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Allgemeine Zeitung, Nr. 343, 11. Dezember 1890.

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München, Donnerstag Allgemeine Zeitung 11. December 1890. Zweites Morgenblatt Nr. 343.
[Spaltenumbruch] Theile bestens aus. Nun genügte es ihr nicht mehr, darauf ihre
ferneren Hoffnungen zu bauen und so verbreitet sie allerlei Ge-
rüchte über bevorstehende Tarifänderungen zum Vortheile des
Unternehmens. Fürs erste ist die Behauptung, daß der bestehende
provisorische Vertrag mit der englischen Rhederei alsbald modificirt
werden solle, in den Bereich der Fabel zu verweisen. Dies schließt
jedoch nicht aus, daß der Verwaltungsrath darauf bedacht ist, auch
für die Zukunft das Interesse der Actionäre zu schützen, wie es
ihm bereits vor einem Jahre gelungen ist, die Feststellung der
Maximaldividende auf 90 Francs (bei Ueberschreitung dieser
Revenue sollte der Tarif um 50 Cts. pro Tonne herabgesetzt
werden) als auf eine Retto-Dividende ohne die Steuer bezüglich
[Spaltenumbruch] zu erklären und die Zustimmung der Engländer zu dieser logisch
correcten Auslegung zu erhalten. Somit mag die Jahreseinnahme
noch sechs Francs pro Actie mehr betragen, ehe selbst nach dem
bestehenden Contract eine Tarifänderung anwendbar würde. Dabei
bleibt der Compagnie genügende Frist, um geschickterweise die Be-
wahrung des gegenwärtigen Satzes beizubehalten, d. h. dafür die
einstimmige Genehmigung der englischen Mitverwalter zu erlangen.
Die Erweiterungs- und Vertiefungsbauten am Canal waren ur-
sprünglich auf 200 Millionen Francs veranschlagt worden und
eine bestimmte Frist zu deren Ausführung vorgesehen. Der Gesell-
schaft ist es gelungen, die Herstellung bedeutend billiger und gleich-
zeitig viel rascher zu vollenden, ohne daß die geringste Störung
[Spaltenumbruch] im Verkehr eintrat. Die Gelder dazu wurden aufs bequemste ohne
Bank- und Börsenvermittlung durch Ausgabe 3procentiger Obli-
gationen beschafft, welche das Publicum an den Schaltern der Ge-
sellschaftscasse erhob, gerade wie es mit denen der privilegirten
garantirten Eisenbahnen geschieht.



Schiffsnachrichten.
* Germanischer Lloyd.

Nach den Listen des "Germanischen
Lloyd" sind in der Zeit vom 27. Nov. bis 3. Dec. 1890 folgende See-
schäden gemeldet worden: Totalverluste: 4 Dampfer, 44 Segelschiffe,
Beschädigungen: 90 Dampfer, 86 Segelschiffe, zusammen 224.



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[irrelevantes Material]

München, Donnerſtag Allgemeine Zeitung 11. December 1890. Zweites Morgenblatt Nr. 343.
[Spaltenumbruch] Theile beſtens aus. Nun genügte es ihr nicht mehr, darauf ihre
ferneren Hoffnungen zu bauen und ſo verbreitet ſie allerlei Ge-
rüchte über bevorſtehende Tarifänderungen zum Vortheile des
Unternehmens. Fürs erſte iſt die Behauptung, daß der beſtehende
proviſoriſche Vertrag mit der engliſchen Rhederei alsbald modificirt
werden ſolle, in den Bereich der Fabel zu verweiſen. Dies ſchließt
jedoch nicht aus, daß der Verwaltungsrath darauf bedacht iſt, auch
für die Zukunft das Intereſſe der Actionäre zu ſchützen, wie es
ihm bereits vor einem Jahre gelungen iſt, die Feſtſtellung der
Maximaldividende auf 90 Francs (bei Ueberſchreitung dieſer
Revenue ſollte der Tarif um 50 Cts. pro Tonne herabgeſetzt
werden) als auf eine Retto-Dividende ohne die Steuer bezüglich
[Spaltenumbruch] zu erklären und die Zuſtimmung der Engländer zu dieſer logiſch
correcten Auslegung zu erhalten. Somit mag die Jahreseinnahme
noch ſechs Francs pro Actie mehr betragen, ehe ſelbſt nach dem
beſtehenden Contract eine Tarifänderung anwendbar würde. Dabei
bleibt der Compagnie genügende Friſt, um geſchickterweiſe die Be-
wahrung des gegenwärtigen Satzes beizubehalten, d. h. dafür die
einſtimmige Genehmigung der engliſchen Mitverwalter zu erlangen.
Die Erweiterungs- und Vertiefungsbauten am Canal waren ur-
ſprünglich auf 200 Millionen Francs veranſchlagt worden und
eine beſtimmte Friſt zu deren Ausführung vorgeſehen. Der Geſell-
ſchaft iſt es gelungen, die Herſtellung bedeutend billiger und gleich-
zeitig viel raſcher zu vollenden, ohne daß die geringſte Störung
[Spaltenumbruch] im Verkehr eintrat. Die Gelder dazu wurden aufs bequemſte ohne
Bank- und Börſenvermittlung durch Ausgabe 3procentiger Obli-
gationen beſchafft, welche das Publicum an den Schaltern der Ge-
ſellſchaftscaſſe erhob, gerade wie es mit denen der privilegirten
garantirten Eiſenbahnen geſchieht.



Schiffsnachrichten.
* Germaniſcher Lloyd.

Nach den Liſten des „Germaniſchen
Lloyd“ ſind in der Zeit vom 27. Nov. bis 3. Dec. 1890 folgende See-
ſchäden gemeldet worden: Totalverluſte: 4 Dampfer, 44 Segelſchiffe,
Beſchädigungen: 90 Dampfer, 86 Segelſchiffe, zuſammen 224.



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[8/0008] München, Donnerſtag Allgemeine Zeitung 11. December 1890. Zweites Morgenblatt Nr. 343. Theile beſtens aus. Nun genügte es ihr nicht mehr, darauf ihre ferneren Hoffnungen zu bauen und ſo verbreitet ſie allerlei Ge- rüchte über bevorſtehende Tarifänderungen zum Vortheile des Unternehmens. Fürs erſte iſt die Behauptung, daß der beſtehende proviſoriſche Vertrag mit der engliſchen Rhederei alsbald modificirt werden ſolle, in den Bereich der Fabel zu verweiſen. Dies ſchließt jedoch nicht aus, daß der Verwaltungsrath darauf bedacht iſt, auch für die Zukunft das Intereſſe der Actionäre zu ſchützen, wie es ihm bereits vor einem Jahre gelungen iſt, die Feſtſtellung der Maximaldividende auf 90 Francs (bei Ueberſchreitung dieſer Revenue ſollte der Tarif um 50 Cts. pro Tonne herabgeſetzt werden) als auf eine Retto-Dividende ohne die Steuer bezüglich zu erklären und die Zuſtimmung der Engländer zu dieſer logiſch correcten Auslegung zu erhalten. Somit mag die Jahreseinnahme noch ſechs Francs pro Actie mehr betragen, ehe ſelbſt nach dem beſtehenden Contract eine Tarifänderung anwendbar würde. Dabei bleibt der Compagnie genügende Friſt, um geſchickterweiſe die Be- wahrung des gegenwärtigen Satzes beizubehalten, d. h. dafür die einſtimmige Genehmigung der engliſchen Mitverwalter zu erlangen. Die Erweiterungs- und Vertiefungsbauten am Canal waren ur- ſprünglich auf 200 Millionen Francs veranſchlagt worden und eine beſtimmte Friſt zu deren Ausführung vorgeſehen. Der Geſell- ſchaft iſt es gelungen, die Herſtellung bedeutend billiger und gleich- zeitig viel raſcher zu vollenden, ohne daß die geringſte Störung im Verkehr eintrat. Die Gelder dazu wurden aufs bequemſte ohne Bank- und Börſenvermittlung durch Ausgabe 3procentiger Obli- gationen beſchafft, welche das Publicum an den Schaltern der Ge- ſellſchaftscaſſe erhob, gerade wie es mit denen der privilegirten garantirten Eiſenbahnen geſchieht. Schiffsnachrichten. * Germaniſcher Lloyd. Nach den Liſten des „Germaniſchen Lloyd“ ſind in der Zeit vom 27. Nov. bis 3. Dec. 1890 folgende See- ſchäden gemeldet worden: Totalverluſte: 4 Dampfer, 44 Segelſchiffe, Beſchädigungen: 90 Dampfer, 86 Segelſchiffe, zuſammen 224. _

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 343, 11. Dezember 1890, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine343_1890/8>, abgerufen am 24.11.2024.