Badener Zeitung. Nr. 95, Baden (Niederösterreich), 25.11.1896. Nr. 95 Mittwoch Badener Zeitung 25. November 1896. [Spaltenumbruch] dem der Verkauf bedenklich vorkam, erstattete gegen die Verkäuferin die Strafanzeige. Die Badener Polizei leitete die Untersuchung gegen Frau Maria Wellisch wegen des Verbrechens der Fundverheimlichung an das k. k. Kreisgericht in Wiener-Neustadt. Nach Ein- vernahme der vorgeladenen Zeugen, Frau Rosa Scheu (als Beschädigte), A. Zieger, Polizeiadjunct und Julius Meisel, Juwelier, schließt der Vorsitzende das Beweisverfahren. Der Gerichtshof verurtheilte die Angeklagte zu 14 Tage Kerker, verschärft mit einem Fasttage. Theater. Stadttheater in Baden. Freitag, 20. November: "Der Jour fix", Lust- Samstag, 21. November: "Das Modell". Auch Sonntag, 22. November: "Der Wunderknabe" Montag, 23. November: "Sappho", Trauer- [Spaltenumbruch] Repertoirs. Mittwoch, 25. November, Abonn. Nr. 39: Donnerstag, 26. November, Abonn. Nr. 40: Freitag, 27. November: Einmaliges Gastspiel Der Gesangskomiker, Herr Karl Schöpfer, ist Literatur. Von der Wiener Wochenschrift "Die Zeit" ist soeben Eingesendet. Für Form und Inhalt dieser Rubrik übernimmt die Redaction nur die gesetzliche Verantwortung. Ueber die in den "Nachrichten aus dem Viertel Wir, die jetzt leider gezwungen an der Spitze [Spaltenumbruch] Lotto-Ziehung am 21. November 1896. Linz 88 48 14 61 17 Foulard-Seide 60 kr. bis fl. 3.35 p. Met. -- japanesische, chinesische etc. in den neuesten Seidenfabriken G. Henneberg (k. u. k. Hofl.), Zürich. [irrelevantes Material - 40 Zeilen fehlen]
Nr. 95 Mittwoch Badener Zeitung 25. November 1896. [Spaltenumbruch] dem der Verkauf bedenklich vorkam, erſtattete gegen die Verkäuferin die Strafanzeige. Die Badener Polizei leitete die Unterſuchung gegen Frau Maria Welliſch wegen des Verbrechens der Fundverheimlichung an das k. k. Kreisgericht in Wiener-Neuſtadt. Nach Ein- vernahme der vorgeladenen Zeugen, Frau Roſa Scheu (als Beſchädigte), A. Zieger, Polizeiadjunct und Julius Meiſel, Juwelier, ſchließt der Vorſitzende das Beweisverfahren. Der Gerichtshof verurtheilte die Angeklagte zu 14 Tage Kerker, verſchärft mit einem Faſttage. Theater. Stadttheater in Baden. Freitag, 20. November: „Der Jour fix“, Luſt- Samstag, 21. November: „Das Modell“. Auch Sonntag, 22. November: „Der Wunderknabe“ Montag, 23. November: „Sappho“, Trauer- [Spaltenumbruch] Repertoirs. Mittwoch, 25. November, Abonn. Nr. 39: Donnerstag, 26. November, Abonn. Nr. 40: Freitag, 27. November: Einmaliges Gaſtſpiel Der Geſangskomiker, Herr Karl Schöpfer, iſt Literatur. Von der Wiener Wochenſchrift „Die Zeit“ iſt ſoeben Eingeſendet. Für Form und Inhalt dieſer Rubrik übernimmt die Redaction nur die geſetzliche Verantwortung. Ueber die in den „Nachrichten aus dem Viertel Wir, die jetzt leider gezwungen an der Spitze [Spaltenumbruch] Lotto-Ziehung am 21. November 1896. Linz 88 48 14 61 17 Foulard-Seide 60 kr. bis fl. 3.35 p. Met. — japaneſiſche, chineſiſche ꝛc. in den neueſten Seidenfabriken G. Henneberg (k. u. k. Hofl.), Zürich. [irrelevantes Material – 40 Zeilen fehlen]
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Nr. 95 Mittwoch Badener Zeitung 25. November 1896.
dem der Verkauf bedenklich vorkam, erſtattete gegen
die Verkäuferin die Strafanzeige. Die Badener Polizei
leitete die Unterſuchung gegen Frau Maria Welliſch
wegen des Verbrechens der Fundverheimlichung an
das k. k. Kreisgericht in Wiener-Neuſtadt. Nach Ein-
vernahme der vorgeladenen Zeugen, Frau Roſa Scheu
(als Beſchädigte), A. Zieger, Polizeiadjunct und
Julius Meiſel, Juwelier, ſchließt der Vorſitzende
das Beweisverfahren. Der Gerichtshof verurtheilte
die Angeklagte zu 14 Tage Kerker, verſchärft mit
einem Faſttage.
Theater.
Stadttheater in Baden.
Freitag, 20. November: „Der Jour fix“, Luſt-
ſpiel in vier Aufzügen von Hugo Bürger. Der Be-
ſuch des Abends ließ viel zu wünſchen übrig, was
Angeſichts der gebotenen Leiſtungen zu bedauern
war. „Der Jour ſix“, ein nur ſelten zur Aufführung
kommendes Luſtſpiel, iſt ein Werk, das ſich neben
ſo manchem ſeiner Concurrenten ſehen laſſen kann,
es verfügt über eine geſchickte Mache und verräth
in einer Reihe von witzigen Situationen den geiſt-
reichen Autor. Wenn die Vorführung noch dazu in
ſo tadelloſer Weiſe beſorgt wird, wie dies ſeitens
unſeres Enſembles der Fall war, ſo iſt der Erfolg
ein unbeſtrittener. In dem Stücke ſind die Damen
Zöhrer, Brandt, Treumann, Goldſchmidt und die
Herren Erl, Verſtl, Friedberg, Robert, Ciſowsky,
Bauer und Schöpfer hervorragend beſchäftigt und
entledigten ſich ihrer Rollen in der zufrieden-
ſtellendſten Weiſe.
Samstag, 21. November: „Das Modell“. Auch
die dritte Aufführung dieſer melodiöſen Operette
erfreute ſich eines außerordentlich guten Beſuches,
und das Publicum zollte der durchaus gelungenen
Darſtellung den beſten Beifall. Im Vordergrunde
des Intereſſes ſtand auch diesmal wieder Fräulein
Genſchar als „Coletta“, neben ihr Herr Schöpfer
als „Nicolo“. Auch die anderen Mitwirkenden, ſo-
wie der Chor und das Orcheſter hielten ſich recht
brav und ermöglichten derart abermals einen guten
Erfolg.
Sonntag, 22. November: „Der Wunderknabe“
(Wiederholung).
Montag, 23. November: „Sappho“, Trauer-
ſpiel in fünf Aufzügen von Franz Grillparzer. Für
dieſen Abend hatte die Direction Frl. Hedwig
Bleibtreu vom Wiener Hofburgtheater als Gaſt ge-
wonnen, und es iſt daher nur natürlich, daß das
Haus bis auf das letzte Plätzchen beſetzt war.
Rauſchender Beifall empfing die beliebte Künſtlerin
bei ihrem Erſcheinen und ungezählte Hervorrufe
ehrten ſie nach jedesmaligem Actſchluſſe. Es braucht
wohl nicht erſt geſagt zu werden, daß die genial
veranlagte Künſtlerin dieſe Huldigung in vollſtem
Maße verdient. Mit ihrer junoniſchen Erſcheinung
verbindet ſich ein äußerſt ausdrucksvolles und bis in
die kleinſten Details vollendetes Spiel, deſſen An-
muth entzücken und deſſen wilde Leidenſchaft erbeben
machen kann. Und ſo gab es denn Scenen, in welchen
das Publicum athemlos der genialen Künſtlerin
lauſchte, um, nachdem der Vorhang ſich geſenkt hatte,
in um ſo lauteren Beifall auszubrechen. Der Erfolg,
den die Gaſtin mit ihrer „Sappho“ an unſerer
Bühne davontrug, iſt ein voller und reich verdienter,
und die begeiſterte Aufnahme, welche ſie bei unſerem
Publicum fand, mag Frl. Bleibtreu bewegen, ihren
Beſuch recht bald zu wiederholen; Künſtlerinnen von
dieſer hervorragenden Qualität ſind bei uns immer
gerne geſehen und wir ſind der Direction ſtets dank-
bar, wenn ſie noch recht oft ſo genußreiche Abende
bietet, wie dieſen. Von den anderen Mitwirkenden
liegen die größeren Rollen in den Händen des
Frls. Jenbach („Melitta“) und des Herrn Robert
(„Phaon“). Frl. Jenbach hat mit ihrer „Melitta“
abermals bewieſen, daß ſie derartige ſchwierige Rollen
voll zu bewältigen verſteht, und hat ſich namentlich
im Zuſammenſpiel mit „Sappho“ als eine vielver-
ſprechende Künſtlerin erwieſen, deren ſich ihre Partnerin
durchaus nicht zu ſchämen brauchte. Herr Robert
ſpielte den „Phaon“ mit edler Ungezwungenheit und
zeigte ſich uns abermals von jener vortheilhaften
Seite, die wir beſonders in ernſten und großen
Rollen bereits wiederholt an ihm zu entdecken Ge-
legenheit hatten. Herr Friedberg war als „Rhamnes“
leider ſehr ſtark indisponirt, ſo daß es ihm Mühe
koſtete, ſeine Rolle zu Ende zu ſpielen.
Repertoirs.
Mittwoch, 25. November, Abonn. Nr. 39:
„Goldfiſche“, Luſtſpiel in vier Acten, von Franz von
Schönthan und Guſtav Kadelburg.
Donnerstag, 26. November, Abonn. Nr. 40:
„Die relegirten Studenten“, Luſtſpiel in vier Auf-
zügen, von Roderich Benedix.
Freitag, 27. November: Einmaliges Gaſtſpiel
der berühmten Künſtler und Antiſpiritiſten G. Homes,
Frau Homes-Fey und Frl. J. Davenport, welche in
Wien zahlreiche Erfolge aufzuweiſen hatten. Neue,
unergründliche, hier noch nie gezeigte Experimente
auf dem Gebiete der Pſychologie, Willensbeeinflußung,
Anamneſtik, Spiritualismus, Gedankenübertragung
und Somnambulismus.
Der Geſangskomiker, Herr Karl Schöpfer, iſt
von der Direction des Theaters an der Wien, als
Mitglied an dieſer Bühne engagirt worden.
Literatur.
Von der Wiener Wochenſchrift „Die Zeit“ iſt ſoeben
das 111. Heft erſchienen. Aus dem Inhalt desſelben heben
wir hervor: Das Ceutrum. Vom deutſchen Reichstags-Abge-
ordneten Dr. M. G. Conrad. — Eine Geſchichte der Arbeit.
Von Karl Jentſch. — Vor dem Börſengeſetz. (Finanzieller
Brief aus Deutſchland) Von S. v. H. — Der Mond. Von
Dr. J. Paliſa — Luther und Loyola. Von S. Lublinsky. —
Staat und Dichtkunſt. Von Dr. Wolfgang Madjera. —
Sienkiewicz. Von Hermann Menkes. — Die ſittliche Forde-
rung. Von Hermann Bahr. — Die Woche. — Bücher. —
Revue der Revuen. — Flatterentchen. Eine Ghetto-Groteske
von J. Zangwill. — Abonnements auf dieſe Wochenſchrift viertel-
jährlich 3 fl. (5 Mark) nehmen die Poſt, alle Buchhandlungen
und die Adminiſtration Wien, IX/3, Günthergaſſe 1, entgegen.
— Probenummern gratis und franco.
Eingeſendet.
Für Form und Inhalt dieſer Rubrik übernimmt die Redaction
nur die geſetzliche Verantwortung.
Ueber die in den „Nachrichten aus dem Viertel
unter dem Wienerwalde“ am 22 November 1896
von einigen Mitgliedern des Hilfsbeamten-Ver-
eines „Selbſthilfe“, Zweigverein Baden, gebrachte
Aeußerung und Darſtellung über die am 15. l. M.
abgehaltenen Provinz-Verſammlung, bringe ich
Folgendes zur Darnachachtung: Bei dieſer Ver-
ſammlung, wo dieſe Mitglieder ſo entrüſtet thun,
war von den Herren Strobach und Lueger mit
keinem Worte die Sprache, Herr Präſident Mohr
ſagte nur: die über die Affaire Sepper vom
„Deutſchen Volksblatt“ gebrachten Darſtellungen
ſind unwahr, weiter nichts. Es gab daher keine
Hereinziehung von politiſchen Lebenszeichen, wie
es dieſe Herren ſchreiben.
Wir, die jetzt leider gezwungen an der Spitze
der Vereinsleitung ſtehenden Männer, nicht
Manderln, wie ſich dieſe Herren erfrechten, zu
ſagen, bedauern nur, daß ſolche Hetzereien in
dieſem kleinen Verein vorkommen; wenn Die-
jenigen je das Vereinsintereſſe, welches doch nur
das Wohl und Beſſergehen aller Standesange-
hörigen will, vertreten hätten, wäre es nicht ſo
weit gekommen. Ich erkläre daher jene Gründer
dieſes Zweigvereines, welche jetzt — warum? —
gegen die Vereinsleitung ſind, und die mich zum
Beitritte in dieſen Verein animirten und über-
redeten, als traurige Vertreter dieſer Sache; hätten
ſelbe ihre Stellungen im Vereine behalten und
nicht zurückgelegt, und zwar ohne Urſache, würde
und könnte der Verein beſſer daſtehen. Die
Herren haben es abgeſehen, den Verein zu
ſprengen, thun ſie es, mir liegt wenig mehr daran,
deswegen werde ich doch immer die Intereſſen und
Zwecke des Vereines wahren, eventuell hier aus-
treten und mich dem Hauptverein anſchließen;
diejenigen kennt man ja, ſie treiben dieſe Hetzereien
als Sport, wahrſcheinlich um ihre freien Stunden
auszufüllen; ſelbe ſind beſſer ſituirt, als wir,
haben Nebenſtellungen, denken aber nicht, daß ſie
älter werden und wahrſcheinlich ihre derzeitigen,
zu ihrem Wohlbefinden beitragenden Nebeneinkünfte
nicht mehr haben dürften und ſich auch nicht ver-
dienen werden, dann werden ſie vielleicht unſere
Vereinsintereſſen begreifen lernen und ſolche
Hetzereien bei Seite laſſen. Denken Sie nicht für
ſich, weil es Ihnen gut geht, denken Sie auch
an Ihre Collegen.
Anton Gratzer,
Obmann-Stellvertreter des Zweig-
vereines „Selbſthilfe“.
Lotto-Ziehung am 21. November 1896.
Linz 88 48 14 61 17
Foulard-Seide 60 kr.
bis fl. 3.35 p. Met. — japaneſiſche, chineſiſche ꝛc. in den neueſten
Deſſins und Farben, ſowie ſchwarze, weiße und farbige
Henneberg-Seide von 35 kr. bis fl. 14.65 per Meter —
glatt, geſtreift, karrirt, gemuſtert, Damaſte ꝛc. (ca. 240 verſch.
Qual. und 2000 verſch. Farben, Deſſins ꝛc.). Porto- und
steuerfrei ins Haus. Muſter umgehend. Doppeltes Briefporto
nach der Schweiz. 250
Seidenfabriken G. Henneberg (k. u. k. Hofl.), Zürich.
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