Badener Zeitung. Nr. 7, Baden (Niederösterreich), 24.01.1900.Mittwoch Badener Zeitung. 24. Jänner 1900. Nr. 7. [Spaltenumbruch] eilte sie zu ihrer Exfreundin, und ehe sich diese in Sicherheit bringen konnte, verabfolgte sie ihr eine kräftige Ohrfeige. Die gezüchtigte Wange zeigte schon in wenigen Sekunden den wohlgelungenen Abdruck einer Frauenhand, und zwar zuerst in schillerndem Grün und dann in tiefem Schwarz. Befriedigt verließ Lucienne die Wohnung ihrer Rivalin. -- Evangelischer Gustav Adolf-Frauen- verein Baden. Wie wir bereits gemeldet, findet -- Zur Bekämpfung des Oidiums! Die k. k. Landwirtschafts-Gesellschaft in Wien erlässt -- Zahnarzt Med. Dr. Rosenthal aus -- Assicurazioni Generali, k. k. priv. Correspondenzen. Mödling. [Eigenbericht der "Badener Zeitung."] (Von den Ballfestlichkeiten.) Die Ball- (Der Mödlinger B. C.), welcher unter (Mödlinger Fußball-Club.) Dieser [Spaltenumbruch] (Die Tanzschul-Inhaberin) Frau (Der Bäckergehilfe Prager), welcher (Generalversamlung). Bei der letzten (Urania und anderes). Dir. Berthal hat (Ein Schwindler), welcher sich Antoniusti (Ein Raufbold). Der 38jährige Ziegel- (Das neue Salontheater) im Restaurant Laxenburg. (Costümball.) Der seit einer Mittwoch Badener Zeitung. 24. Jänner 1900. Nr. 7. [Spaltenumbruch] eilte ſie zu ihrer Exfreundin, und ehe ſich dieſe in Sicherheit bringen konnte, verabfolgte ſie ihr eine kräftige Ohrfeige. Die gezüchtigte Wange zeigte ſchon in wenigen Sekunden den wohlgelungenen Abdruck einer Frauenhand, und zwar zuerſt in ſchillerndem Grün und dann in tiefem Schwarz. Befriedigt verließ Lucienne die Wohnung ihrer Rivalin. — Evangeliſcher Guſtav Adolf-Frauen- verein Baden. Wie wir bereits gemeldet, findet — Zur Bekämpfung des Oidiums! Die k. k. Landwirtſchafts-Geſellſchaft in Wien erläſst — Zahnarzt Med. Dr. Roſenthal aus — Assicurazioni Generali, k. k. priv. Correſpondenzen. Mödling. [Eigenbericht der „Badener Zeitung.“] (Von den Ballfeſtlichkeiten.) Die Ball- (Der Mödlinger B. C.), welcher unter (Mödlinger Fußball-Club.) Dieſer [Spaltenumbruch] (Die Tanzſchul-Inhaberin) Frau (Der Bäckergehilfe Prager), welcher (Generalverſamlung). Bei der letzten (Urania und anderes). Dir. Berthal hat (Ein Schwindler), welcher ſich Antoniuſti (Ein Raufbold). Der 38jährige Ziegel- (Das neue Salontheater) im Reſtaurant Laxenburg. (Coſtümball.) Der ſeit einer <TEI> <text> <body> <div type="jLocal" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0004" n="4"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Mittwoch Badener Zeitung. 24. Jänner 1900. Nr. 7.</hi></fw><lb/><cb/> eilte ſie zu ihrer Exfreundin, und ehe ſich dieſe in<lb/> Sicherheit bringen konnte, verabfolgte ſie ihr eine<lb/> kräftige Ohrfeige. Die gezüchtigte Wange zeigte ſchon<lb/> in wenigen Sekunden den wohlgelungenen Abdruck<lb/> einer Frauenhand, und zwar zuerſt in ſchillerndem<lb/> Grün und dann in tiefem Schwarz. Befriedigt verließ<lb/> Lucienne die Wohnung ihrer Rivalin.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Evangeliſcher Guſtav Adolf-Frauen-<lb/> verein Baden.</hi> </head> <p>Wie wir bereits gemeldet, findet<lb/> die Vorleſung der k. u. k. Hofburgſchauſpielerin Frau<lb/><hi rendition="#g">Auguſte Wilbrandt-Baudius</hi> und das Concert<lb/> des k. u. k. Kammervirtuoſen und königl. preuß.<lb/> Hofpianiſten Herrn <hi rendition="#g">Alfred Grünfeld</hi> zu Gun-<lb/> ſten des evangeliſchen Guſtav Adolf-Frauenvereines<lb/> in Baden, Freitag, den 26. Jänner 1900,<lb/> präciſe um 7 Uhr abends, im Hotel „Stadt<lb/> Wien“ mit folgendem Programm ſtatt. 1. Vor-<lb/> träge des Herrn A. Grünfeld: <hi rendition="#aq">a)</hi> Andante<lb/><hi rendition="#aq">F-dur</hi> von Beethoven; <hi rendition="#aq">b)</hi> Schmetterling von Grieg;<lb/><hi rendition="#aq">c)</hi> Feuerzauber von Wagner-Baſſin. — 2. Vorleſung<lb/> der Frau A. Wilbrandt-Baudius: <hi rendition="#aq">a)</hi> Ein Geſpräch<lb/> von A. W. Baudius; <hi rendition="#aq">b)</hi> Gedichte von Fr. Hebbel,<lb/> P. Wilhelm, A. Formey, A. Wilbrandt. — 3. Vor-<lb/> träge des Herrn A. Grünfeld: Phantaſie über Themen<lb/> aus Wagner’s „Lohengrin“ und „Tannhäuſer“ von<lb/> Grünfeld. — 4. Vorleſung der Frau A. Wilbrandt-<lb/> Baudius: Heiteres von Anderſen, H. Villinger und<lb/> A. Baumberg. — Concertflügel aus beſonderer<lb/> Gefälligkeit von Böſendorfer. Preiſe der Plätze:<lb/> Cercleſitz 6 Kr., vordere Reihen Sperrſitze 4 Kr.<lb/> rückwärtige Reihen 2 Kr., Entr<hi rendition="#aq">é</hi>e 1 Kr. Karten<lb/> ſind aus Gefälligkeit bei Herrn A. Ditrich, Buch-<lb/> händler, Hauptplatz, und abends an der Caſſa<lb/> erhältlich. Überzahlungen werden dankend angenommen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Zur Bekämpfung des Oidiums!</hi> </head><lb/> <p>Die k. k. Landwirtſchafts-Geſellſchaft in Wien erläſst<lb/> einen Aufruf zur Bekämpfung des Odiums, dem<lb/> wir folgendes entnehmen: Das Oidium hat im ab-<lb/> gelaufenen Jahre in Niederöſterreich ſchweren Schaden<lb/> angerichtet, vielfach die ganze Leſe zerſtört oder ent-<lb/> wertet. Das verſtärkte Auftreten des Pilzes im<lb/> heurigen Jahre iſt ſicher zu erwarten, ſeine energiſche,<lb/> rechtzeitige Bekämpfung unbedingt nothwendig. Das<lb/> Oidium iſt leicht zu erkennen. In der Regel zeigt<lb/> es ſich zuerſt an den Blättern, die wie mit Staub<lb/> bedeckt erſcheinen (daher der Name echter Mehlthau).<lb/> Dieſer ſtaubartige Überzug iſt das Geäſte des Pilzes,<lb/> der ſich mit unglaublicher Raſchheit ausbreitet, alle<lb/> grünen Theile des Weinſtockes überzieht, ſeine Saug-<lb/> fäden in die Gewebe einbohrt und durch Zerſtörung<lb/> derſelben graue bis ſchwärzliche Flecken erzeugt. Die<lb/> von dem Pilze ergriffenen Traubenbeeren platzen<lb/> auf, die Rebkerne treten deutlich hervor, um hierauf<lb/> zu vertrocknen oder zu verfaulen. Glücklicherweiſe<lb/> haben wir in dem Beſtäuben des Weinſtockes mit<lb/> Schwefelpulver ein einfaches und ſicheres Mittel zur<lb/> Bekämpfung des Pilzes. Vorbedingung ſeiner Wirk-<lb/> ſamkeit iſt aber die rechtzeitige Anwendung. Ver-<lb/> ſpätete Anwendung iſt meiſt vergebene Mühe. In<lb/> jenen Gegenden, wo das Oidium ſchon im vorigen<lb/> Jahre aufgetreten iſt, muſs die erſte Beſtäubung<lb/> — gleichgiltig ob der Pilz zu ſehen iſt, oder nicht<lb/> — ſchon vor der Blüte vorgenommen werden. Wo<lb/> das nicht der Fall war, muſs die Beſtäubung ſofort<lb/> erfolgen, wenn die erſten Spuren des Pilzes ſich<lb/> zeigen. Die Beſtäubung ſoll womöglich bei ruhigem,<lb/> ſonnigem Wetter, in den wärmſten Stunden des<lb/> Tages vorgenommen werden, nie auf regen- oder<lb/> thaufeuchie Blätter. Wird der Schwefel durch nach-<lb/> folgenden Regen abgewaſchen, ſo iſt die Beſtäubung<lb/> zu wiederholen. Zur Beſtäubung eignet ſich nur<lb/> außerordentlich fein vermahlener Schwefel. Die<lb/> gewöhnliche käufliche Schwefelblüte iſt nicht fein<lb/> genug. Die Verſtäubung des Schwefels erfolgt durch<lb/> Blaſebälge. Auf Veranlaſſung der k. k. Landwirth-<lb/> ſchafts-Geſellſchaft wurde ein vorzüglicher <choice><sic>Appara</sic><corr>Apparat</corr></choice><lb/> (Vindobona) conſtruiert, der, wie die Peronoſpora-<lb/> Spritzen, auf dem Rücken getragen wird und leichte<lb/> und außerordentlich raſche Arbeit leiſtet. Die billigen<lb/> Handblaſebälge erweiſen ſich als nicht ökonomiſch.<lb/> Die k. k. Landwirtſchafts-Geſellſchaft übernimmt die<lb/> Beſorgung von Verſtäubungsapparaten und feinſt<lb/> vermahlenem Schwefel feinſter Qualität zu nachfolgen-<lb/> den Preiſen: Schwefel in Säcken <hi rendition="#aq">à</hi> 25 Kilo 20 Kronen<lb/> per 100 Kilo, ab Wien, Rückenſchwefler „Vindobona“<lb/> 20 Kronen per Stück. Eine vorhandene Subvention<lb/> geſtattet, eine Anzahl „Vindobona“-Verſtäuber an<lb/> landwirtſchaftliche Vereine für ihre ärmeren Mit-<lb/> glieder zum ermäßigten Preiſe von 12 Kronen per<lb/> Stück abzugeben. Anmeldungen um Schwefel und<lb/> Verſtäuber ſind ſogleich, längſtens aber bis 15. Februar<lb/> einzubringen an die k. k. Landwirtſchafts-Geſellſchaft<lb/> in Wien <hi rendition="#aq">I.</hi>, Herrengaſſe 13, durch die landwirt-<lb/><cb/> ſchaftlichen Bezirksvereine oder Caſinos, und dort,<lb/> wo ſolche nicht beſtehen, durch die Gemeindeämter.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Zahnarzt Med.</hi> Dr. <hi rendition="#g">Roſenthal</hi> </head> <p>aus<lb/> Wien, <hi rendition="#aq">I.</hi>, Graben 29, ordiniert auch im Winter in<lb/> Baden, Neugaſſe Nr. 18, und zwar jeden Sonntag<lb/> von halb 10 Uhr bis 12 Uhr und jeden Mittwoch<lb/> von 1 bis 5 Uhr nachmittags. Bei dieſer Gelegenheit<lb/> wird auf die neueſte Erfindung auf zahntechniſchem<lb/> Gebiete aufmerkſam gemacht, die in der Herſtellung<lb/> von künſtlichen Zähnen <hi rendition="#g">ohne</hi> Gaumenplatte beſteht.<lb/> Auskünfte werden unentgeltlich gegeben Baden,<lb/> Neugaſſe 18.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Assicurazioni Generali,</hi></hi> </head> <p>k. k. priv.<lb/> allgemeine Aſſecuranz in Trieſt. Die Vertretung für<lb/> Baden und Umgebung: Ernſt Holzer, Lehrer, Palffy-<lb/> baſſe Nr. 30.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jVarious" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Correſpondenzen.</hi> </head><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#b">Mödling.</hi> [Eigenbericht der „Badener Zeitung.“]</head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#g">(Von den Ballfeſtlichkeiten.)</hi> </head> <p>Die Ball-<lb/> zeit hat begonnen und überall zeigt ſich ein reges<lb/> Leben. Da nun, wie aus dem reichen Repertoire<lb/> hervorgeht, die Zahl der Ballfeſte nicht klein iſt, ſo<lb/> hat der Chroniſt wahrhaftig Mühe, ſeinen Ver-<lb/> pflichtungen nachzukommen. Schon die Bälle der<lb/> freiwilligen Feuerwehr und der Genoſſenſchaft der<lb/> Gaſtwirte brachten einen zahlreichen Beſuch und gute<lb/> Erfolge. Der erſtere, welchem nebſt dem Herrn Be-<lb/> zirkshauptmann Herr Breyer und mehrere Beamte<lb/> dieſer Behörde, der Bürgermeiſter Herr Thoma und<lb/> mehrere auswärtige höhere Beamte anwohnten, ver-<lb/> lief in der gewohnten, nicht bloß animierten, ſondern<lb/> auch gemüthlichen Weiſe, die den Grundton dieſer<lb/> Feſtlichkeit ſtets bildete. Für die Tanzenden war<lb/> zeitweilig der Raum zu enge geworden und im „Ge-<lb/> müthlichen“ ſtaute ſich die Menge wiederholt. Aber<lb/> die Arrangeure, und vor allem die Beſucher ſelbſt,<lb/> brachten wieder alles in das richtige Geleiſe. Der<lb/> große Saal, ſowie der Aufgang präſentierten ſich<lb/> ſehr hübſch decoriert, und die Capelle, welche ſich<lb/> nicht wie viele andere Capellen erſt aufmuntern ließ,<lb/> verdient wegen ihres eifrigen Spieles beſonders ge-<lb/> lobt zu werden. Der zweite große Ball, welchen die<lb/> Genoſſenſchaft der Gaſtwirte und Schankgewerbe-<lb/> treibenden am 18. d. M. im Hotel „Stadt Mödling“<lb/> veranſtaltete, war durch die Theilnahme des Herrn<lb/> Bezirkshauptmannes Breyer, der Bezirks-Commiſſäre<lb/> R. v. Trojan und M. Crobath, Dr. R. v. Fraß,<lb/> des Bürgermeiſters Herrn Thoma und Geyeregger,<lb/> mehrerer Gemeindeausſchuſs-Mitglieder mit ihren<lb/> Frauen, vieler Gaſtwirte von nah und fern ausge-<lb/> zeichnet. Man hatte die Capelle des 43. Infanterie-<lb/> Regimentes (Graf Grünne) engagiert, den Hofoper-<lb/> tänzer Herrn Rumpel für das Arrangement der<lb/> Tänze gewonnen und eine Neuheit in Damenſpenden<lb/> (die Tanzordnungen befanden ſich in metallenen, ver-<lb/> ſilberten und vergoldeten Champagnerflaſchen), den<lb/> vielen reizenden Ballbeſucherinnen dargereicht. Lob<lb/> verdient ferner die in roth gehaltene Saaldecoration,<lb/> die paſſende Anbringung des Bachus und Gambrinus<lb/> im Aufgang, die originelle Cotillon-Quadrille u. ſ. w.,<lb/> kurz man konnte bei dieſem erſten Ball der Gaſt-<lb/> wirte-Genoſſenſchaft in der That überall geſchickte<lb/> Hände ſehen, die ein ſchönes Feſt zu arrangieren<lb/> verſtanden, weil ſie in derlei Dingen keine Neulinge<lb/> waren. Einen großen Antheil an alledem hatten die<lb/> Herren Beer (Vorſtand) und Nitſch (Stellvertreter),<lb/> welche die Gäſte empfiengen und die gerechte Aner-<lb/> erkennung derſelben für ſich und die übrigen Feſt-<lb/> veranſtalter dankend quittierten. Der Beſuch war<lb/> nicht allzu zahlreich, was aber die Tanzluſt nur<lb/> förderte und die Unzufriedenheit bannte. Wie oft<lb/> ſchon wurde der Hotel-Saal mit ſeinen Nebenräumen<lb/> zu eng für die Maſſen der Gäſte, wie z. B. am<lb/> Sylveſtertage. Hier war es möglich, auch im „Ge-<lb/> müthlichen“ bei den „Anzingern“, ein Plätzchen zu<lb/> finden und auch nach Wunſch bedient zu werden. Es<lb/> iſt kein Zweifel, daſs nach dieſem erſten Erfolge der<lb/> Ball der Gaſtwirte und Schankgewerbetreibenden zur<lb/> ſtändigen Inſtitution werden wird.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>(<hi rendition="#g">Der Mödlinger</hi> B. C.),</head> <p>welcher unter<lb/> ſeinen Mitgliedern eine anſehnliche Zahl von Freunden<lb/> des Kegelſpieles beſitzt, hat auch in der Winterſaiſon<lb/> regelmäßig wiederkehrende Abende für dieſes Spiel<lb/> im Reſtaurant Biegler, Enzersdorferſtraße, feſtgeſetzt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#g">(Mödlinger Fußball-Club.)</hi> </head> <p>Dieſer<lb/> rührige Club wird in Bälde eines ſeiner tüchtigſten<lb/> Mitglieder verlieren. Her Leon Fient, der vorzügliche<lb/> Back des Fußball-Clubs, dürfte bereits um die<lb/> Mitte des Februar nach Tomsk in Ruſsland über-<lb/> ſiedeln.</p><lb/> <cb/> </div> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#g">(Die Tanzſchul-Inhaberin)</hi> </head> <p>Frau<lb/> Sinkovics venanſtaltet am 28. d. M. im Hotel<lb/> „Stadt Mödling“ ein Schüler- und Familienkränzchen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#g">(Der Bäckergehilfe Prager),</hi> </head> <p>welcher<lb/> kürzlichſt mit einer Schuſswunde auf der Straße<lb/> gefunden wurde, hat ſich nach eigener Angabe die<lb/> Verletzung ſelbſt dadurch beigebracht, daſs er beim<lb/> Verſuche, den Revolver eniladen zu wollen, einen<lb/> Schuſs in den linken Fnß erhielt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#g">(Generalverſamlung).</hi> </head> <p>Bei der letzten<lb/> Generalverſammlung der Ortsgruppe Mödling des<lb/><hi rendition="#aq">I</hi> N.-Ö. Arbeiter-Radfahrerbundes wurden in den<lb/> Vorſtand gewählt: L. Trunkl (<hi rendition="#aq">I.</hi> Obmann), J. Je<hi rendition="#aq">č</hi><lb/> (<hi rendition="#aq">II.</hi> Obmann), L. Duswald (<hi rendition="#aq">I.</hi> Caſſier), F. Fabrizius<lb/> (<hi rendition="#aq">II.</hi> Caſſier), K. Barho (<hi rendition="#aq">I.</hi> Schriftführer), C. Kapek<lb/> (<hi rendition="#aq">II.</hi> Schriftführer), K. Kanka, J. Pechtel, (Fahrwart),<lb/> F. Staufer, J. Walz (Zeugwart), J. Grundwald<lb/> J. Radel (Controlle). Im abgelaufenen Jahre betrugen<lb/> die Einnahmen 320·24 Kr., die Ausgaben 260 Kr.<lb/> Saldo 60·24 Kronen. Die Verſammlung beſchloſs, in<lb/> der Winterſaiſon jeden Sonn- und Feiertag Gebirgs-<lb/> partien zu machen; die erſte dieſer Partien fand am<lb/> 21. auf den Anninger ſtatt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#g">(Urania und anderes).</hi> </head> <p>Dir. Berthal hat<lb/> ein Gaſtſpiel mit der „Urania“ abgeſchloſſen, infolge<lb/> deſſen das Werk „Nach Transvaal“ demnächſt zur<lb/> Aufführung gelangen wird. — Ferner dürfte Fräulein<lb/> Schleſinger, die Tochter des Luſtſpieldichters M. Schle-<lb/> ſinger aus Wien, demnächſt debutieren. — Endlich<lb/> wird eine Dilettanten-Vorſtellung <choice><sic>vvrbereitet</sic><corr>vorbereitet</corr></choice>, in<lb/> welcher eine Anzahl junger Leute, die hier bereits<lb/> mehrmals äffentlich aufgetreten ſind, mitwirken werden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#g">(Ein Schwindler),</hi> </head> <p>welcher ſich Antoniuſti<lb/> nannte und mehrere Betrügereien verübte, wurde vom<lb/> Bezirksgerichte Mödling bereits längere Zeit geſucht<lb/> und am 18. d. M. endlich verhaftet. Er heißt richtig<lb/> Antoniutti, iſt 40 Jahre alt und Kanzliſt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#g">(Ein Raufbold).</hi> </head> <p>Der 38jährige Ziegel-<lb/> arbeiter Kolar, provozierte am 18. d. M. in der Ver-<lb/> pflegsſtation mit mehreren Inſaſſen einen Streit und<lb/> ſchleuderte im Laufe desſelben den Malergehilfen<lb/> F. Zwickler an den im Locale ſtehenden Ofen.<lb/> Zwickler erlitt eine bedeutende Verletzung am Kopfe<lb/> und Kolar wurde ſofort verhaftet.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#g">(Das neue Salontheater)</hi> </head> <p>im Reſtaurant<lb/> Nitſch (Hotel zum goldenen Hirſchen) präſentiert ſich<lb/> recht hübſch. Wenngleich die Bühne, ſowie der<lb/> Zuſchauerraum kleiner geworden iſt, ſcheint ſich das<lb/> Auditorium, das zuerſt aus den Bürgerkreiſen der<lb/> Stadt zuſammengeſetzt iſt, hier ſehr behaglich zu<lb/> fühlen, wie gleich der erſte Abend bewies. Director<lb/> Berthal gelang es, trotz der beſchränkten Räume nicht<lb/> nur die Bühne, ſondern auch hinter derſelben die Gar-<lb/> deroben unterzubringen ohne einen Zubau zum Theater-<lb/> ſaale zu errichten. Am Eröffnungsabende 20. Jänner,<lb/> war trotz der gleichzeitig ſtattfindenden Turnerkränzchen<lb/> und anderer Carnevalfeſtlichkeiten der Zuſchauerraum<lb/> nicht ſchlecht beſucht und die Anweſenden ſpendeten<lb/> der flotten Aufführung des B. Benedix’ſchen Luſt-<lb/> ſpiel „Der Störenfried“ reichlichen, im allgemeinen<lb/> auch verdienten Beifall, deſſen Hauptantheil Frau<lb/> Müller durch ihre köſtliche Darſtellung der „Geheim-<lb/> räthin Seefeld“, die eine Nörgel- und Kampfſucht<lb/> von einem Dutzend Schwiegermütter in ſich vereinigt,<lb/> und nach ihr Dir. Berthal in der Rolle des ſeelen-<lb/> guten „Lebrecht Müller“, der den Hausfrieden wieder<lb/> herſtellt, erhielten. Korrect in Ton und Haltung<lb/> ſowie glücklichem Erfaſſen der Situation waren Herr<lb/> Brand (Lonau) und Frl. Lippert (Thekla), doch konnte<lb/> letztere — weil etwas indisponiert, zu wenig er-<lb/> wärmen. Das unſchuldsvolle naive Gebahren der<lb/> „Alvine“ gelang Frl. Kubik recht gut; auch Herr<lb/> Schneider (Maiberg) wuſste ſich mit den Feinheiten<lb/> dieſer Rolle gut abzufinden. Hübſche Erſcheinungen<lb/> boten Frl. Sorau (Minette) und Frl. Hold (Babetti);<lb/> erſtere war als echt ariſtokratiſche Kammerjungfer<lb/> ein gutes Gegenſtück zur reſchen Köchin; beide Damen<lb/> zeigten eine wohlthuende Sicherheit, die bei Frl.<lb/> Sorau weniger überraſchte. Die Scene, in welcher<lb/> der „Zankapfel Henning“ (Nekut), der den Charakter<lb/> dieſer Rolle gut auffaſste, von den Concurrentinnen<lb/> „zerzaust“ wird, erregte viel Heiterkeit. — In den<lb/> nächſten Vorſtellungen wird bereits Frl. Kranwitter<lb/> miwirken.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Laxenburg.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#g">(Coſtümball.)</hi> </head> <p>Der ſeit einer<lb/> Reihe von Jahren im beſten Renomm<hi rendition="#aq">é</hi>e ſtehende<lb/> Coſtümball des Männer-Geſang-Vereines in Laxenburg,<lb/> welcher ſeiner gemüthlichen Tendenz wegen der<lb/> ungetheilten Beliebtheit und des zahlreichſten Beſuches<lb/> aus der ganzen Umgebung ſich erfreut, findet wie<lb/> alljährlich am 1. Februar in den Sälen des Hotels<lb/> „goldener Stern“ in Laxenburg ſtatt. Die Ballmuſik<lb/> wird von der ausgezeichneten Kapelle des k. u. k.<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [4/0004]
Mittwoch Badener Zeitung. 24. Jänner 1900. Nr. 7.
eilte ſie zu ihrer Exfreundin, und ehe ſich dieſe in
Sicherheit bringen konnte, verabfolgte ſie ihr eine
kräftige Ohrfeige. Die gezüchtigte Wange zeigte ſchon
in wenigen Sekunden den wohlgelungenen Abdruck
einer Frauenhand, und zwar zuerſt in ſchillerndem
Grün und dann in tiefem Schwarz. Befriedigt verließ
Lucienne die Wohnung ihrer Rivalin.
— Evangeliſcher Guſtav Adolf-Frauen-
verein Baden. Wie wir bereits gemeldet, findet
die Vorleſung der k. u. k. Hofburgſchauſpielerin Frau
Auguſte Wilbrandt-Baudius und das Concert
des k. u. k. Kammervirtuoſen und königl. preuß.
Hofpianiſten Herrn Alfred Grünfeld zu Gun-
ſten des evangeliſchen Guſtav Adolf-Frauenvereines
in Baden, Freitag, den 26. Jänner 1900,
präciſe um 7 Uhr abends, im Hotel „Stadt
Wien“ mit folgendem Programm ſtatt. 1. Vor-
träge des Herrn A. Grünfeld: a) Andante
F-dur von Beethoven; b) Schmetterling von Grieg;
c) Feuerzauber von Wagner-Baſſin. — 2. Vorleſung
der Frau A. Wilbrandt-Baudius: a) Ein Geſpräch
von A. W. Baudius; b) Gedichte von Fr. Hebbel,
P. Wilhelm, A. Formey, A. Wilbrandt. — 3. Vor-
träge des Herrn A. Grünfeld: Phantaſie über Themen
aus Wagner’s „Lohengrin“ und „Tannhäuſer“ von
Grünfeld. — 4. Vorleſung der Frau A. Wilbrandt-
Baudius: Heiteres von Anderſen, H. Villinger und
A. Baumberg. — Concertflügel aus beſonderer
Gefälligkeit von Böſendorfer. Preiſe der Plätze:
Cercleſitz 6 Kr., vordere Reihen Sperrſitze 4 Kr.
rückwärtige Reihen 2 Kr., Entrée 1 Kr. Karten
ſind aus Gefälligkeit bei Herrn A. Ditrich, Buch-
händler, Hauptplatz, und abends an der Caſſa
erhältlich. Überzahlungen werden dankend angenommen.
— Zur Bekämpfung des Oidiums!
Die k. k. Landwirtſchafts-Geſellſchaft in Wien erläſst
einen Aufruf zur Bekämpfung des Odiums, dem
wir folgendes entnehmen: Das Oidium hat im ab-
gelaufenen Jahre in Niederöſterreich ſchweren Schaden
angerichtet, vielfach die ganze Leſe zerſtört oder ent-
wertet. Das verſtärkte Auftreten des Pilzes im
heurigen Jahre iſt ſicher zu erwarten, ſeine energiſche,
rechtzeitige Bekämpfung unbedingt nothwendig. Das
Oidium iſt leicht zu erkennen. In der Regel zeigt
es ſich zuerſt an den Blättern, die wie mit Staub
bedeckt erſcheinen (daher der Name echter Mehlthau).
Dieſer ſtaubartige Überzug iſt das Geäſte des Pilzes,
der ſich mit unglaublicher Raſchheit ausbreitet, alle
grünen Theile des Weinſtockes überzieht, ſeine Saug-
fäden in die Gewebe einbohrt und durch Zerſtörung
derſelben graue bis ſchwärzliche Flecken erzeugt. Die
von dem Pilze ergriffenen Traubenbeeren platzen
auf, die Rebkerne treten deutlich hervor, um hierauf
zu vertrocknen oder zu verfaulen. Glücklicherweiſe
haben wir in dem Beſtäuben des Weinſtockes mit
Schwefelpulver ein einfaches und ſicheres Mittel zur
Bekämpfung des Pilzes. Vorbedingung ſeiner Wirk-
ſamkeit iſt aber die rechtzeitige Anwendung. Ver-
ſpätete Anwendung iſt meiſt vergebene Mühe. In
jenen Gegenden, wo das Oidium ſchon im vorigen
Jahre aufgetreten iſt, muſs die erſte Beſtäubung
— gleichgiltig ob der Pilz zu ſehen iſt, oder nicht
— ſchon vor der Blüte vorgenommen werden. Wo
das nicht der Fall war, muſs die Beſtäubung ſofort
erfolgen, wenn die erſten Spuren des Pilzes ſich
zeigen. Die Beſtäubung ſoll womöglich bei ruhigem,
ſonnigem Wetter, in den wärmſten Stunden des
Tages vorgenommen werden, nie auf regen- oder
thaufeuchie Blätter. Wird der Schwefel durch nach-
folgenden Regen abgewaſchen, ſo iſt die Beſtäubung
zu wiederholen. Zur Beſtäubung eignet ſich nur
außerordentlich fein vermahlener Schwefel. Die
gewöhnliche käufliche Schwefelblüte iſt nicht fein
genug. Die Verſtäubung des Schwefels erfolgt durch
Blaſebälge. Auf Veranlaſſung der k. k. Landwirth-
ſchafts-Geſellſchaft wurde ein vorzüglicher Apparat
(Vindobona) conſtruiert, der, wie die Peronoſpora-
Spritzen, auf dem Rücken getragen wird und leichte
und außerordentlich raſche Arbeit leiſtet. Die billigen
Handblaſebälge erweiſen ſich als nicht ökonomiſch.
Die k. k. Landwirtſchafts-Geſellſchaft übernimmt die
Beſorgung von Verſtäubungsapparaten und feinſt
vermahlenem Schwefel feinſter Qualität zu nachfolgen-
den Preiſen: Schwefel in Säcken à 25 Kilo 20 Kronen
per 100 Kilo, ab Wien, Rückenſchwefler „Vindobona“
20 Kronen per Stück. Eine vorhandene Subvention
geſtattet, eine Anzahl „Vindobona“-Verſtäuber an
landwirtſchaftliche Vereine für ihre ärmeren Mit-
glieder zum ermäßigten Preiſe von 12 Kronen per
Stück abzugeben. Anmeldungen um Schwefel und
Verſtäuber ſind ſogleich, längſtens aber bis 15. Februar
einzubringen an die k. k. Landwirtſchafts-Geſellſchaft
in Wien I., Herrengaſſe 13, durch die landwirt-
ſchaftlichen Bezirksvereine oder Caſinos, und dort,
wo ſolche nicht beſtehen, durch die Gemeindeämter.
— Zahnarzt Med. Dr. Roſenthal aus
Wien, I., Graben 29, ordiniert auch im Winter in
Baden, Neugaſſe Nr. 18, und zwar jeden Sonntag
von halb 10 Uhr bis 12 Uhr und jeden Mittwoch
von 1 bis 5 Uhr nachmittags. Bei dieſer Gelegenheit
wird auf die neueſte Erfindung auf zahntechniſchem
Gebiete aufmerkſam gemacht, die in der Herſtellung
von künſtlichen Zähnen ohne Gaumenplatte beſteht.
Auskünfte werden unentgeltlich gegeben Baden,
Neugaſſe 18.
— Assicurazioni Generali, k. k. priv.
allgemeine Aſſecuranz in Trieſt. Die Vertretung für
Baden und Umgebung: Ernſt Holzer, Lehrer, Palffy-
baſſe Nr. 30.
Correſpondenzen.
Mödling. [Eigenbericht der „Badener Zeitung.“]
(Von den Ballfeſtlichkeiten.) Die Ball-
zeit hat begonnen und überall zeigt ſich ein reges
Leben. Da nun, wie aus dem reichen Repertoire
hervorgeht, die Zahl der Ballfeſte nicht klein iſt, ſo
hat der Chroniſt wahrhaftig Mühe, ſeinen Ver-
pflichtungen nachzukommen. Schon die Bälle der
freiwilligen Feuerwehr und der Genoſſenſchaft der
Gaſtwirte brachten einen zahlreichen Beſuch und gute
Erfolge. Der erſtere, welchem nebſt dem Herrn Be-
zirkshauptmann Herr Breyer und mehrere Beamte
dieſer Behörde, der Bürgermeiſter Herr Thoma und
mehrere auswärtige höhere Beamte anwohnten, ver-
lief in der gewohnten, nicht bloß animierten, ſondern
auch gemüthlichen Weiſe, die den Grundton dieſer
Feſtlichkeit ſtets bildete. Für die Tanzenden war
zeitweilig der Raum zu enge geworden und im „Ge-
müthlichen“ ſtaute ſich die Menge wiederholt. Aber
die Arrangeure, und vor allem die Beſucher ſelbſt,
brachten wieder alles in das richtige Geleiſe. Der
große Saal, ſowie der Aufgang präſentierten ſich
ſehr hübſch decoriert, und die Capelle, welche ſich
nicht wie viele andere Capellen erſt aufmuntern ließ,
verdient wegen ihres eifrigen Spieles beſonders ge-
lobt zu werden. Der zweite große Ball, welchen die
Genoſſenſchaft der Gaſtwirte und Schankgewerbe-
treibenden am 18. d. M. im Hotel „Stadt Mödling“
veranſtaltete, war durch die Theilnahme des Herrn
Bezirkshauptmannes Breyer, der Bezirks-Commiſſäre
R. v. Trojan und M. Crobath, Dr. R. v. Fraß,
des Bürgermeiſters Herrn Thoma und Geyeregger,
mehrerer Gemeindeausſchuſs-Mitglieder mit ihren
Frauen, vieler Gaſtwirte von nah und fern ausge-
zeichnet. Man hatte die Capelle des 43. Infanterie-
Regimentes (Graf Grünne) engagiert, den Hofoper-
tänzer Herrn Rumpel für das Arrangement der
Tänze gewonnen und eine Neuheit in Damenſpenden
(die Tanzordnungen befanden ſich in metallenen, ver-
ſilberten und vergoldeten Champagnerflaſchen), den
vielen reizenden Ballbeſucherinnen dargereicht. Lob
verdient ferner die in roth gehaltene Saaldecoration,
die paſſende Anbringung des Bachus und Gambrinus
im Aufgang, die originelle Cotillon-Quadrille u. ſ. w.,
kurz man konnte bei dieſem erſten Ball der Gaſt-
wirte-Genoſſenſchaft in der That überall geſchickte
Hände ſehen, die ein ſchönes Feſt zu arrangieren
verſtanden, weil ſie in derlei Dingen keine Neulinge
waren. Einen großen Antheil an alledem hatten die
Herren Beer (Vorſtand) und Nitſch (Stellvertreter),
welche die Gäſte empfiengen und die gerechte Aner-
erkennung derſelben für ſich und die übrigen Feſt-
veranſtalter dankend quittierten. Der Beſuch war
nicht allzu zahlreich, was aber die Tanzluſt nur
förderte und die Unzufriedenheit bannte. Wie oft
ſchon wurde der Hotel-Saal mit ſeinen Nebenräumen
zu eng für die Maſſen der Gäſte, wie z. B. am
Sylveſtertage. Hier war es möglich, auch im „Ge-
müthlichen“ bei den „Anzingern“, ein Plätzchen zu
finden und auch nach Wunſch bedient zu werden. Es
iſt kein Zweifel, daſs nach dieſem erſten Erfolge der
Ball der Gaſtwirte und Schankgewerbetreibenden zur
ſtändigen Inſtitution werden wird.
(Der Mödlinger B. C.), welcher unter
ſeinen Mitgliedern eine anſehnliche Zahl von Freunden
des Kegelſpieles beſitzt, hat auch in der Winterſaiſon
regelmäßig wiederkehrende Abende für dieſes Spiel
im Reſtaurant Biegler, Enzersdorferſtraße, feſtgeſetzt.
(Mödlinger Fußball-Club.) Dieſer
rührige Club wird in Bälde eines ſeiner tüchtigſten
Mitglieder verlieren. Her Leon Fient, der vorzügliche
Back des Fußball-Clubs, dürfte bereits um die
Mitte des Februar nach Tomsk in Ruſsland über-
ſiedeln.
(Die Tanzſchul-Inhaberin) Frau
Sinkovics venanſtaltet am 28. d. M. im Hotel
„Stadt Mödling“ ein Schüler- und Familienkränzchen.
(Der Bäckergehilfe Prager), welcher
kürzlichſt mit einer Schuſswunde auf der Straße
gefunden wurde, hat ſich nach eigener Angabe die
Verletzung ſelbſt dadurch beigebracht, daſs er beim
Verſuche, den Revolver eniladen zu wollen, einen
Schuſs in den linken Fnß erhielt.
(Generalverſamlung). Bei der letzten
Generalverſammlung der Ortsgruppe Mödling des
I N.-Ö. Arbeiter-Radfahrerbundes wurden in den
Vorſtand gewählt: L. Trunkl (I. Obmann), J. Ječ
(II. Obmann), L. Duswald (I. Caſſier), F. Fabrizius
(II. Caſſier), K. Barho (I. Schriftführer), C. Kapek
(II. Schriftführer), K. Kanka, J. Pechtel, (Fahrwart),
F. Staufer, J. Walz (Zeugwart), J. Grundwald
J. Radel (Controlle). Im abgelaufenen Jahre betrugen
die Einnahmen 320·24 Kr., die Ausgaben 260 Kr.
Saldo 60·24 Kronen. Die Verſammlung beſchloſs, in
der Winterſaiſon jeden Sonn- und Feiertag Gebirgs-
partien zu machen; die erſte dieſer Partien fand am
21. auf den Anninger ſtatt.
(Urania und anderes). Dir. Berthal hat
ein Gaſtſpiel mit der „Urania“ abgeſchloſſen, infolge
deſſen das Werk „Nach Transvaal“ demnächſt zur
Aufführung gelangen wird. — Ferner dürfte Fräulein
Schleſinger, die Tochter des Luſtſpieldichters M. Schle-
ſinger aus Wien, demnächſt debutieren. — Endlich
wird eine Dilettanten-Vorſtellung vorbereitet, in
welcher eine Anzahl junger Leute, die hier bereits
mehrmals äffentlich aufgetreten ſind, mitwirken werden.
(Ein Schwindler), welcher ſich Antoniuſti
nannte und mehrere Betrügereien verübte, wurde vom
Bezirksgerichte Mödling bereits längere Zeit geſucht
und am 18. d. M. endlich verhaftet. Er heißt richtig
Antoniutti, iſt 40 Jahre alt und Kanzliſt.
(Ein Raufbold). Der 38jährige Ziegel-
arbeiter Kolar, provozierte am 18. d. M. in der Ver-
pflegsſtation mit mehreren Inſaſſen einen Streit und
ſchleuderte im Laufe desſelben den Malergehilfen
F. Zwickler an den im Locale ſtehenden Ofen.
Zwickler erlitt eine bedeutende Verletzung am Kopfe
und Kolar wurde ſofort verhaftet.
(Das neue Salontheater) im Reſtaurant
Nitſch (Hotel zum goldenen Hirſchen) präſentiert ſich
recht hübſch. Wenngleich die Bühne, ſowie der
Zuſchauerraum kleiner geworden iſt, ſcheint ſich das
Auditorium, das zuerſt aus den Bürgerkreiſen der
Stadt zuſammengeſetzt iſt, hier ſehr behaglich zu
fühlen, wie gleich der erſte Abend bewies. Director
Berthal gelang es, trotz der beſchränkten Räume nicht
nur die Bühne, ſondern auch hinter derſelben die Gar-
deroben unterzubringen ohne einen Zubau zum Theater-
ſaale zu errichten. Am Eröffnungsabende 20. Jänner,
war trotz der gleichzeitig ſtattfindenden Turnerkränzchen
und anderer Carnevalfeſtlichkeiten der Zuſchauerraum
nicht ſchlecht beſucht und die Anweſenden ſpendeten
der flotten Aufführung des B. Benedix’ſchen Luſt-
ſpiel „Der Störenfried“ reichlichen, im allgemeinen
auch verdienten Beifall, deſſen Hauptantheil Frau
Müller durch ihre köſtliche Darſtellung der „Geheim-
räthin Seefeld“, die eine Nörgel- und Kampfſucht
von einem Dutzend Schwiegermütter in ſich vereinigt,
und nach ihr Dir. Berthal in der Rolle des ſeelen-
guten „Lebrecht Müller“, der den Hausfrieden wieder
herſtellt, erhielten. Korrect in Ton und Haltung
ſowie glücklichem Erfaſſen der Situation waren Herr
Brand (Lonau) und Frl. Lippert (Thekla), doch konnte
letztere — weil etwas indisponiert, zu wenig er-
wärmen. Das unſchuldsvolle naive Gebahren der
„Alvine“ gelang Frl. Kubik recht gut; auch Herr
Schneider (Maiberg) wuſste ſich mit den Feinheiten
dieſer Rolle gut abzufinden. Hübſche Erſcheinungen
boten Frl. Sorau (Minette) und Frl. Hold (Babetti);
erſtere war als echt ariſtokratiſche Kammerjungfer
ein gutes Gegenſtück zur reſchen Köchin; beide Damen
zeigten eine wohlthuende Sicherheit, die bei Frl.
Sorau weniger überraſchte. Die Scene, in welcher
der „Zankapfel Henning“ (Nekut), der den Charakter
dieſer Rolle gut auffaſste, von den Concurrentinnen
„zerzaust“ wird, erregte viel Heiterkeit. — In den
nächſten Vorſtellungen wird bereits Frl. Kranwitter
miwirken.
Laxenburg.
(Coſtümball.) Der ſeit einer
Reihe von Jahren im beſten Renommée ſtehende
Coſtümball des Männer-Geſang-Vereines in Laxenburg,
welcher ſeiner gemüthlichen Tendenz wegen der
ungetheilten Beliebtheit und des zahlreichſten Beſuches
aus der ganzen Umgebung ſich erfreut, findet wie
alljährlich am 1. Februar in den Sälen des Hotels
„goldener Stern“ in Laxenburg ſtatt. Die Ballmuſik
wird von der ausgezeichneten Kapelle des k. u. k.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Benjamin Fiechter, Susanne Haaf: Bereitstellung der digitalen Textausgabe (Konvertierung in das DTA-Basisformat).
(2018-01-26T13:38:42Z)
grepect GmbH: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung.
(2018-01-26T13:38:42Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Amelie Meister: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung.
(2018-01-26T13:38:42Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |