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Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen. Nr. 69. Berlin, 5. Dezember 1740.

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[Beginn Spaltensatz] gen; so befehlen wir allergnädigst, allen denen, wel-
che ihre Gage laut obigen Ukasen wiederum in Cassa
restituiret haben, oder welchen dieselbe würcklich ein-
behalten worden, wiederum zurück zu zahlen.

11 ) Denenjenigen, welche bey der Jnquisition über die
Hof und Stall=Canzeleyen, in Malversationen be-
treten worden, sollen ihre Verbrechen erlassen und
ihnen ihre confiscirte Güter und Häuser, welche bis
dato nicht verkauft sind, wieder restituirt, auch in
Untersuchung derjenigen Sachen, welche noch un-
abgemacht, nicht weiter fortgefahren, sondern diese
Commission gänzlich aufgehoben, und die Acten an
die Hof und Stall Canzleyen, nachdem eine Sache
wohin gehöret, nebst einen Verzeichniß abgegeben,
die zu dieser Commission verordneten Richter, Secre-
tairs und übrigen Canzeley=Bedienten aber nach denen
Orten wieder abgelassen werden, wo von ein jeder ge-
nommen worden.

12 ) Sollen diejenigen Gelder, welche dem Hof=Stall-
Contor laut denen Rechnungen der Revisions Com-
mission, balanciret worden, von niemanden einge-
trieben, sondern die ganze Sache aufgehoben und
die Acten nebst einem Register in die Hof=Stall=Can-
zeley abgegeben worden.

13 ) Diese Unsere Ukase soll nur allen denenjenigen zu
statten kommen, welche vor diesem dato in obgeschrie-
bene Verbrechen gefallen, oder denen die balancirten
Summen, Restantien, Procento und Straf=Gelder
zu bezahlen auferleget worden; soll aber jemand
künftighin in dergleichen Verbrechen und Restantien
Geldern schuldig befunden werden, mit denen soll
nach denen vorigen Ukasen unveränderlich verfahren
werden. Den 23. October 1740.

Jm Namen Jhrer Kayserl.
Majestät. Johann, Regent
und Herzog.

( L. S. ) Gedruckt in St. Petersburg,
beym Senat den 24. October
1740.

[Spaltenumbruch]
Gelehrte Sachen.
Beschluß der Untersuchung, woher die zwölf
himmlischen Zeichen ihre Benennung
erhalten haben.

Man konnte die Menge der Sterne unter welchen
sich das Aequinoctium ereignet, welches Tag
und Nacht gleich macht, nicht besser ausdrücken, als
durch Abbildung einer Wage. Die Krankheiten, wel-
che die Sonne verursachet, wann sie sich zurück zieht,
oder die sich in der Mitte des Herbstes herfür thun,
machten, daß man den folgenden Sternen den Namen
des Scorpions gab, weil dieses Thier an seinem Schwan-
ze einen Stachel, und einen Vorrath vom Gifte führet,
deren beyden es sich im Fliehen zu gebrauchen weis.
Der Schütze, welcher hierauf folget, beziehet sich auf
die Jagd, welche hauptsächlich angehet, wann die
Blätter abgefallen sind. Die Griechen habenden Schüt-
zen in die fabelhafte Vorstellung eines Centaurus ver-
wandelt.

Man hatte unter dem Krebse, welcher immer rück-
werts gehet, das Solstitium im Sommer abgebildet,
nach welchem die Sonne immer zu dem Aequatore
zurück wandert.

Um nun das Solstitium des Winters vorzustellen,
nach welchem die Sonne steiget, und immer bis zum
andern Tropico fort eilet, so wählte man das Bildniß
eines Steinbocks, welcher die Gewohnheit hat zu klet-
tern indem er seine Nahrung sucht, und der so lange
fort wandert, bis er auf die höchste Spitze der Hügel
oder der Berge gekommen ist.

Der Wassermann kann sehr füglich den Regen, den
Schnee, und die betrübte Witterung des Winters an-
deuten, und die beyden Fische, welche man durch ein
Band vereiniget hat, scheinen sich auf die Zeugung der
Fische, welche am Ende des Winters angehet, oder auf
den Fischfang selbst zu beziehen, der um diese Zeit gut
wird.

Einige von diesen Muthmassungen zeigen sehr war-
scheinlich, daß die Alten bey dieser Benennung auf ei-
ne gewisse Uebereinstimmung gesehen. Wenigstens fällt
dadurch der ganze Grund der prophezeyenden Astrolo-
gie, und der abergläubischen Gewohnheiten bey dem
Ackerbau über einen Haufen.

[Ende Spaltensatz]

Diese Nachrichten werden wöchentlich 3mahl, nemlich Dienstags, Donnerstags und Sonnabends, bey dem Königl.
und der Societät der Wissenschaften privilegirten Buchhändler, AMBROSIUS HAUDE und dem Königl.
Hof Post=Amte ausgegeben.

[Beginn Spaltensatz] gen; so befehlen wir allergnädigst, allen denen, wel-
che ihre Gage laut obigen Ukasen wiederum in Cassa
restituiret haben, oder welchen dieselbe würcklich ein-
behalten worden, wiederum zurück zu zahlen.

11 ) Denenjenigen, welche bey der Jnquisition über die
Hof und Stall=Canzeleyen, in Malversationen be-
treten worden, sollen ihre Verbrechen erlassen und
ihnen ihre confiscirte Güter und Häuser, welche bis
dato nicht verkauft sind, wieder restituirt, auch in
Untersuchung derjenigen Sachen, welche noch un-
abgemacht, nicht weiter fortgefahren, sondern diese
Commission gänzlich aufgehoben, und die Acten an
die Hof und Stall Canzleyen, nachdem eine Sache
wohin gehöret, nebst einen Verzeichniß abgegeben,
die zu dieser Commission verordneten Richter, Secre-
tairs und übrigen Canzeley=Bedienten aber nach denen
Orten wieder abgelassen werden, wo von ein jeder ge-
nommen worden.

12 ) Sollen diejenigen Gelder, welche dem Hof=Stall-
Contor laut denen Rechnungen der Revisions Com-
mission, balanciret worden, von niemanden einge-
trieben, sondern die ganze Sache aufgehoben und
die Acten nebst einem Register in die Hof=Stall=Can-
zeley abgegeben worden.

13 ) Diese Unsere Ukase soll nur allen denenjenigen zu
statten kommen, welche vor diesem dato in obgeschrie-
bene Verbrechen gefallen, oder denen die balancirten
Summen, Restantien, Procento und Straf=Gelder
zu bezahlen auferleget worden; soll aber jemand
künftighin in dergleichen Verbrechen und Restantien
Geldern schuldig befunden werden, mit denen soll
nach denen vorigen Ukasen unveränderlich verfahren
werden. Den 23. October 1740.

Jm Namen Jhrer Kayserl.
Majestät. Johann, Regent
und Herzog.

( L. S. ) Gedruckt in St. Petersburg,
beym Senat den 24. October
1740.

[Spaltenumbruch]
Gelehrte Sachen.
Beschluß der Untersuchung, woher die zwölf
himmlischen Zeichen ihre Benennung
erhalten haben.

Man konnte die Menge der Sterne unter welchen
sich das Aequinoctium ereignet, welches Tag
und Nacht gleich macht, nicht besser ausdrücken, als
durch Abbildung einer Wage. Die Krankheiten, wel-
che die Sonne verursachet, wann sie sich zurück zieht,
oder die sich in der Mitte des Herbstes herfür thun,
machten, daß man den folgenden Sternen den Namen
des Scorpions gab, weil dieses Thier an seinem Schwan-
ze einen Stachel, und einen Vorrath vom Gifte führet,
deren beyden es sich im Fliehen zu gebrauchen weis.
Der Schütze, welcher hierauf folget, beziehet sich auf
die Jagd, welche hauptsächlich angehet, wann die
Blätter abgefallen sind. Die Griechen habenden Schüt-
zen in die fabelhafte Vorstellung eines Centaurus ver-
wandelt.

Man hatte unter dem Krebse, welcher immer rück-
werts gehet, das Solstitium im Sommer abgebildet,
nach welchem die Sonne immer zu dem Aequatore
zurück wandert.

Um nun das Solstitium des Winters vorzustellen,
nach welchem die Sonne steiget, und immer bis zum
andern Tropico fort eilet, so wählte man das Bildniß
eines Steinbocks, welcher die Gewohnheit hat zu klet-
tern indem er seine Nahrung sucht, und der so lange
fort wandert, bis er auf die höchste Spitze der Hügel
oder der Berge gekommen ist.

Der Wassermann kann sehr füglich den Regen, den
Schnee, und die betrübte Witterung des Winters an-
deuten, und die beyden Fische, welche man durch ein
Band vereiniget hat, scheinen sich auf die Zeugung der
Fische, welche am Ende des Winters angehet, oder auf
den Fischfang selbst zu beziehen, der um diese Zeit gut
wird.

Einige von diesen Muthmassungen zeigen sehr war-
scheinlich, daß die Alten bey dieser Benennung auf ei-
ne gewisse Uebereinstimmung gesehen. Wenigstens fällt
dadurch der ganze Grund der prophezeyenden Astrolo-
gie, und der abergläubischen Gewohnheiten bey dem
Ackerbau über einen Haufen.

[Ende Spaltensatz]

Diese Nachrichten werden wöchentlich 3mahl, nemlich Dienstags, Donnerstags und Sonnabends, bey dem Königl.
und der Societät der Wissenschaften privilegirten Buchhändler, AMBROSIUS HAUDE und dem Königl.
Hof Post=Amte ausgegeben.

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Zitationshilfe: Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen. Nr. 69. Berlin, 5. Dezember 1740, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_berlin069_1740/4>, abgerufen am 28.11.2024.