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Deutsche Auswanderer-Zeitung. Nr. 94. Bremen, 23. November 1852.

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[Beginn Spaltensatz] Schiffe, und das circulirende Geld stammt nur von der Besatzung und den
Beamten her. So blieb es bis zur Unabhängigkeitserklärung des Landes
von spanischer Herrschaft, welche für Valdivia erst im Jahre 1820 erfolgte,
aber fortwährende innere Unruhen hemmten sehr das Gedeihen der jungen
Republik, bis endlich die Constitution von 1833 dem Lande eine feste
politische Gestalt und mit derselben Ordnung und Frieden gab. Jn Folge
dessen wurden Ackerbau und Viehzucht etwas eifriger als früher betrieben,
und später auch der Anfang mit dem Holzhandel gemacht, zu welchem
Behufe einige Schiffe in den hiesigen Häfen erbaut wurden.

Jm Anfange dieses Jahrhunderts zerstörte eine Feuersbrunst die Hälfte
der Stadt; von Erdbeben hat dieselbe jedoch nie bedeutend zu leiden gehabt,
und selbst bei dem größten bekannten ( 1837 ) fielen nur einige aus losen
Steinen errichtete Häuser zusammen, die hölzernen blieben ganz unbeschädigt,
mit Ausnahme einiger weniger, die eine etwas schiefe Richtung erhielten.

Ansteckende Krankheiten haben die Provinz nie heimgesucht und das
Clima gehört sicherlich zu den gesundesten. Früher richteten die Blattern
manchmal große Verheerungen an, doch hat dieses aufgehört, seitdem das
Jmpfen der Kuhpocken allgemein geworden ist. Gegenwärtig giebt es einen
von der Regierung angestellten Jmpfer.     ( Schluß folgt. )



Einwanderung in Newyork.

* Nach der N.=Y. H.=Z. beträgt die Zahl der im Octobermonat in
Newyork angekommenen Auswanderer 20,115 und damit die Zahl der-
selben in diesem Jahre 270,168. Sie bemerkt dabei:

Die Zahl der von deutschen Häfen direct hier eingetroffenen deutschen
Einwanderer ist im letzten Monat unverhältnißmäßig klein gegen frühere
Monate, um so mehr kamen wieder über Liverpool an. Den Auswanderungs-
Zeitungen bleibt es vorbehalten, die verschiedenartigsten Klagen der Passa-
giere, welche via England hierher kommen, zu sammeln, wir wiederholen
nur, daß die Rohheit der von Liverpool hier einwandernden Jrländer,
welche unseren Landsleuten Gesellschaft leisten, Grund genug ist, diesen
Weg zu meiden.

Der Weg via Havre bleibt für die süddeutschen Auswanderer
empfehlenswerth und auch der über Antwerpen verdient jetzt, nachdem
die Gesetze wegen des Proviants abgeändert sind, den Vorzug gegen die
Reise via Liverpool.

Jm Laufe des vor. Mts. hatten wir vielfache Gelegenheit Passagiere,
welche von Hamburg und Bremen direct hier eintrafen, zu sprechen, und
meist durch eine außerordentlich schnelle Reise begünstigt, waren sie durch-
gehends auch mit der Behandlung sehr zufrieden.

Für die ankommenden deutschen Arbeiter ist jetzt ein neuer Erwerbs-
zweig offen, der ihnen früher nicht zugänglich war. Die Arbeiten im
Hafen, namentlich das Ein= nnd Ausladen der Schiffe, war früher ein
ausschließliches Privilegium der Jrländer, die jedem Deutschen, der dort
Beschäftigung zu suchen wagte, die roheste Gewalt entgegensetzten, und
unsere Polizei war gewohnt, diese Arbeit als ein altes Recht der Jrländer
zu betrachten. Jetzt endlich haben die allzu hohen Löhne, welche diese
fordern, die Schiffseigner veranlaßt, deutsche Arbeiter anzunehmen, und
wenn jetzt auch noch sehr große Wachsamkeit der Polizei erforderlich ist,
unsere Landsleute gegen die Angriffe der Jrländer zu schützen, so werden
diese, wenn zahlreicher vertreten, wohl selbst ihre Fäuste zu gebrauchen
wissen. Die "Deutsche Gesellschaft" wird vermuthlich in ihrem nächsten
Monatsbericht sich über diesen Punkt aussprechen; da uns jedoch, aus
Gründen, welche uns bis jetzt unbekannt geblieben, diese Berichte nicht
zugehen, halten wir es nicht für überflüssig, stets dem officiellen Ein-
wanderungsbericht einige Bemerkungen hinzuzufügen.



Neuestes aus Californien.

    San Franzisco, den 1. Octbr. 1852.

Die Berichte von den Minen sind ohne besonderes Jnteresse, Wasser
scheint noch immer sehr zu fehlen, doch haben die Arbeiter die besten Hoff-
nungen auf einen reichen Ertrag an Gold während der nun bald ein-
tretenden Regenzeit. Ueber den Ackerbau lauten die Nachrichten aus dem
Jnnern höchst ermuthigend; die Ausstellung von Feld= und Gartenfrüchten
findet jetzt in Sacramento statt und die Größe vieler derselben grenzt
an's Fabelhafte.

Der Gesundheitszustand unserer Stadt ist sehr günstig, die Sterb-
lichkeit gering und einige Cholerafälle, welche in der letzten Woche sich
ereigneten, erwiesen sich nicht als bösartig. Für's gesellschaftliche Leben
wird viel gethan, und der Anwesenheit einiger tüchtiger Künstler verdanken
wir die Aufführung mehrerer Shakespeare'schen Dramas.

Das Dorf White Rock, in der Nähe von Placerville, wurde durch
Feuer zerstört. Die Einwanderung über Land ist sehr stark, aber die
Schilderungen der Entbehrungen und Krankheiten in den Ebenen sind
wahrhaft herzzerreißend. Die Behörden unseres Staates haben Vorräthe
von Lebensmitteln dahin abgesandt; aber leider haben die abgesandten
Beamten sich der Schlechtigkeit schuldig gemacht, Brod und Wasser zu
hohen Preisen zu verkaufen, anstatt gratis zu vertheilen.

Jn einzelnen Minen, namentlich Burton's Bar, Parks Bar und
Ousley's Bar herrscht die Cholera und fordert viele Opfer. Nach Shasta
sind Truppen gesandt, um die dortigen Jndianer ihrer wiederholten Raub-
einfälle wegen zu züchtigen.



[Spaltenumbruch]
( Expeditions-Liste Nro 7. )
Verzeichniß der im Monate October des Jahres 1852 von
BREMEN
aus mit Passagieren nach den Vereinigten Staaten expedirten Schiffe.
Jm Ganzen 30 Schiffe mit 5471 Passagieren.
DatumZahl derDatumReise-
desFlagge Schiff Capitain PassagierederTage
AbgangsAnkunft
Nach Newyork 13 Schiffe mit 1950 Passagieren.
Oct. 8.Am.Washington ( D. ) Fitch93
" 12.Brem.PatriaSippel194
" ""DettmarHavighorst98
" ""MagdaleneKuhlmann184
" 14."CoriolanWulf256
" 15."AlfredPundt178
" 22."Norma,Horstmann156
" ""JasonSchilling177
" ""HansaKölkebeck207
" ""EllaErdmann262
" ""August EberhardHenke15
" 24."Joh. E. GrosseWiegmann130
" 25.Oldb.NeptunSchweichel-
NachNeworleans 6 Schiffe mit 1894 Passagieren.
Oct. 12.Brem.PostHaake223
" ""UhlandWächter334
" "Am.RebeccaSawyer283
" 19.Brem.Johann LangeLamke733
" 21."MarthaKlockgeter186
" 22."HeleneHachtmann135
NachGalveston 6 Schiffe mit 763 Passagieren.
Oct. 12.Oldb.Hermann TheodorMüller124
" "Brem.WandererRaschen118
" "Oldb.Anne EliseSchweichel92
" 15.Brem.v. VinckeHarde126
" 19."Neptun[unleserliches Material - 7 Zeichen fehlen]Deetjen 172
" 22."J. W. BuddeckeClodius131
NachBaltimore 3 Schiffe mit 670 Passagieren.
Oct. 12.Brem.FavoriteMeyerdircks180
" 19.Am.HarvestFuller277
" 22.Brem.AlbertReichl213
NachCharleston 1 Schiff mit 180 Passagieren.
Oct. 12.Brem.CopernicusWieting180
NachPhiladelphia 1 Schiff mit 14 Passagieren.
Oct. 12.Brem.SolonBalleer14

Von diesen Schiffen führten 24 Bremer=, 3 Oldenburg.= und 3 Amerik.=Flagge.

Der Bauart nach bestanden dieselben aus 7 vollen Schiffen ( Fregatten, )
13 Barkschiffen, 1 Dampfschiff ( Washington ) , 6 Briggs, 2 Schoonerbriggs und
1 Schooner.

Die ganze Auswanderung von Bremen aus, vom 1. Januar bis 31. Octbr.
d. J. war, wie folgt:

    Nach Newyork     28195 Passagiere in 174 Schiffen
    "     Neworleans     12110     "     "     46     "
    "     Baltimore     9013     "     "     46     "
    "     Galveston     2394     "     "     17     "
    "     Philadelphia     1028     "     "     10     "
    "     Jndianola     458     "     "     3     "
    "     Charleston S/C.     180     "     "     1     "
    "     Quebec     1373     "     "     12     "
    "     Rio de Janeiro     7     "     "     1     "
    "     Rio Grande do Sul 21     "     "     1     "
    ---------------
    Total 55079 Passagiere in 311 Schiffen.



Amerikanische Sitten.

Es kann keinem Zweifel mehr unterliegen, daß die europäische Ein-
wanderung und besonders die der letzten Jahre auf die amerikanischen
socialen Verhältnisse einen mächtigen Einfluß übt.

Die besten amerikanischen Schriftsteller sind über diesen Punkt einig
und selbst einige einflußreiche Tageblätter, wie der Herald, Times und
Tribüne, widmen diesem Gegenstand in Artikeln, welche mehrere Spalten
füllen, die größte Aufmerksamkeit. Es wird anerkannt, daß im socialen
Leben des Volkes der Verein. Staaten Vieles faul und eine Reform oder
gänzliche Regeneration nach mancher Seite hin nicht allein wünschenswerth,
sondern sogar unumgänglich nothwendig ist.

Die Uebelstände in dem amerikanischen socialen Leben haben größten-
theils ihren Grund in der äußerst mangelhaften physischen und geistigen
Erziehung. Ueber die Grundbedingungen einer guten Körperbildung ist
man eigentlich gänzlich unwissend, vielmehr ist die Lebensweise, besonders
in den aristokratischen Familien, der Art, daß eine naturgemäße Entwicke-
lung des Körpers rein eine Sache der Unmöglichkeit ist.

Jeder unserer Leser, welcher mit dem Leben in amerikanischen Familien
nur einigermaßen vertraut ist, weiß z. B., daß die Gier nach Süßigkeiten
bei Kindern und erwachsenen Personen jedes Maß überschreitet. Die Con-
ditoreien sind deshalb die einträglichsten Geschäfte, und ein Zweig, die
Candyfabrikation, wird in einem riesigen Maßstabe betrieben. Wer kann
[Ende Spaltensatz]

[Beginn Spaltensatz] Schiffe, und das circulirende Geld stammt nur von der Besatzung und den
Beamten her. So blieb es bis zur Unabhängigkeitserklärung des Landes
von spanischer Herrschaft, welche für Valdivia erst im Jahre 1820 erfolgte,
aber fortwährende innere Unruhen hemmten sehr das Gedeihen der jungen
Republik, bis endlich die Constitution von 1833 dem Lande eine feste
politische Gestalt und mit derselben Ordnung und Frieden gab. Jn Folge
dessen wurden Ackerbau und Viehzucht etwas eifriger als früher betrieben,
und später auch der Anfang mit dem Holzhandel gemacht, zu welchem
Behufe einige Schiffe in den hiesigen Häfen erbaut wurden.

Jm Anfange dieses Jahrhunderts zerstörte eine Feuersbrunst die Hälfte
der Stadt; von Erdbeben hat dieselbe jedoch nie bedeutend zu leiden gehabt,
und selbst bei dem größten bekannten ( 1837 ) fielen nur einige aus losen
Steinen errichtete Häuser zusammen, die hölzernen blieben ganz unbeschädigt,
mit Ausnahme einiger weniger, die eine etwas schiefe Richtung erhielten.

Ansteckende Krankheiten haben die Provinz nie heimgesucht und das
Clima gehört sicherlich zu den gesundesten. Früher richteten die Blattern
manchmal große Verheerungen an, doch hat dieses aufgehört, seitdem das
Jmpfen der Kuhpocken allgemein geworden ist. Gegenwärtig giebt es einen
von der Regierung angestellten Jmpfer.     ( Schluß folgt. )



Einwanderung in Newyork.

* Nach der N.=Y. H.=Z. beträgt die Zahl der im Octobermonat in
Newyork angekommenen Auswanderer 20,115 und damit die Zahl der-
selben in diesem Jahre 270,168. Sie bemerkt dabei:

Die Zahl der von deutschen Häfen direct hier eingetroffenen deutschen
Einwanderer ist im letzten Monat unverhältnißmäßig klein gegen frühere
Monate, um so mehr kamen wieder über Liverpool an. Den Auswanderungs-
Zeitungen bleibt es vorbehalten, die verschiedenartigsten Klagen der Passa-
giere, welche via England hierher kommen, zu sammeln, wir wiederholen
nur, daß die Rohheit der von Liverpool hier einwandernden Jrländer,
welche unseren Landsleuten Gesellschaft leisten, Grund genug ist, diesen
Weg zu meiden.

Der Weg via Havre bleibt für die süddeutschen Auswanderer
empfehlenswerth und auch der über Antwerpen verdient jetzt, nachdem
die Gesetze wegen des Proviants abgeändert sind, den Vorzug gegen die
Reise via Liverpool.

Jm Laufe des vor. Mts. hatten wir vielfache Gelegenheit Passagiere,
welche von Hamburg und Bremen direct hier eintrafen, zu sprechen, und
meist durch eine außerordentlich schnelle Reise begünstigt, waren sie durch-
gehends auch mit der Behandlung sehr zufrieden.

Für die ankommenden deutschen Arbeiter ist jetzt ein neuer Erwerbs-
zweig offen, der ihnen früher nicht zugänglich war. Die Arbeiten im
Hafen, namentlich das Ein= nnd Ausladen der Schiffe, war früher ein
ausschließliches Privilegium der Jrländer, die jedem Deutschen, der dort
Beschäftigung zu suchen wagte, die roheste Gewalt entgegensetzten, und
unsere Polizei war gewohnt, diese Arbeit als ein altes Recht der Jrländer
zu betrachten. Jetzt endlich haben die allzu hohen Löhne, welche diese
fordern, die Schiffseigner veranlaßt, deutsche Arbeiter anzunehmen, und
wenn jetzt auch noch sehr große Wachsamkeit der Polizei erforderlich ist,
unsere Landsleute gegen die Angriffe der Jrländer zu schützen, so werden
diese, wenn zahlreicher vertreten, wohl selbst ihre Fäuste zu gebrauchen
wissen. Die „Deutsche Gesellschaft“ wird vermuthlich in ihrem nächsten
Monatsbericht sich über diesen Punkt aussprechen; da uns jedoch, aus
Gründen, welche uns bis jetzt unbekannt geblieben, diese Berichte nicht
zugehen, halten wir es nicht für überflüssig, stets dem officiellen Ein-
wanderungsbericht einige Bemerkungen hinzuzufügen.



Neuestes aus Californien.

    San Franzisco, den 1. Octbr. 1852.

Die Berichte von den Minen sind ohne besonderes Jnteresse, Wasser
scheint noch immer sehr zu fehlen, doch haben die Arbeiter die besten Hoff-
nungen auf einen reichen Ertrag an Gold während der nun bald ein-
tretenden Regenzeit. Ueber den Ackerbau lauten die Nachrichten aus dem
Jnnern höchst ermuthigend; die Ausstellung von Feld= und Gartenfrüchten
findet jetzt in Sacramento statt und die Größe vieler derselben grenzt
an's Fabelhafte.

Der Gesundheitszustand unserer Stadt ist sehr günstig, die Sterb-
lichkeit gering und einige Cholerafälle, welche in der letzten Woche sich
ereigneten, erwiesen sich nicht als bösartig. Für's gesellschaftliche Leben
wird viel gethan, und der Anwesenheit einiger tüchtiger Künstler verdanken
wir die Aufführung mehrerer Shakespeare'schen Dramas.

Das Dorf White Rock, in der Nähe von Placerville, wurde durch
Feuer zerstört. Die Einwanderung über Land ist sehr stark, aber die
Schilderungen der Entbehrungen und Krankheiten in den Ebenen sind
wahrhaft herzzerreißend. Die Behörden unseres Staates haben Vorräthe
von Lebensmitteln dahin abgesandt; aber leider haben die abgesandten
Beamten sich der Schlechtigkeit schuldig gemacht, Brod und Wasser zu
hohen Preisen zu verkaufen, anstatt gratis zu vertheilen.

Jn einzelnen Minen, namentlich Burton's Bar, Parks Bar und
Ousley's Bar herrscht die Cholera und fordert viele Opfer. Nach Shasta
sind Truppen gesandt, um die dortigen Jndianer ihrer wiederholten Raub-
einfälle wegen zu züchtigen.



[Spaltenumbruch]
( Expeditions-Liste Nro 7. )
Verzeichniß der im Monate October des Jahres 1852 von
BREMEN
aus mit Passagieren nach den Vereinigten Staaten expedirten Schiffe.
Jm Ganzen 30 Schiffe mit 5471 Passagieren.
DatumZahl derDatumReise-
desFlagge Schiff Capitain PassagierederTage
AbgangsAnkunft
Nach Newyork 13 Schiffe mit 1950 Passagieren.
Oct. 8.Am.Washington ( D. ) Fitch93
„ 12.Brem.PatriaSippel194
„ „DettmarHavighorst98
„ „MagdaleneKuhlmann184
„ 14.CoriolanWulf256
„ 15.AlfredPundt178
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NachNeworleans 6 Schiffe mit 1894 Passagieren.
Oct. 12.Brem.PostHaake223
„ „UhlandWächter334
„ „Am.RebeccaSawyer283
„ 19.Brem.Johann LangeLamke733
„ 21.MarthaKlockgeter186
„ 22.HeleneHachtmann135
NachGalveston 6 Schiffe mit 763 Passagieren.
Oct. 12.Oldb.Hermann TheodorMüller124
„ „Brem.WandererRaschen118
„ „Oldb.Anne EliseSchweichel92
„ 15.Brem.v. VinckeHarde126
„ 19.Neptun[unleserliches Material – 7 Zeichen fehlen]Deetjen 172
„ 22.J. W. BuddeckeClodius131
NachBaltimore 3 Schiffe mit 670 Passagieren.
Oct. 12.Brem.FavoriteMeyerdircks180
„ 19.Am.HarvestFuller277
„ 22.Brem.AlbertReichl213
NachCharleston 1 Schiff mit 180 Passagieren.
Oct. 12.Brem.CopernicusWieting180
NachPhiladelphia 1 Schiff mit 14 Passagieren.
Oct. 12.Brem.SolonBalleer14

Von diesen Schiffen führten 24 Bremer=, 3 Oldenburg.= und 3 Amerik.=Flagge.

Der Bauart nach bestanden dieselben aus 7 vollen Schiffen ( Fregatten, )
13 Barkschiffen, 1 Dampfschiff ( Washington ) , 6 Briggs, 2 Schoonerbriggs und
1 Schooner.

Die ganze Auswanderung von Bremen aus, vom 1. Januar bis 31. Octbr.
d. J. war, wie folgt:

    Nach Newyork     28195 Passagiere in 174 Schiffen
    „     Neworleans     12110     „     „     46     „
    „     Baltimore     9013     „     „     46     „
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Amerikanische Sitten.

Es kann keinem Zweifel mehr unterliegen, daß die europäische Ein-
wanderung und besonders die der letzten Jahre auf die amerikanischen
socialen Verhältnisse einen mächtigen Einfluß übt.

Die besten amerikanischen Schriftsteller sind über diesen Punkt einig
und selbst einige einflußreiche Tageblätter, wie der Herald, Times und
Tribüne, widmen diesem Gegenstand in Artikeln, welche mehrere Spalten
füllen, die größte Aufmerksamkeit. Es wird anerkannt, daß im socialen
Leben des Volkes der Verein. Staaten Vieles faul und eine Reform oder
gänzliche Regeneration nach mancher Seite hin nicht allein wünschenswerth,
sondern sogar unumgänglich nothwendig ist.

Die Uebelstände in dem amerikanischen socialen Leben haben größten-
theils ihren Grund in der äußerst mangelhaften physischen und geistigen
Erziehung. Ueber die Grundbedingungen einer guten Körperbildung ist
man eigentlich gänzlich unwissend, vielmehr ist die Lebensweise, besonders
in den aristokratischen Familien, der Art, daß eine naturgemäße Entwicke-
lung des Körpers rein eine Sache der Unmöglichkeit ist.

Jeder unserer Leser, welcher mit dem Leben in amerikanischen Familien
nur einigermaßen vertraut ist, weiß z. B., daß die Gier nach Süßigkeiten
bei Kindern und erwachsenen Personen jedes Maß überschreitet. Die Con-
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Candyfabrikation, wird in einem riesigen Maßstabe betrieben. Wer kann
[Ende Spaltensatz]

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[377/0003] 377 Schiffe, und das circulirende Geld stammt nur von der Besatzung und den Beamten her. So blieb es bis zur Unabhängigkeitserklärung des Landes von spanischer Herrschaft, welche für Valdivia erst im Jahre 1820 erfolgte, aber fortwährende innere Unruhen hemmten sehr das Gedeihen der jungen Republik, bis endlich die Constitution von 1833 dem Lande eine feste politische Gestalt und mit derselben Ordnung und Frieden gab. Jn Folge dessen wurden Ackerbau und Viehzucht etwas eifriger als früher betrieben, und später auch der Anfang mit dem Holzhandel gemacht, zu welchem Behufe einige Schiffe in den hiesigen Häfen erbaut wurden. Jm Anfange dieses Jahrhunderts zerstörte eine Feuersbrunst die Hälfte der Stadt; von Erdbeben hat dieselbe jedoch nie bedeutend zu leiden gehabt, und selbst bei dem größten bekannten ( 1837 ) fielen nur einige aus losen Steinen errichtete Häuser zusammen, die hölzernen blieben ganz unbeschädigt, mit Ausnahme einiger weniger, die eine etwas schiefe Richtung erhielten. Ansteckende Krankheiten haben die Provinz nie heimgesucht und das Clima gehört sicherlich zu den gesundesten. Früher richteten die Blattern manchmal große Verheerungen an, doch hat dieses aufgehört, seitdem das Jmpfen der Kuhpocken allgemein geworden ist. Gegenwärtig giebt es einen von der Regierung angestellten Jmpfer. ( Schluß folgt. ) Einwanderung in Newyork. * Nach der N.=Y. H.=Z. beträgt die Zahl der im Octobermonat in Newyork angekommenen Auswanderer 20,115 und damit die Zahl der- selben in diesem Jahre 270,168. Sie bemerkt dabei: Die Zahl der von deutschen Häfen direct hier eingetroffenen deutschen Einwanderer ist im letzten Monat unverhältnißmäßig klein gegen frühere Monate, um so mehr kamen wieder über Liverpool an. Den Auswanderungs- Zeitungen bleibt es vorbehalten, die verschiedenartigsten Klagen der Passa- giere, welche via England hierher kommen, zu sammeln, wir wiederholen nur, daß die Rohheit der von Liverpool hier einwandernden Jrländer, welche unseren Landsleuten Gesellschaft leisten, Grund genug ist, diesen Weg zu meiden. Der Weg via Havre bleibt für die süddeutschen Auswanderer empfehlenswerth und auch der über Antwerpen verdient jetzt, nachdem die Gesetze wegen des Proviants abgeändert sind, den Vorzug gegen die Reise via Liverpool. Jm Laufe des vor. Mts. hatten wir vielfache Gelegenheit Passagiere, welche von Hamburg und Bremen direct hier eintrafen, zu sprechen, und meist durch eine außerordentlich schnelle Reise begünstigt, waren sie durch- gehends auch mit der Behandlung sehr zufrieden. Für die ankommenden deutschen Arbeiter ist jetzt ein neuer Erwerbs- zweig offen, der ihnen früher nicht zugänglich war. Die Arbeiten im Hafen, namentlich das Ein= nnd Ausladen der Schiffe, war früher ein ausschließliches Privilegium der Jrländer, die jedem Deutschen, der dort Beschäftigung zu suchen wagte, die roheste Gewalt entgegensetzten, und unsere Polizei war gewohnt, diese Arbeit als ein altes Recht der Jrländer zu betrachten. Jetzt endlich haben die allzu hohen Löhne, welche diese fordern, die Schiffseigner veranlaßt, deutsche Arbeiter anzunehmen, und wenn jetzt auch noch sehr große Wachsamkeit der Polizei erforderlich ist, unsere Landsleute gegen die Angriffe der Jrländer zu schützen, so werden diese, wenn zahlreicher vertreten, wohl selbst ihre Fäuste zu gebrauchen wissen. Die „Deutsche Gesellschaft“ wird vermuthlich in ihrem nächsten Monatsbericht sich über diesen Punkt aussprechen; da uns jedoch, aus Gründen, welche uns bis jetzt unbekannt geblieben, diese Berichte nicht zugehen, halten wir es nicht für überflüssig, stets dem officiellen Ein- wanderungsbericht einige Bemerkungen hinzuzufügen. Neuestes aus Californien. San Franzisco, den 1. Octbr. 1852. Die Berichte von den Minen sind ohne besonderes Jnteresse, Wasser scheint noch immer sehr zu fehlen, doch haben die Arbeiter die besten Hoff- nungen auf einen reichen Ertrag an Gold während der nun bald ein- tretenden Regenzeit. Ueber den Ackerbau lauten die Nachrichten aus dem Jnnern höchst ermuthigend; die Ausstellung von Feld= und Gartenfrüchten findet jetzt in Sacramento statt und die Größe vieler derselben grenzt an's Fabelhafte. Der Gesundheitszustand unserer Stadt ist sehr günstig, die Sterb- lichkeit gering und einige Cholerafälle, welche in der letzten Woche sich ereigneten, erwiesen sich nicht als bösartig. Für's gesellschaftliche Leben wird viel gethan, und der Anwesenheit einiger tüchtiger Künstler verdanken wir die Aufführung mehrerer Shakespeare'schen Dramas. Das Dorf White Rock, in der Nähe von Placerville, wurde durch Feuer zerstört. Die Einwanderung über Land ist sehr stark, aber die Schilderungen der Entbehrungen und Krankheiten in den Ebenen sind wahrhaft herzzerreißend. Die Behörden unseres Staates haben Vorräthe von Lebensmitteln dahin abgesandt; aber leider haben die abgesandten Beamten sich der Schlechtigkeit schuldig gemacht, Brod und Wasser zu hohen Preisen zu verkaufen, anstatt gratis zu vertheilen. Jn einzelnen Minen, namentlich Burton's Bar, Parks Bar und Ousley's Bar herrscht die Cholera und fordert viele Opfer. Nach Shasta sind Truppen gesandt, um die dortigen Jndianer ihrer wiederholten Raub- einfälle wegen zu züchtigen. ( Expeditions-Liste Nro 7. ) Verzeichniß der im Monate October des Jahres 1852 von BREMEN aus mit Passagieren nach den Vereinigten Staaten expedirten Schiffe. Jm Ganzen 30 Schiffe mit 5471 Passagieren. Datum Zahl der Datum Reise- des Flagge Schiff Capitain Passagiere der Tage Abgangs Ankunft Nach Newyork 13 Schiffe mit 1950 Passagieren. Oct. 8. Am. Washington ( D. ) Fitch 93 „ 12. Brem. Patria Sippel 194 „ „ „ Dettmar Havighorst 98 „ „ „ Magdalene Kuhlmann 184 „ 14. „ Coriolan Wulf 256 „ 15. „ Alfred Pundt 178 „ 22. „ Norma, Horstmann 156 „ „ „ Jason Schilling 177 „ „ „ Hansa Kölkebeck 207 „ „ „ Ella Erdmann 262 „ „ „ August Eberhard Henke 15 „ 24. „ Joh. E. Grosse Wiegmann 130 „ 25. Oldb. Neptun Schweichel – NachNeworleans 6 Schiffe mit 1894 Passagieren. Oct. 12. Brem. Post Haake 223 „ „ „ Uhland Wächter 334 „ „ Am. Rebecca Sawyer 283 „ 19. Brem. Johann Lange Lamke 733 „ 21. „ Martha Klockgeter 186 „ 22. „ Helene Hachtmann 135 NachGalveston 6 Schiffe mit 763 Passagieren. Oct. 12. Oldb. Hermann Theodor Müller 124 „ „ Brem. Wanderer Raschen 118 „ „ Oldb. Anne Elise Schweichel 92 „ 15. Brem. v. Vincke Harde 126 „ 19. „ Neptun _______Deetjen 172 „ 22. „ J. W. Buddecke Clodius 131 NachBaltimore 3 Schiffe mit 670 Passagieren. Oct. 12. Brem. Favorite Meyerdircks 180 „ 19. Am. Harvest Fuller 277 „ 22. Brem. Albert Reichl 213 NachCharleston 1 Schiff mit 180 Passagieren. Oct. 12. Brem. Copernicus Wieting 180 NachPhiladelphia 1 Schiff mit 14 Passagieren. Oct. 12. Brem. Solon Balleer 14 Von diesen Schiffen führten 24 Bremer=, 3 Oldenburg.= und 3 Amerik.=Flagge. Der Bauart nach bestanden dieselben aus 7 vollen Schiffen ( Fregatten, ) 13 Barkschiffen, 1 Dampfschiff ( Washington ) , 6 Briggs, 2 Schoonerbriggs und 1 Schooner. Die ganze Auswanderung von Bremen aus, vom 1. Januar bis 31. Octbr. d. J. war, wie folgt: Nach Newyork 28195 Passagiere in 174 Schiffen „ Neworleans 12110 „ „ 46 „ „ Baltimore 9013 „ „ 46 „ „ Galveston 2394 „ „ 17 „ „ Philadelphia 1028 „ „ 10 „ „ Jndianola 458 „ „ 3 „ „ Charleston S/C. 180 „ „ 1 „ „ Quebec 1373 „ „ 12 „ „ Rio de Janeiro 7 „ „ 1 „ „ Rio Grande do Sul 21 „ „ 1 „ ––––––––––––––– Total 55079 Passagiere in 311 Schiffen. Amerikanische Sitten. Es kann keinem Zweifel mehr unterliegen, daß die europäische Ein- wanderung und besonders die der letzten Jahre auf die amerikanischen socialen Verhältnisse einen mächtigen Einfluß übt. Die besten amerikanischen Schriftsteller sind über diesen Punkt einig und selbst einige einflußreiche Tageblätter, wie der Herald, Times und Tribüne, widmen diesem Gegenstand in Artikeln, welche mehrere Spalten füllen, die größte Aufmerksamkeit. Es wird anerkannt, daß im socialen Leben des Volkes der Verein. Staaten Vieles faul und eine Reform oder gänzliche Regeneration nach mancher Seite hin nicht allein wünschenswerth, sondern sogar unumgänglich nothwendig ist. Die Uebelstände in dem amerikanischen socialen Leben haben größten- theils ihren Grund in der äußerst mangelhaften physischen und geistigen Erziehung. Ueber die Grundbedingungen einer guten Körperbildung ist man eigentlich gänzlich unwissend, vielmehr ist die Lebensweise, besonders in den aristokratischen Familien, der Art, daß eine naturgemäße Entwicke- lung des Körpers rein eine Sache der Unmöglichkeit ist. Jeder unserer Leser, welcher mit dem Leben in amerikanischen Familien nur einigermaßen vertraut ist, weiß z. B., daß die Gier nach Süßigkeiten bei Kindern und erwachsenen Personen jedes Maß überschreitet. Die Con- ditoreien sind deshalb die einträglichsten Geschäfte, und ein Zweig, die Candyfabrikation, wird in einem riesigen Maßstabe betrieben. Wer kann

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Zitationshilfe: Deutsche Auswanderer-Zeitung. Nr. 94. Bremen, 23. November 1852, S. 377. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_auswandererzeitung094_1852/3>, abgerufen am 24.11.2024.