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Allgemeine Zeitung, Nr. 160, 8. Juni 1860.

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[Spaltenumbruch] empor, und Verschönerungen aller Art erfreuen das Auge des wiederkehrenden
Curgastes. Um die Mitte des Mai wölbte sich ein blauer Himmel um das
hügelumschlossene anmuthige Thal, welches in voller Blüthenpracht stand;
die herrlichen Lindenalleen und die üppigen Parkanlagen, Gärten und Wälder
belebte ringsum der Schlag zahlreicher Finken und Nachtigallen. Doch traurig
war der Schluß dieses Monats; hestige Gewitter und Regengüsse führten
eine Kälte herbei welche die höheren Straßen und Thäler mit einer leichten
Schneedecke bekleidete, und am dritten Pfingsitage wüthete ein Orkan der
selbst in der Hauptallee einen der stärksten Bäume niederbrach. Und gleich-
wohl pflegt das Klima in diesem schon dem höheren Norden Deutschlands
angehörigen Gebiet sonst milder zu seyn als in den Hochebenen Oberböhmens.
Die Zahl der jetzt angelangten wirklichen Curgäste beträgt noch nicht viel über
hundert; die unvergleichlichen Stahlquellen verdienten den zehnfachen Besuch.
Aber immer noch ist es zu beklagen daß keine durchgreifende Aufsicht das Wohl
und Wehe dieses Heilbades leitet. Schon vor länger als drei Wochen sind
die Pächter der Spielhölle wieder angelangt, und bereits hat ein Tabakhändler
aus dem benachbarten preußischen Flecken Lüdge, nachdem er die letzten Gold-
stücke für eine gehoffte Besserung seiner Glücksumstände eingesetzt und ver-
loren, den Tod in der Emmer gesucht. Ein anderer Uebelstand hat sich seit
zwei Jahren eingenistet. Von Seiten der fürstlichen Regierung ist eine Ver-
ordnung erschienen welche an Musikbeiträgen für den Badegast wöchentlich
20 Silbergroschen, für zwei Personen einen Thaler fordert; manche Familie
die sich sechs bis zehn Wochen aufhielt, hat daher unverhältnißmäßige Summen
für ein Vergnügen aufbringen müssen woran den meisten Kranken wenig ge-
legen ist. Trotz aller Beschwerden hat man dieser Plünderung der wohl-
habenden und diesem lästigen Druck der unbemittelten Fremden noch nicht
Einhalt gethan; es heißt daß der regierende Fürst, um sich auf eine bequeme
Weise eine gute Capelle für die Residenz Arolsen zu erziehen, solche Ansprüche
erhebt und auf die Hauptallee eine Mannschaft von fünfundzwanzig Musikern
wirft. Vielleicht gelingt es dem jetzigen Bürgermeister und Staatsanwalt
Kleinschmidt diesem unerhörten Mißbrauch zu steuern!

Es gibt zwei Urkunden welche für die
Geschichte des Städtewesens im Mittelalter von der entschiedensten Be-
deutung sind, woauf die Geschichte des Städtewesens jener Zeitperiode wie
auf ihren Fundamenten ruht, und alle Historiker die sich mit diesem
Theil der Geschichte beschäftigten, haben diese Urkunden als die Grund-
lagen ihrer Untersuchungen betrachtet. Die eine dieser Urkunden ist das
vom Kaiser Friedrich I ausgestellte Privilegium der Stadt Worms, wodurch
dieser Stadt ein Stadtfrieden ertheilt und zur Erhaltung dieses Friedens ein
Gericht aus 12 Dienstmannen und 28 Bürgern angeordnet wird. Das
zweite ist die vom Erzbischof Philipp von Köln im Mai des Jahres 1169
ausgestellte Urkunde, wodurch auf Grund eines Rechtsstreites zwischen
dem Burggrafen und dem Stadtvogt ein altes Weisthum über die Gerecht-
same der beiden Streitenden, so wie über einzelne Freiheiten der Kölner
Bürger, erneuert und bestätigt wird. Der österreichische Professor Karl
Friedrich Stumpf, welcher den Gedanken gefaßt die Geschichte des mit-
telalterlichen Städtewesens ganz neu aufzubauen, und zu diesem Zweck große
Vorbereitungen getroffen hat, hat den Anfang dieser geschichtlichen Reform
dadurch gemacht daß er in einer der Sitzungen der kaiserlichen Akademie der
Wissenschaften zu Wien die Unächtheit beider genannten Urkunden zu
beweisen unternahm. Ist der Beweis den Hr. Professor Stumpf geführt
hat nicht zu entkräften, sind die beiden Urkunden in der That unächt und un-
terschoben, dann fällt ein guter Theil des Gebäudes welches die Geschichte von
dem mittelalterlichen Städtewesen erbaute über den Haufen, und eine Reihe
von Urkunden, die sich an jene anschließen, verliert dadurch ihre rechtliche
Bedeutung und Kraft; man gelangt dann zu der Ueberzeugung daß in
dem Mittelalter ein weitgreifender Betrug geübt worden ist. Unser Stadt-
archivar, Dr. Ennen, hat indessen nicht gesäumt die Aechtheit des Köl-
ner Schiedsspruches einer sorgfältigen Prüfung zu unterwerfen, und hat seine
Resultate in einer kleinen Druckschrift bekannt gemacht, von der wir nicht
wissen ob sie in die Oeffentlichkeit gekommen ist. Den Freunden der Ge-
schichte des Mittelalters, und insbesondere des mittelalterlichen Städtewesens,
wird es von hohem Interesse seyn zu erfahren daß der Angriff auf die Aecht-
heit der Kölner Urkunde völlig zurückgewiesen ist. Dr. Ennen hat die
Partie der Vertheidigung und des Beweises, welche weit schwieriger ist als
die Partie des Läugnens und des Verwerfens sehr glücklich gelöst; er hat
alle Einwendungen die gegen diese Aechtheit erhoben worden auf das genaueste
und bis in die kleinste Einzelheit, geprüft und deren Unhaltbarkeit zur vollsten
Ueberzeugung gebracht. Dadurch ist auch bereits eine bedeutende Vorarbeit
zur Vertheidigung der Aechtheit des angefochtenen Privilegiums der Stadt
Worms gegeben.



[Spaltenumbruch]
Ostindien.

Eine neue Ueberlandpost (über Marseille) hat Bombayer Blätter vom
12, Calcuttaer vom 4 Mai mitgebracht. Sir George Russell Clerk, Lorb
Elphinstone's Nachfolger in der Statthalterei der Präsidentschaft Bombay,
war am 11 Mai angekommen. In der Presse dauerte eine hitzige Con-
trovers über den Wilson'schen Finanzplan, d. h. die vorgeschlagene Einkommen-
steuer, fort, und die Mehrzahl der Blätter nimmt für Sir Charles Treve-
lyans Ansichten Partei. Die Regierungen von Madras, Bombay, Pendschab
und Nagpur, will die Bombay Times wissen, seyen einmüthig entschlossen
sich der Einführung einer Einkommentaxe zu widersetzen. Die Cholera fuhr
mit ihren grausigen Verheerungen fort; in Baroda (Gudscherat) starben
binnen wenigen Tagen 3000 Menschen an der Seuche, welche seit vielen
Jahren nicht so bösartig in ihrem Heimathland aufgetreten ist. Die Truppen
welche jetzt von England nach Indien eingeschifft werden, erhalten alle
Cholera-Leibbinden.



Neueste Posten.

Die großdeutsche Ulmer Erklärung (s. Ztg.
vom 6 d. M.), ist wie aus der heute vom Staatsanzeiger veröffentlichten
Liste hervorgeht, bis jetzt mit 1125 Unterschriften bedeckt worden.

Gestern Abend starb der Senier unsrer Juri-
stenfacultät, geh. Hofrath Eduard Platner, 74 Jahre alt. (D. Bl.)

Der Prinz Regent und Prinz Friedrich Wilhelm
treffen heute Abend nach 10 Uhr aus der Provinz Preußen hier ein. Vorge-
stern fand die feierliche Eröffnung der Königsberg-Eydtkuhner Bahn statt.
Bei der Parade welche der Eröffnung vorangieng, rief der Prinz-Regent den
Prinzen Friedrich Wilhelm zu sich heran, hieß ihn den Degen ziehen und er-
nannte ihn zum Chef des ersten Infanterieregiments. -- Der spanische Ge-
sandte am russischen Hof, Herzog v. Ossuna, ist gestern hier eingetroffen.

Erzherzog Albrecht ist zum Badgebrauch nach Nor-
derney abgereist.

Die Regierung hat den Cortes einen Gesetzent-
wurf bezüglich einer Belohnung für die Verwundeten der afrikanischen Armee
vorgelegt. General O'Donnell erklärt daß er bereit sey auf alle Anschuldi-
gungen bezüglich des maroccanischen Kriegs zu antworten. Die Presse ist
plötzlich günstig gestimmt, und rechtfertigt die Sachlage mit den auswärtigen
Gefahren.

Heute hielt der Kaiser Revue über die Division Ba-
zaine, vier Regimenter Infanterie, die seither in Italien gestanden und nun-
mehr in Paris garnisoniren, zum Ersatz für die Division Marulaz, welche ins
Lager von Chalons abmarschirt ist.

Der Kaiser hat verfügt daß die Mitglieder des geheimen Raths (con-
seil prive)
künftig Ministerrang haben sollen; sie kommen nach den functo-
nirenden Ministern je nach der Reihenfolge ihrer Ernennung.

Der Herzog v. Magenta ist seit dem 1 Jun. mit seinem Generalstab im
Lager von Chalons.

Marschall Vaillant wird seine Abreise aus Mailand auf Befehl des
Kaisers erst den 25 Jun. antreten.

Aus der vom Armee-Moniteur veröffentlichten Uebersicht der in
Ausführung begriffenen Truppenbewegungen geht hervor daß der Stab des
1., 2. und 3. Bataillons des 18. Linieninfanterieregiments, der Stab des 1.,
2. und 3. Bataillons des 26. Linienregiments und ferner der Stab und acht
Compagnien des 14. Jägerbataillons nach Chambery in Garnison kommen.

Der Constitutionnel bespricht den Einfluß der vermehrten Gewin-
nung der edlen Metalle mit specieller Rücksicht auf die Theorien die darüber
in Frankreich herrschen. Der Constitutionnel zeigt kurz und lobend eine Bro-
schüre an, welche den Bruch der englisch französischen Allianz, namentlich in
Folge des Handelsvertrags, für unmöglich hält.

Das J. des Debats bringt eine Uebersicht der Tagesereignisse, und
bemerkt zu einer Nachricht der Independance: der König von Neapel habe
die Vermittlung Frankreichs auf der Basis einer getreunten Regierung für
Sicilien angenommen, es habe bis jetzt, soviel man erfahren konnte, nicht den
Anschein als ob die französische Regierung selbst nur durch eine einfache Ver-
mittlung dem König von Neapel zu Hülfe kommen wollte. Die Pariser Blät-
ter enthalten alle die Nachricht von der Erhebung des Hrn. v. Borries in den
Grafenstand "zur Belohnung seiner Dienste." Das J. des Debats bemerkt
dazu: bei der gegenwärtigen Lage der Dinge in Deutschland werde diese
Gunstbezeugung nicht verfehlen eine gewisse Aufregung hervorzubringen.

Man liest im Pays: Die letzten Depeschen aus Sicilien meldeten in
positiver Weise daß der Waffenstillstand auf unbestimmte Zeit verlängert wor-
den. Diese neue Anordnung läßt vermuthen daß die sicilische Angelegenheiten
in die Periode der diplomatischen Verhandlungen eintreten werden. Der
Waffenstillstand gieng am 7 zu Ende.

[Spaltenumbruch] empor, und Verſchönerungen aller Art erfreuen das Auge des wiederkehrenden
Curgaſtes. Um die Mitte des Mai wölbte ſich ein blauer Himmel um das
hügelumſchloſſene anmuthige Thal, welches in voller Blüthenpracht ſtand;
die herrlichen Lindenalleen und die üppigen Parkanlagen, Gärten und Wälder
belebte ringsum der Schlag zahlreicher Finken und Nachtigallen. Doch traurig
war der Schluß dieſes Monats; heſtige Gewitter und Regengüſſe führten
eine Kälte herbei welche die höheren Straßen und Thäler mit einer leichten
Schneedecke bekleidete, und am dritten Pfingſitage wüthete ein Orkan der
ſelbſt in der Hauptallee einen der ſtärkſten Bäume niederbrach. Und gleich-
wohl pflegt das Klima in dieſem ſchon dem höheren Norden Deutſchlands
angehörigen Gebiet ſonſt milder zu ſeyn als in den Hochebenen Oberböhmens.
Die Zahl der jetzt angelangten wirklichen Curgäſte beträgt noch nicht viel über
hundert; die unvergleichlichen Stahlquellen verdienten den zehnfachen Beſuch.
Aber immer noch iſt es zu beklagen daß keine durchgreifende Aufſicht das Wohl
und Wehe dieſes Heilbades leitet. Schon vor länger als drei Wochen ſind
die Pächter der Spielhölle wieder angelangt, und bereits hat ein Tabakhändler
aus dem benachbarten preußiſchen Flecken Lüdge, nachdem er die letzten Gold-
ſtücke für eine gehoffte Beſſerung ſeiner Glücksumſtände eingeſetzt und ver-
loren, den Tod in der Emmer geſucht. Ein anderer Uebelſtand hat ſich ſeit
zwei Jahren eingeniſtet. Von Seiten der fürſtlichen Regierung iſt eine Ver-
ordnung erſchienen welche an Muſikbeiträgen für den Badegaſt wöchentlich
20 Silbergroſchen, für zwei Perſonen einen Thaler fordert; manche Familie
die ſich ſechs bis zehn Wochen aufhielt, hat daher unverhältnißmäßige Summen
für ein Vergnügen aufbringen müſſen woran den meiſten Kranken wenig ge-
legen iſt. Trotz aller Beſchwerden hat man dieſer Plünderung der wohl-
habenden und dieſem läſtigen Druck der unbemittelten Fremden noch nicht
Einhalt gethan; es heißt daß der regierende Fürſt, um ſich auf eine bequeme
Weiſe eine gute Capelle für die Reſidenz Arolſen zu erziehen, ſolche Anſprüche
erhebt und auf die Hauptallee eine Mannſchaft von fünfundzwanzig Muſikern
wirft. Vielleicht gelingt es dem jetzigen Bürgermeiſter und Staatsanwalt
Kleinſchmidt dieſem unerhörten Mißbrauch zu ſteuern!

Es gibt zwei Urkunden welche für die
Geſchichte des Städteweſens im Mittelalter von der entſchiedenſten Be-
deutung ſind, woauf die Geſchichte des Städteweſens jener Zeitperiode wie
auf ihren Fundamenten ruht, und alle Hiſtoriker die ſich mit dieſem
Theil der Geſchichte beſchäftigten, haben dieſe Urkunden als die Grund-
lagen ihrer Unterſuchungen betrachtet. Die eine dieſer Urkunden iſt das
vom Kaiſer Friedrich I ausgeſtellte Privilegium der Stadt Worms, wodurch
dieſer Stadt ein Stadtfrieden ertheilt und zur Erhaltung dieſes Friedens ein
Gericht aus 12 Dienſtmannen und 28 Bürgern angeordnet wird. Das
zweite iſt die vom Erzbiſchof Philipp von Köln im Mai des Jahres 1169
ausgeſtellte Urkunde, wodurch auf Grund eines Rechtsſtreites zwiſchen
dem Burggrafen und dem Stadtvogt ein altes Weisthum über die Gerecht-
ſame der beiden Streitenden, ſo wie über einzelne Freiheiten der Kölner
Bürger, erneuert und beſtätigt wird. Der öſterreichiſche Profeſſor Karl
Friedrich Stumpf, welcher den Gedanken gefaßt die Geſchichte des mit-
telalterlichen Städteweſens ganz neu aufzubauen, und zu dieſem Zweck große
Vorbereitungen getroffen hat, hat den Anfang dieſer geſchichtlichen Reform
dadurch gemacht daß er in einer der Sitzungen der kaiſerlichen Akademie der
Wiſſenſchaften zu Wien die Unächtheit beider genannten Urkunden zu
beweiſen unternahm. Iſt der Beweis den Hr. Profeſſor Stumpf geführt
hat nicht zu entkräften, ſind die beiden Urkunden in der That unächt und un-
terſchoben, dann fällt ein guter Theil des Gebäudes welches die Geſchichte von
dem mittelalterlichen Städteweſen erbaute über den Haufen, und eine Reihe
von Urkunden, die ſich an jene anſchließen, verliert dadurch ihre rechtliche
Bedeutung und Kraft; man gelangt dann zu der Ueberzeugung daß in
dem Mittelalter ein weitgreifender Betrug geübt worden iſt. Unſer Stadt-
archivar, Dr. Ennen, hat indeſſen nicht geſäumt die Aechtheit des Köl-
ner Schiedsſpruches einer ſorgfältigen Prüfung zu unterwerfen, und hat ſeine
Reſultate in einer kleinen Druckſchrift bekannt gemacht, von der wir nicht
wiſſen ob ſie in die Oeffentlichkeit gekommen iſt. Den Freunden der Ge-
ſchichte des Mittelalters, und insbeſondere des mittelalterlichen Städteweſens,
wird es von hohem Intereſſe ſeyn zu erfahren daß der Angriff auf die Aecht-
heit der Kölner Urkunde völlig zurückgewieſen iſt. Dr. Ennen hat die
Partie der Vertheidigung und des Beweiſes, welche weit ſchwieriger iſt als
die Partie des Läugnens und des Verwerfens ſehr glücklich gelöst; er hat
alle Einwendungen die gegen dieſe Aechtheit erhoben worden auf das genaueſte
und bis in die kleinſte Einzelheit, geprüft und deren Unhaltbarkeit zur vollſten
Ueberzeugung gebracht. Dadurch iſt auch bereits eine bedeutende Vorarbeit
zur Vertheidigung der Aechtheit des angefochtenen Privilegiums der Stadt
Worms gegeben.



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Oſtindien.

Eine neue Ueberlandpoſt (über Marſeille) hat Bombayer Blätter vom
12, Calcuttaer vom 4 Mai mitgebracht. Sir George Ruſſell Clerk, Lorb
Elphinſtone’s Nachfolger in der Statthalterei der Präſidentſchaft Bombay,
war am 11 Mai angekommen. In der Preſſe dauerte eine hitzige Con-
trovers über den Wilſon’ſchen Finanzplan, d. h. die vorgeſchlagene Einkommen-
ſteuer, fort, und die Mehrzahl der Blätter nimmt für Sir Charles Treve-
lyans Anſichten Partei. Die Regierungen von Madras, Bombay, Pendſchab
und Nagpur, will die Bombay Times wiſſen, ſeyen einmüthig entſchloſſen
ſich der Einführung einer Einkommentaxe zu widerſetzen. Die Cholera fuhr
mit ihren grauſigen Verheerungen fort; in Baroda (Gudſcherat) ſtarben
binnen wenigen Tagen 3000 Menſchen an der Seuche, welche ſeit vielen
Jahren nicht ſo bösartig in ihrem Heimathland aufgetreten iſt. Die Truppen
welche jetzt von England nach Indien eingeſchifft werden, erhalten alle
Cholera-Leibbinden.



Neueſte Poſten.

Die großdeutſche Ulmer Erklärung (ſ. Ztg.
vom 6 d. M.), iſt wie aus der heute vom Staatsanzeiger veröffentlichten
Liſte hervorgeht, bis jetzt mit 1125 Unterſchriften bedeckt worden.

Geſtern Abend ſtarb der Senier unſrer Juri-
ſtenfacultät, geh. Hofrath Eduard Platner, 74 Jahre alt. (D. Bl.)

Der Prinz Regent und Prinz Friedrich Wilhelm
treffen heute Abend nach 10 Uhr aus der Provinz Preußen hier ein. Vorge-
ſtern fand die feierliche Eröffnung der Königsberg-Eydtkuhner Bahn ſtatt.
Bei der Parade welche der Eröffnung vorangieng, rief der Prinz-Regent den
Prinzen Friedrich Wilhelm zu ſich heran, hieß ihn den Degen ziehen und er-
nannte ihn zum Chef des erſten Infanterieregiments. — Der ſpaniſche Ge-
ſandte am ruſſiſchen Hof, Herzog v. Oſſuna, iſt geſtern hier eingetroffen.

Erzherzog Albrecht iſt zum Badgebrauch nach Nor-
derney abgereist.

Die Regierung hat den Cortes einen Geſetzent-
wurf bezüglich einer Belohnung für die Verwundeten der afrikaniſchen Armee
vorgelegt. General O’Donnell erklärt daß er bereit ſey auf alle Anſchuldi-
gungen bezüglich des maroccaniſchen Kriegs zu antworten. Die Preſſe iſt
plötzlich günſtig geſtimmt, und rechtfertigt die Sachlage mit den auswärtigen
Gefahren.

Heute hielt der Kaiſer Revue über die Diviſion Ba-
zaine, vier Regimenter Infanterie, die ſeither in Italien geſtanden und nun-
mehr in Paris garniſoniren, zum Erſatz für die Diviſion Marulaz, welche ins
Lager von Chalons abmarſchirt iſt.

Der Kaiſer hat verfügt daß die Mitglieder des geheimen Raths (con-
seil privé)
künftig Miniſterrang haben ſollen; ſie kommen nach den functo-
nirenden Miniſtern je nach der Reihenfolge ihrer Ernennung.

Der Herzog v. Magenta iſt ſeit dem 1 Jun. mit ſeinem Generalſtab im
Lager von Chalons.

Marſchall Vaillant wird ſeine Abreiſe aus Mailand auf Befehl des
Kaiſers erſt den 25 Jun. antreten.

Aus der vom Armee-Moniteur veröffentlichten Ueberſicht der in
Ausführung begriffenen Truppenbewegungen geht hervor daß der Stab des
1., 2. und 3. Bataillons des 18. Linieninfanterieregiments, der Stab des 1.,
2. und 3. Bataillons des 26. Linienregiments und ferner der Stab und acht
Compagnien des 14. Jägerbataillons nach Chambery in Garniſon kommen.

Der Conſtitutionnel beſpricht den Einfluß der vermehrten Gewin-
nung der edlen Metalle mit ſpecieller Rückſicht auf die Theorien die darüber
in Frankreich herrſchen. Der Conſtitutionnel zeigt kurz und lobend eine Bro-
ſchüre an, welche den Bruch der engliſch franzöſiſchen Allianz, namentlich in
Folge des Handelsvertrags, für unmöglich hält.

Das J. des Débats bringt eine Ueberſicht der Tagesereigniſſe, und
bemerkt zu einer Nachricht der Indépendance: der König von Neapel habe
die Vermittlung Frankreichs auf der Baſis einer getreunten Regierung für
Sicilien angenommen, es habe bis jetzt, ſoviel man erfahren konnte, nicht den
Anſchein als ob die franzöſiſche Regierung ſelbſt nur durch eine einfache Ver-
mittlung dem König von Neapel zu Hülfe kommen wollte. Die Pariſer Blät-
ter enthalten alle die Nachricht von der Erhebung des Hrn. v. Borries in den
Grafenſtand „zur Belohnung ſeiner Dienſte.“ Das J. des Débats bemerkt
dazu: bei der gegenwärtigen Lage der Dinge in Deutſchland werde dieſe
Gunſtbezeugung nicht verfehlen eine gewiſſe Aufregung hervorzubringen.

Man liest im Pays: Die letzten Depeſchen aus Sicilien meldeten in
poſitiver Weiſe daß der Waffenſtillſtand auf unbeſtimmte Zeit verlängert wor-
den. Dieſe neue Anordnung läßt vermuthen daß die ſiciliſche Angelegenheiten
in die Periode der diplomatiſchen Verhandlungen eintreten werden. Der
Waffenſtillſtand gieng am 7 zu Ende.

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[2676/0012] empor, und Verſchönerungen aller Art erfreuen das Auge des wiederkehrenden Curgaſtes. Um die Mitte des Mai wölbte ſich ein blauer Himmel um das hügelumſchloſſene anmuthige Thal, welches in voller Blüthenpracht ſtand; die herrlichen Lindenalleen und die üppigen Parkanlagen, Gärten und Wälder belebte ringsum der Schlag zahlreicher Finken und Nachtigallen. Doch traurig war der Schluß dieſes Monats; heſtige Gewitter und Regengüſſe führten eine Kälte herbei welche die höheren Straßen und Thäler mit einer leichten Schneedecke bekleidete, und am dritten Pfingſitage wüthete ein Orkan der ſelbſt in der Hauptallee einen der ſtärkſten Bäume niederbrach. Und gleich- wohl pflegt das Klima in dieſem ſchon dem höheren Norden Deutſchlands angehörigen Gebiet ſonſt milder zu ſeyn als in den Hochebenen Oberböhmens. Die Zahl der jetzt angelangten wirklichen Curgäſte beträgt noch nicht viel über hundert; die unvergleichlichen Stahlquellen verdienten den zehnfachen Beſuch. Aber immer noch iſt es zu beklagen daß keine durchgreifende Aufſicht das Wohl und Wehe dieſes Heilbades leitet. Schon vor länger als drei Wochen ſind die Pächter der Spielhölle wieder angelangt, und bereits hat ein Tabakhändler aus dem benachbarten preußiſchen Flecken Lüdge, nachdem er die letzten Gold- ſtücke für eine gehoffte Beſſerung ſeiner Glücksumſtände eingeſetzt und ver- loren, den Tod in der Emmer geſucht. Ein anderer Uebelſtand hat ſich ſeit zwei Jahren eingeniſtet. Von Seiten der fürſtlichen Regierung iſt eine Ver- ordnung erſchienen welche an Muſikbeiträgen für den Badegaſt wöchentlich 20 Silbergroſchen, für zwei Perſonen einen Thaler fordert; manche Familie die ſich ſechs bis zehn Wochen aufhielt, hat daher unverhältnißmäßige Summen für ein Vergnügen aufbringen müſſen woran den meiſten Kranken wenig ge- legen iſt. Trotz aller Beſchwerden hat man dieſer Plünderung der wohl- habenden und dieſem läſtigen Druck der unbemittelten Fremden noch nicht Einhalt gethan; es heißt daß der regierende Fürſt, um ſich auf eine bequeme Weiſe eine gute Capelle für die Reſidenz Arolſen zu erziehen, ſolche Anſprüche erhebt und auf die Hauptallee eine Mannſchaft von fünfundzwanzig Muſikern wirft. Vielleicht gelingt es dem jetzigen Bürgermeiſter und Staatsanwalt Kleinſchmidt dieſem unerhörten Mißbrauch zu ſteuern! &#xfffc; Köln, 3 Jun.Es gibt zwei Urkunden welche für die Geſchichte des Städteweſens im Mittelalter von der entſchiedenſten Be- deutung ſind, woauf die Geſchichte des Städteweſens jener Zeitperiode wie auf ihren Fundamenten ruht, und alle Hiſtoriker die ſich mit dieſem Theil der Geſchichte beſchäftigten, haben dieſe Urkunden als die Grund- lagen ihrer Unterſuchungen betrachtet. Die eine dieſer Urkunden iſt das vom Kaiſer Friedrich I ausgeſtellte Privilegium der Stadt Worms, wodurch dieſer Stadt ein Stadtfrieden ertheilt und zur Erhaltung dieſes Friedens ein Gericht aus 12 Dienſtmannen und 28 Bürgern angeordnet wird. Das zweite iſt die vom Erzbiſchof Philipp von Köln im Mai des Jahres 1169 ausgeſtellte Urkunde, wodurch auf Grund eines Rechtsſtreites zwiſchen dem Burggrafen und dem Stadtvogt ein altes Weisthum über die Gerecht- ſame der beiden Streitenden, ſo wie über einzelne Freiheiten der Kölner Bürger, erneuert und beſtätigt wird. Der öſterreichiſche Profeſſor Karl Friedrich Stumpf, welcher den Gedanken gefaßt die Geſchichte des mit- telalterlichen Städteweſens ganz neu aufzubauen, und zu dieſem Zweck große Vorbereitungen getroffen hat, hat den Anfang dieſer geſchichtlichen Reform dadurch gemacht daß er in einer der Sitzungen der kaiſerlichen Akademie der Wiſſenſchaften zu Wien die Unächtheit beider genannten Urkunden zu beweiſen unternahm. Iſt der Beweis den Hr. Profeſſor Stumpf geführt hat nicht zu entkräften, ſind die beiden Urkunden in der That unächt und un- terſchoben, dann fällt ein guter Theil des Gebäudes welches die Geſchichte von dem mittelalterlichen Städteweſen erbaute über den Haufen, und eine Reihe von Urkunden, die ſich an jene anſchließen, verliert dadurch ihre rechtliche Bedeutung und Kraft; man gelangt dann zu der Ueberzeugung daß in dem Mittelalter ein weitgreifender Betrug geübt worden iſt. Unſer Stadt- archivar, Dr. Ennen, hat indeſſen nicht geſäumt die Aechtheit des Köl- ner Schiedsſpruches einer ſorgfältigen Prüfung zu unterwerfen, und hat ſeine Reſultate in einer kleinen Druckſchrift bekannt gemacht, von der wir nicht wiſſen ob ſie in die Oeffentlichkeit gekommen iſt. Den Freunden der Ge- ſchichte des Mittelalters, und insbeſondere des mittelalterlichen Städteweſens, wird es von hohem Intereſſe ſeyn zu erfahren daß der Angriff auf die Aecht- heit der Kölner Urkunde völlig zurückgewieſen iſt. Dr. Ennen hat die Partie der Vertheidigung und des Beweiſes, welche weit ſchwieriger iſt als die Partie des Läugnens und des Verwerfens ſehr glücklich gelöst; er hat alle Einwendungen die gegen dieſe Aechtheit erhoben worden auf das genaueſte und bis in die kleinſte Einzelheit, geprüft und deren Unhaltbarkeit zur vollſten Ueberzeugung gebracht. Dadurch iſt auch bereits eine bedeutende Vorarbeit zur Vertheidigung der Aechtheit des angefochtenen Privilegiums der Stadt Worms gegeben. Oſtindien. Eine neue Ueberlandpoſt (über Marſeille) hat Bombayer Blätter vom 12, Calcuttaer vom 4 Mai mitgebracht. Sir George Ruſſell Clerk, Lorb Elphinſtone’s Nachfolger in der Statthalterei der Präſidentſchaft Bombay, war am 11 Mai angekommen. In der Preſſe dauerte eine hitzige Con- trovers über den Wilſon’ſchen Finanzplan, d. h. die vorgeſchlagene Einkommen- ſteuer, fort, und die Mehrzahl der Blätter nimmt für Sir Charles Treve- lyans Anſichten Partei. Die Regierungen von Madras, Bombay, Pendſchab und Nagpur, will die Bombay Times wiſſen, ſeyen einmüthig entſchloſſen ſich der Einführung einer Einkommentaxe zu widerſetzen. Die Cholera fuhr mit ihren grauſigen Verheerungen fort; in Baroda (Gudſcherat) ſtarben binnen wenigen Tagen 3000 Menſchen an der Seuche, welche ſeit vielen Jahren nicht ſo bösartig in ihrem Heimathland aufgetreten iſt. Die Truppen welche jetzt von England nach Indien eingeſchifft werden, erhalten alle Cholera-Leibbinden. Neueſte Poſten. Stuttgart, 7 Jun.Die großdeutſche Ulmer Erklärung (ſ. Ztg. vom 6 d. M.), iſt wie aus der heute vom Staatsanzeiger veröffentlichten Liſte hervorgeht, bis jetzt mit 1125 Unterſchriften bedeckt worden. Marburg, 5 Jun.Geſtern Abend ſtarb der Senier unſrer Juri- ſtenfacultät, geh. Hofrath Eduard Platner, 74 Jahre alt. (D. Bl.) Berlin, 6 Jun.Der Prinz Regent und Prinz Friedrich Wilhelm treffen heute Abend nach 10 Uhr aus der Provinz Preußen hier ein. Vorge- ſtern fand die feierliche Eröffnung der Königsberg-Eydtkuhner Bahn ſtatt. Bei der Parade welche der Eröffnung vorangieng, rief der Prinz-Regent den Prinzen Friedrich Wilhelm zu ſich heran, hieß ihn den Degen ziehen und er- nannte ihn zum Chef des erſten Infanterieregiments. — Der ſpaniſche Ge- ſandte am ruſſiſchen Hof, Herzog v. Oſſuna, iſt geſtern hier eingetroffen. Wien, 5 Jun.Erzherzog Albrecht iſt zum Badgebrauch nach Nor- derney abgereist. Madrid, 5 Jun.Die Regierung hat den Cortes einen Geſetzent- wurf bezüglich einer Belohnung für die Verwundeten der afrikaniſchen Armee vorgelegt. General O’Donnell erklärt daß er bereit ſey auf alle Anſchuldi- gungen bezüglich des maroccaniſchen Kriegs zu antworten. Die Preſſe iſt plötzlich günſtig geſtimmt, und rechtfertigt die Sachlage mit den auswärtigen Gefahren. (T. H.) Paris, 7 Jun.Heute hielt der Kaiſer Revue über die Diviſion Ba- zaine, vier Regimenter Infanterie, die ſeither in Italien geſtanden und nun- mehr in Paris garniſoniren, zum Erſatz für die Diviſion Marulaz, welche ins Lager von Chalons abmarſchirt iſt. Der Kaiſer hat verfügt daß die Mitglieder des geheimen Raths (con- seil privé) künftig Miniſterrang haben ſollen; ſie kommen nach den functo- nirenden Miniſtern je nach der Reihenfolge ihrer Ernennung. Der Herzog v. Magenta iſt ſeit dem 1 Jun. mit ſeinem Generalſtab im Lager von Chalons. Marſchall Vaillant wird ſeine Abreiſe aus Mailand auf Befehl des Kaiſers erſt den 25 Jun. antreten. Aus der vom Armee-Moniteur veröffentlichten Ueberſicht der in Ausführung begriffenen Truppenbewegungen geht hervor daß der Stab des 1., 2. und 3. Bataillons des 18. Linieninfanterieregiments, der Stab des 1., 2. und 3. Bataillons des 26. Linienregiments und ferner der Stab und acht Compagnien des 14. Jägerbataillons nach Chambery in Garniſon kommen. Der Conſtitutionnel beſpricht den Einfluß der vermehrten Gewin- nung der edlen Metalle mit ſpecieller Rückſicht auf die Theorien die darüber in Frankreich herrſchen. Der Conſtitutionnel zeigt kurz und lobend eine Bro- ſchüre an, welche den Bruch der engliſch franzöſiſchen Allianz, namentlich in Folge des Handelsvertrags, für unmöglich hält. Das J. des Débats bringt eine Ueberſicht der Tagesereigniſſe, und bemerkt zu einer Nachricht der Indépendance: der König von Neapel habe die Vermittlung Frankreichs auf der Baſis einer getreunten Regierung für Sicilien angenommen, es habe bis jetzt, ſoviel man erfahren konnte, nicht den Anſchein als ob die franzöſiſche Regierung ſelbſt nur durch eine einfache Ver- mittlung dem König von Neapel zu Hülfe kommen wollte. Die Pariſer Blät- ter enthalten alle die Nachricht von der Erhebung des Hrn. v. Borries in den Grafenſtand „zur Belohnung ſeiner Dienſte.“ Das J. des Débats bemerkt dazu: bei der gegenwärtigen Lage der Dinge in Deutſchland werde dieſe Gunſtbezeugung nicht verfehlen eine gewiſſe Aufregung hervorzubringen. Man liest im Pays: Die letzten Depeſchen aus Sicilien meldeten in poſitiver Weiſe daß der Waffenſtillſtand auf unbeſtimmte Zeit verlängert wor- den. Dieſe neue Anordnung läßt vermuthen daß die ſiciliſche Angelegenheiten in die Periode der diplomatiſchen Verhandlungen eintreten werden. Der Waffenſtillſtand gieng am 7 zu Ende.

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Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.




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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 160, 8. Juni 1860, S. 2676. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine160_1860/12>, abgerufen am 06.06.2024.