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Badener Zeitung. Nr. 38, Baden (Niederösterreich), 12.05.1909.

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Nr. 38 Mittwoch Badener Zeitung 12. Mai 1909

[Spaltenumbruch]
-- Die Kurliste

Nr. 12 vom 12. d. M.
weist für den Kurrayon Baden an angekommenen
Fremden 676 Parteien mit 4616 Personen aus.

-- Sommer-Arena.

Von der Direktion der
Sommer-Arena wird uns mitgeteilt, daß die Tages-
Kassa ab morgen Donnerstag, den 13. Mai, in der
k. k. Tabaktrafik der Frau Elise Cisowsky, Ecke
der Franzensstraße und Theaterplatz, eröffnet wird
und sind von da ab Billetts für die samstägige
Eröffnungsvorstellung, die der Komponist der Operette
"Liebeswalzer" Herr C. M. Ziehrer persönlich
dirigieren wird, zu haben.

-- Selbstmord.

Vergangenen Sonntag hat
sich in Gainfarn der bei Herrn Huber wohnende
Kaufmann aus Ungarn N. Reichsfeld durch
Schnitte mit einem Messer lebensgefährliche Verletzun-
gen am Hals, im Unterleibe und im Gesichte beigebracht;
auch seinen Hausherrn, der herbeigeeilt war, be-
drohte er mit dem Messer. Reichsfeld war seit
wenigen Wochen in der Kaltwasserheilanstalt wegen
eines Kopfleidens in Behandlung, konnte aber keine
Heilung finden, weshalb er schon in den letzten
Tagen wiederholt äußerte, er werde ein Ende machen.
Sein Bruder, der in Enzersdorf an der Staatsbahn
wohnt, wurde verständigt und der Schwerverletzte
durch die hiesige Rettungsabtetlung in das Rath'sche
Krankenhaus überführt, wo er Montag seinen Ver-
letzungen erlag.

-- Diebstahl.

Dem Installateur Herrn Franz
Stary wurde Sonntags aus seiner in der Wasser-
gasse befindlichen Werkstätte ein Fahrrad im Werte
von 100 K gestohlen. Der Täter ist unbekannt.

-- Zwei wenig bekannte Saphirscherze

kommen in den von Toni Kellen gesammelten und
herausgegebenen "Dichter- und Schriftsteller-Anek-
doten" vor: Saphir besaß in Wien ein Haus, dessen
zweiter Stock an einen Offizier vermietet war. Dieser
wollte gerne den Kontrakt lösen, ohne den Kündigungs-
termin abzuwarten und Saphir erklärte, er wolle
hierauf eingehen, wenn der Mieter imstande wäre,
ihm sein Anliegen brieflich mit einem einzigen Worte
mitzuteilen. Der Brief traf ein und enthielt das
einzige Wort: Judicium (Jud' i zieh' um). Saphir
antwortete ebenso lakonisch: Officium (O Vieh, zieh'
um!). -- Saphir hatte eines Tages bei Madame
Lämmel, einer geizigen Frau, zu Mittag gegessen.
Nach dem Diner fragte sie ihn, wann er einmal
wieder bei ihr essen wolle. "Gleich!" war seine
Antwort.

-- Häusliche Trinkkuren.

Für viele Leidende,
die während der Sommermonate Karlsbad, Marienbad und
andere Kurorte zur Wiederherstellung ihrer Gesundheit besuchen,
ist es notwendig, die Mineralwasser-Trinkkuren zeitweilig auch
zuhause wieder aufzunehmen. All' denen, die solche häusliche
Trinkknren gebrauchen, sei hiemit in Erinnerung gebracht, wie
vorteilhaft es ist, vor dem Gebrauch der Kur zu einem diätischen
Mittel zu greifen, um den Organismus durch Entlastung von




Dinge sind, ersetzen sie doch nicht den Wert ihrer
Vorläufer. Das Erzählen hat ganz aufgehört. Nicht
einmal in der Kinderstube wird es häufig mehr ge-
pflegt, obwohl man diese Sitte doch ganz gut den
Erfordernissen der modernen Pädagogik hätte an-
passen können.

Tempora mutantur. Politische und soziale Fragen
haben die Gemütlichkeit vernichtet. Bis ins Innerste
des deutschen Familienlebens ist der Kampf ge-
drungen, welchen die neue Zeit durch das Anein-
anderprallen so mächtiger Gegensätze auszuhalten hat
und auf literarischem Gebiete ist uns eine Sturm-
und Drangperiode heraufgestiegen, welche an Aus-
schweifung und Zerrüttung die vorklassische weit
übertrifft. Die Bescheidenheit ist dahin; man sucht
nicht mehr in einfachen Dingen Erholung, alles will
nur dem Sport huldigen, welcher seine Teilnehmer
den häuslichen Kreisen entzieht und ihnen bei allem
Training des Körpers so wenig Zeit zum stillen
Nachdenken läßt.

Die einst traulichen Städtchens sind gewachsen
und die aufregenden Verkehrsmittel zerstreuen ihre
Bewohner in wilder Hast.

So haben wohl die guten alten Liebhabereien
ihren Boden verloren. Werden sie je wieder in echtem
Sinne Mode werden? Schwerlich! Immerhin aber
lohnt es sich wie hier, einen Vergleich anzustellen
zwischen einst und jetzt und die entschwundene
Schönheit so mancher alten Erscheinung zu würdigen.
Es wäre wahrlich kein verächtlicher Rückschritt, wenn
die drei Gegenstände dieses Aufsatzes wieder in
Schwang kämen, wenngleich die meisten über diesen
Wunsch lächeln werden.

Der forciert Moderne würde sich ihrer beinahe
schämen; als der Großvater die Großmutter nahm,
waren sie jedem unentbehrlich.




[Spaltenumbruch]

den das Blut beschwerenden Stoffen für die Kur vorzubereiten.
Als ein solches Diätetikon gelten vorzugsweise die natürlichen
alkalischen Sauerbrunnen, unter deren vorzüglichen Repräsen-
tauten der Krondorfer gezählt wird Die Assimilierungsfähigkeit
des Krondorfer-Sauerbrunnens ermöglicht es, daß er selbst bei
den zartesten Naturen mit Erfolg und Vorteil genossen
wird und auch während dieser häuslich[e]n Trinkkuren wird der
Krondorfer mit Vorliebe von den Aerzten vielfach empfohlen.




[irrelevantes Material - 7 Zeilen fehlen]


[irrelevantes Material - 5 Zeilen fehlen]



Korrespondenzen.
[Eigenberichte der "Badener Zeitung".]
Berndorf.
(Schutz den Waldpflanzen.)

Wie wirkungsvoll all die Ermahnungen und Kund-
machungen wegen Schonung der Waldflora sind, kann
man jetzt in der Gebirgsgegend jeden Sonntag be-
obachten. Größtenteils sind es halbwüchsige Burschen,
die so roh mit der Natur umgehen und darin wett-
eifern. Denen genügt es nicht, daß sie den Hut
rundum mit Enzian, den so stark verfolgten, daher
immer seltener werdenden Gamsveigerln und anderen
Blumen bekränzt haben, sondern sie müssen noch
große Buschen mitnehmen, damit am Fundplatze ja
nichts zurückbleibt. Nach diesen Naturfrevlern kommt
gleich die weibliche Touristenweit, welche in der Be-
raubung der Natur nicht fatt werden kann und vor
der kein Kräutlein sicher ist. Um unsere immer mehr
im Rückgange begriffene Gebirgsflora zu schützen,
müßten ganz energische Maßnahmen getroffen werden,
da nützen keine freundliche Ermahnungen und Auf-
klärungen.

Guntramsdorf.
* (Weinkost.)

Das gute
Beispiel, das kürzlich Baden gab, findet hier Nach-
ahmung. Am Pfingstsonntag (oder im Falle ungün-
stiger Witterung am Pfingstmontag) findet auf Ver-
anstaltung des hiesigen Weinbauvereines im Garten
des Herrn Karl Schätz, den wir in Mödling auf
einem anderen Gebiete schätzen lernten, um 1 Uhr
nachmittags eine Weinkost statt, deren Ende ver-
mutlich in unbestimmbare Abendstunden verlegt werden
muß. Jedenfalls wird die hierorts geschehene Ein-
führung der mitteleuropäischen Bahnzeit auf den Ab-
schluß der Weinprobe keine hemmende Wirkung haben.

Hirtenberg.
(Todesfall.)

Sonntag nachts
starb hier der k. k. Major i. R. Herr Matthias
Jurke im hohen Alter von 85. Lebensjahren.

Leobersdorf.
(Versammlnug.)

Trotz des
ungemein schlechten Wetters versammelten sich am
4. d. M. zahlreiche Freunde des Deutschen Schul-
vereines zur Versammlung im geräumigen Saale zum
schwarzen Adler. Obmann Herr Apotheker Alfred
Hackmüller begrüßte in herzlichen Worten die
Versammelten, schilderte die bedrängte Lage unserer
deutschen Stammesgenossen im Norden und Süden
des Reiches, besprach die Tätigkeit und den Erfolg der
Zentrale und forderte die Versammlung zur regen
Tätigkeit für die Ortsgruppe auf. Schriftführer Herr
Ing. F. Hampel berichtete über die Vereinstätigkeit
der Ortsgruppe und deren Unternehmnngen, konstatierte
die Zunahme der Mitgliederzahl der Ortsgruppe und
hob die vereinte Tätigkeit mit der neugegründeten
Ortsgruppe Hirtenberg bei den in Leobersdorf statt-
gefundenen Festlichkeiten hervor. Die Zahl der Mit-
glieder unserer Ortsgruppe am Schlusse des Vereins-
jahres beziffert sich auf 137. Die Ausführungen des
Architekten Herrn Anton Notthaft jun. über die
finanzielle Gebarung unserer Ortsgruppe zeigten wie
immer ein überaus freundliches Vild. Es konnte der
Zentrale eine Summe von 817 Kronen, die sich aus
[Spaltenumbruch] den Mitgliederbeiträgen, den Ergebnissen der Vereins-
unternehmungen, dem Inhalte der Sammeltürme,
deren Haupterträgnis aus den Gewinnen der stän-
digen Tarokpartien resultiert, aus dem Verkaufe von
Schulvereinsgegenständen u. dgl. ergab, zugeführt
werden. Es ist wohl eine ganz unleugbare Tatsache,
daß die stets günstigen Finanzverhältnisse der Orts-
gruppe zumeist der rastlosen Tätigkeit und der Liebe
zur nationalen Sache unseres Herrn Kassiers zu danken
ist. Dafür gebührt ihm auch der beste Dank der Orts-
gruppe wie der Zentrale. Die vorgenomme Wahl in
die Vereinsleitung pro 1909 ergab folgendes Resultat:
Obmann Herr Apotheker Alfred Hackmüller, dessen
Stellvertreter Herr Dr. Karl Ladstätter, Schrift-
führer Herr Ing. F. Hampel, Stellvertreter Herr
Lehrer Rud. Reichel. Da Architekt Herr Anton
Notthaft unter keiner Bedingung die Kassierstelle
behalten wollte, übernahm Herr Direktor i. R. Karl
Anders dieselbe und Herr Ministerialbeamter Johann
Stolitzka dessen Vertretung. Dem nun aus dem
Ausschusse tretenden Herrn Anton Notthaft wurde für
seine vieljährige Mühe und Opferwilligkeit der Dank
des Vereines ausgesprochen. Möge es dem Vereine
gelingen, Herrn Anton Notthaft nächstens wieder in
der Vereinsleitung begrüßen zu können! Zum Schlusse
des geschäftlichen Teiles referierte Herr Dr. Karl
Ladstätter über die Bestrebungen einer Gau-
gruppenbildung in Wiener-Neustadt. An diese Ver-
einigung schloß sich auch die hierortige Ortsgruppe.
Im Interesse unserer bedrängten deutschen Stammes-
genossen ist zu wünschen, sich rüstig an die nationale
Arbeit zu wenden und hiebei auch nach Möglichkeit
der Förderung unserer gesellschaftlichen Ortsverhältnisse
in liebevoller Weise zu gedenken. -- Heil!

Maria-Enzersdorf.
* (Frostgefahr.)

Die
Umsicht der hiesigen freiwilligen Feuerwehr hat kürzlich
die Weingärten vor der Frostgefahr bewahrt. Durch
Alarmsignale aufmerksam gemacht, haben die Wein-
gärtenbesitzer in den letzten kühlen Nächten rauch-
erzeugende Feuer angemacht, die hoffentlich die zarten
Triebe der Reben vor ernstlichem Schaden bewahrt
haben.

(Tod eines Veteranen.)

Hier ist vor
einigen Tagen der Radetzky-Veteran Ferd. Woschitz,
der schon die Kriege der Jahre 1848 und 1849,
sowie die Schlacht bei Custozza mitgemacht hatte, im
83. Lebensjahre gestorben.

Mödling.
(Hauptversammlung der Genos-
senschaft der Handelsleute.
Fortsetzung.)

Der
Vorstand führt mehrere Beispiele an, wie der unbe-
schränkte Gemischtwarenhandel erreicht wurde usw. In
Fällen von Ueberschreitungen wurden auch Strafen ver-
hängt. Deshalb müsse eine strenge Ueberwachung herrschen,
nur dadurch gewinnt der Befähigungsnachweis an
Wert. Die Gesetze dürfen nicht umgangen werden, die
Mitglieder mögen daher die Leitung kräftig unter-
stützen. Die Darlegungen des Vorstandes fanden
Beifall. Hierauf erstattete im Namen der Revisoren
Herr Grabner den Bericht und erklärte, daß die
Vermögensgebarung in Ordnung befunden wurde.
Er beantragt, der Vorstehung die Genehmigung zu
erteilen und ihr zu danken. Die Mitglieder erheben
sich von den Sitzen. Hierauf folgt die Wahl der
Ausschußmitglieder und Revisoren (von uns bereits
in Nr. 37 mitgeteilt), wozu der letztgenannte Herr
Garaus nach Verlesung der ausscheidenden Mit-
glieder die Wiederwahl derselben empfahl, da sie
stets eifrig mitgearbeitet hatten. Nach Vollzug der
Wahlen wird vom Vorsteher beantragt, die Umlage
von einer Krone in der bisherigen Höhe zu belasten.
Dieser Antrag, sowie der gesamte Voranschlag samt
Bedeckung in der Höhe von 4900 K werden angenommen.
Ueber ein vom Mitglied Hibsch betreff des Genossen-
schaftsinkassos angeregte Frage wurde die ordnungs-
mäßige Führung dieser Geschäfte betont und vom Vor-
sitzenden hervorgehoben, daß bei einer früheren Anfrage
sich kein Mitglied zur Annahme der Inkasso-Arbeiten
bereit gefunden habe, daß jedoch späterhin die Vor-
stehung die Anregung berücksichtigen wolle, worauf
ein Mitglied den Antrag stellte, dem Vorstand diese
Angelegenheit völlig zu überlassen, was angenommen
wurde. Der Vorsitzende bemerkt hierauf, daß nur
über Wunsch des Herrn Genossenschaftsinstruktors die
Frage wegen Schaffung eines Gewerberates, der ge-
wissermaßen eine nützliche Vermittlungsstelle für das
Kleingewerbe darstellen sollte, auf die Tagesordnung
gestellt worden sei. Der Genossenschaftsinstruktor ist
heute nicht erschienen, weshalb diese Angelegenheit in
Schwebe bleibt. Weiters überreicht ein Mitglied eine
Zuschrift aus Liesing (Flugschrift), die viele heftige
Angriffe gegen den Handelsstand enthält. Der Inter-
pellant wird vom Mitglied Potschen dahin auf-
geklärt, daß nach juristischem Gutachten diese allgemein

Nr. 38 Mittwoch Badener Zeitung 12. Mai 1909

[Spaltenumbruch]
Die Kurliſte

Nr. 12 vom 12. d. M.
weiſt für den Kurrayon Baden an angekommenen
Fremden 676 Parteien mit 4616 Perſonen aus.

Sommer-Arena.

Von der Direktion der
Sommer-Arena wird uns mitgeteilt, daß die Tages-
Kaſſa ab morgen Donnerstag, den 13. Mai, in der
k. k. Tabaktrafik der Frau Eliſe Ciſowsky, Ecke
der Franzensſtraße und Theaterplatz, eröffnet wird
und ſind von da ab Billetts für die ſamstägige
Eröffnungsvorſtellung, die der Komponiſt der Operette
„Liebeswalzer“ Herr C. M. Ziehrer perſönlich
dirigieren wird, zu haben.

Selbſtmord.

Vergangenen Sonntag hat
ſich in Gainfarn der bei Herrn Huber wohnende
Kaufmann aus Ungarn N. Reichsfeld durch
Schnitte mit einem Meſſer lebensgefährliche Verletzun-
gen am Hals, im Unterleibe und im Geſichte beigebracht;
auch ſeinen Hausherrn, der herbeigeeilt war, be-
drohte er mit dem Meſſer. Reichsfeld war ſeit
wenigen Wochen in der Kaltwaſſerheilanſtalt wegen
eines Kopfleidens in Behandlung, konnte aber keine
Heilung finden, weshalb er ſchon in den letzten
Tagen wiederholt äußerte, er werde ein Ende machen.
Sein Bruder, der in Enzersdorf an der Staatsbahn
wohnt, wurde verſtändigt und der Schwerverletzte
durch die hieſige Rettungsabtetlung in das Rath’ſche
Krankenhaus überführt, wo er Montag ſeinen Ver-
letzungen erlag.

Diebſtahl.

Dem Inſtallateur Herrn Franz
Stary wurde Sonntags aus ſeiner in der Waſſer-
gaſſe befindlichen Werkſtätte ein Fahrrad im Werte
von 100 K geſtohlen. Der Täter iſt unbekannt.

Zwei wenig bekannte Saphirſcherze

kommen in den von Toni Kellen geſammelten und
herausgegebenen „Dichter- und Schriftſteller-Anek-
doten“ vor: Saphir beſaß in Wien ein Haus, deſſen
zweiter Stock an einen Offizier vermietet war. Dieſer
wollte gerne den Kontrakt löſen, ohne den Kündigungs-
termin abzuwarten und Saphir erklärte, er wolle
hierauf eingehen, wenn der Mieter imſtande wäre,
ihm ſein Anliegen brieflich mit einem einzigen Worte
mitzuteilen. Der Brief traf ein und enthielt das
einzige Wort: Judicium (Jud’ i zieh’ um). Saphir
antwortete ebenſo lakoniſch: Officium (O Vieh, zieh’
um!). — Saphir hatte eines Tages bei Madame
Lämmel, einer geizigen Frau, zu Mittag gegeſſen.
Nach dem Diner fragte ſie ihn, wann er einmal
wieder bei ihr eſſen wolle. „Gleich!“ war ſeine
Antwort.

Häusliche Trinkkuren.

Für viele Leidende,
die während der Sommermonate Karlsbad, Marienbad und
andere Kurorte zur Wiederherſtellung ihrer Geſundheit beſuchen,
iſt es notwendig, die Mineralwaſſer-Trinkkuren zeitweilig auch
zuhauſe wieder aufzunehmen. All’ denen, die ſolche häusliche
Trinkknren gebrauchen, ſei hiemit in Erinnerung gebracht, wie
vorteilhaft es iſt, vor dem Gebrauch der Kur zu einem diätiſchen
Mittel zu greifen, um den Organismus durch Entlaſtung von




Dinge ſind, erſetzen ſie doch nicht den Wert ihrer
Vorläufer. Das Erzählen hat ganz aufgehört. Nicht
einmal in der Kinderſtube wird es häufig mehr ge-
pflegt, obwohl man dieſe Sitte doch ganz gut den
Erforderniſſen der modernen Pädagogik hätte an-
paſſen können.

Tempora mutantur. Politiſche und ſoziale Fragen
haben die Gemütlichkeit vernichtet. Bis ins Innerſte
des deutſchen Familienlebens iſt der Kampf ge-
drungen, welchen die neue Zeit durch das Anein-
anderprallen ſo mächtiger Gegenſätze auszuhalten hat
und auf literariſchem Gebiete iſt uns eine Sturm-
und Drangperiode heraufgeſtiegen, welche an Aus-
ſchweifung und Zerrüttung die vorklaſſiſche weit
übertrifft. Die Beſcheidenheit iſt dahin; man ſucht
nicht mehr in einfachen Dingen Erholung, alles will
nur dem Sport huldigen, welcher ſeine Teilnehmer
den häuslichen Kreiſen entzieht und ihnen bei allem
Training des Körpers ſo wenig Zeit zum ſtillen
Nachdenken läßt.

Die einſt traulichen Städtchens ſind gewachſen
und die aufregenden Verkehrsmittel zerſtreuen ihre
Bewohner in wilder Haſt.

So haben wohl die guten alten Liebhabereien
ihren Boden verloren. Werden ſie je wieder in echtem
Sinne Mode werden? Schwerlich! Immerhin aber
lohnt es ſich wie hier, einen Vergleich anzuſtellen
zwiſchen einſt und jetzt und die entſchwundene
Schönheit ſo mancher alten Erſcheinung zu würdigen.
Es wäre wahrlich kein verächtlicher Rückſchritt, wenn
die drei Gegenſtände dieſes Aufſatzes wieder in
Schwang kämen, wenngleich die meiſten über dieſen
Wunſch lächeln werden.

Der forciert Moderne würde ſich ihrer beinahe
ſchämen; als der Großvater die Großmutter nahm,
waren ſie jedem unentbehrlich.




[Spaltenumbruch]

den das Blut beſchwerenden Stoffen für die Kur vorzubereiten.
Als ein ſolches Diätetikon gelten vorzugsweiſe die natürlichen
alkaliſchen Sauerbrunnen, unter deren vorzüglichen Repräſen-
tauten der Krondorfer gezählt wird Die Aſſimilierungsfähigkeit
des Krondorfer-Sauerbrunnens ermöglicht es, daß er ſelbſt bei
den zarteſten Naturen mit Erfolg und Vorteil genoſſen
wird und auch während dieſer häuslich[e]n Trinkkuren wird der
Krondorfer mit Vorliebe von den Aerzten vielfach empfohlen.




[irrelevantes Material – 7 Zeilen fehlen]


[irrelevantes Material – 5 Zeilen fehlen]



Korreſpondenzen.
[Eigenberichte der „Badener Zeitung“.]
Berndorf.
(Schutz den Waldpflanzen.)

Wie wirkungsvoll all die Ermahnungen und Kund-
machungen wegen Schonung der Waldflora ſind, kann
man jetzt in der Gebirgsgegend jeden Sonntag be-
obachten. Größtenteils ſind es halbwüchſige Burſchen,
die ſo roh mit der Natur umgehen und darin wett-
eifern. Denen genügt es nicht, daß ſie den Hut
rundum mit Enzian, den ſo ſtark verfolgten, daher
immer ſeltener werdenden Gamsveigerln und anderen
Blumen bekränzt haben, ſondern ſie müſſen noch
große Buſchen mitnehmen, damit am Fundplatze ja
nichts zurückbleibt. Nach dieſen Naturfrevlern kommt
gleich die weibliche Touriſtenweit, welche in der Be-
raubung der Natur nicht fatt werden kann und vor
der kein Kräutlein ſicher iſt. Um unſere immer mehr
im Rückgange begriffene Gebirgsflora zu ſchützen,
müßten ganz energiſche Maßnahmen getroffen werden,
da nützen keine freundliche Ermahnungen und Auf-
klärungen.

Guntramsdorf.
* (Weinkoſt.)

Das gute
Beiſpiel, das kürzlich Baden gab, findet hier Nach-
ahmung. Am Pfingſtſonntag (oder im Falle ungün-
ſtiger Witterung am Pfingſtmontag) findet auf Ver-
anſtaltung des hieſigen Weinbauvereines im Garten
des Herrn Karl Schätz, den wir in Mödling auf
einem anderen Gebiete ſchätzen lernten, um 1 Uhr
nachmittags eine Weinkoſt ſtatt, deren Ende ver-
mutlich in unbeſtimmbare Abendſtunden verlegt werden
muß. Jedenfalls wird die hierorts geſchehene Ein-
führung der mitteleuropäiſchen Bahnzeit auf den Ab-
ſchluß der Weinprobe keine hemmende Wirkung haben.

Hirtenberg.
(Todesfall.)

Sonntag nachts
ſtarb hier der k. k. Major i. R. Herr Matthias
Jurke im hohen Alter von 85. Lebensjahren.

Leobersdorf.
(Verſammlnug.)

Trotz des
ungemein ſchlechten Wetters verſammelten ſich am
4. d. M. zahlreiche Freunde des Deutſchen Schul-
vereines zur Verſammlung im geräumigen Saale zum
ſchwarzen Adler. Obmann Herr Apotheker Alfred
Hackmüller begrüßte in herzlichen Worten die
Verſammelten, ſchilderte die bedrängte Lage unſerer
deutſchen Stammesgenoſſen im Norden und Süden
des Reiches, beſprach die Tätigkeit und den Erfolg der
Zentrale und forderte die Verſammlung zur regen
Tätigkeit für die Ortsgruppe auf. Schriftführer Herr
Ing. F. Hampel berichtete über die Vereinstätigkeit
der Ortsgruppe und deren Unternehmnngen, konſtatierte
die Zunahme der Mitgliederzahl der Ortsgruppe und
hob die vereinte Tätigkeit mit der neugegründeten
Ortsgruppe Hirtenberg bei den in Leobersdorf ſtatt-
gefundenen Feſtlichkeiten hervor. Die Zahl der Mit-
glieder unſerer Ortsgruppe am Schluſſe des Vereins-
jahres beziffert ſich auf 137. Die Ausführungen des
Architekten Herrn Anton Notthaft jun. über die
finanzielle Gebarung unſerer Ortsgruppe zeigten wie
immer ein überaus freundliches Vild. Es konnte der
Zentrale eine Summe von 817 Kronen, die ſich aus
[Spaltenumbruch] den Mitgliederbeiträgen, den Ergebniſſen der Vereins-
unternehmungen, dem Inhalte der Sammeltürme,
deren Haupterträgnis aus den Gewinnen der ſtän-
digen Tarokpartien reſultiert, aus dem Verkaufe von
Schulvereinsgegenſtänden u. dgl. ergab, zugeführt
werden. Es iſt wohl eine ganz unleugbare Tatſache,
daß die ſtets günſtigen Finanzverhältniſſe der Orts-
gruppe zumeiſt der raſtloſen Tätigkeit und der Liebe
zur nationalen Sache unſeres Herrn Kaſſiers zu danken
iſt. Dafür gebührt ihm auch der beſte Dank der Orts-
gruppe wie der Zentrale. Die vorgenomme Wahl in
die Vereinsleitung pro 1909 ergab folgendes Reſultat:
Obmann Herr Apotheker Alfred Hackmüller, deſſen
Stellvertreter Herr Dr. Karl Ladſtätter, Schrift-
führer Herr Ing. F. Hampel, Stellvertreter Herr
Lehrer Rud. Reichel. Da Architekt Herr Anton
Notthaft unter keiner Bedingung die Kaſſierſtelle
behalten wollte, übernahm Herr Direktor i. R. Karl
Anders dieſelbe und Herr Miniſterialbeamter Johann
Stolitzka deſſen Vertretung. Dem nun aus dem
Ausſchuſſe tretenden Herrn Anton Notthaft wurde für
ſeine vieljährige Mühe und Opferwilligkeit der Dank
des Vereines ausgeſprochen. Möge es dem Vereine
gelingen, Herrn Anton Notthaft nächſtens wieder in
der Vereinsleitung begrüßen zu können! Zum Schluſſe
des geſchäftlichen Teiles referierte Herr Dr. Karl
Ladſtätter über die Beſtrebungen einer Gau-
gruppenbildung in Wiener-Neuſtadt. An dieſe Ver-
einigung ſchloß ſich auch die hierortige Ortsgruppe.
Im Intereſſe unſerer bedrängten deutſchen Stammes-
genoſſen iſt zu wünſchen, ſich rüſtig an die nationale
Arbeit zu wenden und hiebei auch nach Möglichkeit
der Förderung unſerer geſellſchaftlichen Ortsverhältniſſe
in liebevoller Weiſe zu gedenken. — Heil!

Maria-Enzersdorf.
* (Froſtgefahr.)

Die
Umſicht der hieſigen freiwilligen Feuerwehr hat kürzlich
die Weingärten vor der Froſtgefahr bewahrt. Durch
Alarmſignale aufmerkſam gemacht, haben die Wein-
gärtenbeſitzer in den letzten kühlen Nächten rauch-
erzeugende Feuer angemacht, die hoffentlich die zarten
Triebe der Reben vor ernſtlichem Schaden bewahrt
haben.

(Tod eines Veteranen.)

Hier iſt vor
einigen Tagen der Radetzky-Veteran Ferd. Woſchitz,
der ſchon die Kriege der Jahre 1848 und 1849,
ſowie die Schlacht bei Cuſtozza mitgemacht hatte, im
83. Lebensjahre geſtorben.

Mödling.
(Hauptverſammlung der Genoſ-
ſenſchaft der Handelsleute.
Fortſetzung.)

Der
Vorſtand führt mehrere Beiſpiele an, wie der unbe-
ſchränkte Gemiſchtwarenhandel erreicht wurde uſw. In
Fällen von Ueberſchreitungen wurden auch Strafen ver-
hängt. Deshalb müſſe eine ſtrenge Ueberwachung herrſchen,
nur dadurch gewinnt der Befähigungsnachweis an
Wert. Die Geſetze dürfen nicht umgangen werden, die
Mitglieder mögen daher die Leitung kräftig unter-
ſtützen. Die Darlegungen des Vorſtandes fanden
Beifall. Hierauf erſtattete im Namen der Reviſoren
Herr Grabner den Bericht und erklärte, daß die
Vermögensgebarung in Ordnung befunden wurde.
Er beantragt, der Vorſtehung die Genehmigung zu
erteilen und ihr zu danken. Die Mitglieder erheben
ſich von den Sitzen. Hierauf folgt die Wahl der
Ausſchußmitglieder und Reviſoren (von uns bereits
in Nr. 37 mitgeteilt), wozu der letztgenannte Herr
Garaus nach Verleſung der ausſcheidenden Mit-
glieder die Wiederwahl derſelben empfahl, da ſie
ſtets eifrig mitgearbeitet hatten. Nach Vollzug der
Wahlen wird vom Vorſteher beantragt, die Umlage
von einer Krone in der bisherigen Höhe zu belaſten.
Dieſer Antrag, ſowie der geſamte Voranſchlag ſamt
Bedeckung in der Höhe von 4900 K werden angenommen.
Ueber ein vom Mitglied Hibſch betreff des Genoſſen-
ſchaftsinkaſſos angeregte Frage wurde die ordnungs-
mäßige Führung dieſer Geſchäfte betont und vom Vor-
ſitzenden hervorgehoben, daß bei einer früheren Anfrage
ſich kein Mitglied zur Annahme der Inkaſſo-Arbeiten
bereit gefunden habe, daß jedoch ſpäterhin die Vor-
ſtehung die Anregung berückſichtigen wolle, worauf
ein Mitglied den Antrag ſtellte, dem Vorſtand dieſe
Angelegenheit völlig zu überlaſſen, was angenommen
wurde. Der Vorſitzende bemerkt hierauf, daß nur
über Wunſch des Herrn Genoſſenſchaftsinſtruktors die
Frage wegen Schaffung eines Gewerberates, der ge-
wiſſermaßen eine nützliche Vermittlungsſtelle für das
Kleingewerbe darſtellen ſollte, auf die Tagesordnung
geſtellt worden ſei. Der Genoſſenſchaftsinſtruktor iſt
heute nicht erſchienen, weshalb dieſe Angelegenheit in
Schwebe bleibt. Weiters überreicht ein Mitglied eine
Zuſchrift aus Lieſing (Flugſchrift), die viele heftige
Angriffe gegen den Handelsſtand enthält. Der Inter-
pellant wird vom Mitglied Potſchen dahin auf-
geklärt, daß nach juriſtiſchem Gutachten dieſe allgemein

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[5/0005] Nr. 38 Mittwoch Badener Zeitung 12. Mai 1909 — Die Kurliſte Nr. 12 vom 12. d. M. weiſt für den Kurrayon Baden an angekommenen Fremden 676 Parteien mit 4616 Perſonen aus. — Sommer-Arena. Von der Direktion der Sommer-Arena wird uns mitgeteilt, daß die Tages- Kaſſa ab morgen Donnerstag, den 13. Mai, in der k. k. Tabaktrafik der Frau Eliſe Ciſowsky, Ecke der Franzensſtraße und Theaterplatz, eröffnet wird und ſind von da ab Billetts für die ſamstägige Eröffnungsvorſtellung, die der Komponiſt der Operette „Liebeswalzer“ Herr C. M. Ziehrer perſönlich dirigieren wird, zu haben. — Selbſtmord. Vergangenen Sonntag hat ſich in Gainfarn der bei Herrn Huber wohnende Kaufmann aus Ungarn N. Reichsfeld durch Schnitte mit einem Meſſer lebensgefährliche Verletzun- gen am Hals, im Unterleibe und im Geſichte beigebracht; auch ſeinen Hausherrn, der herbeigeeilt war, be- drohte er mit dem Meſſer. Reichsfeld war ſeit wenigen Wochen in der Kaltwaſſerheilanſtalt wegen eines Kopfleidens in Behandlung, konnte aber keine Heilung finden, weshalb er ſchon in den letzten Tagen wiederholt äußerte, er werde ein Ende machen. Sein Bruder, der in Enzersdorf an der Staatsbahn wohnt, wurde verſtändigt und der Schwerverletzte durch die hieſige Rettungsabtetlung in das Rath’ſche Krankenhaus überführt, wo er Montag ſeinen Ver- letzungen erlag. — Diebſtahl. Dem Inſtallateur Herrn Franz Stary wurde Sonntags aus ſeiner in der Waſſer- gaſſe befindlichen Werkſtätte ein Fahrrad im Werte von 100 K geſtohlen. Der Täter iſt unbekannt. — Zwei wenig bekannte Saphirſcherze kommen in den von Toni Kellen geſammelten und herausgegebenen „Dichter- und Schriftſteller-Anek- doten“ vor: Saphir beſaß in Wien ein Haus, deſſen zweiter Stock an einen Offizier vermietet war. Dieſer wollte gerne den Kontrakt löſen, ohne den Kündigungs- termin abzuwarten und Saphir erklärte, er wolle hierauf eingehen, wenn der Mieter imſtande wäre, ihm ſein Anliegen brieflich mit einem einzigen Worte mitzuteilen. Der Brief traf ein und enthielt das einzige Wort: Judicium (Jud’ i zieh’ um). Saphir antwortete ebenſo lakoniſch: Officium (O Vieh, zieh’ um!). — Saphir hatte eines Tages bei Madame Lämmel, einer geizigen Frau, zu Mittag gegeſſen. Nach dem Diner fragte ſie ihn, wann er einmal wieder bei ihr eſſen wolle. „Gleich!“ war ſeine Antwort. — Häusliche Trinkkuren. Für viele Leidende, die während der Sommermonate Karlsbad, Marienbad und andere Kurorte zur Wiederherſtellung ihrer Geſundheit beſuchen, iſt es notwendig, die Mineralwaſſer-Trinkkuren zeitweilig auch zuhauſe wieder aufzunehmen. All’ denen, die ſolche häusliche Trinkknren gebrauchen, ſei hiemit in Erinnerung gebracht, wie vorteilhaft es iſt, vor dem Gebrauch der Kur zu einem diätiſchen Mittel zu greifen, um den Organismus durch Entlaſtung von Dinge ſind, erſetzen ſie doch nicht den Wert ihrer Vorläufer. Das Erzählen hat ganz aufgehört. Nicht einmal in der Kinderſtube wird es häufig mehr ge- pflegt, obwohl man dieſe Sitte doch ganz gut den Erforderniſſen der modernen Pädagogik hätte an- paſſen können. Tempora mutantur. Politiſche und ſoziale Fragen haben die Gemütlichkeit vernichtet. Bis ins Innerſte des deutſchen Familienlebens iſt der Kampf ge- drungen, welchen die neue Zeit durch das Anein- anderprallen ſo mächtiger Gegenſätze auszuhalten hat und auf literariſchem Gebiete iſt uns eine Sturm- und Drangperiode heraufgeſtiegen, welche an Aus- ſchweifung und Zerrüttung die vorklaſſiſche weit übertrifft. Die Beſcheidenheit iſt dahin; man ſucht nicht mehr in einfachen Dingen Erholung, alles will nur dem Sport huldigen, welcher ſeine Teilnehmer den häuslichen Kreiſen entzieht und ihnen bei allem Training des Körpers ſo wenig Zeit zum ſtillen Nachdenken läßt. Die einſt traulichen Städtchens ſind gewachſen und die aufregenden Verkehrsmittel zerſtreuen ihre Bewohner in wilder Haſt. So haben wohl die guten alten Liebhabereien ihren Boden verloren. Werden ſie je wieder in echtem Sinne Mode werden? Schwerlich! Immerhin aber lohnt es ſich wie hier, einen Vergleich anzuſtellen zwiſchen einſt und jetzt und die entſchwundene Schönheit ſo mancher alten Erſcheinung zu würdigen. Es wäre wahrlich kein verächtlicher Rückſchritt, wenn die drei Gegenſtände dieſes Aufſatzes wieder in Schwang kämen, wenngleich die meiſten über dieſen Wunſch lächeln werden. Der forciert Moderne würde ſich ihrer beinahe ſchämen; als der Großvater die Großmutter nahm, waren ſie jedem unentbehrlich. Th. Sch. den das Blut beſchwerenden Stoffen für die Kur vorzubereiten. Als ein ſolches Diätetikon gelten vorzugsweiſe die natürlichen alkaliſchen Sauerbrunnen, unter deren vorzüglichen Repräſen- tauten der Krondorfer gezählt wird Die Aſſimilierungsfähigkeit des Krondorfer-Sauerbrunnens ermöglicht es, daß er ſelbſt bei den zarteſten Naturen mit Erfolg und Vorteil genoſſen wird und auch während dieſer häuslichen Trinkkuren wird der Krondorfer mit Vorliebe von den Aerzten vielfach empfohlen. _______ _____ Korreſpondenzen. [Eigenberichte der „Badener Zeitung“.] Berndorf. (Schutz den Waldpflanzen.) Wie wirkungsvoll all die Ermahnungen und Kund- machungen wegen Schonung der Waldflora ſind, kann man jetzt in der Gebirgsgegend jeden Sonntag be- obachten. Größtenteils ſind es halbwüchſige Burſchen, die ſo roh mit der Natur umgehen und darin wett- eifern. Denen genügt es nicht, daß ſie den Hut rundum mit Enzian, den ſo ſtark verfolgten, daher immer ſeltener werdenden Gamsveigerln und anderen Blumen bekränzt haben, ſondern ſie müſſen noch große Buſchen mitnehmen, damit am Fundplatze ja nichts zurückbleibt. Nach dieſen Naturfrevlern kommt gleich die weibliche Touriſtenweit, welche in der Be- raubung der Natur nicht fatt werden kann und vor der kein Kräutlein ſicher iſt. Um unſere immer mehr im Rückgange begriffene Gebirgsflora zu ſchützen, müßten ganz energiſche Maßnahmen getroffen werden, da nützen keine freundliche Ermahnungen und Auf- klärungen. Guntramsdorf. * (Weinkoſt.) Das gute Beiſpiel, das kürzlich Baden gab, findet hier Nach- ahmung. Am Pfingſtſonntag (oder im Falle ungün- ſtiger Witterung am Pfingſtmontag) findet auf Ver- anſtaltung des hieſigen Weinbauvereines im Garten des Herrn Karl Schätz, den wir in Mödling auf einem anderen Gebiete ſchätzen lernten, um 1 Uhr nachmittags eine Weinkoſt ſtatt, deren Ende ver- mutlich in unbeſtimmbare Abendſtunden verlegt werden muß. Jedenfalls wird die hierorts geſchehene Ein- führung der mitteleuropäiſchen Bahnzeit auf den Ab- ſchluß der Weinprobe keine hemmende Wirkung haben. Hirtenberg. (Todesfall.) Sonntag nachts ſtarb hier der k. k. Major i. R. Herr Matthias Jurke im hohen Alter von 85. Lebensjahren. Leobersdorf. (Verſammlnug.) Trotz des ungemein ſchlechten Wetters verſammelten ſich am 4. d. M. zahlreiche Freunde des Deutſchen Schul- vereines zur Verſammlung im geräumigen Saale zum ſchwarzen Adler. Obmann Herr Apotheker Alfred Hackmüller begrüßte in herzlichen Worten die Verſammelten, ſchilderte die bedrängte Lage unſerer deutſchen Stammesgenoſſen im Norden und Süden des Reiches, beſprach die Tätigkeit und den Erfolg der Zentrale und forderte die Verſammlung zur regen Tätigkeit für die Ortsgruppe auf. Schriftführer Herr Ing. F. Hampel berichtete über die Vereinstätigkeit der Ortsgruppe und deren Unternehmnngen, konſtatierte die Zunahme der Mitgliederzahl der Ortsgruppe und hob die vereinte Tätigkeit mit der neugegründeten Ortsgruppe Hirtenberg bei den in Leobersdorf ſtatt- gefundenen Feſtlichkeiten hervor. Die Zahl der Mit- glieder unſerer Ortsgruppe am Schluſſe des Vereins- jahres beziffert ſich auf 137. Die Ausführungen des Architekten Herrn Anton Notthaft jun. über die finanzielle Gebarung unſerer Ortsgruppe zeigten wie immer ein überaus freundliches Vild. Es konnte der Zentrale eine Summe von 817 Kronen, die ſich aus den Mitgliederbeiträgen, den Ergebniſſen der Vereins- unternehmungen, dem Inhalte der Sammeltürme, deren Haupterträgnis aus den Gewinnen der ſtän- digen Tarokpartien reſultiert, aus dem Verkaufe von Schulvereinsgegenſtänden u. dgl. ergab, zugeführt werden. Es iſt wohl eine ganz unleugbare Tatſache, daß die ſtets günſtigen Finanzverhältniſſe der Orts- gruppe zumeiſt der raſtloſen Tätigkeit und der Liebe zur nationalen Sache unſeres Herrn Kaſſiers zu danken iſt. Dafür gebührt ihm auch der beſte Dank der Orts- gruppe wie der Zentrale. Die vorgenomme Wahl in die Vereinsleitung pro 1909 ergab folgendes Reſultat: Obmann Herr Apotheker Alfred Hackmüller, deſſen Stellvertreter Herr Dr. Karl Ladſtätter, Schrift- führer Herr Ing. F. Hampel, Stellvertreter Herr Lehrer Rud. Reichel. Da Architekt Herr Anton Notthaft unter keiner Bedingung die Kaſſierſtelle behalten wollte, übernahm Herr Direktor i. R. Karl Anders dieſelbe und Herr Miniſterialbeamter Johann Stolitzka deſſen Vertretung. Dem nun aus dem Ausſchuſſe tretenden Herrn Anton Notthaft wurde für ſeine vieljährige Mühe und Opferwilligkeit der Dank des Vereines ausgeſprochen. Möge es dem Vereine gelingen, Herrn Anton Notthaft nächſtens wieder in der Vereinsleitung begrüßen zu können! Zum Schluſſe des geſchäftlichen Teiles referierte Herr Dr. Karl Ladſtätter über die Beſtrebungen einer Gau- gruppenbildung in Wiener-Neuſtadt. An dieſe Ver- einigung ſchloß ſich auch die hierortige Ortsgruppe. Im Intereſſe unſerer bedrängten deutſchen Stammes- genoſſen iſt zu wünſchen, ſich rüſtig an die nationale Arbeit zu wenden und hiebei auch nach Möglichkeit der Förderung unſerer geſellſchaftlichen Ortsverhältniſſe in liebevoller Weiſe zu gedenken. — Heil! D. A. Maria-Enzersdorf. * (Froſtgefahr.) Die Umſicht der hieſigen freiwilligen Feuerwehr hat kürzlich die Weingärten vor der Froſtgefahr bewahrt. Durch Alarmſignale aufmerkſam gemacht, haben die Wein- gärtenbeſitzer in den letzten kühlen Nächten rauch- erzeugende Feuer angemacht, die hoffentlich die zarten Triebe der Reben vor ernſtlichem Schaden bewahrt haben. (Tod eines Veteranen.) Hier iſt vor einigen Tagen der Radetzky-Veteran Ferd. Woſchitz, der ſchon die Kriege der Jahre 1848 und 1849, ſowie die Schlacht bei Cuſtozza mitgemacht hatte, im 83. Lebensjahre geſtorben. Mödling. (Hauptverſammlung der Genoſ- ſenſchaft der Handelsleute. Fortſetzung.) Der Vorſtand führt mehrere Beiſpiele an, wie der unbe- ſchränkte Gemiſchtwarenhandel erreicht wurde uſw. In Fällen von Ueberſchreitungen wurden auch Strafen ver- hängt. Deshalb müſſe eine ſtrenge Ueberwachung herrſchen, nur dadurch gewinnt der Befähigungsnachweis an Wert. Die Geſetze dürfen nicht umgangen werden, die Mitglieder mögen daher die Leitung kräftig unter- ſtützen. Die Darlegungen des Vorſtandes fanden Beifall. Hierauf erſtattete im Namen der Reviſoren Herr Grabner den Bericht und erklärte, daß die Vermögensgebarung in Ordnung befunden wurde. Er beantragt, der Vorſtehung die Genehmigung zu erteilen und ihr zu danken. Die Mitglieder erheben ſich von den Sitzen. Hierauf folgt die Wahl der Ausſchußmitglieder und Reviſoren (von uns bereits in Nr. 37 mitgeteilt), wozu der letztgenannte Herr Garaus nach Verleſung der ausſcheidenden Mit- glieder die Wiederwahl derſelben empfahl, da ſie ſtets eifrig mitgearbeitet hatten. Nach Vollzug der Wahlen wird vom Vorſteher beantragt, die Umlage von einer Krone in der bisherigen Höhe zu belaſten. Dieſer Antrag, ſowie der geſamte Voranſchlag ſamt Bedeckung in der Höhe von 4900 K werden angenommen. Ueber ein vom Mitglied Hibſch betreff des Genoſſen- ſchaftsinkaſſos angeregte Frage wurde die ordnungs- mäßige Führung dieſer Geſchäfte betont und vom Vor- ſitzenden hervorgehoben, daß bei einer früheren Anfrage ſich kein Mitglied zur Annahme der Inkaſſo-Arbeiten bereit gefunden habe, daß jedoch ſpäterhin die Vor- ſtehung die Anregung berückſichtigen wolle, worauf ein Mitglied den Antrag ſtellte, dem Vorſtand dieſe Angelegenheit völlig zu überlaſſen, was angenommen wurde. Der Vorſitzende bemerkt hierauf, daß nur über Wunſch des Herrn Genoſſenſchaftsinſtruktors die Frage wegen Schaffung eines Gewerberates, der ge- wiſſermaßen eine nützliche Vermittlungsſtelle für das Kleingewerbe darſtellen ſollte, auf die Tagesordnung geſtellt worden ſei. Der Genoſſenſchaftsinſtruktor iſt heute nicht erſchienen, weshalb dieſe Angelegenheit in Schwebe bleibt. Weiters überreicht ein Mitglied eine Zuſchrift aus Lieſing (Flugſchrift), die viele heftige Angriffe gegen den Handelsſtand enthält. Der Inter- pellant wird vom Mitglied Potſchen dahin auf- geklärt, daß nach juriſtiſchem Gutachten dieſe allgemein

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Zitationshilfe: Badener Zeitung. Nr. 38, Baden (Niederösterreich), 12.05.1909, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_badener038_1909/5>, abgerufen am 21.11.2024.