Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Deutsche Auswanderer-Zeitung. Nr. 93. Bremen, 19. November 1852.

Bild:
<< vorherige Seite

[Beginn Spaltensatz] zusammen. Die Verhandlungen sind demagogisch gewesen. Den Tarif
anlangend, welcher unter Andern mit Eifer besprochen wurde, so habe ich
eine Ansicht, welche bezüglich der Hebung der Jndustrie zwar das will,
was die Wighparthei anstrebt, nämlich die größere Entbehrlichkeit fremder
Jndustrie=Artikel. Jn der Ausführung des Grundsatzes möchte ich mich
aber dem Nativhochmuthe widersetzen, welcher vorgiebt, daß die einheimische
Kunst der europäischeen gleichstehe und hierauf kurzweg den Satz stützt,
daß darum nichts weiter, als Beschränkung des Jmports zum Schutz der
Landesindustrie mittelst hoher Eingangszölle zu geschehen habe. Jch halte
mich davon überzeugt, daß ein Lernen in Europa, oder daß ein Heranziehen
europäischer industrieller Künstler und Techniker, daß ein namhaftes Unter-
stützen dieser und der Gewerbe und Fabriken, namentlich in Tabak, Baum-
wolle und Wein, die Hauptmaßregel für die nächste Zukunft zu bilden
habe. Damit, daß ein größerer Theil der amerikanischen Bevölkerung sich
dem Gewerbe= und Fabrikwesen widmet, gleicht sich zugleich das Verhältniß
zwischen der Ueberzahl von Landproducenten und den Consumenten aus.

    ( N.=Y. H.=Z. )



Notizen über Holländisch=Guiana. ( Surinam. )
( Schluß aus Nr. 90. )

Die leidenschaftliche Liebe der Creolen und Farbigen für Tanz und
Musik ist bekannt. Zu Paramaribo wird man selten einen Spaziergang
durch die Stadt an den Abendstunden machen, ohne ein Haus zu finden,
worin sich die verschieden gefärbten Paare mit Tanz belustigen. Unter
den Frauen findet man manche sehr graziöse, von hohem, schlankem Wuchse
und mit zierlich herabhängenden schwarzen Locken - eine zu ihrem Vor-
theil veränderte Erbschaft der afrikanischen Ahnfrau - denn der schwarze
Filz der Neger wird bisweilen schon beim Mulaten, gewöhnlich aber erst
beim Farbigen in der dritten und vierten Generation zum geschmeidigen,
leise geschlängelten Haar, das an Schönheit jenes der Europäerinnen über-
trifft. Von den Herren auf dem Balle sind einige in schwarze Röcke
gekleidet, doch nicht jeden hat der Zufall in den Besitz eines solchen gestellt,
weshalb denn auch der als gewöhnliche Straßenbekleidung dienende weiße
Baumwollenrock figuriren muß. So bewegen sie sich denn in Contretänzen
und Quadrillen bis gegen den Morgen unter dem wenig harmonischen
Klange einer verstimmten Violine, die etwa noch durch eine gewiß nicht
zu leise angeschlagene Trommel oder eine Triangel accompagnirt wird.
Als Erfrischung wird gemäß der Hollandomanie, von welcher auch diese
Classe angesteckt ist, der holländische Genever dem inländischen Palmwein,
Ananasliqueur oder der köstlichen Limonade vorgezogen. Sobald man das
Gebiet der Stadt verläßt, hört schon die breite Straße auf und nur kleine
Wege führen zu den nächstgelegenen Plantagen. Außer den Feigenbäumen
und der Rizophora erheben sich hier und da Gebüsche der schönen hohen
Kohlpalmen ( Oreodoxa oleracea ) deren dichter Schatten gleich den Tama-
rinden und Bambusgebüschen am besten gegen die Hitze des Tages schützt.
Eine Allee dieser Palmen oder der Erythrina Corallodendron zeigt uns
an, daß wir die herrenlose Strecke, welche zwischen der Stadt und den
Plantagen sich ausdehnt, verlassen und in das cultivirte Gebiet einer Plan-
tage treten. Zahlreiche Vögel verschiedener Art, welche uns den ganzen
Weg hieher umschwärmten, mieden auch die angebauten Flächen der Plantagen
nicht, ja manche Arten lieben besonders die Zucker= und Kaffeepflanzungen
und bauen ihre Nester in denselben. Es zieht besonders der neckische
tyrannus sulphuratus, wegen seiner eigenthümlichen Stimme Qu' est-ce-
qu 'il-dit
genannt, unsere Aufmerksamkeit auf sich, da er von allen Bäumen
herab uns in französischer Sprache anzureden scheint. Auch mehrere Arten
von Papageien, besonders der zärtlich liebende Psittacus passerinus, beleben
die Gebüsche, sowie die niedlichen Colibri's als Trochilus pectoralis die
Kaffeepflanzungen, besonders aber die Erythrinabäume zahlreich umschwärmen.
Das Wohnhaus einer größeren Plantage ist gewöhnlich mit einem Blumen-
flor umgeben, gegen welchen unsere Gärten sich nur wie Gänseblümlein
gegen Rosen und Lilien ausnehmen. Da sieht man die großen Schmetter-
lingsblüthen der Aeschynomene coccinea, A. grandiflora, die Passiflora,
mehrere Arten Hibiscus, besonders H. rosa sinensis, ebenso die Poinciana
pulcherrima, Ixora coccinea
, und an den Wassergräben blühen statt unserer
Schmalzblumen ( Calta palustris ) die prachtvolle Lemnocharis Humboldtii
und die Eichthonia azurea ( Bunth ) . So wie aber nicht leicht ein irdischer
Genuß ohne einen bitteren Nebengeschmack, der das Ganze zu verderben
droht, besteht, so hat man beim Beschauen dieser Herrlichkeiten am Tage
mit der drückenden Hitze zu kämpfen, gegen Abend aber, wenn die kühlere
Luft einen ungestörten Genuß in Aussicht stellen läßt, sind es die Schwärme
der Mosquito's, welche uns in die Zimmer jagen, wohin freilich auch nicht
wenige dieser Plagegeister ihren Weg finden. Es ist Schade, daß die aus
einer Wachholderart verfertigten Stangen, welche die Chinesen mit gutem
Erfolge gegen die Musquiten anwenden, nicht allenthalben in den Tropen-
ländern bekannt sind; man würde sich durch dieses Mittel viel genußreichere
Abende verschaffen, indem man wenigstens in der nahen Umgebung des
Hauses die Jnsecten fern halten könnte und auch die Nachtruhe durch
dieselben nicht ferner gestört würde.

Ein Ritt durch die gewöhnlich 500 bis 1000 holländische Bünder
großen Plantagen giebt uns einen Ueberblick des Reichthums und der
Schönheit der cultivirten Ländereien der Tropenländer. Da breitet sich in
unabsehbarer Ferne das mit Kaffeesträuchern besetzte Feld vor uns aus,
[Spaltenumbruch] welches der weißen Blüthen wegen einem Schneefelde nicht unähnlich ist,
das man sich freilich für kurze Zeit zur Abkühlung herbeizaubern möchte.
Selten jedoch erreicht der Kaffeestrauch in Guiana eine solche Höhe, wie
ich ihn auf den Hochebenen Java's gesehen und wie er sich auch in
Venezuela und Brasilien zeigt. Dort ist er kein Strauch, sondern ein 60 bis 70 Fß.
hoher Baum, welcher der Veschattung durch andere Bäume nicht bedarf,
um in den weniger heißen Hochebenen in kräftigem Wuchse sich zu entwickeln,
denn der Kaffeebaum ist bekanntlich ein Kind der gemäßigten Zone und
die übermäßige, besonders feuchte Hitze sagt ihm keineswegs so zu, wie
dies mit andern Bäumen, besonders der Theobroma Cacao der Fall ist.
Aus diesem Grunde unterscheidet man in Venezuela von dem weniger vor-
züglichen Kaffee der Küstengegenden ( terra caliente ) jenen auf den Höhen
( terra fria ) erzeugten, der besonders geschätzt wird. Die Zuckerrohrfelder,
die Zucker= und Rumsiedereien, die Bananengärten, aus welchen die Neger
ihre vorzüglichste Nahrung ziehen, die Häuser der Neger und mehrere
andere Gegenstände erwecken nicht minder unser Jnteresse bei der Besich-
tigung einer Plantage, deren genauere Beschreibung jedoch den uns vor-
gesetzten Plan überschreiten würde.     ( Ausl. )



Australien.

An die bereits ihrem Jnhalte nach mitgetheilten neuesten Berichte aus
Australien knüpfen die Times folgende Bemerkungen: Etwa zwei Jahre
lang ist es in Bezug auf die australischen Berichte die Regel gewesen,
daß die neuesten Mittheilungen die früheren nicht nur bestätigt, sondern
in den Schatten gestellt haben. Wie lange dieses so fortgehen wird, wissen
wir nicht, auch ist das gar nicht nöthig, denn wenn wir auch nur anneh-
men, daß der nach den letzten Berichten vorhandene Goldertrag einige
Jahre lang fortdauert, so reicht das hin, um zu den ausschweifendsten
Speculationen in Betreff der commerciellen und socialen Resultate zu
berechtigen. Nach den letzten Berichten war der wöchentliche Ertrag eines
einzigen 70 Miles von Melbourne belegenen Goldbezirkes nahe an 100,000 Un-
zen, was 20 Millionen £ für das Jahr ausmacht und nach einem mäßigen
Ueberschlage wird der Jahresertrag von ganz Australien 10 Mill. £ sein.
Jn natürlicher Folge davon hat sich die ganze australische Gesellschaft in
eine große Association von Goldgräbern aufgelöst. Jn Victoria oder Port
Philipp, wie es früher genannt zu werden pflegte, waren die Männer,
nebst einigen Mannweibern, 60,000 an der Zahl, bei den unmittelbar auf
die Goldgewinnung bezüglichen Arbeiten, viele Tausend bei den Hülfsarbeiten
beschäftigt. Die gewöhnlichen Geschäfte wurden vernachlässigt. Das Vieh
wurde Hunderte von Miles weit nach den Goldgruben getrieben, nicht,
wie früher, um der Wolle wegen geschoren oder des Talgs wegen getödtet,
sondern seines Fleisches wegen geschlachtet zu werden; die Häute und die
Wolle sind jetzt der nicht zu veräußernde Abwurf und werden dem gemäß
an Ort und Stelle verbrannt. Der Arbeitslohn aller Art ist gestiegen,
um mit dem Goldgewinn Schritt zu halten und für Fracht von Melbourne
nach den Goldgruben wird 100 £ per Ton oder noch mehr bezahlt. Das
Desertiren der Matrosen ist nur mit größter Mühe zu verhindern. Die
Bevölkerung von Melbourne hat sich bereits so stark vermehrt, daß Tau-
sende unter Zelten auf den umliegenden Feldern hausen und dennoch wächst
ihre Zahl fortwährend. Man rechnet darauf, daß im Laufe dieses Jahres
100,000 Personen allein von den britt. Jnseln nach Australien auswandern,
die sich alle nach den Diggings oder wenigstens in deren Nähe begeben werden.

Das sind Thatsachen und es folgt daraus, daß bis zum Frühling
nächsten Jahres die Zahl der Bewohner der brittisch=australischen Colonien
von etwa einer halben Million sich bis auf ungefähr 650,000 vermehrt
haben wird. Es fragt sich nun, woher diese Menschenmasse Brod her-
nehmen soll? Angenommen daß für 550,000 Menschen genug da ist, so
würde doch noch immer ein bedeutender Zuschuß zu den Subsistenz-
mitteln nöthig sein, um einer Hungersnoth vorzubeugen. Der Ausfall
in der Ernte, der in Jrland in den Jahren 1846 - 47 den Tod von
200,000 Menschen und eine Geldauslage von zehn Millionen Pfund Sterl.
verursachte, war verhältnißmäßig nicht größer. Auf die Fruchtbarkeit des
Bodens in Australien ist nicht zu rechnen, denn es handelt sich um Her-
beischaffung von Subsistenzmitteln, die nicht vorhanden sind und vor der
nächsten Ernte nicht vorhanden sein können. Freilich ist es unbekannt,
wie groß der Vorrath von der letzten Ernte sein mag, indeß ist nicht an-
zunehmen, daß, während so viele tausend arbeitsfähige Männer in den
Minen beschäftigt gewesen sind, auf die Feldarbeiten besondere Mühe ver-
wendet worden ist, zumal, da man weiß, daß die Schaafheerden aus
Mangel an Arbeitskräften der üblichen Pflege in vielen Theilen des Landes
gänzlich entbehrt haben. Auch ist es bekannt, daß in gewöhnlichen Zeiten
der Getraide=Ertrag, wenige tausend zum Export gekommene Quarters
abgerechnet, gerade nur für den Bedarf der Bevölkerung hingereicht hat.
Man spricht von Chili, das Getraide in unbeschränktem Maße liefern
könne, wie es auch Californien versorgt hat. Von Melbourne nach Val-
paraiso und zurück beträgt aber die Entfernung 17,000 Miles quer durch
die Südsee und kann nicht unter drei Monaten zurückgelegt werden. Aus-
fälle in den Subsistenzmitteln pflegen aber selten zur rechten Zeit entdeckt
zu werden, zumal wenn sie, wie in dem vorliegenden Falle, nicht erwartet
werden, und das Mittel, zu dessen Anwendung es drei Monate Zeit
bedarf, wird daher wenig nützen, sobald einmal die Hungersnoth einge-
treten ist. Dann sind die Schwierigkeiten zu bedenken, welche die Herbei-
[Ende Spaltensatz]

[Beginn Spaltensatz] zusammen. Die Verhandlungen sind demagogisch gewesen. Den Tarif
anlangend, welcher unter Andern mit Eifer besprochen wurde, so habe ich
eine Ansicht, welche bezüglich der Hebung der Jndustrie zwar das will,
was die Wighparthei anstrebt, nämlich die größere Entbehrlichkeit fremder
Jndustrie=Artikel. Jn der Ausführung des Grundsatzes möchte ich mich
aber dem Nativhochmuthe widersetzen, welcher vorgiebt, daß die einheimische
Kunst der europäischeen gleichstehe und hierauf kurzweg den Satz stützt,
daß darum nichts weiter, als Beschränkung des Jmports zum Schutz der
Landesindustrie mittelst hoher Eingangszölle zu geschehen habe. Jch halte
mich davon überzeugt, daß ein Lernen in Europa, oder daß ein Heranziehen
europäischer industrieller Künstler und Techniker, daß ein namhaftes Unter-
stützen dieser und der Gewerbe und Fabriken, namentlich in Tabak, Baum-
wolle und Wein, die Hauptmaßregel für die nächste Zukunft zu bilden
habe. Damit, daß ein größerer Theil der amerikanischen Bevölkerung sich
dem Gewerbe= und Fabrikwesen widmet, gleicht sich zugleich das Verhältniß
zwischen der Ueberzahl von Landproducenten und den Consumenten aus.

    ( N.=Y. H.=Z. )



Notizen über Holländisch=Guiana. ( Surinam. )
( Schluß aus Nr. 90. )

Die leidenschaftliche Liebe der Creolen und Farbigen für Tanz und
Musik ist bekannt. Zu Paramaribo wird man selten einen Spaziergang
durch die Stadt an den Abendstunden machen, ohne ein Haus zu finden,
worin sich die verschieden gefärbten Paare mit Tanz belustigen. Unter
den Frauen findet man manche sehr graziöse, von hohem, schlankem Wuchse
und mit zierlich herabhängenden schwarzen Locken – eine zu ihrem Vor-
theil veränderte Erbschaft der afrikanischen Ahnfrau – denn der schwarze
Filz der Neger wird bisweilen schon beim Mulaten, gewöhnlich aber erst
beim Farbigen in der dritten und vierten Generation zum geschmeidigen,
leise geschlängelten Haar, das an Schönheit jenes der Europäerinnen über-
trifft. Von den Herren auf dem Balle sind einige in schwarze Röcke
gekleidet, doch nicht jeden hat der Zufall in den Besitz eines solchen gestellt,
weshalb denn auch der als gewöhnliche Straßenbekleidung dienende weiße
Baumwollenrock figuriren muß. So bewegen sie sich denn in Contretänzen
und Quadrillen bis gegen den Morgen unter dem wenig harmonischen
Klange einer verstimmten Violine, die etwa noch durch eine gewiß nicht
zu leise angeschlagene Trommel oder eine Triangel accompagnirt wird.
Als Erfrischung wird gemäß der Hollandomanie, von welcher auch diese
Classe angesteckt ist, der holländische Genever dem inländischen Palmwein,
Ananasliqueur oder der köstlichen Limonade vorgezogen. Sobald man das
Gebiet der Stadt verläßt, hört schon die breite Straße auf und nur kleine
Wege führen zu den nächstgelegenen Plantagen. Außer den Feigenbäumen
und der Rizophora erheben sich hier und da Gebüsche der schönen hohen
Kohlpalmen ( Oreodoxa oleracea ) deren dichter Schatten gleich den Tama-
rinden und Bambusgebüschen am besten gegen die Hitze des Tages schützt.
Eine Allee dieser Palmen oder der Erythrina Corallodendron zeigt uns
an, daß wir die herrenlose Strecke, welche zwischen der Stadt und den
Plantagen sich ausdehnt, verlassen und in das cultivirte Gebiet einer Plan-
tage treten. Zahlreiche Vögel verschiedener Art, welche uns den ganzen
Weg hieher umschwärmten, mieden auch die angebauten Flächen der Plantagen
nicht, ja manche Arten lieben besonders die Zucker= und Kaffeepflanzungen
und bauen ihre Nester in denselben. Es zieht besonders der neckische
tyrannus sulphuratus, wegen seiner eigenthümlichen Stimme Qu' est-ce-
qu 'il-dit
genannt, unsere Aufmerksamkeit auf sich, da er von allen Bäumen
herab uns in französischer Sprache anzureden scheint. Auch mehrere Arten
von Papageien, besonders der zärtlich liebende Psittacus passerinus, beleben
die Gebüsche, sowie die niedlichen Colibri's als Trochilus pectoralis die
Kaffeepflanzungen, besonders aber die Erythrinabäume zahlreich umschwärmen.
Das Wohnhaus einer größeren Plantage ist gewöhnlich mit einem Blumen-
flor umgeben, gegen welchen unsere Gärten sich nur wie Gänseblümlein
gegen Rosen und Lilien ausnehmen. Da sieht man die großen Schmetter-
lingsblüthen der Aeschynomene coccinea, A. grandiflora, die Passiflora,
mehrere Arten Hibiscus, besonders H. rosa sinensis, ebenso die Poinciana
pulcherrima, Ixora coccinea
, und an den Wassergräben blühen statt unserer
Schmalzblumen ( Calta palustris ) die prachtvolle Lemnocharis Humboldtii
und die Eichthonia azurea ( Bunth ) . So wie aber nicht leicht ein irdischer
Genuß ohne einen bitteren Nebengeschmack, der das Ganze zu verderben
droht, besteht, so hat man beim Beschauen dieser Herrlichkeiten am Tage
mit der drückenden Hitze zu kämpfen, gegen Abend aber, wenn die kühlere
Luft einen ungestörten Genuß in Aussicht stellen läßt, sind es die Schwärme
der Mosquito's, welche uns in die Zimmer jagen, wohin freilich auch nicht
wenige dieser Plagegeister ihren Weg finden. Es ist Schade, daß die aus
einer Wachholderart verfertigten Stangen, welche die Chinesen mit gutem
Erfolge gegen die Musquiten anwenden, nicht allenthalben in den Tropen-
ländern bekannt sind; man würde sich durch dieses Mittel viel genußreichere
Abende verschaffen, indem man wenigstens in der nahen Umgebung des
Hauses die Jnsecten fern halten könnte und auch die Nachtruhe durch
dieselben nicht ferner gestört würde.

Ein Ritt durch die gewöhnlich 500 bis 1000 holländische Bünder
großen Plantagen giebt uns einen Ueberblick des Reichthums und der
Schönheit der cultivirten Ländereien der Tropenländer. Da breitet sich in
unabsehbarer Ferne das mit Kaffeesträuchern besetzte Feld vor uns aus,
[Spaltenumbruch] welches der weißen Blüthen wegen einem Schneefelde nicht unähnlich ist,
das man sich freilich für kurze Zeit zur Abkühlung herbeizaubern möchte.
Selten jedoch erreicht der Kaffeestrauch in Guiana eine solche Höhe, wie
ich ihn auf den Hochebenen Java's gesehen und wie er sich auch in
Venezuela und Brasilien zeigt. Dort ist er kein Strauch, sondern ein 60 bis 70 Fß.
hoher Baum, welcher der Veschattung durch andere Bäume nicht bedarf,
um in den weniger heißen Hochebenen in kräftigem Wuchse sich zu entwickeln,
denn der Kaffeebaum ist bekanntlich ein Kind der gemäßigten Zone und
die übermäßige, besonders feuchte Hitze sagt ihm keineswegs so zu, wie
dies mit andern Bäumen, besonders der Theobroma Cacao der Fall ist.
Aus diesem Grunde unterscheidet man in Venezuela von dem weniger vor-
züglichen Kaffee der Küstengegenden ( terra caliente ) jenen auf den Höhen
( terra fria ) erzeugten, der besonders geschätzt wird. Die Zuckerrohrfelder,
die Zucker= und Rumsiedereien, die Bananengärten, aus welchen die Neger
ihre vorzüglichste Nahrung ziehen, die Häuser der Neger und mehrere
andere Gegenstände erwecken nicht minder unser Jnteresse bei der Besich-
tigung einer Plantage, deren genauere Beschreibung jedoch den uns vor-
gesetzten Plan überschreiten würde.     ( Ausl. )



Australien.

An die bereits ihrem Jnhalte nach mitgetheilten neuesten Berichte aus
Australien knüpfen die Times folgende Bemerkungen: Etwa zwei Jahre
lang ist es in Bezug auf die australischen Berichte die Regel gewesen,
daß die neuesten Mittheilungen die früheren nicht nur bestätigt, sondern
in den Schatten gestellt haben. Wie lange dieses so fortgehen wird, wissen
wir nicht, auch ist das gar nicht nöthig, denn wenn wir auch nur anneh-
men, daß der nach den letzten Berichten vorhandene Goldertrag einige
Jahre lang fortdauert, so reicht das hin, um zu den ausschweifendsten
Speculationen in Betreff der commerciellen und socialen Resultate zu
berechtigen. Nach den letzten Berichten war der wöchentliche Ertrag eines
einzigen 70 Miles von Melbourne belegenen Goldbezirkes nahe an 100,000 Un-
zen, was 20 Millionen £ für das Jahr ausmacht und nach einem mäßigen
Ueberschlage wird der Jahresertrag von ganz Australien 10 Mill. £ sein.
Jn natürlicher Folge davon hat sich die ganze australische Gesellschaft in
eine große Association von Goldgräbern aufgelöst. Jn Victoria oder Port
Philipp, wie es früher genannt zu werden pflegte, waren die Männer,
nebst einigen Mannweibern, 60,000 an der Zahl, bei den unmittelbar auf
die Goldgewinnung bezüglichen Arbeiten, viele Tausend bei den Hülfsarbeiten
beschäftigt. Die gewöhnlichen Geschäfte wurden vernachlässigt. Das Vieh
wurde Hunderte von Miles weit nach den Goldgruben getrieben, nicht,
wie früher, um der Wolle wegen geschoren oder des Talgs wegen getödtet,
sondern seines Fleisches wegen geschlachtet zu werden; die Häute und die
Wolle sind jetzt der nicht zu veräußernde Abwurf und werden dem gemäß
an Ort und Stelle verbrannt. Der Arbeitslohn aller Art ist gestiegen,
um mit dem Goldgewinn Schritt zu halten und für Fracht von Melbourne
nach den Goldgruben wird 100 £ per Ton oder noch mehr bezahlt. Das
Desertiren der Matrosen ist nur mit größter Mühe zu verhindern. Die
Bevölkerung von Melbourne hat sich bereits so stark vermehrt, daß Tau-
sende unter Zelten auf den umliegenden Feldern hausen und dennoch wächst
ihre Zahl fortwährend. Man rechnet darauf, daß im Laufe dieses Jahres
100,000 Personen allein von den britt. Jnseln nach Australien auswandern,
die sich alle nach den Diggings oder wenigstens in deren Nähe begeben werden.

Das sind Thatsachen und es folgt daraus, daß bis zum Frühling
nächsten Jahres die Zahl der Bewohner der brittisch=australischen Colonien
von etwa einer halben Million sich bis auf ungefähr 650,000 vermehrt
haben wird. Es fragt sich nun, woher diese Menschenmasse Brod her-
nehmen soll? Angenommen daß für 550,000 Menschen genug da ist, so
würde doch noch immer ein bedeutender Zuschuß zu den Subsistenz-
mitteln nöthig sein, um einer Hungersnoth vorzubeugen. Der Ausfall
in der Ernte, der in Jrland in den Jahren 1846 – 47 den Tod von
200,000 Menschen und eine Geldauslage von zehn Millionen Pfund Sterl.
verursachte, war verhältnißmäßig nicht größer. Auf die Fruchtbarkeit des
Bodens in Australien ist nicht zu rechnen, denn es handelt sich um Her-
beischaffung von Subsistenzmitteln, die nicht vorhanden sind und vor der
nächsten Ernte nicht vorhanden sein können. Freilich ist es unbekannt,
wie groß der Vorrath von der letzten Ernte sein mag, indeß ist nicht an-
zunehmen, daß, während so viele tausend arbeitsfähige Männer in den
Minen beschäftigt gewesen sind, auf die Feldarbeiten besondere Mühe ver-
wendet worden ist, zumal, da man weiß, daß die Schaafheerden aus
Mangel an Arbeitskräften der üblichen Pflege in vielen Theilen des Landes
gänzlich entbehrt haben. Auch ist es bekannt, daß in gewöhnlichen Zeiten
der Getraide=Ertrag, wenige tausend zum Export gekommene Quarters
abgerechnet, gerade nur für den Bedarf der Bevölkerung hingereicht hat.
Man spricht von Chili, das Getraide in unbeschränktem Maße liefern
könne, wie es auch Californien versorgt hat. Von Melbourne nach Val-
paraiso und zurück beträgt aber die Entfernung 17,000 Miles quer durch
die Südsee und kann nicht unter drei Monaten zurückgelegt werden. Aus-
fälle in den Subsistenzmitteln pflegen aber selten zur rechten Zeit entdeckt
zu werden, zumal wenn sie, wie in dem vorliegenden Falle, nicht erwartet
werden, und das Mittel, zu dessen Anwendung es drei Monate Zeit
bedarf, wird daher wenig nützen, sobald einmal die Hungersnoth einge-
treten ist. Dann sind die Schwierigkeiten zu bedenken, welche die Herbei-
[Ende Spaltensatz]

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jArticle" n="1">
        <p><pb facs="#f0003" n="373"/><fw type="pageNum" place="top">373</fw><cb type="start"/>
zusammen. Die Verhandlungen sind <hi rendition="#g">demagogisch</hi> gewesen. Den Tarif<lb/>
anlangend, welcher unter Andern mit Eifer besprochen wurde, so habe ich<lb/>
eine Ansicht, welche bezüglich der Hebung der Jndustrie zwar das will,<lb/>
was die Wighparthei anstrebt, nämlich die größere Entbehrlichkeit fremder<lb/>
Jndustrie=Artikel. Jn der Ausführung des Grundsatzes möchte ich mich<lb/>
aber dem Nativhochmuthe widersetzen, welcher vorgiebt, daß die einheimische<lb/>
Kunst <choice><abbr>ec.</abbr></choice> der europäischeen gleichstehe und hierauf kurzweg den Satz stützt,<lb/>
daß darum nichts weiter, als Beschränkung des Jmports zum Schutz der<lb/>
Landesindustrie mittelst hoher Eingangszölle zu geschehen habe. Jch halte<lb/>
mich davon überzeugt, daß ein Lernen in Europa, oder daß ein Heranziehen<lb/>
europäischer industrieller Künstler und Techniker, daß ein namhaftes Unter-<lb/>
stützen dieser und der Gewerbe und Fabriken, namentlich in Tabak, Baum-<lb/>
wolle und Wein, die Hauptmaßregel für die nächste Zukunft zu bilden<lb/>
habe. Damit, daß ein größerer Theil der amerikanischen Bevölkerung sich<lb/>
dem Gewerbe= und Fabrikwesen widmet, gleicht sich zugleich das Verhältniß<lb/>
zwischen der Ueberzahl von Landproducenten und den Consumenten aus.</p><lb/>
        <p><space dim="horizontal"/>   ( N.=Y. H.=Z. ) </p>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head><hi rendition="#fr">Notizen über Holländisch=Guiana. ( Surinam. )</hi><lb/>
( Schluß aus Nr. 90. )</head><lb/>
        <p>Die leidenschaftliche Liebe der Creolen und Farbigen für Tanz und<lb/>
Musik ist bekannt. Zu Paramaribo wird man selten einen Spaziergang<lb/>
durch die Stadt an den Abendstunden machen, ohne ein Haus zu finden,<lb/>
worin sich die verschieden gefärbten Paare mit Tanz belustigen. Unter<lb/>
den Frauen findet man manche sehr graziöse, von hohem, schlankem Wuchse<lb/>
und mit zierlich herabhängenden schwarzen Locken &#x2013; eine zu ihrem Vor-<lb/>
theil veränderte Erbschaft der afrikanischen Ahnfrau &#x2013; denn der schwarze<lb/>
Filz der Neger wird bisweilen schon beim Mulaten, gewöhnlich aber erst<lb/>
beim Farbigen in der dritten und vierten Generation zum geschmeidigen,<lb/>
leise geschlängelten Haar, das an Schönheit jenes der Europäerinnen über-<lb/>
trifft. Von den Herren auf dem Balle sind einige in schwarze Röcke<lb/>
gekleidet, doch nicht jeden hat der Zufall in den Besitz eines solchen gestellt,<lb/>
weshalb denn auch der als gewöhnliche Straßenbekleidung dienende weiße<lb/>
Baumwollenrock figuriren muß. So bewegen sie sich denn in Contretänzen<lb/>
und Quadrillen bis gegen den Morgen unter dem wenig harmonischen<lb/>
Klange einer verstimmten Violine, die etwa noch durch eine gewiß nicht<lb/>
zu leise angeschlagene Trommel oder eine Triangel accompagnirt wird.<lb/>
Als Erfrischung wird gemäß der Hollandomanie, von welcher auch diese<lb/>
Classe angesteckt ist, der holländische Genever dem inländischen Palmwein,<lb/>
Ananasliqueur oder der köstlichen Limonade vorgezogen. Sobald man das<lb/>
Gebiet der Stadt verläßt, hört schon die breite Straße auf und nur kleine<lb/>
Wege führen zu den nächstgelegenen Plantagen. Außer den Feigenbäumen<lb/>
und der Rizophora erheben sich hier und da Gebüsche der schönen hohen<lb/>
Kohlpalmen ( <hi rendition="#aq">Oreodoxa oleracea</hi> ) deren dichter Schatten gleich den Tama-<lb/>
rinden und Bambusgebüschen am besten gegen die Hitze des Tages schützt.<lb/>
Eine Allee dieser Palmen oder der Erythrina Corallodendron zeigt uns<lb/>
an, daß wir die herrenlose Strecke, welche zwischen der Stadt und den<lb/>
Plantagen sich ausdehnt, verlassen und in das cultivirte Gebiet einer Plan-<lb/>
tage treten. Zahlreiche Vögel verschiedener Art, welche uns den ganzen<lb/>
Weg hieher umschwärmten, mieden auch die angebauten Flächen der Plantagen<lb/>
nicht, ja manche Arten lieben besonders die Zucker= und Kaffeepflanzungen<lb/>
und bauen ihre Nester in denselben. Es zieht besonders der neckische<lb/><hi rendition="#aq">tyrannus sulphuratus</hi>, wegen seiner eigenthümlichen Stimme <hi rendition="#aq">Qu' est-ce-<lb/>
qu 'il-dit</hi> genannt, unsere Aufmerksamkeit auf sich, da er von allen Bäumen<lb/>
herab uns in französischer Sprache anzureden scheint. Auch mehrere Arten<lb/>
von Papageien, besonders der zärtlich liebende <hi rendition="#aq">Psittacus passerinus</hi>, beleben<lb/>
die Gebüsche, sowie die niedlichen Colibri's als <hi rendition="#aq">Trochilus pectoralis</hi> die<lb/>
Kaffeepflanzungen, besonders aber die Erythrinabäume zahlreich umschwärmen.<lb/>
Das Wohnhaus einer größeren Plantage ist gewöhnlich mit einem Blumen-<lb/>
flor umgeben, gegen welchen unsere Gärten sich nur wie Gänseblümlein<lb/>
gegen Rosen und Lilien ausnehmen. Da sieht man die großen Schmetter-<lb/>
lingsblüthen der <hi rendition="#aq">Aeschynomene coccinea, A. grandiflora</hi>, die <hi rendition="#aq">Passiflora,</hi><lb/>
mehrere Arten <hi rendition="#aq">Hibiscus</hi>, besonders <hi rendition="#aq">H. rosa sinensis</hi>, ebenso die <hi rendition="#aq">Poinciana<lb/>
pulcherrima, Ixora coccinea</hi>, und an den Wassergräben blühen statt unserer<lb/>
Schmalzblumen ( <hi rendition="#aq">Calta palustris</hi> ) die prachtvolle <hi rendition="#aq">Lemnocharis Humboldtii</hi><lb/>
und die <hi rendition="#aq">Eichthonia azurea</hi> ( Bunth ) . So wie aber nicht leicht ein irdischer<lb/>
Genuß ohne einen bitteren Nebengeschmack, der das Ganze zu verderben<lb/>
droht, besteht, so hat man beim Beschauen dieser Herrlichkeiten am Tage<lb/>
mit der drückenden Hitze zu kämpfen, gegen Abend aber, wenn die kühlere<lb/>
Luft einen ungestörten Genuß in Aussicht stellen läßt, sind es die Schwärme<lb/>
der Mosquito's, welche uns in die Zimmer jagen, wohin freilich auch nicht<lb/>
wenige dieser Plagegeister ihren Weg finden. Es ist Schade, daß die aus<lb/>
einer Wachholderart verfertigten Stangen, welche die Chinesen mit gutem<lb/>
Erfolge gegen die Musquiten anwenden, nicht allenthalben in den Tropen-<lb/>
ländern bekannt sind; man würde sich durch dieses Mittel viel genußreichere<lb/>
Abende verschaffen, indem man wenigstens in der nahen Umgebung des<lb/>
Hauses die Jnsecten fern halten könnte und auch die Nachtruhe durch<lb/>
dieselben nicht ferner gestört würde.</p><lb/>
        <p>Ein Ritt durch die gewöhnlich 500 bis 1000 holländische Bünder<lb/>
großen Plantagen giebt uns einen Ueberblick des Reichthums und der<lb/>
Schönheit der cultivirten Ländereien der Tropenländer. Da breitet sich in<lb/>
unabsehbarer Ferne das mit Kaffeesträuchern besetzte Feld vor uns aus,<lb/><cb n="2"/>
welches der weißen Blüthen wegen einem Schneefelde nicht unähnlich ist,<lb/>
das man sich freilich für kurze Zeit zur Abkühlung herbeizaubern möchte.<lb/>
Selten jedoch erreicht der Kaffeestrauch in Guiana eine solche Höhe, wie<lb/>
ich ihn auf den Hochebenen Java's gesehen und wie er sich auch in<lb/>
Venezuela und Brasilien zeigt. Dort ist er kein Strauch, sondern ein 60 bis 70 Fß.<lb/>
hoher Baum, welcher der Veschattung durch andere Bäume nicht bedarf,<lb/>
um in den weniger heißen Hochebenen in kräftigem Wuchse sich zu entwickeln,<lb/>
denn der Kaffeebaum ist bekanntlich ein Kind der gemäßigten Zone und<lb/>
die übermäßige, besonders feuchte Hitze sagt ihm keineswegs so zu, wie<lb/>
dies mit andern Bäumen, besonders der Theobroma Cacao der Fall ist.<lb/>
Aus diesem Grunde unterscheidet man in Venezuela von dem weniger vor-<lb/>
züglichen Kaffee der Küstengegenden ( <hi rendition="#aq">terra caliente</hi> ) jenen auf den Höhen<lb/>
( <hi rendition="#aq">terra fria</hi> ) erzeugten, der besonders geschätzt wird. Die Zuckerrohrfelder,<lb/>
die Zucker= und Rumsiedereien, die Bananengärten, aus welchen die Neger<lb/>
ihre vorzüglichste Nahrung ziehen, die Häuser der Neger und mehrere<lb/>
andere Gegenstände erwecken nicht minder unser Jnteresse bei der Besich-<lb/>
tigung einer Plantage, deren genauere Beschreibung jedoch den uns vor-<lb/>
gesetzten Plan überschreiten würde.  <space dim="horizontal"/>   ( Ausl. ) </p>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Australien</hi>.</hi> </head><lb/>
        <p>An die bereits ihrem Jnhalte nach mitgetheilten neuesten Berichte aus<lb/>
Australien knüpfen die Times folgende Bemerkungen: Etwa zwei Jahre<lb/>
lang ist es in Bezug auf die australischen Berichte die Regel gewesen,<lb/>
daß die neuesten Mittheilungen die früheren nicht nur bestätigt, sondern<lb/>
in den Schatten gestellt haben. Wie lange dieses so fortgehen wird, wissen<lb/>
wir nicht, auch ist das gar nicht nöthig, denn wenn wir auch nur anneh-<lb/>
men, daß der nach den letzten Berichten vorhandene Goldertrag einige<lb/>
Jahre lang fortdauert, so reicht das hin, um zu den ausschweifendsten<lb/>
Speculationen in Betreff der commerciellen und socialen Resultate zu<lb/>
berechtigen. Nach den letzten Berichten war der wöchentliche Ertrag eines<lb/>
einzigen 70 Miles von Melbourne belegenen Goldbezirkes nahe an 100,000 Un-<lb/>
zen, was 20 Millionen £ für das Jahr ausmacht und nach einem mäßigen<lb/>
Ueberschlage wird der Jahresertrag von ganz Australien 10 Mill. £ sein.<lb/>
Jn natürlicher Folge davon hat sich die ganze australische Gesellschaft in<lb/>
eine große Association von Goldgräbern aufgelöst. Jn Victoria oder Port<lb/>
Philipp, wie es früher genannt zu werden pflegte, waren die Männer,<lb/>
nebst einigen Mannweibern, 60,000 an der Zahl, bei den unmittelbar auf<lb/>
die Goldgewinnung bezüglichen Arbeiten, viele Tausend bei den Hülfsarbeiten<lb/>
beschäftigt. Die gewöhnlichen Geschäfte wurden vernachlässigt. Das Vieh<lb/>
wurde Hunderte von Miles weit nach den Goldgruben getrieben, nicht,<lb/>
wie früher, um der Wolle wegen geschoren oder des Talgs wegen getödtet,<lb/>
sondern seines Fleisches wegen geschlachtet zu werden; die Häute und die<lb/>
Wolle sind jetzt der nicht zu veräußernde Abwurf und werden dem gemäß<lb/>
an Ort und Stelle verbrannt. Der Arbeitslohn aller Art ist gestiegen,<lb/>
um mit dem Goldgewinn Schritt zu halten und für Fracht von Melbourne<lb/>
nach den Goldgruben wird 100 £ per Ton oder noch mehr bezahlt. Das<lb/>
Desertiren der Matrosen ist nur mit größter Mühe zu verhindern. Die<lb/>
Bevölkerung von Melbourne hat sich bereits so stark vermehrt, daß Tau-<lb/>
sende unter Zelten auf den umliegenden Feldern hausen und dennoch wächst<lb/>
ihre Zahl fortwährend. Man rechnet darauf, daß im Laufe dieses Jahres<lb/>
100,000 Personen allein von den britt. Jnseln nach Australien auswandern,<lb/>
die sich alle nach den Diggings oder wenigstens in deren Nähe begeben werden.</p><lb/>
        <p>Das sind Thatsachen und es folgt daraus, daß bis zum Frühling<lb/>
nächsten Jahres die Zahl der Bewohner der brittisch=australischen Colonien<lb/>
von etwa einer halben Million sich bis auf ungefähr 650,000 vermehrt<lb/>
haben wird. Es fragt sich nun, woher diese Menschenmasse Brod her-<lb/>
nehmen soll? Angenommen daß für 550,000 Menschen genug da ist, so<lb/>
würde doch noch immer ein bedeutender Zuschuß zu den Subsistenz-<lb/>
mitteln nöthig sein, um einer Hungersnoth vorzubeugen. Der Ausfall<lb/>
in der Ernte, der in Jrland in den Jahren 1846 &#x2013; 47 den Tod von<lb/>
200,000 Menschen und eine Geldauslage von zehn Millionen Pfund Sterl.<lb/>
verursachte, war verhältnißmäßig nicht größer. Auf die Fruchtbarkeit des<lb/>
Bodens in Australien ist nicht zu rechnen, denn es handelt sich um Her-<lb/>
beischaffung von Subsistenzmitteln, die nicht vorhanden sind und vor der<lb/>
nächsten Ernte nicht vorhanden sein können. Freilich ist es unbekannt,<lb/>
wie groß der Vorrath von der letzten Ernte sein mag, indeß ist nicht an-<lb/>
zunehmen, daß, während so viele tausend arbeitsfähige Männer in den<lb/>
Minen beschäftigt gewesen sind, auf die Feldarbeiten besondere Mühe ver-<lb/>
wendet worden ist, zumal, da man weiß, daß die Schaafheerden aus<lb/>
Mangel an Arbeitskräften der üblichen Pflege in vielen Theilen des Landes<lb/>
gänzlich entbehrt haben. Auch ist es bekannt, daß in gewöhnlichen Zeiten<lb/>
der Getraide=Ertrag, wenige tausend zum Export gekommene Quarters<lb/>
abgerechnet, gerade nur für den Bedarf der Bevölkerung hingereicht hat.<lb/>
Man spricht von Chili, das Getraide in unbeschränktem Maße liefern<lb/>
könne, wie es auch Californien versorgt hat. Von Melbourne nach Val-<lb/>
paraiso und zurück beträgt aber die Entfernung 17,000 Miles quer durch<lb/>
die Südsee und kann nicht unter drei Monaten zurückgelegt werden. Aus-<lb/>
fälle in den Subsistenzmitteln pflegen aber selten zur rechten Zeit entdeckt<lb/>
zu werden, zumal wenn sie, wie in dem vorliegenden Falle, nicht erwartet<lb/>
werden, und das Mittel, zu dessen Anwendung es drei Monate Zeit<lb/>
bedarf, wird daher wenig nützen, sobald einmal die Hungersnoth einge-<lb/>
treten ist. Dann sind die Schwierigkeiten zu bedenken, welche die Herbei-<lb/><cb type="end"/>
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[373/0003] 373 zusammen. Die Verhandlungen sind demagogisch gewesen. Den Tarif anlangend, welcher unter Andern mit Eifer besprochen wurde, so habe ich eine Ansicht, welche bezüglich der Hebung der Jndustrie zwar das will, was die Wighparthei anstrebt, nämlich die größere Entbehrlichkeit fremder Jndustrie=Artikel. Jn der Ausführung des Grundsatzes möchte ich mich aber dem Nativhochmuthe widersetzen, welcher vorgiebt, daß die einheimische Kunst der europäischeen gleichstehe und hierauf kurzweg den Satz stützt, daß darum nichts weiter, als Beschränkung des Jmports zum Schutz der Landesindustrie mittelst hoher Eingangszölle zu geschehen habe. Jch halte mich davon überzeugt, daß ein Lernen in Europa, oder daß ein Heranziehen europäischer industrieller Künstler und Techniker, daß ein namhaftes Unter- stützen dieser und der Gewerbe und Fabriken, namentlich in Tabak, Baum- wolle und Wein, die Hauptmaßregel für die nächste Zukunft zu bilden habe. Damit, daß ein größerer Theil der amerikanischen Bevölkerung sich dem Gewerbe= und Fabrikwesen widmet, gleicht sich zugleich das Verhältniß zwischen der Ueberzahl von Landproducenten und den Consumenten aus. ( N.=Y. H.=Z. ) Notizen über Holländisch=Guiana. ( Surinam. ) ( Schluß aus Nr. 90. ) Die leidenschaftliche Liebe der Creolen und Farbigen für Tanz und Musik ist bekannt. Zu Paramaribo wird man selten einen Spaziergang durch die Stadt an den Abendstunden machen, ohne ein Haus zu finden, worin sich die verschieden gefärbten Paare mit Tanz belustigen. Unter den Frauen findet man manche sehr graziöse, von hohem, schlankem Wuchse und mit zierlich herabhängenden schwarzen Locken – eine zu ihrem Vor- theil veränderte Erbschaft der afrikanischen Ahnfrau – denn der schwarze Filz der Neger wird bisweilen schon beim Mulaten, gewöhnlich aber erst beim Farbigen in der dritten und vierten Generation zum geschmeidigen, leise geschlängelten Haar, das an Schönheit jenes der Europäerinnen über- trifft. Von den Herren auf dem Balle sind einige in schwarze Röcke gekleidet, doch nicht jeden hat der Zufall in den Besitz eines solchen gestellt, weshalb denn auch der als gewöhnliche Straßenbekleidung dienende weiße Baumwollenrock figuriren muß. So bewegen sie sich denn in Contretänzen und Quadrillen bis gegen den Morgen unter dem wenig harmonischen Klange einer verstimmten Violine, die etwa noch durch eine gewiß nicht zu leise angeschlagene Trommel oder eine Triangel accompagnirt wird. Als Erfrischung wird gemäß der Hollandomanie, von welcher auch diese Classe angesteckt ist, der holländische Genever dem inländischen Palmwein, Ananasliqueur oder der köstlichen Limonade vorgezogen. Sobald man das Gebiet der Stadt verläßt, hört schon die breite Straße auf und nur kleine Wege führen zu den nächstgelegenen Plantagen. Außer den Feigenbäumen und der Rizophora erheben sich hier und da Gebüsche der schönen hohen Kohlpalmen ( Oreodoxa oleracea ) deren dichter Schatten gleich den Tama- rinden und Bambusgebüschen am besten gegen die Hitze des Tages schützt. Eine Allee dieser Palmen oder der Erythrina Corallodendron zeigt uns an, daß wir die herrenlose Strecke, welche zwischen der Stadt und den Plantagen sich ausdehnt, verlassen und in das cultivirte Gebiet einer Plan- tage treten. Zahlreiche Vögel verschiedener Art, welche uns den ganzen Weg hieher umschwärmten, mieden auch die angebauten Flächen der Plantagen nicht, ja manche Arten lieben besonders die Zucker= und Kaffeepflanzungen und bauen ihre Nester in denselben. Es zieht besonders der neckische tyrannus sulphuratus, wegen seiner eigenthümlichen Stimme Qu' est-ce- qu 'il-dit genannt, unsere Aufmerksamkeit auf sich, da er von allen Bäumen herab uns in französischer Sprache anzureden scheint. Auch mehrere Arten von Papageien, besonders der zärtlich liebende Psittacus passerinus, beleben die Gebüsche, sowie die niedlichen Colibri's als Trochilus pectoralis die Kaffeepflanzungen, besonders aber die Erythrinabäume zahlreich umschwärmen. Das Wohnhaus einer größeren Plantage ist gewöhnlich mit einem Blumen- flor umgeben, gegen welchen unsere Gärten sich nur wie Gänseblümlein gegen Rosen und Lilien ausnehmen. Da sieht man die großen Schmetter- lingsblüthen der Aeschynomene coccinea, A. grandiflora, die Passiflora, mehrere Arten Hibiscus, besonders H. rosa sinensis, ebenso die Poinciana pulcherrima, Ixora coccinea, und an den Wassergräben blühen statt unserer Schmalzblumen ( Calta palustris ) die prachtvolle Lemnocharis Humboldtii und die Eichthonia azurea ( Bunth ) . So wie aber nicht leicht ein irdischer Genuß ohne einen bitteren Nebengeschmack, der das Ganze zu verderben droht, besteht, so hat man beim Beschauen dieser Herrlichkeiten am Tage mit der drückenden Hitze zu kämpfen, gegen Abend aber, wenn die kühlere Luft einen ungestörten Genuß in Aussicht stellen läßt, sind es die Schwärme der Mosquito's, welche uns in die Zimmer jagen, wohin freilich auch nicht wenige dieser Plagegeister ihren Weg finden. Es ist Schade, daß die aus einer Wachholderart verfertigten Stangen, welche die Chinesen mit gutem Erfolge gegen die Musquiten anwenden, nicht allenthalben in den Tropen- ländern bekannt sind; man würde sich durch dieses Mittel viel genußreichere Abende verschaffen, indem man wenigstens in der nahen Umgebung des Hauses die Jnsecten fern halten könnte und auch die Nachtruhe durch dieselben nicht ferner gestört würde. Ein Ritt durch die gewöhnlich 500 bis 1000 holländische Bünder großen Plantagen giebt uns einen Ueberblick des Reichthums und der Schönheit der cultivirten Ländereien der Tropenländer. Da breitet sich in unabsehbarer Ferne das mit Kaffeesträuchern besetzte Feld vor uns aus, welches der weißen Blüthen wegen einem Schneefelde nicht unähnlich ist, das man sich freilich für kurze Zeit zur Abkühlung herbeizaubern möchte. Selten jedoch erreicht der Kaffeestrauch in Guiana eine solche Höhe, wie ich ihn auf den Hochebenen Java's gesehen und wie er sich auch in Venezuela und Brasilien zeigt. Dort ist er kein Strauch, sondern ein 60 bis 70 Fß. hoher Baum, welcher der Veschattung durch andere Bäume nicht bedarf, um in den weniger heißen Hochebenen in kräftigem Wuchse sich zu entwickeln, denn der Kaffeebaum ist bekanntlich ein Kind der gemäßigten Zone und die übermäßige, besonders feuchte Hitze sagt ihm keineswegs so zu, wie dies mit andern Bäumen, besonders der Theobroma Cacao der Fall ist. Aus diesem Grunde unterscheidet man in Venezuela von dem weniger vor- züglichen Kaffee der Küstengegenden ( terra caliente ) jenen auf den Höhen ( terra fria ) erzeugten, der besonders geschätzt wird. Die Zuckerrohrfelder, die Zucker= und Rumsiedereien, die Bananengärten, aus welchen die Neger ihre vorzüglichste Nahrung ziehen, die Häuser der Neger und mehrere andere Gegenstände erwecken nicht minder unser Jnteresse bei der Besich- tigung einer Plantage, deren genauere Beschreibung jedoch den uns vor- gesetzten Plan überschreiten würde. ( Ausl. ) Australien. An die bereits ihrem Jnhalte nach mitgetheilten neuesten Berichte aus Australien knüpfen die Times folgende Bemerkungen: Etwa zwei Jahre lang ist es in Bezug auf die australischen Berichte die Regel gewesen, daß die neuesten Mittheilungen die früheren nicht nur bestätigt, sondern in den Schatten gestellt haben. Wie lange dieses so fortgehen wird, wissen wir nicht, auch ist das gar nicht nöthig, denn wenn wir auch nur anneh- men, daß der nach den letzten Berichten vorhandene Goldertrag einige Jahre lang fortdauert, so reicht das hin, um zu den ausschweifendsten Speculationen in Betreff der commerciellen und socialen Resultate zu berechtigen. Nach den letzten Berichten war der wöchentliche Ertrag eines einzigen 70 Miles von Melbourne belegenen Goldbezirkes nahe an 100,000 Un- zen, was 20 Millionen £ für das Jahr ausmacht und nach einem mäßigen Ueberschlage wird der Jahresertrag von ganz Australien 10 Mill. £ sein. Jn natürlicher Folge davon hat sich die ganze australische Gesellschaft in eine große Association von Goldgräbern aufgelöst. Jn Victoria oder Port Philipp, wie es früher genannt zu werden pflegte, waren die Männer, nebst einigen Mannweibern, 60,000 an der Zahl, bei den unmittelbar auf die Goldgewinnung bezüglichen Arbeiten, viele Tausend bei den Hülfsarbeiten beschäftigt. Die gewöhnlichen Geschäfte wurden vernachlässigt. Das Vieh wurde Hunderte von Miles weit nach den Goldgruben getrieben, nicht, wie früher, um der Wolle wegen geschoren oder des Talgs wegen getödtet, sondern seines Fleisches wegen geschlachtet zu werden; die Häute und die Wolle sind jetzt der nicht zu veräußernde Abwurf und werden dem gemäß an Ort und Stelle verbrannt. Der Arbeitslohn aller Art ist gestiegen, um mit dem Goldgewinn Schritt zu halten und für Fracht von Melbourne nach den Goldgruben wird 100 £ per Ton oder noch mehr bezahlt. Das Desertiren der Matrosen ist nur mit größter Mühe zu verhindern. Die Bevölkerung von Melbourne hat sich bereits so stark vermehrt, daß Tau- sende unter Zelten auf den umliegenden Feldern hausen und dennoch wächst ihre Zahl fortwährend. Man rechnet darauf, daß im Laufe dieses Jahres 100,000 Personen allein von den britt. Jnseln nach Australien auswandern, die sich alle nach den Diggings oder wenigstens in deren Nähe begeben werden. Das sind Thatsachen und es folgt daraus, daß bis zum Frühling nächsten Jahres die Zahl der Bewohner der brittisch=australischen Colonien von etwa einer halben Million sich bis auf ungefähr 650,000 vermehrt haben wird. Es fragt sich nun, woher diese Menschenmasse Brod her- nehmen soll? Angenommen daß für 550,000 Menschen genug da ist, so würde doch noch immer ein bedeutender Zuschuß zu den Subsistenz- mitteln nöthig sein, um einer Hungersnoth vorzubeugen. Der Ausfall in der Ernte, der in Jrland in den Jahren 1846 – 47 den Tod von 200,000 Menschen und eine Geldauslage von zehn Millionen Pfund Sterl. verursachte, war verhältnißmäßig nicht größer. Auf die Fruchtbarkeit des Bodens in Australien ist nicht zu rechnen, denn es handelt sich um Her- beischaffung von Subsistenzmitteln, die nicht vorhanden sind und vor der nächsten Ernte nicht vorhanden sein können. Freilich ist es unbekannt, wie groß der Vorrath von der letzten Ernte sein mag, indeß ist nicht an- zunehmen, daß, während so viele tausend arbeitsfähige Männer in den Minen beschäftigt gewesen sind, auf die Feldarbeiten besondere Mühe ver- wendet worden ist, zumal, da man weiß, daß die Schaafheerden aus Mangel an Arbeitskräften der üblichen Pflege in vielen Theilen des Landes gänzlich entbehrt haben. Auch ist es bekannt, daß in gewöhnlichen Zeiten der Getraide=Ertrag, wenige tausend zum Export gekommene Quarters abgerechnet, gerade nur für den Bedarf der Bevölkerung hingereicht hat. Man spricht von Chili, das Getraide in unbeschränktem Maße liefern könne, wie es auch Californien versorgt hat. Von Melbourne nach Val- paraiso und zurück beträgt aber die Entfernung 17,000 Miles quer durch die Südsee und kann nicht unter drei Monaten zurückgelegt werden. Aus- fälle in den Subsistenzmitteln pflegen aber selten zur rechten Zeit entdeckt zu werden, zumal wenn sie, wie in dem vorliegenden Falle, nicht erwartet werden, und das Mittel, zu dessen Anwendung es drei Monate Zeit bedarf, wird daher wenig nützen, sobald einmal die Hungersnoth einge- treten ist. Dann sind die Schwierigkeiten zu bedenken, welche die Herbei-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Peter Fankhauser: Automatische Transformation von TUSTEP nach TEI P5 (DTA-Basisformat).
Deutsches Textarchiv: Metadatenerfassung
Institut für Deutsche Sprache, Mannheim: Bereitstellung der Bilddigitalisate und Volltext-Transkription
Susanne Haaf, Rahel Hartz, Nicole Postelt: Nachkorrektur und Vervollständigung der TEI/DTABf-Annotation
Rahel Hartz: Artikelstrukturierung

Weitere Informationen:

Dieser Text wurde aus dem TUSTEP-Format nach TEI-P5 konvertiert und anschließend in das DTA-Basisformat überführt.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_auswandererzeitung093_1852
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_auswandererzeitung093_1852/3
Zitationshilfe: Deutsche Auswanderer-Zeitung. Nr. 93. Bremen, 19. November 1852, S. 373. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_auswandererzeitung093_1852/3>, abgerufen am 23.11.2024.