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Deutsche Auswanderer-Zeitung. Nr. 94. Bremen, 23. November 1852.

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[Beginn Spaltensatz] berechnen, wie viel Gesundheit vermittelst des Giftes zerstört wird, das
Millionen mit den Candystangen einsaugen? Betrachtet nur die ausgemer-
gelten, schattengleichen, farblosen Kindergestalten, die Nervenkrankheiten
unterworfenen, gelbsüchtigen Frauen, sie sind die Opfer einer verkehrten
Lebensweise! Vermehrt wird dieser Uebelstand noch durch eine unzweck-
mäßige Kleidung und durch Mangel an Beschäftigung. Nur Bewegung
und Thätigkeit erzeugt Kraft und erhält die Gesundheit. Doch die Bewe-
gung bei amerikanischen Frauenzimmern, besonders in den Städten,
beschränkt sich größtentheils auf das Wiegen im Lehnsessel oder eine
Spazierfahrt, und die der Männer auf einen Gang nach dem Geschäfts-
platze und von da zurück nach Hause.

Ein großer Theil der amerikanischen Aristokratie lebt, die kleinen
Mühen des häuslichen Lebens scheuend, in Hotels und den sogenannten
Privat=Boardinghäusern.

Hier unter Leuten nahezu jeder Gesinnungsart sollen Kinder zu ver-
nünftigen, moralischen Menschen gebildet werden. Daß eine vernünftige
Erziehung hier eine Sache der Unmöglichkeit ist klar.

Wo möglich noch einseitiger als die Körper=, ist die Geistesbildung
in den Vereinigten=Staaten.

Es werden im eigentlichen Sinne des Worts keine Rebublikaner, son-
dern, wie wir früher erörtert haben, nur Methodisten, Katholiken, Pres-
byterianer, Baptisten erzogen. Eine freie Geistesbildung ist äußerst
selten. Ein Connecticut=Mann, mit welchem wir uns über diesen Gegen-
stand unterhielten, bestätigte unsere Ansicht über diesen Punkt, indem er
zugab, daß das Erwähnen von freisinnigen Schriftstellern, wie Thom.
Paine, Shelley , oftmals in einer aristokratischen Gesellschaft in den
Neuengland=Staaten als eine Unanständigkeit betrachtet wird.

Der Unterricht in den hiesigen Anstalten ist auch äußerst mangelhaft
und selten werden in diesen Anstalten die Studien mit Ernst, Eifer und
Gründlichkeit betrieben. Bei diesem Stand der Dinge ist keine Propheten-
gabe erforderlich, um vorauszusehen, daß besonders deutsche Sitten, deutsche
Wissenschaft und deutsche Kunst sich bald Bahn brechen werden. Die
Bestrebungen der politischen, Kunst=, Turn= und Gesang=Vereine werden,
trotz vielen Mißgriffen und Einseitigkeiten, von guten Resultaten begleitet
sein. - Es ist eine Thatsache, daß an solchen Orten, wo sich strebsame
Elemente in der deutschen Bevölkerung finden, die ganze Gesellschaft schon
eine Umänderung erfahren hat. An diesen Plätzen sind dem verderblichen
Wirken der amerikanischen Fanatiker jeder Gattung schon unübermindliche
Hindernisse entgegengestellt und die unsinnigen Temperenz= und Sonntags-
Gesetze können nicht mehr in Ausführung gebracht werden. Man muß
übrigens auch zugeben, daß sich in der amerikanischen Bevölkerung viele
strebsame Elemente befinden, welche sich mit dem Geiste der Neuzeit leicht
befreunden und vernünftige Reformbestrebungen unterstützen. Es muß
daher eine Aufgabe der deutschen Freunde des Fortschritts sein, sich mit
diesem Theile der Bevölkerung zu befreunden. Ein vereintes Streben
erringt der Sache der Humanität gewiß den Sieg.

Die hiesige englische Presse ergeht sich seit Kurzem in Betrachtungen,
ob es rathsam sei, die Gesetze wegen der Sonntagsfeier dahin abzuändern,
daß Vergnügungs=Lokale geöffnet werden, damit der hier angesiedelte
Fremde seinen Gewohnheiten frei folgen kann. Wir sehen in dergleichen
Besprechungen eine Annäherung zu unseren deutschen Sitten und hoffen,
wenigstens in Newyork den Zeitpunkt nicht fern, in welchem wir den
Sonntag nach deutscher Weise froh genießen können.     ( N.=Y=H.=Z. )



Vermischtes.

- Die österreichische Regierung hat mit mehreren deutschen Staaten
Verhandlungen eingeleitet, welche die von ihr beabsichtigte Einwanderung
[Spaltenumbruch] nach Oesterreich, resp. Ungarn und Siebenbürgen, betreffen. Dem Ver-
nehmen nach werden dieselben zu dem Uebereinkommen führen, daß Pässe
zur Auswanderung nur solchen Vewerbern ertheilt werden, welche von der
österreichischen Regierung die Zusicherung zur Aufnahme erhalten haben.

* Nach den neuesten bis zum 21. October reichenden Berichten aus
Galveston giebt die Getreide= und Baumwollenerndte einen sehr reichen
Ertrag; von letzterer ist namentlich in den besseren Qualitäten viel ge-
wonnen. Dagegen ist das Zuckerrohr weniger gut gediehen, und man
wird künftig der Baumwollenpflanzung die größte Aufmerksamkeit schenken.

Die früher von englischen Blättern gebrachte Nachricht, daß auch
am Cap der guten Hoffnung Gold gefunden worden, hat sich nicht bestätigt.

- Das Dampfschiff "James Robb" brachte am 22. Oct. eine Anzahl
deutscher Emigranten von Neworleans nach St. Louis, welche mit dem
Schiffe "Richard Cobden" von Bremen in jenem Orte angekommen. Die
Passagiere sind alle in bester Gesundheit. Sie beabsichtigen sogleich nach
Jowa abzureisen, um sich dort anzusiedeln.     ( Anz. d. Westen. )

- Am 29. Septbr. ist das von Liverpool nach Neworleans bestimmte
Schiff "Mobile" an der irischen Küste gestrandet. Der Capitain, die
ganze Schiffsmannschaft und 40 Passagiere wurden über Bord gewaschen.
8 Personen in einem Rettungsbott gingen ebenfalls verloren.



Angekommene und abgegangene Schiffe.
[Beginn Spaltensatz]
Bremerhaven, 22. Nov.nach
    Juno, Edzard,Galveston
    Adler, Hohorst,Baltimore
    Emma, Hellmers,Newyork
    Amaranth, Probst,do.
Hamburg, 18. Nov.nach
    Gutenberg, Visser,Newyork
    Adolph, Angelbeck,Valdivia
und Valparaiso
    Dockenhuden, Meyer,Adelaide

und Melbourne
Gravesend, 16. Nov.nach
    Constance, McBeeth,Newyork
    Arrogant, Dye, ( 18. ) Port Philipp
    The Panter, Clarkson,Swan River
Portsmouth, 17. Nov.nach
    Vandalia, Marshall,Baltimore

von Bremen
Liverpool, 15. Nov.nach
    Alberta, Bensum,Neworleans
    Lucia Marie, Ehlingh,do.
Liverpool, 15. Nov.nach
    General List, Lutjen,Melbourne
    Wm. Patten, Minnott,Boston
    Europa, ( D. ) ( 16. ) Newyork
    Baltic, ( D. ) ( 17. ) do.
Newyork, 30. Octvon
    Rappahannock, Cuning,Liverpool
    Rialto, Mitchel, ( 1. Nov. ) do.
    Pacisic, ( D. ) do.
    Albert Galatin, Delano,do.
    American Union, Chase,do.
Neworleans, 22. Oct.von
    North Atlantic, Cork,Liverpool
    Charlemagne, Singer,do.
    Pyramid, Lumsian, ( 23. ) Havre
    Elizabeth Dennisson, Carpenter,
    ( 24. ) Bremen
    Sarah, Merril,do.
    Susan Hink, Gay,Liverpool
    Phönix, Muppel,do.
[Ende Spaltensatz]

Schiffe in Ladung.
[Beginn Spaltensatz]

Jn Bremen:

Nach Newyork:
Br. Schiller, Bahr,prompt.
" Elise, Gätjen,1. Dec.
" Helene, Volkmann,1. Dec.
Nach Baltimore:
Br. Goethe, Homann,prompt
" Wilhelmine, Wencke,25. Nov.
[Spaltenumbruch]
Nach San Francisco:
Old. Visurgis, Hayssen,in dieser Woche.
Nach Capstadt ( Cap d. g Hoffnung ) .
Br. Leibnitz, Wieting,in dieser Woche.

Jn Hamburg:

Nach Newyork:
Hbg. Herschel, Jacobs,1. Dec.
" Deutschland, Hanker,1. Dec.
" Howard, Niemann,1. Dec.
[Ende Spaltensatz]

Briefkasten.

* Den Herrn in Hamburg, der uns "Mittheilungen über Quebeck"
zu übersenden die Güte gehabt hat, ersuchen wir um gefällige Aufgabe
seines Namens, den wir aus der Unterschrift des Begleitschreibens zu ent-
ziffern uns außer Stande erklären müssen.

    -------------------------
    Verantwortlicher Redakteur: Pustau.

[Ende Spaltensatz]

Anzeigen.
[Beginn Spaltensatz]

[Abbildung]
Post-Dampfschifffahrt
zwischen
BREMEN und NEWYORK.

Die amerikanischen Post=Dampfschiffe Hermann und
Washington sollen, wie folgt, von der Weser abgehen:

D. Washington: D. Hermann:
    3. December.     31. Decbr.

Passagepreis: Erste Cajüte, oberer Salon Ld'or. 190.
    "     "     unterer     "     "     160.
    Zweite "     ...........     "     100.

Kinder unter 10 Jahren die Hälfte; Säuglinge frei.
Näheres bei

    C. A. Heineken & Co.



Zur
Nachricht für Auswanderer.
[Abbildung]

Der Unterzeichnete expedirt am 1. und
15. eines jeden Monats schnellsegelnde,
kupferfeste und gekupferte[unleserliches Material] Dreimaster erster Klasse
[Spaltenumbruch] nach Newyork und Baltimore ( sowie in geeigneter
Jahreszeit nach Neworleans und Galveston ) , welche
zum Transport von Auswanderern erbaut und einge-
richtet sind.

Ueber die billigst gestellten Fahrpreise und sonstigen
Ueberfahrtsbedingungen ertheilen meine auswärtigen
Herren Agenten, sowie ich selbst auf frankirte Anfragen
weitere Auskunft.

    Bremen, 1852.     Ed. Ichon.



Höchst billige und schnelle Reise-
gelegenheit für Einwanderer von
Baltimore nach

Cumberland, Pittsburg,
Wheeling, Cincinnati, Louisville

und St. Louis.

Der Unterzeichnete hat mit der Baltimore= und
Ohio=Eisenbahn und der Pittsburger Transportations-
Linie eine Anordnung getroffen, wonach Passagiere
täglich nach den obigen Plätzen befördert werden können.

[Spaltenumbruch]

Die mit dieser Linie reisenden Einwanderer kommen
durchaus nicht auf den Canal. Wegen Passage melde
man sich im Comptoir bei

    Baltimore, 1. Mai.     Aug. C. Teitman,
    127 Thames=Str.

Jn allen Buchhandlungen ist zu haben, in Bremen
bei J. G. Heyse:

Amerikanischer Sachwalter
oder
Rechtsformenbuch für Deutsche
mit
Rathschlägen und Warnungen
hinsichtlich des
Gebrauchs dieser Rechtsformen im praktischen Leben.

Jn deutscher und englischer Sprache.

Ein unentbehrliches Hand= und Formularbuch
für Jeden,
insbesondere aber für Auswanderer, Kaufleute, Landwirthe,
Handwerker,
so wie auch für Juristen
groß 8. elegant brochirt. Preis 1 Thaler 15 [unleserliches Material - 3 Zeichen fehlen]Ngr.

    Leipzig.     Ernst Schäfer.

[Ende Spaltensatz]

Druck und Verlag der Buchdruckerei von Johann Georg Heyse.

[Beginn Spaltensatz] berechnen, wie viel Gesundheit vermittelst des Giftes zerstört wird, das
Millionen mit den Candystangen einsaugen? Betrachtet nur die ausgemer-
gelten, schattengleichen, farblosen Kindergestalten, die Nervenkrankheiten
unterworfenen, gelbsüchtigen Frauen, sie sind die Opfer einer verkehrten
Lebensweise! Vermehrt wird dieser Uebelstand noch durch eine unzweck-
mäßige Kleidung und durch Mangel an Beschäftigung. Nur Bewegung
und Thätigkeit erzeugt Kraft und erhält die Gesundheit. Doch die Bewe-
gung bei amerikanischen Frauenzimmern, besonders in den Städten,
beschränkt sich größtentheils auf das Wiegen im Lehnsessel oder eine
Spazierfahrt, und die der Männer auf einen Gang nach dem Geschäfts-
platze und von da zurück nach Hause.

Ein großer Theil der amerikanischen Aristokratie lebt, die kleinen
Mühen des häuslichen Lebens scheuend, in Hotels und den sogenannten
Privat=Boardinghäusern.

Hier unter Leuten nahezu jeder Gesinnungsart sollen Kinder zu ver-
nünftigen, moralischen Menschen gebildet werden. Daß eine vernünftige
Erziehung hier eine Sache der Unmöglichkeit ist klar.

Wo möglich noch einseitiger als die Körper=, ist die Geistesbildung
in den Vereinigten=Staaten.

Es werden im eigentlichen Sinne des Worts keine Rebublikaner, son-
dern, wie wir früher erörtert haben, nur Methodisten, Katholiken, Pres-
byterianer, Baptisten erzogen. Eine freie Geistesbildung ist äußerst
selten. Ein Connecticut=Mann, mit welchem wir uns über diesen Gegen-
stand unterhielten, bestätigte unsere Ansicht über diesen Punkt, indem er
zugab, daß das Erwähnen von freisinnigen Schriftstellern, wie Thom.
Paine, Shelley , oftmals in einer aristokratischen Gesellschaft in den
Neuengland=Staaten als eine Unanständigkeit betrachtet wird.

Der Unterricht in den hiesigen Anstalten ist auch äußerst mangelhaft
und selten werden in diesen Anstalten die Studien mit Ernst, Eifer und
Gründlichkeit betrieben. Bei diesem Stand der Dinge ist keine Propheten-
gabe erforderlich, um vorauszusehen, daß besonders deutsche Sitten, deutsche
Wissenschaft und deutsche Kunst sich bald Bahn brechen werden. Die
Bestrebungen der politischen, Kunst=, Turn= und Gesang=Vereine werden,
trotz vielen Mißgriffen und Einseitigkeiten, von guten Resultaten begleitet
sein. – Es ist eine Thatsache, daß an solchen Orten, wo sich strebsame
Elemente in der deutschen Bevölkerung finden, die ganze Gesellschaft schon
eine Umänderung erfahren hat. An diesen Plätzen sind dem verderblichen
Wirken der amerikanischen Fanatiker jeder Gattung schon unübermindliche
Hindernisse entgegengestellt und die unsinnigen Temperenz= und Sonntags-
Gesetze können nicht mehr in Ausführung gebracht werden. Man muß
übrigens auch zugeben, daß sich in der amerikanischen Bevölkerung viele
strebsame Elemente befinden, welche sich mit dem Geiste der Neuzeit leicht
befreunden und vernünftige Reformbestrebungen unterstützen. Es muß
daher eine Aufgabe der deutschen Freunde des Fortschritts sein, sich mit
diesem Theile der Bevölkerung zu befreunden. Ein vereintes Streben
erringt der Sache der Humanität gewiß den Sieg.

Die hiesige englische Presse ergeht sich seit Kurzem in Betrachtungen,
ob es rathsam sei, die Gesetze wegen der Sonntagsfeier dahin abzuändern,
daß Vergnügungs=Lokale geöffnet werden, damit der hier angesiedelte
Fremde seinen Gewohnheiten frei folgen kann. Wir sehen in dergleichen
Besprechungen eine Annäherung zu unseren deutschen Sitten und hoffen,
wenigstens in Newyork den Zeitpunkt nicht fern, in welchem wir den
Sonntag nach deutscher Weise froh genießen können.     ( N.=Y=H.=Z. )



Vermischtes.

– Die österreichische Regierung hat mit mehreren deutschen Staaten
Verhandlungen eingeleitet, welche die von ihr beabsichtigte Einwanderung
[Spaltenumbruch] nach Oesterreich, resp. Ungarn und Siebenbürgen, betreffen. Dem Ver-
nehmen nach werden dieselben zu dem Uebereinkommen führen, daß Pässe
zur Auswanderung nur solchen Vewerbern ertheilt werden, welche von der
österreichischen Regierung die Zusicherung zur Aufnahme erhalten haben.

* Nach den neuesten bis zum 21. October reichenden Berichten aus
Galveston giebt die Getreide= und Baumwollenerndte einen sehr reichen
Ertrag; von letzterer ist namentlich in den besseren Qualitäten viel ge-
wonnen. Dagegen ist das Zuckerrohr weniger gut gediehen, und man
wird künftig der Baumwollenpflanzung die größte Aufmerksamkeit schenken.

Die früher von englischen Blättern gebrachte Nachricht, daß auch
am Cap der guten Hoffnung Gold gefunden worden, hat sich nicht bestätigt.

– Das Dampfschiff „James Robb“ brachte am 22. Oct. eine Anzahl
deutscher Emigranten von Neworleans nach St. Louis, welche mit dem
Schiffe „Richard Cobden“ von Bremen in jenem Orte angekommen. Die
Passagiere sind alle in bester Gesundheit. Sie beabsichtigen sogleich nach
Jowa abzureisen, um sich dort anzusiedeln.     ( Anz. d. Westen. )

– Am 29. Septbr. ist das von Liverpool nach Neworleans bestimmte
Schiff „Mobile“ an der irischen Küste gestrandet. Der Capitain, die
ganze Schiffsmannschaft und 40 Passagiere wurden über Bord gewaschen.
8 Personen in einem Rettungsbott gingen ebenfalls verloren.



Angekommene und abgegangene Schiffe.
[Beginn Spaltensatz]
Bremerhaven, 22. Nov.nach
    Juno, Edzard,Galveston
    Adler, Hohorst,Baltimore
    Emma, Hellmers,Newyork
    Amaranth, Probst,do.
Hamburg, 18. Nov.nach
    Gutenberg, Visser,Newyork
    Adolph, Angelbeck,Valdivia
und Valparaiso
    Dockenhuden, Meyer,Adelaide

und Melbourne
Gravesend, 16. Nov.nach
    Constance, McBeeth,Newyork
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    Vandalia, Marshall,Baltimore

von Bremen
Liverpool, 15. Nov.nach
    Alberta, Bensum,Neworleans
    Lucia Marie, Ehlingh,do.
Liverpool, 15. Nov.nach
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Newyork, 30. Octvon
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    Pacisic, ( D. ) do.
    Albert Galatin, Delano,do.
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Neworleans, 22. Oct.von
    North Atlantic, Cork,Liverpool
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[Ende Spaltensatz]

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[Beginn Spaltensatz]

Jn Bremen:

Nach Newyork:
Br. Schiller, Bahr,prompt.
„ Elise, Gätjen,1. Dec.
„ Helene, Volkmann,1. Dec.
Nach Baltimore:
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Jahreszeit nach Neworleans und Galveston ) , welche
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        <head>Druck und Verlag der Buchdruckerei von Johann Georg Heyse.</head>
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</TEI>
[378/0004] 378 berechnen, wie viel Gesundheit vermittelst des Giftes zerstört wird, das Millionen mit den Candystangen einsaugen? Betrachtet nur die ausgemer- gelten, schattengleichen, farblosen Kindergestalten, die Nervenkrankheiten unterworfenen, gelbsüchtigen Frauen, sie sind die Opfer einer verkehrten Lebensweise! Vermehrt wird dieser Uebelstand noch durch eine unzweck- mäßige Kleidung und durch Mangel an Beschäftigung. Nur Bewegung und Thätigkeit erzeugt Kraft und erhält die Gesundheit. Doch die Bewe- gung bei amerikanischen Frauenzimmern, besonders in den Städten, beschränkt sich größtentheils auf das Wiegen im Lehnsessel oder eine Spazierfahrt, und die der Männer auf einen Gang nach dem Geschäfts- platze und von da zurück nach Hause. Ein großer Theil der amerikanischen Aristokratie lebt, die kleinen Mühen des häuslichen Lebens scheuend, in Hotels und den sogenannten Privat=Boardinghäusern. Hier unter Leuten nahezu jeder Gesinnungsart sollen Kinder zu ver- nünftigen, moralischen Menschen gebildet werden. Daß eine vernünftige Erziehung hier eine Sache der Unmöglichkeit ist klar. Wo möglich noch einseitiger als die Körper=, ist die Geistesbildung in den Vereinigten=Staaten. Es werden im eigentlichen Sinne des Worts keine Rebublikaner, son- dern, wie wir früher erörtert haben, nur Methodisten, Katholiken, Pres- byterianer, Baptisten erzogen. Eine freie Geistesbildung ist äußerst selten. Ein Connecticut=Mann, mit welchem wir uns über diesen Gegen- stand unterhielten, bestätigte unsere Ansicht über diesen Punkt, indem er zugab, daß das Erwähnen von freisinnigen Schriftstellern, wie Thom. Paine, Shelley , oftmals in einer aristokratischen Gesellschaft in den Neuengland=Staaten als eine Unanständigkeit betrachtet wird. Der Unterricht in den hiesigen Anstalten ist auch äußerst mangelhaft und selten werden in diesen Anstalten die Studien mit Ernst, Eifer und Gründlichkeit betrieben. Bei diesem Stand der Dinge ist keine Propheten- gabe erforderlich, um vorauszusehen, daß besonders deutsche Sitten, deutsche Wissenschaft und deutsche Kunst sich bald Bahn brechen werden. Die Bestrebungen der politischen, Kunst=, Turn= und Gesang=Vereine werden, trotz vielen Mißgriffen und Einseitigkeiten, von guten Resultaten begleitet sein. – Es ist eine Thatsache, daß an solchen Orten, wo sich strebsame Elemente in der deutschen Bevölkerung finden, die ganze Gesellschaft schon eine Umänderung erfahren hat. An diesen Plätzen sind dem verderblichen Wirken der amerikanischen Fanatiker jeder Gattung schon unübermindliche Hindernisse entgegengestellt und die unsinnigen Temperenz= und Sonntags- Gesetze können nicht mehr in Ausführung gebracht werden. Man muß übrigens auch zugeben, daß sich in der amerikanischen Bevölkerung viele strebsame Elemente befinden, welche sich mit dem Geiste der Neuzeit leicht befreunden und vernünftige Reformbestrebungen unterstützen. Es muß daher eine Aufgabe der deutschen Freunde des Fortschritts sein, sich mit diesem Theile der Bevölkerung zu befreunden. Ein vereintes Streben erringt der Sache der Humanität gewiß den Sieg. Die hiesige englische Presse ergeht sich seit Kurzem in Betrachtungen, ob es rathsam sei, die Gesetze wegen der Sonntagsfeier dahin abzuändern, daß Vergnügungs=Lokale geöffnet werden, damit der hier angesiedelte Fremde seinen Gewohnheiten frei folgen kann. Wir sehen in dergleichen Besprechungen eine Annäherung zu unseren deutschen Sitten und hoffen, wenigstens in Newyork den Zeitpunkt nicht fern, in welchem wir den Sonntag nach deutscher Weise froh genießen können. ( N.=Y=H.=Z. ) Vermischtes. – Die österreichische Regierung hat mit mehreren deutschen Staaten Verhandlungen eingeleitet, welche die von ihr beabsichtigte Einwanderung nach Oesterreich, resp. Ungarn und Siebenbürgen, betreffen. Dem Ver- nehmen nach werden dieselben zu dem Uebereinkommen führen, daß Pässe zur Auswanderung nur solchen Vewerbern ertheilt werden, welche von der österreichischen Regierung die Zusicherung zur Aufnahme erhalten haben. * Nach den neuesten bis zum 21. October reichenden Berichten aus Galveston giebt die Getreide= und Baumwollenerndte einen sehr reichen Ertrag; von letzterer ist namentlich in den besseren Qualitäten viel ge- wonnen. Dagegen ist das Zuckerrohr weniger gut gediehen, und man wird künftig der Baumwollenpflanzung die größte Aufmerksamkeit schenken. Die früher von englischen Blättern gebrachte Nachricht, daß auch am Cap der guten Hoffnung Gold gefunden worden, hat sich nicht bestätigt. – Das Dampfschiff „James Robb“ brachte am 22. Oct. eine Anzahl deutscher Emigranten von Neworleans nach St. Louis, welche mit dem Schiffe „Richard Cobden“ von Bremen in jenem Orte angekommen. Die Passagiere sind alle in bester Gesundheit. Sie beabsichtigen sogleich nach Jowa abzureisen, um sich dort anzusiedeln. ( Anz. d. Westen. ) – Am 29. Septbr. ist das von Liverpool nach Neworleans bestimmte Schiff „Mobile“ an der irischen Küste gestrandet. Der Capitain, die ganze Schiffsmannschaft und 40 Passagiere wurden über Bord gewaschen. 8 Personen in einem Rettungsbott gingen ebenfalls verloren. Angekommene und abgegangene Schiffe. Bremerhaven, 22. Nov. nach Juno, Edzard, Galveston Adler, Hohorst, Baltimore Emma, Hellmers, Newyork Amaranth, Probst, do. Hamburg, 18. Nov. nach Gutenberg, Visser, Newyork Adolph, Angelbeck, Valdivia und Valparaiso Dockenhuden, Meyer, Adelaide und Melbourne Gravesend, 16. Nov. nach Constance, McBeeth, Newyork Arrogant, Dye, ( 18. ) Port Philipp The Panter, Clarkson, Swan River Portsmouth, 17. Nov. nach Vandalia, Marshall, Baltimore von Bremen Liverpool, 15. Nov. nach Alberta, Bensum, Neworleans Lucia Marie, Ehlingh, do. Liverpool, 15. Nov. nach General List, Lutjen, Melbourne Wm. Patten, Minnott, Boston Europa, ( D. ) ( 16. ) Newyork Baltic, ( D. ) ( 17. ) do. Newyork, 30. Oct von Rappahannock, Cuning, Liverpool Rialto, Mitchel, ( 1. Nov. ) do. Pacisic, ( D. ) do. Albert Galatin, Delano, do. American Union, Chase, do. Neworleans, 22. Oct. von North Atlantic, Cork, Liverpool Charlemagne, Singer, do. Pyramid, Lumsian, ( 23. ) Havre Elizabeth Dennisson, Carpenter, ( 24. ) Bremen Sarah, Merril, do. Susan Hink, Gay, Liverpool Phönix, Muppel, do. Schiffe in Ladung. Jn Bremen: Nach Newyork: Br. Schiller, Bahr, prompt. „ Elise, Gätjen, 1. Dec. „ Helene, Volkmann, 1. Dec. Nach Baltimore: Br. Goethe, Homann, prompt „ Wilhelmine, Wencke, 25. Nov. Nach San Francisco: Old. Visurgis, Hayssen, in dieser Woche. Nach Capstadt ( Cap d. g Hoffnung ) . Br. Leibnitz, Wieting, in dieser Woche. Jn Hamburg: Nach Newyork: Hbg. Herschel, Jacobs, 1. Dec. „ Deutschland, Hanker, 1. Dec. „ Howard, Niemann, 1. Dec. Briefkasten. * Den Herrn in Hamburg, der uns „Mittheilungen über Quebeck“ zu übersenden die Güte gehabt hat, ersuchen wir um gefällige Aufgabe seines Namens, den wir aus der Unterschrift des Begleitschreibens zu ent- ziffern uns außer Stande erklären müssen. ––––––––––––––––––––––––– Verantwortlicher Redakteur: Pustau. Anzeigen. [Abbildung] Post-Dampfschifffahrt zwischen BREMEN und NEWYORK. Die amerikanischen Post=Dampfschiffe Hermann und Washington sollen, wie folgt, von der Weser abgehen: D. Washington: D. Hermann: 3. December. 31. Decbr. Passagepreis: Erste Cajüte, oberer Salon Ld'or. 190. „ „ unterer „ „ 160. Zweite „ ........... „ 100. Kinder unter 10 Jahren die Hälfte; Säuglinge frei. Näheres bei C. A. Heineken & Co. Zur Nachricht für Auswanderer. [Abbildung] Der Unterzeichnete expedirt am 1. und 15. eines jeden Monats schnellsegelnde, kupferfeste und gekupferte_ Dreimaster erster Klasse nach Newyork und Baltimore ( sowie in geeigneter Jahreszeit nach Neworleans und Galveston ) , welche zum Transport von Auswanderern erbaut und einge- richtet sind. Ueber die billigst gestellten Fahrpreise und sonstigen Ueberfahrtsbedingungen ertheilen meine auswärtigen Herren Agenten, sowie ich selbst auf frankirte Anfragen weitere Auskunft. Bremen, 1852. Ed. Ichon. Höchst billige und schnelle Reise- gelegenheit für Einwanderer von Baltimore nach Cumberland, Pittsburg, Wheeling, Cincinnati, Louisville und St. Louis. Der Unterzeichnete hat mit der Baltimore= und Ohio=Eisenbahn und der Pittsburger Transportations- Linie eine Anordnung getroffen, wonach Passagiere täglich nach den obigen Plätzen befördert werden können. Die mit dieser Linie reisenden Einwanderer kommen durchaus nicht auf den Canal. Wegen Passage melde man sich im Comptoir bei Baltimore, 1. Mai. Aug. C. Teitman, 127 Thames=Str. Jn allen Buchhandlungen ist zu haben, in Bremen bei J. G. Heyse: Amerikanischer Sachwalter oder Rechtsformenbuch für Deutsche mit Rathschlägen und Warnungen hinsichtlich des Gebrauchs dieser Rechtsformen im praktischen Leben. Jn deutscher und englischer Sprache. Ein unentbehrliches Hand= und Formularbuch für Jeden, insbesondere aber für Auswanderer, Kaufleute, Landwirthe, Handwerker, so wie auch für Juristen groß 8. elegant brochirt. Preis 1 Thaler 15 ___Ngr. Leipzig. Ernst Schäfer. Druck und Verlag der Buchdruckerei von Johann Georg Heyse.

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Zitationshilfe: Deutsche Auswanderer-Zeitung. Nr. 94. Bremen, 23. November 1852, S. 378. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_auswandererzeitung094_1852/4>, abgerufen am 24.11.2024.