Allgemeine Auswanderungs-Zeitung. Nr. 61. Rudolstadt, 29. November 1847.[Spaltenumbruch]
weniger wissenschaftliche Bildung als in Europa, und ein hoher So spricht sich Bromme, der Jahrelang in Amerika lebte Doch, kehren wir zum Gegenstande unserer Besprechung, zu [Spaltenumbruch]
weniger wissenschaftliche Bildung als in Europa, und ein hoher So spricht sich Bromme, der Jahrelang in Amerika lebte Doch, kehren wir zum Gegenstande unserer Besprechung, zu <TEI> <text> <body> <div type="jFeuilleton"> <div type="jArticle"> <p><pb facs="#f0003" n="483"/><cb/> weniger wissenschaftliche Bildung als in Europa, und ein hoher<lb/> Grad von Jntelligenz durchdringt selbst die niedrigsten Classen,<lb/> die deßhalb mit der Masse der europäischen Bevölkerung einen<lb/> sonderbaren Gegensatz bilden. Nicht die höheren Zweige der<lb/> Wissenschaften, welche man von Gelehrten fordert, sondern die<lb/> große Masse nützlicher Kenntnisse, welche auf den Glückszustand<lb/> der Menschen einen unmittelbaren Einfluß ausübt, ist es, durch<lb/> welche sich die Amerikaner vor andern Völkern vortheilhaft aus-<lb/> zeichnen, und für deren Erwerbung sie bessere Vorkehrungen ge-<lb/> troffen haben, als vielleicht irgend ein anderes Volk. Noch zu<lb/> sehr mit dem Nöthigsten und Wichtigsten beschäftigt, sind sie ge-<lb/> zwungen, die höhere Ausbildung der Sorgfalt und Großmuth<lb/> einzelner Personen zu überlassen. Ein Hinblick auf die Summen<lb/> aber, welche jährlich auf die Einrichtung und Erhaltung von<lb/> Schulen und Universitäten verwendet werden, wird hinreichen,<lb/> sich von der Liberalität zu überzeugen, mit der man in den Ver.<lb/> Staaten für die sittliche Erziehung des Volkes sorgt. Man schätzt<lb/> das Wissen aber nur nach seiner Nützlichkeit und Anwendbarkeit<lb/> im Leben, und beurtheilt es auch danach, so daß ein geschickter<lb/> Gerber mehr gilt als ein gelehrter Pedant. <hi rendition="#g">Reichthum,</hi> und<lb/> gar <hi rendition="#g">Reichthum</hi> mit <hi rendition="#g">Thätigkeit</hi> und <hi rendition="#g">Vielseitigkeit</hi> ver-<lb/> bunden, wird höher geschätzt, als <hi rendition="#g">Gelehrsamkeit,</hi> und <hi rendition="#g">Gast-<lb/> freiheit, Vaterlandsliebe</hi> und <hi rendition="#g">Toleranz,</hi> Jeden denken<lb/> und glauben zu lassen, was er will, sind allgemeine Eigenschaften.<lb/> So ermangelt den Vereinigten Staaten nichts zur Erlangung<lb/> einer wahren bürgerlichen und gesellschaftlichen Freiheit, <hi rendition="#g">wenn<lb/> auch die Mittel dazu dort, eben so wie bei uns, nicht<lb/> immer richtig erkannt und verstanden werden, und<lb/> dort, wie bei uns, die Menschen eben so schwach<lb/> sind, das Gute lieber ihrem Verstande und ihren<lb/> Tugenden beizumessen, als dem Glücke und der Natur,</hi><lb/> welche letztere, wenn man sie unparteiisch betrachtet, die Basis<lb/> des <hi rendition="#g">physischen Glückes</hi> der Amerikaner ist; was aber das<lb/><hi rendition="#g">moralische Glück</hi> des amerikanischen Bürgers ausmacht, ist,<lb/> daß dort <hi rendition="#g">das Familienleben vorherrscht,</hi> und diesem das,<lb/> was <hi rendition="#g">öffentliches Leben und Staat</hi> heißt, <hi rendition="#g">untergeordnet</hi> ist!<lb/> Zwar sind die amerikanischen Staatsmänner in denselben Jrrthümern<lb/> befangen, wie die europäischen, welche von jeher daran gewöhnt sind,<lb/> das Gedeihen der Völker <hi rendition="#g">ohne</hi> sie für unmöglich zu halten,<lb/> und leben auch in dem Glauben, daß das Heil ihrer Heimath<lb/> lediglich von <hi rendition="#g">ihnen</hi> herrührt, von ihren Theorien und ihren<lb/> Regierungskünsten; aber doch lehrt das flüchtigste Nachdenken, daß,<lb/> wenngleich weise Gesetze weit mehr über das Glück der Menschen<lb/> vermöchten, <hi rendition="#g">als</hi> sie vermögen, man dennoch <hi rendition="#g">dort</hi> das Glück nicht<lb/> vorzugsweise von weisen Gesetzen ableiten dürfe, wo das Volks-<lb/> und Familienleben sich so selbst überlassen ist; soll aber einmal<lb/> schlechterdings das Glück der Amerikaner von dieser Seite her-<lb/> geleitet werden, so ist verständiger, anzunehmen, <hi rendition="#g">daß gerade<lb/> die Befreiung von dem, was in der neueren Cultur<lb/> bisher für tiefe Staatsweisheit gegolten hat, der<lb/> Grund sei.</hi> Jn dem Familienleben und der durch dasselbe be-<lb/> gründeten Promulgation des allgemeinen Rechtes auf Lebensglück<lb/> liegt der Kern des amerikanischen Gedeihens, nicht aber in dem<lb/> so oft mißverstandenen Worte „Freiheit“, <hi rendition="#g">das bei der Menge,<lb/> an sich hohl, oft die traurigsten Bewegungen her-<lb/> vorzubringen vermag,</hi> und überall, wo die <hi rendition="#g">Armuth</hi> nur<lb/> auf <hi rendition="#g">Kosten der Reichen</hi> zu heben ist, mit jenen Ansprüchen<lb/> auf Lebensglück verbunden, unvermeidlich zu Angriffen gegen die<lb/> Wohlhabenden reizt. 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weniger wissenschaftliche Bildung als in Europa, und ein hoher
Grad von Jntelligenz durchdringt selbst die niedrigsten Classen,
die deßhalb mit der Masse der europäischen Bevölkerung einen
sonderbaren Gegensatz bilden. Nicht die höheren Zweige der
Wissenschaften, welche man von Gelehrten fordert, sondern die
große Masse nützlicher Kenntnisse, welche auf den Glückszustand
der Menschen einen unmittelbaren Einfluß ausübt, ist es, durch
welche sich die Amerikaner vor andern Völkern vortheilhaft aus-
zeichnen, und für deren Erwerbung sie bessere Vorkehrungen ge-
troffen haben, als vielleicht irgend ein anderes Volk. Noch zu
sehr mit dem Nöthigsten und Wichtigsten beschäftigt, sind sie ge-
zwungen, die höhere Ausbildung der Sorgfalt und Großmuth
einzelner Personen zu überlassen. Ein Hinblick auf die Summen
aber, welche jährlich auf die Einrichtung und Erhaltung von
Schulen und Universitäten verwendet werden, wird hinreichen,
sich von der Liberalität zu überzeugen, mit der man in den Ver.
Staaten für die sittliche Erziehung des Volkes sorgt. Man schätzt
das Wissen aber nur nach seiner Nützlichkeit und Anwendbarkeit
im Leben, und beurtheilt es auch danach, so daß ein geschickter
Gerber mehr gilt als ein gelehrter Pedant. Reichthum, und
gar Reichthum mit Thätigkeit und Vielseitigkeit ver-
bunden, wird höher geschätzt, als Gelehrsamkeit, und Gast-
freiheit, Vaterlandsliebe und Toleranz, Jeden denken
und glauben zu lassen, was er will, sind allgemeine Eigenschaften.
So ermangelt den Vereinigten Staaten nichts zur Erlangung
einer wahren bürgerlichen und gesellschaftlichen Freiheit, wenn
auch die Mittel dazu dort, eben so wie bei uns, nicht
immer richtig erkannt und verstanden werden, und
dort, wie bei uns, die Menschen eben so schwach
sind, das Gute lieber ihrem Verstande und ihren
Tugenden beizumessen, als dem Glücke und der Natur,
welche letztere, wenn man sie unparteiisch betrachtet, die Basis
des physischen Glückes der Amerikaner ist; was aber das
moralische Glück des amerikanischen Bürgers ausmacht, ist,
daß dort das Familienleben vorherrscht, und diesem das,
was öffentliches Leben und Staat heißt, untergeordnet ist!
Zwar sind die amerikanischen Staatsmänner in denselben Jrrthümern
befangen, wie die europäischen, welche von jeher daran gewöhnt sind,
das Gedeihen der Völker ohne sie für unmöglich zu halten,
und leben auch in dem Glauben, daß das Heil ihrer Heimath
lediglich von ihnen herrührt, von ihren Theorien und ihren
Regierungskünsten; aber doch lehrt das flüchtigste Nachdenken, daß,
wenngleich weise Gesetze weit mehr über das Glück der Menschen
vermöchten, als sie vermögen, man dennoch dort das Glück nicht
vorzugsweise von weisen Gesetzen ableiten dürfe, wo das Volks-
und Familienleben sich so selbst überlassen ist; soll aber einmal
schlechterdings das Glück der Amerikaner von dieser Seite her-
geleitet werden, so ist verständiger, anzunehmen, daß gerade
die Befreiung von dem, was in der neueren Cultur
bisher für tiefe Staatsweisheit gegolten hat, der
Grund sei. Jn dem Familienleben und der durch dasselbe be-
gründeten Promulgation des allgemeinen Rechtes auf Lebensglück
liegt der Kern des amerikanischen Gedeihens, nicht aber in dem
so oft mißverstandenen Worte „Freiheit“, das bei der Menge,
an sich hohl, oft die traurigsten Bewegungen her-
vorzubringen vermag, und überall, wo die Armuth nur
auf Kosten der Reichen zu heben ist, mit jenen Ansprüchen
auf Lebensglück verbunden, unvermeidlich zu Angriffen gegen die
Wohlhabenden reizt. Die äußere Natur tritt in Amerika dem
Streben nach Lebensglück und Wohlstand eben so günstig entgegen,
als sie ihm in Europa feindlich den Rücken kehrt. Die äußere
Lage bedingt das Gedeihen der Nordamerikaner, und wäre es
möglich die Bewohner Mittel = Europas in dieselbe äußere Lage
zu versetzen, würden sie ebenso gedeihen, als diese. Nicht
die Wunderkraft nackter Gesetzgebung ist es, welche das Lebens-
glück eines Volkes befördert, und wie gut die amerikanischen Ge-
setze an sich, wie gut auch ihre Vollziehung sein mag: davon,
ohne jene äußere Lage, läßt sich das Gedeihen von Millionen
glücklicher Bürger nicht ableiten, wenn man bedenkt, wie wenig
überhaupt Gesetze über die meisten Beschwerden des Lebens ver-
mögen. Was hilft denn dem armen Taglöhner die
beste Gesetzgebung, wenn er stets im Schweiße des
Angesichts sein Brod ißt? -- was hilft die politische
Freiheit dem, der wegen der dringendsten Bedürfnisse
in beständiger häuslicher Abhängigkeit lebt, wie z. B.
in der Abhängigkeit von einem Fabrikbesitzer oder von einem
Gutsherrn? -- was nützt sie einem gedrückten Schreiber,
einem Beamten, dem die Sonne bloß über die Acten
leuchtet, wenn sie ihn nicht von häuslichen Sorgen
befreit, die seinen Geist in größerer Beklemmung
halten, als den eines Dienstboten, der doch die Be-
ruhigung hat, bald in einem neuen Dienste finden zu
können, was der alte ihm versagt? Wo sich durch mäßige
Anstrengung von der Natur selbst erringen läßt, was von
äußeren Gütern zum Lebensglück gerechnet zu werden pflegt: dort
werden die Menschen immer gedeihen, immer Un-
abhängig keit erringen; weil aber in Europa nicht Jeder,
der Glieder hat, sich zu rühren, im Wohlstande leben kann, und
die Armen nur zum Wohlstande gelangen können, wenn die Wohl-
habenden arm werden: darin besteht eine Quelle ewigen Haders,
die man vergebens seit Jahrhunderten mit Sprüchen der Religion
und Moral bekämpft hat. Dieser Vorzug ist den Nordamerika-
nern beschieden, und zwar von nichts Anderem, als un-
mittelbar von der Natur ihres Landes. Statt daß sich
in Europa die Menschen, im Drange nach Verbesserung ihrer Lage,
gegen einander wenden, einander anfeinden, wenden sich die Ame-
rikaner an die Natur! Eine gesunde Entwickelung sucht die
Hauptquelle ihrer Entwickelung im Privat = und Familienleben;
wo aber für diese Richtung sich nicht mehr Vorschub findet, als
in Europa, da darf es nicht befremden, wenn auch ohne Mit-
wirkung falscher Ehrliebe, das Entgegengesetzte geschieht, und die
steigenden Schwierigkeiten, als Privatmann zu bestehen, den
Europäer zwingen, sich mehr und mehr dem öffentlichen Leben
wegen Rücksichten zuzukehren, die ihm zum Heil der Mensch-
heit immer fremd bleiben sollten. Achtung daher dem National-
stolze, der Nationaleitelkeit der Amerikaner, die nichts anderes sind,
als nationelles Selbstgefühl, verstärkt und vergrößert durch ihre
republikanische Verfassung!“
So spricht sich Bromme, der Jahrelang in Amerika lebte
und fast alle Staaten der Union besuchte, über den National-
Charakter der Amerikaner aus. Man vergleiche sein Urtheil mit
den grundlosen, verleumderischen Schmähungen eines phantastischen
Prinzen, der wenige Monate im Lande war, und durch Benehmen
und Tracht gegen die gute Sitte eines Landes verstieß, dessen
größtes Gebrechen, nach seinen Jdeen, darin bestehen mochte, daß
es ein freies Land ist, welches den Menschen und nicht seiren
vermoderten Stammbaum, oder gar seine Flitterkrone mit abgötti
scher Scheu verehrt.
Doch, kehren wir zum Gegenstande unserer Besprechung, zu
erquicklicheren Dingen zurück. Nachdem der geehrte Hr. Verf.
uns hiernach noch die trefflichsten Nachrichten über Ackerbau,
Viehzucht, Handel ec. gegeben, läßt er eine Uebersicht der einzel-
nen Staaten der Union folgen, die sich in ihrer Gediegenheit dem
Vorhergehenden würdig anreiht und den Schluß seiner Beschreibung
der Ver. Staaten bildet.
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Peter Fankhauser:
Transformation von TUSTEP nach TEI P5.
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