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[N. N.]: Kurtze Antwort auff D. Timothei Kirchners newe Buch wider die Anhalter. Zerbst, 1586.

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Wenn man nun also den Vnterscheidt zwischen den natürlichen Eigenschafften vnd Ampt Christi / aus Gottes WortVon der Matester vnd herrligkeit Christi. erkleret hat / so kan man als denn recht von seiner Maiestet vnd Herrligkeit reden. Man braucht aber diß Wort Maiestet / nicht auff einerley weise / in gemein heist es / eines jeden Dings hoheit vnd fürtreffligkeit / vmb welcher willen es andern in seiner art vorgezogen wird / vnd kan ein jeder Mensch in seinem Standt / durch erbarkeit / tugend / kunst / geschickligkeit vnd tapfferkeit erlangen / das er einen andern in gleichem Stand vorgehe / wiewol er denen / die in einem höhern Standt sind / nicht gleich wird. Also erreichen priuat Personen / wie hoch sie auch vor andern geadelt / oder mit authoritet / ansehen / vnd fürtrefflichen Gaben gezieret sind / nicht die Maiestet der hohen Obrigkeit. Item / Keyser vnd König sind in jhrer höchsten Maiestet vnd Herrligkeit auff Erden / nicht zu vergleichen der himlischen glorien der Außerwehlten Gottes. Denn jene ist ein jrrdische vnd vergengliche / diese aber vnuergengliche vnd himlische Maiestet. Noch vbertrifft die Menscheit Christi mit jhrer Herrligkeit vnd Maiesteit / weit aller Engel vnd Außerwehlten im Himel Maiestet vnd Herrligkeit. Vnd dieweil sie doch ein Creatur bleibt / erreicht sie nicht die Maiestet vnd Herrligkeit der ewigen vnendlichen Gottheit. Derwegen die Maiestet des Menschen Christi / am richtigsten vnd bequemsten aus Gottes Wort erkleret wird / per distinctionem, nach vnterscheidt der Naturen / Ampts / vnd Gaben / wie die Regel Nazianzeni aussweiset: Alia est consideratio filij respectu essentiae, alia respectu oeconomiae seu missionis. (Es hat ein andere gelegenheit vmb den Sohn / so viel sein Wesen / ein andere / so viel sein Ampt / oder Sendung anlangt.)

Wie nun die zwo Naturen in Christo / weder am wesen / noch natürlichen Eigenschafften oder wirckungen / einander in Ewigkeit nicht gleich werden / denn es muss ein vnterscheidt bleiben zwischen dem Schöpffer vnd Geschöpff / damit nicht

Wenn man nun also den Vnterscheidt zwischen den natürlichen Eigenschafften vnd Ampt Christi / aus Gottes WortVon der Matester vnd herrligkeit Christi. erkleret hat / so kan man als denn recht von seiner Maiestet vnd Herrligkeit reden. Man braucht aber diß Wort Maiestet / nicht auff einerley weise / in gemein heist es / eines jeden Dings hoheit vnd fürtreffligkeit / vmb welcher willen es andern in seiner art vorgezogen wird / vnd kan ein jeder Mensch in seinem Standt / durch erbarkeit / tugend / kunst / geschickligkeit vnd tapfferkeit erlangen / das er einẽ andern in gleichem Stand vorgehe / wiewol er denen / die in einem höhern Standt sind / nicht gleich wird. Also erreichen priuat Personen / wie hoch sie auch vor andern geadelt / oder mit authoritet / ansehen / vnd fürtrefflichen Gaben gezieret sind / nicht die Maiestet der hohen Obrigkeit. Item / Keyser vnd König sind in jhrer höchsten Maiestet vnd Herrligkeit auff Erden / nicht zu vergleichen der himlischen glorien der Außerwehlten Gottes. Denn jene ist ein jrrdische vnd vergengliche / diese aber vnuergengliche vnd himlische Maiestet. Noch vbertrifft die Menscheit Christi mit jhrer Herrligkeit vnd Maiesteit / weit aller Engel vnd Außerwehlten im Himel Maiestet vnd Herrligkeit. Vnd dieweil sie doch ein Creatur bleibt / erreicht sie nicht die Maiestet vnd Herrligkeit der ewigen vnendlichen Gottheit. Derwegen die Maiestet des Menschen Christi / am richtigsten vnd bequemsten aus Gottes Wort erkleret wird / per distinctionem, nach vnterscheidt der Naturen / Ampts / vnd Gaben / wie die Regel Nazianzeni aussweiset: Alia est consideratio filij respectu essentiae, alia respectu oeconomiae seu missionis. (Es hat ein andere gelegenheit vmb den Sohn / so viel sein Wesen / ein andere / so viel sein Ampt / oder Sendung anlangt.)

Wie nun die zwo Naturen in Christo / weder am wesen / noch natürlichen Eigenschafften oder wirckungen / einander in Ewigkeit nicht gleich werden / denn es muss ein vnterscheidt bleiben zwischen dem Schöpffer vnd Geschöpff / damit nicht

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[15/0015] Wenn man nun also den Vnterscheidt zwischen den natürlichen Eigenschafften vnd Ampt Christi / aus Gottes Wort erkleret hat / so kan man als denn recht von seiner Maiestet vnd Herrligkeit reden. Man braucht aber diß Wort Maiestet / nicht auff einerley weise / in gemein heist es / eines jeden Dings hoheit vnd fürtreffligkeit / vmb welcher willen es andern in seiner art vorgezogen wird / vnd kan ein jeder Mensch in seinem Standt / durch erbarkeit / tugend / kunst / geschickligkeit vnd tapfferkeit erlangen / das er einẽ andern in gleichem Stand vorgehe / wiewol er denen / die in einem höhern Standt sind / nicht gleich wird. Also erreichen priuat Personen / wie hoch sie auch vor andern geadelt / oder mit authoritet / ansehen / vnd fürtrefflichen Gaben gezieret sind / nicht die Maiestet der hohen Obrigkeit. Item / Keyser vnd König sind in jhrer höchsten Maiestet vnd Herrligkeit auff Erden / nicht zu vergleichen der himlischen glorien der Außerwehlten Gottes. Denn jene ist ein jrrdische vnd vergengliche / diese aber vnuergengliche vnd himlische Maiestet. Noch vbertrifft die Menscheit Christi mit jhrer Herrligkeit vnd Maiesteit / weit aller Engel vnd Außerwehlten im Himel Maiestet vnd Herrligkeit. Vnd dieweil sie doch ein Creatur bleibt / erreicht sie nicht die Maiestet vnd Herrligkeit der ewigen vnendlichen Gottheit. Derwegen die Maiestet des Menschen Christi / am richtigsten vnd bequemsten aus Gottes Wort erkleret wird / per distinctionem, nach vnterscheidt der Naturen / Ampts / vnd Gaben / wie die Regel Nazianzeni aussweiset: Alia est consideratio filij respectu essentiae, alia respectu oeconomiae seu missionis. (Es hat ein andere gelegenheit vmb den Sohn / so viel sein Wesen / ein andere / so viel sein Ampt / oder Sendung anlangt.) Von der Matester vnd herrligkeit Christi. Wie nun die zwo Naturen in Christo / weder am wesen / noch natürlichen Eigenschafften oder wirckungen / einander in Ewigkeit nicht gleich werden / denn es muss ein vnterscheidt bleiben zwischen dem Schöpffer vnd Geschöpff / damit nicht

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Zitationshilfe: [N. N.]: Kurtze Antwort auff D. Timothei Kirchners newe Buch wider die Anhalter. Zerbst, 1586, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_antwort_1586/15>, abgerufen am 24.11.2024.