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Allgemeine Auswanderungs-Zeitung. Nr. 3. Rudolstadt, 13. Oktober 1846.

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[Spaltenumbruch] nigen so viel, daß wir an gar nichts Mangel leiden. Meine Kolo-
nie von 50 Brassen Breite und 100 Tiefe liegt im Niederrheinthal,
nahe bei der Stadt; wir haben in derselben schon Vieles urbar ge-
macht und eingepflanzt, so daß wir schon manches Gemüse selbst zie-
hen und genießen können, somit nun nicht mehr lauter Ausgaben
haben, was uns sehr zu statten kommt. Ein Haus von 20 Fuß
Breite und 30 Fuß Länge haben wir auch schon nach deutscher Art
gebaut und im Februar d. J. bezogen; wir haben jedoch erst das
Nothwendigste daran vorgenommen, so daß es zum Bewohnen tauglich
sei, und kostet mir doch schon über 281 Milr., oder ebenso viele
deutsche Thaler zu 25 Sgr. gerechnet, welches Geld wir uns alles
auf unserer Profession verdienten, auch noch außerdem täglich bei
2 Milr. zum Lebensunterhalte, daher man leicht einsehen kann, was
hier ein guter Handwerksmann, der gern arbeitet, täglich für Ver-
dienst hat. --

Meine Nachbarn, die ebenfalls bei mir im Niederrheinthal woh-
nen, und ebenso mit hohen, dicken und nutzbaren Baumstämmen ver-
sehene Kolonien haben, als ich, leben in der größten Zufriedenheit
und Einigkeit untereinander.

Obgleich ich noch keinen großen Ueberfluß habe, so kann ich
doch mit Zuversicht melden, daß ich mit den Meinigen keinen Man-
gel habe und muß unserem lieben himmlischen Vater tausendmal
Dank sagen, daß er uns an diesen Ort geführt, und ihn täglich bit-
ten, daß er uns Alle recht gesund, munter und wohl erhalten möge!
Es werden in mir gar keine Gedanken mehr rege, mich nach
Deutschland zurückzuwünschen, denn ich habe mit meiner Familie nun
die beschwerliche Reise mit Gottes Hülfe und Beistand vollbracht, und
muß offen und frei gestehen, daß es uns Allen recht gut geht, da-
her ich doch sehr wünschte, daß alle Bekannte bei uns wären, sie wür-
den gewiß die beste Aufnahme finden.

Noch muß ich hinzufügen, daß wir das überaus große Vergnü-
gen hatten, von einem katholischen Priester, dem päpstlichen Nuntius,
dem höchsten der katholischen Geistlichkeit, vierzehn Tage vor Ostern
auf ein paar Wochen besucht zu werden, welcher fast jeden Tag Gottes-
dienst hielt, und ein jeder katholischer Christ nach abgelegter Beichte
zur heiligen Communion gehen konnte. Derselbe besuchte fast jeden
Kolonisten in seiner Wohnung, und sprach ihnen sehr trostvolle und
erhabene Worte über das große Unternehmen, das wir gethan hatten,
vor, und versprach Vieles für uns thun zu wollen, was auch theil-
weise schon wirklich in Erfüllung gegangen ist. Auch sind schon meh-
rere Schulen zum Unterricht der Schuljugend eingerichtet worden.

Nord=Amerika.

Ein Brief des Seifensieder = Meisters Adolph Wirth, d. d.
Patterson ( New = Jersey ) 24. August, ( an den Tischlermeister
L. Schneider in Rudolstadt ) rühmt die Fruchtbarkeit dieses Staates,
berichtet, daß in Folge des "von der gegenwärtigen demokratischen
Regierung" ermäßigten Eingangszolles und des Krieges mit Mexiko
eine außerordentliche Geschäftsstockung eingetreten, und daß demnach
die jetzige Zeit der Einwanderung ungünstig sei. Viele Fabrikherren
hätten eine Menge Leute entlassen müssen und so mancher Eingewan-
derte irre schon seit Monaten umher, ohne Beschäftigung finden zu
können. Der Congreß habe beschlossen, im Herbst noch 50,000 Mann
nach Mexico zu schicken, und da der Soldat, außer guter Kost,
monatlich 10 Dollars erhalte, so fehle es nicht an Freiwilligen, wor-
unter viele Deutsche, deren Tapferkeit in den Zeitungen sehr gerühmt
werde. Die Herren Wendel und Schnapp mit der Hennebergschen
Familie seien am 12. August gesund und wohl angekommen; letzterer
habe bereits bei einem Musikcorps Anstellung erhalten und wohne mit
Ernst Schnapp in einem Hause. Wendel habe sich ein Haus ge-
miethet und beabsichtige, nächsten Winter die Schlächterei zu betreiben.
[Spaltenumbruch] Ein Möbelmacher verdiene 1 --1 1 / 2 Dollar täglich, der Schreiber des
Briefes nur 3 / 4 Dollar, bei Stück = Arbeit etwas mehr; er wolle, weil
unter der jetzigen Beschäftigung ( Maschinenfabrik = Arbeit ) seine Ge-
sundheit leide, etwas Anderes ergreifen. Nur wenige Meister gäben
Kost, die man aber mit2 1 / 4 Doll. wöchentlich bequem bestreiten könne.

Reisebericht desDr. Wislizenus*) .
( Anzeiger des Westens. )

    An Dr. Engelmann in St. Louis.
    Santa F e ( Mexiko ) , 2. Juli 1846.

Nach einer glücklichen und schnellen Reise von bloß 40 Tagen,
der schnellsten, die je mit beladenen Frachtwagen gemacht worden ist,
bin ich hier angelangt. Ehe ich über den bisherigen Erfolg meiner
Reise berichte, einige Worte über die neuesten Vorgänge hierselbst.
Als wir hier ankamen, war gerade die Nachricht von den glänzenden
Schlachten bei Matamoros eingetroffen. An Orten, wo das erste
Scharmützel für einen vollständigen Sieg der Mexikaner ausposaunt,
und dadurch eine feindselige Stimmung gegen alle Fremden hervor-
gerufen worden war, wie in Chihuahua, ist seitdem Furcht und
Bestürzung an die Stelle des Uebermuthes getreten und die Amerika-
ner werden jetzt sicher sein wie zuvor. Santa Fe ist zu unbedeu-
tend und kommt verhältnißmäßig mehr mit Fremden in Berührung
als die Städte im Jnnern, um eine vorherrschende Stimmung be-
merken zu lassen; doch hätte gestern ein an sich unbedeutender Vorfall
leicht Veranlassung werden können, daß unsere Boys, die mit den
Caravanen hierher gekommen sind, der Jnvasions = Armee, von der
wir bereits Nachricht haben, vorgegriffen und ihr nichts mehr zu thun
übrig gelassen hätten. Herr Speyer nämlich, der in Geschäftssachen
bei dem Gouverneur Armijo war, hatte von diesem einige harte
Worte zu hören, worauf ersterer nichts schuldig blieb. Der Gouver-
neur rief nach der Wache, um Speyer einzustecken, und ließ die
Kanonen laden, begnügte sich aber, da Jener nicht aus der Fassung
kam, zuletzt damit, seinen Zorn an dem etwas langsam herbeigekom-
menen Officier auszulassen. Damit war die Sache abgemacht.

Wir verließen die Grenze von Missouri am 22. Mai; die
Wege waren überall im besten Zustande, bloß einige Mal auf der
ganzen Reise hatten wir heftige Gewitter, litten aber oft an Wasser-
mangel. Buffaloes hatten wir nur einige Tage, und mußten daher
meist von Salzfleisch leben. Leichte Wechselfieber waren namentlich
im Anfange der Reise häufig und meine Ambulance daher beständig
im Gange. Nur einmal trafen wir mit Jndianern zusammen; es
waren friedliche Chayennes. Jch selbst stieß einmal ganz allein
auf ein Dutzend Comanches, drückte mich aber, trotz ihrer wieder-
holten Einladungen, mich bei ihnen zu verweilen, bald von ihnen.
Meine Thiere haben sich ziemlich gut erhalten, ich füttere sie hier mit
Mais, zu 3 D. das Bushel, wieder heraus. Count Swallow
sehnt sich zuweilen nach den Fleischtöpfen Aegyptens, hat sich aber
doch gut conservirt. Jch selbst befinde mich wohl, bin aber eben
nicht fett geworden, da ich viele Strapazen ausgehalten und sehr viel
mit meinen Arbeiten beschäftigt war.

Was soll ich von Santa Fe erzählen? Von seinen Dreckhaufen,
die man Häuser nennt, seinen Lazaronis, seinen Fandangos, seinen
Senoritas, seinem in = und ausländischen Gesindel, seiner Ziegen = und
Schafzucht, -- oder was wollen Sie hören? Denn hier ist Alles zu

*) Wislizenus, ein Schwarzburg = Rudolstädter, ging vor ungefähr
12 Jahren nach Amerika, lebte anfangs als praktischer Arzt in Newyork,
affociirte sich hierauf mit seinem Freunde Engelmann in St. Louis,
und unternahm im vorigen Frühjahr seine zweite wissenschaftliche Reise nach
dem fernen Westen.

[Spaltenumbruch] nigen so viel, daß wir an gar nichts Mangel leiden. Meine Kolo-
nie von 50 Brassen Breite und 100 Tiefe liegt im Niederrheinthal,
nahe bei der Stadt; wir haben in derselben schon Vieles urbar ge-
macht und eingepflanzt, so daß wir schon manches Gemüse selbst zie-
hen und genießen können, somit nun nicht mehr lauter Ausgaben
haben, was uns sehr zu statten kommt. Ein Haus von 20 Fuß
Breite und 30 Fuß Länge haben wir auch schon nach deutscher Art
gebaut und im Februar d. J. bezogen; wir haben jedoch erst das
Nothwendigste daran vorgenommen, so daß es zum Bewohnen tauglich
sei, und kostet mir doch schon über 281 Milr., oder ebenso viele
deutsche Thaler zu 25 Sgr. gerechnet, welches Geld wir uns alles
auf unserer Profession verdienten, auch noch außerdem täglich bei
2 Milr. zum Lebensunterhalte, daher man leicht einsehen kann, was
hier ein guter Handwerksmann, der gern arbeitet, täglich für Ver-
dienst hat. --

Meine Nachbarn, die ebenfalls bei mir im Niederrheinthal woh-
nen, und ebenso mit hohen, dicken und nutzbaren Baumstämmen ver-
sehene Kolonien haben, als ich, leben in der größten Zufriedenheit
und Einigkeit untereinander.

Obgleich ich noch keinen großen Ueberfluß habe, so kann ich
doch mit Zuversicht melden, daß ich mit den Meinigen keinen Man-
gel habe und muß unserem lieben himmlischen Vater tausendmal
Dank sagen, daß er uns an diesen Ort geführt, und ihn täglich bit-
ten, daß er uns Alle recht gesund, munter und wohl erhalten möge!
Es werden in mir gar keine Gedanken mehr rege, mich nach
Deutschland zurückzuwünschen, denn ich habe mit meiner Familie nun
die beschwerliche Reise mit Gottes Hülfe und Beistand vollbracht, und
muß offen und frei gestehen, daß es uns Allen recht gut geht, da-
her ich doch sehr wünschte, daß alle Bekannte bei uns wären, sie wür-
den gewiß die beste Aufnahme finden.

Noch muß ich hinzufügen, daß wir das überaus große Vergnü-
gen hatten, von einem katholischen Priester, dem päpstlichen Nuntius,
dem höchsten der katholischen Geistlichkeit, vierzehn Tage vor Ostern
auf ein paar Wochen besucht zu werden, welcher fast jeden Tag Gottes-
dienst hielt, und ein jeder katholischer Christ nach abgelegter Beichte
zur heiligen Communion gehen konnte. Derselbe besuchte fast jeden
Kolonisten in seiner Wohnung, und sprach ihnen sehr trostvolle und
erhabene Worte über das große Unternehmen, das wir gethan hatten,
vor, und versprach Vieles für uns thun zu wollen, was auch theil-
weise schon wirklich in Erfüllung gegangen ist. Auch sind schon meh-
rere Schulen zum Unterricht der Schuljugend eingerichtet worden.

Nord=Amerika.

Ein Brief des Seifensieder = Meisters Adolph Wirth, d. d.
Patterson ( New = Jersey ) 24. August, ( an den Tischlermeister
L. Schneider in Rudolstadt ) rühmt die Fruchtbarkeit dieses Staates,
berichtet, daß in Folge des „von der gegenwärtigen demokratischen
Regierung“ ermäßigten Eingangszolles und des Krieges mit Mexiko
eine außerordentliche Geschäftsstockung eingetreten, und daß demnach
die jetzige Zeit der Einwanderung ungünstig sei. Viele Fabrikherren
hätten eine Menge Leute entlassen müssen und so mancher Eingewan-
derte irre schon seit Monaten umher, ohne Beschäftigung finden zu
können. Der Congreß habe beschlossen, im Herbst noch 50,000 Mann
nach Mexico zu schicken, und da der Soldat, außer guter Kost,
monatlich 10 Dollars erhalte, so fehle es nicht an Freiwilligen, wor-
unter viele Deutsche, deren Tapferkeit in den Zeitungen sehr gerühmt
werde. Die Herren Wendel und Schnapp mit der Hennebergschen
Familie seien am 12. August gesund und wohl angekommen; letzterer
habe bereits bei einem Musikcorps Anstellung erhalten und wohne mit
Ernst Schnapp in einem Hause. Wendel habe sich ein Haus ge-
miethet und beabsichtige, nächsten Winter die Schlächterei zu betreiben.
[Spaltenumbruch] Ein Möbelmacher verdiene 1 --1 1 / 2 Dollar täglich, der Schreiber des
Briefes nur 3 / 4 Dollar, bei Stück = Arbeit etwas mehr; er wolle, weil
unter der jetzigen Beschäftigung ( Maschinenfabrik = Arbeit ) seine Ge-
sundheit leide, etwas Anderes ergreifen. Nur wenige Meister gäben
Kost, die man aber mit2 1 / 4 Doll. wöchentlich bequem bestreiten könne.

Reisebericht desDr. Wislizenus*) .
( Anzeiger des Westens. )

    An Dr. Engelmann in St. Louis.
    Santa F é ( Mexiko ) , 2. Juli 1846.

Nach einer glücklichen und schnellen Reise von bloß 40 Tagen,
der schnellsten, die je mit beladenen Frachtwagen gemacht worden ist,
bin ich hier angelangt. Ehe ich über den bisherigen Erfolg meiner
Reise berichte, einige Worte über die neuesten Vorgänge hierselbst.
Als wir hier ankamen, war gerade die Nachricht von den glänzenden
Schlachten bei Matamoros eingetroffen. An Orten, wo das erste
Scharmützel für einen vollständigen Sieg der Mexikaner ausposaunt,
und dadurch eine feindselige Stimmung gegen alle Fremden hervor-
gerufen worden war, wie in Chihuahua, ist seitdem Furcht und
Bestürzung an die Stelle des Uebermuthes getreten und die Amerika-
ner werden jetzt sicher sein wie zuvor. Santa Fé ist zu unbedeu-
tend und kommt verhältnißmäßig mehr mit Fremden in Berührung
als die Städte im Jnnern, um eine vorherrschende Stimmung be-
merken zu lassen; doch hätte gestern ein an sich unbedeutender Vorfall
leicht Veranlassung werden können, daß unsere Boys, die mit den
Caravanen hierher gekommen sind, der Jnvasions = Armee, von der
wir bereits Nachricht haben, vorgegriffen und ihr nichts mehr zu thun
übrig gelassen hätten. Herr Speyer nämlich, der in Geschäftssachen
bei dem Gouverneur Armijo war, hatte von diesem einige harte
Worte zu hören, worauf ersterer nichts schuldig blieb. Der Gouver-
neur rief nach der Wache, um Speyer einzustecken, und ließ die
Kanonen laden, begnügte sich aber, da Jener nicht aus der Fassung
kam, zuletzt damit, seinen Zorn an dem etwas langsam herbeigekom-
menen Officier auszulassen. Damit war die Sache abgemacht.

Wir verließen die Grenze von Missouri am 22. Mai; die
Wege waren überall im besten Zustande, bloß einige Mal auf der
ganzen Reise hatten wir heftige Gewitter, litten aber oft an Wasser-
mangel. Buffaloes hatten wir nur einige Tage, und mußten daher
meist von Salzfleisch leben. Leichte Wechselfieber waren namentlich
im Anfange der Reise häufig und meine Ambulance daher beständig
im Gange. Nur einmal trafen wir mit Jndianern zusammen; es
waren friedliche Chayennes. Jch selbst stieß einmal ganz allein
auf ein Dutzend Comanches, drückte mich aber, trotz ihrer wieder-
holten Einladungen, mich bei ihnen zu verweilen, bald von ihnen.
Meine Thiere haben sich ziemlich gut erhalten, ich füttere sie hier mit
Mais, zu 3 D. das Bushel, wieder heraus. Count Swallow
sehnt sich zuweilen nach den Fleischtöpfen Aegyptens, hat sich aber
doch gut conservirt. Jch selbst befinde mich wohl, bin aber eben
nicht fett geworden, da ich viele Strapazen ausgehalten und sehr viel
mit meinen Arbeiten beschäftigt war.

Was soll ich von Santa Fé erzählen? Von seinen Dreckhaufen,
die man Häuser nennt, seinen Lazaronis, seinen Fandangos, seinen
Senoritas, seinem in = und ausländischen Gesindel, seiner Ziegen = und
Schafzucht, -- oder was wollen Sie hören? Denn hier ist Alles zu

*) Wislizenus, ein Schwarzburg = Rudolstädter, ging vor ungefähr
12 Jahren nach Amerika, lebte anfangs als praktischer Arzt in Newyork,
affociirte sich hierauf mit seinem Freunde Engelmann in St. Louis,
und unternahm im vorigen Frühjahr seine zweite wissenschaftliche Reise nach
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Derselbe besuchte fast jeden Kolonisten in seiner Wohnung, und sprach ihnen sehr trostvolle und erhabene Worte über das große Unternehmen, das wir gethan hatten, vor, und versprach Vieles für uns thun zu wollen, was auch theil- weise schon wirklich in Erfüllung gegangen ist. Auch sind schon meh- rere Schulen zum Unterricht der Schuljugend eingerichtet worden. Nord=Amerika. Ein Brief des Seifensieder = Meisters Adolph Wirth, d. d. Patterson ( New = Jersey ) 24. August, ( an den Tischlermeister L. Schneider in Rudolstadt ) rühmt die Fruchtbarkeit dieses Staates, berichtet, daß in Folge des „von der gegenwärtigen demokratischen Regierung“ ermäßigten Eingangszolles und des Krieges mit Mexiko eine außerordentliche Geschäftsstockung eingetreten, und daß demnach die jetzige Zeit der Einwanderung ungünstig sei. Viele Fabrikherren hätten eine Menge Leute entlassen müssen und so mancher Eingewan- derte irre schon seit Monaten umher, ohne Beschäftigung finden zu können. Der Congreß habe beschlossen, im Herbst noch 50,000 Mann nach Mexico zu schicken, und da der Soldat, außer guter Kost, monatlich 10 Dollars erhalte, so fehle es nicht an Freiwilligen, wor- unter viele Deutsche, deren Tapferkeit in den Zeitungen sehr gerühmt werde. Die Herren Wendel und Schnapp mit der Hennebergschen Familie seien am 12. August gesund und wohl angekommen; letzterer habe bereits bei einem Musikcorps Anstellung erhalten und wohne mit Ernst Schnapp in einem Hause. Wendel habe sich ein Haus ge- miethet und beabsichtige, nächsten Winter die Schlächterei zu betreiben. Ein Möbelmacher verdiene 1 --1 1 / 2 Dollar täglich, der Schreiber des Briefes nur 3 / 4 Dollar, bei Stück = Arbeit etwas mehr; er wolle, weil unter der jetzigen Beschäftigung ( Maschinenfabrik = Arbeit ) seine Ge- sundheit leide, etwas Anderes ergreifen. Nur wenige Meister gäben Kost, die man aber mit2 1 / 4 Doll. wöchentlich bequem bestreiten könne. Reisebericht desDr. Wislizenus *) . ( Anzeiger des Westens. ) An Dr. Engelmann in St. Louis. Santa F é ( Mexiko ) , 2. Juli 1846. Nach einer glücklichen und schnellen Reise von bloß 40 Tagen, der schnellsten, die je mit beladenen Frachtwagen gemacht worden ist, bin ich hier angelangt. Ehe ich über den bisherigen Erfolg meiner Reise berichte, einige Worte über die neuesten Vorgänge hierselbst. Als wir hier ankamen, war gerade die Nachricht von den glänzenden Schlachten bei Matamoros eingetroffen. An Orten, wo das erste Scharmützel für einen vollständigen Sieg der Mexikaner ausposaunt, und dadurch eine feindselige Stimmung gegen alle Fremden hervor- gerufen worden war, wie in Chihuahua, ist seitdem Furcht und Bestürzung an die Stelle des Uebermuthes getreten und die Amerika- ner werden jetzt sicher sein wie zuvor. Santa Fé ist zu unbedeu- tend und kommt verhältnißmäßig mehr mit Fremden in Berührung als die Städte im Jnnern, um eine vorherrschende Stimmung be- merken zu lassen; doch hätte gestern ein an sich unbedeutender Vorfall leicht Veranlassung werden können, daß unsere Boys, die mit den Caravanen hierher gekommen sind, der Jnvasions = Armee, von der wir bereits Nachricht haben, vorgegriffen und ihr nichts mehr zu thun übrig gelassen hätten. Herr Speyer nämlich, der in Geschäftssachen bei dem Gouverneur Armijo war, hatte von diesem einige harte Worte zu hören, worauf ersterer nichts schuldig blieb. Der Gouver- neur rief nach der Wache, um Speyer einzustecken, und ließ die Kanonen laden, begnügte sich aber, da Jener nicht aus der Fassung kam, zuletzt damit, seinen Zorn an dem etwas langsam herbeigekom- menen Officier auszulassen. Damit war die Sache abgemacht. Wir verließen die Grenze von Missouri am 22. Mai; die Wege waren überall im besten Zustande, bloß einige Mal auf der ganzen Reise hatten wir heftige Gewitter, litten aber oft an Wasser- mangel. Buffaloes hatten wir nur einige Tage, und mußten daher meist von Salzfleisch leben. Leichte Wechselfieber waren namentlich im Anfange der Reise häufig und meine Ambulance daher beständig im Gange. Nur einmal trafen wir mit Jndianern zusammen; es waren friedliche Chayennes. Jch selbst stieß einmal ganz allein auf ein Dutzend Comanches, drückte mich aber, trotz ihrer wieder- holten Einladungen, mich bei ihnen zu verweilen, bald von ihnen. Meine Thiere haben sich ziemlich gut erhalten, ich füttere sie hier mit Mais, zu 3 D. das Bushel, wieder heraus. Count Swallow sehnt sich zuweilen nach den Fleischtöpfen Aegyptens, hat sich aber doch gut conservirt. Jch selbst befinde mich wohl, bin aber eben nicht fett geworden, da ich viele Strapazen ausgehalten und sehr viel mit meinen Arbeiten beschäftigt war. Was soll ich von Santa Fé erzählen? Von seinen Dreckhaufen, die man Häuser nennt, seinen Lazaronis, seinen Fandangos, seinen Senoritas, seinem in = und ausländischen Gesindel, seiner Ziegen = und Schafzucht, -- oder was wollen Sie hören? Denn hier ist Alles zu *) Wislizenus, ein Schwarzburg = Rudolstädter, ging vor ungefähr 12 Jahren nach Amerika, lebte anfangs als praktischer Arzt in Newyork, affociirte sich hierauf mit seinem Freunde Engelmann in St. Louis, und unternahm im vorigen Frühjahr seine zweite wissenschaftliche Reise nach dem fernen Westen.

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Zitationshilfe: Allgemeine Auswanderungs-Zeitung. Nr. 3. Rudolstadt, 13. Oktober 1846, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_auswanderer03_1846/4>, abgerufen am 20.04.2024.