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Allgemeine Zeitung, Nr. 33, 2. Februar 1850.

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[Spaltenumbruch] sie weniger hören will, steht eine gütliche Beilegung in Aussicht; gleich-
zeitig dürfte jedoch auch eine theilweise Umoctroyirung des Gesetzes über
den Wirkungskreis der Handelskammern, das noch aus der Zeit des Mi-
nisteriums Hornbostl herrührt und sich in der That als schwer ausführbar
bewährte, erfolgen. Unser unglücklicher Lenau, der bereits seit beinahe
acht Monaten den Gebrauch der Sprache verloren hat, befindet sich in ei-
nem Zustand der seine baldige Auflösung besorgen -- fast möchte ich sa-
gen -- hoffen läßt.


Wir wissen seit gestern durch eine telegraphi-
sche Depesche, die über Breslau gekommen ist, daß die preußischen Kam-
mern die königlichen Vorschläge angenommen haben, allein der telegraphi-
sche Lakonismus läßt uns über die Nebenumstände im Dunkeln, und so
enthalte ich mich jedes Urtheils, obgleich unsere Journale das Ereigniß
schon beleitartikelt haben. Die Ostd. Post bringt die Nachricht mit dem
Bemerken "die Todten reiten schnell!" und man möchte dann im Balladen-
ton weiter fragen: graut Liebchen auch vor Todten? Auch der Lloyd rich-
tet jetzt seine Augen nach München, wie denn die dortigen Vorbereitungen
schon lange kein Geheimniß mehr sind. Ob von Israel wirklich etwas
Gutes kommen wird, müssen wir geduldig erwarten. Es fehlt unter uns
nicht an Skeptikern die immer noch behaupten es fehle in Oesterreich zwar
nicht an gutem Willen, aber man könne die Form nicht finden das Schwe-
bende zu firiren. So hofft man denn auf das productive Talent des
Hrn. v. d. Psordten, der wirklich vom Schicksal ausersehen scheint den ge-
sunkenen Credit des deutschen Professorenthums wieder zu heben. Außer
den kriegsrechtlichen Urtheilen der Pesther Zeitung über die zu Güns hin-
gerichteten Croatenschlächter und die drei Mörder, unter denen sich Kolossy
befand, gibt es nichts neues. Aus dem Urtheil des letztern ergibt sich übrigens
daß Graf Lamberg nicht auf der Pesther Brücke ermordet wurde. Kolossy
bedrohte ihn dort nur mit Pistolen und ließ ihn durch das Volk bis an die
Johanniscapelle schleppen, wo er den ersten Streich mit einem Schwert gegen
das wehrlose Opfer führte. Von der wahrhaft heidnischen Tanzlust der
Wiener kann man sich einen Begriff machen, wenn unser Neuigkeitsbureau
berichtet daß in der Faschingszeit durchschnittlich 350 Bälle und Tanzun-
terhaltungen wöchentlich ohne die Hausbälle gegeben werden. Das ge-
strige Abendblatt der Wiener Zeitung enthält eine Art Programm des
Burgtheater-Directoriums an das Publicum, welchem der Rath ertheilt
wird nicht einzelne Stellen auf herausfordernde Weise aufzunehmen, da-
mit nicht später das ästhetische Interesse darunter leide.

* Die Wiener Blätter vom 30 Jan. bringen keine Meldung von
Bedeutung. Aus unserer Wiener Correspondenz ist das wichtigste der
nachfolgende Briefauszug über eine Frankfurter Depesche. Die Eisen-
bahnen waren wieder frei und verkehrten in gewohnter Ordnung. Die
HH. Landsteiner und Warrens waren ausgezogen sich zu schlagen, kehr-
ten aber unverwundet heim. Gegenseitige schriftliche Ehrenerklärungen
sollen schlimmeres abgewendet haben.


Ein außerordentlicher Courler hat gestern von
Frankfurt eine sehr wichtige Depesche gebracht, nämlich eine Denkschrift
über die allgemeine Lage Deutschlands, mit Bemerkungen über die Reor-
ganisation der Bundesarmee und über das Vertheidigungssystem gegen
Westen. Die Arbeit soll von General Schönhals verfaßt seyn und den
Gegenstand der ministeriellen Berathungen bilden.


Der beabsichtigten Errichtung einer Handelsschule in
unserer Stadt stellt sich leider das allgemeine Welthinderniß, der Geldman-
gel, entgegen; vorderhand will man sich daher mit einer Sonntagsschule für
Handelslehrlinge behelfen. Fürst Windisch-Grätz befindet sich seit einigen
Tagen hier. Es wird vielfach versichert, der Feldmarschall werde demnächst
wieder mit einem wichtigen activen Posten betraut werden. Ob etwas
wahres an diesem Gerüchte sey, kann ich Ihnen nicht verbürgen. Der hohe
Adel, der überhaupt hier gegenüber den Jahren vor 1848 noch lang nicht
vollzählig ist, lebt sehr zurückgezogen und klagt über die pecuniären Be-
drängnisse der Neuzeit, besonders wenn er für Kunstinteressen in Anspruch
genommen wird.


Dem Vernehmen nach soll bei den
einzuführenden Staatsprüfungen auch die Comptabilitäts - Wissenschaft
gefordert werden, da ihre Kenntniß mehr oder weniger für jeden Staats-
beamten, er mag der politischen Verwaltung, der Finanz oder der Justiz
angehören, von Vortheil, wo nicht unentbehrlich ist. Wenn wir dieser
Versügung des mit Umsicht thätig vorschreitenden Ministeriums des Un-
terrichts unsern vollen Beifall zollen, so finden wir uns dabei veranlaßt
auf die Vorsorglichkeit hinzudeuten mit welcher die ehemalige Studien-
hofcommission zu Wien jede Erweiterung des Studienwesens unterdrückt
hatte. Denn in der That war schon vor vielen Jahren, etwa im Jahr
1842, von dem Directorate der juridisch-politischen Studien der Universt-
tät Innsbruck der motivirte Antrag zur Errichtung einer Lehrkanzel für
Comptabilität gestellt worden, da sich eben damals der dortige Prosessor
[Spaltenumbruch] der Mathematik Dr. Böhm, der Is ein in allen Theilen des Rechnungs-
wesens theoretisch und praktisch durchgebildeter Mann bekannt und geehrt
ist, herbeiließ derlei Vorträge, ohne dafür eine Vergütung vom Staate
anzusprechen, aus bloßem Interesse für den Gegenstand und dessen Wich-
tigkeit, regelmäßig zu halten. Allein die Studienhofcommission fand
die Sache nicht für wichtig genug um ihr die Genehmigung zu ertheilen,
und so blieb dieser wichtige Gegenstand im Lande Tirol bisher ohne alle
Vertretung. Dieß wird wohl nicht mehr lange der Fall seyn, und diese
Wissenschaft wird ihre Vertreter erhalten, aber wie wir hoffen solche die
nicht in dem Staube der Kanzleien groß gewachsen sind, sondern in Rück-
sicht der gesteigerten Forderungen der Wissenschaft und des öffentlichen
Lehramtes, solche deren Kenntnisse und Scharsblick noch etwas über das
bloße Comptabilitätswissen und das nackte Rubriciren hinausreicht. Im
Lande herrscht allenthalben ein reges Verlangen nach baldiger Versamm-
lung der Landtagsabgeordneten. Wenn das Ministerium Anstand nimmt
die neue Landesverfassung zu publiciren, soll es die vorjährigen Vertreter
zusammenrufen, meinen alle gutgesinnten Tiroler. Die Zwischenzeit hat
gar manches gebracht worüber die Volksvertretung sich aussprechen will.
Die Verwahrung der zwei etschländischen Vertrauensmänner in Botzen
und Partschins vom 5 Jan. d. J. gegen das längere Verzögern des Land-
tages hat überall starken Beifall gefunden, und mit Befriedigung las man
im Botzener Wochenblatte die Antwort des Präsidenten vom ständigen
Landtagsausschusse, wonach er am 12 d. M. diese Verwahrung dem Hrn.
Statthalter zur Einsendung an das Ministerium mit dem Erklären über-
gab: das Land verlange nach baldiger Berufung seiner Vertreter. Mag
auch eine officielle Stimme aus Wien im Tiroler Boten Nr. 22 die ge-
rechte Forderung der Unverletzlichkeit der Landtagsabgeordneten und ihrer
Mitbetheiligung an den Reichsangelegenheiten durch die Beschuldigung
des Separatismus zu vereiteln und anzuschwärzen bemüht seyn: was in
der Ueberzeugung eines treuen Volkes liegt, ist nicht durch leeres Ral-
sonnement zu bannen. Es wäre bös wenn man Tirol und seine Vertre-
ter zu Schattenbildern machen wollte. Die Telegraphenlinie von Salz-
burg nach Innsbruck, Bregenz und Botzen wird nach einer neuesten Mi-
nisterialeröffnung mit dem Beginn des nächsten Frühjahres zur Ausfüh-
rung gebracht werden.

Großbritannien.

Heute Abend gibt Lord John Russell dem Sprecher und den mini-
steriell gesinnten Mitgliedern des Unterhauses das übliche Festmahl vor
Beginn der Session in seiner Amtswohnung, wobei die Geladenen in
vollständiger Etikette-Kleidung (full dress) zu erscheinen haben. Der
Sun sagt: "In der Altstadt sieht man dem Zusammentritte des Parla-
ments mit großer Spannung entgegen. Obgleich die Protectionisten
voraussichtlich sich sehr rührig bezeigen werden, fürchtet man doch ihrer-
seits keine ernstliche Vehinderung der Geschäfte, vorausgesetzt daß die
Freihändler wohl auf ihrer Hut sind." Auch in den zwei letzten Tagen
haben in der Provinz zahlreiche Protectionisten - Meetings stattgefunden,
bei denen es da und dort sehr stürmisch herging. An einigen Orten, so
zu Hinckley, Reading, Croydon und Worcester, geriethen sich die feindli-
chen Parteien buchstäblich in die Haare; an den drei erstgenannten Orten
blieben die handfesten Pächter Sieger in der Rauferei, in Worcester aber
zogen sie den kürzern. Das Chronicle versichert daß die Zollschutzpar-
tei während der Parlamentsferien viele ihrer bedeutenderen Anhänger
verloren habe, und daß sie jetzt, gleich einer schwachen Besatzung in einer
Festung, durch Lärm und Ubiquität zu ersetzen suche was ihr an wirkli-
cher Stärke abgehe. Das muß sich nun bald zeigen. Uebrigens ist der
Personalstand des Hauses der Gemeinen so ziemlich der vorjährige geblie-
ben; denn die sechs neuen Wahlen, welche mittlerweile vorgekommen,
haben in dem Zahlenverhältniß der Parteien nichts geändert.

Am letzten Sonnabend (26) starb in Edinburg Lord Jeffrey, einer
von den Richtern des schottischen Court of Session, jedoch dem Publicum
vorzüglich bekannt als Mitgründer der Edinburgh Review, sowie durch die
heftige poetische Anfeindung Lord Byrons (sieh "English Bards and
Scotch Reviewers"
). Indessen war die, nicht unverdiente, scharfe Re-
cension der Byron'schen Jugendgedichte nicht von Jeffrey, sondern von
Henry Brougham, dem jetzigen Lord.

Frankreich.

Der kleine Krieg gegen den Präsidenten der Republik dauert fort,
und es ist besonders die legitimistische Presse in welcher die Sage von
einem beabsichtigten Staatsstreich nicht aufhört zu spuken. Die "Patrie"
enthält folgende Mittheilung, d. h. amtliche Notiz: "Trotz der mehr-
maligen Berichtigungen des Moniteurs hat das Journal "die Mode" vom
25 Jan. einen Artikel gebracht, worin angezeigt ist daß der Staatsstreich
im Elysee unter Vor sitz des Prinzen Ludwig Gegenstand einer förmlichen

[Spaltenumbruch] ſie weniger hören will, ſteht eine gütliche Beilegung in Ausſicht; gleich-
zeitig dürfte jedoch auch eine theilweiſe Umoctroyirung des Geſetzes über
den Wirkungskreis der Handelskammern, das noch aus der Zeit des Mi-
niſteriums Hornboſtl herrührt und ſich in der That als ſchwer ausführbar
bewährte, erfolgen. Unſer unglücklicher Lenau, der bereits ſeit beinahe
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nem Zuſtand der ſeine baldige Auflöſung beſorgen — faſt möchte ich ſa-
gen — hoffen läßt.


Wir wiſſen ſeit geſtern durch eine telegraphi-
ſche Depeſche, die über Breslau gekommen iſt, daß die preußiſchen Kam-
mern die königlichen Vorſchläge angenommen haben, allein der telegraphi-
ſche Lakonismus läßt uns über die Nebenumſtände im Dunkeln, und ſo
enthalte ich mich jedes Urtheils, obgleich unſere Journale das Ereigniß
ſchon beleitartikelt haben. Die Oſtd. Poſt bringt die Nachricht mit dem
Bemerken „die Todten reiten ſchnell!“ und man möchte dann im Balladen-
ton weiter fragen: graut Liebchen auch vor Todten? Auch der Lloyd rich-
tet jetzt ſeine Augen nach München, wie denn die dortigen Vorbereitungen
ſchon lange kein Geheimniß mehr ſind. Ob von Iſrael wirklich etwas
Gutes kommen wird, müſſen wir geduldig erwarten. Es fehlt unter uns
nicht an Skeptikern die immer noch behaupten es fehle in Oeſterreich zwar
nicht an gutem Willen, aber man könne die Form nicht finden das Schwe-
bende zu firiren. So hofft man denn auf das productive Talent des
Hrn. v. d. Pſordten, der wirklich vom Schickſal auserſehen ſcheint den ge-
ſunkenen Credit des deutſchen Profeſſorenthums wieder zu heben. Außer
den kriegsrechtlichen Urtheilen der Peſther Zeitung über die zu Güns hin-
gerichteten Croatenſchlächter und die drei Mörder, unter denen ſich Koloſſy
befand, gibt es nichts neues. Aus dem Urtheil des letztern ergibt ſich übrigens
daß Graf Lamberg nicht auf der Peſther Brücke ermordet wurde. Koloſſy
bedrohte ihn dort nur mit Piſtolen und ließ ihn durch das Volk bis an die
Johanniscapelle ſchleppen, wo er den erſten Streich mit einem Schwert gegen
das wehrloſe Opfer führte. Von der wahrhaft heidniſchen Tanzluſt der
Wiener kann man ſich einen Begriff machen, wenn unſer Neuigkeitsbureau
berichtet daß in der Faſchingszeit durchſchnittlich 350 Bälle und Tanzun-
terhaltungen wöchentlich ohne die Hausbälle gegeben werden. Das ge-
ſtrige Abendblatt der Wiener Zeitung enthält eine Art Programm des
Burgtheater-Directoriums an das Publicum, welchem der Rath ertheilt
wird nicht einzelne Stellen auf herausfordernde Weiſe aufzunehmen, da-
mit nicht ſpäter das äſthetiſche Intereſſe darunter leide.

* Die Wiener Blätter vom 30 Jan. bringen keine Meldung von
Bedeutung. Aus unſerer Wiener Correſpondenz iſt das wichtigſte der
nachfolgende Briefauszug über eine Frankfurter Depeſche. Die Eiſen-
bahnen waren wieder frei und verkehrten in gewohnter Ordnung. Die
HH. Landſteiner und Warrens waren ausgezogen ſich zu ſchlagen, kehr-
ten aber unverwundet heim. Gegenſeitige ſchriftliche Ehrenerklärungen
ſollen ſchlimmeres abgewendet haben.


Ein außerordentlicher Courler hat geſtern von
Frankfurt eine ſehr wichtige Depeſche gebracht, nämlich eine Denkſchrift
über die allgemeine Lage Deutſchlands, mit Bemerkungen über die Reor-
ganiſation der Bundesarmee und über das Vertheidigungsſyſtem gegen
Weſten. Die Arbeit ſoll von General Schönhals verfaßt ſeyn und den
Gegenſtand der miniſteriellen Berathungen bilden.


Der beabſichtigten Errichtung einer Handelsſchule in
unſerer Stadt ſtellt ſich leider das allgemeine Welthinderniß, der Geldman-
gel, entgegen; vorderhand will man ſich daher mit einer Sonntagsſchule für
Handelslehrlinge behelfen. Fürſt Windiſch-Grätz befindet ſich ſeit einigen
Tagen hier. Es wird vielfach verſichert, der Feldmarſchall werde demnächſt
wieder mit einem wichtigen activen Poſten betraut werden. Ob etwas
wahres an dieſem Gerüchte ſey, kann ich Ihnen nicht verbürgen. Der hohe
Adel, der überhaupt hier gegenüber den Jahren vor 1848 noch lang nicht
vollzählig iſt, lebt ſehr zurückgezogen und klagt über die pecuniären Be-
drängniſſe der Neuzeit, beſonders wenn er für Kunſtintereſſen in Anſpruch
genommen wird.


Dem Vernehmen nach ſoll bei den
einzuführenden Staatsprüfungen auch die Comptabilitäts - Wiſſenſchaft
gefordert werden, da ihre Kenntniß mehr oder weniger für jeden Staats-
beamten, er mag der politiſchen Verwaltung, der Finanz oder der Juſtiz
angehören, von Vortheil, wo nicht unentbehrlich iſt. Wenn wir dieſer
Verſügung des mit Umſicht thätig vorſchreitenden Miniſteriums des Un-
terrichts unſern vollen Beifall zollen, ſo finden wir uns dabei veranlaßt
auf die Vorſorglichkeit hinzudeuten mit welcher die ehemalige Studien-
hofcommiſſion zu Wien jede Erweiterung des Studienweſens unterdrückt
hatte. Denn in der That war ſchon vor vielen Jahren, etwa im Jahr
1842, von dem Directorate der juridiſch-politiſchen Studien der Univerſt-
tät Innsbruck der motivirte Antrag zur Errichtung einer Lehrkanzel für
Comptabilität geſtellt worden, da ſich eben damals der dortige Proſeſſor
[Spaltenumbruch] der Mathematik Dr. Böhm, der Is ein in allen Theilen des Rechnungs-
weſens theoretiſch und praktiſch durchgebildeter Mann bekannt und geehrt
iſt, herbeiließ derlei Vorträge, ohne dafür eine Vergütung vom Staate
anzuſprechen, aus bloßem Intereſſe für den Gegenſtand und deſſen Wich-
tigkeit, regelmäßig zu halten. Allein die Studienhofcommiſſion fand
die Sache nicht für wichtig genug um ihr die Genehmigung zu ertheilen,
und ſo blieb dieſer wichtige Gegenſtand im Lande Tirol bisher ohne alle
Vertretung. Dieß wird wohl nicht mehr lange der Fall ſeyn, und dieſe
Wiſſenſchaft wird ihre Vertreter erhalten, aber wie wir hoffen ſolche die
nicht in dem Staube der Kanzleien groß gewachſen ſind, ſondern in Rück-
ſicht der geſteigerten Forderungen der Wiſſenſchaft und des öffentlichen
Lehramtes, ſolche deren Kenntniſſe und Scharſblick noch etwas über das
bloße Comptabilitätswiſſen und das nackte Rubriciren hinausreicht. Im
Lande herrſcht allenthalben ein reges Verlangen nach baldiger Verſamm-
lung der Landtagsabgeordneten. Wenn das Miniſterium Anſtand nimmt
die neue Landesverfaſſung zu publiciren, ſoll es die vorjährigen Vertreter
zuſammenrufen, meinen alle gutgeſinnten Tiroler. Die Zwiſchenzeit hat
gar manches gebracht worüber die Volksvertretung ſich ausſprechen will.
Die Verwahrung der zwei etſchländiſchen Vertrauensmänner in Botzen
und Partſchins vom 5 Jan. d. J. gegen das längere Verzögern des Land-
tages hat überall ſtarken Beifall gefunden, und mit Befriedigung las man
im Botzener Wochenblatte die Antwort des Präſidenten vom ſtändigen
Landtagsausſchuſſe, wonach er am 12 d. M. dieſe Verwahrung dem Hrn.
Statthalter zur Einſendung an das Miniſterium mit dem Erklären über-
gab: das Land verlange nach baldiger Berufung ſeiner Vertreter. Mag
auch eine officielle Stimme aus Wien im Tiroler Boten Nr. 22 die ge-
rechte Forderung der Unverletzlichkeit der Landtagsabgeordneten und ihrer
Mitbetheiligung an den Reichsangelegenheiten durch die Beſchuldigung
des Separatismus zu vereiteln und anzuſchwärzen bemüht ſeyn: was in
der Ueberzeugung eines treuen Volkes liegt, iſt nicht durch leeres Ral-
ſonnement zu bannen. Es wäre bös wenn man Tirol und ſeine Vertre-
ter zu Schattenbildern machen wollte. Die Telegraphenlinie von Salz-
burg nach Innsbruck, Bregenz und Botzen wird nach einer neueſten Mi-
niſterialeröffnung mit dem Beginn des nächſten Frühjahres zur Ausfüh-
rung gebracht werden.

Großbritannien.

Heute Abend gibt Lord John Ruſſell dem Sprecher und den mini-
ſteriell geſinnten Mitgliedern des Unterhauſes das übliche Feſtmahl vor
Beginn der Seſſion in ſeiner Amtswohnung, wobei die Geladenen in
vollſtändiger Etikette-Kleidung (full dress) zu erſcheinen haben. Der
Sun ſagt: „In der Altſtadt ſieht man dem Zuſammentritte des Parla-
ments mit großer Spannung entgegen. Obgleich die Protectioniſten
vorausſichtlich ſich ſehr rührig bezeigen werden, fürchtet man doch ihrer-
ſeits keine ernſtliche Vehinderung der Geſchäfte, vorausgeſetzt daß die
Freihändler wohl auf ihrer Hut ſind.“ Auch in den zwei letzten Tagen
haben in der Provinz zahlreiche Protectioniſten - Meetings ſtattgefunden,
bei denen es da und dort ſehr ſtürmiſch herging. An einigen Orten, ſo
zu Hinckley, Reading, Croydon und Worceſter, geriethen ſich die feindli-
chen Parteien buchſtäblich in die Haare; an den drei erſtgenannten Orten
blieben die handfeſten Pächter Sieger in der Rauferei, in Worceſter aber
zogen ſie den kürzern. Das Chronicle verſichert daß die Zollſchutzpar-
tei während der Parlamentsferien viele ihrer bedeutenderen Anhänger
verloren habe, und daß ſie jetzt, gleich einer ſchwachen Beſatzung in einer
Feſtung, durch Lärm und Ubiquität zu erſetzen ſuche was ihr an wirkli-
cher Stärke abgehe. Das muß ſich nun bald zeigen. Uebrigens iſt der
Perſonalſtand des Hauſes der Gemeinen ſo ziemlich der vorjährige geblie-
ben; denn die ſechs neuen Wahlen, welche mittlerweile vorgekommen,
haben in dem Zahlenverhältniß der Parteien nichts geändert.

Am letzten Sonnabend (26) ſtarb in Edinburg Lord Jeffrey, einer
von den Richtern des ſchottiſchen Court of Seſſion, jedoch dem Publicum
vorzüglich bekannt als Mitgründer der Edinburgh Review, ſowie durch die
heftige poetiſche Anfeindung Lord Byrons (ſieh „English Bards and
Scotch Reviewers“
). Indeſſen war die, nicht unverdiente, ſcharfe Re-
cenſion der Byron’ſchen Jugendgedichte nicht von Jeffrey, ſondern von
Henry Brougham, dem jetzigen Lord.

Frankreich.

Der kleine Krieg gegen den Präſidenten der Republik dauert fort,
und es iſt beſonders die legitimiſtiſche Preſſe in welcher die Sage von
einem beabſichtigten Staatsſtreich nicht aufhört zu ſpuken. Die „Patrie“
enthält folgende Mittheilung, d. h. amtliche Notiz: „Trotz der mehr-
maligen Berichtigungen des Moniteurs hat das Journal „die Mode“ vom
25 Jan. einen Artikel gebracht, worin angezeigt iſt daß der Staatsſtreich
im Elyſée unter Vor ſitz des Prinzen Ludwig Gegenſtand einer förmlichen

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[518/0006] ſie weniger hören will, ſteht eine gütliche Beilegung in Ausſicht; gleich- zeitig dürfte jedoch auch eine theilweiſe Umoctroyirung des Geſetzes über den Wirkungskreis der Handelskammern, das noch aus der Zeit des Mi- niſteriums Hornboſtl herrührt und ſich in der That als ſchwer ausführbar bewährte, erfolgen. Unſer unglücklicher Lenau, der bereits ſeit beinahe acht Monaten den Gebrauch der Sprache verloren hat, befindet ſich in ei- nem Zuſtand der ſeine baldige Auflöſung beſorgen — faſt möchte ich ſa- gen — hoffen läßt. ss Wien, 29 Jan. Wir wiſſen ſeit geſtern durch eine telegraphi- ſche Depeſche, die über Breslau gekommen iſt, daß die preußiſchen Kam- mern die königlichen Vorſchläge angenommen haben, allein der telegraphi- ſche Lakonismus läßt uns über die Nebenumſtände im Dunkeln, und ſo enthalte ich mich jedes Urtheils, obgleich unſere Journale das Ereigniß ſchon beleitartikelt haben. Die Oſtd. Poſt bringt die Nachricht mit dem Bemerken „die Todten reiten ſchnell!“ und man möchte dann im Balladen- ton weiter fragen: graut Liebchen auch vor Todten? Auch der Lloyd rich- tet jetzt ſeine Augen nach München, wie denn die dortigen Vorbereitungen ſchon lange kein Geheimniß mehr ſind. Ob von Iſrael wirklich etwas Gutes kommen wird, müſſen wir geduldig erwarten. Es fehlt unter uns nicht an Skeptikern die immer noch behaupten es fehle in Oeſterreich zwar nicht an gutem Willen, aber man könne die Form nicht finden das Schwe- bende zu firiren. So hofft man denn auf das productive Talent des Hrn. v. d. Pſordten, der wirklich vom Schickſal auserſehen ſcheint den ge- ſunkenen Credit des deutſchen Profeſſorenthums wieder zu heben. Außer den kriegsrechtlichen Urtheilen der Peſther Zeitung über die zu Güns hin- gerichteten Croatenſchlächter und die drei Mörder, unter denen ſich Koloſſy befand, gibt es nichts neues. Aus dem Urtheil des letztern ergibt ſich übrigens daß Graf Lamberg nicht auf der Peſther Brücke ermordet wurde. Koloſſy bedrohte ihn dort nur mit Piſtolen und ließ ihn durch das Volk bis an die Johanniscapelle ſchleppen, wo er den erſten Streich mit einem Schwert gegen das wehrloſe Opfer führte. Von der wahrhaft heidniſchen Tanzluſt der Wiener kann man ſich einen Begriff machen, wenn unſer Neuigkeitsbureau berichtet daß in der Faſchingszeit durchſchnittlich 350 Bälle und Tanzun- terhaltungen wöchentlich ohne die Hausbälle gegeben werden. Das ge- ſtrige Abendblatt der Wiener Zeitung enthält eine Art Programm des Burgtheater-Directoriums an das Publicum, welchem der Rath ertheilt wird nicht einzelne Stellen auf herausfordernde Weiſe aufzunehmen, da- mit nicht ſpäter das äſthetiſche Intereſſe darunter leide. * Die Wiener Blätter vom 30 Jan. bringen keine Meldung von Bedeutung. Aus unſerer Wiener Correſpondenz iſt das wichtigſte der nachfolgende Briefauszug über eine Frankfurter Depeſche. Die Eiſen- bahnen waren wieder frei und verkehrten in gewohnter Ordnung. Die HH. Landſteiner und Warrens waren ausgezogen ſich zu ſchlagen, kehr- ten aber unverwundet heim. Gegenſeitige ſchriftliche Ehrenerklärungen ſollen ſchlimmeres abgewendet haben. w Wien, 30 Jan. Ein außerordentlicher Courler hat geſtern von Frankfurt eine ſehr wichtige Depeſche gebracht, nämlich eine Denkſchrift über die allgemeine Lage Deutſchlands, mit Bemerkungen über die Reor- ganiſation der Bundesarmee und über das Vertheidigungsſyſtem gegen Weſten. Die Arbeit ſoll von General Schönhals verfaßt ſeyn und den Gegenſtand der miniſteriellen Berathungen bilden. Prag, 25 Jan. Der beabſichtigten Errichtung einer Handelsſchule in unſerer Stadt ſtellt ſich leider das allgemeine Welthinderniß, der Geldman- gel, entgegen; vorderhand will man ſich daher mit einer Sonntagsſchule für Handelslehrlinge behelfen. Fürſt Windiſch-Grätz befindet ſich ſeit einigen Tagen hier. Es wird vielfach verſichert, der Feldmarſchall werde demnächſt wieder mit einem wichtigen activen Poſten betraut werden. Ob etwas wahres an dieſem Gerüchte ſey, kann ich Ihnen nicht verbürgen. Der hohe Adel, der überhaupt hier gegenüber den Jahren vor 1848 noch lang nicht vollzählig iſt, lebt ſehr zurückgezogen und klagt über die pecuniären Be- drängniſſe der Neuzeit, beſonders wenn er für Kunſtintereſſen in Anſpruch genommen wird. ⁑ Von der Etſch, 27 Jan. Dem Vernehmen nach ſoll bei den einzuführenden Staatsprüfungen auch die Comptabilitäts - Wiſſenſchaft gefordert werden, da ihre Kenntniß mehr oder weniger für jeden Staats- beamten, er mag der politiſchen Verwaltung, der Finanz oder der Juſtiz angehören, von Vortheil, wo nicht unentbehrlich iſt. Wenn wir dieſer Verſügung des mit Umſicht thätig vorſchreitenden Miniſteriums des Un- terrichts unſern vollen Beifall zollen, ſo finden wir uns dabei veranlaßt auf die Vorſorglichkeit hinzudeuten mit welcher die ehemalige Studien- hofcommiſſion zu Wien jede Erweiterung des Studienweſens unterdrückt hatte. Denn in der That war ſchon vor vielen Jahren, etwa im Jahr 1842, von dem Directorate der juridiſch-politiſchen Studien der Univerſt- tät Innsbruck der motivirte Antrag zur Errichtung einer Lehrkanzel für Comptabilität geſtellt worden, da ſich eben damals der dortige Proſeſſor der Mathematik Dr. Böhm, der Is ein in allen Theilen des Rechnungs- weſens theoretiſch und praktiſch durchgebildeter Mann bekannt und geehrt iſt, herbeiließ derlei Vorträge, ohne dafür eine Vergütung vom Staate anzuſprechen, aus bloßem Intereſſe für den Gegenſtand und deſſen Wich- tigkeit, regelmäßig zu halten. Allein die Studienhofcommiſſion fand die Sache nicht für wichtig genug um ihr die Genehmigung zu ertheilen, und ſo blieb dieſer wichtige Gegenſtand im Lande Tirol bisher ohne alle Vertretung. Dieß wird wohl nicht mehr lange der Fall ſeyn, und dieſe Wiſſenſchaft wird ihre Vertreter erhalten, aber wie wir hoffen ſolche die nicht in dem Staube der Kanzleien groß gewachſen ſind, ſondern in Rück- ſicht der geſteigerten Forderungen der Wiſſenſchaft und des öffentlichen Lehramtes, ſolche deren Kenntniſſe und Scharſblick noch etwas über das bloße Comptabilitätswiſſen und das nackte Rubriciren hinausreicht. Im Lande herrſcht allenthalben ein reges Verlangen nach baldiger Verſamm- lung der Landtagsabgeordneten. Wenn das Miniſterium Anſtand nimmt die neue Landesverfaſſung zu publiciren, ſoll es die vorjährigen Vertreter zuſammenrufen, meinen alle gutgeſinnten Tiroler. Die Zwiſchenzeit hat gar manches gebracht worüber die Volksvertretung ſich ausſprechen will. Die Verwahrung der zwei etſchländiſchen Vertrauensmänner in Botzen und Partſchins vom 5 Jan. d. J. gegen das längere Verzögern des Land- tages hat überall ſtarken Beifall gefunden, und mit Befriedigung las man im Botzener Wochenblatte die Antwort des Präſidenten vom ſtändigen Landtagsausſchuſſe, wonach er am 12 d. M. dieſe Verwahrung dem Hrn. Statthalter zur Einſendung an das Miniſterium mit dem Erklären über- gab: das Land verlange nach baldiger Berufung ſeiner Vertreter. Mag auch eine officielle Stimme aus Wien im Tiroler Boten Nr. 22 die ge- rechte Forderung der Unverletzlichkeit der Landtagsabgeordneten und ihrer Mitbetheiligung an den Reichsangelegenheiten durch die Beſchuldigung des Separatismus zu vereiteln und anzuſchwärzen bemüht ſeyn: was in der Ueberzeugung eines treuen Volkes liegt, iſt nicht durch leeres Ral- ſonnement zu bannen. Es wäre bös wenn man Tirol und ſeine Vertre- ter zu Schattenbildern machen wollte. Die Telegraphenlinie von Salz- burg nach Innsbruck, Bregenz und Botzen wird nach einer neueſten Mi- niſterialeröffnung mit dem Beginn des nächſten Frühjahres zur Ausfüh- rung gebracht werden. Großbritannien. London, 28 Jan. Heute Abend gibt Lord John Ruſſell dem Sprecher und den mini- ſteriell geſinnten Mitgliedern des Unterhauſes das übliche Feſtmahl vor Beginn der Seſſion in ſeiner Amtswohnung, wobei die Geladenen in vollſtändiger Etikette-Kleidung (full dress) zu erſcheinen haben. Der Sun ſagt: „In der Altſtadt ſieht man dem Zuſammentritte des Parla- ments mit großer Spannung entgegen. Obgleich die Protectioniſten vorausſichtlich ſich ſehr rührig bezeigen werden, fürchtet man doch ihrer- ſeits keine ernſtliche Vehinderung der Geſchäfte, vorausgeſetzt daß die Freihändler wohl auf ihrer Hut ſind.“ Auch in den zwei letzten Tagen haben in der Provinz zahlreiche Protectioniſten - Meetings ſtattgefunden, bei denen es da und dort ſehr ſtürmiſch herging. An einigen Orten, ſo zu Hinckley, Reading, Croydon und Worceſter, geriethen ſich die feindli- chen Parteien buchſtäblich in die Haare; an den drei erſtgenannten Orten blieben die handfeſten Pächter Sieger in der Rauferei, in Worceſter aber zogen ſie den kürzern. Das Chronicle verſichert daß die Zollſchutzpar- tei während der Parlamentsferien viele ihrer bedeutenderen Anhänger verloren habe, und daß ſie jetzt, gleich einer ſchwachen Beſatzung in einer Feſtung, durch Lärm und Ubiquität zu erſetzen ſuche was ihr an wirkli- cher Stärke abgehe. Das muß ſich nun bald zeigen. Uebrigens iſt der Perſonalſtand des Hauſes der Gemeinen ſo ziemlich der vorjährige geblie- ben; denn die ſechs neuen Wahlen, welche mittlerweile vorgekommen, haben in dem Zahlenverhältniß der Parteien nichts geändert. Am letzten Sonnabend (26) ſtarb in Edinburg Lord Jeffrey, einer von den Richtern des ſchottiſchen Court of Seſſion, jedoch dem Publicum vorzüglich bekannt als Mitgründer der Edinburgh Review, ſowie durch die heftige poetiſche Anfeindung Lord Byrons (ſieh „English Bards and Scotch Reviewers“). Indeſſen war die, nicht unverdiente, ſcharfe Re- cenſion der Byron’ſchen Jugendgedichte nicht von Jeffrey, ſondern von Henry Brougham, dem jetzigen Lord. Frankreich. Paris, 29 Jan. Der kleine Krieg gegen den Präſidenten der Republik dauert fort, und es iſt beſonders die legitimiſtiſche Preſſe in welcher die Sage von einem beabſichtigten Staatsſtreich nicht aufhört zu ſpuken. Die „Patrie“ enthält folgende Mittheilung, d. h. amtliche Notiz: „Trotz der mehr- maligen Berichtigungen des Moniteurs hat das Journal „die Mode“ vom 25 Jan. einen Artikel gebracht, worin angezeigt iſt daß der Staatsſtreich im Elyſée unter Vor ſitz des Prinzen Ludwig Gegenſtand einer förmlichen

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2021-08-16T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.




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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 33, 2. Februar 1850, S. 518. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine33_1850/6>, abgerufen am 17.07.2024.