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Allgemeine Zeitung, Nr. 336, 4. Dezember 1890.

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München, Donnerstag Allgemeine Zeitung 4. December 1890. Zweites Morgenblatt Nr. 336.


[Spaltenumbruch]
Handel und Volkswirthschaft.
Fondsbörsen vom 3. December.

Abendverkehr. Londoner Privatmeldungen
zufolge sind die Unterhandlungen des argentinischen Comites vor-
erst resultatlos geblieben und vertagt worden. Die Abendbörsen
bewahrten dessenungeachtet eine ziemlich feste Haltung. Wir notiren
Creditactien ca. 167, Disconto 2073/4.


Telegr. des Wolff'schen
Bureaus. Nachbörse.
(Ultimocurse.) Creditactien 166.60, Staats-
öahn 108.20, Ungar. Goldrente (Cassacurs) 90.10, Lombarden 60.50,
Disconto Commandit 207.40.


Telegr. d. Wolff'schen Bureaus.
Nachbörse-Schluß.
Creditactien 166.90, Disconto-Comm. 208 20.


Privattelegr. der Allg.
Ztg. Nachbörsenschlußcurse.

[Tabelle]

Tendenz: Ungeachtet der Gerüchte über Londoner Disconto-Ermäßigung,
matt.


Privattelegr. der
Allg. Ztg.
Heute herrschte erregte Stimmung, die aus allerlei
uncontrolirbaren Gerüchten entsprungen war. Die heute Abend er-
folgte Rückehr des Geheimraths v. Hansemann wurde mit der
Resultatlosigkeit der argentinischen Finanzconferenz in Zusammen-
hang gebracht, obwohl nähere Details bei Börsenschluß fehlten.
Die Speculation machte trotzdem große Abgaben in leitenden
Banken. Weiter verstimmte die Meldung von einer neuerlichen
Goldsendung von Berlin nach St. Petersburg; zudem wurde colportirt,
das das russische Staatsguthaben aus Deutschland allmählich zurück-
gezogen werden soll, ein Gerücht, welches vor einigen Tagen aus
einem Artikel der "Nowoje Wremja" construirt wurde, weil ge-
nanntes Organ für eine derartige Maßnahme plaidirte. Schließlich
wurden ungewöhnliche hohe Ziffern colportirt, mit welchen ein
erstes hiesiges Institut an argentinischen Werthen interessirt
sein soll, worüber jedoch jeder positive Anhaltspunkt fehlt. Die
später erfolgte Erholung des Bankenmarktes weist übrigens auf
die Unhaltbarkeit des Gerüchtes hin. Montanactien tendirten
schwach aus Anlaß des jüngsten Sieges der englischen Concurrenz
bei einer süddeutschen Submission, sowie auf flaues Glasgow.
Inländische Bahnen still, Lombarden behauptet, Duxer und Fran-
zosen schwach, Schweizer ermäßigt, Warschau-Wiener fest. Heimische
Fonds gut gehalten, fremde relativ gut behauptet, Mexicaner und
Russen fest. III. Orient-Anleihe auf Pariser Arbitrage gegen
russische Noten lebhaft gefragt. Geld etwas anziehend, weil bei
dem gestrigen ermäßigten Privat-Disconto viel Waare an den
Markt kam, doch tägliches zu 3 1/2 %, Ultimo zu 4 % erhältlich.
Schluß ruhig.


Telegr. des
Wolff'schen Bureaus. Nachbörse.
Creditactien 265 3/8 , Staats-
bahn 214 5/8 , Lomb. 119 7/8 , Aegppter 97.00, Disconto-Comm. 207.60,
Ungar. Goldrente 89.70, Zolltürken --. Tendenz: besser.


Telegr. des Wolff'schen
Bureaus. Abendcurse.
Creditactien 265 5/8 , Staatsbahn 215 1/4,
Lombarden 120 3/8 , Galizier --, Aegypter --, Ungar. Goldrente
90.10, Orientanleihe --, Disconto-Comm. 207.50, Gotthard 159.70,
1880er Russen --, Tabak --. Tendenz: fest.


Privat-
telegr. d. Allg. Ztg.
Die Abendbörse war ansangs auf
Paris befestigt, ermattete aber schließlich auf Gerüchte, der Cedula-
Coupon werde nicht eingelöst.

[Tabelle]

Portugiesen 56.85, Albrecht 72.12, Südwest 83.20, Mainzer 114.60.


Telegr. d. Wolff'scheu
Bureans. Abendbörse.
Creditactien 265.50, Staatsbahn 537.00,
Lombarden 300.50, ungar. Goldrente --, Gotthardbahn --, Disconto-
Commandit 207.40, Laurahütte 134.25, Dynamit Trust -- Tendenz:
ruhig.


Telegr. des Wolff'schen
Bureaus. Abendbörse.
Creditactien 302.20, Staatsbahn 244.75,
Lombarden 136.65, ung. Goldrente 102.30, Marknoten 56.55. Ten-
denz: fest.


Telegr. d. Wolff'schen Bureaus. Anfangs-
curs.
Consols .


Telegr. d. Wolff'schen Bureaus.
Schlußcurse.

[Tabelle]

Privattelegr. d. Allg.
Ztg.
Die Börse schloß bei schwachem Geschäft matt auf starken
Fall in Argentiniern, veranlaßt durch das viel Wahrscheinlichkeit habende
Gerücht, daß eine Spaltung im argentinischem Comite eingetreten
und die fremden Mitglieder heimgereist seien. Regierungswerthe
1 1/2 bis 4, Provincial Buenos Aires 4, Cedulas 1 bis 1 1/2 %
niedriger.


Telegr. d. Wolff'schen
Bureaus. Eröffnungscurse.
3 % ige Rente 95.47, Oesterr.-
franz. Staatsbahn 558.00, Lombarden 313.00, Aegypter 486.00.


Telegramm des Wolff'schen
Bureaus. Schlußcurse.

[Tabelle]

Tendenz: fest.


Telegr. des Wolff'schen
Bureaus. Fondscurse.
Oest. Silberrente 77, Papierrente 77 1/4,
Goldrente --, ungar. Goldrente 89 1/8 , Russen von 1877 --, Große
russische Eisenbahn 121 3/4, II. Orientanl. 72 5/8 , Türken (conv.) 18 1/2,
Wechsel auf Hamburg --, auf Wien --, auf London --.


Telegr. des
Wolff'schen Bureaus.
Wechselcurs auf London nominell.




Privattelegramm der Allg. Ztg.
Fechheimer u. Co. verhandeln, der "K. Volksztg." zufslge, that-
sächlich mit den preußischen Staatsbahnen wegen Lieferung von
[Spaltenumbruch] 8350 Tonnen Stahlschienen, wofür die deutsche Schienencon-
vention 138 bis 145 Mark pro Tonne ab rheinisch-westfälischen
Werken fordere, während das Ausland zu diesen Preisen franco
Magdeburg, eher sogar noch etwas billiger liefere. Mit der
Heranziehung des ausländischen Wettbewerbes werde
es ernst.


Privattel. d. Allg.
Ztg.
Der "Finanzherold" meldet: Laut Abrechnung der portu-
giesischen Finanzverwaltung
betrugen die Einnahmen am
31. Juli 4270 Contos, die Ausgaben 3143. -- Hier geht das
Gerücht, der Inhaber des hiesigen Hauses Rothschild weigere
sich, das eventuelle Abkommen betreffs Argentinien zu unter-
zeichnen. Eine andere Version will wissen, derselbe sei Gegner
speciell der Baring'schen Hülfsaction.


Privattelegr. d. Allg. Ztg. Die
außerordentliche Generalversammlung der Hamburger Straßen-
bahn
erhöhte das Actiencapital auf 9 Millionen.


Privattelegr. der Allg. Ztg.
Der Generalrath der österreichisch-ungarischen Bank wiro
morgen voraussichtlich keine Aenderung des Zinsfußes be-
schließen. -- Nach Meldung der "Presse" gehen die Verhandlun-
gen der Creditanstalt und der Ferdinands-Nordbahn
ihrem baldigen Abschluß entgegen. -- Die Bilanz der Tabak-
gesellschaft
hat die Pforte passirt. Die Generalversammlung
findet am 27. December statt. -- Wenngleich die Cartell-
Vereinbarung
zwischen den österreichischen und ungarischen
Eisenproducenten, welche Ende December abläuft, noch nicht
erneuert ist, so zweiselt man doch nicht an der Prolongation. Der
Geschäftsgang der Eisenindustrie gestaltet sich sehr befrie-
digend.


Telegr. d. Wolff'schen Bureaus.
Ausweis der Galizischen Karl Ludwig-Bahn vom 21. bis
30. Nov. Einnahme 237,438, v. i. Plus 3049 fl., altes Netz
188,744 fl., d. i. Plus 3122 fl.


Telegr. d. Wolff'schen Bureaus.
Die letzte Sitzung der Commission zur Untersuchung der argen-
tinischen Finanzangelegenheiten
sollte nach Meldung des
Reuter'schen Bureaus Nachmittags behufs Feststellung des Berichts
stattfinden. Die Ansichten der fremdländischen Delegirten stehen
denen der englischen gegenüber, es sollen in Folge dessen zwei ge-
trennte Berichte abgefaßt werden. Die Ansichten der englischen
Delegirten über die Finanzlage Argentiniens sollen weniger günstig
sein, als die des deutschen und des französischen Delegirten.


Privattelegr. d. Allg. Ztg. Die
"Times" meldet aus Kairo, die Pforte mache Schwierigkeiten
und weigere sich, den ägyptischen Bedingungen zuzustimmen. Falls
die Frage keine befriedigende Erledigung finde, werde Aegypten der
Conversion der Tributanleihe nicht zustimmen. -- Die
First National Bank in Texarkana in Texas hat fallirt.


Privattelegr. d. Allg. Ztg.
Die Pforte ertheilte der serbischen Staatshandelsagentie
in Salonichi die Concession für Entrepots in Salonichi. Die
Concessionärin errichtet Zweigagenturen in Marseille und Hamburg.



Productenbörsen und Märkte.

Telegramm des
Wolff'schen Bureaus. Productenmarkt.
(Schlußbericht.)
Weizen loco hiesiger 19.00, loco fremder 22.00, per März 19.50, per
Mai 19.80. -- Roggen loco hiesiger 17.50, fremder 19.20, per März
17.20, per Mai 17.20, Hafer loco fremder 17.00. -- Rüböl loco mit
Faß 63 50, mit Foß per Mai 1891 59.20.


Telegr. des
Wolff'schen Bureans. Productenmarkt.
Weizen loco ruhig,
nener 184--196 ruhig, do. holst. loco neuer von 178--190, Roggen loco
ruhig, 134--136, Gerste und Haser ruhig, Ruböl ruhig, loco 60,
Spiritus behauptet, per Dec. 33 1/2, per Dec.-Jan. 531/4, per April-Mai 32,
per Mai-Juni 33 1/4, alles Brief. Kaffee ruhig, Umsatz 2000 Sack.
Petroleum ruhig, Standard white loco 6.25 V., -- G., per Dec.
6.15 B., -- G. Zucker per Dec. 12.32 1/2, per März 1891 12.90,
per Mai 13.17 1/2, per Aug. 13.47 1/2. Tendenz: ruhig. Wetter: Thau-
wetter, neblig.


Telegr. des
Wolff'schen Bureaus. Petroleumbericht.
Standard white loco
6.30 Geld. Tendenz: fester.


Privatelegr. der Allg. Ztg.
Rohzucker,
geschäftslos, rassinirter stetig, belebt, krystallisirter ruhig,
stetig, Javazucker 96 % iger 14 3/4, Gewürze träge, Piment 1/16
billiger, Ingwer, Macis und Arrowwurzel stetig, Muscatnüsse
1/2 niedriger, Pfeffer schwarzer Penang 3 3/4--4, Singapur 4 3/8 --4 1/2,
weißer 8 1/4, Thee ruhig, Kaffee ruhig, stetig, Kreis fest, ruhig,
Kupfer Chile 55 1/4, Ziun Straits 91 3/4. Alle Getreibearten sehr
ruhig, Weizen und Gerste stetig, die übrigen Artikel fest und fast nominell.
Fremde Zufuhren: 32,360 Qu. Weizen, 15,940 Qu. Noggen, 42,720 Qu.
Hafer. Wetter: sehr neblig.


Privattelegr. der Allg. Ztg.
Abgegangen 11 Uhr 20 Min. Borm. Baumwolle. Originalbericht,
mitgetheilt von Hornby, Hemelryk and Comp., Baumwoll-
makler. Umsatz 10,000 B. Tendenz: stetig, mehr Frage. Middl. Orleans
5 1/4d, middl. Uplands 5 1/8 d, good fair Oomra 4d. American.
Basis middl. Lieferung per Dec. d, per Jan.-Febr. d., per
Febr.-März d. Tendenz: ruhig, wenig Gefchäft, aber stetig.


Telegr. des
Wolff'schen Bureaus. Baumwolle.
(Schlußbericht.) Umsatz
10,000 Ballen, davon für Speculation und Export 1500 Ballen. Ameri-
kaner fester, per Dec.-Jan. , per Jan.-Febr. , per Febr.-
März , per März-April , per April-Mai , per Juni-
Juli , per Juni-Juli , per Juli-Aug. , per Ang.-
Sept. , Käufer.


Telegr. d. Wolff'schen Bureaus.
Garne und Stoffe
stetig, mäßige Nachfrage.


Telegr. des
Wolff'schen Bureaus. Schlußcurse.
Warrants 478 1/2d.


Telegr. des
Wolff'schen Bureaus. Zucker
loco 33.25, weißer ruhig,
per Dec. 35.87 1/2, per Jan. 36.12 1/2, per Jan-April 1891 36.50,
per März-Juni 37.25. Tendenz: fest.


Telegr. des
Wolff'schen Bureaus. Petroleum
ruhig, loco 16, 16, per
Dec. 15 7/8 , 15 7/8 , per Jan --, 16 1/4, per Jan.-März --, 16 1/4.


Telegr. d. Wolff'schen
Bureaus. Productenbericht.
Weizen, Tendenz unverändert,
per März 222. Roggen, Tendenz geschästslos, per März 156. Rüböl loco 31.


Privattelegr. d. Allg. Ztg.
Kaffee
matt, gutord. Java in loco 58c. Zucker ruhig, Rüben-
zucker per laufende Sicht fl. 15. Zinn niedriger, Banca prompt fl. 55 3/8 .
Petroleum matt, loco Amer. fl. 7.75 in Entrepot. Baumwolle
10 Points höher. -- Kaffeeterminbörse. Java per Dec. 56 1/4c, per
März 56c, Santos per Dec. 48 1/2c, per März 46 1/2c. Umsatz 2500 Ballen.


Privattelegr. der Allg. Ztg.
Kaffee
niedriger, gut ord. Java in loco 58c. Zucker ruhig, Rüben-
zucker per lanfende Sicht fl. 15. Zinn ruhig, Banca prompt
55 1/2 fl. Petroleum niedriger 7.70. -- Kaffeeterminbörse.
Java per Dec. 56 3/4c, per März 56 1/4c, Santos per Dec. 48 1/2c,
per März 46 3/4c, Umsatz 2000 Ballen.


Privat-
telegramm der Allg. Ztg. Baumwolle.
Futures Schluß
1--2 Points höher. Receipts in den amerik. Häfen 56,000 Ballen.



[Spaltenumbruch]
Verschiedene Nachrichten.
Brauerei zum Münchener Kindl, München.

. . Der
Jahresbericht pro 1889/90 constatirt, daß die allgemeinen, die
Brauindustrie beeinflussenden Berhältnisse in diesem Jahre keine
günstigen waren, indem einerseits die höheren Preise für Noh-
materialien wesentliche Mehrausgaben verursachten, andrerseits der
Consum durch die Witterungsverhältnisse und die Influenza stark
beeinträchtigt wurde. Trotzdem gelang es, den Jahresabsatz auf
85,001 Hektoliter zu bringen, was einer Steigerung von
5332 Hektoliter entspricht, sowie einen Betriebsüberschuß von
190,591 M. gegen 2580 M. im Borjahre zu erzielen. Die Direction
gibt eingehende Aufschlüsse über die Veränderungen auf den einzelnen
Conti und theilt insbesondere mit, daß zur Einführung der
Leistungsfähigkeit und Sicherheit des Betriebes, sowie zur Herab-
minderung seiner Unkosten eine Reihe von Neuanschaffungen und
Verbesserungen stattgefunden hat. Indem sich der Aufsichtsrath allen
gegebenen Darlegungen vollständig anschließt, schlägt er, wie
übrigens schon gemeldet, folgende Gewinnvertheilung vor: Diverse
Abschreibungen (1 Proc. auf Immobilien, 8 Proc. auf Mobilien)
85,164 M., Reservefonds 5271 M., Tantiemen 15,023 M.,
Dividende 60,000 M. = 3 Proc. gegen 0 Proc. im Vorjahre,
Specialreserve 10,000 M., so daß einschließlich des Vertrages von
1888/89 für das neue Jahr ein Gewinnvortrag von 17,712 M. verbleibt.
Unter den Activen finden sich an größeren Posten Grundstücke
1,150,000 M., Immobilien 2,002,478 M. (Vorjahr 1,976,341 M.),
Brauereieinrichtung 388,266 M. (356,901 M.), Lagerfässer und
Bottiche 129,460 M. (127,376 M.), Transportfässer 147,715 M.
(116,471 M.), Eisenbahnwaggons 64,847 M. (35,896 M.), Fuhr-
werk 52,737 M. (50,148 M.), Mobilien 83,887 M. (59,240 M.),
diverse Häuser 426,777 M. (133,782 M.), auswärtige Wirthschafts-
einrichtung 29,437 M. (42,256 M.), Vorräthe 537,737 M.
(452,931 M.), Debitoren 936,385 M. (498,689 M.), unter den
Passiven außer dem Actiencapitale von 2 Millionen 2,270,320
Mark diverse Hypotheken (2,134,837 M.), Creditoren 1,478,712
Mark (949,159 M.). Aus dem Berichte ergibt sich, daß unter
der neuen Leitung und Verwaltung die Sanirung der Gesellschaft
zur Zusriedenheit durchgeführt werden konnte.

Spinnerei Forchheim, Forchheim.

. . In der am 2. ds.
abgehaltenen Sitzung constituirte sich der neu ernannte Aufsichts-
rath obiger Gesellschaft. Derselbe besteht aus den HH. Heinrich
Ludwig Bachmann, Chef der Münchener Bank in München,
Heinrich Buz, k. Commercienrath und Director der Maschinen
fabrik Augsburg, und Emil Kremer, Rentier in Augsburg, Guts-
besitzer und Landrath Paul Narr, Gustav Schwanhänser, k. Com-
mercienrath und Fabrikbesitzer in Nürnberg, und A. Zobel in
München. Als Vorsitzender wurde Hr. H. L. Bachmann, als
dessen Stellvertreter Hr. Commercienrath Schwanhäuser gewählt.

Süddeutsche Baumwollindustrie in Kuchen.

Das Brutto-
erträgniß im Betriebsjahr 1889/90 ist 1,223,219 M. (1888/89
1,156,101 M.). Nach Absetzung der Unkosten, Steuern und Zinsen, so-
wie nach Verwendung von 137,166 M. (1888/89 138,251 M.) zu
Abschreibungen ergibt sich ein Reingewinn von 146,308 M. gegen
98,601 M. im Vorjahr. Einschließlich der aus dem Borjahre über-
nommenen 153,624 M. sind 299,933 M. (1888/89 266,985 M.) ver-
fügbar. Die Generalversammlung beschloß, dem Reservefonds 12,437 M.
und dem Neu-Pester Reservefonds 18,966 M. zuzuweisen; das Arbeiter-
Unterstützungsconto erhält 2963, für Gratificationen werden 3813 M.
verwandt. Auf die Prioritätsactien werden 6 1/4 % (1888/89 5 %)
Dividende vertheilt und auf die Stammactien 2 1/2 % (1888,89 0 %),
wonach 111,751 M. (1888,89 153,624 M.) für neue Rechnung bleiben.

Dividendenschätzungen.

Von Berliner Blättern werden weiter
folgende gemeldet: Berliner Bank 8 % (1889 7 1/2 % p. r. t.), Deutsche
Hypothekenbank in Berlin 6 1/4 % (wie im Vorjahre), Hamburger
Vereinsbank 10--10 1/2 % (1889 11 1/4 %), Pommersche Hypothekenbank
convertirte Actien 6 % (1889 0), Deutsche Continental-Gas Gefellschaft
10 % (wie im Vorjahre), Donnersmarkhütte 8 % (1889 4 %).

Versicherungswesen.

Auf die fortschreitende Entwicklung der
Lebensversicherung in Deutschland, dieses wichtigen Zweiges
wirthschaftlicher Selbsthülfe, weist auch in diesem Jahre der in der
Exlrabeilage zu Nr. 534 der "Berliner Börsenzeitung" veröffentlichte
18. statistische Jahresbericht über die Wirksamkeit der 38 Dentschen
Lebensversicherungs-Gesellschaften hin. Von den bei allen Gesellschaften
zusammen im Jahre 1889 beantragten Copitalversicherungen auf den
Todes- oder Lebensfall gelangten zur Aunahme 94,890 Versicherungen
über 316,563,425 M. Capital. Von letzterer Summe entfallen auf
die 18 Actien gesellschasten 186,208,939 M., dagegen auf die 20
Gegenseitigkeis-Gesellschaften 160,354,486 M. Der Berlauf der
Sterblichkeit und der Abgang bei Lebzeiten der Versicherten war
bei den deutschen Gesellschaften im allgemeinen noch günstiger
als 1888 und wesentlich günstiger als bei den meisten Gefellschaften
anderer Länder. Nach Abzug dieser Abgänge blieben Ende 1889 bei
den 38 Gesellschaften des Deutschen Reiches 1,100,095 Personen mit
3,770,668,550 M. versichert. Gegen den Bestand am Anfang des
Jahres hat sich die Zahl der Versicherten um 39,894, dagegen das
versicherte Capital um 193,490,477 M. vermehrt. Den höchsten
Reinzuwachs
ihres Versicherungscapitalks hatten zu verzeichnen:
Germania mit 21,178,851 M., Victoria mit 19,576,566 M.,
Stuttgart mit 18,742,339 M., Leipzig mit 18,450,000 M.,
Gotha mit 17,177,800 M., Karlsruhe mit 14,989,118 M. Aus
der Gesammt-Jahreseinnahme, welche bei allen Gesellschaften zufammen
um 12,490,331 M. auf 177,902,550 M. im Jahre 1889 stieg, wur-
den 68 Millionen Mark oder 38 % zur Erhöhung der Reserve-
fonds
zurückgestellt, während mehr als 60 Millionen Mark oder
34 % der Einnahme für Sterbefälle, Aussteuern und Renten, ferner
23.7 Millionen Mark als Dividende an die Versicherten zurück-
stossen. Seit 1872 sind allein von den dentschen Lebensversicherungs-
Gesellschaften für zahlbare Sterbesälle 588 Millionen Mark an
Wittwen und Waisen gezahlt worden. Solche Leistungen erscheinen im
Vergleich zu den gewöhnlichen Mitteln des Sparens um so werthveller,
als die zur Sicherstellung der Familie versicherten Capitalien im vollen
Betrage sofort beim Tode des Versorgers zur Auszahlung gelangten,
obschon in vielen Fällen nur ein kleiner Bruchtheil an Prämien bei-
gesteuert worden war.

Oesterreichische Südbahn-Gesellschaft.

Das Verzeich-
niß der am 1. December gezogenen Obligationen, sowie der Zahl-
stellen wird im Inseratentheil bekanntgegeben.

Albrecht-Bahn.

Sicherem Vernehmen
zufolge wird dem Reichsrathe knapp nach seinem Zusammentritt,
mithin binnen wenigen Tagen, die Vorlage betreffs der Einlösung
der Albrecht-Bahn unterbreitet werden. Wenn es die parlamen-
tarische Behandlung, wie dies zu erwarten steht, zuläßt, so dürfte
die Einlösung der Albrecht - Bahn wahrscheinlich bereits am
1. Jan. 1891 erfolgen. Für die österreichischen Staatseisenbahnen
ist es nämlich der Rechnungsgebahrung halber erwünscht, wenn die
Einlösung mit Neujahr in Kraft tritt. Finanzielle Bedenken stellen
sich dieser Maßnahme nicht in den Weg, nachdem die Prioritäten-
Conversion der Hauptsache nach schon jetzt als gesichert
anzusehen ist. Das Haus Erlanger ist nämlich bereits
im Besitze eines derart großen Theiles der alten Priori-
täten, daß hiedurch, und im Zusammenhalte mit dem so-
dann eintretenden Wegfall der entsprechenden Goldagio-Erforder-
nisse der Umtausch der Actien in Staatsschuldverschreibungen für
die Staatsverwaltung keinerlei Nisico in sich birgt. Da sich die
Firma Erlanger zur Einlieferung eines bedeutenden Theiles der
alten Gold- und Silberprioritäten verpflichtet hat, so hängt
die Frage der Prioritätenconversion mit der staatlichen Einlösung

München, Donnerſtag Allgemeine Zeitung 4. December 1890. Zweites Morgenblatt Nr. 336.


[Spaltenumbruch]
Handel und Volkswirthſchaft.
Fondsbörſen vom 3. December.

Abendverkehr. Londoner Privatmeldungen
zufolge ſind die Unterhandlungen des argentiniſchen Comités vor-
erſt reſultatlos geblieben und vertagt worden. Die Abendbörſen
bewahrten deſſenungeachtet eine ziemlich feſte Haltung. Wir notiren
Creditactien ca. 167, Disconto 207¾.


Telegr. des Wolff’ſchen
Bureaus. Nachbörſe.
(Ultimocurſe.) Creditactien 166.60, Staats-
öahn 108.20, Ungar. Goldrente (Caſſacurs) 90.10, Lombarden 60.50,
Disconto Commandit 207.40.


Telegr. d. Wolff’ſchen Bureaus.
Nachbörſe-Schluß.
Creditactien 166.90, Disconto-Comm. 208 20.


Privattelegr. der Allg.
Ztg. Nachbörſenſchlußcurſe.

[Tabelle]

Tendenz: Ungeachtet der Gerüchte über Londoner Disconto-Ermäßigung,
matt.


Privattelegr. der
Allg. Ztg.
Heute herrſchte erregte Stimmung, die aus allerlei
uncontrolirbaren Gerüchten entſprungen war. Die heute Abend er-
folgte Rückehr des Geheimraths v. Hanſemann wurde mit der
Reſultatloſigkeit der argentiniſchen Finanzconferenz in Zuſammen-
hang gebracht, obwohl nähere Détails bei Börſenſchluß fehlten.
Die Speculation machte trotzdem große Abgaben in leitenden
Banken. Weiter verſtimmte die Meldung von einer neuerlichen
Goldſendung von Berlin nach St. Petersburg; zudem wurde colportirt,
das das ruſſiſche Staatsguthaben aus Deutſchland allmählich zurück-
gezogen werden ſoll, ein Gerücht, welches vor einigen Tagen aus
einem Artikel der „Nowoje Wremja“ conſtruirt wurde, weil ge-
nanntes Organ für eine derartige Maßnahme plaidirte. Schließlich
wurden ungewöhnliche hohe Ziffern colportirt, mit welchen ein
erſtes hieſiges Inſtitut an argentiniſchen Werthen intereſſirt
ſein ſoll, worüber jedoch jeder poſitive Anhaltspunkt fehlt. Die
ſpäter erfolgte Erholung des Bankenmarktes weist übrigens auf
die Unhaltbarkeit des Gerüchtes hin. Montanactien tendirten
ſchwach aus Anlaß des jüngſten Sieges der engliſchen Concurrenz
bei einer ſüddeutſchen Submiſſion, ſowie auf flaues Glasgow.
Inländiſche Bahnen ſtill, Lombarden behauptet, Duxer und Fran-
zoſen ſchwach, Schweizer ermäßigt, Warſchau-Wiener feſt. Heimiſche
Fonds gut gehalten, fremde relativ gut behauptet, Mexicaner und
Ruſſen feſt. III. Orient-Anleihe auf Pariſer Arbitrage gegen
ruſſiſche Noten lebhaft gefragt. Geld etwas anziehend, weil bei
dem geſtrigen ermäßigten Privat-Disconto viel Waare an den
Markt kam, doch tägliches zu 3 ½ %, Ultimo zu 4 % erhältlich.
Schluß ruhig.


Telegr. des
Wolff’ſchen Bureaus. Nachbörſe.
Creditactien 265 ⅜, Staats-
bahn 214 ⅝, Lomb. 119 ⅞, Aegppter 97.00, Disconto-Comm. 207.60,
Ungar. Goldrente 89.70, Zolltürken —. Tendenz: beſſer.


Telegr. des Wolff’ſchen
Bureaus. Abendcurſe.
Creditactien 265 ⅝, Staatsbahn 215 ¼,
Lombarden 120 ⅜, Galizier —, Aegypter —, Ungar. Goldrente
90.10, Orientanleihe —, Disconto-Comm. 207.50, Gotthard 159.70,
1880er Ruſſen —, Tabak —. Tendenz: feſt.


Privat-
telegr. d. Allg. Ztg.
Die Abendbörſe war anſangs auf
Paris befeſtigt, ermattete aber ſchließlich auf Gerüchte, der Cedula-
Coupon werde nicht eingelöst.

[Tabelle]

Portugieſen 56.85, Albrecht 72.12, Südweſt 83.20, Mainzer 114.60.


Telegr. d. Wolff’ſcheu
Bureans. Abendbörſe.
Creditactien 265.50, Staatsbahn 537.00,
Lombarden 300.50, ungar. Goldrente —, Gotthardbahn —, Disconto-
Commandit 207.40, Laurahütte 134.25, Dynamit Truſt — Tendenz:
ruhig.


Telegr. des Wolff’ſchen
Bureaus. Abendbörſe.
Creditactien 302.20, Staatsbahn 244.75,
Lombarden 136.65, ung. Goldrente 102.30, Marknoten 56.55. Ten-
denz: feſt.


Telegr. d. Wolff’ſchen Bureaus. Anfangs-
curs.
Conſols .


Telegr. d. Wolff’ſchen Bureaus.
Schlußcurſe.

[Tabelle]

Privattelegr. d. Allg.
Ztg.
Die Börſe ſchloß bei ſchwachem Geſchäft matt auf ſtarken
Fall in Argentiniern, veranlaßt durch das viel Wahrſcheinlichkeit habende
Gerücht, daß eine Spaltung im argentiniſchem Comité eingetreten
und die fremden Mitglieder heimgereist ſeien. Regierungswerthe
1 ½ bis 4, Provincial Buenos Aires 4, Cedulas 1 bis 1 ½ %
niedriger.


Telegr. d. Wolff’ſchen
Bureaus. Eröffnungscurſe.
3 % ige Rente 95.47, Oeſterr.-
franz. Staatsbahn 558.00, Lombarden 313.00, Aegypter 486.00.


Telegramm des Wolff’ſchen
Bureaus. Schlußcurſe.

[Tabelle]

Tendenz: feſt.


Telegr. des Wolff’ſchen
Bureaus. Fondscurſe.
Oeſt. Silberrente 77, Papierrente 77 ¼,
Goldrente —, ungar. Goldrente 89 ⅛, Ruſſen von 1877 —, Große
ruſſiſche Eiſenbahn 121 ¾, II. Orientanl. 72 ⅝, Türken (conv.) 18 ½,
Wechſel auf Hamburg —, auf Wien —, auf London —.


Telegr. des
Wolff’ſchen Bureaus.
Wechſelcurs auf London nominell.




Privattelegramm der Allg. Ztg.
Fechheimer u. Co. verhandeln, der „K. Volksztg.“ zufslge, that-
ſächlich mit den preußiſchen Staatsbahnen wegen Lieferung von
[Spaltenumbruch] 8350 Tonnen Stahlſchienen, wofür die deutſche Schienencon-
vention 138 bis 145 Mark pro Tonne ab rheiniſch-weſtfäliſchen
Werken fordere, während das Ausland zu dieſen Preiſen franco
Magdeburg, eher ſogar noch etwas billiger liefere. Mit der
Heranziehung des ausländiſchen Wettbewerbes werde
es ernſt.


Privattel. d. Allg.
Ztg.
Der „Finanzherold“ meldet: Laut Abrechnung der portu-
gieſiſchen Finanzverwaltung
betrugen die Einnahmen am
31. Juli 4270 Contos, die Ausgaben 3143. — Hier geht das
Gerücht, der Inhaber des hieſigen Hauſes Rothſchild weigere
ſich, das eventuelle Abkommen betreffs Argentinien zu unter-
zeichnen. Eine andere Verſion will wiſſen, derſelbe ſei Gegner
ſpeciell der Baring’ſchen Hülfsaction.


Privattelegr. d. Allg. Ztg. Die
außerordentliche Generalverſammlung der Hamburger Straßen-
bahn
erhöhte das Actiencapital auf 9 Millionen.


Privattelegr. der Allg. Ztg.
Der Generalrath der öſterreichiſch-ungariſchen Bank wiro
morgen vorausſichtlich keine Aenderung des Zinsfußes be-
ſchließen. — Nach Meldung der „Preſſe“ gehen die Verhandlun-
gen der Creditanſtalt und der Ferdinands-Nordbahn
ihrem baldigen Abſchluß entgegen. — Die Bilanz der Tabak-
geſellſchaft
hat die Pforte paſſirt. Die Generalverſammlung
findet am 27. December ſtatt. — Wenngleich die Cartell-
Vereinbarung
zwiſchen den öſterreichiſchen und ungariſchen
Eiſenproducenten, welche Ende December abläuft, noch nicht
erneuert iſt, ſo zweiſelt man doch nicht an der Prolongation. Der
Geſchäftsgang der Eiſeninduſtrie geſtaltet ſich ſehr befrie-
digend.


Telegr. d. Wolff’ſchen Bureaus.
Ausweis der Galiziſchen Karl Ludwig-Bahn vom 21. bis
30. Nov. Einnahme 237,438, v. i. Plus 3049 fl., altes Netz
188,744 fl., d. i. Plus 3122 fl.


Telegr. d. Wolff’ſchen Bureaus.
Die letzte Sitzung der Commiſſion zur Unterſuchung der argen-
tiniſchen Finanzangelegenheiten
ſollte nach Meldung des
Reuter’ſchen Bureaus Nachmittags behufs Feſtſtellung des Berichts
ſtattfinden. Die Anſichten der fremdländiſchen Delegirten ſtehen
denen der engliſchen gegenüber, es ſollen in Folge deſſen zwei ge-
trennte Berichte abgefaßt werden. Die Anſichten der engliſchen
Delegirten über die Finanzlage Argentiniens ſollen weniger günſtig
ſein, als die des deutſchen und des franzöſiſchen Delegirten.


Privattelegr. d. Allg. Ztg. Die
„Times“ meldet aus Kairo, die Pforte mache Schwierigkeiten
und weigere ſich, den ägyptiſchen Bedingungen zuzuſtimmen. Falls
die Frage keine befriedigende Erledigung finde, werde Aegypten der
Converſion der Tributanleihe nicht zuſtimmen. — Die
Firſt National Bank in Texarkana in Texas hat fallirt.


Privattelegr. d. Allg. Ztg.
Die Pforte ertheilte der ſerbiſchen Staatshandelsagentie
in Salonichi die Conceſſion für Entrepots in Salonichi. Die
Conceſſionärin errichtet Zweigagenturen in Marſeille und Hamburg.



Productenbörſen und Märkte.

Telegramm des
Wolff’ſchen Bureaus. Productenmarkt.
(Schlußbericht.)
Weizen loco hieſiger 19.00, loco fremder 22.00, per März 19.50, per
Mai 19.80. — Roggen loco hieſiger 17.50, fremder 19.20, per März
17.20, per Mai 17.20, Hafer loco fremder 17.00. — Rüböl loco mit
Faß 63 50, mit Foß per Mai 1891 59.20.


Telegr. des
Wolff’ſchen Bureans. Productenmarkt.
Weizen loco ruhig,
nener 184—196 ruhig, do. holſt. loco neuer von 178—190, Roggen loco
ruhig, 134—136, Gerſte und Haſer ruhig, Ruböl ruhig, loco 60,
Spiritus behauptet, per Dec. 33 ½, per Dec.-Jan. 53¼, per April-Mai 32,
per Mai-Juni 33 ¼, alles Brief. Kaffee ruhig, Umſatz 2000 Sack.
Petroleum ruhig, Standard white loco 6.25 V., — G., per Dec.
6.15 B., — G. Zucker per Dec. 12.32 ½, per März 1891 12.90,
per Mai 13.17 ½, per Aug. 13.47 ½. Tendenz: ruhig. Wetter: Thau-
wetter, neblig.


Telegr. des
Wolff’ſchen Bureaus. Petroleumbericht.
Standard white loco
6.30 Geld. Tendenz: feſter.


Privatelegr. der Allg. Ztg.
Rohzucker,
geſchäftslos, raſſinirter ſtetig, belebt, kryſtalliſirter ruhig,
ſtetig, Javazucker 96 % iger 14 ¾, Gewürze träge, Piment 1/16
billiger, Ingwer, Macis und Arrowwurzel ſtetig, Muscatnüſſe
½ niedriger, Pfeffer ſchwarzer Penang 3 ¾—4, Singapur 4 ⅜—4 ½,
weißer 8 ¼, Thee ruhig, Kaffee ruhig, ſtetig, Kreis feſt, ruhig,
Kupfer Chile 55 ¼, Ziun Straits 91 ¾. Alle Getreibearten ſehr
ruhig, Weizen und Gerſte ſtetig, die übrigen Artikel feſt und faſt nominell.
Fremde Zufuhren: 32,360 Qu. Weizen, 15,940 Qu. Noggen, 42,720 Qu.
Hafer. Wetter: ſehr neblig.


Privattelegr. der Allg. Ztg.
Abgegangen 11 Uhr 20 Min. Borm. Baumwolle. Originalbericht,
mitgetheilt von Hornby, Hemelryk and Comp., Baumwoll-
makler. Umſatz 10,000 B. Tendenz: ſtetig, mehr Frage. Middl. Orleans
5 ¼d, middl. Uplands 5 ⅛d, good fair Oomra 4d. American.
Baſis middl. Lieferung per Dec. d, per Jan.-Febr. d., per
Febr.-März d. Tendenz: ruhig, wenig Gefchäft, aber ſtetig.


Telegr. des
Wolff’ſchen Bureaus. Baumwolle.
(Schlußbericht.) Umſatz
10,000 Ballen, davon für Speculation und Export 1500 Ballen. Ameri-
kaner feſter, per Dec.-Jan. , per Jan.-Febr. , per Febr.-
März , per März-April , per April-Mai , per Juni-
Juli , per Juni-Juli , per Juli-Aug. , per Ang.-
Sept. , Käufer.


Telegr. d. Wolff’ſchen Bureaus.
Garne und Stoffe
ſtetig, mäßige Nachfrage.


Telegr. des
Wolff’ſchen Bureaus. Schlußcurſe.
Warrants 478 ½d.


Telegr. des
Wolff’ſchen Bureaus. Zucker
loco 33.25, weißer ruhig,
per Dec. 35.87 ½, per Jan. 36.12 ½, per Jan-April 1891 36.50,
per März-Juni 37.25. Tendenz: feſt.


Telegr. des
Wolff’ſchen Bureaus. Petroleum
ruhig, loco 16, 16, per
Dec. 15 ⅞, 15 ⅞, per Jan —, 16 ¼, per Jan.-März —, 16 ¼.


Telegr. d. Wolff’ſchen
Bureaus. Productenbericht.
Weizen, Tendenz unverändert,
per März 222. Roggen, Tendenz geſchäſtslos, per März 156. Rüböl loco 31.


Privattelegr. d. Allg. Ztg.
Kaffee
matt, gutord. Java in loco 58c. Zucker ruhig, Rüben-
zucker per laufende Sicht fl. 15. Zinn niedriger, Banca prompt fl. 55 ⅜.
Petroleum matt, loco Amer. fl. 7.75 in Entrepôt. Baumwolle
10 Points höher. — Kaffeeterminbörſe. Java per Dec. 56 ¼c, per
März 56c, Santos per Dec. 48 ½c, per März 46 ½c. Umſatz 2500 Ballen.


Privattelegr. der Allg. Ztg.
Kaffee
niedriger, gut ord. Java in loco 58c. Zucker ruhig, Rüben-
zucker per lanfende Sicht fl. 15. Zinn ruhig, Banca prompt
55 ½ fl. Petroleum niedriger 7.70. — Kaffeeterminbörſe.
Java per Dec. 56 ¾c, per März 56 ¼c, Santos per Dec. 48 ½c,
per März 46 ¾c, Umſatz 2000 Ballen.


Privat-
telegramm der Allg. Ztg. Baumwolle.
Futures Schluß
1—2 Points höher. Receipts in den amerik. Häfen 56,000 Ballen.



[Spaltenumbruch]
Verſchiedene Nachrichten.
Brauerei zum Münchener Kindl, München.

. . Der
Jahresbericht pro 1889/90 conſtatirt, daß die allgemeinen, die
Brauinduſtrie beeinfluſſenden Berhältniſſe in dieſem Jahre keine
günſtigen waren, indem einerſeits die höheren Preiſe für Noh-
materialien weſentliche Mehrausgaben verurſachten, andrerſeits der
Conſum durch die Witterungsverhältniſſe und die Influenza ſtark
beeinträchtigt wurde. Trotzdem gelang es, den Jahresabſatz auf
85,001 Hektoliter zu bringen, was einer Steigerung von
5332 Hektoliter entſpricht, ſowie einen Betriebsüberſchuß von
190,591 M. gegen 2580 M. im Borjahre zu erzielen. Die Direction
gibt eingehende Aufſchlüſſe über die Veränderungen auf den einzelnen
Conti und theilt insbeſondere mit, daß zur Einführung der
Leiſtungsfähigkeit und Sicherheit des Betriebes, ſowie zur Herab-
minderung ſeiner Unkoſten eine Reihe von Neuanſchaffungen und
Verbeſſerungen ſtattgefunden hat. Indem ſich der Aufſichtsrath allen
gegebenen Darlegungen vollſtändig anſchließt, ſchlägt er, wie
übrigens ſchon gemeldet, folgende Gewinnvertheilung vor: Diverſe
Abſchreibungen (1 Proc. auf Immobilien, 8 Proc. auf Mobilien)
85,164 M., Reſervefonds 5271 M., Tantièmen 15,023 M.,
Dividende 60,000 M. = 3 Proc. gegen 0 Proc. im Vorjahre,
Specialreſerve 10,000 M., ſo daß einſchließlich des Vertrages von
1888/89 für das neue Jahr ein Gewinnvortrag von 17,712 M. verbleibt.
Unter den Activen finden ſich an größeren Poſten Grundſtücke
1,150,000 M., Immobilien 2,002,478 M. (Vorjahr 1,976,341 M.),
Brauereieinrichtung 388,266 M. (356,901 M.), Lagerfäſſer und
Bottiche 129,460 M. (127,376 M.), Transportfäſſer 147,715 M.
(116,471 M.), Eiſenbahnwaggons 64,847 M. (35,896 M.), Fuhr-
werk 52,737 M. (50,148 M.), Mobilien 83,887 M. (59,240 M.),
diverſe Häuſer 426,777 M. (133,782 M.), auswärtige Wirthſchafts-
einrichtung 29,437 M. (42,256 M.), Vorräthe 537,737 M.
(452,931 M.), Debitoren 936,385 M. (498,689 M.), unter den
Paſſiven außer dem Actiencapitale von 2 Millionen 2,270,320
Mark diverſe Hypotheken (2,134,837 M.), Creditoren 1,478,712
Mark (949,159 M.). Aus dem Berichte ergibt ſich, daß unter
der neuen Leitung und Verwaltung die Sanirung der Geſellſchaft
zur Zuſriedenheit durchgeführt werden konnte.

Spinnerei Forchheim, Forchheim.

. . In der am 2. ds.
abgehaltenen Sitzung conſtituirte ſich der neu ernannte Aufſichts-
rath obiger Geſellſchaft. Derſelbe beſteht aus den HH. Heinrich
Ludwig Bachmann, Chef der Münchener Bank in München,
Heinrich Buz, k. Commercienrath und Director der Maſchinen
fabrik Augsburg, und Emil Kremer, Rentier in Augsburg, Guts-
beſitzer und Landrath Paul Narr, Guſtav Schwanhänſer, k. Com-
mercienrath und Fabrikbeſitzer in Nürnberg, und A. Zobel in
München. Als Vorſitzender wurde Hr. H. L. Bachmann, als
deſſen Stellvertreter Hr. Commercienrath Schwanhäuſer gewählt.

Süddeutſche Baumwollinduſtrie in Kuchen.

Das Brutto-
erträgniß im Betriebsjahr 1889/90 iſt 1,223,219 M. (1888/89
1,156,101 M.). Nach Abſetzung der Unkoſten, Steuern und Zinſen, ſo-
wie nach Verwendung von 137,166 M. (1888/89 138,251 M.) zu
Abſchreibungen ergibt ſich ein Reingewinn von 146,308 M. gegen
98,601 M. im Vorjahr. Einſchließlich der aus dem Borjahre über-
nommenen 153,624 M. ſind 299,933 M. (1888/89 266,985 M.) ver-
fügbar. Die Generalverſammlung beſchloß, dem Reſervefonds 12,437 M.
und dem Neu-Peſter Reſervefonds 18,966 M. zuzuweiſen; das Arbeiter-
Unterſtützungsconto erhält 2963, für Gratificationen werden 3813 M.
verwandt. Auf die Prioritätsactien werden 6 ¼ % (1888/89 5 %)
Dividende vertheilt und auf die Stammactien 2 ½ % (1888,89 0 %),
wonach 111,751 M. (1888,89 153,624 M.) für neue Rechnung bleiben.

Dividendenſchätzungen.

Von Berliner Blättern werden weiter
folgende gemeldet: Berliner Bank 8 % (1889 7 ½ % p. r. t.), Deutſche
Hypothekenbank in Berlin 6 ¼ % (wie im Vorjahre), Hamburger
Vereinsbank 10—10 ½ % (1889 11 ¼ %), Pommerſche Hypothekenbank
convertirte Actien 6 % (1889 0), Deutſche Continental-Gas Gefellſchaft
10 % (wie im Vorjahre), Donnersmarkhütte 8 % (1889 4 %).

Verſicherungsweſen.

Auf die fortſchreitende Entwicklung der
Lebensverſicherung in Deutſchland, dieſes wichtigen Zweiges
wirthſchaftlicher Selbſthülfe, weist auch in dieſem Jahre der in der
Exlrabeilage zu Nr. 534 der „Berliner Börſenzeitung“ veröffentlichte
18. ſtatiſtiſche Jahresbericht über die Wirkſamkeit der 38 Dentſchen
Lebensverſicherungs-Geſellſchaften hin. Von den bei allen Geſellſchaften
zuſammen im Jahre 1889 beantragten Copitalverſicherungen auf den
Todes- oder Lebensfall gelangten zur Aunahme 94,890 Verſicherungen
über 316,563,425 M. Capital. Von letzterer Summe entfallen auf
die 18 Actien geſellſchaſten 186,208,939 M., dagegen auf die 20
Gegenſeitigkeis-Geſellſchaften 160,354,486 M. Der Berlauf der
Sterblichkeit und der Abgang bei Lebzeiten der Verſicherten war
bei den deutſchen Geſellſchaften im allgemeinen noch günſtiger
als 1888 und weſentlich günſtiger als bei den meiſten Gefellſchaften
anderer Länder. Nach Abzug dieſer Abgänge blieben Ende 1889 bei
den 38 Geſellſchaften des Deutſchen Reiches 1,100,095 Perſonen mit
3,770,668,550 M. verſichert. Gegen den Beſtand am Anfang des
Jahres hat ſich die Zahl der Verſicherten um 39,894, dagegen das
verſicherte Capital um 193,490,477 M. vermehrt. Den höchſten
Reinzuwachs
ihres Verſicherungscapitalks hatten zu verzeichnen:
Germania mit 21,178,851 M., Victoria mit 19,576,566 M.,
Stuttgart mit 18,742,339 M., Leipzig mit 18,450,000 M.,
Gotha mit 17,177,800 M., Karlsruhe mit 14,989,118 M. Aus
der Geſammt-Jahreseinnahme, welche bei allen Geſellſchaften zufammen
um 12,490,331 M. auf 177,902,550 M. im Jahre 1889 ſtieg, wur-
den 68 Millionen Mark oder 38 % zur Erhöhung der Reſerve-
fonds
zurückgeſtellt, während mehr als 60 Millionen Mark oder
34 % der Einnahme für Sterbefälle, Ausſteuern und Renten, ferner
23.7 Millionen Mark als Dividende an die Verſicherten zurück-
ſtoſſen. Seit 1872 ſind allein von den dentſchen Lebensverſicherungs-
Geſellſchaften für zahlbare Sterbeſälle 588 Millionen Mark an
Wittwen und Waiſen gezahlt worden. Solche Leiſtungen erſcheinen im
Vergleich zu den gewöhnlichen Mitteln des Sparens um ſo werthveller,
als die zur Sicherſtellung der Familie verſicherten Capitalien im vollen
Betrage ſofort beim Tode des Verſorgers zur Auszahlung gelangten,
obſchon in vielen Fällen nur ein kleiner Bruchtheil an Prämien bei-
geſteuert worden war.

Oeſterreichiſche Südbahn-Geſellſchaft.

Das Verzeich-
niß der am 1. December gezogenen Obligationen, ſowie der Zahl-
ſtellen wird im Inſeratentheil bekanntgegeben.

Albrecht-Bahn.

Sicherem Vernehmen
zufolge wird dem Reichsrathe knapp nach ſeinem Zuſammentritt,
mithin binnen wenigen Tagen, die Vorlage betreffs der Einlöſung
der Albrecht-Bahn unterbreitet werden. Wenn es die parlamen-
tariſche Behandlung, wie dies zu erwarten ſteht, zuläßt, ſo dürfte
die Einlöſung der Albrecht - Bahn wahrſcheinlich bereits am
1. Jan. 1891 erfolgen. Für die öſterreichiſchen Staatseiſenbahnen
iſt es nämlich der Rechnungsgebahrung halber erwünſcht, wenn die
Einlöſung mit Neujahr in Kraft tritt. Finanzielle Bedenken ſtellen
ſich dieſer Maßnahme nicht in den Weg, nachdem die Prioritäten-
Converſion der Hauptſache nach ſchon jetzt als geſichert
anzuſehen iſt. Das Haus Erlanger iſt nämlich bereits
im Beſitze eines derart großen Theiles der alten Priori-
täten, daß hiedurch, und im Zuſammenhalte mit dem ſo-
dann eintretenden Wegfall der entſprechenden Goldagio-Erforder-
niſſe der Umtauſch der Actien in Staatsſchuldverſchreibungen für
die Staatsverwaltung keinerlei Niſico in ſich birgt. Da ſich die
Firma Erlanger zur Einlieferung eines bedeutenden Theiles der
alten Gold- und Silberprioritäten verpflichtet hat, ſo hängt
die Frage der Prioritätenconverſion mit der ſtaatlichen Einlöſung

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Reinzuwachs</hi> ihres Ver&#x017F;icherungscapitalks hatten zu verzeichnen:<lb/><hi rendition="#g">Germania</hi> mit 21,178,851 M., <hi rendition="#g">Victoria</hi> mit 19,576,566 M.,<lb/><hi rendition="#g">Stuttgart</hi> mit 18,742,339 M., <hi rendition="#g">Leipzig</hi> mit 18,450,000 M.,<lb/><hi rendition="#g">Gotha</hi> mit 17,177,800 M., <hi rendition="#g">Karlsruhe</hi> mit 14,989,118 M. Aus<lb/>
der Ge&#x017F;ammt-Jahreseinnahme, welche bei allen Ge&#x017F;ell&#x017F;chaften zufammen<lb/>
um 12,490,331 M. auf 177,902,550 M. im Jahre 1889 &#x017F;tieg, wur-<lb/>
den 68 <hi rendition="#g">Millionen</hi> Mark oder 38 % zur Erhöhung der <hi rendition="#g">Re&#x017F;erve-<lb/>
fonds</hi> zurückge&#x017F;tellt, während mehr als 60 <hi rendition="#g">Millionen</hi> Mark oder<lb/>
34 % der Einnahme für Sterbefälle, Aus&#x017F;teuern und Renten, ferner<lb/>
23.7 <hi rendition="#g">Millionen</hi> Mark als <hi rendition="#g">Dividende</hi> an die Ver&#x017F;icherten zurück-<lb/>
&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en. Seit 1872 &#x017F;ind allein von den dent&#x017F;chen Lebensver&#x017F;icherungs-<lb/>
Ge&#x017F;ell&#x017F;chaften für zahlbare Sterbe&#x017F;älle 588 <hi rendition="#g">Millionen</hi> Mark an<lb/>
Wittwen und Wai&#x017F;en gezahlt worden. Solche Lei&#x017F;tungen er&#x017F;cheinen im<lb/>
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Betrage &#x017F;ofort beim Tode des Ver&#x017F;orgers zur Auszahlung gelangten,<lb/>
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[6/0006] München, Donnerſtag Allgemeine Zeitung 4. December 1890. Zweites Morgenblatt Nr. 336. Handel und Volkswirthſchaft. Fondsbörſen vom 3. December. . . München. Abendverkehr. Londoner Privatmeldungen zufolge ſind die Unterhandlungen des argentiniſchen Comités vor- erſt reſultatlos geblieben und vertagt worden. Die Abendbörſen bewahrten deſſenungeachtet eine ziemlich feſte Haltung. Wir notiren Creditactien ca. 167, Disconto 207¾. * Berlin, 2 Uhr 45 Min. Nachm. Telegr. des Wolff’ſchen Bureaus. Nachbörſe. (Ultimocurſe.) Creditactien 166.60, Staats- öahn 108.20, Ungar. Goldrente (Caſſacurs) 90.10, Lombarden 60.50, Disconto Commandit 207.40. * Berlin, 3 Uhr Nachm. Telegr. d. Wolff’ſchen Bureaus. Nachbörſe-Schluß. Creditactien 166.90, Disconto-Comm. 208 20. P Berlin, 3 Uhr 15 M. Nachm. Privattelegr. der Allg. Ztg. Nachbörſenſchlußcurſe. Tendenz: Ungeachtet der Gerüchte über Londoner Disconto-Ermäßigung, matt. * Berlin, 7 Uhr 54 Min. Abends. Privattelegr. der Allg. Ztg. Heute herrſchte erregte Stimmung, die aus allerlei uncontrolirbaren Gerüchten entſprungen war. Die heute Abend er- folgte Rückehr des Geheimraths v. Hanſemann wurde mit der Reſultatloſigkeit der argentiniſchen Finanzconferenz in Zuſammen- hang gebracht, obwohl nähere Détails bei Börſenſchluß fehlten. Die Speculation machte trotzdem große Abgaben in leitenden Banken. Weiter verſtimmte die Meldung von einer neuerlichen Goldſendung von Berlin nach St. Petersburg; zudem wurde colportirt, das das ruſſiſche Staatsguthaben aus Deutſchland allmählich zurück- gezogen werden ſoll, ein Gerücht, welches vor einigen Tagen aus einem Artikel der „Nowoje Wremja“ conſtruirt wurde, weil ge- nanntes Organ für eine derartige Maßnahme plaidirte. Schließlich wurden ungewöhnliche hohe Ziffern colportirt, mit welchen ein erſtes hieſiges Inſtitut an argentiniſchen Werthen intereſſirt ſein ſoll, worüber jedoch jeder poſitive Anhaltspunkt fehlt. Die ſpäter erfolgte Erholung des Bankenmarktes weist übrigens auf die Unhaltbarkeit des Gerüchtes hin. Montanactien tendirten ſchwach aus Anlaß des jüngſten Sieges der engliſchen Concurrenz bei einer ſüddeutſchen Submiſſion, ſowie auf flaues Glasgow. Inländiſche Bahnen ſtill, Lombarden behauptet, Duxer und Fran- zoſen ſchwach, Schweizer ermäßigt, Warſchau-Wiener feſt. Heimiſche Fonds gut gehalten, fremde relativ gut behauptet, Mexicaner und Ruſſen feſt. III. Orient-Anleihe auf Pariſer Arbitrage gegen ruſſiſche Noten lebhaft gefragt. Geld etwas anziehend, weil bei dem geſtrigen ermäßigten Privat-Disconto viel Waare an den Markt kam, doch tägliches zu 3 ½ %, Ultimo zu 4 % erhältlich. Schluß ruhig. * Frankfurt a. M., 2 Uhr 30 Min. Nachm. Telegr. des Wolff’ſchen Bureaus. Nachbörſe. Creditactien 265 ⅜, Staats- bahn 214 ⅝, Lomb. 119 ⅞, Aegppter 97.00, Disconto-Comm. 207.60, Ungar. Goldrente 89.70, Zolltürken —. Tendenz: beſſer. * Frankfurt a. M., 7 Uhr Abds. Telegr. des Wolff’ſchen Bureaus. Abendcurſe. Creditactien 265 ⅝, Staatsbahn 215 ¼, Lombarden 120 ⅜, Galizier —, Aegypter —, Ungar. Goldrente 90.10, Orientanleihe —, Disconto-Comm. 207.50, Gotthard 159.70, 1880er Ruſſen —, Tabak —. Tendenz: feſt. Z Frankfurt a. M., 8 Uhr 15 Min. Abds. Privat- telegr. d. Allg. Ztg. Die Abendbörſe war anſangs auf Paris befeſtigt, ermattete aber ſchließlich auf Gerüchte, der Cedula- Coupon werde nicht eingelöst. Portugieſen 56.85, Albrecht 72.12, Südweſt 83.20, Mainzer 114.60. * Hamburg, 8 Uhr 58 M. Abends. Telegr. d. Wolff’ſcheu Bureans. Abendbörſe. Creditactien 265.50, Staatsbahn 537.00, Lombarden 300.50, ungar. Goldrente —, Gotthardbahn —, Disconto- Commandit 207.40, Laurahütte 134.25, Dynamit Truſt — Tendenz: ruhig. * Wien, 5 Uhr — M. Abends. Telegr. des Wolff’ſchen Bureaus. Abendbörſe. Creditactien 302.20, Staatsbahn 244.75, Lombarden 136.65, ung. Goldrente 102.30, Marknoten 56.55. Ten- denz: feſt. * London. Telegr. d. Wolff’ſchen Bureaus. Anfangs- curs. Conſols [FORMEL]. * London, 4 Uhr Nachm. Telegr. d. Wolff’ſchen Bureaus. Schlußcurſe. &#xfffc; London, 7 Uhr 18 Min. Privattelegr. d. Allg. Ztg. Die Börſe ſchloß bei ſchwachem Geſchäft matt auf ſtarken Fall in Argentiniern, veranlaßt durch das viel Wahrſcheinlichkeit habende Gerücht, daß eine Spaltung im argentiniſchem Comité eingetreten und die fremden Mitglieder heimgereist ſeien. Regierungswerthe 1 ½ bis 4, Provincial Buenos Aires 4, Cedulas 1 bis 1 ½ % niedriger. * Paris, 12 Uhr 45 M. Nachm. Telegr. d. Wolff’ſchen Bureaus. Eröffnungscurſe. 3 % ige Rente 95.47, Oeſterr.- franz. Staatsbahn 558.00, Lombarden 313.00, Aegypter 486.00. * Paris, 3 Uhr — M. Nachm. Telegramm des Wolff’ſchen Bureaus. Schlußcurſe. Tendenz: feſt. * Amſterdam, 4 Uhr Nachm. Telegr. des Wolff’ſchen Bureaus. Fondscurſe. Oeſt. Silberrente 77, Papierrente 77 ¼, Goldrente —, ungar. Goldrente 89 ⅛, Ruſſen von 1877 —, Große ruſſiſche Eiſenbahn 121 ¾, II. Orientanl. 72 ⅝, Türken (conv.) 18 ½, Wechſel auf Hamburg —, auf Wien —, auf London —. * Nio de Janeiro, 1 Uhr 16 M. Nachm. Telegr. des Wolff’ſchen Bureaus. Wechſelcurs auf London [FORMEL] nominell. &1D71A; Köln, 3. Dec. Privattelegramm der Allg. Ztg. Fechheimer u. Co. verhandeln, der „K. Volksztg.“ zufslge, that- ſächlich mit den preußiſchen Staatsbahnen wegen Lieferung von 8350 Tonnen Stahlſchienen, wofür die deutſche Schienencon- vention 138 bis 145 Mark pro Tonne ab rheiniſch-weſtfäliſchen Werken fordere, während das Ausland zu dieſen Preiſen franco Magdeburg, eher ſogar noch etwas billiger liefere. Mit der Heranziehung des ausländiſchen Wettbewerbes werde es ernſt. Z. Frankfurt a. M., 3. Dec. Privattel. d. Allg. Ztg. Der „Finanzherold“ meldet: Laut Abrechnung der portu- gieſiſchen Finanzverwaltung betrugen die Einnahmen am 31. Juli 4270 Contos, die Ausgaben 3143. — Hier geht das Gerücht, der Inhaber des hieſigen Hauſes Rothſchild weigere ſich, das eventuelle Abkommen betreffs Argentinien zu unter- zeichnen. Eine andere Verſion will wiſſen, derſelbe ſei Gegner ſpeciell der Baring’ſchen Hülfsaction. * Hamburg, 3. Dec. Privattelegr. d. Allg. Ztg. Die außerordentliche Generalverſammlung der Hamburger Straßen- bahn erhöhte das Actiencapital auf 9 Millionen. ∴ Wien, 3. Dec. Privattelegr. der Allg. Ztg. Der Generalrath der öſterreichiſch-ungariſchen Bank wiro morgen vorausſichtlich keine Aenderung des Zinsfußes be- ſchließen. — Nach Meldung der „Preſſe“ gehen die Verhandlun- gen der Creditanſtalt und der Ferdinands-Nordbahn ihrem baldigen Abſchluß entgegen. — Die Bilanz der Tabak- geſellſchaft hat die Pforte paſſirt. Die Generalverſammlung findet am 27. December ſtatt. — Wenngleich die Cartell- Vereinbarung zwiſchen den öſterreichiſchen und ungariſchen Eiſenproducenten, welche Ende December abläuft, noch nicht erneuert iſt, ſo zweiſelt man doch nicht an der Prolongation. Der Geſchäftsgang der Eiſeninduſtrie geſtaltet ſich ſehr befrie- digend. * Wien, 3. Dec. Telegr. d. Wolff’ſchen Bureaus. Ausweis der Galiziſchen Karl Ludwig-Bahn vom 21. bis 30. Nov. Einnahme 237,438, v. i. Plus 3049 fl., altes Netz 188,744 fl., d. i. Plus 3122 fl. * London, 3. Dec. Telegr. d. Wolff’ſchen Bureaus. Die letzte Sitzung der Commiſſion zur Unterſuchung der argen- tiniſchen Finanzangelegenheiten ſollte nach Meldung des Reuter’ſchen Bureaus Nachmittags behufs Feſtſtellung des Berichts ſtattfinden. Die Anſichten der fremdländiſchen Delegirten ſtehen denen der engliſchen gegenüber, es ſollen in Folge deſſen zwei ge- trennte Berichte abgefaßt werden. Die Anſichten der engliſchen Delegirten über die Finanzlage Argentiniens ſollen weniger günſtig ſein, als die des deutſchen und des franzöſiſchen Delegirten. y London, 3. Dec. Privattelegr. d. Allg. Ztg. Die „Times“ meldet aus Kairo, die Pforte mache Schwierigkeiten und weigere ſich, den ägyptiſchen Bedingungen zuzuſtimmen. Falls die Frage keine befriedigende Erledigung finde, werde Aegypten der Converſion der Tributanleihe nicht zuſtimmen. — Die Firſt National Bank in Texarkana in Texas hat fallirt. ## Belgrad, 3. Dec. Privattelegr. d. Allg. Ztg. Die Pforte ertheilte der ſerbiſchen Staatshandelsagentie in Salonichi die Conceſſion für Entrepots in Salonichi. Die Conceſſionärin errichtet Zweigagenturen in Marſeille und Hamburg. Productenbörſen und Märkte. * Köln, 3. Dec., 1 Uhr 45 M. Nachm. Telegramm des Wolff’ſchen Bureaus. Productenmarkt. (Schlußbericht.) Weizen loco hieſiger 19.00, loco fremder 22.00, per März 19.50, per Mai 19.80. — Roggen loco hieſiger 17.50, fremder 19.20, per März 17.20, per Mai 17.20, Hafer loco fremder 17.00. — Rüböl loco mit Faß 63 50, mit Foß per Mai 1891 59.20. * Hamburg, 3. Dec., 3 Uhr 45 Min. Nachm. Telegr. des Wolff’ſchen Bureans. Productenmarkt. Weizen loco ruhig, nener 184—196 ruhig, do. holſt. loco neuer von 178—190, Roggen loco ruhig, 134—136, Gerſte und Haſer ruhig, Ruböl ruhig, loco 60, Spiritus behauptet, per Dec. 33 ½, per Dec.-Jan. 53¼, per April-Mai 32, per Mai-Juni 33 ¼, alles Brief. Kaffee ruhig, Umſatz 2000 Sack. Petroleum ruhig, Standard white loco 6.25 V., — G., per Dec. 6.15 B., — G. Zucker per Dec. 12.32 ½, per März 1891 12.90, per Mai 13.17 ½, per Aug. 13.47 ½. Tendenz: ruhig. Wetter: Thau- wetter, neblig. * Bremen, 3. Dec., 2 Uhr 45 Min. Nachm. Telegr. des Wolff’ſchen Bureaus. Petroleumbericht. Standard white loco 6.30 Geld. Tendenz: feſter. ∧ London, 3. Dec. Privatelegr. der Allg. Ztg. Rohzucker, geſchäftslos, raſſinirter ſtetig, belebt, kryſtalliſirter ruhig, ſtetig, Javazucker 96 % iger 14 ¾, Gewürze träge, Piment 1/16 billiger, Ingwer, Macis und Arrowwurzel ſtetig, Muscatnüſſe ½ niedriger, Pfeffer ſchwarzer Penang 3 ¾—4, Singapur 4 ⅜—4 ½, weißer 8 ¼, Thee ruhig, Kaffee ruhig, ſtetig, Kreis feſt, ruhig, Kupfer Chile 55 ¼, Ziun Straits 91 ¾. Alle Getreibearten ſehr ruhig, Weizen und Gerſte ſtetig, die übrigen Artikel feſt und faſt nominell. Fremde Zufuhren: 32,360 Qu. Weizen, 15,940 Qu. Noggen, 42,720 Qu. Hafer. Wetter: ſehr neblig. h. Liverpool, 3. Dec. Privattelegr. der Allg. Ztg. Abgegangen 11 Uhr 20 Min. Borm. Baumwolle. Originalbericht, mitgetheilt von Hornby, Hemelryk and Comp., Baumwoll- makler. Umſatz 10,000 B. Tendenz: ſtetig, mehr Frage. Middl. Orleans 5 ¼d, middl. Uplands 5 ⅛d, good fair Oomra 4d. American. Baſis middl. Lieferung per Dec. [FORMEL]d, per Jan.-Febr. [FORMEL]d., per Febr.-März [FORMEL]d. Tendenz: ruhig, wenig Gefchäft, aber ſtetig. * Liverpool, 3. Dec., 4 Uhr 20 M. Nachm. Telegr. des Wolff’ſchen Bureaus. Baumwolle. (Schlußbericht.) Umſatz 10,000 Ballen, davon für Speculation und Export 1500 Ballen. Ameri- kaner feſter, per Dec.-Jan. [FORMEL], per Jan.-Febr. [FORMEL], per Febr.- März [FORMEL], per März-April [FORMEL], per April-Mai [FORMEL], per Juni- Juli [FORMEL], per Juni-Juli [FORMEL], per Juli-Aug. [FORMEL], per Ang.- Sept. [FORMEL], Käufer. * Maucheſter, 3. Dec. Telegr. d. Wolff’ſchen Bureaus. Garne und Stoffe ſtetig, mäßige Nachfrage. * Glasgow, 3. Dec., 5 Uhr — M. Nachm. Telegr. des Wolff’ſchen Bureaus. Schlußcurſe. Warrants 478 ½d. * Paris, 3. Dec., 3 Uhr 30 Min. Nachm. Telegr. des Wolff’ſchen Bureaus. Zucker loco 33.25, weißer ruhig, per Dec. 35.87 ½, per Jan. 36.12 ½, per Jan-April 1891 36.50, per März-Juni 37.25. Tendenz: feſt. * Antwerpen, 3. Dec., 2 Uhr 20 M. Nachm. Telegr. des Wolff’ſchen Bureaus. Petroleum ruhig, loco 16, 16, per Dec. 15 ⅞, 15 ⅞, per Jan —, 16 ¼, per Jan.-März —, 16 ¼. * Amſterdam, 3. Dec., 4 Uhr — M. Telegr. d. Wolff’ſchen Bureaus. Productenbericht. Weizen, Tendenz unverändert, per März 222. Roggen, Tendenz geſchäſtslos, per März 156. Rüböl loco 31. &#xfffc; Amſterdam, 3. Dec. Privattelegr. d. Allg. Ztg. Kaffee matt, gutord. Java in loco 58c. Zucker ruhig, Rüben- zucker per laufende Sicht fl. 15. Zinn niedriger, Banca prompt fl. 55 ⅜. Petroleum matt, loco Amer. fl. 7.75 in Entrepôt. Baumwolle 10 Points höher. — Kaffeeterminbörſe. Java per Dec. 56 ¼c, per März 56c, Santos per Dec. 48 ½c, per März 46 ½c. Umſatz 2500 Ballen. E Rotterdam, 3. Dec. Privattelegr. der Allg. Ztg. Kaffee niedriger, gut ord. Java in loco 58c. Zucker ruhig, Rüben- zucker per lanfende Sicht fl. 15. Zinn ruhig, Banca prompt 55 ½ fl. Petroleum niedriger 7.70. — Kaffeeterminbörſe. Java per Dec. 56 ¾c, per März 56 ¼c, Santos per Dec. 48 ½c, per März 46 ¾c, Umſatz 2000 Ballen. h. New-York, 2. Dec., 11 Uhr 20 Min. Borm. Privat- telegramm der Allg. Ztg. Baumwolle. Futures Schluß 1—2 Points höher. Receipts in den amerik. Häfen 56,000 Ballen. Verſchiedene Nachrichten. Brauerei zum Münchener Kindl, München. . . Der Jahresbericht pro 1889/90 conſtatirt, daß die allgemeinen, die Brauinduſtrie beeinfluſſenden Berhältniſſe in dieſem Jahre keine günſtigen waren, indem einerſeits die höheren Preiſe für Noh- materialien weſentliche Mehrausgaben verurſachten, andrerſeits der Conſum durch die Witterungsverhältniſſe und die Influenza ſtark beeinträchtigt wurde. Trotzdem gelang es, den Jahresabſatz auf 85,001 Hektoliter zu bringen, was einer Steigerung von 5332 Hektoliter entſpricht, ſowie einen Betriebsüberſchuß von 190,591 M. gegen 2580 M. im Borjahre zu erzielen. Die Direction gibt eingehende Aufſchlüſſe über die Veränderungen auf den einzelnen Conti und theilt insbeſondere mit, daß zur Einführung der Leiſtungsfähigkeit und Sicherheit des Betriebes, ſowie zur Herab- minderung ſeiner Unkoſten eine Reihe von Neuanſchaffungen und Verbeſſerungen ſtattgefunden hat. Indem ſich der Aufſichtsrath allen gegebenen Darlegungen vollſtändig anſchließt, ſchlägt er, wie übrigens ſchon gemeldet, folgende Gewinnvertheilung vor: Diverſe Abſchreibungen (1 Proc. auf Immobilien, 8 Proc. auf Mobilien) 85,164 M., Reſervefonds 5271 M., Tantièmen 15,023 M., Dividende 60,000 M. = 3 Proc. gegen 0 Proc. im Vorjahre, Specialreſerve 10,000 M., ſo daß einſchließlich des Vertrages von 1888/89 für das neue Jahr ein Gewinnvortrag von 17,712 M. verbleibt. Unter den Activen finden ſich an größeren Poſten Grundſtücke 1,150,000 M., Immobilien 2,002,478 M. (Vorjahr 1,976,341 M.), Brauereieinrichtung 388,266 M. (356,901 M.), Lagerfäſſer und Bottiche 129,460 M. (127,376 M.), Transportfäſſer 147,715 M. (116,471 M.), Eiſenbahnwaggons 64,847 M. (35,896 M.), Fuhr- werk 52,737 M. (50,148 M.), Mobilien 83,887 M. (59,240 M.), diverſe Häuſer 426,777 M. (133,782 M.), auswärtige Wirthſchafts- einrichtung 29,437 M. (42,256 M.), Vorräthe 537,737 M. (452,931 M.), Debitoren 936,385 M. (498,689 M.), unter den Paſſiven außer dem Actiencapitale von 2 Millionen 2,270,320 Mark diverſe Hypotheken (2,134,837 M.), Creditoren 1,478,712 Mark (949,159 M.). Aus dem Berichte ergibt ſich, daß unter der neuen Leitung und Verwaltung die Sanirung der Geſellſchaft zur Zuſriedenheit durchgeführt werden konnte. Spinnerei Forchheim, Forchheim. . . In der am 2. ds. abgehaltenen Sitzung conſtituirte ſich der neu ernannte Aufſichts- rath obiger Geſellſchaft. Derſelbe beſteht aus den HH. Heinrich Ludwig Bachmann, Chef der Münchener Bank in München, Heinrich Buz, k. Commercienrath und Director der Maſchinen fabrik Augsburg, und Emil Kremer, Rentier in Augsburg, Guts- beſitzer und Landrath Paul Narr, Guſtav Schwanhänſer, k. Com- mercienrath und Fabrikbeſitzer in Nürnberg, und A. Zobel in München. Als Vorſitzender wurde Hr. H. L. Bachmann, als deſſen Stellvertreter Hr. Commercienrath Schwanhäuſer gewählt. Süddeutſche Baumwollinduſtrie in Kuchen. Das Brutto- erträgniß im Betriebsjahr 1889/90 iſt 1,223,219 M. (1888/89 1,156,101 M.). Nach Abſetzung der Unkoſten, Steuern und Zinſen, ſo- wie nach Verwendung von 137,166 M. (1888/89 138,251 M.) zu Abſchreibungen ergibt ſich ein Reingewinn von 146,308 M. gegen 98,601 M. im Vorjahr. Einſchließlich der aus dem Borjahre über- nommenen 153,624 M. ſind 299,933 M. (1888/89 266,985 M.) ver- fügbar. Die Generalverſammlung beſchloß, dem Reſervefonds 12,437 M. und dem Neu-Peſter Reſervefonds 18,966 M. zuzuweiſen; das Arbeiter- Unterſtützungsconto erhält 2963, für Gratificationen werden 3813 M. verwandt. Auf die Prioritätsactien werden 6 ¼ % (1888/89 5 %) Dividende vertheilt und auf die Stammactien 2 ½ % (1888,89 0 %), wonach 111,751 M. (1888,89 153,624 M.) für neue Rechnung bleiben. Dividendenſchätzungen. Von Berliner Blättern werden weiter folgende gemeldet: Berliner Bank 8 % (1889 7 ½ % p. r. t.), Deutſche Hypothekenbank in Berlin 6 ¼ % (wie im Vorjahre), Hamburger Vereinsbank 10—10 ½ % (1889 11 ¼ %), Pommerſche Hypothekenbank convertirte Actien 6 % (1889 0), Deutſche Continental-Gas Gefellſchaft 10 % (wie im Vorjahre), Donnersmarkhütte 8 % (1889 4 %). Verſicherungsweſen. Auf die fortſchreitende Entwicklung der Lebensverſicherung in Deutſchland, dieſes wichtigen Zweiges wirthſchaftlicher Selbſthülfe, weist auch in dieſem Jahre der in der Exlrabeilage zu Nr. 534 der „Berliner Börſenzeitung“ veröffentlichte 18. ſtatiſtiſche Jahresbericht über die Wirkſamkeit der 38 Dentſchen Lebensverſicherungs-Geſellſchaften hin. Von den bei allen Geſellſchaften zuſammen im Jahre 1889 beantragten Copitalverſicherungen auf den Todes- oder Lebensfall gelangten zur Aunahme 94,890 Verſicherungen über 316,563,425 M. Capital. Von letzterer Summe entfallen auf die 18 Actien geſellſchaſten 186,208,939 M., dagegen auf die 20 Gegenſeitigkeis-Geſellſchaften 160,354,486 M. Der Berlauf der Sterblichkeit und der Abgang bei Lebzeiten der Verſicherten war bei den deutſchen Geſellſchaften im allgemeinen noch günſtiger als 1888 und weſentlich günſtiger als bei den meiſten Gefellſchaften anderer Länder. Nach Abzug dieſer Abgänge blieben Ende 1889 bei den 38 Geſellſchaften des Deutſchen Reiches 1,100,095 Perſonen mit 3,770,668,550 M. verſichert. Gegen den Beſtand am Anfang des Jahres hat ſich die Zahl der Verſicherten um 39,894, dagegen das verſicherte Capital um 193,490,477 M. vermehrt. Den höchſten Reinzuwachs ihres Verſicherungscapitalks hatten zu verzeichnen: Germania mit 21,178,851 M., Victoria mit 19,576,566 M., Stuttgart mit 18,742,339 M., Leipzig mit 18,450,000 M., Gotha mit 17,177,800 M., Karlsruhe mit 14,989,118 M. Aus der Geſammt-Jahreseinnahme, welche bei allen Geſellſchaften zufammen um 12,490,331 M. auf 177,902,550 M. im Jahre 1889 ſtieg, wur- den 68 Millionen Mark oder 38 % zur Erhöhung der Reſerve- fonds zurückgeſtellt, während mehr als 60 Millionen Mark oder 34 % der Einnahme für Sterbefälle, Ausſteuern und Renten, ferner 23.7 Millionen Mark als Dividende an die Verſicherten zurück- ſtoſſen. Seit 1872 ſind allein von den dentſchen Lebensverſicherungs- Geſellſchaften für zahlbare Sterbeſälle 588 Millionen Mark an Wittwen und Waiſen gezahlt worden. Solche Leiſtungen erſcheinen im Vergleich zu den gewöhnlichen Mitteln des Sparens um ſo werthveller, als die zur Sicherſtellung der Familie verſicherten Capitalien im vollen Betrage ſofort beim Tode des Verſorgers zur Auszahlung gelangten, obſchon in vielen Fällen nur ein kleiner Bruchtheil an Prämien bei- geſteuert worden war. Oeſterreichiſche Südbahn-Geſellſchaft. Das Verzeich- niß der am 1. December gezogenen Obligationen, ſowie der Zahl- ſtellen wird im Inſeratentheil bekanntgegeben. Albrecht-Bahn. &1D706;. Wien, 2. Dec. Sicherem Vernehmen zufolge wird dem Reichsrathe knapp nach ſeinem Zuſammentritt, mithin binnen wenigen Tagen, die Vorlage betreffs der Einlöſung der Albrecht-Bahn unterbreitet werden. Wenn es die parlamen- tariſche Behandlung, wie dies zu erwarten ſteht, zuläßt, ſo dürfte die Einlöſung der Albrecht - Bahn wahrſcheinlich bereits am 1. Jan. 1891 erfolgen. Für die öſterreichiſchen Staatseiſenbahnen iſt es nämlich der Rechnungsgebahrung halber erwünſcht, wenn die Einlöſung mit Neujahr in Kraft tritt. Finanzielle Bedenken ſtellen ſich dieſer Maßnahme nicht in den Weg, nachdem die Prioritäten- Converſion der Hauptſache nach ſchon jetzt als geſichert anzuſehen iſt. Das Haus Erlanger iſt nämlich bereits im Beſitze eines derart großen Theiles der alten Priori- täten, daß hiedurch, und im Zuſammenhalte mit dem ſo- dann eintretenden Wegfall der entſprechenden Goldagio-Erforder- niſſe der Umtauſch der Actien in Staatsſchuldverſchreibungen für die Staatsverwaltung keinerlei Niſico in ſich birgt. Da ſich die Firma Erlanger zur Einlieferung eines bedeutenden Theiles der alten Gold- und Silberprioritäten verpflichtet hat, ſo hängt die Frage der Prioritätenconverſion mit der ſtaatlichen Einlöſung

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Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2022-03-29T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 336, 4. Dezember 1890, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine336_1890/6>, abgerufen am 16.07.2024.