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Deutsche Auswanderer-Zeitung. Nr. 88. Bremen, 2. November 1852.

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Die Auswanderer=Zeitung
erscheint wöchentlich zweimal.
Abonnementspreis
vierteljährig:
in Bremen: 36 Gold,

außerhalb "18 3 / 4 Sgr.

oder 1. 6 rh.

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Bestellungen für Auswärts
nehmen alle löbl. Buchhandlungen
und Postämter entgegen; für
Bremen: die Expedition
Pelzerstraste N ° 9.
Jnsertionsgebühr:
für den Raum einer dreimal
gespaltenen Petitzeile1 1 / 2 Sgr.

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Deutsche Auswanderer=Zeitung.


Nro 88.     Bremen, 2. November    1852.

Allen nach Newyork, Neworleans, Baltimore, Philadelphia und St. Louis Auswandernden wird der unentgeldlich
ertheilte zuverlässige Rath der Agenten der "deutschen Gesellschaften" anempfohlen; dagegen wird vor Privatagenten dringend gewarnt.



[Beginn Spaltensatz]
Jnhalt:

Vorschlag zur Belehrung der Auswanderer. - Vergleich zwischen Nordamerika
und Australien im Jnteresse der deutschen Auswanderung. ( Forts. ) - Beschwerde über
Beförderung via Liverpool. - Deutsche Gesellschaft der Stadt Newyork. - Das Tur-
nerfest in Baltimore. - Newyork. - Vermischtes. - Schiffsnachrichten. - Anzeigen.



Vorschlag zur Belehrung der Auswanderer.

Häufiger ist davon geredet und geschrieben, daß die deutschen
Regierungen gesonnen wären, die Auswanderung in die Hand zu nehmen,
immer hat es aber noch zu einer Vereinigung derselben nicht kommen
wollen und für den Augenblick ist es denn auch von desfälligen Verhand-
lungen ganz still. Einzelne Regierungen geben nun zwar Gesetze, welche
das Auswanderungswesen in geschäftlicher Beziehung zu ordnen bestimmt
sind, welche den Schutz und das Wohl der Auswanderer bezwecken; es ist
dies anerkennungswerth, aber nicht genügend. Können die Regierungen
die Gründe der Auswanderung und damit diese nicht entfernen, so ist es
wahrlich doppelt Pflicht für sie, daß sie nach allen Seiten hin den
Auswanderer schon in seiner Heimath zu unterrichten bestrebt sind, was
zu seinem Wohl gereicht, es ist nicht damit gethan, daß sie die Beförderung
der Auswanderer in's Ange fassen und polizeiliche Bestimmungen über
Agenturen geben - denn darauf reducirt sich, abgesehen von den Aus-
wanderungshäfen, meistens der Jnhalt der erlassenen Gesetze. Auch erläßt
wohl dann und wann eine einzelne Regierung eine Bekanntmachung zum
Frommen der Auswanderer, wie z. B. kürzlich die Gothaische vor der
Reise über Liverpool gewarnt hat. Jm Ganzen ist es aber wenig, was
zum Besten der Auswanderer geschieht. Wir wollen hier nicht untersuchen,
was Alles geschehen könnte, wir wollen nur auf die Gefahr hin, den
Vorwurf auf uns zu laden, daß wir ein selbstiges Jnteresse verfolgen,
hervorheben, daß dafür Sorge getragen werden muß, daß derjenige, welcher
an Auswandern denkt, schon in seiner Heimath Gelegenheit findet, zu
erfahren, was seinerseits Alles vorzunehmen und zu beachten ist, damit er
glücklich an's Ziel gelange und sein Fortkommen finde. Dazu würde
nun beitragen die Verbreitungen anerkannt guter Bücher, die sich mit der
Auswanderung beschäftigen. Diese können indeß nie so vielseitig sein, nicht
die beständig wechselnden Verhältnisse so verfolgen, wie eine Auswanderer-
Zeitung, und daher halten wir es für das Zweckwäßigste, daß die Regierungen
eine anerkannt gute Auswandererzeitung dahin empfehlen, daß sie in jedem
Dorfe gehalten werde, und sie müßten dabei gestatten, daß die Kosten einer
solchen Zeitung aus der Gemeindekasse abgehalten werden. Natürlich müßte die
Regierung nur ein solches Blatt empfehlen, welches nicht zur Auswandernng
auffordert, welches das für Auswanderer Missenswerthe wahrheitsgetreu in
populärer Form bringt, ausschließen wüßte sie aber namentlich solche Blätter,
welche zum Vortheil bestimmter Colonisationspläne geschrieben werden.

Wie unwissend die Auswanderer theilweise in solchen Dingen sind,
die ihnen zu wissen am Nothwendigsten, zeigt hier in Bremen häufige
Erfahrung. Da kommen Leute ohne Mittel, die Reisekosten zu bezahlen
und werden zurückgewiesen, da giebt es andere, die die Passage über See
[Spaltenumbruch] noch bezahlen können, sich aber dann ohne weitere Mittel befinden und
sonach fast gewissem Elende entgegen gehen, da kommen Gebrechliche,
Schwache, Frauenzimmer ohne Männer mit Kindern, die nicht im Stande
sind, die in Newyork zu deponirende Caution zu leisten, ohne welche sie
gar nicht an's Land gelassen werden, kurz nach allen Seiten hin offenbart
sich an jedem Expeditionstage eine große Unkunde, die nicht oder doch nicht
in solchem Umfange existiren könnte, wenn die Leute schon in ihrer Hei-
math Gelegenheit gehabt hätten, sich zu unterrichten; jetzt müssen sie die
Erfahrung mit großen Opfern, zuweilen gar mit dem Verlust jeder Aussicht,
ihren Plan der Auswanderung zur Ausführung zu bringen, erkaufen.
Wo das Letztere der Fall, wird die Heimathscommüne gewöhnlich mitbe-
troffen, da die, welche wegen mangelnder Mittel nicht über die See kommen,
ärmer zurückkehren, als sie die Heimath verließen. Manche Commüne
giebt es, die dergleichen erlebt hat, keine aber weiß, was ihr in solcher
Beziehung bevorsteht; jede hat deshalb ein directes Jnteresse daran, daß
die Genossen über die Auswanderungsverhältnisse sich unterrichten. Wir
schließen daher mit dem Satz, daß in keinem Dorfe eine annerkannt gute
Auswanderer=Zeitung fehlen dürfte.



Vergleich zwischen Nordamerika und Australien im
Jnteresse der Deutschen Auswanderung.

( Fortsetzung. )

Jn Australien ist der niedrigste Preis für einen Acker Regierungsland
ein Pfund Sterling == fünf Dollars; in Nordamerika kostet das Regierungs-
land 1 1 / 4 Doll.; nun ist es aber keineswegs gewiß, daß derjenige, welcher
ein Stück Land ausgesucht hat, es für den Preis von 5 $ bekömmt; es
wird öffentlich versteigert und finden sich mehr Liebhaber, so wird es bis
auf den fünffachen und selbst höhern Preis hinaufgetrieben. Jn Nord-
amerika kann der Ansiedler zu dem Preise von1 1 / 4 $ stets Congreßland
erhalten und selbst unter der Bedingung, den Kaufpreis nicht gleich zu
bezahlen; in den besiedelten Gegenden ist jedoch kein gutes Land mehr im
Besitz der Regierung und der Ansiedler, der hier bleiben will, muß schon
einen höhern Preis den Privaten, die das Land aus Speculation gekauft
haben, zahlen; immer aber ist es in Nordamerika für den Unbemittelten
leichter, Land eigenthümlich zu erwerben.*) - Jn Australien muß der
Unbemittelte als Pächter fremden Bodens anfangen, wozu sich stets leicht
Gelegenheit bietet; und auch auf diesem Wege wird er, wenn gleich langsam,
bei Fleiß und Genügsamkeit seine Existenz sich gründen.

Der Wein=, Frucht= und Gemüsebau kann auf der Welt nirgends
besser sein, als in Australien, besonders der erstere, rücksichtlich dessen diesem
Lande eine außerordentliche Zukunft prophezeiht wird, während Amerika
bisher noch keine besondern Resultate erzielt hat.

Rücksichtlich des Klima's wird Australien der Vorzug eingeräumt;
es ist gemäßigt und gesund. Die in manchen Gegenden dann und wann
eintretenden heißen Winde sind zwar sehr unangenehm, sie haben aber sonst
keine nachtheiligen Folgen; Australien kennt bis jetzt keine Seuchen und
ansteckende, gefährliche Krankheiten **), und hat Amerika auch viele gesunde
[Ende Spaltensatz]

*) Gegen das Klaimen von Congreßland, die Besitznahme desselben bei Creditirung
des Preises, ist häufig gewarnt worden; siehe Wettstein, der Staat Wisconsin, pag. 313.
**) Als für die Augen verderblich wird anderweitig das scharfe Sonnenlicht
beim Mangel von Schatten hervorgehoben.
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ertheilte zuverlässige Rath der Agenten der „deutschen Gesellschaften“ anempfohlen; dagegen wird vor Privatagenten dringend gewarnt.



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Vorschlag zur Belehrung der Auswanderer. – Vergleich zwischen Nordamerika
und Australien im Jnteresse der deutschen Auswanderung. ( Forts. ) – Beschwerde über
Beförderung via Liverpool. – Deutsche Gesellschaft der Stadt Newyork. – Das Tur-
nerfest in Baltimore. – Newyork. – Vermischtes. – Schiffsnachrichten. – Anzeigen.



Vorschlag zur Belehrung der Auswanderer.

Häufiger ist davon geredet und geschrieben, daß die deutschen
Regierungen gesonnen wären, die Auswanderung in die Hand zu nehmen,
immer hat es aber noch zu einer Vereinigung derselben nicht kommen
wollen und für den Augenblick ist es denn auch von desfälligen Verhand-
lungen ganz still. Einzelne Regierungen geben nun zwar Gesetze, welche
das Auswanderungswesen in geschäftlicher Beziehung zu ordnen bestimmt
sind, welche den Schutz und das Wohl der Auswanderer bezwecken; es ist
dies anerkennungswerth, aber nicht genügend. Können die Regierungen
die Gründe der Auswanderung und damit diese nicht entfernen, so ist es
wahrlich doppelt Pflicht für sie, daß sie nach allen Seiten hin den
Auswanderer schon in seiner Heimath zu unterrichten bestrebt sind, was
zu seinem Wohl gereicht, es ist nicht damit gethan, daß sie die Beförderung
der Auswanderer in's Ange fassen und polizeiliche Bestimmungen über
Agenturen geben – denn darauf reducirt sich, abgesehen von den Aus-
wanderungshäfen, meistens der Jnhalt der erlassenen Gesetze. Auch erläßt
wohl dann und wann eine einzelne Regierung eine Bekanntmachung zum
Frommen der Auswanderer, wie z. B. kürzlich die Gothaische vor der
Reise über Liverpool gewarnt hat. Jm Ganzen ist es aber wenig, was
zum Besten der Auswanderer geschieht. Wir wollen hier nicht untersuchen,
was Alles geschehen könnte, wir wollen nur auf die Gefahr hin, den
Vorwurf auf uns zu laden, daß wir ein selbstiges Jnteresse verfolgen,
hervorheben, daß dafür Sorge getragen werden muß, daß derjenige, welcher
an Auswandern denkt, schon in seiner Heimath Gelegenheit findet, zu
erfahren, was seinerseits Alles vorzunehmen und zu beachten ist, damit er
glücklich an's Ziel gelange und sein Fortkommen finde. Dazu würde
nun beitragen die Verbreitungen anerkannt guter Bücher, die sich mit der
Auswanderung beschäftigen. Diese können indeß nie so vielseitig sein, nicht
die beständig wechselnden Verhältnisse so verfolgen, wie eine Auswanderer-
Zeitung, und daher halten wir es für das Zweckwäßigste, daß die Regierungen
eine anerkannt gute Auswandererzeitung dahin empfehlen, daß sie in jedem
Dorfe gehalten werde, und sie müßten dabei gestatten, daß die Kosten einer
solchen Zeitung aus der Gemeindekasse abgehalten werden. Natürlich müßte die
Regierung nur ein solches Blatt empfehlen, welches nicht zur Auswandernng
auffordert, welches das für Auswanderer Missenswerthe wahrheitsgetreu in
populärer Form bringt, ausschließen wüßte sie aber namentlich solche Blätter,
welche zum Vortheil bestimmter Colonisationspläne geschrieben werden.

Wie unwissend die Auswanderer theilweise in solchen Dingen sind,
die ihnen zu wissen am Nothwendigsten, zeigt hier in Bremen häufige
Erfahrung. Da kommen Leute ohne Mittel, die Reisekosten zu bezahlen
und werden zurückgewiesen, da giebt es andere, die die Passage über See
[Spaltenumbruch] noch bezahlen können, sich aber dann ohne weitere Mittel befinden und
sonach fast gewissem Elende entgegen gehen, da kommen Gebrechliche,
Schwache, Frauenzimmer ohne Männer mit Kindern, die nicht im Stande
sind, die in Newyork zu deponirende Caution zu leisten, ohne welche sie
gar nicht an's Land gelassen werden, kurz nach allen Seiten hin offenbart
sich an jedem Expeditionstage eine große Unkunde, die nicht oder doch nicht
in solchem Umfange existiren könnte, wenn die Leute schon in ihrer Hei-
math Gelegenheit gehabt hätten, sich zu unterrichten; jetzt müssen sie die
Erfahrung mit großen Opfern, zuweilen gar mit dem Verlust jeder Aussicht,
ihren Plan der Auswanderung zur Ausführung zu bringen, erkaufen.
Wo das Letztere der Fall, wird die Heimathscommüne gewöhnlich mitbe-
troffen, da die, welche wegen mangelnder Mittel nicht über die See kommen,
ärmer zurückkehren, als sie die Heimath verließen. Manche Commüne
giebt es, die dergleichen erlebt hat, keine aber weiß, was ihr in solcher
Beziehung bevorsteht; jede hat deshalb ein directes Jnteresse daran, daß
die Genossen über die Auswanderungsverhältnisse sich unterrichten. Wir
schließen daher mit dem Satz, daß in keinem Dorfe eine annerkannt gute
Auswanderer=Zeitung fehlen dürfte.



Vergleich zwischen Nordamerika und Australien im
Jnteresse der Deutschen Auswanderung.

( Fortsetzung. )

Jn Australien ist der niedrigste Preis für einen Acker Regierungsland
ein Pfund Sterling == fünf Dollars; in Nordamerika kostet das Regierungs-
land 1 1 / 4 Doll.; nun ist es aber keineswegs gewiß, daß derjenige, welcher
ein Stück Land ausgesucht hat, es für den Preis von 5 $ bekömmt; es
wird öffentlich versteigert und finden sich mehr Liebhaber, so wird es bis
auf den fünffachen und selbst höhern Preis hinaufgetrieben. Jn Nord-
amerika kann der Ansiedler zu dem Preise von1 1 / 4 $ stets Congreßland
erhalten und selbst unter der Bedingung, den Kaufpreis nicht gleich zu
bezahlen; in den besiedelten Gegenden ist jedoch kein gutes Land mehr im
Besitz der Regierung und der Ansiedler, der hier bleiben will, muß schon
einen höhern Preis den Privaten, die das Land aus Speculation gekauft
haben, zahlen; immer aber ist es in Nordamerika für den Unbemittelten
leichter, Land eigenthümlich zu erwerben.*) – Jn Australien muß der
Unbemittelte als Pächter fremden Bodens anfangen, wozu sich stets leicht
Gelegenheit bietet; und auch auf diesem Wege wird er, wenn gleich langsam,
bei Fleiß und Genügsamkeit seine Existenz sich gründen.

Der Wein=, Frucht= und Gemüsebau kann auf der Welt nirgends
besser sein, als in Australien, besonders der erstere, rücksichtlich dessen diesem
Lande eine außerordentliche Zukunft prophezeiht wird, während Amerika
bisher noch keine besondern Resultate erzielt hat.

Rücksichtlich des Klima's wird Australien der Vorzug eingeräumt;
es ist gemäßigt und gesund. Die in manchen Gegenden dann und wann
eintretenden heißen Winde sind zwar sehr unangenehm, sie haben aber sonst
keine nachtheiligen Folgen; Australien kennt bis jetzt keine Seuchen und
ansteckende, gefährliche Krankheiten **), und hat Amerika auch viele gesunde
[Ende Spaltensatz]

*) Gegen das Klaimen von Congreßland, die Besitznahme desselben bei Creditirung
des Preises, ist häufig gewarnt worden; siehe Wettstein, der Staat Wisconsin, pag. 313.
**) Als für die Augen verderblich wird anderweitig das scharfe Sonnenlicht
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Natürlich müßte die Regierung nur ein solches Blatt empfehlen, welches nicht zur Auswandernng auffordert, welches das für Auswanderer Missenswerthe wahrheitsgetreu in populärer Form bringt, ausschließen wüßte sie aber namentlich solche Blätter, welche zum Vortheil bestimmter Colonisationspläne geschrieben werden. Wie unwissend die Auswanderer theilweise in solchen Dingen sind, die ihnen zu wissen am Nothwendigsten, zeigt hier in Bremen häufige Erfahrung. Da kommen Leute ohne Mittel, die Reisekosten zu bezahlen und werden zurückgewiesen, da giebt es andere, die die Passage über See noch bezahlen können, sich aber dann ohne weitere Mittel befinden und sonach fast gewissem Elende entgegen gehen, da kommen Gebrechliche, Schwache, Frauenzimmer ohne Männer mit Kindern, die nicht im Stande sind, die in Newyork zu deponirende Caution zu leisten, ohne welche sie gar nicht an's Land gelassen werden, kurz nach allen Seiten hin offenbart sich an jedem Expeditionstage eine große Unkunde, die nicht oder doch nicht in solchem Umfange existiren könnte, wenn die Leute schon in ihrer Hei- math Gelegenheit gehabt hätten, sich zu unterrichten; jetzt müssen sie die Erfahrung mit großen Opfern, zuweilen gar mit dem Verlust jeder Aussicht, ihren Plan der Auswanderung zur Ausführung zu bringen, erkaufen. Wo das Letztere der Fall, wird die Heimathscommüne gewöhnlich mitbe- troffen, da die, welche wegen mangelnder Mittel nicht über die See kommen, ärmer zurückkehren, als sie die Heimath verließen. Manche Commüne giebt es, die dergleichen erlebt hat, keine aber weiß, was ihr in solcher Beziehung bevorsteht; jede hat deshalb ein directes Jnteresse daran, daß die Genossen über die Auswanderungsverhältnisse sich unterrichten. Wir schließen daher mit dem Satz, daß in keinem Dorfe eine annerkannt gute Auswanderer=Zeitung fehlen dürfte. Vergleich zwischen Nordamerika und Australien im Jnteresse der Deutschen Auswanderung. ( Fortsetzung. ) Jn Australien ist der niedrigste Preis für einen Acker Regierungsland ein Pfund Sterling == fünf Dollars; in Nordamerika kostet das Regierungs- land 1 1 / 4 Doll.; nun ist es aber keineswegs gewiß, daß derjenige, welcher ein Stück Land ausgesucht hat, es für den Preis von 5 $ bekömmt; es wird öffentlich versteigert und finden sich mehr Liebhaber, so wird es bis auf den fünffachen und selbst höhern Preis hinaufgetrieben. Jn Nord- amerika kann der Ansiedler zu dem Preise von1 1 / 4 $ stets Congreßland erhalten und selbst unter der Bedingung, den Kaufpreis nicht gleich zu bezahlen; in den besiedelten Gegenden ist jedoch kein gutes Land mehr im Besitz der Regierung und der Ansiedler, der hier bleiben will, muß schon einen höhern Preis den Privaten, die das Land aus Speculation gekauft haben, zahlen; immer aber ist es in Nordamerika für den Unbemittelten leichter, Land eigenthümlich zu erwerben. *) – Jn Australien muß der Unbemittelte als Pächter fremden Bodens anfangen, wozu sich stets leicht Gelegenheit bietet; und auch auf diesem Wege wird er, wenn gleich langsam, bei Fleiß und Genügsamkeit seine Existenz sich gründen. Der Wein=, Frucht= und Gemüsebau kann auf der Welt nirgends besser sein, als in Australien, besonders der erstere, rücksichtlich dessen diesem Lande eine außerordentliche Zukunft prophezeiht wird, während Amerika bisher noch keine besondern Resultate erzielt hat. Rücksichtlich des Klima's wird Australien der Vorzug eingeräumt; es ist gemäßigt und gesund. Die in manchen Gegenden dann und wann eintretenden heißen Winde sind zwar sehr unangenehm, sie haben aber sonst keine nachtheiligen Folgen; Australien kennt bis jetzt keine Seuchen und ansteckende, gefährliche Krankheiten **), und hat Amerika auch viele gesunde *) Gegen das Klaimen von Congreßland, die Besitznahme desselben bei Creditirung des Preises, ist häufig gewarnt worden; siehe Wettstein, der Staat Wisconsin, pag. 313. **) Als für die Augen verderblich wird anderweitig das scharfe Sonnenlicht beim Mangel von Schatten hervorgehoben.

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Zitationshilfe: Deutsche Auswanderer-Zeitung. Nr. 88. Bremen, 2. November 1852, S. [351]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_auswandererzeitung088_1852/1>, abgerufen am 21.11.2024.