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Allgemeine Zeitung, Nr. 91, 3. April 1900.

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Nr. 91. München, Dienstag Allgemeine Zeitung 3. April 1900.
[Spaltenumbruch]
Handel und Volkswirthschaft.
* Von der Zulassungsstelle.

Die Bayerische
Hypotheken- und Wechselbank
hat bei der Zu-
lassungsstelle den Antrag eingebracht, 30,000,000 M. neue
4 proz. unverloosbare Hypothekenpfandbriefe ihres Insti-
tuts, bei denen die Rückzahlung zehn Jahre lang ausge-
schlossen ist, zum Handel und zur Notirung an der hiesigen
Börse zuzulassen.

* Portlandcementwerk Heidelberg, vorm. Schiffer-
decker u. Söhne, Heidelberg.

Wir veröffentlichen im An-
zeigentheil der vorliegenden Nummer den Prospekt über
Nominal 1,200,000 M. neue Aktien vorgenannter Gesell-
schaft, welche zum Handel und zur Notiz, gleich den alten
bereits notirten 5,500,000 M. Aktien, an der Münchener
und an der Frankfurter Börse zugelassen worden sind und
von der Bayerischen Vereinsbank und der
Firma Baßu. Herz in den Verkehr gebracht werden. Das
Grundkapital der Gesellschaft bestand seither in 5,500,000
Mark. Durch Beschluß der außerordentlichen General-
versammlung vom 30. Dezember 1899 erfolgte behufs Er-
werb des der Firma M. Lude u. Co. in Nürtingen,
Württemberg, gehörigen Portlandzementwerkes nebst
Grundstücken und Kalksteinbrüchen, sowie zur Beschaffung
des nothwendigen Betriebskapitals eine Erhöhung des
Grundkapitals durch Ausgabe von 1,200,000 M. Aktien.
Die neuen volleinbezahlten Aktien sind ab 1. Dezember
1899 dividendenberechtigt und mit den alten Aktien gleich-
berechtigt. Die neuen Aktien sind in der Zeit vom 9. Januar
bis 23. Januar d. J. den Aktionären derart zum Bezuge an-
geboten worden, daß auf je 14,000 M. Nominal alte Aktien
drei neue Aktien oder auf je 5000 M. Nominal alte Aktien
eine neue Aktie zum Kurse von 142 Proz. zuzüglich 4 Proz.
Stückzinsen vom 1. Dezember 1899 bezogen werden konn-
ten. Aus dem bei der Begebung der neuen Aktien erzielten
Agio flossen zirka 427,000 M. dem ordentlichen Reserve-
sonds der Gesellschaft zu. Der Ankauf des Nürtinger
Werkes geschah, um für die Zukunft die Konkurrenzfähig-
keit der Gesellschaft zu erhöhen, insbesondere auch um ein
zweites Absatzzentrum zu erschließen. Nach Regelung des
Betriebes und der Durchführungen einiger nothwendiger
Um- und Neubauten ist, nach den Angaben des Prospekts,
bei der guten Lage des Werkes, auch in Nürtingen ein
günstiges Resultat zu erhoffen. Die Gesellschaft hat in den
letzten fünf Jahren an Dividenden vertheilt: 21/2 Proz.,
8 Proz., 8 Proz., 8 Proz., 10 Proz. (Vorschlag). Die niedrige
Dividende im Jahre 1895 erklärt sich aus dem großen
Brandschaden, den die Gesellschaft in jenem Jahre erlitt.
Der pro 1899 erzielte Reingewinn beträgt 949,042 M. Be-
züglich weiterer Informationen verweisen wir auf die An-
gaben des Prospektes.

* Bremer Baumwollbörse.

Der Jahresbericht be-
klagt in warmen Worten den Rücktritt des Hrn. Reichsraths
Th. v. Haßler, des Seniors der Spinnermitglieder des
Komitees. Ihm war es vor allem zu danken, daß im Jahre
1886 durch Hinzutritt der deutschen Baumwollspinner die
vorher nur den Bedürfnissen des Bremer Baumwollmarktes
entsprechende Baumwollbörse zu einer ganz Deutschland
vereinigenden erweitert worden ist. Die Arbitrationen er-
reichten im Jahre 1899 die Höhe von 1,431,350 Ballen (im
Vorjahr 1,550,551). Der Import von Baumwolle hat gegen
das Vorjahr eine erhebliche Einbuße erlitten; es wurden
1,382,179 (gegen 1,765,353) Ballen eingeführt. Dieser Aus-
fall hängt mit der kleineren amerikanischen Ernte und den
wesentlich erhöhten Preisen, welche die Spinnerei vorsichtig
in ihren Operationen machte, zusammen. Die Zahl der Mit-
glieder beträgt gegenwärtig 373. Für Klassirungsgebühren
wurden 276,706 M. eingenommen; das Gewinn- und Verlust-
konto schließt mit einem Ueberschuß von 131,474 M.

* Allgemeine Versicherungsgesellschaft für See-,
Fluß- und Landtransport in Dresden.

Die Ver-
waltung schlägt eine Dividende pro 1899 von 75 Proz.
(wie im Vorjahr) vor.

* Sächsische Rückversicherungsgesellschaft.

Die
Dividende pro 1899 soll 66 2/3 Proz. (50 Proz. i. V.) be-
tragen.

* Transatlantische Güterversicherungsgesell-
schaft in Berlin.

Die Direktion schlägt die Vertheilung
von 18 1/3 Proz. Dividende (16 2/3 Proz. i. V.) vor.

* Deutsch-Amerikanische Petroleum-Gesellschaft,
Bremen.

Im Jahre 1899 erzielte die Gesellschaft, die mit
einem Aktienkapital von 9 Millionen Mark arbeitet, nach
Vornahme von Abschreibungen in Höhe von 2,223,424 M.
einen Reingewinn von 4,030,230 M.

* Schwefelsaures Ammoniak.

Man schreibt uns:
Das verflossene Jahr ist für die Verkäufer, resp. Produzenten
in Großbritannien als ein gutes zu bezeichnen, denn der
Export von 1899 war 140,371 Tons, gegen 1898 mit 136,936
Tons, und Preise, welche im vorigen Frühjahr um ca. 2 M.
per Zentner in die Höhe gingen, konnten sich fast während
des ganzen Jahres auf der Höhe halten, wenn auch der Ab-
schluß etwas abschwächend war. Die Mattigkeit war aber
nur vorübergehend und blieb die Tendenz des Marktes an-
haltend fest unter fortschreitender Aufbesserung der Preise. --
Bemerkenswertherweise hat der Export von England nach
Deutschland um ca. 3593 Tons, nach Frankreich um 5917
Tons, nach Belgien um 5046 Tons, nach Holland um 1749
Tons abgenommen, während Spanien, ferner die Vereinigten
Staaten und andere überseeische Konsumländer Zunahme
des Verbrauchs, beziehungsweise der Einfuhr aufweisen.
Hiebei muß aber doch besonders hervorgehoben werden,
daß trotzdem der deutsche Konsum nicht etwa zurück-
gegangen ist, sondern vielmehr zugenommen hat; dies findet
darin hinreichende Erklärung, daß der größere Bedarf in
Deutschland durch die stark zunehmende Produktion in erster
Linie gedeckt wird, und dürfte in den benachbarten Staaten
das Verhältniß wohl ein gleiches sein. Die englische Einfuhr
des Artikels nimmt in der Hauptsache ihren Weg über Ham-
burg und repräsentirte in den letzten Jahren einen Werth
von beinahe 3,000,000 M. das Jahr. Der weitaus größte
Theil
der Einfuhr verbleibt in Hamburg und wird an
die am Platze besteheuden bedeutenden chemischen Fabriken
abgegeben. Ein nur kleiner Theil wird mittelst der Bahnen
und per Schiff auf der Oberelbe dem deutschen Binnenland
zugesührt; die Wiederausfuhr seewärts ist dagegen ganz ohne
Belang.

Zur deutschen Petroleumeinfuhr.

Eine be-
merkenswerthe Zunahme zeigt seit einiger Zeit die Einfuhr
von russischem Petroleum nach Deutschland. Im Jahre 1899
wurden aus Rußland rund 500,000 dz mehr eingeführt als
im Jahre 1898. Gleichzeitig ist die Einfuhr aus den Ver-
[Spaltenumbruch] einigten Staaten um ungefähr 456,000 dz zurückgegangen.
Seit 1894 hat sich die Einfuhr aus Rußland fast verfünffacht.
Es wurden nach Deutschland eingeführt:

[Tabelle]

Aus diesen Zahlen geht hervor, daß die russische Petroleum-
industrie der amerikanischen auf dem deutschen Markt recht
scharfe Konkurrenz zu machen beginnt. Im Jahre 1894 waren
nur 3 Proz. des in Deutschland eingeführten Petroleums
russischen Ursprungs, 1898 stieg der russische Antheil auf 6.4
und 1899 sogar auf 11.6 Proz., und diese Steigerung hat
bewirkt, daß die Zufuhr von amerikanischem Petroleum im
vergangenen Jahre zum erstenmal zurückgegangen ist. Von
Einfluß auf die weitere Zufuhr dürfte es sein, wenn der Plan
der Verstaatlichung der russischen Petroleumgewinnung sich
verwirklicht. Wie gemeldet wird, soll im russischen Finanz-
ministerium bereits ein Gesetzentwurf ausgearbeitet werden,
der die Uebernahme der Petroleumgewinnung auf den Staat
zum Gegenstand hat. Veranlassung zu diesem Schritt sollen
die Preiserhöhungen der Naphthaprodukte gegeben haben,
welche durch die bisherige Monopolisirung dieses Industrie-
zweigs in wenigen Händen ermöglicht wurden. R.

* Portugiesische Finanzen.

Die schwebende Schuld
Portugals bezifferte sich Ende 1899 im Inland auf 42,618
Contos (i. V. 40,830 Contos), im Ausland auf 1035 Contos
(gegen 4368 Contos).

* Rußlands Unternehmungen.

Man schreibt uns
aus London: Der Eifer, mit dem sich Rußland auf gewaltige,
riesiges Kapital erfordernde Unternehmungen in der Türkei,
Persien und China stürzt, gibt hier zu um so lebhafteren Er-
örterungen Anlaß, als dasselbe sich in so großen finanziellen
Schwierigkeiten befindet, daß es, oder richtiger gesagt die
Adelsbank, innerhalb weniger Monate 9 oder 10 Mill. Pfd.
Sterling in Paris borgen mußte, um den russischen Groß-
grundbesitzern in der Noth beistehen zu können. Die Re-
gierung selbst aber hatte in den Vereinigten Staaten behufs
Bezahlung von daselbst gekauftem Eisenbahumaterial und
Lokomotiven ein paar weitere Millionen aufzunehmen. Man
ist in England jedoch der Ansicht, daß, wenn Rußland auch
fernerhin sorgfältig Krieg vermeidet, es im Laufe der Zeit
Gewinn aus seinen Unternehmungen zu ziehen vermögen
dürfte, indeß andernfalls seine Lage leicht zu einer äußerst
kritischen werden könnte. Unter allen Umständen aber sagt
man sich hier wie wohl auch anderwärts, daß das Zarenreich
besser daran thäte und menschlicher handeln würde, wenn es
das eigene oder geborgte Kapital dazu benutzte, das Loos
seines, ein solches Jammerdasein führenden Vauernstandes zu
bessern. Zwei Jahre hintereinander ist nun ein großer Theil
des Reiches von fürchterlicher Hungersnoth heimgesucht
worden, ohne daß die Regierung Mittel und Wege fand, dem
herrschenden Elend abzuhelfen. Im Augenblick borgt die
Banque de la Noblesse, die ein staatliches Institut ist, nun
schon wieder in Paris, und zwar, wie es heißt, 4 Mill. Pfd.
Sterling, welcher Betrag dazu zu dienen haben wird, den
Großgrundbesitzern, die allenthalben Hypotheken aufnehmen,
weiteren Beistand zu leisten. Die Sicherheit, die den Franzosen
gewährt wird, bilden erstens die betreffenden Hypothekenbriefe
und zweitens die Staatsgarantie. In England würde Ruß-
land vergeblich um Geld anklopfen und auch in den Ver-
einigten Staaten vermöchte es niemals eine wirkliche Anleihe
unterzubringen.

* Petersburg - Moskauer Commerzbank.

Die
Bank erzielte im Jahre 1899 einen Reingewinn von 424,732
Rubel, gegen 538,886 Rbl. für 1898 und 536,833 Rbl. für
1897. Die Verwaltung beantragt die Auszahlung einer Divi-
dende von 20 Rbl. (gegen 25 Rbl. für die vorhergehenden
zwei Jahre). Von empfindlichen Verlusten blieb die Bank
verschont, doch trägt die vorjährige Krisis die Schuld, daß
der 1899 er Gewinn nicht die Höhe von 1898 erreichte. Bei
einem Grundkapital von 5 Mill. Rbl. verfügt die Bank über
einen Reservefonds von 5,113,868 Rbl. und eine Exirareserve
von 196,997 Rbl., die beide ausschließlich in festverzinslichen
Werthen angelegt sind.

* Goldvorräthe der Transvaal - Banken.

Nach
Meldungen, die aus Lourenco Marques den "Times" zu-
gehen, hat die Trausvaal-Regierung von den dort bestehenden
Banken aus deren auf insgesammt 21/4 Mill. Pfd. St. aus-
gewiesenen Beständen an Goldmünzen einen Theilbetrag von
500,000 Pfd. St. "kommandirt"; doch wird ausdrücklich hin-
zugefügt, daß dies im Umtausch gegen im Transvaal ge-
wonnenes Barrengold geschehe, dessen Auslieferung allerdings
erst noch erfolgen sollte. Entnommen wurden aus der African
Banking Corporation 70,000 Pfd. St., Bank of Africa 80,000
Pfd. St., Natal Bank 40,000 Pfd. St., Netherlands Bank
50,000 Pfd. St., Standard Bank of South Africa 260,000
Pfd. St. Von den hierunter befindlichen britischen Banken
sei, gestützt auf die seinerzeit erlassene Proklamation der eng-
lischen Regierung gegen das Vorgehen der Transvaal-Regie-
rung Einspruch erhoben worden, aber ohne Erfolg.

* Aegyptische Staatsschuldenkasse.

Die Einnahmen
der ägyptischen Staatsschuldenkasse betrugen im März für
die unifizirte Schuld 303,516 Pfd. St. und für die privilegirte
Schuld 105,480 Pfd. St. -- Nachstehend eine Zusammenstellung
der letzten Jahre:

[Tabelle]


Einnahmen von Transportanstalten.
* Münchener Trambahu-Aktien-Gesellschaft.

Die Ein-
nahmen an Fahrgeldern betragen im Monat März 341,321 M.
(285,011 M. i. V.). Die Mehreinnahmen des laufenden Ge-
schästsjahres erhöhen sich damit auf 357,943 M.



Fondsbörsen vom 2. April.
.. München.

Abendverkehr. Wir notiren: Kredit-
aktien 235.00, Disconto-Kommaudit-Antheile 1931/2.

[Spaltenumbruch]

Tel. Die Abend-
börse
war ziemlich belebt. Renten, besonders Portugiesen,
Spanier und Mexicaner beliebt. Eschweiler und Concordia
höher gefragt. Banken still.

Kreditaktien 234.80, Disconto-Kommandit-Antheile 192.90
ex 6 Proz., Berliner Bank 116.30, Berliner Handelsgesellschaft
167.60 ex, Darmstädter 140.50, Bayerische Bank 105.30,
Ottomanbauk 115.85.
Staatsbahn 134.80, Lombarden 27.70, Schweizer. Zentral-
bahn 145.75, Schweiz. Nordostbahn 92.35, Schweiz. Jura-
Simplon-Bahn 89.70, Schweiz. Unionbahn 82.20.
5 proz. Italiener 94.45, 5 proz. Mexicaner 42.20, 41/2 proz.
Portngiesen 39.90, Spanier 73.50.
Bochumer 281.50, Gelsenkirchener 221.45, Harpener 237.25,
Laurahütte 283.50, Hibernia 251.45, Eschweiler 287.00, Con-
cordia 348.00, Caro 187.50, Friedrichshütte 188.00.
Schuckert 221.00 ex, Hilgers 132.90, Albert 171.10, Buderus
136.50, Hilpert 126.50.

Tel. Privatverkehr. Kreditaktien
234.75 nominell, Paketfahrt 135.50, Lübecker 152.50. Tendenz: Ruhig

Tel. Schlußkurse.

[Tabelle]

Banque de Paris 1165.00. Platzdisconto --. Huanchaca 166.00.
Tendenz: Fest.

Tel. Börsenbericht. Die heutige
Börse verkehrte in fester Tendenz; insbesondere spanische Werthe
steigend; auch Portugiesen und Türkenwerthe besser. Rio Tinto
auf Deckungen des englischen Decouverts höher.

Tel. Fondskurse: Oesterreich.
Silberrente 81 7/8 , österreich. Papierrente 81 7/8 , österreich. Goldrente 98.00,
ungar. Goldrente --, Russen von 1873 --, Große russische Eisen-
bahn --, II. Orientanleihe --, Türken (konvert.) 23.00. -- Wechsel auf
Hamburg 59.15, auf Wien --, auf London --.

Tel. Schlußkurse.

[Tabelle]

Tel. Goldagio 431/2.

Tel. Wechsel auf London 8.



Tel. Die Verwaltung der Hul-
dschinski'schen Hüttenwerke
theilt mit, daß die ersten acht
Monate des Geschäftsjahres ein wesentlich besseres Er-
trägniß ergeben als in der gleichen Zeit des Vorjahres.

Tel. Entgegen den bis Sonn-
abend nicht gar so bedeutenden Ansprüchen stellten laut
"Berl. Tagebl." am Sonnabend sich noch solche Anforde-
rungen ein, daß dieselben größer als je bisher am 1. April
waren. Der Notenumlauf stieg um 400 Millionen
gegen die Vorwoche; die steuerfreie Notenreserve
wurde mit 250 Millionen überschritten (Ende 1899
war sie mit 337 Millionen überschritten); gegen den 1. April
des Vorjahres ist sie um 100 Millionen mehr überschritten.



Produktenbörsen und Märkte.

(Baumwolle-Wochenbericht des Ver-
eins der am Baumwollhandel betheiligten Firmen in Ham-
burg
.) Der Markt verkehrte in der vergangenen Woche in lustloser
Stimmung; nach verschiedenen Schwankungen schließen Preise für Ame-
rikaner 1/4 Pf. unter denen der letzten Woche, während Ostindier infolge
billiger Offerten von drüben 1 Pf. nachgegeben haben.

Tel. Petroleum-
bericht
. Standard white loco 8.05 G. Tendenz: Still.

Tel. Rüböl per April 62.75, per Mai 63.00,
per Mai-August 63.50, per September-Dezember 61.75. Tendenz: Still. --
Spiritus per April 38.75, per September-Dezember 37.25. Tendenz:
Still. -- Zucker per April 30.75, per Oktober-Januar 28.25. Tendenz:
Still. -- Mehl per April 26.80, per Mai 27.00, per Mai-August 27.40,
per September-Dezember 28.40. Tendenz: Fest. -- Weizen per April
20.30, per Mai 20.60, per Mai-August 21.00, per September-Dezember
21.75. Tendenz: Fest. -- Roggen per April 13.90, per Mai 14.10,
per Mai- August 14.25, per September-Dezember 14.60. Tendenz:
Behauptet. -- Wetter: Bedeckt.

Tel. Petro-
leummarkt
. (Schlußbericht.) Nafsinirtes Type weiß loco 221/4 bez.
u. Br., per April 221/4 Br., per Mai 221/4 Br., per Juni 221/2 Br.
Tendenz. Ruhig. -- Getreidemarkt. Weizen behauptet, Roggen
ruhig, Hafer behauptet, Gerste behauptet.

Tel. Produktenbericht.
Weizen geschäftslos, Noggen auf Termine behauptet, per Mai 135.00.
Rüböl loco 30 7/8 .

Tel. Metall-Börse. Kupfer
Chili-Bars Cash 78 5/8 , do. 3 Monate 771/2. Zinn Straits Cash 1381/2,
do. 3 Monate 1371/2. Blei, spanisch 163/4, do. englisch 16 7/8 . Zink,
Ordinary Brands 21 5/8 , do. Special Brands 221/4.

Tel. Javazucker 96% 12 3/8 .

Tel. Getreidemarkt fest; amerikanischer
Weizen 1/4 bis 1/2 s höher als vorige Woche; gemischter amerikanischer
Mais 1/4 s höher; von schwimmendem Getreide gemischter amerikanischer
Mais 1/4 s höher. Fremde Zusuhren an Weizen 7505, Gerste 12,847,
Hafer 67,540 Quarters. Wetter: Kalt.

Roheisen- Marltbericht von Reichmann
n. Co. Die Verminderung der Bestände in den öffentlichen Lagern und
die bedeutenden Verschiffungen nach dem Auslande haben unserm Mark

Nr. 91. München, Dienſtag Allgemeine Zeitung 3. April 1900.
[Spaltenumbruch]
Handel und Volkswirthſchaft.
* Von der Zulaſſungsſtelle.

Die Bayeriſche
Hypotheken- und Wechſelbank
hat bei der Zu-
laſſungsſtelle den Antrag eingebracht, 30,000,000 M. neue
4 proz. unverloosbare Hypothekenpfandbriefe ihres Inſti-
tuts, bei denen die Rückzahlung zehn Jahre lang ausge-
ſchloſſen iſt, zum Handel und zur Notirung an der hieſigen
Börſe zuzulaſſen.

* Portlandcementwerk Heidelberg, vorm. Schiffer-
decker u. Söhne, Heidelberg.

Wir veröffentlichen im An-
zeigentheil der vorliegenden Nummer den Proſpekt über
Nominal 1,200,000 M. neue Aktien vorgenannter Geſell-
ſchaft, welche zum Handel und zur Notiz, gleich den alten
bereits notirten 5,500,000 M. Aktien, an der Münchener
und an der Frankfurter Börſe zugelaſſen worden ſind und
von der Bayeriſchen Vereinsbank und der
Firma Baßu. Herz in den Verkehr gebracht werden. Das
Grundkapital der Geſellſchaft beſtand ſeither in 5,500,000
Mark. Durch Beſchluß der außerordentlichen General-
verſammlung vom 30. Dezember 1899 erfolgte behufs Er-
werb des der Firma M. Lude u. Co. in Nürtingen,
Württemberg, gehörigen Portlandzementwerkes nebſt
Grundſtücken und Kalkſteinbrüchen, ſowie zur Beſchaffung
des nothwendigen Betriebskapitals eine Erhöhung des
Grundkapitals durch Ausgabe von 1,200,000 M. Aktien.
Die neuen volleinbezahlten Aktien ſind ab 1. Dezember
1899 dividendenberechtigt und mit den alten Aktien gleich-
berechtigt. Die neuen Aktien ſind in der Zeit vom 9. Januar
bis 23. Januar d. J. den Aktionären derart zum Bezuge an-
geboten worden, daß auf je 14,000 M. Nominal alte Aktien
drei neue Aktien oder auf je 5000 M. Nominal alte Aktien
eine neue Aktie zum Kurſe von 142 Proz. zuzüglich 4 Proz.
Stückzinſen vom 1. Dezember 1899 bezogen werden konn-
ten. Aus dem bei der Begebung der neuen Aktien erzielten
Agio floſſen zirka 427,000 M. dem ordentlichen Reſerve-
ſonds der Geſellſchaft zu. Der Ankauf des Nürtinger
Werkes geſchah, um für die Zukunft die Konkurrenzfähig-
keit der Geſellſchaft zu erhöhen, insbeſondere auch um ein
zweites Abſatzzentrum zu erſchließen. Nach Regelung des
Betriebes und der Durchführungen einiger nothwendiger
Um- und Neubauten iſt, nach den Angaben des Proſpekts,
bei der guten Lage des Werkes, auch in Nürtingen ein
günſtiges Reſultat zu erhoffen. Die Geſellſchaft hat in den
letzten fünf Jahren an Dividenden vertheilt: 2½ Proz.,
8 Proz., 8 Proz., 8 Proz., 10 Proz. (Vorſchlag). Die niedrige
Dividende im Jahre 1895 erklärt ſich aus dem großen
Brandſchaden, den die Geſellſchaft in jenem Jahre erlitt.
Der pro 1899 erzielte Reingewinn beträgt 949,042 M. Be-
züglich weiterer Informationen verweiſen wir auf die An-
gaben des Proſpektes.

* Bremer Baumwollbörſe.

Der Jahresbericht be-
klagt in warmen Worten den Rücktritt des Hrn. Reichsraths
Th. v. Haßler, des Seniors der Spinnermitglieder des
Komitees. Ihm war es vor allem zu danken, daß im Jahre
1886 durch Hinzutritt der deutſchen Baumwollſpinner die
vorher nur den Bedürfniſſen des Bremer Baumwollmarktes
entſprechende Baumwollbörſe zu einer ganz Deutſchland
vereinigenden erweitert worden iſt. Die Arbitrationen er-
reichten im Jahre 1899 die Höhe von 1,431,350 Ballen (im
Vorjahr 1,550,551). Der Import von Baumwolle hat gegen
das Vorjahr eine erhebliche Einbuße erlitten; es wurden
1,382,179 (gegen 1,765,353) Ballen eingeführt. Dieſer Aus-
fall hängt mit der kleineren amerikaniſchen Ernte und den
weſentlich erhöhten Preiſen, welche die Spinnerei vorſichtig
in ihren Operationen machte, zuſammen. Die Zahl der Mit-
glieder beträgt gegenwärtig 373. Für Klaſſirungsgebühren
wurden 276,706 M. eingenommen; das Gewinn- und Verluſt-
konto ſchließt mit einem Ueberſchuß von 131,474 M.

* Allgemeine Verſicherungsgeſellſchaft für See-,
Fluß- und Landtransport in Dresden.

Die Ver-
waltung ſchlägt eine Dividende pro 1899 von 75 Proz.
(wie im Vorjahr) vor.

* Sächſiſche Rückverſicherungsgeſellſchaft.

Die
Dividende pro 1899 ſoll 66⅔ Proz. (50 Proz. i. V.) be-
tragen.

* Transatlantiſche Güterverſicherungsgeſell-
ſchaft in Berlin.

Die Direktion ſchlägt die Vertheilung
von 18⅓ Proz. Dividende (16⅔ Proz. i. V.) vor.

* Deutſch-Amerikaniſche Petroleum-Geſellſchaft,
Bremen.

Im Jahre 1899 erzielte die Geſellſchaft, die mit
einem Aktienkapital von 9 Millionen Mark arbeitet, nach
Vornahme von Abſchreibungen in Höhe von 2,223,424 M.
einen Reingewinn von 4,030,230 M.

* Schwefelſaures Ammoniak.

Man ſchreibt uns:
Das verfloſſene Jahr iſt für die Verkäufer, reſp. Produzenten
in Großbritannien als ein gutes zu bezeichnen, denn der
Export von 1899 war 140,371 Tons, gegen 1898 mit 136,936
Tons, und Preiſe, welche im vorigen Frühjahr um ca. 2 M.
per Zentner in die Höhe gingen, konnten ſich faſt während
des ganzen Jahres auf der Höhe halten, wenn auch der Ab-
ſchluß etwas abſchwächend war. Die Mattigkeit war aber
nur vorübergehend und blieb die Tendenz des Marktes an-
haltend feſt unter fortſchreitender Aufbeſſerung der Preiſe. —
Bemerkenswertherweiſe hat der Export von England nach
Deutſchland um ca. 3593 Tons, nach Frankreich um 5917
Tons, nach Belgien um 5046 Tons, nach Holland um 1749
Tons abgenommen, während Spanien, ferner die Vereinigten
Staaten und andere überſeeiſche Konſumländer Zunahme
des Verbrauchs, beziehungsweiſe der Einfuhr aufweiſen.
Hiebei muß aber doch beſonders hervorgehoben werden,
daß trotzdem der deutſche Konſum nicht etwa zurück-
gegangen iſt, ſondern vielmehr zugenommen hat; dies findet
darin hinreichende Erklärung, daß der größere Bedarf in
Deutſchland durch die ſtark zunehmende Produktion in erſter
Linie gedeckt wird, und dürfte in den benachbarten Staaten
das Verhältniß wohl ein gleiches ſein. Die engliſche Einfuhr
des Artikels nimmt in der Hauptſache ihren Weg über Ham-
burg und repräſentirte in den letzten Jahren einen Werth
von beinahe 3,000,000 M. das Jahr. Der weitaus größte
Theil
der Einfuhr verbleibt in Hamburg und wird an
die am Platze beſteheuden bedeutenden chemiſchen Fabriken
abgegeben. Ein nur kleiner Theil wird mittelſt der Bahnen
und per Schiff auf der Oberelbe dem deutſchen Binnenland
zugeſührt; die Wiederausfuhr ſeewärts iſt dagegen ganz ohne
Belang.

Zur deutſchen Petroleumeinfuhr.

Eine be-
merkenswerthe Zunahme zeigt ſeit einiger Zeit die Einfuhr
von ruſſiſchem Petroleum nach Deutſchland. Im Jahre 1899
wurden aus Rußland rund 500,000 dz mehr eingeführt als
im Jahre 1898. Gleichzeitig iſt die Einfuhr aus den Ver-
[Spaltenumbruch] einigten Staaten um ungefähr 456,000 dz zurückgegangen.
Seit 1894 hat ſich die Einfuhr aus Rußland faſt verfünffacht.
Es wurden nach Deutſchland eingeführt:

[Tabelle]

Aus dieſen Zahlen geht hervor, daß die ruſſiſche Petroleum-
induſtrie der amerikaniſchen auf dem deutſchen Markt recht
ſcharfe Konkurrenz zu machen beginnt. Im Jahre 1894 waren
nur 3 Proz. des in Deutſchland eingeführten Petroleums
ruſſiſchen Urſprungs, 1898 ſtieg der ruſſiſche Antheil auf 6.4
und 1899 ſogar auf 11.6 Proz., und dieſe Steigerung hat
bewirkt, daß die Zufuhr von amerikaniſchem Petroleum im
vergangenen Jahre zum erſtenmal zurückgegangen iſt. Von
Einfluß auf die weitere Zufuhr dürfte es ſein, wenn der Plan
der Verſtaatlichung der ruſſiſchen Petroleumgewinnung ſich
verwirklicht. Wie gemeldet wird, ſoll im ruſſiſchen Finanz-
miniſterium bereits ein Geſetzentwurf ausgearbeitet werden,
der die Uebernahme der Petroleumgewinnung auf den Staat
zum Gegenſtand hat. Veranlaſſung zu dieſem Schritt ſollen
die Preiserhöhungen der Naphthaprodukte gegeben haben,
welche durch die bisherige Monopoliſirung dieſes Induſtrie-
zweigs in wenigen Händen ermöglicht wurden. R.

* Portugieſiſche Finanzen.

Die ſchwebende Schuld
Portugals bezifferte ſich Ende 1899 im Inland auf 42,618
Contos (i. V. 40,830 Contos), im Ausland auf 1035 Contos
(gegen 4368 Contos).

* Rußlands Unternehmungen.

Man ſchreibt uns
aus London: Der Eifer, mit dem ſich Rußland auf gewaltige,
rieſiges Kapital erfordernde Unternehmungen in der Türkei,
Perſien und China ſtürzt, gibt hier zu um ſo lebhafteren Er-
örterungen Anlaß, als dasſelbe ſich in ſo großen finanziellen
Schwierigkeiten befindet, daß es, oder richtiger geſagt die
Adelsbank, innerhalb weniger Monate 9 oder 10 Mill. Pfd.
Sterling in Paris borgen mußte, um den ruſſiſchen Groß-
grundbeſitzern in der Noth beiſtehen zu können. Die Re-
gierung ſelbſt aber hatte in den Vereinigten Staaten behufs
Bezahlung von daſelbſt gekauftem Eiſenbahumaterial und
Lokomotiven ein paar weitere Millionen aufzunehmen. Man
iſt in England jedoch der Anſicht, daß, wenn Rußland auch
fernerhin ſorgfältig Krieg vermeidet, es im Laufe der Zeit
Gewinn aus ſeinen Unternehmungen zu ziehen vermögen
dürfte, indeß andernfalls ſeine Lage leicht zu einer äußerſt
kritiſchen werden könnte. Unter allen Umſtänden aber ſagt
man ſich hier wie wohl auch anderwärts, daß das Zarenreich
beſſer daran thäte und menſchlicher handeln würde, wenn es
das eigene oder geborgte Kapital dazu benutzte, das Loos
ſeines, ein ſolches Jammerdaſein führenden Vauernſtandes zu
beſſern. Zwei Jahre hintereinander iſt nun ein großer Theil
des Reiches von fürchterlicher Hungersnoth heimgeſucht
worden, ohne daß die Regierung Mittel und Wege fand, dem
herrſchenden Elend abzuhelfen. Im Augenblick borgt die
Banque de la Nobleſſe, die ein ſtaatliches Inſtitut iſt, nun
ſchon wieder in Paris, und zwar, wie es heißt, 4 Mill. Pfd.
Sterling, welcher Betrag dazu zu dienen haben wird, den
Großgrundbeſitzern, die allenthalben Hypotheken aufnehmen,
weiteren Beiſtand zu leiſten. Die Sicherheit, die den Franzoſen
gewährt wird, bilden erſtens die betreffenden Hypothekenbriefe
und zweitens die Staatsgarantie. In England würde Ruß-
land vergeblich um Geld anklopfen und auch in den Ver-
einigten Staaten vermöchte es niemals eine wirkliche Anleihe
unterzubringen.

* Petersburg - Moskauer Commerzbank.

Die
Bank erzielte im Jahre 1899 einen Reingewinn von 424,732
Rubel, gegen 538,886 Rbl. für 1898 und 536,833 Rbl. für
1897. Die Verwaltung beantragt die Auszahlung einer Divi-
dende von 20 Rbl. (gegen 25 Rbl. für die vorhergehenden
zwei Jahre). Von empfindlichen Verluſten blieb die Bank
verſchont, doch trägt die vorjährige Kriſis die Schuld, daß
der 1899 er Gewinn nicht die Höhe von 1898 erreichte. Bei
einem Grundkapital von 5 Mill. Rbl. verfügt die Bank über
einen Reſervefonds von 5,113,868 Rbl. und eine Exirareſerve
von 196,997 Rbl., die beide ausſchließlich in feſtverzinslichen
Werthen angelegt ſind.

* Goldvorräthe der Transvaal - Banken.

Nach
Meldungen, die aus Lourenço Marques den „Times“ zu-
gehen, hat die Trausvaal-Regierung von den dort beſtehenden
Banken aus deren auf insgeſammt 2¼ Mill. Pfd. St. aus-
gewieſenen Beſtänden an Goldmünzen einen Theilbetrag von
500,000 Pfd. St. „kommandirt“; doch wird ausdrücklich hin-
zugefügt, daß dies im Umtauſch gegen im Transvaal ge-
wonnenes Barrengold geſchehe, deſſen Auslieferung allerdings
erſt noch erfolgen ſollte. Entnommen wurden aus der African
Banking Corporation 70,000 Pfd. St., Bank of Africa 80,000
Pfd. St., Natal Bank 40,000 Pfd. St., Netherlands Bank
50,000 Pfd. St., Standard Bank of South Africa 260,000
Pfd. St. Von den hierunter befindlichen britiſchen Banken
ſei, geſtützt auf die ſeinerzeit erlaſſene Proklamation der eng-
liſchen Regierung gegen das Vorgehen der Transvaal-Regie-
rung Einſpruch erhoben worden, aber ohne Erfolg.

* Aegyptiſche Staatsſchuldenkaſſe.

Die Einnahmen
der ägyptiſchen Staatsſchuldenkaſſe betrugen im März für
die unifizirte Schuld 303,516 Pfd. St. und für die privilegirte
Schuld 105,480 Pfd. St. — Nachſtehend eine Zuſammenſtellung
der letzten Jahre:

[Tabelle]


Einnahmen von Transportanſtalten.
* Münchener Trambahu-Aktien-Geſellſchaft.

Die Ein-
nahmen an Fahrgeldern betragen im Monat März 341,321 M.
(285,011 M. i. V.). Die Mehreinnahmen des laufenden Ge-
ſchäſtsjahres erhöhen ſich damit auf 357,943 M.



Fondsbörſen vom 2. April.
.. München.

Abendverkehr. Wir notiren: Kredit-
aktien 235.00, Disconto-Kommaudit-Antheile 193½.

[Spaltenumbruch]

Tel. Die Abend-
börſe
war ziemlich belebt. Renten, beſonders Portugieſen,
Spanier und Mexicaner beliebt. Eſchweiler und Concordia
höher gefragt. Banken ſtill.

Kreditaktien 234.80, Disconto-Kommandit-Antheile 192.90
ex 6 Proz., Berliner Bank 116.30, Berliner Handelsgeſellſchaft
167.60 ex, Darmſtädter 140.50, Bayeriſche Bank 105.30,
Ottomanbauk 115.85.
Staatsbahn 134.80, Lombarden 27.70, Schweizer. Zentral-
bahn 145.75, Schweiz. Nordoſtbahn 92.35, Schweiz. Jura-
Simplon-Bahn 89.70, Schweiz. Unionbahn 82.20.
5 proz. Italiener 94.45, 5 proz. Mexicaner 42.20, 4½ proz.
Portngieſen 39.90, Spanier 73.50.
Bochumer 281.50, Gelſenkirchener 221.45, Harpener 237.25,
Laurahütte 283.50, Hibernia 251.45, Eſchweiler 287.00, Con-
cordia 348.00, Caro 187.50, Friedrichshütte 188.00.
Schuckert 221.00 ex, Hilgers 132.90, Albert 171.10, Buderus
136.50, Hilpert 126.50.

Tel. Privatverkehr. Kreditaktien
234.75 nominell, Paketfahrt 135.50, Lübecker 152.50. Tendenz: Ruhig

Tel. Schlußkurſe.

[Tabelle]

Banque de Paris 1165.00. Platzdisconto —. Huanchaca 166.00.
Tendenz: Feſt.

Tel. Börſenbericht. Die heutige
Börſe verkehrte in feſter Tendenz; insbeſondere ſpaniſche Werthe
ſteigend; auch Portugieſen und Türkenwerthe beſſer. Rio Tinto
auf Deckungen des engliſchen Decouverts höher.

Tel. Fondskurſe: Oeſterreich.
Silberrente 81⅞, öſterreich. Papierrente 81⅞, öſterreich. Goldrente 98.00,
ungar. Goldrente —, Ruſſen von 1873 —, Große ruſſiſche Eiſen-
bahn —, II. Orientanleihe —, Türken (konvert.) 23.00. — Wechſel auf
Hamburg 59.15, auf Wien —, auf London —.

Tel. Schlußkurſe.

[Tabelle]

Tel. Goldagio 43½.

Tel. Wechſel auf London 8.



Tel. Die Verwaltung der Hul-
dſchinski’ſchen Hüttenwerke
theilt mit, daß die erſten acht
Monate des Geſchäftsjahres ein weſentlich beſſeres Er-
trägniß ergeben als in der gleichen Zeit des Vorjahres.

Tel. Entgegen den bis Sonn-
abend nicht gar ſo bedeutenden Anſprüchen ſtellten laut
„Berl. Tagebl.“ am Sonnabend ſich noch ſolche Anforde-
rungen ein, daß dieſelben größer als je bisher am 1. April
waren. Der Notenumlauf ſtieg um 400 Millionen
gegen die Vorwoche; die ſteuerfreie Notenreſerve
wurde mit 250 Millionen überſchritten (Ende 1899
war ſie mit 337 Millionen überſchritten); gegen den 1. April
des Vorjahres iſt ſie um 100 Millionen mehr überſchritten.



Produktenbörſen und Märkte.

(Baumwolle-Wochenbericht des Ver-
eins der am Baumwollhandel betheiligten Firmen in Ham-
burg
.) Der Markt verkehrte in der vergangenen Woche in luſtloſer
Stimmung; nach verſchiedenen Schwankungen ſchließen Preiſe für Ame-
rikaner ¼ Pf. unter denen der letzten Woche, während Oſtindier infolge
billiger Offerten von drüben 1 Pf. nachgegeben haben.

Tel. Petroleum-
bericht
. Standard white loco 8.05 G. Tendenz: Still.

Tel. Rüböl per April 62.75, per Mai 63.00,
per Mai-Auguſt 63.50, per September-Dezember 61.75. Tendenz: Still. —
Spiritus per April 38.75, per September-Dezember 37.25. Tendenz:
Still. — Zucker per April 30.75, per Oktober-Januar 28.25. Tendenz:
Still. — Mehl per April 26.80, per Mai 27.00, per Mai-Auguſt 27.40,
per September-Dezember 28.40. Tendenz: Feſt. — Weizen per April
20.30, per Mai 20.60, per Mai-Auguſt 21.00, per September-Dezember
21.75. Tendenz: Feſt. — Roggen per April 13.90, per Mai 14.10,
per Mai- Auguſt 14.25, per September-Dezember 14.60. Tendenz:
Behauptet. — Wetter: Bedeckt.

Tel. Petro-
leummarkt
. (Schlußbericht.) Nafſinirtes Type weiß loco 22¼ bez.
u. Br., per April 22¼ Br., per Mai 22¼ Br., per Juni 22½ Br.
Tendenz. Ruhig. — Getreidemarkt. Weizen behauptet, Roggen
ruhig, Hafer behauptet, Gerſte behauptet.

Tel. Produktenbericht.
Weizen geſchäftslos, Noggen auf Termine behauptet, per Mai 135.00.
Rüböl loco 30⅞.

Tel. Metall-Börſe. Kupfer
Chili-Bars Caſh 78⅝, do. 3 Monate 77½. Zinn Straits Caſh 138½,
do. 3 Monate 137½. Blei, ſpaniſch 16¾, do. engliſch 16⅞. Zink,
Ordinary Brands 21⅝, do. Special Brands 22¼.

Tel. Javazucker 96% 12⅜.

Tel. Getreidemarkt feſt; amerikaniſcher
Weizen ¼ bis ½ s höher als vorige Woche; gemiſchter amerikaniſcher
Mais ¼ s höher; von ſchwimmendem Getreide gemiſchter amerikaniſcher
Mais ¼ s höher. Fremde Zuſuhren an Weizen 7505, Gerſte 12,847,
Hafer 67,540 Quarters. Wetter: Kalt.

Roheiſen- Marltbericht von Reichmann
n. Co. Die Verminderung der Beſtände in den öffentlichen Lagern und
die bedeutenden Verſchiffungen nach dem Auslande haben unſerm Mark

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[7/0007] Nr. 91. München, Dienſtag Allgemeine Zeitung 3. April 1900. Handel und Volkswirthſchaft. * Von der Zulaſſungsſtelle. Die Bayeriſche Hypotheken- und Wechſelbank hat bei der Zu- laſſungsſtelle den Antrag eingebracht, 30,000,000 M. neue 4 proz. unverloosbare Hypothekenpfandbriefe ihres Inſti- tuts, bei denen die Rückzahlung zehn Jahre lang ausge- ſchloſſen iſt, zum Handel und zur Notirung an der hieſigen Börſe zuzulaſſen. * Portlandcementwerk Heidelberg, vorm. Schiffer- decker u. Söhne, Heidelberg. Wir veröffentlichen im An- zeigentheil der vorliegenden Nummer den Proſpekt über Nominal 1,200,000 M. neue Aktien vorgenannter Geſell- ſchaft, welche zum Handel und zur Notiz, gleich den alten bereits notirten 5,500,000 M. Aktien, an der Münchener und an der Frankfurter Börſe zugelaſſen worden ſind und von der Bayeriſchen Vereinsbank und der Firma Baßu. Herz in den Verkehr gebracht werden. Das Grundkapital der Geſellſchaft beſtand ſeither in 5,500,000 Mark. Durch Beſchluß der außerordentlichen General- verſammlung vom 30. Dezember 1899 erfolgte behufs Er- werb des der Firma M. Lude u. Co. in Nürtingen, Württemberg, gehörigen Portlandzementwerkes nebſt Grundſtücken und Kalkſteinbrüchen, ſowie zur Beſchaffung des nothwendigen Betriebskapitals eine Erhöhung des Grundkapitals durch Ausgabe von 1,200,000 M. Aktien. Die neuen volleinbezahlten Aktien ſind ab 1. Dezember 1899 dividendenberechtigt und mit den alten Aktien gleich- berechtigt. Die neuen Aktien ſind in der Zeit vom 9. Januar bis 23. Januar d. J. den Aktionären derart zum Bezuge an- geboten worden, daß auf je 14,000 M. Nominal alte Aktien drei neue Aktien oder auf je 5000 M. Nominal alte Aktien eine neue Aktie zum Kurſe von 142 Proz. zuzüglich 4 Proz. Stückzinſen vom 1. Dezember 1899 bezogen werden konn- ten. Aus dem bei der Begebung der neuen Aktien erzielten Agio floſſen zirka 427,000 M. dem ordentlichen Reſerve- ſonds der Geſellſchaft zu. Der Ankauf des Nürtinger Werkes geſchah, um für die Zukunft die Konkurrenzfähig- keit der Geſellſchaft zu erhöhen, insbeſondere auch um ein zweites Abſatzzentrum zu erſchließen. Nach Regelung des Betriebes und der Durchführungen einiger nothwendiger Um- und Neubauten iſt, nach den Angaben des Proſpekts, bei der guten Lage des Werkes, auch in Nürtingen ein günſtiges Reſultat zu erhoffen. Die Geſellſchaft hat in den letzten fünf Jahren an Dividenden vertheilt: 2½ Proz., 8 Proz., 8 Proz., 8 Proz., 10 Proz. (Vorſchlag). Die niedrige Dividende im Jahre 1895 erklärt ſich aus dem großen Brandſchaden, den die Geſellſchaft in jenem Jahre erlitt. Der pro 1899 erzielte Reingewinn beträgt 949,042 M. Be- züglich weiterer Informationen verweiſen wir auf die An- gaben des Proſpektes. * Bremer Baumwollbörſe. Der Jahresbericht be- klagt in warmen Worten den Rücktritt des Hrn. Reichsraths Th. v. Haßler, des Seniors der Spinnermitglieder des Komitees. Ihm war es vor allem zu danken, daß im Jahre 1886 durch Hinzutritt der deutſchen Baumwollſpinner die vorher nur den Bedürfniſſen des Bremer Baumwollmarktes entſprechende Baumwollbörſe zu einer ganz Deutſchland vereinigenden erweitert worden iſt. Die Arbitrationen er- reichten im Jahre 1899 die Höhe von 1,431,350 Ballen (im Vorjahr 1,550,551). Der Import von Baumwolle hat gegen das Vorjahr eine erhebliche Einbuße erlitten; es wurden 1,382,179 (gegen 1,765,353) Ballen eingeführt. Dieſer Aus- fall hängt mit der kleineren amerikaniſchen Ernte und den weſentlich erhöhten Preiſen, welche die Spinnerei vorſichtig in ihren Operationen machte, zuſammen. Die Zahl der Mit- glieder beträgt gegenwärtig 373. Für Klaſſirungsgebühren wurden 276,706 M. eingenommen; das Gewinn- und Verluſt- konto ſchließt mit einem Ueberſchuß von 131,474 M. * Allgemeine Verſicherungsgeſellſchaft für See-, Fluß- und Landtransport in Dresden. Die Ver- waltung ſchlägt eine Dividende pro 1899 von 75 Proz. (wie im Vorjahr) vor. * Sächſiſche Rückverſicherungsgeſellſchaft. Die Dividende pro 1899 ſoll 66⅔ Proz. (50 Proz. i. V.) be- tragen. * Transatlantiſche Güterverſicherungsgeſell- ſchaft in Berlin. Die Direktion ſchlägt die Vertheilung von 18⅓ Proz. Dividende (16⅔ Proz. i. V.) vor. * Deutſch-Amerikaniſche Petroleum-Geſellſchaft, Bremen. Im Jahre 1899 erzielte die Geſellſchaft, die mit einem Aktienkapital von 9 Millionen Mark arbeitet, nach Vornahme von Abſchreibungen in Höhe von 2,223,424 M. einen Reingewinn von 4,030,230 M. * Schwefelſaures Ammoniak. Man ſchreibt uns: Das verfloſſene Jahr iſt für die Verkäufer, reſp. Produzenten in Großbritannien als ein gutes zu bezeichnen, denn der Export von 1899 war 140,371 Tons, gegen 1898 mit 136,936 Tons, und Preiſe, welche im vorigen Frühjahr um ca. 2 M. per Zentner in die Höhe gingen, konnten ſich faſt während des ganzen Jahres auf der Höhe halten, wenn auch der Ab- ſchluß etwas abſchwächend war. Die Mattigkeit war aber nur vorübergehend und blieb die Tendenz des Marktes an- haltend feſt unter fortſchreitender Aufbeſſerung der Preiſe. — Bemerkenswertherweiſe hat der Export von England nach Deutſchland um ca. 3593 Tons, nach Frankreich um 5917 Tons, nach Belgien um 5046 Tons, nach Holland um 1749 Tons abgenommen, während Spanien, ferner die Vereinigten Staaten und andere überſeeiſche Konſumländer Zunahme des Verbrauchs, beziehungsweiſe der Einfuhr aufweiſen. Hiebei muß aber doch beſonders hervorgehoben werden, daß trotzdem der deutſche Konſum nicht etwa zurück- gegangen iſt, ſondern vielmehr zugenommen hat; dies findet darin hinreichende Erklärung, daß der größere Bedarf in Deutſchland durch die ſtark zunehmende Produktion in erſter Linie gedeckt wird, und dürfte in den benachbarten Staaten das Verhältniß wohl ein gleiches ſein. Die engliſche Einfuhr des Artikels nimmt in der Hauptſache ihren Weg über Ham- burg und repräſentirte in den letzten Jahren einen Werth von beinahe 3,000,000 M. das Jahr. Der weitaus größte Theil der Einfuhr verbleibt in Hamburg und wird an die am Platze beſteheuden bedeutenden chemiſchen Fabriken abgegeben. Ein nur kleiner Theil wird mittelſt der Bahnen und per Schiff auf der Oberelbe dem deutſchen Binnenland zugeſührt; die Wiederausfuhr ſeewärts iſt dagegen ganz ohne Belang. Zur deutſchen Petroleumeinfuhr. Eine be- merkenswerthe Zunahme zeigt ſeit einiger Zeit die Einfuhr von ruſſiſchem Petroleum nach Deutſchland. Im Jahre 1899 wurden aus Rußland rund 500,000 dz mehr eingeführt als im Jahre 1898. Gleichzeitig iſt die Einfuhr aus den Ver- einigten Staaten um ungefähr 456,000 dz zurückgegangen. Seit 1894 hat ſich die Einfuhr aus Rußland faſt verfünffacht. Es wurden nach Deutſchland eingeführt: Aus dieſen Zahlen geht hervor, daß die ruſſiſche Petroleum- induſtrie der amerikaniſchen auf dem deutſchen Markt recht ſcharfe Konkurrenz zu machen beginnt. Im Jahre 1894 waren nur 3 Proz. des in Deutſchland eingeführten Petroleums ruſſiſchen Urſprungs, 1898 ſtieg der ruſſiſche Antheil auf 6.4 und 1899 ſogar auf 11.6 Proz., und dieſe Steigerung hat bewirkt, daß die Zufuhr von amerikaniſchem Petroleum im vergangenen Jahre zum erſtenmal zurückgegangen iſt. Von Einfluß auf die weitere Zufuhr dürfte es ſein, wenn der Plan der Verſtaatlichung der ruſſiſchen Petroleumgewinnung ſich verwirklicht. Wie gemeldet wird, ſoll im ruſſiſchen Finanz- miniſterium bereits ein Geſetzentwurf ausgearbeitet werden, der die Uebernahme der Petroleumgewinnung auf den Staat zum Gegenſtand hat. Veranlaſſung zu dieſem Schritt ſollen die Preiserhöhungen der Naphthaprodukte gegeben haben, welche durch die bisherige Monopoliſirung dieſes Induſtrie- zweigs in wenigen Händen ermöglicht wurden. R. * Portugieſiſche Finanzen. Die ſchwebende Schuld Portugals bezifferte ſich Ende 1899 im Inland auf 42,618 Contos (i. V. 40,830 Contos), im Ausland auf 1035 Contos (gegen 4368 Contos). * Rußlands Unternehmungen. Man ſchreibt uns aus London: Der Eifer, mit dem ſich Rußland auf gewaltige, rieſiges Kapital erfordernde Unternehmungen in der Türkei, Perſien und China ſtürzt, gibt hier zu um ſo lebhafteren Er- örterungen Anlaß, als dasſelbe ſich in ſo großen finanziellen Schwierigkeiten befindet, daß es, oder richtiger geſagt die Adelsbank, innerhalb weniger Monate 9 oder 10 Mill. Pfd. Sterling in Paris borgen mußte, um den ruſſiſchen Groß- grundbeſitzern in der Noth beiſtehen zu können. Die Re- gierung ſelbſt aber hatte in den Vereinigten Staaten behufs Bezahlung von daſelbſt gekauftem Eiſenbahumaterial und Lokomotiven ein paar weitere Millionen aufzunehmen. Man iſt in England jedoch der Anſicht, daß, wenn Rußland auch fernerhin ſorgfältig Krieg vermeidet, es im Laufe der Zeit Gewinn aus ſeinen Unternehmungen zu ziehen vermögen dürfte, indeß andernfalls ſeine Lage leicht zu einer äußerſt kritiſchen werden könnte. Unter allen Umſtänden aber ſagt man ſich hier wie wohl auch anderwärts, daß das Zarenreich beſſer daran thäte und menſchlicher handeln würde, wenn es das eigene oder geborgte Kapital dazu benutzte, das Loos ſeines, ein ſolches Jammerdaſein führenden Vauernſtandes zu beſſern. Zwei Jahre hintereinander iſt nun ein großer Theil des Reiches von fürchterlicher Hungersnoth heimgeſucht worden, ohne daß die Regierung Mittel und Wege fand, dem herrſchenden Elend abzuhelfen. Im Augenblick borgt die Banque de la Nobleſſe, die ein ſtaatliches Inſtitut iſt, nun ſchon wieder in Paris, und zwar, wie es heißt, 4 Mill. Pfd. Sterling, welcher Betrag dazu zu dienen haben wird, den Großgrundbeſitzern, die allenthalben Hypotheken aufnehmen, weiteren Beiſtand zu leiſten. Die Sicherheit, die den Franzoſen gewährt wird, bilden erſtens die betreffenden Hypothekenbriefe und zweitens die Staatsgarantie. In England würde Ruß- land vergeblich um Geld anklopfen und auch in den Ver- einigten Staaten vermöchte es niemals eine wirkliche Anleihe unterzubringen. * Petersburg - Moskauer Commerzbank. Die Bank erzielte im Jahre 1899 einen Reingewinn von 424,732 Rubel, gegen 538,886 Rbl. für 1898 und 536,833 Rbl. für 1897. Die Verwaltung beantragt die Auszahlung einer Divi- dende von 20 Rbl. (gegen 25 Rbl. für die vorhergehenden zwei Jahre). Von empfindlichen Verluſten blieb die Bank verſchont, doch trägt die vorjährige Kriſis die Schuld, daß der 1899 er Gewinn nicht die Höhe von 1898 erreichte. Bei einem Grundkapital von 5 Mill. Rbl. verfügt die Bank über einen Reſervefonds von 5,113,868 Rbl. und eine Exirareſerve von 196,997 Rbl., die beide ausſchließlich in feſtverzinslichen Werthen angelegt ſind. * Goldvorräthe der Transvaal - Banken. Nach Meldungen, die aus Lourenço Marques den „Times“ zu- gehen, hat die Trausvaal-Regierung von den dort beſtehenden Banken aus deren auf insgeſammt 2¼ Mill. Pfd. St. aus- gewieſenen Beſtänden an Goldmünzen einen Theilbetrag von 500,000 Pfd. St. „kommandirt“; doch wird ausdrücklich hin- zugefügt, daß dies im Umtauſch gegen im Transvaal ge- wonnenes Barrengold geſchehe, deſſen Auslieferung allerdings erſt noch erfolgen ſollte. Entnommen wurden aus der African Banking Corporation 70,000 Pfd. St., Bank of Africa 80,000 Pfd. St., Natal Bank 40,000 Pfd. St., Netherlands Bank 50,000 Pfd. St., Standard Bank of South Africa 260,000 Pfd. St. Von den hierunter befindlichen britiſchen Banken ſei, geſtützt auf die ſeinerzeit erlaſſene Proklamation der eng- liſchen Regierung gegen das Vorgehen der Transvaal-Regie- rung Einſpruch erhoben worden, aber ohne Erfolg. * Aegyptiſche Staatsſchuldenkaſſe. Die Einnahmen der ägyptiſchen Staatsſchuldenkaſſe betrugen im März für die unifizirte Schuld 303,516 Pfd. St. und für die privilegirte Schuld 105,480 Pfd. St. — Nachſtehend eine Zuſammenſtellung der letzten Jahre: Einnahmen von Transportanſtalten. * Münchener Trambahu-Aktien-Geſellſchaft. Die Ein- nahmen an Fahrgeldern betragen im Monat März 341,321 M. (285,011 M. i. V.). Die Mehreinnahmen des laufenden Ge- ſchäſtsjahres erhöhen ſich damit auf 357,943 M. Fondsbörſen vom 2. April. .. München. Abendverkehr. Wir notiren: Kredit- aktien 235.00, Disconto-Kommaudit-Antheile 193½. ∑ Frankfurt a. M., 6 Uhr 30 Min. Tel. Die Abend- börſe war ziemlich belebt. Renten, beſonders Portugieſen, Spanier und Mexicaner beliebt. Eſchweiler und Concordia höher gefragt. Banken ſtill. Kreditaktien 234.80, Disconto-Kommandit-Antheile 192.90 ex 6 Proz., Berliner Bank 116.30, Berliner Handelsgeſellſchaft 167.60 ex, Darmſtädter 140.50, Bayeriſche Bank 105.30, Ottomanbauk 115.85. Staatsbahn 134.80, Lombarden 27.70, Schweizer. Zentral- bahn 145.75, Schweiz. Nordoſtbahn 92.35, Schweiz. Jura- Simplon-Bahn 89.70, Schweiz. Unionbahn 82.20. 5 proz. Italiener 94.45, 5 proz. Mexicaner 42.20, 4½ proz. Portngieſen 39.90, Spanier 73.50. Bochumer 281.50, Gelſenkirchener 221.45, Harpener 237.25, Laurahütte 283.50, Hibernia 251.45, Eſchweiler 287.00, Con- cordia 348.00, Caro 187.50, Friedrichshütte 188.00. Schuckert 221.00 ex, Hilgers 132.90, Albert 171.10, Buderus 136.50, Hilpert 126.50. * Hamburg, 2. April. Tel. Privatverkehr. Kreditaktien 234.75 nominell, Paketfahrt 135.50, Lübecker 152.50. Tendenz: Ruhig * Paris, 3 Uhr nachm. Tel. Schlußkurſe. Banque de Paris 1165.00. Platzdisconto —. Huanchaca 166.00. Tendenz: Feſt. S. Paris, 2. April. Tel. Börſenbericht. Die heutige Börſe verkehrte in feſter Tendenz; insbeſondere ſpaniſche Werthe ſteigend; auch Portugieſen und Türkenwerthe beſſer. Rio Tinto auf Deckungen des engliſchen Decouverts höher. * Amſterdam, 4 Uhr nachm. Tel. Fondskurſe: Oeſterreich. Silberrente 81⅞, öſterreich. Papierrente 81⅞, öſterreich. Goldrente 98.00, ungar. Goldrente —, Ruſſen von 1873 —, Große ruſſiſche Eiſen- bahn —, II. Orientanleihe —, Türken (konvert.) 23.00. — Wechſel auf Hamburg 59.15, auf Wien —, auf London —. t. London, 2. April, 4 Uhr 30 Min. Tel. Schlußkurſe. * Liſſabon, 2. April Tel. Goldagio 43½. * Rio de Janeiro, 2. April. Tel. Wechſel auf London 8[FORMEL]. r. Berlin, 2. April. Tel. Die Verwaltung der Hul- dſchinski’ſchen Hüttenwerke theilt mit, daß die erſten acht Monate des Geſchäftsjahres ein weſentlich beſſeres Er- trägniß ergeben als in der gleichen Zeit des Vorjahres. r. Berlin, 2. April. Tel. Entgegen den bis Sonn- abend nicht gar ſo bedeutenden Anſprüchen ſtellten laut „Berl. Tagebl.“ am Sonnabend ſich noch ſolche Anforde- rungen ein, daß dieſelben größer als je bisher am 1. April waren. Der Notenumlauf ſtieg um 400 Millionen gegen die Vorwoche; die ſteuerfreie Notenreſerve wurde mit 250 Millionen überſchritten (Ende 1899 war ſie mit 337 Millionen überſchritten); gegen den 1. April des Vorjahres iſt ſie um 100 Millionen mehr überſchritten. Produktenbörſen und Märkte. † Hamburg, 31. März. (Baumwolle-Wochenbericht des Ver- eins der am Baumwollhandel betheiligten Firmen in Ham- burg.) Der Markt verkehrte in der vergangenen Woche in luſtloſer Stimmung; nach verſchiedenen Schwankungen ſchließen Preiſe für Ame- rikaner ¼ Pf. unter denen der letzten Woche, während Oſtindier infolge billiger Offerten von drüben 1 Pf. nachgegeben haben. * Bremen, 2. April, 2 Uhr 36 Min. nachm. Tel. Petroleum- bericht. Standard white loco 8.05 G. Tendenz: Still. * Paris, 2. April, Tel. Rüböl per April 62.75, per Mai 63.00, per Mai-Auguſt 63.50, per September-Dezember 61.75. Tendenz: Still. — Spiritus per April 38.75, per September-Dezember 37.25. Tendenz: Still. — Zucker per April 30.75, per Oktober-Januar 28.25. Tendenz: Still. — Mehl per April 26.80, per Mai 27.00, per Mai-Auguſt 27.40, per September-Dezember 28.40. Tendenz: Feſt. — Weizen per April 20.30, per Mai 20.60, per Mai-Auguſt 21.00, per September-Dezember 21.75. Tendenz: Feſt. — Roggen per April 13.90, per Mai 14.10, per Mai- Auguſt 14.25, per September-Dezember 14.60. Tendenz: Behauptet. — Wetter: Bedeckt. * Antwerpen, 2. April, 8 Uhr 20 Min. nachm. Tel. Petro- leummarkt. (Schlußbericht.) Nafſinirtes Type weiß loco 22¼ bez. u. Br., per April 22¼ Br., per Mai 22¼ Br., per Juni 22½ Br. Tendenz. Ruhig. — Getreidemarkt. Weizen behauptet, Roggen ruhig, Hafer behauptet, Gerſte behauptet. * Amſterdam, 2. April, 4 Uhr. Tel. Produktenbericht. Weizen geſchäftslos, Noggen auf Termine behauptet, per Mai 135.00. Rüböl loco 30⅞. y London, 2. April, 2 Uhr. Tel. Metall-Börſe. Kupfer Chili-Bars Caſh 78⅝, do. 3 Monate 77½. Zinn Straits Caſh 138½, do. 3 Monate 137½. Blei, ſpaniſch 16¾, do. engliſch 16⅞. Zink, Ordinary Brands 21⅝, do. Special Brands 22¼. * London, 2. April. Tel. Javazucker 96% 12⅜. * London, 2. April. Tel. Getreidemarkt feſt; amerikaniſcher Weizen ¼ bis ½ s höher als vorige Woche; gemiſchter amerikaniſcher Mais ¼ s höher; von ſchwimmendem Getreide gemiſchter amerikaniſcher Mais ¼ s höher. Fremde Zuſuhren an Weizen 7505, Gerſte 12,847, Hafer 67,540 Quarters. Wetter: Kalt. * Glasgow, 30. März. Roheiſen- Marltbericht von Reichmann n. Co. Die Verminderung der Beſtände in den öffentlichen Lagern und die bedeutenden Verſchiffungen nach dem Auslande haben unſerm Mark

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 91, 3. April 1900, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine91_1900/7>, abgerufen am 06.06.2024.