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Allgemeine Zeitung. Nr. 80. Augsburg (Bayern), 21. März 1871.

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[Spaltenumbruch] Vollendung; an der Juristenfacultät in Jnnsbruck werden italienische
Vorträge gehalten, Graz hat derlei slovenische in Aussicht -- es bleibt also
nur noch das ohnehin polyglotte Wien!

Graf Bismarck und die deutsche Nation.
Von Dr. Constantin Rößler. * )

- a - Eine ausgezeichnet geschriebene Broschüre, deren vornehmer Aus-
druck und geistvolle Auffassung uns auch in solchen Fragen Anerkennung
abnöthigt in welchen wir die Zustimmung versagen müssen.

Einige einleitende Worte rechtfertigen den Versuch einen noch Leben-
den geschichtlich zu würdigen, mit der treffenden Bemerkung daß manche
Züge nur von Zeitgenossen richtig aufgefaßt und als Grundlage für das
Urtheil der Nachwelt fixirt werden können. "Daß ein allgekannter Mann
besser erkannt werde, dazu beizutragen setzt sich die nachfolgende Skizze vor.
An der Schwelle dieser Laufbahn, wie sie dem gewöhnlichen Auge der
Zeitgenossen erscheint, erblicken wir den Junker, der mit vorurtheilerfülltem
Haß sich abwendet von den besten Männern, von den besten Regungen
seiner Zeit; hinter der Schwelle steht der geniale Mann, der... den unauf-
geblichsten und unerreichbarsten Wunsch seines Volkes plötzlich mit gewal-
tiger Hand in die Wirklichkeit reißt. Dabei aber bleibt dieser Mann in
seinem Wesen der Junker, oder die despotisch geartete Natur wie sie nur
frühere Jahrhunderte ertrugen, der seine Zeit und alle ihre edeln und
hohen Jdeale nicht verstehen mag oder kann, ihrer Größe sich nicht beu-
gen will. Daher darf man ihn bewundern, wenn man muß, aber man soll
ohne Unterlaß vor ihm auf der Hut sein, ihn oft bekämpfen, ihn stets be-
schränken. Das Unerläßliche wird er schon durchsetzen, die Gefahr ist bloß
daß er auch seine Launen erzwingt."

Die Darlegung des Widerspruchs in dieser "gewöhnlichen" Anschau-
ung wird von der Broschüre mit Scharfsinn und nach vielen Richtungen mit
Erfolg versucht; aber in manchem Stück erblicken wir in der volkthüm-
lichen Vorstellung einen richtigen Jnstinct. Wir kommen darauf zurück.

Vortrefflich ist der Nachweis wie einen Mann von dem Geburtsstand,
den preußischen Traditionen und individuellen Anlagen Bismarcks zahl-
reiche Elemente in dem Liberalismus der Zeit vor 1848 abstoßen und in
schroffen Widerspruch drängen mußten; die Bewunderung für die " fran-
zösische Freiheit," der Socialismus, die Emancipation des Fleisches, das
höhnische Verachten des bestehenden Staats, die Vagheit der Ziele, die
Ohnmacht der Mittel, die formlose Gährung: "die Unmöglichkeit den Jn-
halt der deutschen Bewegung in den vierziger Jahren praktisch zu ergreifen
und als lebensfähiges Gebilde hinzustellen, auch nur zu unterscheiden was
an diesem Jnhalt nachhaltiger Trieb und was kraftloser Schein -- da liegt
das aufgelöste Räthsel des Junkers Otto von Bismarck."

Hier ist doch festzustellen daß man unter Junkerthum die meisterlose
selbstherrliche Hebung des Adels über die Zucht der Staatsgewalt verstehe
-- und in diesem Sinn wird kein Mensch jenen Staatsmann einen Junker
schelten, der mit der eisernen Gewalt des Staats über den Einzelnen echt
preußischen Ernst macht; die "aristokratische Natur" aber jenes Mannes soll
man nicht Junkerthum nennen; sie führt freilich leicht zu einer Schätzung
der " popularis aura " im Style Coriolans, und enthält nothwendig, wie
jede scharf ausgeprägte Eigenart, auch eine Schranke; " omnis deter-
minatio negatio
." Daß die Broschüre dieß nicht einfach einräumt, scheint
der einzige Fehler der geistvollen Schrift. Und wenn jener Coriolan, zur
Zeit da er sich der tiefsten Verhaßtheit erfreute, wettete: er werde noch der
populärste Mann in Deutschland werden, so lag darin neben dem ernsten
Bewußtsein seines Ziels und seiner Kraft, doch auch ein Anflug jener Ver-
achtung der öffentlichen Meinung, welche wir uns hüten wollen durch Fort-
setzung des dermaligen maßlosen Cultus zu rechtfertigen. Warum es nicht
eingestehen daß jener Mann mehr auf die Autorität und die Einheit als
auf die Freiheit angelegt ist? Daraus erklärt sich sein gewiß unrichtiger
Gedanke: die Freiheitskriege des deutschen Volks von 1813 hätten lediglich
den Sturz der Fremdherrschaft, nicht auch freiere Verfassungsreformen
zum Gegenstand der Hoffnung gehabt; daher auch das enge Bündniß mit
dem positiven Christenthum, ja Kirchenthum, welches solcher Sinnesart
als eine starke Schutzwehr der Autorität gegen den nivellirenden Geist der
Neuzeit erscheint. Daher der Verdruß über die Zugeständnisse welche die
"Krone" Preußen der Bewegung von 1848 machen mußte. ( "Die Ver-
gangenheit ist begraben, und ich bedaure es schmerzlicher als viele von
Jhnen daß keine menschliche Macht im Stande ist sie wieder zu wecken,
nachdem die Krone selbst die Erde auf ihren Sarg geworfen hat." ) Und
wenn der Verfasser, um den Widerwillen seines Helden gegen die ganze
Bewegung von 1848 zu rechtfertigen ( statt sie nur psychologisch zu er-
klären ) behauptet: "Jn Deutschland gab es damals, d. h. vor 1848, keine
öffentlichen Mißbräuche oder wenige und untergeordnete," so geht hier der

[Spaltenumbruch] apologetische Eifer wohl etwas zu weit. Waren die Knebelung der Presse,
die Versagung des Versammlungs = und Vereinsrechts, die Gutsunterthä-
nigkeit, die Patrimonialgerichte, die Verkümmerung der Budgetrechte der
Kammern, die Nichterfüllung des Art. 13 der Bundesacte in Preußen ec.,
nicht öffentliche, zahlreiche, bedeutende Mißbräuche?


Ausgezeichnet ist die Erörterung über den Einfluß welchen die Er-
kenntniß der Strebungen der Schwarzenberg'schen Politik auf Bismarck
als Bundestagsgesandten in Frankfurt üben mußte, wenn wir auch den
Satz: "Die Einsicht darf man sich keinen Augenblick verdunkeln lassen daß
von 1850 -- 1866 Preußen in der Vertheidigung befindlich war, Oester-
reich im Angriff," nicht gelten lassen können; wir wissen wohl daß er in
Norddeutschland als Dogma gilt, um die Politik Bismarcks in der Herzog-
thümerfrage und schließlich den Krieg von 1866 zu rechtfertigen. Sage man
doch lieber die nackte Wahrheit: Graf Bismarck hat erkannt daß der Waf-
fenkampf um die Führung Deutschlands zwischen Oesterreich und Preußen
unvermeidlich war, und hat die politische und militärische Rüstung Preu-
ßens zu diesem Kampfe meisterhaft vorbereitet. Warum nicht die Behaup-
tung der reinen Defensive fallen lassen, wie der Verfasser doch auch die
Behauptung juristischer Ansprüche Preußens auf die Herzogthümer fallen
läßt, und einräumt ( S. 24 ) daß das Jnteresse, freilich ein Lebensinteresse
Preußens, die Erwerbung jener Landschaften erheischte.

Ebenso verwirft der Verfasser die in dem Budgetconflict von Bismarck
aufgestellte mehr als gewagte Verfassungsauslegung, für welche freilich,
nach dem Sieg von 1866, der Kanzler selber Jndemnität nachgesucht hat.
Die Schwierigkeiten welche der große Staatsmann damals zu bekämpfen
hatte werden sehr gut aufgedeckt: "Man kann nicht vierthalbhundert Volks-
vertretern ins Ohr raunen daß man eine active Politik vorbereitet" -- und
doch war diese Vorbereitung ( und darin hauptsächlich die Heeresorganisa-
tion ) die einzige stichhaltige Vertheidigung für die verfassungswidrigen
Erhöhungen des Militärbudgets. Ein Meisterstück der Diplomatie -- und
ein Cabinetsstück der Darstellung unserer Broschüre -- ist: wie, um den
übelwollenden Argwohn von Frankreich und England zu tauschen, Bismarck
scheinbar "für das Londoner Protokoll" gegen Dänemark zu Felde zieht.
Ebenso ausgezeichnet ist die Schilderung des schweren diplomatischen
Spieles welches Graf Bismark von 1866 bis 1870 gespielt und gewonnen
hat: "Deutschland liegt mit allseitig schutzlosen Gränzen zwischen den
drei stärksten Militärmächten Europa's. Der Sieg von 1866 schuf uns
ein grollendes Oesterreich, ein neidisches Frankreich, ein von unserer unge-
wohnten Stärke beunruhigtes Rußland: in allen Lagern, in dem der Be-
siegten wie in dem der Neutralen, gährte es, arbeitete es, nach einer Coalition,
um die plötzlich emporgeschlagene Flamme preußischer Größe zu zertreten."
Jn diesen langen und bangen vier Jahren hat der Bundeskanzler ein
langsames, zähes, vorsichtiges und doch am rechten Orte muthiges Schach-
spiel geführt, das vielleicht unerreicht ist in der Geschichte aller Politik:
die Bündnißverträge mit den Südstaaten vom August 1866, die Entschä-
digung der Depossedirten, die Enthaltung von jedem Druck auf Bayern
und Württemberg, die Abweisung sogar des zum Eintritt in den Nordbund
drängenden Badens, ja auch die Lösung der Luxemburger Frage! Leicht
ist es dermalen, post factum, zu prophezeien: "Man sieht, der Krieg mit
Frankreich war ja doch unvermeidlich, besser das vollgerüstete Preußen
hätte ihn im Jahre 1867 mit dem ungerüsteten Frankreich für die Erhaltung
des Rechts auf Deutsches Reichsland geführt, als 1870 gegen die Chassepots
und um einen spanischen Handel." Darauf ist erstens zu antworten daß
ein Besatzungsrecht Preußens in Luxemburg nach 1866 einfach nicht mehr
bestand, weil weder Preußen noch der Nordbund Rechtsnachfolger des
zu jener Besatzung allein berechtigten völkerrechtlichen Rechtssubjects,
als des deutschen Bundes, die Rechtsfrage also keineswegs günstig für
Deutschland gelagert war. Zweitens, daß es kein Mensch, auch der
Kanzler nicht, wissen konnte daß die wahnsinnige Eifersucht des französi-
schen Volkes in der That diesen Krieg unvermeidlich machen werde, und daß
kein Mensch auf Erden das Recht hatte diesen grauenvollen Kampf durch die
vorgefaßte Meinung von seiner Unvermeidlichkeit zu beschleunigen. End-
lich drittens, daß die große politische Kunst des Grafen Bismarck dem Han-
del vom Juli 1870, vor Ausbruch des Krieges, den "spanischen" Mantel
so völlig abgestreift hat, daß nicht einmal die süddeutschen Ultramontanen
auf die Dauer ihren Haß gegen Preußen und ihren Widerwillen gegen
diesen Krieg dahinter bergen konnten. Eine glückliche Zufallskarte für des
Grafen Politik war die spanische September=Revolution von 1868, welche
den Napoleonischen Plan einer spanischen Ablösung der Besatzung in Rom
und einer Coalition von Frankreich, Oesterreich, Jtalien, Dänemark, viel-
leicht auch Schweden, wider Deutschland zerstörte.

Jn dem vorletzten Abschnitt, "Bismarck und Napoleon III," wird
überzeugend und in ausgezeichneter Darstellung erörtert wie der Kanzler
niemals der Versuchung nachgegeben dem Beispiel Cavours in Opferung
vaterländischen Bodens zu folgen, wie es eine leere Phrase, ja eine Belei-

* ) Berlin 1871. Ernst Siegfried Mittler und Sohn. Königl. Hofbuchhand-
lung. S. 62.
* ) Berlin 1871. Ernst Siegfried Mittler und Sohn. Königl. Hofbuchhand-
lung. S. 62.

[Spaltenumbruch] Vollendung; an der Juristenfacultät in Jnnsbruck werden italienische
Vorträge gehalten, Graz hat derlei slovenische in Aussicht -- es bleibt also
nur noch das ohnehin polyglotte Wien!

Graf Bismarck und die deutsche Nation.
Von Dr. Constantin Rößler. * )

- a - Eine ausgezeichnet geschriebene Broschüre, deren vornehmer Aus-
druck und geistvolle Auffassung uns auch in solchen Fragen Anerkennung
abnöthigt in welchen wir die Zustimmung versagen müssen.

Einige einleitende Worte rechtfertigen den Versuch einen noch Leben-
den geschichtlich zu würdigen, mit der treffenden Bemerkung daß manche
Züge nur von Zeitgenossen richtig aufgefaßt und als Grundlage für das
Urtheil der Nachwelt fixirt werden können. „Daß ein allgekannter Mann
besser erkannt werde, dazu beizutragen setzt sich die nachfolgende Skizze vor.
An der Schwelle dieser Laufbahn, wie sie dem gewöhnlichen Auge der
Zeitgenossen erscheint, erblicken wir den Junker, der mit vorurtheilerfülltem
Haß sich abwendet von den besten Männern, von den besten Regungen
seiner Zeit; hinter der Schwelle steht der geniale Mann, der... den unauf-
geblichsten und unerreichbarsten Wunsch seines Volkes plötzlich mit gewal-
tiger Hand in die Wirklichkeit reißt. Dabei aber bleibt dieser Mann in
seinem Wesen der Junker, oder die despotisch geartete Natur wie sie nur
frühere Jahrhunderte ertrugen, der seine Zeit und alle ihre edeln und
hohen Jdeale nicht verstehen mag oder kann, ihrer Größe sich nicht beu-
gen will. Daher darf man ihn bewundern, wenn man muß, aber man soll
ohne Unterlaß vor ihm auf der Hut sein, ihn oft bekämpfen, ihn stets be-
schränken. Das Unerläßliche wird er schon durchsetzen, die Gefahr ist bloß
daß er auch seine Launen erzwingt.“

Die Darlegung des Widerspruchs in dieser „gewöhnlichen“ Anschau-
ung wird von der Broschüre mit Scharfsinn und nach vielen Richtungen mit
Erfolg versucht; aber in manchem Stück erblicken wir in der volkthüm-
lichen Vorstellung einen richtigen Jnstinct. Wir kommen darauf zurück.

Vortrefflich ist der Nachweis wie einen Mann von dem Geburtsstand,
den preußischen Traditionen und individuellen Anlagen Bismarcks zahl-
reiche Elemente in dem Liberalismus der Zeit vor 1848 abstoßen und in
schroffen Widerspruch drängen mußten; die Bewunderung für die „ fran-
zösische Freiheit,“ der Socialismus, die Emancipation des Fleisches, das
höhnische Verachten des bestehenden Staats, die Vagheit der Ziele, die
Ohnmacht der Mittel, die formlose Gährung: „die Unmöglichkeit den Jn-
halt der deutschen Bewegung in den vierziger Jahren praktisch zu ergreifen
und als lebensfähiges Gebilde hinzustellen, auch nur zu unterscheiden was
an diesem Jnhalt nachhaltiger Trieb und was kraftloser Schein -- da liegt
das aufgelöste Räthsel des Junkers Otto von Bismarck.“

Hier ist doch festzustellen daß man unter Junkerthum die meisterlose
selbstherrliche Hebung des Adels über die Zucht der Staatsgewalt verstehe
-- und in diesem Sinn wird kein Mensch jenen Staatsmann einen Junker
schelten, der mit der eisernen Gewalt des Staats über den Einzelnen echt
preußischen Ernst macht; die „aristokratische Natur“ aber jenes Mannes soll
man nicht Junkerthum nennen; sie führt freilich leicht zu einer Schätzung
der „ popularis aura “ im Style Coriolans, und enthält nothwendig, wie
jede scharf ausgeprägte Eigenart, auch eine Schranke;omnis deter-
minatio negatio
.“ Daß die Broschüre dieß nicht einfach einräumt, scheint
der einzige Fehler der geistvollen Schrift. Und wenn jener Coriolan, zur
Zeit da er sich der tiefsten Verhaßtheit erfreute, wettete: er werde noch der
populärste Mann in Deutschland werden, so lag darin neben dem ernsten
Bewußtsein seines Ziels und seiner Kraft, doch auch ein Anflug jener Ver-
achtung der öffentlichen Meinung, welche wir uns hüten wollen durch Fort-
setzung des dermaligen maßlosen Cultus zu rechtfertigen. Warum es nicht
eingestehen daß jener Mann mehr auf die Autorität und die Einheit als
auf die Freiheit angelegt ist? Daraus erklärt sich sein gewiß unrichtiger
Gedanke: die Freiheitskriege des deutschen Volks von 1813 hätten lediglich
den Sturz der Fremdherrschaft, nicht auch freiere Verfassungsreformen
zum Gegenstand der Hoffnung gehabt; daher auch das enge Bündniß mit
dem positiven Christenthum, ja Kirchenthum, welches solcher Sinnesart
als eine starke Schutzwehr der Autorität gegen den nivellirenden Geist der
Neuzeit erscheint. Daher der Verdruß über die Zugeständnisse welche die
„Krone“ Preußen der Bewegung von 1848 machen mußte. ( „Die Ver-
gangenheit ist begraben, und ich bedaure es schmerzlicher als viele von
Jhnen daß keine menschliche Macht im Stande ist sie wieder zu wecken,
nachdem die Krone selbst die Erde auf ihren Sarg geworfen hat.“ ) Und
wenn der Verfasser, um den Widerwillen seines Helden gegen die ganze
Bewegung von 1848 zu rechtfertigen ( statt sie nur psychologisch zu er-
klären ) behauptet: „Jn Deutschland gab es damals, d. h. vor 1848, keine
öffentlichen Mißbräuche oder wenige und untergeordnete,“ so geht hier der

[Spaltenumbruch] apologetische Eifer wohl etwas zu weit. Waren die Knebelung der Presse,
die Versagung des Versammlungs = und Vereinsrechts, die Gutsunterthä-
nigkeit, die Patrimonialgerichte, die Verkümmerung der Budgetrechte der
Kammern, die Nichterfüllung des Art. 13 der Bundesacte in Preußen ec.,
nicht öffentliche, zahlreiche, bedeutende Mißbräuche?


Ausgezeichnet ist die Erörterung über den Einfluß welchen die Er-
kenntniß der Strebungen der Schwarzenberg'schen Politik auf Bismarck
als Bundestagsgesandten in Frankfurt üben mußte, wenn wir auch den
Satz: „Die Einsicht darf man sich keinen Augenblick verdunkeln lassen daß
von 1850 -- 1866 Preußen in der Vertheidigung befindlich war, Oester-
reich im Angriff,“ nicht gelten lassen können; wir wissen wohl daß er in
Norddeutschland als Dogma gilt, um die Politik Bismarcks in der Herzog-
thümerfrage und schließlich den Krieg von 1866 zu rechtfertigen. Sage man
doch lieber die nackte Wahrheit: Graf Bismarck hat erkannt daß der Waf-
fenkampf um die Führung Deutschlands zwischen Oesterreich und Preußen
unvermeidlich war, und hat die politische und militärische Rüstung Preu-
ßens zu diesem Kampfe meisterhaft vorbereitet. Warum nicht die Behaup-
tung der reinen Defensive fallen lassen, wie der Verfasser doch auch die
Behauptung juristischer Ansprüche Preußens auf die Herzogthümer fallen
läßt, und einräumt ( S. 24 ) daß das Jnteresse, freilich ein Lebensinteresse
Preußens, die Erwerbung jener Landschaften erheischte.

Ebenso verwirft der Verfasser die in dem Budgetconflict von Bismarck
aufgestellte mehr als gewagte Verfassungsauslegung, für welche freilich,
nach dem Sieg von 1866, der Kanzler selber Jndemnität nachgesucht hat.
Die Schwierigkeiten welche der große Staatsmann damals zu bekämpfen
hatte werden sehr gut aufgedeckt: „Man kann nicht vierthalbhundert Volks-
vertretern ins Ohr raunen daß man eine active Politik vorbereitet“ -- und
doch war diese Vorbereitung ( und darin hauptsächlich die Heeresorganisa-
tion ) die einzige stichhaltige Vertheidigung für die verfassungswidrigen
Erhöhungen des Militärbudgets. Ein Meisterstück der Diplomatie -- und
ein Cabinetsstück der Darstellung unserer Broschüre -- ist: wie, um den
übelwollenden Argwohn von Frankreich und England zu tauschen, Bismarck
scheinbar „für das Londoner Protokoll“ gegen Dänemark zu Felde zieht.
Ebenso ausgezeichnet ist die Schilderung des schweren diplomatischen
Spieles welches Graf Bismark von 1866 bis 1870 gespielt und gewonnen
hat: „Deutschland liegt mit allseitig schutzlosen Gränzen zwischen den
drei stärksten Militärmächten Europa's. Der Sieg von 1866 schuf uns
ein grollendes Oesterreich, ein neidisches Frankreich, ein von unserer unge-
wohnten Stärke beunruhigtes Rußland: in allen Lagern, in dem der Be-
siegten wie in dem der Neutralen, gährte es, arbeitete es, nach einer Coalition,
um die plötzlich emporgeschlagene Flamme preußischer Größe zu zertreten.“
Jn diesen langen und bangen vier Jahren hat der Bundeskanzler ein
langsames, zähes, vorsichtiges und doch am rechten Orte muthiges Schach-
spiel geführt, das vielleicht unerreicht ist in der Geschichte aller Politik:
die Bündnißverträge mit den Südstaaten vom August 1866, die Entschä-
digung der Depossedirten, die Enthaltung von jedem Druck auf Bayern
und Württemberg, die Abweisung sogar des zum Eintritt in den Nordbund
drängenden Badens, ja auch die Lösung der Luxemburger Frage! Leicht
ist es dermalen, post factum, zu prophezeien: „Man sieht, der Krieg mit
Frankreich war ja doch unvermeidlich, besser das vollgerüstete Preußen
hätte ihn im Jahre 1867 mit dem ungerüsteten Frankreich für die Erhaltung
des Rechts auf Deutsches Reichsland geführt, als 1870 gegen die Chassepots
und um einen spanischen Handel.“ Darauf ist erstens zu antworten daß
ein Besatzungsrecht Preußens in Luxemburg nach 1866 einfach nicht mehr
bestand, weil weder Preußen noch der Nordbund Rechtsnachfolger des
zu jener Besatzung allein berechtigten völkerrechtlichen Rechtssubjects,
als des deutschen Bundes, die Rechtsfrage also keineswegs günstig für
Deutschland gelagert war. Zweitens, daß es kein Mensch, auch der
Kanzler nicht, wissen konnte daß die wahnsinnige Eifersucht des französi-
schen Volkes in der That diesen Krieg unvermeidlich machen werde, und daß
kein Mensch auf Erden das Recht hatte diesen grauenvollen Kampf durch die
vorgefaßte Meinung von seiner Unvermeidlichkeit zu beschleunigen. End-
lich drittens, daß die große politische Kunst des Grafen Bismarck dem Han-
del vom Juli 1870, vor Ausbruch des Krieges, den „spanischen“ Mantel
so völlig abgestreift hat, daß nicht einmal die süddeutschen Ultramontanen
auf die Dauer ihren Haß gegen Preußen und ihren Widerwillen gegen
diesen Krieg dahinter bergen konnten. Eine glückliche Zufallskarte für des
Grafen Politik war die spanische September=Revolution von 1868, welche
den Napoleonischen Plan einer spanischen Ablösung der Besatzung in Rom
und einer Coalition von Frankreich, Oesterreich, Jtalien, Dänemark, viel-
leicht auch Schweden, wider Deutschland zerstörte.

Jn dem vorletzten Abschnitt, „Bismarck und Napoleon III,“ wird
überzeugend und in ausgezeichneter Darstellung erörtert wie der Kanzler
niemals der Versuchung nachgegeben dem Beispiel Cavours in Opferung
vaterländischen Bodens zu folgen, wie es eine leere Phrase, ja eine Belei-

* ) Berlin 1871. Ernst Siegfried Mittler und Sohn. Königl. Hofbuchhand-
lung. S. 62.
* ) Berlin 1871. Ernst Siegfried Mittler und Sohn. Königl. Hofbuchhand-
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[1355/0011] Vollendung; an der Juristenfacultät in Jnnsbruck werden italienische Vorträge gehalten, Graz hat derlei slovenische in Aussicht -- es bleibt also nur noch das ohnehin polyglotte Wien! Graf Bismarck und die deutsche Nation. Von Dr. Constantin Rößler. * ) - a - Eine ausgezeichnet geschriebene Broschüre, deren vornehmer Aus- druck und geistvolle Auffassung uns auch in solchen Fragen Anerkennung abnöthigt in welchen wir die Zustimmung versagen müssen. Einige einleitende Worte rechtfertigen den Versuch einen noch Leben- den geschichtlich zu würdigen, mit der treffenden Bemerkung daß manche Züge nur von Zeitgenossen richtig aufgefaßt und als Grundlage für das Urtheil der Nachwelt fixirt werden können. „Daß ein allgekannter Mann besser erkannt werde, dazu beizutragen setzt sich die nachfolgende Skizze vor. An der Schwelle dieser Laufbahn, wie sie dem gewöhnlichen Auge der Zeitgenossen erscheint, erblicken wir den Junker, der mit vorurtheilerfülltem Haß sich abwendet von den besten Männern, von den besten Regungen seiner Zeit; hinter der Schwelle steht der geniale Mann, der... den unauf- geblichsten und unerreichbarsten Wunsch seines Volkes plötzlich mit gewal- tiger Hand in die Wirklichkeit reißt. Dabei aber bleibt dieser Mann in seinem Wesen der Junker, oder die despotisch geartete Natur wie sie nur frühere Jahrhunderte ertrugen, der seine Zeit und alle ihre edeln und hohen Jdeale nicht verstehen mag oder kann, ihrer Größe sich nicht beu- gen will. Daher darf man ihn bewundern, wenn man muß, aber man soll ohne Unterlaß vor ihm auf der Hut sein, ihn oft bekämpfen, ihn stets be- schränken. Das Unerläßliche wird er schon durchsetzen, die Gefahr ist bloß daß er auch seine Launen erzwingt.“ Die Darlegung des Widerspruchs in dieser „gewöhnlichen“ Anschau- ung wird von der Broschüre mit Scharfsinn und nach vielen Richtungen mit Erfolg versucht; aber in manchem Stück erblicken wir in der volkthüm- lichen Vorstellung einen richtigen Jnstinct. Wir kommen darauf zurück. Vortrefflich ist der Nachweis wie einen Mann von dem Geburtsstand, den preußischen Traditionen und individuellen Anlagen Bismarcks zahl- reiche Elemente in dem Liberalismus der Zeit vor 1848 abstoßen und in schroffen Widerspruch drängen mußten; die Bewunderung für die „ fran- zösische Freiheit,“ der Socialismus, die Emancipation des Fleisches, das höhnische Verachten des bestehenden Staats, die Vagheit der Ziele, die Ohnmacht der Mittel, die formlose Gährung: „die Unmöglichkeit den Jn- halt der deutschen Bewegung in den vierziger Jahren praktisch zu ergreifen und als lebensfähiges Gebilde hinzustellen, auch nur zu unterscheiden was an diesem Jnhalt nachhaltiger Trieb und was kraftloser Schein -- da liegt das aufgelöste Räthsel des Junkers Otto von Bismarck.“ Hier ist doch festzustellen daß man unter Junkerthum die meisterlose selbstherrliche Hebung des Adels über die Zucht der Staatsgewalt verstehe -- und in diesem Sinn wird kein Mensch jenen Staatsmann einen Junker schelten, der mit der eisernen Gewalt des Staats über den Einzelnen echt preußischen Ernst macht; die „aristokratische Natur“ aber jenes Mannes soll man nicht Junkerthum nennen; sie führt freilich leicht zu einer Schätzung der „ popularis aura “ im Style Coriolans, und enthält nothwendig, wie jede scharf ausgeprägte Eigenart, auch eine Schranke; „ omnis deter- minatio negatio.“ Daß die Broschüre dieß nicht einfach einräumt, scheint der einzige Fehler der geistvollen Schrift. Und wenn jener Coriolan, zur Zeit da er sich der tiefsten Verhaßtheit erfreute, wettete: er werde noch der populärste Mann in Deutschland werden, so lag darin neben dem ernsten Bewußtsein seines Ziels und seiner Kraft, doch auch ein Anflug jener Ver- achtung der öffentlichen Meinung, welche wir uns hüten wollen durch Fort- setzung des dermaligen maßlosen Cultus zu rechtfertigen. Warum es nicht eingestehen daß jener Mann mehr auf die Autorität und die Einheit als auf die Freiheit angelegt ist? Daraus erklärt sich sein gewiß unrichtiger Gedanke: die Freiheitskriege des deutschen Volks von 1813 hätten lediglich den Sturz der Fremdherrschaft, nicht auch freiere Verfassungsreformen zum Gegenstand der Hoffnung gehabt; daher auch das enge Bündniß mit dem positiven Christenthum, ja Kirchenthum, welches solcher Sinnesart als eine starke Schutzwehr der Autorität gegen den nivellirenden Geist der Neuzeit erscheint. Daher der Verdruß über die Zugeständnisse welche die „Krone“ Preußen der Bewegung von 1848 machen mußte. ( „Die Ver- gangenheit ist begraben, und ich bedaure es schmerzlicher als viele von Jhnen daß keine menschliche Macht im Stande ist sie wieder zu wecken, nachdem die Krone selbst die Erde auf ihren Sarg geworfen hat.“ ) Und wenn der Verfasser, um den Widerwillen seines Helden gegen die ganze Bewegung von 1848 zu rechtfertigen ( statt sie nur psychologisch zu er- klären ) behauptet: „Jn Deutschland gab es damals, d. h. vor 1848, keine öffentlichen Mißbräuche oder wenige und untergeordnete,“ so geht hier der apologetische Eifer wohl etwas zu weit. Waren die Knebelung der Presse, die Versagung des Versammlungs = und Vereinsrechts, die Gutsunterthä- nigkeit, die Patrimonialgerichte, die Verkümmerung der Budgetrechte der Kammern, die Nichterfüllung des Art. 13 der Bundesacte in Preußen ec., nicht öffentliche, zahlreiche, bedeutende Mißbräuche? Ausgezeichnet ist die Erörterung über den Einfluß welchen die Er- kenntniß der Strebungen der Schwarzenberg'schen Politik auf Bismarck als Bundestagsgesandten in Frankfurt üben mußte, wenn wir auch den Satz: „Die Einsicht darf man sich keinen Augenblick verdunkeln lassen daß von 1850 -- 1866 Preußen in der Vertheidigung befindlich war, Oester- reich im Angriff,“ nicht gelten lassen können; wir wissen wohl daß er in Norddeutschland als Dogma gilt, um die Politik Bismarcks in der Herzog- thümerfrage und schließlich den Krieg von 1866 zu rechtfertigen. Sage man doch lieber die nackte Wahrheit: Graf Bismarck hat erkannt daß der Waf- fenkampf um die Führung Deutschlands zwischen Oesterreich und Preußen unvermeidlich war, und hat die politische und militärische Rüstung Preu- ßens zu diesem Kampfe meisterhaft vorbereitet. Warum nicht die Behaup- tung der reinen Defensive fallen lassen, wie der Verfasser doch auch die Behauptung juristischer Ansprüche Preußens auf die Herzogthümer fallen läßt, und einräumt ( S. 24 ) daß das Jnteresse, freilich ein Lebensinteresse Preußens, die Erwerbung jener Landschaften erheischte. Ebenso verwirft der Verfasser die in dem Budgetconflict von Bismarck aufgestellte mehr als gewagte Verfassungsauslegung, für welche freilich, nach dem Sieg von 1866, der Kanzler selber Jndemnität nachgesucht hat. Die Schwierigkeiten welche der große Staatsmann damals zu bekämpfen hatte werden sehr gut aufgedeckt: „Man kann nicht vierthalbhundert Volks- vertretern ins Ohr raunen daß man eine active Politik vorbereitet“ -- und doch war diese Vorbereitung ( und darin hauptsächlich die Heeresorganisa- tion ) die einzige stichhaltige Vertheidigung für die verfassungswidrigen Erhöhungen des Militärbudgets. Ein Meisterstück der Diplomatie -- und ein Cabinetsstück der Darstellung unserer Broschüre -- ist: wie, um den übelwollenden Argwohn von Frankreich und England zu tauschen, Bismarck scheinbar „für das Londoner Protokoll“ gegen Dänemark zu Felde zieht. Ebenso ausgezeichnet ist die Schilderung des schweren diplomatischen Spieles welches Graf Bismark von 1866 bis 1870 gespielt und gewonnen hat: „Deutschland liegt mit allseitig schutzlosen Gränzen zwischen den drei stärksten Militärmächten Europa's. Der Sieg von 1866 schuf uns ein grollendes Oesterreich, ein neidisches Frankreich, ein von unserer unge- wohnten Stärke beunruhigtes Rußland: in allen Lagern, in dem der Be- siegten wie in dem der Neutralen, gährte es, arbeitete es, nach einer Coalition, um die plötzlich emporgeschlagene Flamme preußischer Größe zu zertreten.“ Jn diesen langen und bangen vier Jahren hat der Bundeskanzler ein langsames, zähes, vorsichtiges und doch am rechten Orte muthiges Schach- spiel geführt, das vielleicht unerreicht ist in der Geschichte aller Politik: die Bündnißverträge mit den Südstaaten vom August 1866, die Entschä- digung der Depossedirten, die Enthaltung von jedem Druck auf Bayern und Württemberg, die Abweisung sogar des zum Eintritt in den Nordbund drängenden Badens, ja auch die Lösung der Luxemburger Frage! Leicht ist es dermalen, post factum, zu prophezeien: „Man sieht, der Krieg mit Frankreich war ja doch unvermeidlich, besser das vollgerüstete Preußen hätte ihn im Jahre 1867 mit dem ungerüsteten Frankreich für die Erhaltung des Rechts auf Deutsches Reichsland geführt, als 1870 gegen die Chassepots und um einen spanischen Handel.“ Darauf ist erstens zu antworten daß ein Besatzungsrecht Preußens in Luxemburg nach 1866 einfach nicht mehr bestand, weil weder Preußen noch der Nordbund Rechtsnachfolger des zu jener Besatzung allein berechtigten völkerrechtlichen Rechtssubjects, als des deutschen Bundes, die Rechtsfrage also keineswegs günstig für Deutschland gelagert war. Zweitens, daß es kein Mensch, auch der Kanzler nicht, wissen konnte daß die wahnsinnige Eifersucht des französi- schen Volkes in der That diesen Krieg unvermeidlich machen werde, und daß kein Mensch auf Erden das Recht hatte diesen grauenvollen Kampf durch die vorgefaßte Meinung von seiner Unvermeidlichkeit zu beschleunigen. End- lich drittens, daß die große politische Kunst des Grafen Bismarck dem Han- del vom Juli 1870, vor Ausbruch des Krieges, den „spanischen“ Mantel so völlig abgestreift hat, daß nicht einmal die süddeutschen Ultramontanen auf die Dauer ihren Haß gegen Preußen und ihren Widerwillen gegen diesen Krieg dahinter bergen konnten. Eine glückliche Zufallskarte für des Grafen Politik war die spanische September=Revolution von 1868, welche den Napoleonischen Plan einer spanischen Ablösung der Besatzung in Rom und einer Coalition von Frankreich, Oesterreich, Jtalien, Dänemark, viel- leicht auch Schweden, wider Deutschland zerstörte. Jn dem vorletzten Abschnitt, „Bismarck und Napoleon III,“ wird überzeugend und in ausgezeichneter Darstellung erörtert wie der Kanzler niemals der Versuchung nachgegeben dem Beispiel Cavours in Opferung vaterländischen Bodens zu folgen, wie es eine leere Phrase, ja eine Belei- * ) Berlin 1871. Ernst Siegfried Mittler und Sohn. Königl. Hofbuchhand- lung. S. 62. * ) Berlin 1871. Ernst Siegfried Mittler und Sohn. Königl. Hofbuchhand- lung. S. 62.

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 80. Augsburg (Bayern), 21. März 1871, S. 1355. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_augsburg80_1871/11>, abgerufen am 27.11.2024.