Allgemeine Zeitung, Nr. 38, 7. Februar 1850.[Spaltenumbruch]
"Gewiß sollte eine Expedition ausgerüstet werden um diese glänzende "Ich kenne kein schöneres Feld für einen unternehmenden Reisenden "Wäre einigen unserer ersten Jäger das unermeßliche Feld das noch Neuestes. Telegraphische Depesche. Die englischen [irrelevantes Material]
[Spaltenumbruch]
„Gewiß ſollte eine Expedition ausgerüſtet werden um dieſe glänzende „Ich kenne kein ſchöneres Feld für einen unternehmenden Reiſenden „Wäre einigen unſerer erſten Jäger das unermeßliche Feld das noch Neueſtes. Telegraphiſche Depeſche. Die engliſchen [irrelevantes Material]
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p> <floatingText> <body> <div type="jCulturalNews" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <pb facs="#f0015" n="607"/> <cb/> <p>„Gewiß ſollte eine Expedition ausgerüſtet werden um dieſe glänzende<lb/> Entdeckung zu verfolgen, keine Expedition mit ungeheuren Koſten, die<lb/> einige hundert Meilen nördlich von dem Oranjefluß (der Gränze der Co-<lb/> lonie) vordränge, und dann mit der wichtigen Entdeckung irgendeiner<lb/> neuen Stinkneſſel oder eines nach ſeinem Entdecker benannten Miſtkäfers<lb/> zurückkehrte. Die Reiſe ſollte weiter gehen, und nichts geringeres als der<lb/> See oder das Ende des Limpopo-Fluſſes erreicht werden. Ich bin dieſem<lb/> ſchönen Fluß in Geſellſchaft des Hrn. Oswell weit über den entlegenſten<lb/> je von einem weißen Mann erreichten Punkt hinaus gefolgt, und als wir<lb/> ihn mit Widerſtreben endlich verließen, konnten wir von einem benach-<lb/> barten Linguapa genannten Berge aus deutlich deſſen Lauf noch 30 oder<lb/> 40 Meilen weiter gegen Nordoſten verfolgen. Das Land war geſund,<lb/> zum Reiſen mit Wagen ſehr günſtig, Holz, Waſſer und Wild gab es in<lb/> Menge, Gefahr von den einheimiſchen Stämmen war augenſcheinlich keine<lb/> zu beſorgen, welches Hinderniß iſt da dieſen intereſſanten Fluß bis zum<lb/> See zu verfolgen? Hr. Oswell und ich entdeckten auf unſerer Reiſe den<lb/> Fluß Mokolwe, einen Zufluß des Limpopo, der von Südoſten herkommt;<lb/> ſein Bett iſt ſelbſt in der heißeſten Jahreszeit nie trocken und ſein Waſſer<lb/> klar wie Kryſtall.</p><lb/> <p>„Ich kenne kein ſchöneres Feld für einen unternehmenden Reiſenden<lb/> als das Innere Südafrika’s; unſere beſten Karten zeigen wenig mehr als<lb/> ein weißes Papier; in den letzten Jahren iſt indeß manches geſchehen,<lb/> leider mehr durch Jäger als durch Männer der Wiſſenſchaft; dieſe ſollten<lb/> aber den Fußſtapfen der erſtern folgen um die von den erſtern roh, aber<lb/> treu gezeichneten Umriſſe auszufüllen.</p><lb/> <cb/> <p>„Wäre einigen unſerer erſten Jäger das unermeßliche Feld das noch<lb/> unbetreten vor ihnen liegt bekannt, ſie würden eilen die Einöden und Wü-<lb/> ſten Südafrika’s aufzuſuchen, und mit deſſen rieſenhaften vierfüßigen Be-<lb/> wohnern ſich perſönlich bekannt zu machen. Mir, einem enthuſiaſtifchen<lb/> Freund von Jagd und Abenteuern, iſt es unbegreiflich daß Männer die<lb/> Vermögen, Muth und freie Zeit beſitzen, Jahr um Jahr in England blei-<lb/> ben, und Hunderte von Pfund Sterlinge ausgeben um einige Tage lang<lb/> halb zahme Haſen und Faſanen, die täglich mit Gerſte, Bohnen und ge-<lb/> kochten Kartoffeln gefüttert werden, zu ſchießen, wenn Elephanten, Rhi-<lb/> noceroſſe, Giraffen und zahlreiche andere große Thiere jetzt eine vergleichs-<lb/> weiſe mit leichter Mühe erreichbare Jagd darbieten, eine Verſuchung<lb/> welche für mich vollſtändig unwiderſtehlich ſeyn würde.“ (<hi rendition="#g">Ausland.</hi>)</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Neueſtes.</hi> </hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <argument> <p> <hi rendition="#g">Telegraphiſche Depeſche.</hi> </p> </argument> <dateline><hi rendition="#b">Athen,</hi> 29 Jan.</dateline> <p>Die engliſchen<lb/> Zwangsmaßregeln ſind verſchärft. Den griechiſchen Handelsſchiffen iſt<lb/> das Auslaufen aus griechiſchen Häfen unterſagt. Die Geſandten von<lb/> Rußland und Frankreich haben dagegen Vorſtellungen gemacht. Die<lb/> Handelsſchiffe im Piräeus ſind heute von engliſchen Matroſen nach<lb/> Salamis geſchleppt worden. In Athen und im ganzen Lande iſt Ruhe<lb/> und Begeiſterung für König und Regierung. Hr. Tricupis geht als Ge-<lb/> ſandter heute nach Paris, Zographos über Wien nach Petersburg. (N.<lb/><hi rendition="#g">Münchner Ztg.</hi>)</p> </div> </div><lb/> <div type="jAnnouncements" n="1"> <gap reason="insignificant"/> </div> </body> </floatingText> </p> </div> </body> </text> </TEI> [607/0015]
„Gewiß ſollte eine Expedition ausgerüſtet werden um dieſe glänzende
Entdeckung zu verfolgen, keine Expedition mit ungeheuren Koſten, die
einige hundert Meilen nördlich von dem Oranjefluß (der Gränze der Co-
lonie) vordränge, und dann mit der wichtigen Entdeckung irgendeiner
neuen Stinkneſſel oder eines nach ſeinem Entdecker benannten Miſtkäfers
zurückkehrte. Die Reiſe ſollte weiter gehen, und nichts geringeres als der
See oder das Ende des Limpopo-Fluſſes erreicht werden. Ich bin dieſem
ſchönen Fluß in Geſellſchaft des Hrn. Oswell weit über den entlegenſten
je von einem weißen Mann erreichten Punkt hinaus gefolgt, und als wir
ihn mit Widerſtreben endlich verließen, konnten wir von einem benach-
barten Linguapa genannten Berge aus deutlich deſſen Lauf noch 30 oder
40 Meilen weiter gegen Nordoſten verfolgen. Das Land war geſund,
zum Reiſen mit Wagen ſehr günſtig, Holz, Waſſer und Wild gab es in
Menge, Gefahr von den einheimiſchen Stämmen war augenſcheinlich keine
zu beſorgen, welches Hinderniß iſt da dieſen intereſſanten Fluß bis zum
See zu verfolgen? Hr. Oswell und ich entdeckten auf unſerer Reiſe den
Fluß Mokolwe, einen Zufluß des Limpopo, der von Südoſten herkommt;
ſein Bett iſt ſelbſt in der heißeſten Jahreszeit nie trocken und ſein Waſſer
klar wie Kryſtall.
„Ich kenne kein ſchöneres Feld für einen unternehmenden Reiſenden
als das Innere Südafrika’s; unſere beſten Karten zeigen wenig mehr als
ein weißes Papier; in den letzten Jahren iſt indeß manches geſchehen,
leider mehr durch Jäger als durch Männer der Wiſſenſchaft; dieſe ſollten
aber den Fußſtapfen der erſtern folgen um die von den erſtern roh, aber
treu gezeichneten Umriſſe auszufüllen.
„Wäre einigen unſerer erſten Jäger das unermeßliche Feld das noch
unbetreten vor ihnen liegt bekannt, ſie würden eilen die Einöden und Wü-
ſten Südafrika’s aufzuſuchen, und mit deſſen rieſenhaften vierfüßigen Be-
wohnern ſich perſönlich bekannt zu machen. Mir, einem enthuſiaſtifchen
Freund von Jagd und Abenteuern, iſt es unbegreiflich daß Männer die
Vermögen, Muth und freie Zeit beſitzen, Jahr um Jahr in England blei-
ben, und Hunderte von Pfund Sterlinge ausgeben um einige Tage lang
halb zahme Haſen und Faſanen, die täglich mit Gerſte, Bohnen und ge-
kochten Kartoffeln gefüttert werden, zu ſchießen, wenn Elephanten, Rhi-
noceroſſe, Giraffen und zahlreiche andere große Thiere jetzt eine vergleichs-
weiſe mit leichter Mühe erreichbare Jagd darbieten, eine Verſuchung
welche für mich vollſtändig unwiderſtehlich ſeyn würde.“ (Ausland.)
Neueſtes.
Telegraphiſche Depeſche.
Athen, 29 Jan. Die engliſchen
Zwangsmaßregeln ſind verſchärft. Den griechiſchen Handelsſchiffen iſt
das Auslaufen aus griechiſchen Häfen unterſagt. Die Geſandten von
Rußland und Frankreich haben dagegen Vorſtellungen gemacht. Die
Handelsſchiffe im Piräeus ſind heute von engliſchen Matroſen nach
Salamis geſchleppt worden. In Athen und im ganzen Lande iſt Ruhe
und Begeiſterung für König und Regierung. Hr. Tricupis geht als Ge-
ſandter heute nach Paris, Zographos über Wien nach Petersburg. (N.
Münchner Ztg.)
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(2022-04-08T12:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.
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