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Allgemeine Zeitung, Nr. 40, 9. Februar 1850.

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[Spaltenumbruch] betrachten, und zeigen in einem Begleitschreiben an die Versammlung an
daß sie hiemit ihre Mission für beendet ansehen.

Oesterreich.

Die Wiener Ztg. bringt uns
heute die Verfassung für die gefürstete Grafschaft Görz und Gradiska und
für die Markgrafschaft Istrien. Der Landtag wird sich in der Regel in
der Hauptstadt Görz versammeln und aus 38 Abgeordneten, nämlich 12
der Höchstbesteuerten, 13 der Städte und 13 der Landgemeinden beflehen.
Görz wählt zwei, Rovigno, Pirano, Gradiska mit Cormons zusammen
je einen Deputirten. Außerdem enthält das amtliche Blatt einen höchst
interessanten Vortrag des Finanzministers (vom 18 Jan.) über die Ent-
stehungsgeschichte des neuen 41/2 proc. Anlehens. Im Inland wurden
allein 67,403,800 fl., vom Ausland nur 3,814,000 fl. (Hope und Comp.
in Amsterdam: 2,456,000 fl., M. A. Rothschild in Frankfurt 1,124,000 fl.,
Heimann in Breslau 196,700 fl.) gezeichnet. Noch merkwürdiger ist die
Vertheilung des Anlehens auf die verschiedenen Kronländer: während die
mittleren unter diesen sich von 1/2 bis 11/2 Mill. betheiligten, wurden in
Ungarn nur 21,000 fl., in der Lombardei nur 20,000 fl. (!) gezeichnet;
Böhmen steht mit 5,045,000 fl. angeschrieben, Oesterreich unter der
Enns (also Wien) betheiligte sich allein mit 56,273,500 fl. Namentlich
und sehr rühmlich ist des Großhandelshauses Lömmel in Prag gedacht,
welches 11/2 Mill., dann der Häuser S. M. Rothschild, welches 5,140,000 fl.,
S. G. Sina 5 Mill., Arnstein u. Eskeles 3 Mill., Stametz 2,740,000 fl.
gezeichnet. Die übrigen Bankiers betheiligten sich in Beträgen über
1/2 Mill. Die Thaufluthen haben doch viel größeres Unheil angerichtet
als man anfangs besorgte. Bis jetzt hat man schon 6 Ertrunkene in der
Nähe unserer Stadt herausgezogen. War der Eisgang verhältnißmäßig
kein so schlimmer, so hat der Wasserstand doch eine seltene Höhe erreicht
und beträchtlichen Schaden angerichtet. Heute haben wir wahre Früh-
lingswärme. Die Sonne duldet kein Weißes und unsere Berge sind fast
ganz von Schnee befreit. Wien mit seinen Umgebungen ist reizend selbst
im halben Winter. Ein blauer Himmel und ein warmer Sonnenblick
genügt um uns sehr vieles vergessen zu lassen, und wenn ich Ihnen und
Ihren Lesern in der naturgesegneten Stadt schwerlich etwas neues damit
gesagt habe, so gibt es doch manche alte Dinge welche mit Wärme wie-
derholt und mit Vergnügen wieder und immer wieder gelesen werden
können.

In wenigen Tagen kommt die Verfassung
der reichsunmittelbaren Stadt Triest; dann sind alle Landesverfassungen
der zum deutschen Bunde gehörigen Kronländer fertig. Jene für Gali-
zien, Dalmatien, Ungarn, Croatien und Siebenbürgen will man erst
dann zu octroyiren unternehmen wenn die politische Organisation dieser
Länder beendigt, die Executivgewalt somit zu voller Kraft gelangt ist.
Ueber die Aufnahme welche die böhmische Landesverfassung im Lande ge-
funden hat, hört man bis jetzt nichts. Dagegen schenkt ihr ein Artikel der
"Ostdeutschen Post" in der heutigen Nummer gerechte Anerkennung. Ins-
besondere führt dieser aus, wie durch die darin angenommenen Grundsätze
in Betreff der Regelung der Landesvertretung das deutsche und tschechische
Element sich im Landtage die Wage zu halten erwarten können. Wäh-
rend das Tschechenthum in den Landgemeinden vorwaltet, wird dagegen
gewiß die Majorität der Wahlen in den Städten dem deutschen Interesse
zu statten kommen, und es steht daher wahrscheinlich in den meisten Fäl-
len in der Macht der Höchstbesteuerten, mit andern Worten des Adels,
zwischen diesen beiden nothwendig oppositionellen Elementen durch sein
Hinzutreten zum einen oder andern den Ausschlag zu geben. Der böhmische
Adel ist nun in nationaler Beziehung entschieden ein Amphibium, und inso-
fern kann allerdings diese ihm gerettete politische Stellung noch mehr für
politische als für nationale Fragen von Wichtigkeit werden. Um in dieser
Sache ein bestimmteres Urtheil zu fällen, bedürfte es wohl genauerer
statistischer Daten als sie mir in diesem Augenblick zu Gebote stehen. Aus
einem ebenfalls in der heutigen Wiener Ztg. abgedruckten Vortrag des
Finanzministers Krauß erfährt man das Resultat der Subscription auf
das neue 41/2procentige Anlehen. Bei weitem mehr als zwei Drittel der
ganzen Anleihenssumme, nämlich 56 Mill, entfallen auf Wien. Das Aus-
land betheiligte sich dabei nur mit etwas über 3 Mill. Von den übrigen
Kronländern hat nur Böhmen einen Gesammtbetrag von mehr als 5 Mil-
lionen, alle übrigen nur geringe Summen beigetragen. Diefen Thatsachen
gegenüber nimmt sich die Bemerkung des Finanzministers, daß dieses Anlehen
in der That ein nationales geworden sey, etwas sonderbar aus, wenn er nicht
etwa mit diesen Worten den Sinn verbinden wollte daß das beregte Anlehen
beinahe ausschließend durch die Mittel der deutschen Nationalität in Oester-
reich zu Stande gekommen sey. Seltsam erscheint auch hier manchem die
lobende Erwähnung jener Handelshäuser die sich mit vorzüglich hohen
Summen dabei betheiligten, da ja doch jedermann weiß daß der größte
Theil dieser Einzeichnungen für fremde Rechnung geschah. Gewiß wür-
den die meisten dieser Häuser das Verdienst dieser That von sich ablehnen
[Spaltenumbruch] wenn man auf diese Thatsache bei Gelegenheit der Bekenntnisse über das
Einkommen und der darauf zu gründenden Bemessung der Einkommen-
steuer zurückkommen wollte.

Das Wasser im Donaucanal nimmt merklich
ab und die Communication in den überschwemmt gewesenen Vorstädten
ist wiederhergestellt. Aus der Umgegend vernehmen wir daß mehrere
Dörfer völlig unter Wasser stehen. In Preßburg hat sich der Eisstoß ge-
stellt. Heute früh erreichte dort das Wasser eine Höhe von 22 Schuh,
und sowohl die Vorstadt Blumenthal als ein Theil der Stadt selbst wa-
ren überfluthet. -- In Venedig wird nächstens der Congreß der Legiti-
misten abgehalten, und bereits werden, wie wir vernehmen, Vorbereitun-
gen zur Aufnahme der Bevollmächtigten der beiden königlichen französt-
schen Familien daselbst getroffen. -- Mit der Donauregulirung soll es
nun Ernst werden; gleichzeitig wird auch Hand an die Regulirung des
Inn bei Innsbruck gelegt werden, wo auch eine großartige Kettenbrücke
aufgeführt werden soll.

Wie ich eben erfahre, sind die Unterhand-
lungen zwischen der österreichischen und bayerischen Regierung in Betreff
der directen Benützung des Telegraphen zwischen hier und München bereits
beendigt, und wird der Telegraph auf dieser Linie vom 15 d. M. ange-
fangen auch für die Privatcorrespondenz eröffnet werden. Der gewöhn-
liche Postenlauf hat in den letzten Tagen durch den Eisgang auf der Donau
wieder bedeutende Störungen erlitten. Die gestern fällig gewesene Reichs-
und Nordpost ist erst heute eingetroffen, und die heutigen fehlen in allen
Richtungen. Nachrichten aus Preßburg zufolge stand der Eisgang daselbst
noch sehr drohend und war das Wasser gestern Vormittags bis zu einer
Höhe von 26 Fuß über Null gestiegen, daher auch die ungarische Post
heute im Rückstande ist. (Gegen Abend war das Wasser in Preßburg
um 5 Fuß gefallen.) Hawlitschek befindet sich in Wien, und, wie es heißt,
soll er die wunderliche Idee haben sein Journal hier erscheinen zu lassen!
Der Fürst Windisch-Grätz wird erst zum 10 hier eintreffen. -- Frhr. v.
Werner, der seit Jahren so tief vertraut ist mit den deutschen Angelegen-
heiten, ward zum Unterstaatssecretär der Auswärtigen ernannt.

* Einer unserer Wiener Briefe spricht von einer telegraphischen
Depesche, wonach in Athen das Haus des englischen Gesandten vom
Volk angezündet worden wäre. Die Sage scheint durchaus grundlos.
Gegen zehn andere Briefe aus Wien schweigen darüber; ebenso unsere
Mittheilungen aus Triest.

Die englisch-hellenischen Händel scheinen im-
mer bedenklicher sich zu gestalten. Das Postdampfschiff aus der Levante
bringt uns die Nachricht daß Admiral Parker den Piräeus
noch ganz roh blokire und bei 70 griechische Handelsschiffe
mit Beschlag belegen und theils nach Salamis, theils
nach Syra habe schaffen lassen. Auch Salamis ist in Blo-
kadestand, ebenso Syra
. Die Franzosen scheinen absichtlich den Kopf
zu verstecken. Die ganze Flotte ist nach Moskonisi (Makranist?)
gezogen. Die Blokade der vorzüglichsten Häfen Griechenlands soll so
lange dauern bis die Griechen die Entschädigungen gezahlt, und über-
haupt den englischen Anforderungen entsprochen haben. Kein griechi-
sches Schiff darf die Häfen Griechenlands verlassen, und der brittische
Consul Hr. Green hat dießfalls ein eigenes Circularschreiben an seine
Amtsgenossen gerichtet. Nur die von fremden Kaufleuten gemietheten
Transportschiffe sind bievon ausgenommen; aber auch diese keineswegs
mehr dann wenn die Miethe nach dem Erscheinen jenes Circularschrei-
beus geschah. Fremde Schiffe unterliegen nicht diesem Verbote. Die
griechische Regierung besteht auf der Weigerung der ungerechten Ansin-
nen. Trikupis wurde mit einer Mission nach Paris betraut. Zavellas,
Mamuris und Gardikiotis wurden mit der Aufrechthaltung der Ord-
nung im Lande beauftragt. Mamuris ist an Bord des k. k. Dampfers
Marianna nach Stilis, Zavellas mit der russischen Corvette Calypso
nach Nauplia gegangen und Gardikiotis befehligt in Attika und Böotien.
Die obigen Schiffe halten den Verkehr zur See offen. Daß die Sache
ernst wird, dürfte auch daraus hervorgehen, weil das Dampfschiff uns
einen bevollmächtigten Gesandten Griechenlands, Hrn. Zographos, brachte,
der nach St. Petersburg geht. Ueberhaupt hat dieses Dampfschiff
durchaus Hiobsposten gebracht. In Konstantinopel war am 21 eine
solche Kälte eingetreten daß verschiedene Personen erfroren. Bauern
fand man neben ihren Lastthieren todt. Der Handel, der bereits ange-
fangen hatte einigen Aufschwung zu nehmen, liegt neuerdings darnie-
der, denn das Vertrauen schwindet abermals und ein Schreiben vom 26
theilt uns mit daß man den neuen Incidenzfall zwischen England und
Griechenland in Stambul als sehr bedenklich betrachtete. Bereits meldet
man aus dem schwarzen Meere von einigen Unglücksfällen, und andere
derlei Berichte sind noch zu gewärtigen. In Smyrna war in der
Nacht vom 21 auf den 22 ein Orkan losgebrochen, der ungeheure Ver-

[Spaltenumbruch] betrachten, und zeigen in einem Begleitſchreiben an die Verſammlung an
daß ſie hiemit ihre Miſſion für beendet anſehen.

Oeſterreich.

Die Wiener Ztg. bringt uns
heute die Verfaſſung für die gefürſtete Grafſchaft Görz und Gradiska und
für die Markgrafſchaft Iſtrien. Der Landtag wird ſich in der Regel in
der Hauptſtadt Görz verſammeln und aus 38 Abgeordneten, nämlich 12
der Höchſtbeſteuerten, 13 der Städte und 13 der Landgemeinden beflehen.
Görz wählt zwei, Rovigno, Pirano, Gradiska mit Cormons zuſammen
je einen Deputirten. Außerdem enthält das amtliche Blatt einen höchſt
intereſſanten Vortrag des Finanzminiſters (vom 18 Jan.) über die Ent-
ſtehungsgeſchichte des neuen 4½ proc. Anlehens. Im Inland wurden
allein 67,403,800 fl., vom Ausland nur 3,814,000 fl. (Hope und Comp.
in Amſterdam: 2,456,000 fl., M. A. Rothſchild in Frankfurt 1,124,000 fl.,
Heimann in Breslau 196,700 fl.) gezeichnet. Noch merkwürdiger iſt die
Vertheilung des Anlehens auf die verſchiedenen Kronländer: während die
mittleren unter dieſen ſich von ½ bis 1½ Mill. betheiligten, wurden in
Ungarn nur 21,000 fl., in der Lombardei nur 20,000 fl. (!) gezeichnet;
Böhmen ſteht mit 5,045,000 fl. angeſchrieben, Oeſterreich unter der
Enns (alſo Wien) betheiligte ſich allein mit 56,273,500 fl. Namentlich
und ſehr rühmlich iſt des Großhandelshauſes Lömmel in Prag gedacht,
welches 1½ Mill., dann der Häuſer S. M. Rothſchild, welches 5,140,000 fl.,
S. G. Sina 5 Mill., Arnſtein u. Eskeles 3 Mill., Stametz 2,740,000 fl.
gezeichnet. Die übrigen Bankiers betheiligten ſich in Beträgen über
½ Mill. Die Thaufluthen haben doch viel größeres Unheil angerichtet
als man anfangs beſorgte. Bis jetzt hat man ſchon 6 Ertrunkene in der
Nähe unſerer Stadt herausgezogen. War der Eisgang verhältnißmäßig
kein ſo ſchlimmer, ſo hat der Waſſerſtand doch eine ſeltene Höhe erreicht
und beträchtlichen Schaden angerichtet. Heute haben wir wahre Früh-
lingswärme. Die Sonne duldet kein Weißes und unſere Berge ſind faſt
ganz von Schnee befreit. Wien mit ſeinen Umgebungen iſt reizend ſelbſt
im halben Winter. Ein blauer Himmel und ein warmer Sonnenblick
genügt um uns ſehr vieles vergeſſen zu laſſen, und wenn ich Ihnen und
Ihren Leſern in der naturgeſegneten Stadt ſchwerlich etwas neues damit
geſagt habe, ſo gibt es doch manche alte Dinge welche mit Wärme wie-
derholt und mit Vergnügen wieder und immer wieder geleſen werden
können.

In wenigen Tagen kommt die Verfaſſung
der reichsunmittelbaren Stadt Trieſt; dann ſind alle Landesverfaſſungen
der zum deutſchen Bunde gehörigen Kronländer fertig. Jene für Gali-
zien, Dalmatien, Ungarn, Croatien und Siebenbürgen will man erſt
dann zu octroyiren unternehmen wenn die politiſche Organiſation dieſer
Länder beendigt, die Executivgewalt ſomit zu voller Kraft gelangt iſt.
Ueber die Aufnahme welche die böhmiſche Landesverfaſſung im Lande ge-
funden hat, hört man bis jetzt nichts. Dagegen ſchenkt ihr ein Artikel der
„Oſtdeutſchen Poſt“ in der heutigen Nummer gerechte Anerkennung. Ins-
beſondere führt dieſer aus, wie durch die darin angenommenen Grundſätze
in Betreff der Regelung der Landesvertretung das deutſche und tſchechiſche
Element ſich im Landtage die Wage zu halten erwarten können. Wäh-
rend das Tſchechenthum in den Landgemeinden vorwaltet, wird dagegen
gewiß die Majorität der Wahlen in den Städten dem deutſchen Intereſſe
zu ſtatten kommen, und es ſteht daher wahrſcheinlich in den meiſten Fäl-
len in der Macht der Höchſtbeſteuerten, mit andern Worten des Adels,
zwiſchen dieſen beiden nothwendig oppoſitionellen Elementen durch ſein
Hinzutreten zum einen oder andern den Ausſchlag zu geben. Der böhmiſche
Adel iſt nun in nationaler Beziehung entſchieden ein Amphibium, und inſo-
fern kann allerdings dieſe ihm gerettete politiſche Stellung noch mehr für
politiſche als für nationale Fragen von Wichtigkeit werden. Um in dieſer
Sache ein beſtimmteres Urtheil zu fällen, bedürfte es wohl genauerer
ſtatiſtiſcher Daten als ſie mir in dieſem Augenblick zu Gebote ſtehen. Aus
einem ebenfalls in der heutigen Wiener Ztg. abgedruckten Vortrag des
Finanzminiſters Krauß erfährt man das Reſultat der Subſcription auf
das neue 4½procentige Anlehen. Bei weitem mehr als zwei Drittel der
ganzen Anleihensſumme, nämlich 56 Mill, entfallen auf Wien. Das Aus-
land betheiligte ſich dabei nur mit etwas über 3 Mill. Von den übrigen
Kronländern hat nur Böhmen einen Geſammtbetrag von mehr als 5 Mil-
lionen, alle übrigen nur geringe Summen beigetragen. Diefen Thatſachen
gegenüber nimmt ſich die Bemerkung des Finanzminiſters, daß dieſes Anlehen
in der That ein nationales geworden ſey, etwas ſonderbar aus, wenn er nicht
etwa mit dieſen Worten den Sinn verbinden wollte daß das beregte Anlehen
beinahe ausſchließend durch die Mittel der deutſchen Nationalität in Oeſter-
reich zu Stande gekommen ſey. Seltſam erſcheint auch hier manchem die
lobende Erwähnung jener Handelshäuſer die ſich mit vorzüglich hohen
Summen dabei betheiligten, da ja doch jedermann weiß daß der größte
Theil dieſer Einzeichnungen für fremde Rechnung geſchah. Gewiß wür-
den die meiſten dieſer Häuſer das Verdienſt dieſer That von ſich ablehnen
[Spaltenumbruch] wenn man auf dieſe Thatſache bei Gelegenheit der Bekenntniſſe über das
Einkommen und der darauf zu gründenden Bemeſſung der Einkommen-
ſteuer zurückkommen wollte.

Das Waſſer im Donaucanal nimmt merklich
ab und die Communication in den überſchwemmt geweſenen Vorſtädten
iſt wiederhergeſtellt. Aus der Umgegend vernehmen wir daß mehrere
Dörfer völlig unter Waſſer ſtehen. In Preßburg hat ſich der Eisſtoß ge-
ſtellt. Heute früh erreichte dort das Waſſer eine Höhe von 22 Schuh,
und ſowohl die Vorſtadt Blumenthal als ein Theil der Stadt ſelbſt wa-
ren überfluthet. — In Venedig wird nächſtens der Congreß der Legiti-
miſten abgehalten, und bereits werden, wie wir vernehmen, Vorbereitun-
gen zur Aufnahme der Bevollmächtigten der beiden königlichen franzöſt-
ſchen Familien daſelbſt getroffen. — Mit der Donauregulirung ſoll es
nun Ernſt werden; gleichzeitig wird auch Hand an die Regulirung des
Inn bei Innsbruck gelegt werden, wo auch eine großartige Kettenbrücke
aufgeführt werden ſoll.

Wie ich eben erfahre, ſind die Unterhand-
lungen zwiſchen der öſterreichiſchen und bayeriſchen Regierung in Betreff
der directen Benützung des Telegraphen zwiſchen hier und München bereits
beendigt, und wird der Telegraph auf dieſer Linie vom 15 d. M. ange-
fangen auch für die Privatcorreſpondenz eröffnet werden. Der gewöhn-
liche Poſtenlauf hat in den letzten Tagen durch den Eisgang auf der Donau
wieder bedeutende Störungen erlitten. Die geſtern fällig geweſene Reichs-
und Nordpoſt iſt erſt heute eingetroffen, und die heutigen fehlen in allen
Richtungen. Nachrichten aus Preßburg zufolge ſtand der Eisgang daſelbſt
noch ſehr drohend und war das Waſſer geſtern Vormittags bis zu einer
Höhe von 26 Fuß über Null geſtiegen, daher auch die ungariſche Poſt
heute im Rückſtande iſt. (Gegen Abend war das Waſſer in Preßburg
um 5 Fuß gefallen.) Hawlitſchek befindet ſich in Wien, und, wie es heißt,
ſoll er die wunderliche Idee haben ſein Journal hier erſcheinen zu laſſen!
Der Fürſt Windiſch-Grätz wird erſt zum 10 hier eintreffen. — Frhr. v.
Werner, der ſeit Jahren ſo tief vertraut iſt mit den deutſchen Angelegen-
heiten, ward zum Unterſtaatsſecretär der Auswärtigen ernannt.

* Einer unſerer Wiener Briefe ſpricht von einer telegraphiſchen
Depeſche, wonach in Athen das Haus des engliſchen Geſandten vom
Volk angezündet worden wäre. Die Sage ſcheint durchaus grundlos.
Gegen zehn andere Briefe aus Wien ſchweigen darüber; ebenſo unſere
Mittheilungen aus Trieſt.

Die engliſch-helleniſchen Händel ſcheinen im-
mer bedenklicher ſich zu geſtalten. Das Poſtdampfſchiff aus der Levante
bringt uns die Nachricht daß Admiral Parker den Piräeus
noch ganz roh blokire und bei 70 griechiſche Handelsſchiffe
mit Beſchlag belegen und theils nach Salamis, theils
nach Syra habe ſchaffen laſſen. Auch Salamis iſt in Blo-
kadeſtand, ebenſo Syra
. Die Franzoſen ſcheinen abſichtlich den Kopf
zu verſtecken. Die ganze Flotte iſt nach Moskoniſi (Makraniſt?)
gezogen. Die Blokade der vorzüglichſten Häfen Griechenlands ſoll ſo
lange dauern bis die Griechen die Entſchädigungen gezahlt, und über-
haupt den engliſchen Anforderungen entſprochen haben. Kein griechi-
ſches Schiff darf die Häfen Griechenlands verlaſſen, und der brittiſche
Conſul Hr. Green hat dießfalls ein eigenes Circularſchreiben an ſeine
Amtsgenoſſen gerichtet. Nur die von fremden Kaufleuten gemietheten
Transportſchiffe ſind bievon ausgenommen; aber auch dieſe keineswegs
mehr dann wenn die Miethe nach dem Erſcheinen jenes Circularſchrei-
beus geſchah. Fremde Schiffe unterliegen nicht dieſem Verbote. Die
griechiſche Regierung beſteht auf der Weigerung der ungerechten Anſin-
nen. Trikupis wurde mit einer Miſſion nach Paris betraut. Zavellas,
Mamuris und Gardikiotis wurden mit der Aufrechthaltung der Ord-
nung im Lande beauftragt. Mamuris iſt an Bord des k. k. Dampfers
Marianna nach Stilis, Zavellas mit der ruſſiſchen Corvette Calypſo
nach Nauplia gegangen und Gardikiotis befehligt in Attika und Böotien.
Die obigen Schiffe halten den Verkehr zur See offen. Daß die Sache
ernſt wird, dürfte auch daraus hervorgehen, weil das Dampfſchiff uns
einen bevollmächtigten Geſandten Griechenlands, Hrn. Zographos, brachte,
der nach St. Petersburg geht. Ueberhaupt hat dieſes Dampfſchiff
durchaus Hiobspoſten gebracht. In Konſtantinopel war am 21 eine
ſolche Kälte eingetreten daß verſchiedene Perſonen erfroren. Bauern
fand man neben ihren Laſtthieren todt. Der Handel, der bereits ange-
fangen hatte einigen Aufſchwung zu nehmen, liegt neuerdings darnie-
der, denn das Vertrauen ſchwindet abermals und ein Schreiben vom 26
theilt uns mit daß man den neuen Incidenzfall zwiſchen England und
Griechenland in Stambul als ſehr bedenklich betrachtete. Bereits meldet
man aus dem ſchwarzen Meere von einigen Unglücksfällen, und andere
derlei Berichte ſind noch zu gewärtigen. In Smyrna war in der
Nacht vom 21 auf den 22 ein Orkan losgebrochen, der ungeheure Ver-

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[628/0004] betrachten, und zeigen in einem Begleitſchreiben an die Verſammlung an daß ſie hiemit ihre Miſſion für beendet anſehen. Oeſterreich. * Wien, 5 Febr. Die Wiener Ztg. bringt uns heute die Verfaſſung für die gefürſtete Grafſchaft Görz und Gradiska und für die Markgrafſchaft Iſtrien. Der Landtag wird ſich in der Regel in der Hauptſtadt Görz verſammeln und aus 38 Abgeordneten, nämlich 12 der Höchſtbeſteuerten, 13 der Städte und 13 der Landgemeinden beflehen. Görz wählt zwei, Rovigno, Pirano, Gradiska mit Cormons zuſammen je einen Deputirten. Außerdem enthält das amtliche Blatt einen höchſt intereſſanten Vortrag des Finanzminiſters (vom 18 Jan.) über die Ent- ſtehungsgeſchichte des neuen 4½ proc. Anlehens. Im Inland wurden allein 67,403,800 fl., vom Ausland nur 3,814,000 fl. (Hope und Comp. in Amſterdam: 2,456,000 fl., M. A. Rothſchild in Frankfurt 1,124,000 fl., Heimann in Breslau 196,700 fl.) gezeichnet. Noch merkwürdiger iſt die Vertheilung des Anlehens auf die verſchiedenen Kronländer: während die mittleren unter dieſen ſich von ½ bis 1½ Mill. betheiligten, wurden in Ungarn nur 21,000 fl., in der Lombardei nur 20,000 fl. (!) gezeichnet; Böhmen ſteht mit 5,045,000 fl. angeſchrieben, Oeſterreich unter der Enns (alſo Wien) betheiligte ſich allein mit 56,273,500 fl. Namentlich und ſehr rühmlich iſt des Großhandelshauſes Lömmel in Prag gedacht, welches 1½ Mill., dann der Häuſer S. M. Rothſchild, welches 5,140,000 fl., S. G. Sina 5 Mill., Arnſtein u. Eskeles 3 Mill., Stametz 2,740,000 fl. gezeichnet. Die übrigen Bankiers betheiligten ſich in Beträgen über ½ Mill. Die Thaufluthen haben doch viel größeres Unheil angerichtet als man anfangs beſorgte. Bis jetzt hat man ſchon 6 Ertrunkene in der Nähe unſerer Stadt herausgezogen. War der Eisgang verhältnißmäßig kein ſo ſchlimmer, ſo hat der Waſſerſtand doch eine ſeltene Höhe erreicht und beträchtlichen Schaden angerichtet. Heute haben wir wahre Früh- lingswärme. Die Sonne duldet kein Weißes und unſere Berge ſind faſt ganz von Schnee befreit. Wien mit ſeinen Umgebungen iſt reizend ſelbſt im halben Winter. Ein blauer Himmel und ein warmer Sonnenblick genügt um uns ſehr vieles vergeſſen zu laſſen, und wenn ich Ihnen und Ihren Leſern in der naturgeſegneten Stadt ſchwerlich etwas neues damit geſagt habe, ſo gibt es doch manche alte Dinge welche mit Wärme wie- derholt und mit Vergnügen wieder und immer wieder geleſen werden können. # Wien, 5 Febr. In wenigen Tagen kommt die Verfaſſung der reichsunmittelbaren Stadt Trieſt; dann ſind alle Landesverfaſſungen der zum deutſchen Bunde gehörigen Kronländer fertig. Jene für Gali- zien, Dalmatien, Ungarn, Croatien und Siebenbürgen will man erſt dann zu octroyiren unternehmen wenn die politiſche Organiſation dieſer Länder beendigt, die Executivgewalt ſomit zu voller Kraft gelangt iſt. Ueber die Aufnahme welche die böhmiſche Landesverfaſſung im Lande ge- funden hat, hört man bis jetzt nichts. Dagegen ſchenkt ihr ein Artikel der „Oſtdeutſchen Poſt“ in der heutigen Nummer gerechte Anerkennung. Ins- beſondere führt dieſer aus, wie durch die darin angenommenen Grundſätze in Betreff der Regelung der Landesvertretung das deutſche und tſchechiſche Element ſich im Landtage die Wage zu halten erwarten können. Wäh- rend das Tſchechenthum in den Landgemeinden vorwaltet, wird dagegen gewiß die Majorität der Wahlen in den Städten dem deutſchen Intereſſe zu ſtatten kommen, und es ſteht daher wahrſcheinlich in den meiſten Fäl- len in der Macht der Höchſtbeſteuerten, mit andern Worten des Adels, zwiſchen dieſen beiden nothwendig oppoſitionellen Elementen durch ſein Hinzutreten zum einen oder andern den Ausſchlag zu geben. Der böhmiſche Adel iſt nun in nationaler Beziehung entſchieden ein Amphibium, und inſo- fern kann allerdings dieſe ihm gerettete politiſche Stellung noch mehr für politiſche als für nationale Fragen von Wichtigkeit werden. Um in dieſer Sache ein beſtimmteres Urtheil zu fällen, bedürfte es wohl genauerer ſtatiſtiſcher Daten als ſie mir in dieſem Augenblick zu Gebote ſtehen. Aus einem ebenfalls in der heutigen Wiener Ztg. abgedruckten Vortrag des Finanzminiſters Krauß erfährt man das Reſultat der Subſcription auf das neue 4½procentige Anlehen. Bei weitem mehr als zwei Drittel der ganzen Anleihensſumme, nämlich 56 Mill, entfallen auf Wien. Das Aus- land betheiligte ſich dabei nur mit etwas über 3 Mill. Von den übrigen Kronländern hat nur Böhmen einen Geſammtbetrag von mehr als 5 Mil- lionen, alle übrigen nur geringe Summen beigetragen. Diefen Thatſachen gegenüber nimmt ſich die Bemerkung des Finanzminiſters, daß dieſes Anlehen in der That ein nationales geworden ſey, etwas ſonderbar aus, wenn er nicht etwa mit dieſen Worten den Sinn verbinden wollte daß das beregte Anlehen beinahe ausſchließend durch die Mittel der deutſchen Nationalität in Oeſter- reich zu Stande gekommen ſey. Seltſam erſcheint auch hier manchem die lobende Erwähnung jener Handelshäuſer die ſich mit vorzüglich hohen Summen dabei betheiligten, da ja doch jedermann weiß daß der größte Theil dieſer Einzeichnungen für fremde Rechnung geſchah. Gewiß wür- den die meiſten dieſer Häuſer das Verdienſt dieſer That von ſich ablehnen wenn man auf dieſe Thatſache bei Gelegenheit der Bekenntniſſe über das Einkommen und der darauf zu gründenden Bemeſſung der Einkommen- ſteuer zurückkommen wollte. ㇰ Wien, 5 Febr. Das Waſſer im Donaucanal nimmt merklich ab und die Communication in den überſchwemmt geweſenen Vorſtädten iſt wiederhergeſtellt. Aus der Umgegend vernehmen wir daß mehrere Dörfer völlig unter Waſſer ſtehen. In Preßburg hat ſich der Eisſtoß ge- ſtellt. Heute früh erreichte dort das Waſſer eine Höhe von 22 Schuh, und ſowohl die Vorſtadt Blumenthal als ein Theil der Stadt ſelbſt wa- ren überfluthet. — In Venedig wird nächſtens der Congreß der Legiti- miſten abgehalten, und bereits werden, wie wir vernehmen, Vorbereitun- gen zur Aufnahme der Bevollmächtigten der beiden königlichen franzöſt- ſchen Familien daſelbſt getroffen. — Mit der Donauregulirung ſoll es nun Ernſt werden; gleichzeitig wird auch Hand an die Regulirung des Inn bei Innsbruck gelegt werden, wo auch eine großartige Kettenbrücke aufgeführt werden ſoll. § Wien, 6 Febr. Wie ich eben erfahre, ſind die Unterhand- lungen zwiſchen der öſterreichiſchen und bayeriſchen Regierung in Betreff der directen Benützung des Telegraphen zwiſchen hier und München bereits beendigt, und wird der Telegraph auf dieſer Linie vom 15 d. 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Werner, der ſeit Jahren ſo tief vertraut iſt mit den deutſchen Angelegen- heiten, ward zum Unterſtaatsſecretär der Auswärtigen ernannt. * Einer unſerer Wiener Briefe ſpricht von einer telegraphiſchen Depeſche, wonach in Athen das Haus des engliſchen Geſandten vom Volk angezündet worden wäre. Die Sage ſcheint durchaus grundlos. Gegen zehn andere Briefe aus Wien ſchweigen darüber; ebenſo unſere Mittheilungen aus Trieſt. * Trieſt, 4 Febr. Die engliſch-helleniſchen Händel ſcheinen im- mer bedenklicher ſich zu geſtalten. Das Poſtdampfſchiff aus der Levante bringt uns die Nachricht daß Admiral Parker den Piräeus noch ganz roh blokire und bei 70 griechiſche Handelsſchiffe mit Beſchlag belegen und theils nach Salamis, theils nach Syra habe ſchaffen laſſen. Auch Salamis iſt in Blo- kadeſtand, ebenſo Syra. Die Franzoſen ſcheinen abſichtlich den Kopf zu verſtecken. Die ganze Flotte iſt nach Moskoniſi (Makraniſt?) gezogen. Die Blokade der vorzüglichſten Häfen Griechenlands ſoll ſo lange dauern bis die Griechen die Entſchädigungen gezahlt, und über- haupt den engliſchen Anforderungen entſprochen haben. Kein griechi- ſches Schiff darf die Häfen Griechenlands verlaſſen, und der brittiſche Conſul Hr. Green hat dießfalls ein eigenes Circularſchreiben an ſeine Amtsgenoſſen gerichtet. Nur die von fremden Kaufleuten gemietheten Transportſchiffe ſind bievon ausgenommen; aber auch dieſe keineswegs mehr dann wenn die Miethe nach dem Erſcheinen jenes Circularſchrei- beus geſchah. Fremde Schiffe unterliegen nicht dieſem Verbote. Die griechiſche Regierung beſteht auf der Weigerung der ungerechten Anſin- nen. Trikupis wurde mit einer Miſſion nach Paris betraut. Zavellas, Mamuris und Gardikiotis wurden mit der Aufrechthaltung der Ord- nung im Lande beauftragt. Mamuris iſt an Bord des k. k. 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Bereits meldet man aus dem ſchwarzen Meere von einigen Unglücksfällen, und andere derlei Berichte ſind noch zu gewärtigen. In Smyrna war in der Nacht vom 21 auf den 22 ein Orkan losgebrochen, der ungeheure Ver-

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Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 40, 9. Februar 1850, S. 628. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine40_1850/4>, abgerufen am 04.06.2024.