Allgemeine Zeitung, Nr. 20, 15. Mai 1915.Allgemeine Zeitung 15. Mai 1915. [Spaltenumbruch]
die wahrscheinlich zu den am 6. und 7. Mai bei Rossijeni ge- 10. Mai: Trotz aller Versuche des Feindes, durch eilig mit der Bahn oder * Die unter schweren Verlusten aus Westgalizien und den Kar- 11. Mai: Die Russen versuchten gestern in der Linie Besko--Bzrozow [Spaltenumbruch] obersten von Mackensen zum Stehen zu bringen. Diese Ab- * 12. Mai: Bei Szawle ist ein noch unentschiedenes Gefecht im Gange. * Die Niederlage der russischen 3. und 8. Armee Allgemeine Zeitung 15. Mai 1915. [Spaltenumbruch]
die wahrſcheinlich zu den am 6. und 7. Mai bei Roſſijeni ge- 10. Mai: Trotz aller Verſuche des Feindes, durch eilig mit der Bahn oder * Die unter ſchweren Verluſten aus Weſtgalizien und den Kar- 11. Mai: Die Ruſſen verſuchten geſtern in der Linie Besko—Bzrozow [Spaltenumbruch] oberſten von Mackenſen zum Stehen zu bringen. Dieſe Ab- * 12. Mai: Bei Szawle iſt ein noch unentſchiedenes Gefecht im Gange. * Die Niederlage der ruſſiſchen 3. und 8. Armee <TEI> <text> <body> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div n="2"> <div type="jArticle" n="3"> <pb facs="#f0006" n="292"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Allgemeine Zeitung</hi> 15. Mai 1915.</fw><lb/> <cb/> <cit> <quote>die wahrſcheinlich zu den am 6. und 7. Mai bei <hi rendition="#g">Roſſijeni</hi> ge-<lb/> ſchlagenen Truppen gehören, an. Erneute ruſſiſche Angriffe gegen<lb/> unſere Stellungen an der <hi rendition="#g">Pilica</hi> wurden unter großen Verluſten<lb/> für den Feind abgewieſen.<lb/> In der Verfolgung des geſchlagenen Feindes überſchritten die<lb/> Truppen des Generals <hi rendition="#g">von Mackenſen</hi> nach Kämpfen den<lb/><hi rendition="#g">Wislok</hi> zwiſchen Besko (öſtlich Rymanow) und Frysztak. Vor<lb/> dem Druck der öſtlich und nördlich <hi rendition="#g">Tarnow</hi> kämpfenden Ver-<lb/> bündeten weicht der Feind auf Mielec und über die Weichſel zurück.<lb/> An der wankenden <hi rendition="#g">ruſſiſchen Karpathenfront</hi> warfen<lb/> andere deutſche Truppen den Feind aus ſeinen Stellungen an der<lb/> Bahn <hi rendition="#g">Mezolaborcz—Sanok.</hi> Die Beute an Geſchützen<lb/> und Gefangenen vergrößert ſich noch fortgeſetzt.<lb/> In der Verfolgung des aus ſeinen Höhenſtellungen geworfe-<lb/> nen Gegners <hi rendition="#g">überſchritten</hi> unſere Kolonnen den <hi rendition="#g">Grenz-<lb/> kamm der Karpathen. Ungarn iſt vom Feinde<lb/> frei.</hi><lb/> Auf galiziſchem Boden dauert die Schlacht fort. In einem<lb/> Frontraum von über 200 Kilometer von der Weichſel bis zum<lb/> Uzſoker Paß weicht der Gegner zurück. Die verbündeten Armeen<lb/> überſchritten unter ſiegreichen Kämpfen ungefähr die Linie Uzſoker<lb/> Paß—Komancza—Krosno—Debica—Szczucin.<lb/> In dem Karpathen-Abſchnitt <hi rendition="#g">öſtlich des Uzſoker Paſ-<lb/> ſes</hi> und an der Front in <hi rendition="#g">Südoſt-Galizien</hi> entwickelten ſich<lb/> nun ebenfalls <hi rendition="#g">heftigere Kämpfe.</hi> Unſere Truppen erober-<lb/> ten mehrere ruſſiſche Stellungen. Starke feindliche Kräfte greifen<lb/> unſere Truppen auf den Höhen nordöſtlich <hi rendition="#g">Ottynia</hi> an; dort iſt<lb/> der Kampf im Gange. Der ſtark befeſtigte Brückenkopf <hi rendition="#g">Zale-<lb/> ſczyki,</hi> den der Gegner in wochenlangen verzweifelten Kämpfen<lb/> feſtzuhalten verſuchte, wurde geſtern von unſeren Truppen erſtürmt<lb/> und die Ruſſen werden über den Dnjeſtr verfolgt. 3500 <hi rendition="#g">Mann</hi><lb/> wurden gefangen.</quote> </cit><lb/> <p>10. 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Von der auch jetzt<lb/> noch nicht zu überſehenden Menge von <hi rendition="#g">Kriegsmaterial</hi> ſind<lb/> bisher 60 Geſchütze und 200 Maſchinengewehre gezählt.<lb/> Die Kämpfe in <hi rendition="#g">Südoſt-Galizien</hi> dauern noch fort.<lb/> Durch Gegenangriff wurde auf den Höhen nordöſtlich von <hi rendition="#g">Otty-<lb/> nia</hi> eine ſtarke Gruppe des Feindes zurückgeworfen.</quote> </cit><lb/> <p>11. Mai:</p><lb/> <cit> <quote>Die Ruſſen verſuchten geſtern in der Linie Besko—Bzrozow<lb/> in dem Stobnica—Brzezanka-Abſchnitt—Ropczyco (öſtlich Debica)<lb/> —Szczucin an der Weichſel die Verfolgung der Armeen des General-</quote> </cit><lb/> <cb/> <cit> <quote>oberſten <hi rendition="#g">von Mackenſen</hi> zum Stehen zu bringen. Dieſe Ab-<lb/> ſicht iſt <hi rendition="#g">völlig geſcheitert.</hi> Gegen Abend waren <hi rendition="#g">die ruſ-<lb/> ſiſchen Linien an vielen Stellen durchbrochen.</hi><lb/> insbeſondere bei Besko und zwiſchen Brzozow und Lutcza, nach-<lb/> dem am Vormittag bereits ein verzweifelter Angriff mehrerer ruſſi-<lb/> ſcher Diviſionen von Sanok in Richtung <hi rendition="#g">Besko</hi> unter ſchwer-<lb/> ſten Verluſten für den Feind geſcheitert war. Die Verfolgung<lb/> wird fortgeſetzt.<lb/> In den Kämpfen der letzten zwei Tage haben unſere Truppen<lb/> die <hi rendition="#g">ruſſiſche Schlachtlinie bei Debica durch-<lb/> brochen.</hi> Hierdurch wurden die ſüdlich der Weichſel kämpfen-<lb/> den ſtarken ruſſiſchen Kräfte zum ſchleunigen Rückzug hinter die<lb/> untere Wisloka gezwungen. Die Tragweite dieſer Ereigniſſe wird<lb/> klar durch die ſeit heute früh vorliegenden Meldungen über den<lb/> Rückzug des feindlichen Südflügels in Ruſſiſch-Polen.<lb/> Die ſtark befeſtigte <hi rendition="#g">Nidafront</hi> wird vom Gegner als<lb/> unhaltbar erkannt und <hi rendition="#g">eilig geräumt.</hi> Wie der Erfolg bei<lb/> Gorlice und Jaslo ſich auf die Karpathenfront übertrug, ſo be-<lb/> einflußt jener der Armee des Erzherzogs Joſef Ferdinand bei<lb/> Tarnow und Debica die Situation in Ruſſiſch-Polen. In <hi rendition="#g">Mittel-<lb/> galizien</hi> drängen unſere und die deutſchen Truppen unter<lb/> fortwährenden erfolgreichen Kämpfen den Trümmern der ge-<lb/> ſchlagenen ruſſiſchen Korps gegen den San-Abſchnitt Dynow-Sanok<lb/> nach. Ein verſuchter ruſſiſcher Gegenangriff von zirka <hi rendition="#g">drei<lb/> Diviſionen von Sanok</hi> entlang der Bahn gegen Weſten<lb/> wurde unter ſchweren Verluſten des Feindes blutig zurückgeſchlagen<lb/> und die Verfolgung fortgeſetzt. Gefangenenzahl und Beute nehmen<lb/> täglich zu.<lb/> Die aus dem <hi rendition="#g">Waldgebirge</hi> vorgedrungenen Kolonnen<lb/> haben bei Baligrod ſtarken Gegner geworfen und mit Vortruppen<lb/> den San bei Dwornik überſchritten.<lb/> Die <hi rendition="#g">ruſſiſche achte Armee,</hi> die im allgemeinen zwiſchen<lb/><hi rendition="#g">Lupkow</hi> und <hi rendition="#g">Uſzok</hi> kämpfte, iſt nunmehr mit beträchtlichen<lb/> Teilen ebenfalls in die <hi rendition="#g">Niederlage</hi> verwickelt.<lb/> In <hi rendition="#g">Südoſtgalizien</hi> ſind die Ruſſen in mehreren Ab-<lb/> ſchnitten zum Angriff übergegangen. Ein Vorſtoß ſtarker Kräfte<lb/> nördlich des Pruth auf Czernowitz wurde an der Reichsgrenze zu-<lb/> rückgeſchlagen und 620 Gefangene gemacht. Nördlich <hi rendition="#g">Horo-<lb/> denka</hi> gelang es feindlichen Abteilungen, am füdlichen<lb/><hi rendition="#g">Dnjeſtrufer</hi> Fuß zu faſſen. Der Kampf dauert hier an.</quote> </cit><lb/> <p>*</p><lb/> <p>12. Mai:</p><lb/> <cit> <quote>Bei <hi rendition="#g">Szawle</hi> iſt ein noch unentſchiedenes Gefecht im Gange.<lb/> An der <hi rendition="#g">Bſura</hi> wurde ein ruſſiſches Bataillon vernichtet, das einen<lb/> Verſuch zum Ueberſchreiten des Fluſſes machte.<lb/> Unſere Verfolgung <hi rendition="#g">zwiſchen den Karpathen</hi> und der<lb/><hi rendition="#g">Weichſel</hi> iſt in vollem Zug geblieben. Dem Feind wurde auf<lb/> der ganzen Front weiterhin ſchwerer Abbruch getan. So nahm ein<lb/> Bataillon des 4. Garderegiments zu Fuß allein 14 Offiziere, dar-<lb/> unter einen Oberſt, 4500 Mann gefangen und erbeutete vier Ge-<lb/> ſchütze, eine beſpannte Maſchinengewehrkompagnie und eine<lb/> Bagage. Die verbündeten Truppen überſchritten den <hi rendition="#g">San</hi> zwi-<lb/> ſchen <hi rendition="#g">Sanok</hi> und <hi rendition="#g">Dynow.</hi> Weiter nordweſtlich erreichten ſie<lb/> die Gegend von Rzeſzow—Mielec. 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Allgemeine Zeitung 15. Mai 1915.
die wahrſcheinlich zu den am 6. und 7. Mai bei Roſſijeni ge-
ſchlagenen Truppen gehören, an. Erneute ruſſiſche Angriffe gegen
unſere Stellungen an der Pilica wurden unter großen Verluſten
für den Feind abgewieſen.
In der Verfolgung des geſchlagenen Feindes überſchritten die
Truppen des Generals von Mackenſen nach Kämpfen den
Wislok zwiſchen Besko (öſtlich Rymanow) und Frysztak. Vor
dem Druck der öſtlich und nördlich Tarnow kämpfenden Ver-
bündeten weicht der Feind auf Mielec und über die Weichſel zurück.
An der wankenden ruſſiſchen Karpathenfront warfen
andere deutſche Truppen den Feind aus ſeinen Stellungen an der
Bahn Mezolaborcz—Sanok. Die Beute an Geſchützen
und Gefangenen vergrößert ſich noch fortgeſetzt.
In der Verfolgung des aus ſeinen Höhenſtellungen geworfe-
nen Gegners überſchritten unſere Kolonnen den Grenz-
kamm der Karpathen. Ungarn iſt vom Feinde
frei.
Auf galiziſchem Boden dauert die Schlacht fort. In einem
Frontraum von über 200 Kilometer von der Weichſel bis zum
Uzſoker Paß weicht der Gegner zurück. Die verbündeten Armeen
überſchritten unter ſiegreichen Kämpfen ungefähr die Linie Uzſoker
Paß—Komancza—Krosno—Debica—Szczucin.
In dem Karpathen-Abſchnitt öſtlich des Uzſoker Paſ-
ſes und an der Front in Südoſt-Galizien entwickelten ſich
nun ebenfalls heftigere Kämpfe. Unſere Truppen erober-
ten mehrere ruſſiſche Stellungen. Starke feindliche Kräfte greifen
unſere Truppen auf den Höhen nordöſtlich Ottynia an; dort iſt
der Kampf im Gange. Der ſtark befeſtigte Brückenkopf Zale-
ſczyki, den der Gegner in wochenlangen verzweifelten Kämpfen
feſtzuhalten verſuchte, wurde geſtern von unſeren Truppen erſtürmt
und die Ruſſen werden über den Dnjeſtr verfolgt. 3500 Mann
wurden gefangen.
10. Mai:
Trotz aller Verſuche des Feindes, durch eilig mit der Bahn oder
Fußmarſch herangeführte neue Kräfte unſere Verfolgung aufzu-
halten, warfen die verbündeten Truppen der Heeres-
gruppe des Generaloberſten von Mackenſen auch geſtern den
Gegner von Stellung zu Stellung zurück und nahmen ihm über
12,000 Gefangene nebſt vielem Material ab. Die Zahl der von
dieſer Heeresgruppen allein ſeit dem 2. Mai gemachten Gefangenen
ſteigt damit auf über 80,000. Unſere Vortruppen näherten
ſich dem Stobnica-Abſchnitt und erreichten die Brzczanka
ſowie den unteren Wislok. Die Verfolgung geht vor-
wärts.
*
Die unter ſchweren Verluſten aus Weſtgalizien und den Kar-
pathen zurückgeſchlagene ruſſiſche dritte Armee iſt, dem
Drucke aus beiden Richtungen nachgebend, mit der Hauptkraft im
Raume um Sanok und Lisko zuſammengepreßt. Gegen dieſe
Maſſe dringen die verbündeten Armeen weiter erfolgreich vor und
haben von Weſten den Uebergang über den Wislok erkämpft
und von Süden die Linie Dwernik-Baligrod-Bukowsko
erreicht. Am nördlichen Flügel der weſtgaliziſchen Front erſtürm-
ten geſtern Oberöſterreicher, Salzburger und Tiroler Truppen meh-
rere Orte öſtlich und nordöſtlich Debica.
Die Zahl der in Weſtgalizien gemachten Gefange-
nen iſt auf 80,000 geſtiegen. Es kommen noch über 20,000
Gefangene hinzu, die bei der Verfolgung in den Kar-
pathen eingebracht wurden.
Die ruſſiſche 3. Armee, die aus den fünf Korps 9, 10,
12, 24 und der 3. kaukaſiſchen ſowie mehreren Reſervediviſionen
zuſammengeſetzt war, hat ſomit einen Verluſt von allein 100,000
Mann an Gefangenen. Rechnet man die Zahl der Toten und
Verwundeten hinzu, ſo kann ein Geſamtverluſt von mindeſtens
150,000 Mann angenommen werden. Von der auch jetzt
noch nicht zu überſehenden Menge von Kriegsmaterial ſind
bisher 60 Geſchütze und 200 Maſchinengewehre gezählt.
Die Kämpfe in Südoſt-Galizien dauern noch fort.
Durch Gegenangriff wurde auf den Höhen nordöſtlich von Otty-
nia eine ſtarke Gruppe des Feindes zurückgeworfen.
11. Mai:
Die Ruſſen verſuchten geſtern in der Linie Besko—Bzrozow
in dem Stobnica—Brzezanka-Abſchnitt—Ropczyco (öſtlich Debica)
—Szczucin an der Weichſel die Verfolgung der Armeen des General-
oberſten von Mackenſen zum Stehen zu bringen. Dieſe Ab-
ſicht iſt völlig geſcheitert. Gegen Abend waren die ruſ-
ſiſchen Linien an vielen Stellen durchbrochen.
insbeſondere bei Besko und zwiſchen Brzozow und Lutcza, nach-
dem am Vormittag bereits ein verzweifelter Angriff mehrerer ruſſi-
ſcher Diviſionen von Sanok in Richtung Besko unter ſchwer-
ſten Verluſten für den Feind geſcheitert war. Die Verfolgung
wird fortgeſetzt.
In den Kämpfen der letzten zwei Tage haben unſere Truppen
die ruſſiſche Schlachtlinie bei Debica durch-
brochen. Hierdurch wurden die ſüdlich der Weichſel kämpfen-
den ſtarken ruſſiſchen Kräfte zum ſchleunigen Rückzug hinter die
untere Wisloka gezwungen. Die Tragweite dieſer Ereigniſſe wird
klar durch die ſeit heute früh vorliegenden Meldungen über den
Rückzug des feindlichen Südflügels in Ruſſiſch-Polen.
Die ſtark befeſtigte Nidafront wird vom Gegner als
unhaltbar erkannt und eilig geräumt. Wie der Erfolg bei
Gorlice und Jaslo ſich auf die Karpathenfront übertrug, ſo be-
einflußt jener der Armee des Erzherzogs Joſef Ferdinand bei
Tarnow und Debica die Situation in Ruſſiſch-Polen. In Mittel-
galizien drängen unſere und die deutſchen Truppen unter
fortwährenden erfolgreichen Kämpfen den Trümmern der ge-
ſchlagenen ruſſiſchen Korps gegen den San-Abſchnitt Dynow-Sanok
nach. Ein verſuchter ruſſiſcher Gegenangriff von zirka drei
Diviſionen von Sanok entlang der Bahn gegen Weſten
wurde unter ſchweren Verluſten des Feindes blutig zurückgeſchlagen
und die Verfolgung fortgeſetzt. Gefangenenzahl und Beute nehmen
täglich zu.
Die aus dem Waldgebirge vorgedrungenen Kolonnen
haben bei Baligrod ſtarken Gegner geworfen und mit Vortruppen
den San bei Dwornik überſchritten.
Die ruſſiſche achte Armee, die im allgemeinen zwiſchen
Lupkow und Uſzok kämpfte, iſt nunmehr mit beträchtlichen
Teilen ebenfalls in die Niederlage verwickelt.
In Südoſtgalizien ſind die Ruſſen in mehreren Ab-
ſchnitten zum Angriff übergegangen. Ein Vorſtoß ſtarker Kräfte
nördlich des Pruth auf Czernowitz wurde an der Reichsgrenze zu-
rückgeſchlagen und 620 Gefangene gemacht. Nördlich Horo-
denka gelang es feindlichen Abteilungen, am füdlichen
Dnjeſtrufer Fuß zu faſſen. Der Kampf dauert hier an.
*
12. Mai:
Bei Szawle iſt ein noch unentſchiedenes Gefecht im Gange.
An der Bſura wurde ein ruſſiſches Bataillon vernichtet, das einen
Verſuch zum Ueberſchreiten des Fluſſes machte.
Unſere Verfolgung zwiſchen den Karpathen und der
Weichſel iſt in vollem Zug geblieben. Dem Feind wurde auf
der ganzen Front weiterhin ſchwerer Abbruch getan. So nahm ein
Bataillon des 4. Garderegiments zu Fuß allein 14 Offiziere, dar-
unter einen Oberſt, 4500 Mann gefangen und erbeutete vier Ge-
ſchütze, eine beſpannte Maſchinengewehrkompagnie und eine
Bagage. Die verbündeten Truppen überſchritten den San zwi-
ſchen Sanok und Dynow. Weiter nordweſtlich erreichten ſie
die Gegend von Rzeſzow—Mielec. Die in den Karpathen beider-
ſeits des Stryj kämpfenden Truppen warfen den Feind aus ſeinen
Stellungen.
*
Die Niederlage der ruſſiſchen 3. und 8. Armee
vergrößert ſich von Tag zu Tag. In regelloſen Kolon-
nen, teils in Auflöſung fluten die ruſſiſchen Truppen und Trains
dieſer Armeen in den Richtungen auf Jaroslaw, Przemysl und
Chyrow zurück. Die aus dem Raume Sanok-Lisco nach
Oſten flüchtenden ſtarken feindlichen Kräfte werden von Süden her
durch die über Baligrod und Polana vorgedrungenen eigenen
Kolonnen angegriffen. Die ſiegreichen Truppen haben in weiterer
Verfolgung die untere Wisloka überſchritten und Rzeſzow erobert.
Dynow, Sanok und Lisko ſind in unſerem Beſitz. Durch den bis-
herigen außerordentlichen Erfolg in Weſt- und Mittelgalizien be-
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(2023-04-24T12:00:00Z)
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Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
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