Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Allgemeine Auswanderungs-Zeitung. Nr. 21. Rudolstadt, 22. Mai 1848.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] das Unglück unsers Lebens dankbar sein sollen? Sie selbst haben uns
oft mit den frohesten Hoffnungen für die Zukunft erfüllt und wenn
Sie die Niederlassung auch nicht unbedingt aussprachen, so lag doch
in der Verlängerung der Erlaubniß, hier zu wohnen, etwas so An-
näherndes, daß wir nicht an der Erwerbung eines Heimathsrechtes
zweifeln durften. Der Doctor hat sein Brod, der Candidat nicht minder,
Beide werden der Armenverwaltung nie zur Last fallen, warum sollen
die Männer, die wahre Ehrenmänner sind, hier kein Domicil für ihr
Leben finden?" --

" Weil das Gesetz dagegen ist" -- antwortete der Bürgermeister.

" Und was sollen die Armen jetzt anfangen?" --

" Jst nicht meine Sache. Sie mögen in ihre eigene Heimath
gehen." --

" Jn ihre Heimath? -- jetzt nach Krakau? -- jetzt nach der
Schweiz?" --

" Mein Herr, ich habe keine Zeit mehr und bitte also --"

" Nur noch eine Frage, mein Herr! Wenn Sie wollten --
nicht wahr? -- Sie könnten meinen Freunden ohne Weiteres die Heimath
hier gewähren?" --

Der Geheime Hofrath besann sich einen Augenblick und sagte nun
kalt und stolz: "ja! -- wenn ich wollte, so könnte ich allerdings."

" Sie wollen aber nicht?" -- fragte der Advocat, und seine
Augen funkelten -- "nicht wahr, Sie wollen nicht?" --

" Nein, ich will nicht!" -- erwiederte der Bürgermeister, sich
hoch aufrichtend, und wandte dann dem jungen Manne den Rücken.

" Verzeihen Sie, mein Herr, wenn ich wider Willen noch weiter
mit meinen Fragen lästig fallen muß, indeß wir kommen vielleicht so
bald nicht wieder auf dies Gespräch zurück. Sie sagen, daß Sie
könnten,
wenn Sie wollten, Sie wollen aber nicht. Diese offene
Erklärung macht auch mich offen gegen Sie; lassen Sie uns also ohne
Rückhalt weiter sprechen. Wie viel bezahlt Jhnen der Senator dafür
daß mein Freund seinem Bruder den Platz räumt? und wie viel gibt
der künftige Lehrer, der des Syndikus Tochter heirathen will, für die
Verweisung meines zweiten Freundes? Nennen Sie mir die Summa,
ich garantire Jhnen noch tausend Thaler mehr. Nehmen Sie das Geld,
geben Sie meinen Freunden die Niederlassung und entschuldigen sich
gegen Jhre beiden Collegen, daß der Fürst es so gewünscht und Sie
nicht anders konnten. Die Sache bleibt übrigens unter uns und Sie
sollen noch überdies künftig gratis curirt werden, wenn Sie krank sind,
sollen Jhre Kinder frei in die Schule schicken und ebenfalls durch mich Jhre
Prozesse frei instruirt sehen. Was meinen Sie? ich fordere Nichts, das
unbillig wäre, da ich im Gegentheil der Meistbietende bin. Schlagen
Sie ein, und ich will Sie noch überdies als unsern Wohlthäter segnen." --

Der Bürgermeister schäumte vor Wuth. Er that einige Schritte
nach dieser und jener Seite, ergriff endlich den Klingelzug und befahl
dem eintretenden Stadtdiener, den Herrn Advocaten, der plötzlich den Ver-
stand verloren, nach dem städtischen Gehorsam zu bringen.

Der Diener starrte seinen Herrn und den Advokaten an, dieser
aber rief dem Bürgermeister zu: "Elender Schuft! der die Schande
zu bemänteln sich in Verbrechen hüllen will!" -- warf den Stadt-
diener über den Haufen und stürzte zur Thür hinaus.

Noch denselben Abend reichte er seine Entlassung ein: "Der Mann
von Ehre" -- schrieb er -- "kann unmöglich ein Gesetz aufrecht
erhalten wollen, das der Willkür des ersten besten Schurken überlie-
fert, über das Wohl und Weh des Menschen aburtheilt, wie über die
gleichgültigsten Dinge von der Welt. Wer hier im Staate in der
Stadt geboren, darf nicht aufs Land ziehen, wer auf einer fürstlichen
Domaine zur Welt kam, hat keinen Anspruch auf irgend eine städtische
Niederlassung; ebenso sperren sich die ritterschaftlichen Güter von den
Landgemeinden ab. Ja sogar eine Stadt scheut sich vor der andern,
ein Amt vor dem andern. Nur wenn der Bürgermeister, der Amt-
mann, der Rittergutsbesitzer, sei es aus persönlicher Theilnahme oder
durch Bestechung eine Ausnahme machen will, so ist es gut, er hat das
[Spaltenumbruch] Recht dazu, dem Gesetze ist genügt. Jch habe mein Vermögen an
die Erreichung eines Zieles gesetzt, meine Jugend, mein spätres Leben
weihte ich diesem Zwecke. Mein Trachten ward erfüllt, aber frei-
willig verzichte ich darauf -- ich kann meine bessere Ueberzeugung,
kann das Heil meiner Seele nicht verhandeln für Scheinehre und
Sündengeld" u. s. w.

Vierzehn Tage später wurde der Unglückliche, der jetzt wirklich
den Verstand verloren hatte, nach der Jrrenheilanstalt Sachsenberg ab-
geführt, der Schmerz und das Schicksal der Freunde hatte ihn der
Sinne beraubt. Diese schifften sich mit einem bald darauf von Ham-
burg mit Auswanderern nach Newyork segelnden Schiffe hinüber nach
der neuen Welt.

Die beiden weinenden Bräute blickten ihnen mit gebrochenem
Herzen nach; zwei Monate darauf aber, und als sie täglich einer
liebevollen Mittheilung von dort entgegensahen, lasen sie im Hamburger
Correspondenten, daß die Jduna übersegelt und unterge-
gangen
sei.

Der Wahnsinn des Bruders nahm mit dieser Nachricht einen
andern Charakter an. Er wurde jetzt täglich blasser, kraftloser, stiller;
keine Verwünschungen, wie sonst, trafen den Urheber ihres gemeinsamen
Elends; still drückte er den trauernden Schwestern die Hand, blickte
dann zum Himmel und nickte wehmüthig lächelnd einige Male mit
dem Kopfe; eine matte Zähre stahl sich leise über die bleiche Wange
und mitten im Schlafe faltete er plötzlich wie zum Gebete die Hände.

Bald werden die Schwestern auf dem Gedächtnißhügel die dritte
Todtenblume einpflanzen können.

Wie viele solcher und ähnlicher Fälle mögen nicht schon vorge-
kommen sein! das Gesetz bleibt aber, wie es war, wie es ist. Die
Stände, die es verändern könnten und müßten, sie haben leider ganz
andere Sachen auf dem Landtage, als das Wohl und Weh des Landes
zu berathschlagen. Armes Mecklenburg!

Vorschlag zu einer systematisch geleiteten
Auswanderung brodloser Proletarier,
auf
Gesammt - Kosten der deutschen Bundesstaaten,

als Mittel gegen die Brodlosigkeit und Unzufriedenheit der unteren Classen
sowie zur Hebung des Ausfuhrhandels und der eigenen Schiffahrt und des
Eigen=Handels vermittelst durch Auswanderung bedingter wohlfeiler Heim-
fracht, nebst einem Vorschlag, die so eben brodlos aus Frankreich und aus
der Schweiz zurückkehrenden deutschen Arbeiter, die, weil sie sich schämen
als Bettler zu kommen, als Republikaner kommen, zu disponiren, nach Nord-
und Süd=Amerika auszuwandern, und sie auf Gemein=Kosten dahin einzuschiffen.

Bei dem bedrängten Zustande Deutschlands scheint es nothwendig,
daß alle redlich gesinnte Deutsche thätig zusammenwirken, um die dro-
henden Gefahren von dem Vaterlande abzuwenden und die allgemeine
Wohlfahrt zu fördern. Der Kaiserl. Brasilianische General = Consul
Sturz, ein geborner Deutscher, der sich abwechselnd in Berlin und
Erlangen aufhält, ist schon seit einer Reihe von Jahren thätig, so-
wohl in Süd=Amerika als in Deutschland für die Wohlfahrt deutscher
Auswanderer.

Die Schriften "Soll und kann Deutschland eine Dampfflotte
haben und Wie?" worin Vieles über Auswanderung gesagt ist, und
die Aufsätze "Deutsche Auswanderung" in No 47 und 48 des Ma-
gazins für die Literatur des Auslandes, von 1847; so wie viele
andere Aufsätze in Tageblättern sind von ihm. Jedoch waren seine
Bestrebungen hauptsächlich auf Brasilien gerichtet, um jenes
Land zu stimmen, sich in seinen südlichen Provinzen durch eine zweck-
mäßige Gesetzgebung über die Ländervertheilung für eine große Ein-

[Spaltenumbruch] das Unglück unsers Lebens dankbar sein sollen? Sie selbst haben uns
oft mit den frohesten Hoffnungen für die Zukunft erfüllt und wenn
Sie die Niederlassung auch nicht unbedingt aussprachen, so lag doch
in der Verlängerung der Erlaubniß, hier zu wohnen, etwas so An-
näherndes, daß wir nicht an der Erwerbung eines Heimathsrechtes
zweifeln durften. Der Doctor hat sein Brod, der Candidat nicht minder,
Beide werden der Armenverwaltung nie zur Last fallen, warum sollen
die Männer, die wahre Ehrenmänner sind, hier kein Domicil für ihr
Leben finden?“ --

„ Weil das Gesetz dagegen ist“ -- antwortete der Bürgermeister.

„ Und was sollen die Armen jetzt anfangen?“ --

„ Jst nicht meine Sache. Sie mögen in ihre eigene Heimath
gehen.“ --

„ Jn ihre Heimath? -- jetzt nach Krakau? -- jetzt nach der
Schweiz?“ --

„ Mein Herr, ich habe keine Zeit mehr und bitte also --“

„ Nur noch eine Frage, mein Herr! Wenn Sie wollten --
nicht wahr? -- Sie könnten meinen Freunden ohne Weiteres die Heimath
hier gewähren?“ --

Der Geheime Hofrath besann sich einen Augenblick und sagte nun
kalt und stolz: „ja! -- wenn ich wollte, so könnte ich allerdings.“

„ Sie wollen aber nicht?“ -- fragte der Advocat, und seine
Augen funkelten -- „nicht wahr, Sie wollen nicht?“ --

„ Nein, ich will nicht!“ -- erwiederte der Bürgermeister, sich
hoch aufrichtend, und wandte dann dem jungen Manne den Rücken.

„ Verzeihen Sie, mein Herr, wenn ich wider Willen noch weiter
mit meinen Fragen lästig fallen muß, indeß wir kommen vielleicht so
bald nicht wieder auf dies Gespräch zurück. Sie sagen, daß Sie
könnten,
wenn Sie wollten, Sie wollen aber nicht. Diese offene
Erklärung macht auch mich offen gegen Sie; lassen Sie uns also ohne
Rückhalt weiter sprechen. Wie viel bezahlt Jhnen der Senator dafür
daß mein Freund seinem Bruder den Platz räumt? und wie viel gibt
der künftige Lehrer, der des Syndikus Tochter heirathen will, für die
Verweisung meines zweiten Freundes? Nennen Sie mir die Summa,
ich garantire Jhnen noch tausend Thaler mehr. Nehmen Sie das Geld,
geben Sie meinen Freunden die Niederlassung und entschuldigen sich
gegen Jhre beiden Collegen, daß der Fürst es so gewünscht und Sie
nicht anders konnten. Die Sache bleibt übrigens unter uns und Sie
sollen noch überdies künftig gratis curirt werden, wenn Sie krank sind,
sollen Jhre Kinder frei in die Schule schicken und ebenfalls durch mich Jhre
Prozesse frei instruirt sehen. Was meinen Sie? ich fordere Nichts, das
unbillig wäre, da ich im Gegentheil der Meistbietende bin. Schlagen
Sie ein, und ich will Sie noch überdies als unsern Wohlthäter segnen.“ --

Der Bürgermeister schäumte vor Wuth. Er that einige Schritte
nach dieser und jener Seite, ergriff endlich den Klingelzug und befahl
dem eintretenden Stadtdiener, den Herrn Advocaten, der plötzlich den Ver-
stand verloren, nach dem städtischen Gehorsam zu bringen.

Der Diener starrte seinen Herrn und den Advokaten an, dieser
aber rief dem Bürgermeister zu: „Elender Schuft! der die Schande
zu bemänteln sich in Verbrechen hüllen will!“ -- warf den Stadt-
diener über den Haufen und stürzte zur Thür hinaus.

Noch denselben Abend reichte er seine Entlassung ein: „Der Mann
von Ehre“ -- schrieb er -- „kann unmöglich ein Gesetz aufrecht
erhalten wollen, das der Willkür des ersten besten Schurken überlie-
fert, über das Wohl und Weh des Menschen aburtheilt, wie über die
gleichgültigsten Dinge von der Welt. Wer hier im Staate in der
Stadt geboren, darf nicht aufs Land ziehen, wer auf einer fürstlichen
Domaine zur Welt kam, hat keinen Anspruch auf irgend eine städtische
Niederlassung; ebenso sperren sich die ritterschaftlichen Güter von den
Landgemeinden ab. Ja sogar eine Stadt scheut sich vor der andern,
ein Amt vor dem andern. Nur wenn der Bürgermeister, der Amt-
mann, der Rittergutsbesitzer, sei es aus persönlicher Theilnahme oder
durch Bestechung eine Ausnahme machen will, so ist es gut, er hat das
[Spaltenumbruch] Recht dazu, dem Gesetze ist genügt. Jch habe mein Vermögen an
die Erreichung eines Zieles gesetzt, meine Jugend, mein spätres Leben
weihte ich diesem Zwecke. Mein Trachten ward erfüllt, aber frei-
willig verzichte ich darauf -- ich kann meine bessere Ueberzeugung,
kann das Heil meiner Seele nicht verhandeln für Scheinehre und
Sündengeld“ u. s. w.

Vierzehn Tage später wurde der Unglückliche, der jetzt wirklich
den Verstand verloren hatte, nach der Jrrenheilanstalt Sachsenberg ab-
geführt, der Schmerz und das Schicksal der Freunde hatte ihn der
Sinne beraubt. Diese schifften sich mit einem bald darauf von Ham-
burg mit Auswanderern nach Newyork segelnden Schiffe hinüber nach
der neuen Welt.

Die beiden weinenden Bräute blickten ihnen mit gebrochenem
Herzen nach; zwei Monate darauf aber, und als sie täglich einer
liebevollen Mittheilung von dort entgegensahen, lasen sie im Hamburger
Correspondenten, daß die Jduna übersegelt und unterge-
gangen
sei.

Der Wahnsinn des Bruders nahm mit dieser Nachricht einen
andern Charakter an. Er wurde jetzt täglich blasser, kraftloser, stiller;
keine Verwünschungen, wie sonst, trafen den Urheber ihres gemeinsamen
Elends; still drückte er den trauernden Schwestern die Hand, blickte
dann zum Himmel und nickte wehmüthig lächelnd einige Male mit
dem Kopfe; eine matte Zähre stahl sich leise über die bleiche Wange
und mitten im Schlafe faltete er plötzlich wie zum Gebete die Hände.

Bald werden die Schwestern auf dem Gedächtnißhügel die dritte
Todtenblume einpflanzen können.

Wie viele solcher und ähnlicher Fälle mögen nicht schon vorge-
kommen sein! das Gesetz bleibt aber, wie es war, wie es ist. Die
Stände, die es verändern könnten und müßten, sie haben leider ganz
andere Sachen auf dem Landtage, als das Wohl und Weh des Landes
zu berathschlagen. Armes Mecklenburg!

Vorschlag zu einer systematisch geleiteten
Auswanderung brodloser Proletarier,
auf
Gesammt - Kosten der deutschen Bundesstaaten,

als Mittel gegen die Brodlosigkeit und Unzufriedenheit der unteren Classen
sowie zur Hebung des Ausfuhrhandels und der eigenen Schiffahrt und des
Eigen=Handels vermittelst durch Auswanderung bedingter wohlfeiler Heim-
fracht, nebst einem Vorschlag, die so eben brodlos aus Frankreich und aus
der Schweiz zurückkehrenden deutschen Arbeiter, die, weil sie sich schämen
als Bettler zu kommen, als Republikaner kommen, zu disponiren, nach Nord-
und Süd=Amerika auszuwandern, und sie auf Gemein=Kosten dahin einzuschiffen.

Bei dem bedrängten Zustande Deutschlands scheint es nothwendig,
daß alle redlich gesinnte Deutsche thätig zusammenwirken, um die dro-
henden Gefahren von dem Vaterlande abzuwenden und die allgemeine
Wohlfahrt zu fördern. Der Kaiserl. Brasilianische General = Consul
Sturz, ein geborner Deutscher, der sich abwechselnd in Berlin und
Erlangen aufhält, ist schon seit einer Reihe von Jahren thätig, so-
wohl in Süd=Amerika als in Deutschland für die Wohlfahrt deutscher
Auswanderer.

Die Schriften „Soll und kann Deutschland eine Dampfflotte
haben und Wie?“ worin Vieles über Auswanderung gesagt ist, und
die Aufsätze „Deutsche Auswanderung“ in No 47 und 48 des Ma-
gazins für die Literatur des Auslandes, von 1847; so wie viele
andere Aufsätze in Tageblättern sind von ihm. Jedoch waren seine
Bestrebungen hauptsächlich auf Brasilien gerichtet, um jenes
Land zu stimmen, sich in seinen südlichen Provinzen durch eine zweck-
mäßige Gesetzgebung über die Ländervertheilung für eine große Ein-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jFeuilleton">
        <div type="jFeuilleton">
          <p><pb facs="#f0005"/><cb n="329"/>
das Unglück unsers Lebens dankbar sein sollen? Sie selbst haben uns<lb/>
oft mit den frohesten Hoffnungen für die Zukunft erfüllt und wenn<lb/>
Sie die Niederlassung auch nicht unbedingt aussprachen, so lag doch<lb/>
in der Verlängerung der Erlaubniß, hier zu wohnen, etwas so An-<lb/>
näherndes, daß wir nicht an der Erwerbung eines Heimathsrechtes<lb/>
zweifeln durften. Der Doctor hat sein Brod, der Candidat nicht minder,<lb/>
Beide werden der Armenverwaltung nie zur Last fallen, warum sollen<lb/>
die Männer, die wahre Ehrenmänner sind, hier kein Domicil für ihr<lb/>
Leben finden?&#x201C; --</p><lb/>
          <p>&#x201E; Weil das Gesetz dagegen ist&#x201C; -- antwortete der Bürgermeister. </p><lb/>
          <p>&#x201E; Und was sollen die Armen jetzt anfangen?&#x201C; --</p><lb/>
          <p>&#x201E; Jst nicht meine Sache. Sie mögen in ihre eigene Heimath<lb/>
gehen.&#x201C; --</p><lb/>
          <p>&#x201E; Jn ihre Heimath? -- jetzt nach Krakau? -- jetzt nach der<lb/>
Schweiz?&#x201C; --</p><lb/>
          <p>&#x201E; Mein Herr, ich habe keine Zeit mehr und bitte also --&#x201C;</p><lb/>
          <p>&#x201E; Nur noch eine Frage, mein Herr! Wenn <hi rendition="#g">Sie</hi> wollten --<lb/>
nicht wahr? -- Sie könnten meinen Freunden ohne Weiteres die Heimath<lb/>
hier gewähren?&#x201C; --</p><lb/>
          <p>Der Geheime Hofrath besann sich einen Augenblick und sagte nun<lb/>
kalt und stolz: &#x201E;ja! -- wenn ich <hi rendition="#g">wollte,</hi> so könnte ich allerdings.&#x201C;</p><lb/>
          <p>&#x201E; Sie wollen aber nicht?&#x201C; -- fragte der Advocat, und seine<lb/>
Augen funkelten -- &#x201E;nicht wahr, Sie wollen nicht?&#x201C; --</p><lb/>
          <p>&#x201E; Nein, ich will nicht!&#x201C; -- erwiederte der Bürgermeister, sich<lb/>
hoch aufrichtend, und wandte dann dem jungen Manne den Rücken. </p><lb/>
          <p>&#x201E; Verzeihen Sie, mein Herr, wenn ich wider Willen noch weiter<lb/>
mit meinen Fragen lästig fallen muß, indeß wir kommen vielleicht so<lb/>
bald nicht wieder auf dies Gespräch zurück. Sie sagen, daß <hi rendition="#g">Sie<lb/>
könnten,</hi> wenn Sie wollten, Sie wollen aber nicht. Diese offene<lb/>
Erklärung macht auch mich offen gegen Sie; lassen Sie uns also ohne<lb/>
Rückhalt weiter sprechen. Wie viel bezahlt Jhnen der Senator dafür<lb/>
daß mein Freund seinem Bruder den Platz räumt? und wie viel gibt<lb/>
der künftige Lehrer, der des Syndikus Tochter heirathen will, für die<lb/>
Verweisung meines zweiten Freundes? Nennen Sie mir die Summa,<lb/>
ich garantire Jhnen noch tausend Thaler mehr. Nehmen Sie das Geld,<lb/>
geben Sie meinen Freunden die Niederlassung und entschuldigen sich<lb/>
gegen Jhre beiden Collegen, daß der Fürst es so gewünscht und Sie<lb/>
nicht anders konnten. Die Sache bleibt übrigens unter uns und Sie<lb/>
sollen noch überdies künftig gratis curirt werden, wenn Sie krank sind,<lb/>
sollen Jhre Kinder frei in die Schule schicken und ebenfalls durch mich Jhre<lb/>
Prozesse frei instruirt sehen. Was meinen Sie? ich fordere Nichts, das<lb/>
unbillig wäre, da ich im Gegentheil der Meistbietende bin. Schlagen<lb/>
Sie ein, und ich will Sie noch überdies als unsern Wohlthäter segnen.&#x201C; --</p><lb/>
          <p>Der Bürgermeister schäumte vor Wuth. Er that einige Schritte<lb/>
nach dieser und jener Seite, ergriff endlich den Klingelzug und befahl<lb/>
dem eintretenden Stadtdiener, den Herrn Advocaten, der plötzlich den Ver-<lb/>
stand verloren, nach dem städtischen Gehorsam zu bringen.   </p><lb/>
          <p>Der Diener starrte seinen Herrn und den Advokaten an, dieser<lb/>
aber rief dem Bürgermeister zu: &#x201E;Elender Schuft! der die Schande<lb/>
zu bemänteln sich in Verbrechen hüllen will!&#x201C; -- warf den Stadt-<lb/>
diener über den Haufen und stürzte zur Thür hinaus.   </p><lb/>
          <p>Noch denselben Abend reichte er seine Entlassung ein: &#x201E;Der Mann<lb/>
von Ehre&#x201C; -- schrieb er -- &#x201E;kann unmöglich ein Gesetz aufrecht<lb/>
erhalten wollen, das der Willkür des ersten besten Schurken überlie-<lb/>
fert, über das Wohl und Weh des Menschen aburtheilt, wie über die<lb/>
gleichgültigsten Dinge von der Welt. Wer hier im Staate in der<lb/>
Stadt geboren, darf nicht aufs Land ziehen, wer auf einer fürstlichen<lb/>
Domaine zur Welt kam, hat keinen Anspruch auf irgend eine städtische<lb/>
Niederlassung; ebenso sperren sich die ritterschaftlichen Güter von den<lb/>
Landgemeinden ab. Ja sogar eine Stadt scheut sich vor der andern,<lb/>
ein Amt vor dem andern. Nur wenn der Bürgermeister, der Amt-<lb/>
mann, der Rittergutsbesitzer, sei es aus persönlicher Theilnahme oder<lb/>
durch Bestechung eine Ausnahme machen will, so ist es gut, er hat das<lb/><cb n="330"/>
Recht dazu, dem Gesetze ist genügt. Jch habe mein Vermögen an<lb/>
die Erreichung eines Zieles gesetzt, meine Jugend, mein spätres Leben<lb/>
weihte ich diesem Zwecke. Mein Trachten ward erfüllt, aber frei-<lb/>
willig verzichte ich darauf -- ich kann meine bessere Ueberzeugung,<lb/>
kann das Heil meiner Seele nicht verhandeln für Scheinehre und<lb/>
Sündengeld&#x201C; u. s. w.   </p><lb/>
          <p>Vierzehn Tage später wurde der Unglückliche, der jetzt wirklich<lb/>
den Verstand verloren hatte, nach der Jrrenheilanstalt Sachsenberg ab-<lb/>
geführt, der Schmerz und das Schicksal der Freunde hatte ihn der<lb/>
Sinne beraubt. Diese schifften sich mit einem bald darauf von Ham-<lb/>
burg mit Auswanderern nach Newyork segelnden Schiffe hinüber nach<lb/>
der neuen Welt.   </p><lb/>
          <p>Die beiden weinenden Bräute blickten ihnen mit gebrochenem<lb/>
Herzen nach; zwei Monate darauf aber, und als sie täglich einer<lb/>
liebevollen Mittheilung von dort entgegensahen, lasen sie im Hamburger<lb/>
Correspondenten, daß die <hi rendition="#g">Jduna übersegelt</hi> und <hi rendition="#g">unterge-<lb/>
gangen </hi> sei.   </p><lb/>
          <p>Der Wahnsinn des Bruders nahm mit dieser Nachricht einen<lb/>
andern Charakter an. Er wurde jetzt täglich blasser, kraftloser, stiller;<lb/>
keine Verwünschungen, wie sonst, trafen den Urheber ihres gemeinsamen<lb/>
Elends; still drückte er den trauernden Schwestern die Hand, blickte<lb/>
dann zum Himmel und nickte wehmüthig lächelnd einige Male mit<lb/>
dem Kopfe; eine matte Zähre stahl sich leise über die bleiche Wange<lb/>
und mitten im Schlafe faltete er plötzlich wie zum Gebete die Hände.   </p><lb/>
          <p>Bald werden die Schwestern auf dem Gedächtnißhügel die dritte<lb/>
Todtenblume einpflanzen können.   </p><lb/>
          <p>Wie viele solcher und ähnlicher Fälle mögen nicht schon vorge-<lb/>
kommen sein! das Gesetz bleibt aber, wie es war, wie es ist. Die<lb/>
Stände, die es verändern könnten und müßten, sie haben leider ganz<lb/>
andere Sachen auf dem Landtage, als das Wohl und Weh des Landes<lb/>
zu berathschlagen. Armes Mecklenburg!   </p>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="jFinancialNews">
        <div type="jFinancialNews">
          <head> <hi rendition="#c">Vorschlag zu einer systematisch geleiteten<lb/><hi rendition="#fr">Auswanderung <hi rendition="#g">brodloser Proletarier</hi>,</hi><lb/>
auf<lb/><hi rendition="#fr">Gesammt - Kosten der deutschen Bundesstaaten,</hi></hi> </head><lb/>
          <p>als Mittel gegen die Brodlosigkeit und Unzufriedenheit der unteren Classen<lb/>
sowie zur Hebung des Ausfuhrhandels und der eigenen Schiffahrt und des<lb/>
Eigen=Handels vermittelst durch Auswanderung bedingter wohlfeiler Heim-<lb/>
fracht, nebst einem Vorschlag, die so eben brodlos aus Frankreich und aus<lb/>
der Schweiz zurückkehrenden deutschen Arbeiter, die, weil sie sich schämen<lb/>
als Bettler zu kommen, als Republikaner kommen, zu disponiren, nach Nord-<lb/>
und Süd=Amerika auszuwandern, und sie auf Gemein=Kosten dahin einzuschiffen.   </p><lb/>
          <p>Bei dem bedrängten Zustande Deutschlands scheint es nothwendig,<lb/>
daß alle redlich gesinnte Deutsche thätig zusammenwirken, um die dro-<lb/>
henden Gefahren von dem Vaterlande abzuwenden und die allgemeine<lb/>
Wohlfahrt zu fördern. Der Kaiserl. Brasilianische General = Consul<lb/><hi rendition="#g">Sturz,</hi> ein geborner Deutscher, der sich abwechselnd in Berlin und<lb/>
Erlangen aufhält, ist schon seit einer Reihe von Jahren thätig, so-<lb/>
wohl in Süd=Amerika als in Deutschland für die Wohlfahrt deutscher<lb/>
Auswanderer.   </p><lb/>
          <p>Die Schriften &#x201E;Soll und kann Deutschland eine Dampfflotte<lb/>
haben und Wie?&#x201C; worin Vieles über Auswanderung gesagt ist, und<lb/>
die Aufsätze &#x201E;Deutsche Auswanderung&#x201C; in <hi rendition="#aq">No</hi> 47 und 48 des Ma-<lb/>
gazins für die Literatur des Auslandes, von 1847; so wie viele<lb/>
andere Aufsätze in Tageblättern sind von ihm. Jedoch waren seine<lb/>
Bestrebungen hauptsächlich auf <hi rendition="#g">Brasilien</hi> gerichtet, um jenes<lb/>
Land zu stimmen, sich in seinen südlichen Provinzen durch eine zweck-<lb/>
mäßige Gesetzgebung über die Ländervertheilung für eine große Ein-<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0005] das Unglück unsers Lebens dankbar sein sollen? Sie selbst haben uns oft mit den frohesten Hoffnungen für die Zukunft erfüllt und wenn Sie die Niederlassung auch nicht unbedingt aussprachen, so lag doch in der Verlängerung der Erlaubniß, hier zu wohnen, etwas so An- näherndes, daß wir nicht an der Erwerbung eines Heimathsrechtes zweifeln durften. Der Doctor hat sein Brod, der Candidat nicht minder, Beide werden der Armenverwaltung nie zur Last fallen, warum sollen die Männer, die wahre Ehrenmänner sind, hier kein Domicil für ihr Leben finden?“ -- „ Weil das Gesetz dagegen ist“ -- antwortete der Bürgermeister. „ Und was sollen die Armen jetzt anfangen?“ -- „ Jst nicht meine Sache. Sie mögen in ihre eigene Heimath gehen.“ -- „ Jn ihre Heimath? -- jetzt nach Krakau? -- jetzt nach der Schweiz?“ -- „ Mein Herr, ich habe keine Zeit mehr und bitte also --“ „ Nur noch eine Frage, mein Herr! Wenn Sie wollten -- nicht wahr? -- Sie könnten meinen Freunden ohne Weiteres die Heimath hier gewähren?“ -- Der Geheime Hofrath besann sich einen Augenblick und sagte nun kalt und stolz: „ja! -- wenn ich wollte, so könnte ich allerdings.“ „ Sie wollen aber nicht?“ -- fragte der Advocat, und seine Augen funkelten -- „nicht wahr, Sie wollen nicht?“ -- „ Nein, ich will nicht!“ -- erwiederte der Bürgermeister, sich hoch aufrichtend, und wandte dann dem jungen Manne den Rücken. „ Verzeihen Sie, mein Herr, wenn ich wider Willen noch weiter mit meinen Fragen lästig fallen muß, indeß wir kommen vielleicht so bald nicht wieder auf dies Gespräch zurück. Sie sagen, daß Sie könnten, wenn Sie wollten, Sie wollen aber nicht. Diese offene Erklärung macht auch mich offen gegen Sie; lassen Sie uns also ohne Rückhalt weiter sprechen. Wie viel bezahlt Jhnen der Senator dafür daß mein Freund seinem Bruder den Platz räumt? und wie viel gibt der künftige Lehrer, der des Syndikus Tochter heirathen will, für die Verweisung meines zweiten Freundes? Nennen Sie mir die Summa, ich garantire Jhnen noch tausend Thaler mehr. Nehmen Sie das Geld, geben Sie meinen Freunden die Niederlassung und entschuldigen sich gegen Jhre beiden Collegen, daß der Fürst es so gewünscht und Sie nicht anders konnten. Die Sache bleibt übrigens unter uns und Sie sollen noch überdies künftig gratis curirt werden, wenn Sie krank sind, sollen Jhre Kinder frei in die Schule schicken und ebenfalls durch mich Jhre Prozesse frei instruirt sehen. Was meinen Sie? ich fordere Nichts, das unbillig wäre, da ich im Gegentheil der Meistbietende bin. Schlagen Sie ein, und ich will Sie noch überdies als unsern Wohlthäter segnen.“ -- Der Bürgermeister schäumte vor Wuth. Er that einige Schritte nach dieser und jener Seite, ergriff endlich den Klingelzug und befahl dem eintretenden Stadtdiener, den Herrn Advocaten, der plötzlich den Ver- stand verloren, nach dem städtischen Gehorsam zu bringen. Der Diener starrte seinen Herrn und den Advokaten an, dieser aber rief dem Bürgermeister zu: „Elender Schuft! der die Schande zu bemänteln sich in Verbrechen hüllen will!“ -- warf den Stadt- diener über den Haufen und stürzte zur Thür hinaus. Noch denselben Abend reichte er seine Entlassung ein: „Der Mann von Ehre“ -- schrieb er -- „kann unmöglich ein Gesetz aufrecht erhalten wollen, das der Willkür des ersten besten Schurken überlie- fert, über das Wohl und Weh des Menschen aburtheilt, wie über die gleichgültigsten Dinge von der Welt. Wer hier im Staate in der Stadt geboren, darf nicht aufs Land ziehen, wer auf einer fürstlichen Domaine zur Welt kam, hat keinen Anspruch auf irgend eine städtische Niederlassung; ebenso sperren sich die ritterschaftlichen Güter von den Landgemeinden ab. Ja sogar eine Stadt scheut sich vor der andern, ein Amt vor dem andern. Nur wenn der Bürgermeister, der Amt- mann, der Rittergutsbesitzer, sei es aus persönlicher Theilnahme oder durch Bestechung eine Ausnahme machen will, so ist es gut, er hat das Recht dazu, dem Gesetze ist genügt. Jch habe mein Vermögen an die Erreichung eines Zieles gesetzt, meine Jugend, mein spätres Leben weihte ich diesem Zwecke. Mein Trachten ward erfüllt, aber frei- willig verzichte ich darauf -- ich kann meine bessere Ueberzeugung, kann das Heil meiner Seele nicht verhandeln für Scheinehre und Sündengeld“ u. s. w. Vierzehn Tage später wurde der Unglückliche, der jetzt wirklich den Verstand verloren hatte, nach der Jrrenheilanstalt Sachsenberg ab- geführt, der Schmerz und das Schicksal der Freunde hatte ihn der Sinne beraubt. Diese schifften sich mit einem bald darauf von Ham- burg mit Auswanderern nach Newyork segelnden Schiffe hinüber nach der neuen Welt. Die beiden weinenden Bräute blickten ihnen mit gebrochenem Herzen nach; zwei Monate darauf aber, und als sie täglich einer liebevollen Mittheilung von dort entgegensahen, lasen sie im Hamburger Correspondenten, daß die Jduna übersegelt und unterge- gangen sei. Der Wahnsinn des Bruders nahm mit dieser Nachricht einen andern Charakter an. Er wurde jetzt täglich blasser, kraftloser, stiller; keine Verwünschungen, wie sonst, trafen den Urheber ihres gemeinsamen Elends; still drückte er den trauernden Schwestern die Hand, blickte dann zum Himmel und nickte wehmüthig lächelnd einige Male mit dem Kopfe; eine matte Zähre stahl sich leise über die bleiche Wange und mitten im Schlafe faltete er plötzlich wie zum Gebete die Hände. Bald werden die Schwestern auf dem Gedächtnißhügel die dritte Todtenblume einpflanzen können. Wie viele solcher und ähnlicher Fälle mögen nicht schon vorge- kommen sein! das Gesetz bleibt aber, wie es war, wie es ist. Die Stände, die es verändern könnten und müßten, sie haben leider ganz andere Sachen auf dem Landtage, als das Wohl und Weh des Landes zu berathschlagen. Armes Mecklenburg! Vorschlag zu einer systematisch geleiteten Auswanderung brodloser Proletarier, auf Gesammt - Kosten der deutschen Bundesstaaten, als Mittel gegen die Brodlosigkeit und Unzufriedenheit der unteren Classen sowie zur Hebung des Ausfuhrhandels und der eigenen Schiffahrt und des Eigen=Handels vermittelst durch Auswanderung bedingter wohlfeiler Heim- fracht, nebst einem Vorschlag, die so eben brodlos aus Frankreich und aus der Schweiz zurückkehrenden deutschen Arbeiter, die, weil sie sich schämen als Bettler zu kommen, als Republikaner kommen, zu disponiren, nach Nord- und Süd=Amerika auszuwandern, und sie auf Gemein=Kosten dahin einzuschiffen. Bei dem bedrängten Zustande Deutschlands scheint es nothwendig, daß alle redlich gesinnte Deutsche thätig zusammenwirken, um die dro- henden Gefahren von dem Vaterlande abzuwenden und die allgemeine Wohlfahrt zu fördern. Der Kaiserl. Brasilianische General = Consul Sturz, ein geborner Deutscher, der sich abwechselnd in Berlin und Erlangen aufhält, ist schon seit einer Reihe von Jahren thätig, so- wohl in Süd=Amerika als in Deutschland für die Wohlfahrt deutscher Auswanderer. Die Schriften „Soll und kann Deutschland eine Dampfflotte haben und Wie?“ worin Vieles über Auswanderung gesagt ist, und die Aufsätze „Deutsche Auswanderung“ in No 47 und 48 des Ma- gazins für die Literatur des Auslandes, von 1847; so wie viele andere Aufsätze in Tageblättern sind von ihm. Jedoch waren seine Bestrebungen hauptsächlich auf Brasilien gerichtet, um jenes Land zu stimmen, sich in seinen südlichen Provinzen durch eine zweck- mäßige Gesetzgebung über die Ländervertheilung für eine große Ein-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Institut für Deutsche Sprache, Mannheim: Bereitstellung der Bilddigitalisate und TEI Transkription
Peter Fankhauser: Transformation von TUSTEP nach TEI P5. Transformation von TEI P5 in das DTA TEI P5 Format.

Weitere Informationen:

Siehe Dokumentation




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_auswanderer21_1848
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_auswanderer21_1848/5
Zitationshilfe: Allgemeine Auswanderungs-Zeitung. Nr. 21. Rudolstadt, 22. Mai 1848, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_auswanderer21_1848/5>, abgerufen am 12.12.2024.