Berlinische Privilegierte Zeitung. Nr. 40. Berlin, 2. April 1737.erfolgen werde. Warum Befehl gegeben worden in aller erfolgen werde. Warum Befehl gegeben worden in aller <TEI> <text> <body> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0003"/> erfolgen werde. Warum Befehl gegeben worden in aller<lb/> Eil 2000 Zelte fertig zu machen, kan man noch nicht ergrün-<lb/> den, ob gleich daraus und aus andern Anstalten eine vor-<lb/> habende Unternehmung zu vermuten stehet. Jn Rom wer-<lb/> den die Congregationen wegen des Vergleichs mit den Spa-<lb/> nischen und Neapolitanischen Höfen beständig fortgesezet;<lb/> der Cardinal Aquaviva hat seine Zurükkunfft an den Cardi-<lb/> nal Corsini durch seinen Auditoren vrrmelden lassen; allein-<lb/> man scheinet in Rom kein allzugrosses Vergnügen darüber zu<lb/> bezeugen, weil Sr. Eminenz vor das Jnteresse des Spani-<lb/> schen Hofes sich gegen den Stuhl Petri iederzeit allzuharte<lb/> aufgeführet, daher man noch fest davor hält, daß ihm das<lb/> Erz=Bischoftum Monreale in Sicilien zu Teil werden, und<lb/> ihn ein andertr weltlicher Gesandter von Seiten Spaniens<lb/> ablösen wird. Ohnerachtet der Graf Trivelli wegen seiner<lb/> Schmäh=Schrifften, wie bereits gemeldet worden, öffent-<lb/> lich enthauptet worden, so hat doch solches die fernere Aus-<lb/> streuung dergleichen Schrifften nicht vermindert, sondern<lb/> vielmehr gehäuffet, indem man viele ärgerliche und schimpf-<lb/> liche Zettul gefunden, worinne so gar mit einem Aufruhre<lb/> des Volkes gedrohet wird, daß daher die Regierung vor nö-<lb/> tig erachtet, an den General, Grafen Oddi, die Verfü-<lb/> gung ergehen zu lassen, auf alles genaue Obacht zu haben.<lb/> Die bisherige Hofnung, daß die Seuche unter den Rind-<lb/> Vieh in selbigen Gegenden nachlassen solle, ist noch nicht er-<lb/> füllet worden, da auf den Gütern des Fürsten Ghigi und an<lb/> andern Orten in der Gegend Anquillara die Not in diesem<lb/> Stük ungemein groß ist, daß man auch von neuen Commis-<lb/> sarien wider den fernern Einbruch dahin schikken<lb/> müssen. Der Geueral von Wachtendonk, wel-<lb/> cher bis zur Ankunfft des Marquis von Craon, als Her-<lb/> zogl. Lothringischen Ministers in Florenz verbleiben wird,<lb/> ist mit dem Staats=Secretario, Marchese Rinucini, in<lb/> öffterer Unterredung, ein Mittel auszufinden, wie die<lb/> Deutschen Truppen von allen Abgaben, nach dem Verlan-<lb/> gen des Hrn. Generals, frei seyn können. Die ohnlängst<lb/> zu Livorno unter Bedekkung eines Neapolitanischen Kriegs-<lb/> Schiffes angelangte Spanische Truppen, haben von dem<lb/> daselbst liegenden Kaiserl. General, Hrn. von Breitwiz,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0003]
erfolgen werde. Warum Befehl gegeben worden in aller
Eil 2000 Zelte fertig zu machen, kan man noch nicht ergrün-
den, ob gleich daraus und aus andern Anstalten eine vor-
habende Unternehmung zu vermuten stehet. Jn Rom wer-
den die Congregationen wegen des Vergleichs mit den Spa-
nischen und Neapolitanischen Höfen beständig fortgesezet;
der Cardinal Aquaviva hat seine Zurükkunfft an den Cardi-
nal Corsini durch seinen Auditoren vrrmelden lassen; allein-
man scheinet in Rom kein allzugrosses Vergnügen darüber zu
bezeugen, weil Sr. Eminenz vor das Jnteresse des Spani-
schen Hofes sich gegen den Stuhl Petri iederzeit allzuharte
aufgeführet, daher man noch fest davor hält, daß ihm das
Erz=Bischoftum Monreale in Sicilien zu Teil werden, und
ihn ein andertr weltlicher Gesandter von Seiten Spaniens
ablösen wird. Ohnerachtet der Graf Trivelli wegen seiner
Schmäh=Schrifften, wie bereits gemeldet worden, öffent-
lich enthauptet worden, so hat doch solches die fernere Aus-
streuung dergleichen Schrifften nicht vermindert, sondern
vielmehr gehäuffet, indem man viele ärgerliche und schimpf-
liche Zettul gefunden, worinne so gar mit einem Aufruhre
des Volkes gedrohet wird, daß daher die Regierung vor nö-
tig erachtet, an den General, Grafen Oddi, die Verfü-
gung ergehen zu lassen, auf alles genaue Obacht zu haben.
Die bisherige Hofnung, daß die Seuche unter den Rind-
Vieh in selbigen Gegenden nachlassen solle, ist noch nicht er-
füllet worden, da auf den Gütern des Fürsten Ghigi und an
andern Orten in der Gegend Anquillara die Not in diesem
Stük ungemein groß ist, daß man auch von neuen Commis-
sarien wider den fernern Einbruch dahin schikken
müssen. Der Geueral von Wachtendonk, wel-
cher bis zur Ankunfft des Marquis von Craon, als Her-
zogl. Lothringischen Ministers in Florenz verbleiben wird,
ist mit dem Staats=Secretario, Marchese Rinucini, in
öffterer Unterredung, ein Mittel auszufinden, wie die
Deutschen Truppen von allen Abgaben, nach dem Verlan-
gen des Hrn. Generals, frei seyn können. Die ohnlängst
zu Livorno unter Bedekkung eines Neapolitanischen Kriegs-
Schiffes angelangte Spanische Truppen, haben von dem
daselbst liegenden Kaiserl. General, Hrn. von Breitwiz,
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