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Allgemeine Zeitung, Nr. 40, 9. Februar 1850.

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[Spaltenumbruch] genheit; ein Theil der Anwesenden rief ihm unwillkürlich Beifall, und die
Versammlung machte Fiasco.

Nicht bloß in Italien*) und Spanien, sondern auch unter noch süd-
lichern Breitegraden ist der heurige Winter ein besonders strenger. So
hat es, wie ein Correspondent des Chronicle aus Malta schreibt, auf
dieser Insel drei Monate lang unaufhörlich geregnet, und Patienten aus
Nordschottland, welche dort Genesung suchen, versichern daß die Nord-
winde, welche wochenlang auf Malta wehten, nicht weniger durchdringend
kalt waren als sie in ihrem nördlichen Klima zu seyn pflegen. Schnee
ist sogar zu Tripolis in der Berberei gefallen, und hunderte von Gazel-
len wurden in halberfrorenem Zuftand aus der Wüste gebracht. Cap
Bon und die Insel Pantellaria waren im Januar mit Schnee bedeckt.
In Sicilien haben Bergströme, von unaufhörlichem Regen angeschwellt,
Wirthschaftsgebäude und Heerden mit fortgerissen. Ebenso erinnern
sich in Smyrna die ältesten Leute keines solchen Winters. Der Hafen von
Malta war am 26 Jan. mit Handelsschiffen aller Nationen angefüllt, die
besonders Weizen und Mais führten. Sie hatten umsonst windwärts zu
fahren versucht, und mußten, nachdem sie einen Monat in See gewesen,
umkehren.

Frankreich.

Es ist bereits erwähnt daß der eidgenössische Gesandte in Paris, in
Erwiederung des Artikels des J. des Debats über das Memorandum
gegen die Schweiz, eine Rechtfertigung seiner Regierung diesem Blatt
eingeschickt hat. Derselbe ist vom 3 Febr. datirt und lautet also: "Das
J. des Debats widmet den Angelegenheiten der Schweiz gestern einen Ar-
tikel, der wegen seiner Wichtigkeit mehrere Seiten Bemerkungen verdie-
nen würde, es wird vermöge seiner Unparteilichkeit dafür einige kurze
und einfache Betrachtungen aufnehmen. Nach diesem Artikel wäre die
Schweiz der Zufluchtsort aller derjenigen geworden die sich der Wirkung
ihrer Landesgesetze haben entziehen können. Das heißt vergessen daß Frank-
reich in diesem Augenblick einer sehr großen Anzahl italienischer und deut-
scher Flüchtlinge, von denen mehrere aus der Schweiz ausgewiesen wur-
den, die Gastfreundschafk gewährt; daß Piemont hundertmal mehr ita-
lienische Geächtete enthält als die Schweiz; daß es französische Flücht-
linge in Belgien und besonders in London gibt, acht Stunden von Paris;
daß Felir Pyat und Boichot die zwei einzigen angesehenen französischen
Flüchtlinge in der Schweiz find, daß sie, wie ihre Collegen mehr als zwölf
Lieues von der Gränze entfernt sind, und daß beim ersten nachgewiesenen
Versuch die Ruhe Frankreichs zu stören ihre Ausweisung erfolgen würde.
Der Verfasser des Artikels hat vergessen oder ignorirt daß der Bundes-
rath von freien Stücken die Ausweisung aller Flüchtlinge angeordnet hat
welche Militär- oder Cioilchefs waren, oder das in der Schweiz übliche
Asylrecht mißbraucht hatten. Kraft dieses Beschlusses sind die HH. Struve,
Heinzen, Mieroslawski, Raveaur, Siegel, Willich, Brentano, Doll,
Metternich und mehrere andere ausgewiesen worden, die sich gegenwärtig
größtentheils in den Vereinigten Staaten befinden. Die mehr als 11,000
Flüchtlinge find auf 1500 vermindert, mit Inbegriff der 150 Polen, de-
ren Aufnahme Frankreich verweigert hat. Man behauptet daß diese
Flüchtlinge Schuld seyen daß ein Heer von 600,000 Oesterreichern und
von 490,000 Preußen auf dem Kriegsfuß erhalten werde, und daß sie die
Aufrechthaltung des Belagerungsstandes in fünf franzöfischen Depar-
tements nöthig machen. Man glaubt dagegen behaupten zu können
daß selbst die gänzliche Ausweisung der Flüchtlinge die Verabschie-
dung auch nicht eines einzigen Militärs herbeiführen würde. Sind die
Flüchtlinge Schuld wenn Italien unter dem Joch Oesterreichs knirscht, wenn
Ungarn, Böhmen, Wien, Berlin, Dresden aufgestanden sind? Würde die Ent-
fernung einiger Flüchtlinge die guten Deutschen hindern von der socialistischen
Demokratie zu träumen, oder von einem Reich das alle deutschen Stämme ab-
sorbiren würde? Ist es gerecht derselben Ursache den schrecklichen Juniusauf-
stand im J. 1848 in Paris, und die Aufstände vom 13 Jun. in Paris und
Lyon aufzurechnen? Sollte die Wohnungsverlegung einiger Franzosen von
Lausanne nach London für Lyon ein genugsames Pfand der Sicherheit
seyn? Man glaubt nicht daß eine unparteiische Person mit Ja antworten
kann. Die Schweiz sey heute in Europa der kranke Theil der die allge-
meine Entzündung unterhalte. Die Wahrheit ist daß seit zwei Jahren,
d. i. seit die Diplomatie die Schweiz zu Athem kommen ließ, kein Land in
[Spaltenumbruch] Europa mehr Ruhe genossen hat. Sie ist inmitten der Umwälzungen und
Aufstände unerschüttert geblieben. Sie hat jeden Versuch, sey es des
Hrn. v. Lamartine oder Karl Alberis, der zum Zweck hatte sie aus der
Bahn der Neutralität zu rücken, die ihr in einem gemeinschaftlichen In-
teresse geboten war, heftig zurückgewiesen. Unter dem wohlthätigen Ein-
fluß ihrer neuen Bundesverfassung widmet sie ihre ganze Thätigkeit inne-
ren Verbesserungen, als da sind Straßen, Zölle, Eisenbahnen, Militärein-
richtungen, Reform des Münzwesens etc. Nicht minder ist es eine Wahr-
heit daß der Socialismus in der Schweiz, Dank ihren Institutionen und
dem guten Sinn des Volkes, die wenigsten Anhänger zählt. Was will
die Schweiz? Den Frieden, nichts als den Frieden. Sie gesellt sich gern
dem Verlangen der Regierungen bei jeden neuen Aufstand zu vermeiden,
denn das ist fur sie das sicherste Mittel von der wenig angenehmen Last
der Emigranten von allen Farben befreit zu werden. Die Schweiz ist
überhaupt sehr geneigt alle diejenigen aus ihrem Gebiet auszuweisen
welche die empfangene Gastfreundschaft mißbrauchend für die Nachbarstaa-
ten ein Gegenstand rechtmäßiger Beunruhigung seyn könnten. Alle schick-
lichen Erinnerungen in diesem Sinn werden ohne allen Zweifel günstig
aufgenommen werden. Die Schweiz kennt die Rücksichten welche die
Staaten einander schuldig sind, sie kennt zumal die welche sie Frankreich
schuldig ist, aber die mehr oder weniger herben Noten, die mehr oder we-
niger durchsichtigen Drohungen verfehlen oft den Zweck den man von ih-
nen erwartet." Das J. des Debats freut sich über diese Erklärung,
weil sie Hoffnung gebe die Schweizer Frage gütlich ausgeglichen, die
Schwierigkeiten durch die Schweiz selbst, ohne Intervention, beseitigt zu
sehen, es glaubt aber doch der Schweiz zu bedenken geben zu müssen daß durch
ihre geographische Lage die Schweiz von allen europäischen Ländern das-
jenige sey dessen sich die Propagandisten am bequemsten und auf die für
die andern gefährlichste Weise bedienen könnten.

Die Debatte über die Frage der Civilliste endigte mit dem Beschluß
daß das auf die Besitzungen Ludwig Philipps im Interesse der Gläubiger
wie des Schuldners gelegte Sequester bis 1 Julius fortbestehen soll, weil
ein übereilter Verkauf voraussichtlich einen Erlös weit unter dem Werth
ergeben würde. In Bezug auf die Güter der beiden Prinzen wurde der
Beschlag jetzt schon aufgehoben. Hr. Larochejaquelein ließ es bei ei-
nigen Anzüglichkeiten in Betreff des "unglücklichen" Herzogs v. Bourbon
bewenden, dessen "angeblicher Selbstmord nicht gerächt" sey, und verweilte
nur bei einem für die Vendeer bestimmten Legat des Prinzen, mußte sich
aber zufriedengeben als man ihm sagte dieses Vermächtniß von 100,000 Fr.
habe durch einen Staatsrathsbeschluß eine andere Bestimmung erhalten,
nämlich zu Gunsten der armen Kinder der in Afrika getödteten Krieger.
Nun kam das Unterrichtsgesetz in zweiter Berathung und Hr. Coquerel
erhielt das Wort, sie wurde indeß bald unterbrochen durch eine Interpel-
lation des Hrn. Lagrange über die Ruhestörungen in Paris. Die Maß-
regel des Polizeipräfecten Carlier gegen die Freiheitsbäume hatte nämlich,
als sie auch auf das volkreiche Stadtviertel St. Martin ausgedehnt wer-
den wollte, einen Auflauf herbeigeführt, Gruppen von Handwerkern um-
standen einen bedrohten Baum auf dem Platz der Rue nationale, schmück-
ten ihn mit rothen Bändern und einer Fahne, es gab Reibungen mit den
Stadtsergenten, ein Mann aus dem Volk (ein Schwertfeger Namens
Adolf Chantereau), der sich gegen diesen Gewaltthätigkeiten erlaubt
hatte, wurde von ihm mit dem Degen durchstochen und mußte
auf einer Tragbahre nach dem Spital St. Louis gebracht werden.
General Lamoriciere, der zufällig durch die Straße fuhr, war in eine ge-
fährliche Lage gerathen. Von der tumultuarischen Menge erkannt, wurde
er mit dem Ruf: Tod dem Aristokraten! begrüßt, man nöthigte ihn die
Republik leben zu lassen, und er rettete sich, unter dem Schutz einiger ehe-
maligen Soldaten, in ein Lesecabinet, von wo er durch eine verborgene
Thüre auf das Dach in ein benachbartes Haus entkam. Als er gegen
6 Uhr in der Nationalversammlung erschien und sein Abenteuer erzählte,
drängte sich die ganze Versammlung um ihn, und Hr. Lagrange, der
Montagnard, schloß ihn in seine Arme. Der Justizminister Rouher
beantwortete die Interpellation dahin: Die Sicherheit eines der
Stadtviertel sey bedroht gewesen. Gruppen hätten sich gebildet
und die Regierung sey genöthigt gewesen sie auseinandertreiben
zu lassen. Einzelheiten könne er jetzt nicht mittheilen, sondern nur
soviel sagen daß die Ordnung vollkommen hergestellt scheine und alle Vor-
sorge getrossen sey jeden Störungsversuch augenblicklich zu unterdrücken.
Hr. F. de Lasteyrie konnte nicht umhin der Regierung den Vorwurf
zu machen daß sie durch einen unklugen Angriff auf ein beliebtes Symbol
das Volksgefühl verletzt habe, und appellirte an die Grundsätze einer ver-
söhnlichen Politik. Diese Ermahnung scheint sich die Regierung zu Ge-
müth zu nehmen. Der Moniteur enthält eine Bekanntmachung des
Ministers des Innern daß nur diejenigen Freiheitsbäume welche für die
Circulation hinderlich seyen, umgehauen, die andern unangetastet blei-

*) Das Giornale di Roma bemerkte neulich: um einen römischen Win-
ter wie den heurigen zu finden, müsse man bis zum Jahre der Stadt 356
zurückgehen, von welchem Livius (V, 13) sage: "Insignis annus
nieme gelida ac nivosa fuit, adeo ut viae clausae, Tiberis in-
navigabilis fuerit.
" Indessen wird das römische Blatt wieder an die-
ser Behauptung irre; denn da Horaz vom schneeweißen Soracte und von
zugefrorenen Flüssen singe, so müsse ähnliches auch später vorgekommen
seyn.

[Spaltenumbruch] genheit; ein Theil der Anweſenden rief ihm unwillkürlich Beifall, und die
Verſammlung machte Fiasco.

Nicht bloß in Italien*) und Spanien, ſondern auch unter noch ſüd-
lichern Breitegraden iſt der heurige Winter ein beſonders ſtrenger. So
hat es, wie ein Correſpondent des Chronicle aus Malta ſchreibt, auf
dieſer Inſel drei Monate lang unaufhörlich geregnet, und Patienten aus
Nordſchottland, welche dort Geneſung ſuchen, verſichern daß die Nord-
winde, welche wochenlang auf Malta wehten, nicht weniger durchdringend
kalt waren als ſie in ihrem nördlichen Klima zu ſeyn pflegen. Schnee
iſt ſogar zu Tripolis in der Berberei gefallen, und hunderte von Gazel-
len wurden in halberfrorenem Zuftand aus der Wüſte gebracht. Cap
Bon und die Inſel Pantellaria waren im Januar mit Schnee bedeckt.
In Sicilien haben Bergſtröme, von unaufhörlichem Regen angeſchwellt,
Wirthſchaftsgebäude und Heerden mit fortgeriſſen. Ebenſo erinnern
ſich in Smyrna die älteſten Leute keines ſolchen Winters. Der Hafen von
Malta war am 26 Jan. mit Handelsſchiffen aller Nationen angefüllt, die
beſonders Weizen und Mais führten. Sie hatten umſonſt windwärts zu
fahren verſucht, und mußten, nachdem ſie einen Monat in See geweſen,
umkehren.

Frankreich.

Es iſt bereits erwähnt daß der eidgenöſſiſche Geſandte in Paris, in
Erwiederung des Artikels des J. des Débats über das Memorandum
gegen die Schweiz, eine Rechtfertigung ſeiner Regierung dieſem Blatt
eingeſchickt hat. Derſelbe iſt vom 3 Febr. datirt und lautet alſo: „Das
J. des Débats widmet den Angelegenheiten der Schweiz geſtern einen Ar-
tikel, der wegen ſeiner Wichtigkeit mehrere Seiten Bemerkungen verdie-
nen würde, es wird vermöge ſeiner Unparteilichkeit dafür einige kurze
und einfache Betrachtungen aufnehmen. Nach dieſem Artikel wäre die
Schweiz der Zufluchtsort aller derjenigen geworden die ſich der Wirkung
ihrer Landesgeſetze haben entziehen können. Das heißt vergeſſen daß Frank-
reich in dieſem Augenblick einer ſehr großen Anzahl italieniſcher und deut-
ſcher Flüchtlinge, von denen mehrere aus der Schweiz ausgewieſen wur-
den, die Gaſtfreundſchafk gewährt; daß Piemont hundertmal mehr ita-
lieniſche Geächtete enthält als die Schweiz; daß es franzöſiſche Flücht-
linge in Belgien und beſonders in London gibt, acht Stunden von Paris;
daß Felir Pyat und Boichot die zwei einzigen angeſehenen franzöſiſchen
Flüchtlinge in der Schweiz find, daß ſie, wie ihre Collegen mehr als zwölf
Lieues von der Gränze entfernt ſind, und daß beim erſten nachgewieſenen
Verſuch die Ruhe Frankreichs zu ſtören ihre Ausweiſung erfolgen würde.
Der Verfaſſer des Artikels hat vergeſſen oder ignorirt daß der Bundes-
rath von freien Stücken die Ausweiſung aller Flüchtlinge angeordnet hat
welche Militär- oder Cioilchefs waren, oder das in der Schweiz übliche
Aſylrecht mißbraucht hatten. Kraft dieſes Beſchluſſes ſind die HH. Struve,
Heinzen, Mieroslawski, Raveaur, Siegel, Willich, Brentano, Doll,
Metternich und mehrere andere ausgewieſen worden, die ſich gegenwärtig
größtentheils in den Vereinigten Staaten befinden. Die mehr als 11,000
Flüchtlinge find auf 1500 vermindert, mit Inbegriff der 150 Polen, de-
ren Aufnahme Frankreich verweigert hat. Man behauptet daß dieſe
Flüchtlinge Schuld ſeyen daß ein Heer von 600,000 Oeſterreichern und
von 490,000 Preußen auf dem Kriegsfuß erhalten werde, und daß ſie die
Aufrechthaltung des Belagerungsſtandes in fünf franzöfiſchen Depar-
tements nöthig machen. Man glaubt dagegen behaupten zu können
daß ſelbſt die gänzliche Ausweiſung der Flüchtlinge die Verabſchie-
dung auch nicht eines einzigen Militärs herbeiführen würde. Sind die
Flüchtlinge Schuld wenn Italien unter dem Joch Oeſterreichs knirſcht, wenn
Ungarn, Böhmen, Wien, Berlin, Dresden aufgeſtanden ſind? Würde die Ent-
fernung einiger Flüchtlinge die guten Deutſchen hindern von der ſocialiſtiſchen
Demokratie zu träumen, oder von einem Reich das alle deutſchen Stämme ab-
ſorbiren würde? Iſt es gerecht derſelben Urſache den ſchrecklichen Juniusauf-
ſtand im J. 1848 in Paris, und die Aufſtände vom 13 Jun. in Paris und
Lyon aufzurechnen? Sollte die Wohnungsverlegung einiger Franzoſen von
Lauſanne nach London für Lyon ein genugſames Pfand der Sicherheit
ſeyn? Man glaubt nicht daß eine unparteiiſche Perſon mit Ja antworten
kann. Die Schweiz ſey heute in Europa der kranke Theil der die allge-
meine Entzündung unterhalte. Die Wahrheit iſt daß ſeit zwei Jahren,
d. i. ſeit die Diplomatie die Schweiz zu Athem kommen ließ, kein Land in
[Spaltenumbruch] Europa mehr Ruhe genoſſen hat. Sie iſt inmitten der Umwälzungen und
Aufſtände unerſchüttert geblieben. Sie hat jeden Verſuch, ſey es des
Hrn. v. Lamartine oder Karl Alberis, der zum Zweck hatte ſie aus der
Bahn der Neutralität zu rücken, die ihr in einem gemeinſchaftlichen In-
tereſſe geboten war, heftig zurückgewieſen. Unter dem wohlthätigen Ein-
fluß ihrer neuen Bundesverfaſſung widmet ſie ihre ganze Thätigkeit inne-
ren Verbeſſerungen, als da ſind Straßen, Zölle, Eiſenbahnen, Militärein-
richtungen, Reform des Münzweſens ꝛc. Nicht minder iſt es eine Wahr-
heit daß der Socialismus in der Schweiz, Dank ihren Inſtitutionen und
dem guten Sinn des Volkes, die wenigſten Anhänger zählt. Was will
die Schweiz? Den Frieden, nichts als den Frieden. Sie geſellt ſich gern
dem Verlangen der Regierungen bei jeden neuen Aufſtand zu vermeiden,
denn das iſt fur ſie das ſicherſte Mittel von der wenig angenehmen Laſt
der Emigranten von allen Farben befreit zu werden. Die Schweiz iſt
überhaupt ſehr geneigt alle diejenigen aus ihrem Gebiet auszuweiſen
welche die empfangene Gaſtfreundſchaft mißbrauchend für die Nachbarſtaa-
ten ein Gegenſtand rechtmäßiger Beunruhigung ſeyn könnten. Alle ſchick-
lichen Erinnerungen in dieſem Sinn werden ohne allen Zweifel günſtig
aufgenommen werden. Die Schweiz kennt die Rückſichten welche die
Staaten einander ſchuldig ſind, ſie kennt zumal die welche ſie Frankreich
ſchuldig iſt, aber die mehr oder weniger herben Noten, die mehr oder we-
niger durchſichtigen Drohungen verfehlen oft den Zweck den man von ih-
nen erwartet.“ Das J. des Débats freut ſich über dieſe Erklärung,
weil ſie Hoffnung gebe die Schweizer Frage gütlich ausgeglichen, die
Schwierigkeiten durch die Schweiz ſelbſt, ohne Intervention, beſeitigt zu
ſehen, es glaubt aber doch der Schweiz zu bedenken geben zu müſſen daß durch
ihre geographiſche Lage die Schweiz von allen europäiſchen Ländern das-
jenige ſey deſſen ſich die Propagandiſten am bequemſten und auf die für
die andern gefährlichſte Weiſe bedienen könnten.

Die Debatte über die Frage der Civilliſte endigte mit dem Beſchluß
daß das auf die Beſitzungen Ludwig Philipps im Intereſſe der Gläubiger
wie des Schuldners gelegte Sequeſter bis 1 Julius fortbeſtehen ſoll, weil
ein übereilter Verkauf vorausſichtlich einen Erlös weit unter dem Werth
ergeben würde. In Bezug auf die Güter der beiden Prinzen wurde der
Beſchlag jetzt ſchon aufgehoben. Hr. Larochejaquelein ließ es bei ei-
nigen Anzüglichkeiten in Betreff des „unglücklichen“ Herzogs v. Bourbon
bewenden, deſſen „angeblicher Selbſtmord nicht gerächt“ ſey, und verweilte
nur bei einem für die Vendéer beſtimmten Legat des Prinzen, mußte ſich
aber zufriedengeben als man ihm ſagte dieſes Vermächtniß von 100,000 Fr.
habe durch einen Staatsrathsbeſchluß eine andere Beſtimmung erhalten,
nämlich zu Gunſten der armen Kinder der in Afrika getödteten Krieger.
Nun kam das Unterrichtsgeſetz in zweiter Berathung und Hr. Coquerel
erhielt das Wort, ſie wurde indeß bald unterbrochen durch eine Interpel-
lation des Hrn. Lagrange über die Ruheſtörungen in Paris. Die Maß-
regel des Polizeipräfecten Carlier gegen die Freiheitsbäume hatte nämlich,
als ſie auch auf das volkreiche Stadtviertel St. Martin ausgedehnt wer-
den wollte, einen Auflauf herbeigeführt, Gruppen von Handwerkern um-
ſtanden einen bedrohten Baum auf dem Platz der Rue nationale, ſchmück-
ten ihn mit rothen Bändern und einer Fahne, es gab Reibungen mit den
Stadtſergenten, ein Mann aus dem Volk (ein Schwertfeger Namens
Adolf Chantereau), der ſich gegen dieſen Gewaltthätigkeiten erlaubt
hatte, wurde von ihm mit dem Degen durchſtochen und mußte
auf einer Tragbahre nach dem Spital St. Louis gebracht werden.
General Lamoricière, der zufällig durch die Straße fuhr, war in eine ge-
fährliche Lage gerathen. Von der tumultuariſchen Menge erkannt, wurde
er mit dem Ruf: Tod dem Ariſtokraten! begrüßt, man nöthigte ihn die
Republik leben zu laſſen, und er rettete ſich, unter dem Schutz einiger ehe-
maligen Soldaten, in ein Leſecabinet, von wo er durch eine verborgene
Thüre auf das Dach in ein benachbartes Haus entkam. Als er gegen
6 Uhr in der Nationalverſammlung erſchien und ſein Abenteuer erzählte,
drängte ſich die ganze Verſammlung um ihn, und Hr. Lagrange, der
Montagnard, ſchloß ihn in ſeine Arme. Der Juſtizminiſter Rouher
beantwortete die Interpellation dahin: Die Sicherheit eines der
Stadtviertel ſey bedroht geweſen. Gruppen hätten ſich gebildet
und die Regierung ſey genöthigt geweſen ſie auseinandertreiben
zu laſſen. Einzelheiten könne er jetzt nicht mittheilen, ſondern nur
ſoviel ſagen daß die Ordnung vollkommen hergeſtellt ſcheine und alle Vor-
ſorge getroſſen ſey jeden Störungsverſuch augenblicklich zu unterdrücken.
Hr. F. de Laſteyrie konnte nicht umhin der Regierung den Vorwurf
zu machen daß ſie durch einen unklugen Angriff auf ein beliebtes Symbol
das Volksgefühl verletzt habe, und appellirte an die Grundſätze einer ver-
ſöhnlichen Politik. Dieſe Ermahnung ſcheint ſich die Regierung zu Ge-
müth zu nehmen. Der Moniteur enthält eine Bekanntmachung des
Miniſters des Innern daß nur diejenigen Freiheitsbäume welche für die
Circulation hinderlich ſeyen, umgehauen, die andern unangetaſtet blei-

*) Das Giornale di Roma bemerkte neulich: um einen römiſchen Win-
ter wie den heurigen zu finden, müſſe man bis zum Jahre der Stadt 356
zurückgehen, von welchem Livius (V, 13) ſage: „Insignis annus
nieme gelida ac nivosa fuit, adeo ut viae clausae, Tiberis in-
navigabilis fuerit.
“ Indeſſen wird das römiſche Blatt wieder an die-
ſer Behauptung irre; denn da Horaz vom ſchneeweißen Soracte und von
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[630/0006] genheit; ein Theil der Anweſenden rief ihm unwillkürlich Beifall, und die Verſammlung machte Fiasco. Nicht bloß in Italien *) und Spanien, ſondern auch unter noch ſüd- lichern Breitegraden iſt der heurige Winter ein beſonders ſtrenger. So hat es, wie ein Correſpondent des Chronicle aus Malta ſchreibt, auf dieſer Inſel drei Monate lang unaufhörlich geregnet, und Patienten aus Nordſchottland, welche dort Geneſung ſuchen, verſichern daß die Nord- winde, welche wochenlang auf Malta wehten, nicht weniger durchdringend kalt waren als ſie in ihrem nördlichen Klima zu ſeyn pflegen. Schnee iſt ſogar zu Tripolis in der Berberei gefallen, und hunderte von Gazel- len wurden in halberfrorenem Zuftand aus der Wüſte gebracht. Cap Bon und die Inſel Pantellaria waren im Januar mit Schnee bedeckt. In Sicilien haben Bergſtröme, von unaufhörlichem Regen angeſchwellt, Wirthſchaftsgebäude und Heerden mit fortgeriſſen. Ebenſo erinnern ſich in Smyrna die älteſten Leute keines ſolchen Winters. Der Hafen von Malta war am 26 Jan. mit Handelsſchiffen aller Nationen angefüllt, die beſonders Weizen und Mais führten. Sie hatten umſonſt windwärts zu fahren verſucht, und mußten, nachdem ſie einen Monat in See geweſen, umkehren. Frankreich. Paris, 5 Febr. Es iſt bereits erwähnt daß der eidgenöſſiſche Geſandte in Paris, in Erwiederung des Artikels des J. des Débats über das Memorandum gegen die Schweiz, eine Rechtfertigung ſeiner Regierung dieſem Blatt eingeſchickt hat. Derſelbe iſt vom 3 Febr. datirt und lautet alſo: „Das J. des Débats widmet den Angelegenheiten der Schweiz geſtern einen Ar- tikel, der wegen ſeiner Wichtigkeit mehrere Seiten Bemerkungen verdie- nen würde, es wird vermöge ſeiner Unparteilichkeit dafür einige kurze und einfache Betrachtungen aufnehmen. Nach dieſem Artikel wäre die Schweiz der Zufluchtsort aller derjenigen geworden die ſich der Wirkung ihrer Landesgeſetze haben entziehen können. Das heißt vergeſſen daß Frank- reich in dieſem Augenblick einer ſehr großen Anzahl italieniſcher und deut- ſcher Flüchtlinge, von denen mehrere aus der Schweiz ausgewieſen wur- den, die Gaſtfreundſchafk gewährt; daß Piemont hundertmal mehr ita- lieniſche Geächtete enthält als die Schweiz; daß es franzöſiſche Flücht- linge in Belgien und beſonders in London gibt, acht Stunden von Paris; daß Felir Pyat und Boichot die zwei einzigen angeſehenen franzöſiſchen Flüchtlinge in der Schweiz find, daß ſie, wie ihre Collegen mehr als zwölf Lieues von der Gränze entfernt ſind, und daß beim erſten nachgewieſenen Verſuch die Ruhe Frankreichs zu ſtören ihre Ausweiſung erfolgen würde. Der Verfaſſer des Artikels hat vergeſſen oder ignorirt daß der Bundes- rath von freien Stücken die Ausweiſung aller Flüchtlinge angeordnet hat welche Militär- oder Cioilchefs waren, oder das in der Schweiz übliche Aſylrecht mißbraucht hatten. Kraft dieſes Beſchluſſes ſind die HH. Struve, Heinzen, Mieroslawski, Raveaur, Siegel, Willich, Brentano, Doll, Metternich und mehrere andere ausgewieſen worden, die ſich gegenwärtig größtentheils in den Vereinigten Staaten befinden. Die mehr als 11,000 Flüchtlinge find auf 1500 vermindert, mit Inbegriff der 150 Polen, de- ren Aufnahme Frankreich verweigert hat. Man behauptet daß dieſe Flüchtlinge Schuld ſeyen daß ein Heer von 600,000 Oeſterreichern und von 490,000 Preußen auf dem Kriegsfuß erhalten werde, und daß ſie die Aufrechthaltung des Belagerungsſtandes in fünf franzöfiſchen Depar- tements nöthig machen. Man glaubt dagegen behaupten zu können daß ſelbſt die gänzliche Ausweiſung der Flüchtlinge die Verabſchie- dung auch nicht eines einzigen Militärs herbeiführen würde. Sind die Flüchtlinge Schuld wenn Italien unter dem Joch Oeſterreichs knirſcht, wenn Ungarn, Böhmen, Wien, Berlin, Dresden aufgeſtanden ſind? Würde die Ent- fernung einiger Flüchtlinge die guten Deutſchen hindern von der ſocialiſtiſchen Demokratie zu träumen, oder von einem Reich das alle deutſchen Stämme ab- ſorbiren würde? Iſt es gerecht derſelben Urſache den ſchrecklichen Juniusauf- ſtand im J. 1848 in Paris, und die Aufſtände vom 13 Jun. in Paris und Lyon aufzurechnen? Sollte die Wohnungsverlegung einiger Franzoſen von Lauſanne nach London für Lyon ein genugſames Pfand der Sicherheit ſeyn? Man glaubt nicht daß eine unparteiiſche Perſon mit Ja antworten kann. Die Schweiz ſey heute in Europa der kranke Theil der die allge- meine Entzündung unterhalte. Die Wahrheit iſt daß ſeit zwei Jahren, d. i. ſeit die Diplomatie die Schweiz zu Athem kommen ließ, kein Land in Europa mehr Ruhe genoſſen hat. Sie iſt inmitten der Umwälzungen und Aufſtände unerſchüttert geblieben. Sie hat jeden Verſuch, ſey es des Hrn. v. Lamartine oder Karl Alberis, der zum Zweck hatte ſie aus der Bahn der Neutralität zu rücken, die ihr in einem gemeinſchaftlichen In- tereſſe geboten war, heftig zurückgewieſen. Unter dem wohlthätigen Ein- fluß ihrer neuen Bundesverfaſſung widmet ſie ihre ganze Thätigkeit inne- ren Verbeſſerungen, als da ſind Straßen, Zölle, Eiſenbahnen, Militärein- richtungen, Reform des Münzweſens ꝛc. Nicht minder iſt es eine Wahr- heit daß der Socialismus in der Schweiz, Dank ihren Inſtitutionen und dem guten Sinn des Volkes, die wenigſten Anhänger zählt. Was will die Schweiz? Den Frieden, nichts als den Frieden. Sie geſellt ſich gern dem Verlangen der Regierungen bei jeden neuen Aufſtand zu vermeiden, denn das iſt fur ſie das ſicherſte Mittel von der wenig angenehmen Laſt der Emigranten von allen Farben befreit zu werden. Die Schweiz iſt überhaupt ſehr geneigt alle diejenigen aus ihrem Gebiet auszuweiſen welche die empfangene Gaſtfreundſchaft mißbrauchend für die Nachbarſtaa- ten ein Gegenſtand rechtmäßiger Beunruhigung ſeyn könnten. Alle ſchick- lichen Erinnerungen in dieſem Sinn werden ohne allen Zweifel günſtig aufgenommen werden. Die Schweiz kennt die Rückſichten welche die Staaten einander ſchuldig ſind, ſie kennt zumal die welche ſie Frankreich ſchuldig iſt, aber die mehr oder weniger herben Noten, die mehr oder we- niger durchſichtigen Drohungen verfehlen oft den Zweck den man von ih- nen erwartet.“ Das J. des Débats freut ſich über dieſe Erklärung, weil ſie Hoffnung gebe die Schweizer Frage gütlich ausgeglichen, die Schwierigkeiten durch die Schweiz ſelbſt, ohne Intervention, beſeitigt zu ſehen, es glaubt aber doch der Schweiz zu bedenken geben zu müſſen daß durch ihre geographiſche Lage die Schweiz von allen europäiſchen Ländern das- jenige ſey deſſen ſich die Propagandiſten am bequemſten und auf die für die andern gefährlichſte Weiſe bedienen könnten. Die Debatte über die Frage der Civilliſte endigte mit dem Beſchluß daß das auf die Beſitzungen Ludwig Philipps im Intereſſe der Gläubiger wie des Schuldners gelegte Sequeſter bis 1 Julius fortbeſtehen ſoll, weil ein übereilter Verkauf vorausſichtlich einen Erlös weit unter dem Werth ergeben würde. In Bezug auf die Güter der beiden Prinzen wurde der Beſchlag jetzt ſchon aufgehoben. Hr. Larochejaquelein ließ es bei ei- nigen Anzüglichkeiten in Betreff des „unglücklichen“ Herzogs v. Bourbon bewenden, deſſen „angeblicher Selbſtmord nicht gerächt“ ſey, und verweilte nur bei einem für die Vendéer beſtimmten Legat des Prinzen, mußte ſich aber zufriedengeben als man ihm ſagte dieſes Vermächtniß von 100,000 Fr. habe durch einen Staatsrathsbeſchluß eine andere Beſtimmung erhalten, nämlich zu Gunſten der armen Kinder der in Afrika getödteten Krieger. Nun kam das Unterrichtsgeſetz in zweiter Berathung und Hr. Coquerel erhielt das Wort, ſie wurde indeß bald unterbrochen durch eine Interpel- lation des Hrn. Lagrange über die Ruheſtörungen in Paris. Die Maß- regel des Polizeipräfecten Carlier gegen die Freiheitsbäume hatte nämlich, als ſie auch auf das volkreiche Stadtviertel St. Martin ausgedehnt wer- den wollte, einen Auflauf herbeigeführt, Gruppen von Handwerkern um- ſtanden einen bedrohten Baum auf dem Platz der Rue nationale, ſchmück- ten ihn mit rothen Bändern und einer Fahne, es gab Reibungen mit den Stadtſergenten, ein Mann aus dem Volk (ein Schwertfeger Namens Adolf Chantereau), der ſich gegen dieſen Gewaltthätigkeiten erlaubt hatte, wurde von ihm mit dem Degen durchſtochen und mußte auf einer Tragbahre nach dem Spital St. Louis gebracht werden. General Lamoricière, der zufällig durch die Straße fuhr, war in eine ge- fährliche Lage gerathen. Von der tumultuariſchen Menge erkannt, wurde er mit dem Ruf: Tod dem Ariſtokraten! begrüßt, man nöthigte ihn die Republik leben zu laſſen, und er rettete ſich, unter dem Schutz einiger ehe- maligen Soldaten, in ein Leſecabinet, von wo er durch eine verborgene Thüre auf das Dach in ein benachbartes Haus entkam. Als er gegen 6 Uhr in der Nationalverſammlung erſchien und ſein Abenteuer erzählte, drängte ſich die ganze Verſammlung um ihn, und Hr. Lagrange, der Montagnard, ſchloß ihn in ſeine Arme. Der Juſtizminiſter Rouher beantwortete die Interpellation dahin: Die Sicherheit eines der Stadtviertel ſey bedroht geweſen. Gruppen hätten ſich gebildet und die Regierung ſey genöthigt geweſen ſie auseinandertreiben zu laſſen. Einzelheiten könne er jetzt nicht mittheilen, ſondern nur ſoviel ſagen daß die Ordnung vollkommen hergeſtellt ſcheine und alle Vor- ſorge getroſſen ſey jeden Störungsverſuch augenblicklich zu unterdrücken. Hr. F. de Laſteyrie konnte nicht umhin der Regierung den Vorwurf zu machen daß ſie durch einen unklugen Angriff auf ein beliebtes Symbol das Volksgefühl verletzt habe, und appellirte an die Grundſätze einer ver- ſöhnlichen Politik. Dieſe Ermahnung ſcheint ſich die Regierung zu Ge- müth zu nehmen. Der Moniteur enthält eine Bekanntmachung des Miniſters des Innern daß nur diejenigen Freiheitsbäume welche für die Circulation hinderlich ſeyen, umgehauen, die andern unangetaſtet blei- *) Das Giornale di Roma bemerkte neulich: um einen römiſchen Win- ter wie den heurigen zu finden, müſſe man bis zum Jahre der Stadt 356 zurückgehen, von welchem Livius (V, 13) ſage: „Insignis annus nieme gelida ac nivosa fuit, adeo ut viae clausae, Tiberis in- navigabilis fuerit.“ Indeſſen wird das römiſche Blatt wieder an die- ſer Behauptung irre; denn da Horaz vom ſchneeweißen Soracte und von zugefrorenen Flüſſen ſinge, ſo müſſe ähnliches auch ſpäter vorgekommen ſeyn.

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen, Susanne Haaf: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2022-04-08T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.




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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 40, 9. Februar 1850, S. 630. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine40_1850/6>, abgerufen am 25.11.2024.