Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Kurtze Antwort auff D. Timothei Kirchners newe Buch wider die Anhalter. Zerbst, 1586.

Bild:
<< vorherige Seite

der Verheissung / welche ist das Wort der Warheit / gnug geschehen möge (denn der Held soll dee Weibes Same sein vnd heissen) Sondern auch / auff das der Sieg vns zu gut vnd trost gereichete. Denn sonst / da derselbige ausserhalb der menschlichen Natur erhalten wer / so würde des Todes Stachel noch in vns hafften. Nun aber vnser Fleisch vnd Blut zu diesem Sieg / als die außerwehlte Mitgehülffin / in thun vnnd leiden / auch das jhre bewiesen / vnd desselbigen herrlichen Triumphs wider Sünd / Todt / Hell / vnd Teuffel mitgenossin worden / so ist vnser Heyl vnd Trost auch hiemit befestiget.

Endlich vnd zum dritten ist der Mitler zu gleich Gott vnd Mensch / aus erforderung seiner ewigen Gnad vnd Barmhertzigkeit. Denn zu dem Werck vnser Erlösung / nicht allein die bezalung der Gerechtigkeit gehöret / welche nun durch das heilige Opffer am Creutz volbracht / sondern das arme menschliche Geschlecht bedarff auch / biss zum ende der Welt / das jhm solch heilwertige Opffer / als die gnugthuung für alle vnsere Sünde / von dem Mitler / mit jmmerwehrendem Trost / durch wirckung seines H. Geists / in erhörung aller vnser Seufftzen vnd anliegen / krefftiglich applicieret vnd zugeeignet werde. Derwegen hat sichs gebüret / das der Mitler / als vnser ewiger hoher Priester vnd König / nicht blosser Mensch / sondern auch zugleich warhafftiger / ewiger / alwissender HErr vnd Gott were / damit er den heimlichen Rath des ewigen Vaters / welchen keine Creatur sehen noch erforschen kan / verkündigen / vnd die Seufftzen in den Hertzen derer / so Gott anruffen / erkennen vnd für Gott bringen / vnd sein Opffer vnd Bezalung / zu allen zeiten allen Gleubigen zueignen / vnd sich für vnd für vor sie heiligen könte / Item / dass er jhme zu allen zeiten möchte eine Kirche samlen / regieren / beschützen / den heiligen Geist geben / vnd alle Menschen endlich vom Todt erwecken / vnd seine Außerwehlten mit siegreicher Handt zu Gott in das ewige Reich bringen / welches allen Gesegneten / die von Gott durch jhn Segen erlangen / von anbegin

der Verheissung / welche ist das Wort der Warheit / gnug geschehen möge (denn der Held soll dee Weibes Same sein vnd heissen) Sondern auch / auff das der Sieg vns zu gut vnd trost gereichete. Denn sonst / da derselbige ausserhalb der menschlichen Natur erhalten wer / so würde des Todes Stachel noch in vns hafften. Nun aber vnser Fleisch vnd Blut zu diesem Sieg / als die außerwehlte Mitgehülffin / in thun vnnd leiden / auch das jhre bewiesen / vnd desselbigen herrlichen Triumphs wider Sünd / Todt / Hell / vnd Teuffel mitgenossin worden / so ist vnser Heyl vnd Trost auch hiemit befestiget.

Endlich vnd zum dritten ist der Mitler zu gleich Gott vnd Mensch / aus erforderung seiner ewigen Gnad vnd Barmhertzigkeit. Denn zu dem Werck vnser Erlösung / nicht allein die bezalung der Gerechtigkeit gehöret / welche nun durch das heilige Opffer am Creutz volbracht / sondern das arme menschliche Geschlecht bedarff auch / biss zum ende der Welt / das jhm solch heilwertige Opffer / als die gnugthuung für alle vnsere Sünde / von dem Mitler / mit jmmerwehrendem Trost / durch wirckung seines H. Geists / in erhörung aller vnser Seufftzen vnd anliegen / krefftiglich applicieret vnd zugeeignet werde. Derwegen hat sichs gebüret / das der Mitler / als vnser ewiger hoher Priester vnd König / nicht blosser Mensch / sondern auch zugleich warhafftiger / ewiger / alwissender HErr vñ Gott were / damit er den heimlichen Rath des ewigen Vaters / welchen keine Creatur sehen noch erforschen kan / verkündigen / vnd die Seufftzen in den Hertzen derer / so Gott anruffen / erkennen vñ für Gott bringen / vñ sein Opffer vnd Bezalung / zu allen zeiten allẽ Gleubigen zueignen / vñ sich für vnd für vor sie heiligen könte / Item / dass er jhme zu allen zeiten möchte eine Kirche samlen / regieren / beschützen / den heiligen Geist geben / vnd alle Menschen endlich vom Todt erwecken / vnd seine Außerwehlten mit siegreicher Handt zu Gott in das ewige Reich bringen / welches allen Gesegneten / die von Gott durch jhn Segen erlangen / von anbegin

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0009" n="9"/>
der
                     Verheissung / welche ist das Wort der Warheit / gnug geschehen möge (denn der
                     Held soll dee Weibes Same sein vnd heissen) Sondern auch / auff das der Sieg vns
                     zu gut vnd trost gereichete. Denn sonst / da derselbige ausserhalb der
                     menschlichen Natur erhalten wer / so würde des Todes Stachel noch in vns
                     hafften. Nun aber vnser Fleisch vnd Blut zu diesem Sieg / als die außerwehlte
                     Mitgehülffin / in thun vnnd leiden / auch das jhre bewiesen / vnd desselbigen
                     herrlichen Triumphs wider Sünd / Todt / Hell / vnd Teuffel mitgenossin worden /
                     so ist vnser Heyl vnd Trost auch hiemit befestiget.</p>
        <p>Endlich vnd zum dritten ist der Mitler zu gleich Gott vnd Mensch / aus
                     erforderung seiner ewigen Gnad vnd Barmhertzigkeit. Denn zu dem Werck vnser
                     Erlösung / nicht allein die bezalung der Gerechtigkeit gehöret / welche nun
                     durch das heilige Opffer am Creutz volbracht / sondern das arme menschliche
                     Geschlecht bedarff auch / biss zum ende der Welt / das jhm solch heilwertige
                     Opffer / als die gnugthuung für alle vnsere Sünde / von dem Mitler / mit
                     jmmerwehrendem Trost / durch wirckung seines H. Geists / in erhörung aller vnser
                     Seufftzen vnd anliegen / krefftiglich applicieret vnd zugeeignet werde. Derwegen
                     hat sichs gebüret / das der Mitler / als vnser ewiger hoher Priester vnd König /
                     nicht blosser Mensch / sondern auch zugleich warhafftiger / ewiger / alwissender
                     HErr vn&#x0303; Gott were / damit er den heimlichen Rath des ewigen
                     Vaters / welchen keine Creatur sehen noch erforschen kan / verkündigen / vnd die
                     Seufftzen in den Hertzen derer / so Gott anruffen / erkennen vn&#x0303;
                     für Gott bringen / vn&#x0303; sein Opffer vnd Bezalung / zu allen zeiten
                         alle&#x0303; Gleubigen zueignen / vn&#x0303; sich für vnd für
                     vor sie heiligen könte / Item / dass er jhme zu allen zeiten möchte eine Kirche
                     samlen / regieren / beschützen / den heiligen Geist geben / vnd alle Menschen
                     endlich vom Todt erwecken / vnd seine Außerwehlten mit siegreicher Handt zu Gott
                     in das ewige Reich bringen / welches allen Gesegneten / die von Gott durch jhn
                     Segen erlangen / von anbegin
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[9/0009] der Verheissung / welche ist das Wort der Warheit / gnug geschehen möge (denn der Held soll dee Weibes Same sein vnd heissen) Sondern auch / auff das der Sieg vns zu gut vnd trost gereichete. Denn sonst / da derselbige ausserhalb der menschlichen Natur erhalten wer / so würde des Todes Stachel noch in vns hafften. Nun aber vnser Fleisch vnd Blut zu diesem Sieg / als die außerwehlte Mitgehülffin / in thun vnnd leiden / auch das jhre bewiesen / vnd desselbigen herrlichen Triumphs wider Sünd / Todt / Hell / vnd Teuffel mitgenossin worden / so ist vnser Heyl vnd Trost auch hiemit befestiget. Endlich vnd zum dritten ist der Mitler zu gleich Gott vnd Mensch / aus erforderung seiner ewigen Gnad vnd Barmhertzigkeit. Denn zu dem Werck vnser Erlösung / nicht allein die bezalung der Gerechtigkeit gehöret / welche nun durch das heilige Opffer am Creutz volbracht / sondern das arme menschliche Geschlecht bedarff auch / biss zum ende der Welt / das jhm solch heilwertige Opffer / als die gnugthuung für alle vnsere Sünde / von dem Mitler / mit jmmerwehrendem Trost / durch wirckung seines H. Geists / in erhörung aller vnser Seufftzen vnd anliegen / krefftiglich applicieret vnd zugeeignet werde. Derwegen hat sichs gebüret / das der Mitler / als vnser ewiger hoher Priester vnd König / nicht blosser Mensch / sondern auch zugleich warhafftiger / ewiger / alwissender HErr vñ Gott were / damit er den heimlichen Rath des ewigen Vaters / welchen keine Creatur sehen noch erforschen kan / verkündigen / vnd die Seufftzen in den Hertzen derer / so Gott anruffen / erkennen vñ für Gott bringen / vñ sein Opffer vnd Bezalung / zu allen zeiten allẽ Gleubigen zueignen / vñ sich für vnd für vor sie heiligen könte / Item / dass er jhme zu allen zeiten möchte eine Kirche samlen / regieren / beschützen / den heiligen Geist geben / vnd alle Menschen endlich vom Todt erwecken / vnd seine Außerwehlten mit siegreicher Handt zu Gott in das ewige Reich bringen / welches allen Gesegneten / die von Gott durch jhn Segen erlangen / von anbegin

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_antwort_1586
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_antwort_1586/9
Zitationshilfe: [N. N.]: Kurtze Antwort auff D. Timothei Kirchners newe Buch wider die Anhalter. Zerbst, 1586, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_antwort_1586/9>, abgerufen am 24.11.2024.