

Sie werden mir, mein Herr nicht uͤbel
deuten, um Erlaubniß zu bitten, dieſe
ſchoͤne Jungfer zum Tanz zu fuͤhren; ſolte
ich Sie aber dadurch an ihrer angeneh-
men Unterredung geſtoͤhret haben, ſo bitte
meinen Fehler zu pardoniren.

Beantwortung deßelben:

Mein Herr, Sie thun ganz wohl dar-
an, ich haͤtte ſelbiges ſchon vorgenom-
men, wenn nicht durch gegenwaͤrtiges
Geſpraͤch daran waͤre verhindert worden;
ich wuͤnſche, daß ſie ſich mit dem ange-
nehmen Frauenzimmer wohl divertiren
moͤgen.



Wenn nun auch dieſe Luſt meiſtens
gebuͤſſet und die Z[e]it, wiederum nach
Haus zu kehren vorhanden iſt, koͤnte
man alſo von einem Frauenzim-
mer Abſchied nehmen:

Schoͤne Jungfer! ich wuͤnſche auf ihre
gehabte Bemuͤhung eine angenehme

Ruhe.
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[117/0123] Compliment an einen, neben welchem ein Frauenzimmer ſizet, ſelbiges zum Tanz aufzufordern: Sie werden mir, mein Herr nicht uͤbel deuten, um Erlaubniß zu bitten, dieſe ſchoͤne Jungfer zum Tanz zu fuͤhren; ſolte ich Sie aber dadurch an ihrer angeneh- men Unterredung geſtoͤhret haben, ſo bitte meinen Fehler zu pardoniren. Beantwortung deßelben: Mein Herr, Sie thun ganz wohl dar- an, ich haͤtte ſelbiges ſchon vorgenom- men, wenn nicht durch gegenwaͤrtiges Geſpraͤch daran waͤre verhindert worden; ich wuͤnſche, daß ſie ſich mit dem ange- nehmen Frauenzimmer wohl divertiren moͤgen. Wenn nun auch dieſe Luſt meiſtens gebuͤſſet und die Zeit, wiederum nach Haus zu kehren vorhanden iſt, koͤnte man alſo von einem Frauenzim- mer Abſchied nehmen: Schoͤne Jungfer! ich wuͤnſche auf ihre gehabte Bemuͤhung eine angenehme Ruhe.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Kürzliche Anweisung zu Complimenten und höflicher Condvite, für Personen Bürgerlichen Standes. Frankfurt [u. a.], 1736, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_complimente_1736/123>, abgerufen am 27.11.2024.