[N. N.]: Kurtze Antwort auff D. Timothei Kirchners newe Buch wider die Anhalter. Zerbst, 1586.tigkeit (wie D. Kirchner selbst redet / pag. 103.) tribuiret? Denn De modo praedicationis inusitato.das er sölchs / pag. 395. 425. mit dem modo praedicationis singulari, oder inusitato zu entschüldigen vermeint / das ist im 32. Anhaltischen Argument allbereit hiedurch abgelenet / das derselbige modus, welchen Philippus docendi gratia erfunden / vnd guter meinung a regulari & figurato distinguiret hat (Nazianzenus aber heissets Epizeuxin, Theodoretus Enallagen, Cassianus Synecdochen, Damascenus tropum antidosios) nicht admittire propositiones in abstracto, sondern nur allein in concreto. Ob nu wol D. Kirchner / pag. 426. solchs gern wolt eludiren / dieweil man die abstractiuas propositiones / das Christi fleisch lebendig mache / von sünden reinige / etc. nicht leugnen könne / darauff wolle der Christliche Leser in victoria Anhaldinorum, pag. 143. die erklerung ex lib. 3. cap. 19. Damasceni auffsuchen vnd bedencken / das diese abstractiuae propositiones (wie offt gedacht) de actionibus Theandricis oder Deiuirilibus reden / da vnterschiedene wirckung der beyden Naturn in Christo zu einerley Wolthat gehören. Dieselbige vnterschiedene wirckung fliessen aus den vnterschiedenen natürlichen eigenschafften hero. Derwegen die receptae locutiones abstractiuae, in jhrem rechten verstand / nicht aller ding irregulares oder impropriae, viel weniger inusitatae genennet werden können. Denn allhie gilt die vnwidersprechliche Regel: Agit vtraque natura cum communione alterius, quod PROPRIVM est. Si vtraque agit, quod suum, seu quod proprium est: necessario inde emergie propositio, seu praedicatio regularis; non figurata, nedum impropria. Ad propriun enim agens propria refertur actio, feu effectio. Wenn nu jemand also argumentiret: Lebendig machen / von Sünden reinigen / etc. erfodert allmechtige krafft. Die menschliche Natur Christi macht lebendig / vnd reiniget von Sünden / etc. Darümb ist jhr die allmechtigkeit in der that mit- tigkeit (wie D. Kirchner selbst redet / pag. 103.) tribuiret? Denn De modo praedicationis inusitato.das er sölchs / pag. 395. 425. mit dem modo praedicationis singulari, oder inusitato zu entschüldigen vermeint / das ist im 32. Anhaltischen Argument allbereit hiedurch abgelenet / das derselbige modus, welchen Philippus docendi gratia erfunden / vnd guter meinung à regulari & figurato distinguiret hat (Nazianzenus aber heissets Epizeuxin, Theodoretus Enallagen, Cassianus Synecdochen, Damascenus tropum antidosios) nicht admittire propositiones in abstracto, sondern nur allein in concreto. Ob nu wol D. Kirchner / pag. 426. solchs gern wolt eludiren / dieweil man die abstractiuas propositiones / das Christi fleisch lebendig mache / von sünden reinige / etc. nicht leugnen könne / darauff wolle der Christliche Leser in victoria Anhaldinorum, pag. 143. die erklerung ex lib. 3. cap. 19. Damasceni auffsuchen vnd bedencken / das diese abstractiuae propositiones (wie offt gedacht) de actionibus Theandricis oder Deiuirilibus reden / da vnterschiedene wirckung der beyden Naturn in Christo zu einerley Wolthat gehören. Dieselbige vnterschiedene wirckung fliessen aus den vnterschiedenen natürlichen eigenschafften hero. Derwegen die receptae locutiones abstractiuae, in jhrem rechten verstand / nicht aller ding irregulares oder impropriae, viel weniger inusitatae genennet werden können. Denn allhie gilt die vnwidersprechliche Regel: Agit vtraque natura cum communione alterius, quod PROPRIVM est. Si vtraque agit, quod suum, seu quod proprium est: necessariò inde emergie propositio, seu praedicatio regularis; non figurata, nedum impropria. Ad propriũ enim agens propria refertur actio, feu effectio. Wenn nu jemand also argumentiret: Lebendig machen / von Sünden reinigen / etc. erfodert allmechtige krafft. Die menschliche Natur Christi macht lebendig / vnd reiniget von Sünden / etc. Darümb ist jhr die allmechtigkeit in der that mit- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0038" n="38"/> tigkeit (wie D. Kirchner selbst redet / pag. 103.) tribuiret? Denn <note place="left"><hi rendition="#i">De modo praedicationis inusitato.</hi></note>das er sölchs / pag. 395. 425. mit dem modo praedicationis singulari, oder inusitato zu entschüldigen vermeint / das ist im 32. Anhaltischen Argument allbereit hiedurch abgelenet / das derselbige modus, welchen Philippus docendi gratia erfunden / vnd guter meinung à regulari & figurato distinguiret hat (Nazianzenus aber heissets Epizeuxin, Theodoretus Enallagen, Cassianus Synecdochen, Damascenus tropum antidosios) nicht admittire propositiones in abstracto, sondern nur allein in concreto. Ob nu wol D. Kirchner / pag. 426. solchs gern wolt eludiren / dieweil man die abstractiuas propositiones / das Christi fleisch lebendig mache / von sünden reinige / etc. nicht leugnen könne / darauff wolle der Christliche Leser in victoria Anhaldinorum, pag. 143. die erklerung ex lib. 3. cap. 19. Damasceni auffsuchen vnd bedencken / das diese abstractiuae propositiones (wie offt gedacht) de actionibus Theandricis oder Deiuirilibus reden / da vnterschiedene wirckung der beyden Naturn in Christo zu einerley Wolthat gehören. Dieselbige vnterschiedene wirckung fliessen aus den vnterschiedenen natürlichen eigenschafften hero. Derwegen die receptae locutiones abstractiuae, in jhrem rechten verstand / nicht aller ding irregulares oder impropriae, viel weniger inusitatae genennet werden können. Denn allhie gilt die vnwidersprechliche Regel: Agit vtraque natura cum communione alterius, quod PROPRIVM est. Si vtraque agit, quod suum, seu quod proprium est: necessariò inde emergie propositio, seu praedicatio regularis; non figurata, nedum impropria. Ad propriũ enim agens propria refertur actio, feu effectio.</p> <note place="left"> <hi rendition="#i">Actiones theandricae non tollunt proprietates naturarũ.</hi> </note> <p>Wenn nu jemand also argumentiret: Lebendig machen / von Sünden reinigen / etc. erfodert allmechtige krafft. Die menschliche Natur Christi macht lebendig / vnd reiniget von Sünden / etc. Darümb ist jhr die allmechtigkeit in der that mit- </p> </div> </body> </text> </TEI> [38/0038]
tigkeit (wie D. Kirchner selbst redet / pag. 103.) tribuiret? Denn das er sölchs / pag. 395. 425. mit dem modo praedicationis singulari, oder inusitato zu entschüldigen vermeint / das ist im 32. Anhaltischen Argument allbereit hiedurch abgelenet / das derselbige modus, welchen Philippus docendi gratia erfunden / vnd guter meinung à regulari & figurato distinguiret hat (Nazianzenus aber heissets Epizeuxin, Theodoretus Enallagen, Cassianus Synecdochen, Damascenus tropum antidosios) nicht admittire propositiones in abstracto, sondern nur allein in concreto. Ob nu wol D. Kirchner / pag. 426. solchs gern wolt eludiren / dieweil man die abstractiuas propositiones / das Christi fleisch lebendig mache / von sünden reinige / etc. nicht leugnen könne / darauff wolle der Christliche Leser in victoria Anhaldinorum, pag. 143. die erklerung ex lib. 3. cap. 19. Damasceni auffsuchen vnd bedencken / das diese abstractiuae propositiones (wie offt gedacht) de actionibus Theandricis oder Deiuirilibus reden / da vnterschiedene wirckung der beyden Naturn in Christo zu einerley Wolthat gehören. Dieselbige vnterschiedene wirckung fliessen aus den vnterschiedenen natürlichen eigenschafften hero. Derwegen die receptae locutiones abstractiuae, in jhrem rechten verstand / nicht aller ding irregulares oder impropriae, viel weniger inusitatae genennet werden können. Denn allhie gilt die vnwidersprechliche Regel: Agit vtraque natura cum communione alterius, quod PROPRIVM est. Si vtraque agit, quod suum, seu quod proprium est: necessariò inde emergie propositio, seu praedicatio regularis; non figurata, nedum impropria. Ad propriũ enim agens propria refertur actio, feu effectio.
De modo praedicationis inusitato. Wenn nu jemand also argumentiret: Lebendig machen / von Sünden reinigen / etc. erfodert allmechtige krafft. Die menschliche Natur Christi macht lebendig / vnd reiniget von Sünden / etc. Darümb ist jhr die allmechtigkeit in der that mit-
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