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Badener Zeitung. Nr. 60, Baden (Niederösterreich), 27.07.1898.

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Nr. 60. Mittwoch Badener Zeitung 27. Juli 1898.

[Spaltenumbruch] berg für eine namhafte Spende und endlich dem
Gesangverein "Kölner Liederkranz" für ein bei seiner
Anwesenheit in Innsbruck veranstaltetes Concert der
geziemende Dank ausgesprochen. Hierauf wurde ein
Bericht über den Schulhausbau in Mahrenberg zur
Kenntnis genommen, ferner wurden für die Schule
in Proveis Lernmittel, für das Schulhaus in Schu-
dorf die Grundsteuer und für die Schule in Schwarz-
bach ein Beitrag zur Reparatur des Schulhauses
und der Schuleinrichtung bewilligt und nach Be-
rathung von Angelegenheiten der Schulen in Hirsch-
dorf und Watzlaw wurden über Angelegenheiten der
Vereinsschulen in Laibach, Lichtenwald, Maierle,
Pilsen und St. Egydi Beschlüsse gefasst. Endlich
wurden die nothwendigen Adaptierungen am Schul-
hause in Freiberg genehmigt.

Zähne

erhält man gesund, übelriechenden Athem
vertreibt sofort das beste und billigste Zahnpräparat
Kallodine patent. g. Verlangen Sie ausdrücklich
Kallodine von Franz Kuhn, Kronenparfumeriefabrik,
Nürnberg; hier bei Wallace, Droguerie, erhältlich.




Literatur.

Unser krankes Zeitalter, in welchem Nervosität und
Rheuma schon mehr zur erblichen Belastung gehören, verlangt
eine besonders sorgfältige Hygiene bei Heranbildung des jungen
Nachwuchses, und darum hat das vielgepriesene, praktische und
als Specialblatt einzig dastehende Blatt "Kindergarderobe",
Verlag John Henry Schwerin, Berlin, nun auch "Ärztliche
Winke", von einem praktischen Arzt, in sein schon so reich-
haltiges Material neu aufgenommen, desgleichen häusliche
Winke sür Mütter und Kinder, von einer erprobten Pädagogin,
welche eine segensreiche Wirkung in Haus und Familie sicher
ausüben werden. Eine andere wichtige Neuerung ist die Ver-
mehrung des Illustrierten Modentheiles. Und dieses alles ohne
jede Preiserhöhung! Außerdem setzt der jeder Monatsnummer
beiliegende große, doppelseitige Schnittmusterbogen jede Mutter
in den Stand, ihre sämmtliche Kindergarderobe sich selbst an-
zufertigen, wie das Blatt auch die Selbstanfertigung des
Kinderspielzeuges aus Resten des Haushaltes den Kleinen
lehrt. "Kindergarderobe" ist zu beziehen für 45 kr. pro
Quartal mit den Beilagen "Für die Jugend" und "Im Reiche
der Kinder" von der Hauptauslieferungsstelle für Österreich-
Ungarn: Rudolf Lechner & Sohn, Wien, I., Jasomirgottstraße 6,
von allen Buchhandlungen oder Postanstalten. Gratisprobe-
nummern durch erstere beiden.




Angekommene Fremde.
C. Sukfüll's Hotel "Grüner Baum".

Enrico Rossi, Privatier, Venedig. Peter v. Sergneyeff,
Charge d'Affaire, St. Petersburg. Michael Birnbaum, Kauf-
mann, Jaroslau. Markgraf J. Pallavicini, Wien. Michaela
Tonner, Gesellschafterin bei Frau Baronin Szlary, Klagenfurt.
Victorie v. Kajuch, Güterdirectorsgattin, Ungarn (Kalocsa).
Vilma J. Klacsanyi, Privatierswitwe, Budapest. Marie von
Teleky, Gutsbesitzerswitwe, Budapest. Baron H. Liebieg, Wien.
Angelos Pefanis, Privatier, Rußland (Odessa).

Hotel "Stadt Wien".

Leopold Fritsch, Kaufmann, Pest. Josef Reis, Agent, Wien.
Mosser, Cafetier, Wien. Marie Rapri, Private, Wien. Karl
Frankl, Privatier, Spitz a. d. Donau. Adolf Goldenberg,
Baumeister und Architect, Wien. Paul Deutsch, Redacteur der
Reichspost-Correspondenz, Wien. Pharm. Alex. Stapler, Firma:
Societe de produits hygieniques Stapler & Co., Wien.
Adolf Hauer, Privatier, Wien. Rickl, Fabriksdirector, Donau-
feld. Isidor Hojos, Kaufmann, Budapest. Louis Boschan, Agent,
Graz. Josef Klein, Kaufmann, Wien. Rechert, Private, Wien.




Eingesendet.
Für Form und Inhalt dieser Rubrik übernimmt die Redaction
nur die gesetzliche Verantwortung.
An die Einjährig-Freiwilligen des ersten
Turnus 1869.

Kameraden!

Bald sind es dreißig Jahre, seit die neuen
Wehrgesetze ins Leben traten, bald dreißig Jahre,
seit zum erstenmale die Völker von Österreich und
Ungarn eine Anzahl ihrer besten, bishin vom Wehr-
dienste freien Jünglinge zur Armee sandten, die sie
nicht als fremde Angliederung, sondern als Ange-
hörige empfing, zu deren Führung und Ausbildung
sie ihre trefflichsten, bewährtesten Officiere widmete.

Vielleicht nicht allen war es im Anfange klar,
was es hieß: Soldat sein. Aber mit dem Eidschwur
wurden wir uns bewusst, den Weg zu betreten, auf
dem Eugen, Karl, Radetzky, Albrecht, Tegetthoff die
Marksteine waren, den ehrenvollen Weg der Pflicht
und der Arbeit.

Und diese Pflicht, wir haben sie erfüllt; diese
Arbeit, wir haben sie geleistet.

Im Frieden alle nach besten Kräften, mit bestem
Willen. Viele im Felde.


[Spaltenumbruch]

Unter Philippovich, Jovanovich, Württemberg,
unter Szapary und Kaiffel giengen wir, den Stahl
in der Faust, wo es galt: Vorwärts! Schulter an
Schulter mit den activen Kameraden; außer dass sie
unsere Lehrmeister und Vorbilder, wir die Schüler
und Nacheiferer waren, gab's keinen Unterschied.

Ob aus Nord oder Süd, aus Ost oder West,
wir waren Brüder, Söhne eines Vaters; eine Fahne
flatterte über uns, ein Name leuchtete uns voran:
Franz Josef, unser Kaiser und König!

Kameraden, wir wissen es in unserer alten,
herrlichen Monarchie, dass vieles Schöne, Gute, Große
nicht gefeiert, nicht beachtet wird, vielleicht, weil es
als selbstverständlich gilt, dass jeder thue, was er
kann, sein Bestes.

Aber bedeutungsvoll für die Geschichte unserer
Wehrmacht, für die Völker, für die Familien, für
den Einzelnen war diese Epoche, und jedem von
uns unvergeßlich.

Wir wurden ein Theil der Armee, des gewal-
tigen Ganzen, in welchem jeder für Alle steht, und
Alle wie einen für jeden Fußbreit, für jeden Herd
in Österreich-Ungarn.

Kameraden, lasst uns dies nocheinmal durchfühlen
in diesem Jahre der Erinnerungen; kommen wir
zusammen bei einem einfachen Mahle, im schlichten
Bürgerrock, um ohne Prunk und Glanz uns wieder
zu begrüßen, der Jugendkraft und Jugendlust ge-
denkend, mit der wir die Waffe auf die Schulter
nahmen, um den erhabenen Herrn, dem wir die
Treue schwuren und hielten, Ihn, das Muster des
Bürgers, das Muster des Soldaten, stolz und freudig
mit erneutem Gelöbnis zu feiern; um der Armee
zu danken, deren echte altbewährte Kameradschaft auch
uns umschloß!

Ob wir in Wien oder in Budapest oder an
einem anderen schönen Punkte der Monarchie uns
treffen und wann, etwa im August oder September,
ist Euch anheimgestellt; vielleicht bilden sich Ausschüsse
an größeren Centren, um dies zu berathen. So lange
nichts anderes bestimmt ist, lasset Wünsche und Mit-
theilungen an mich gelangen mit deutlicher Angabe
der Namen und Adressen.

Frisch und rasch ans Werk, und seid alle
herzlich gegrüßt, erster Turnus!

Wien, I., Schultergasse 5, im Juli 1898.




[irrelevantes Material]

Nr. 60. Mittwoch Badener Zeitung 27. Juli 1898.

[Spaltenumbruch] berg für eine namhafte Spende und endlich dem
Geſangverein „Kölner Liederkranz“ für ein bei ſeiner
Anweſenheit in Innsbruck veranſtaltetes Concert der
geziemende Dank ausgeſprochen. Hierauf wurde ein
Bericht über den Schulhausbau in Mahrenberg zur
Kenntnis genommen, ferner wurden für die Schule
in Proveis Lernmittel, für das Schulhaus in Schu-
dorf die Grundſteuer und für die Schule in Schwarz-
bach ein Beitrag zur Reparatur des Schulhauſes
und der Schuleinrichtung bewilligt und nach Be-
rathung von Angelegenheiten der Schulen in Hirſch-
dorf und Watzlaw wurden über Angelegenheiten der
Vereinsſchulen in Laibach, Lichtenwald, Maierle,
Pilſen und St. Egydi Beſchlüſſe gefaſst. Endlich
wurden die nothwendigen Adaptierungen am Schul-
hauſe in Freiberg genehmigt.

Zähne

erhält man geſund, übelriechenden Athem
vertreibt ſofort das beſte und billigſte Zahnpräparat
Kallodine patent. g. Verlangen Sie ausdrücklich
Kallodine von Franz Kuhn, Kronenparfumeriefabrik,
Nürnberg; hier bei Wallace, Droguerie, erhältlich.




Literatur.

Unſer krankes Zeitalter, in welchem Nervoſität und
Rheuma ſchon mehr zur erblichen Belaſtung gehören, verlangt
eine beſonders ſorgfältige Hygiene bei Heranbildung des jungen
Nachwuchſes, und darum hat das vielgeprieſene, praktiſche und
als Specialblatt einzig daſtehende Blatt „Kindergarderobe“,
Verlag John Henry Schwerin, Berlin, nun auch „Ärztliche
Winke“, von einem praktiſchen Arzt, in ſein ſchon ſo reich-
haltiges Material neu aufgenommen, desgleichen häusliche
Winke ſür Mütter und Kinder, von einer erprobten Pädagogin,
welche eine ſegensreiche Wirkung in Haus und Familie ſicher
ausüben werden. Eine andere wichtige Neuerung iſt die Ver-
mehrung des Illuſtrierten Modentheiles. Und dieſes alles ohne
jede Preiserhöhung! Außerdem ſetzt der jeder Monatsnummer
beiliegende große, doppelſeitige Schnittmuſterbogen jede Mutter
in den Stand, ihre ſämmtliche Kindergarderobe ſich ſelbſt an-
zufertigen, wie das Blatt auch die Selbſtanfertigung des
Kinderſpielzeuges aus Reſten des Haushaltes den Kleinen
lehrt. „Kindergarderobe“ iſt zu beziehen für 45 kr. pro
Quartal mit den Beilagen „Für die Jugend“ und „Im Reiche
der Kinder“ von der Hauptauslieferungsſtelle für Öſterreich-
Ungarn: Rudolf Lechner & Sohn, Wien, I., Jaſomirgottſtraße 6,
von allen Buchhandlungen oder Poſtanſtalten. Gratisprobe-
nummern durch erſtere beiden.




Angekommene Fremde.
C. Sukfüll’s Hotel „Grüner Baum“.

Enrico Roſſi, Privatier, Venedig. Peter v. Sergneyeff,
Chargé d’Affaire, St. Petersburg. Michael Birnbaum, Kauf-
mann, Jaroslau. Markgraf J. Pallavicini, Wien. Michaela
Tonner, Geſellſchafterin bei Frau Baronin Szlary, Klagenfurt.
Victorie v. Kajuch, Güterdirectorsgattin, Ungarn (Kalocſa).
Vilma J. Klacſanyi, Privatierswitwe, Budapeſt. Marie von
Teleky, Gutsbeſitzerswitwe, Budapeſt. Baron H. Liebieg, Wien.
Angelos Pefanis, Privatier, Rußland (Odeſſa).

Hotel „Stadt Wien“.

Leopold Fritſch, Kaufmann, Peſt. Joſef Reis, Agent, Wien.
Moſſer, Cafétier, Wien. Marie Rapri, Private, Wien. Karl
Frankl, Privatier, Spitz a. d. Donau. Adolf Goldenberg,
Baumeiſter und Architect, Wien. Paul Deutſch, Redacteur der
Reichspoſt-Correſpondenz, Wien. Pharm. Alex. Stapler, Firma:
Sociète de produits hygiéniques Stapler & Co., Wien.
Adolf Hauer, Privatier, Wien. Rickl, Fabriksdirector, Donau-
feld. Iſidor Hojós, Kaufmann, Budapeſt. Louis Boſchan, Agent,
Graz. Joſef Klein, Kaufmann, Wien. Rechert, Private, Wien.




Eingeſendet.
Für Form und Inhalt dieſer Rubrik übernimmt die Redaction
nur die geſetzliche Verantwortung.
An die Einjährig-Freiwilligen des erſten
Turnus 1869.

Kameraden!

Bald ſind es dreißig Jahre, ſeit die neuen
Wehrgeſetze ins Leben traten, bald dreißig Jahre,
ſeit zum erſtenmale die Völker von Öſterreich und
Ungarn eine Anzahl ihrer beſten, bishin vom Wehr-
dienſte freien Jünglinge zur Armee ſandten, die ſie
nicht als fremde Angliederung, ſondern als Ange-
hörige empfing, zu deren Führung und Ausbildung
ſie ihre trefflichſten, bewährteſten Officiere widmete.

Vielleicht nicht allen war es im Anfange klar,
was es hieß: Soldat ſein. Aber mit dem Eidſchwur
wurden wir uns bewuſst, den Weg zu betreten, auf
dem Eugen, Karl, Radetzky, Albrecht, Tegetthoff die
Markſteine waren, den ehrenvollen Weg der Pflicht
und der Arbeit.

Und dieſe Pflicht, wir haben ſie erfüllt; dieſe
Arbeit, wir haben ſie geleiſtet.

Im Frieden alle nach beſten Kräften, mit beſtem
Willen. Viele im Felde.


[Spaltenumbruch]

Unter Philippovich, Jovanovich, Württemberg,
unter Szápáry und Kaiffel giengen wir, den Stahl
in der Fauſt, wo es galt: Vorwärts! Schulter an
Schulter mit den activen Kameraden; außer daſs ſie
unſere Lehrmeiſter und Vorbilder, wir die Schüler
und Nacheiferer waren, gab’s keinen Unterſchied.

Ob aus Nord oder Süd, aus Oſt oder Weſt,
wir waren Brüder, Söhne eines Vaters; eine Fahne
flatterte über uns, ein Name leuchtete uns voran:
Franz Joſef, unſer Kaiſer und König!

Kameraden, wir wiſſen es in unſerer alten,
herrlichen Monarchie, daſs vieles Schöne, Gute, Große
nicht gefeiert, nicht beachtet wird, vielleicht, weil es
als ſelbſtverſtändlich gilt, daſs jeder thue, was er
kann, ſein Beſtes.

Aber bedeutungsvoll für die Geſchichte unſerer
Wehrmacht, für die Völker, für die Familien, für
den Einzelnen war dieſe Epoche, und jedem von
uns unvergeßlich.

Wir wurden ein Theil der Armee, des gewal-
tigen Ganzen, in welchem jeder für Alle ſteht, und
Alle wie einen für jeden Fußbreit, für jeden Herd
in Öſterreich-Ungarn.

Kameraden, laſst uns dies nocheinmal durchfühlen
in dieſem Jahre der Erinnerungen; kommen wir
zuſammen bei einem einfachen Mahle, im ſchlichten
Bürgerrock, um ohne Prunk und Glanz uns wieder
zu begrüßen, der Jugendkraft und Jugendluſt ge-
denkend, mit der wir die Waffe auf die Schulter
nahmen, um den erhabenen Herrn, dem wir die
Treue ſchwuren und hielten, Ihn, das Muſter des
Bürgers, das Muſter des Soldaten, ſtolz und freudig
mit erneutem Gelöbnis zu feiern; um der Armee
zu danken, deren echte altbewährte Kameradſchaft auch
uns umſchloß!

Ob wir in Wien oder in Budapeſt oder an
einem anderen ſchönen Punkte der Monarchie uns
treffen und wann, etwa im Auguſt oder September,
iſt Euch anheimgeſtellt; vielleicht bilden ſich Ausſchüſſe
an größeren Centren, um dies zu berathen. So lange
nichts anderes beſtimmt iſt, laſſet Wünſche und Mit-
theilungen an mich gelangen mit deutlicher Angabe
der Namen und Adreſſen.

Friſch und raſch ans Werk, und ſeid alle
herzlich gegrüßt, erſter Turnus!

Wien, I., Schultergaſſe 5, im Juli 1898.




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[5/0005] Nr. 60. Mittwoch Badener Zeitung 27. Juli 1898. berg für eine namhafte Spende und endlich dem Geſangverein „Kölner Liederkranz“ für ein bei ſeiner Anweſenheit in Innsbruck veranſtaltetes Concert der geziemende Dank ausgeſprochen. Hierauf wurde ein Bericht über den Schulhausbau in Mahrenberg zur Kenntnis genommen, ferner wurden für die Schule in Proveis Lernmittel, für das Schulhaus in Schu- dorf die Grundſteuer und für die Schule in Schwarz- bach ein Beitrag zur Reparatur des Schulhauſes und der Schuleinrichtung bewilligt und nach Be- rathung von Angelegenheiten der Schulen in Hirſch- dorf und Watzlaw wurden über Angelegenheiten der Vereinsſchulen in Laibach, Lichtenwald, Maierle, Pilſen und St. Egydi Beſchlüſſe gefaſst. Endlich wurden die nothwendigen Adaptierungen am Schul- hauſe in Freiberg genehmigt. Zähne erhält man geſund, übelriechenden Athem vertreibt ſofort das beſte und billigſte Zahnpräparat Kallodine patent. g. Verlangen Sie ausdrücklich Kallodine von Franz Kuhn, Kronenparfumeriefabrik, Nürnberg; hier bei Wallace, Droguerie, erhältlich. Literatur. Unſer krankes Zeitalter, in welchem Nervoſität und Rheuma ſchon mehr zur erblichen Belaſtung gehören, verlangt eine beſonders ſorgfältige Hygiene bei Heranbildung des jungen Nachwuchſes, und darum hat das vielgeprieſene, praktiſche und als Specialblatt einzig daſtehende Blatt „Kindergarderobe“, Verlag John Henry Schwerin, Berlin, nun auch „Ärztliche Winke“, von einem praktiſchen Arzt, in ſein ſchon ſo reich- haltiges Material neu aufgenommen, desgleichen häusliche Winke ſür Mütter und Kinder, von einer erprobten Pädagogin, welche eine ſegensreiche Wirkung in Haus und Familie ſicher ausüben werden. Eine andere wichtige Neuerung iſt die Ver- mehrung des Illuſtrierten Modentheiles. Und dieſes alles ohne jede Preiserhöhung! Außerdem ſetzt der jeder Monatsnummer beiliegende große, doppelſeitige Schnittmuſterbogen jede Mutter in den Stand, ihre ſämmtliche Kindergarderobe ſich ſelbſt an- zufertigen, wie das Blatt auch die Selbſtanfertigung des Kinderſpielzeuges aus Reſten des Haushaltes den Kleinen lehrt. „Kindergarderobe“ iſt zu beziehen für 45 kr. pro Quartal mit den Beilagen „Für die Jugend“ und „Im Reiche der Kinder“ von der Hauptauslieferungsſtelle für Öſterreich- Ungarn: Rudolf Lechner & Sohn, Wien, I., Jaſomirgottſtraße 6, von allen Buchhandlungen oder Poſtanſtalten. Gratisprobe- nummern durch erſtere beiden. Angekommene Fremde. C. Sukfüll’s Hotel „Grüner Baum“. Enrico Roſſi, Privatier, Venedig. Peter v. Sergneyeff, Chargé d’Affaire, St. Petersburg. Michael Birnbaum, Kauf- mann, Jaroslau. Markgraf J. Pallavicini, Wien. Michaela Tonner, Geſellſchafterin bei Frau Baronin Szlary, Klagenfurt. Victorie v. Kajuch, Güterdirectorsgattin, Ungarn (Kalocſa). Vilma J. Klacſanyi, Privatierswitwe, Budapeſt. Marie von Teleky, Gutsbeſitzerswitwe, Budapeſt. Baron H. Liebieg, Wien. Angelos Pefanis, Privatier, Rußland (Odeſſa). Hotel „Stadt Wien“. Leopold Fritſch, Kaufmann, Peſt. Joſef Reis, Agent, Wien. Moſſer, Cafétier, Wien. Marie Rapri, Private, Wien. Karl Frankl, Privatier, Spitz a. d. Donau. Adolf Goldenberg, Baumeiſter und Architect, Wien. Paul Deutſch, Redacteur der Reichspoſt-Correſpondenz, Wien. Pharm. Alex. Stapler, Firma: Sociète de produits hygiéniques Stapler & Co., Wien. Adolf Hauer, Privatier, Wien. Rickl, Fabriksdirector, Donau- feld. Iſidor Hojós, Kaufmann, Budapeſt. Louis Boſchan, Agent, Graz. Joſef Klein, Kaufmann, Wien. Rechert, Private, Wien. Eingeſendet. Für Form und Inhalt dieſer Rubrik übernimmt die Redaction nur die geſetzliche Verantwortung. An die Einjährig-Freiwilligen des erſten Turnus 1869. Kameraden! Bald ſind es dreißig Jahre, ſeit die neuen Wehrgeſetze ins Leben traten, bald dreißig Jahre, ſeit zum erſtenmale die Völker von Öſterreich und Ungarn eine Anzahl ihrer beſten, bishin vom Wehr- dienſte freien Jünglinge zur Armee ſandten, die ſie nicht als fremde Angliederung, ſondern als Ange- hörige empfing, zu deren Führung und Ausbildung ſie ihre trefflichſten, bewährteſten Officiere widmete. Vielleicht nicht allen war es im Anfange klar, was es hieß: Soldat ſein. Aber mit dem Eidſchwur wurden wir uns bewuſst, den Weg zu betreten, auf dem Eugen, Karl, Radetzky, Albrecht, Tegetthoff die Markſteine waren, den ehrenvollen Weg der Pflicht und der Arbeit. Und dieſe Pflicht, wir haben ſie erfüllt; dieſe Arbeit, wir haben ſie geleiſtet. Im Frieden alle nach beſten Kräften, mit beſtem Willen. Viele im Felde. Unter Philippovich, Jovanovich, Württemberg, unter Szápáry und Kaiffel giengen wir, den Stahl in der Fauſt, wo es galt: Vorwärts! Schulter an Schulter mit den activen Kameraden; außer daſs ſie unſere Lehrmeiſter und Vorbilder, wir die Schüler und Nacheiferer waren, gab’s keinen Unterſchied. Ob aus Nord oder Süd, aus Oſt oder Weſt, wir waren Brüder, Söhne eines Vaters; eine Fahne flatterte über uns, ein Name leuchtete uns voran: Franz Joſef, unſer Kaiſer und König! Kameraden, wir wiſſen es in unſerer alten, herrlichen Monarchie, daſs vieles Schöne, Gute, Große nicht gefeiert, nicht beachtet wird, vielleicht, weil es als ſelbſtverſtändlich gilt, daſs jeder thue, was er kann, ſein Beſtes. Aber bedeutungsvoll für die Geſchichte unſerer Wehrmacht, für die Völker, für die Familien, für den Einzelnen war dieſe Epoche, und jedem von uns unvergeßlich. Wir wurden ein Theil der Armee, des gewal- tigen Ganzen, in welchem jeder für Alle ſteht, und Alle wie einen für jeden Fußbreit, für jeden Herd in Öſterreich-Ungarn. Kameraden, laſst uns dies nocheinmal durchfühlen in dieſem Jahre der Erinnerungen; kommen wir zuſammen bei einem einfachen Mahle, im ſchlichten Bürgerrock, um ohne Prunk und Glanz uns wieder zu begrüßen, der Jugendkraft und Jugendluſt ge- denkend, mit der wir die Waffe auf die Schulter nahmen, um den erhabenen Herrn, dem wir die Treue ſchwuren und hielten, Ihn, das Muſter des Bürgers, das Muſter des Soldaten, ſtolz und freudig mit erneutem Gelöbnis zu feiern; um der Armee zu danken, deren echte altbewährte Kameradſchaft auch uns umſchloß! Ob wir in Wien oder in Budapeſt oder an einem anderen ſchönen Punkte der Monarchie uns treffen und wann, etwa im Auguſt oder September, iſt Euch anheimgeſtellt; vielleicht bilden ſich Ausſchüſſe an größeren Centren, um dies zu berathen. So lange nichts anderes beſtimmt iſt, laſſet Wünſche und Mit- theilungen an mich gelangen mit deutlicher Angabe der Namen und Adreſſen. Friſch und raſch ans Werk, und ſeid alle herzlich gegrüßt, erſter Turnus! Wien, I., Schultergaſſe 5, im Juli 1898. Dr. Auguſt Schimak, Hof- und Gerichts-Advocat in Wien, vormals Einjährig-Freiwilliger im 54., Lieutenant im 4., Oberlieutenant im 6. Infanterie-Regimente und bei Tiroler Landesſchützen. _

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Zitationshilfe: Badener Zeitung. Nr. 60, Baden (Niederösterreich), 27.07.1898, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_badener060_1898/5>, abgerufen am 22.11.2024.