Altonaischer Mercurius. Nr. 26, Altona, 1698.von einer blutigen Rencontre vernehmen. Die Sache dieser Ungeachtet man starck von den Frieden mit den Tür- Aus Zu Venedig Von Ceuta Zu Paris von einer blutigen Rencontre vernehmen. Die Sache dieser Ungeachtet man starck von den Frieden mit den Tür- Aus Zu Venedig Von Ceuta Zu Paris <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0006" n="[6]"/> von einer blutigen Rencontre vernehmen. Die Sache dieser<lb/> Stadt wegen des Printzen Conty ist noch nicht in Franckreich<lb/> abgethan/ daß man also die freye Fahrt zu erhalten und wol De-<lb/> putirte/ die Submißion zu machen/ nach Paris wird senden<lb/> müssen.</p> </div> <space dim="horizontal"/> <div type="jArticle" n="1"> <p>Ungeachtet man starck von den Frieden mit den Tür-<lb/> cken zu<space dim="horizontal"/> Wien<lb/> redet/ so erhellet doch aus den Präparatorien sowol am Käyserl.<lb/> als Türckischen Hofe gantz das Contrarium/ indem zu beyden<lb/> Theilen man sich rüstet/ dieses Jahr gar frühezeitig ins Feld zu<lb/> erscheinen. Man machet Anstalt/ die von dem Reiche über-<lb/> nommene Milice dieses Jahr alle in Wasser nach Ungarn zu<lb/> führen/ damit die Lands-Einwohner/ so viel müglich/ wegen<lb/> des Durchmarche verschonet bleiben mögen. An der <gap reason="illegible" unit="words" quantity="1"/> zu<lb/> Belgrad haben die Türcken aufwerts des Strohms bereits<lb/> zu arbeiten den Anfang gemachet.</p> </div> <space dim="horizontal"/> <div type="jArticle" n="1"> <p>Aus<lb/><hi rendition="#c">Meyland</hi><lb/> sollen die 2. Würtenbergische Regimenter ehesten marchiren/<lb/> und nach Pohlen gehen. Zu Rom hat man ein Jubilæum<lb/> wegen des Catholischen Königs Jacobi in Engelland/ so von<lb/> der Engelischen Regierung sehr verfolget wird/ <supplied cert="low">ver</supplied><lb/> Martii publiciren lassen.</p> </div> <space dim="horizontal"/> <div type="jArticle" n="1"> <p>Zu<space dim="horizontal"/> Venedig<lb/> wird man von Constantinopel von grossen Kriegs-Verfassun-<lb/> gen so wol zu Wasser als Lande verständiget/ und ob sie gleich<lb/> allen Fleiß anwenden/ einen Stillstand zu erhalten/ wird doch<lb/> dieses Jahr der Krieg continuiret werden/ wie dann schon der<lb/> Groß-Vezier mit einem Corpo der Armee nach Adriano-<lb/> pel aufgebrochen/ von dannen der Groß-Sultan den Rest der<lb/> Armee nach Ungarn senden/ und er zu gelegener Zeit folgen<lb/> wird. Zu Constantinopel werden unterschiedliche grosse<lb/> Kriegs-Schiffe gebauet/ und deswegen verstärcken die Venetia-<lb/> ner auch ihre See-Macht.</p> </div> <space dim="horizontal"/> <div type="jArticle" n="1"> <p>Von<space dim="horizontal"/> Ceuta<lb/> hat man/ daß nachdem solche Besatzung mit 900. Spaniern<lb/> verstärcket/ sie mit 380. Mann einen Ausfall gethan/ und nicht<lb/> allein viel Mohren umgebracht/ sondern auch ihre neugemach-<lb/> te Linie und eine kleine Schantze ruiniret haben; hingegen ha-<lb/> ben die Feinde auch einen Succurs von 4000 Mann bekom-<lb/> men/ und sind beschäfftiget/ ihre zernichtigte Wercke zu repa-<lb/> riren.</p> </div> <space dim="horizontal"/> <div type="jArticle" n="1"> <p>Zu<space dim="horizontal"/> Paris<lb/> siehet man täglich nach einen abermahligen Expressen von Mr.<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[6]/0006]
von einer blutigen Rencontre vernehmen. Die Sache dieser
Stadt wegen des Printzen Conty ist noch nicht in Franckreich
abgethan/ daß man also die freye Fahrt zu erhalten und wol De-
putirte/ die Submißion zu machen/ nach Paris wird senden
müssen.
Ungeachtet man starck von den Frieden mit den Tür-
cken zu Wien
redet/ so erhellet doch aus den Präparatorien sowol am Käyserl.
als Türckischen Hofe gantz das Contrarium/ indem zu beyden
Theilen man sich rüstet/ dieses Jahr gar frühezeitig ins Feld zu
erscheinen. Man machet Anstalt/ die von dem Reiche über-
nommene Milice dieses Jahr alle in Wasser nach Ungarn zu
führen/ damit die Lands-Einwohner/ so viel müglich/ wegen
des Durchmarche verschonet bleiben mögen. An der _ zu
Belgrad haben die Türcken aufwerts des Strohms bereits
zu arbeiten den Anfang gemachet.
Aus
Meyland
sollen die 2. Würtenbergische Regimenter ehesten marchiren/
und nach Pohlen gehen. Zu Rom hat man ein Jubilæum
wegen des Catholischen Königs Jacobi in Engelland/ so von
der Engelischen Regierung sehr verfolget wird/ ver
Martii publiciren lassen.
Zu Venedig
wird man von Constantinopel von grossen Kriegs-Verfassun-
gen so wol zu Wasser als Lande verständiget/ und ob sie gleich
allen Fleiß anwenden/ einen Stillstand zu erhalten/ wird doch
dieses Jahr der Krieg continuiret werden/ wie dann schon der
Groß-Vezier mit einem Corpo der Armee nach Adriano-
pel aufgebrochen/ von dannen der Groß-Sultan den Rest der
Armee nach Ungarn senden/ und er zu gelegener Zeit folgen
wird. Zu Constantinopel werden unterschiedliche grosse
Kriegs-Schiffe gebauet/ und deswegen verstärcken die Venetia-
ner auch ihre See-Macht.
Von Ceuta
hat man/ daß nachdem solche Besatzung mit 900. Spaniern
verstärcket/ sie mit 380. Mann einen Ausfall gethan/ und nicht
allein viel Mohren umgebracht/ sondern auch ihre neugemach-
te Linie und eine kleine Schantze ruiniret haben; hingegen ha-
ben die Feinde auch einen Succurs von 4000 Mann bekom-
men/ und sind beschäfftiget/ ihre zernichtigte Wercke zu repa-
riren.
Zu Paris
siehet man täglich nach einen abermahligen Expressen von Mr.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/nn_altonaischer0026_1698 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/nn_altonaischer0026_1698/6 |
Zitationshilfe: | Altonaischer Mercurius. Nr. 26, Altona, 1698, S. [6]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_altonaischer0026_1698/6>, abgerufen am 01.07.2024. |